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Warum gab es früher kaum Übergewichtige Menschen? ( Diätgeheimnisse aus der Vergangenheit )


Burg

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Geschrieben

Guter Beitrag.

Es wird auch zuviel gegessen pro Mahlzeit.wenn ich früher  ins Restaurant gegangen bin habe ich die Portion geschafft, heute hast du 2 - 3 Stück Fleisch oder Fisch auf dem Teller früher mur 1. Die Portion die ich auf dem Teller bekomme würde ich zu Hause  manchmal 2 mal davon essen.Bei einigen Personen gibt es auch noch eine Vorsuppe.

Geschrieben

Früher hat man sich allgemein anders ernährt. Mac Donald und wie sie sonst noch heißen,  gab es in meiner Kindheit nicht. Genauso Fertiggerichte. Sauerkraut wurde selber hergestellt und wir Kinder mussten dabei auch ran. Fleisch und dgl. gab es einmal 1 Pfund für 5 Leute (Kinder mitgezählt). 

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Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb DaisyII:

Was heißt früher, wann war das genau?

Das Filmmaterial kann ich nur schätzen; es könnte aus den 50er und 60er Jahren des vorherigen Jahrhunderts gewesen sein. 

Allerdings habe ich ab den 60ern auch einige beleibte Menschen gesehen; es waren die vormals über Jahre (mind. 3 Jahre, evtl. auch durch Kriegsgefangenschaft) Ausgehungerten, die sich freuten, als es wieder "Etwas" gab und dann des Guten zuviel aßen. 

Menschen in Berufen mit Schreibtischarbeit hatten es schwer dann wieder zurück zum Normalgewicht zu kommen... und es gab immer wieder neue Verlockungen. 

Wir Kinder sind in den 50ern bis Anfang der 60er entweder zu Fuß die 7km zum Freibad (zur Hälfte über eine Landstraße) gelaufen oder nur 3km + 4km mit der Bahn neben der Landstraße, bis wir ab 12J das Fahrrad benutzen durften. 

Obst wurde Körbeweise im Garten geerntet und eingekocht. Heißhungerattacken auf z.B. Erdbeeren und 2 Kinder leerten einen Korb fast ganz. Dieses Gefühl sich an Erdbeeren aus dem großen Korb satt essen zu können... einmalig! 

vor 3 Stunden schrieb Caroline22:

Um 1980 und früher

Ab etwa 1980 bekam auch ich einen Schreibtisch-Job und die fehlende Bewegung versuchte ich durch mittag- und abendliche Spaziergänge oder Wanderungen an den Wochenenden auszugleichen. Später, als der Beruf heftig stressig wurde, ab etwa 2005 ist mir das auch nicht mehr gelungen. 

LG Burg 

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Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb Caroline22:

heute hast du 2 - 3 Stück Fleisch oder Fisch auf dem Teller früher mur 1. Die Portion die ich auf dem Teller bekomme würde ich zu Hause  manchmal 2 mal davon essen. 

Ein Restaurant hatte ich mal auf einen "Senioren-Teller" (kleinere Portion, gerade wenn ich abends noch etwas essen wollte) angesprochen - manche boten das sogar an - aber kleine Lokale würden daran nicht mehr genug (rentabel) verdienen; dort packte man mir dann die Hälfte für zu Hause ein. 

In den 50ern, 60ern + 70ern war das Einpacken von übrigem Essen nicht chic (die Menschen schämten sich) und somit unüblich, es sei denn es sollte "für den Hund" sein. 

Geschrieben

Ab etwa 1995 wurde mir der Zusammenhang zwischen zu wenig Bewegung und den Haushaltsmaschinen klar. Die Erkenntnis daran etwas zu ändern. 

Meine glatten Böden wurden ab da gefegt und nicht mehr gesaugt, meinen Hefeteig knetete ich per Hand oder die Sahne und das Eiweiß wurden auch per Hand geschlagen und nicht mehr mit der Küchenmaschine oder der Rasen mit dem "analogen" Rasenmäher bearbeitet. 

Das Gefühl wieder selbst Hand angelegt zu haben, war richtig gut. 

Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb Burg:

Ab etwa 1995 wurde mir der Zusammenhang zwischen zu wenig Bewegung und den Haushaltsmaschinen klar. Die Erkenntnis daran etwas zu ändern. 

Meine glatten Böden wurden ab da gefegt und nicht mehr gesaugt, meinen Hefeteig knetete ich per Hand oder die Sahne und das Eiweiß wurden auch per Hand geschlagen und nicht mehr mit der Küchenmaschine oder der Rasen mit dem "analogen" Rasenmäher bearbeitet. 

Das Gefühl wieder selbst Hand angelegt zu haben, war richtig gut. 

Du musst einfach zu viel Zeit gehabt haben ... Meine Großmütter waren beide ziemlich dankbar für jede neue Errungenschaft, die Arbeit erleichterte und abnahm. Es blieb immer noch genug per Hand zu tun . Mein übergewichtiger Großvater wurde tatsächlich ab und an zum Eischnee schlagen herangezogen... Aber er ist davon nicht schlanker geworden 😅😁😂...war nur gut beschäftigt.

 

Im übrigen waren die Menschen auch Mal körperlich kürzer... Was ich sehr spannend finde.

 

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Geschrieben

Moin 💌 @ all, 

Mein Vater Jahrgang 1920 - als Ältester von 11 Geschwistern geboren -  hat den Spruch  vom "Hering am Band" zitiert. Demnach wurde über dem Küchentisch ein Hering an einem Band aufgehängt und jeder am Tisch durfte einmal daran lecken. 

Oder die berühmte Schüssel Haferbrei, die in der Mitte des Tisches stand. Wer den längsten Löffel hatte bekam am meisten Brei.

Obwohl etwas davon wahr gewesen ist?

Mein Mann Jahrgang 1955 - als dritter von vier Geschwistern in Spanien geboren - erzählte, dass die Eltern oft kein Abendessen anbieten konnten. Die Kleinsten bekamen ihren Schnuller in Zucker gestippt und wurden dann ins Bett gebracht.

Meine Schwester Jahrgang 1945 soll Kalk von der Wand abgeleckt haben.. Mein Bruder Jahrgang 1947 wäre fast gestorben, weil in der Gemeinschaftsküche ein Mitbewohner die Milchflasche mit Wasser verdünnt hat. Mundraub an einem Säugling.

Ich bin Jahrgang 1959 und wurde vom Vater verwöhnt: "Iss Kind, damit etwas aus dir wird!"  Meine Mutter drohte oftmals damit mich ohne Abendbrot ins Bett zu schicken, wenn ich nicht brav bin.

🌻 

 

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Geschrieben (bearbeitet)

Zusatz

1966 - Mit 7 wurde ich eingeschult. Der Schularzt fand ich sei zu proper und ordnete eine Kinderkur auf Sylt an. Sämtliche Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren bekamen zum Frühstück Milchsuppe. Sie hatten alle Untergewicht. Ich bekam 1 Knäckebrot mit Schmelzkäse, einen grünen Apfel und ein Kaugummi gegen aufkommendes Hungergefühl.

Ernährung ist ein sensibles Thema. Heutzutage auch eine Frage der Einstellung und der finanziellen Möglichkeiten - von Bio bis Suppenküche.

 

 

bearbeitet von DaisyII
Ergänzung im Text
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Geschrieben

ja es kommen Kindheitserinnerungen hoch was ich gut finde -

mein Mann ist 1947 geboren und es war eine karge Zeit bezüglich der Ernährung - sie wohnten auf dem Land und konnten Gemüse anbauen im grossen Garten - es waren drei Kinder zu versorgen -

ich war Stadtkind - 1955 geboren und meine Eltern haben gut gewirtschaftet - ich habe kein Übergewicht gehabt und es gab auch nur am Wochenende Fleisch - ich habe nichts vermisst und Zuckerbrot gab es auch -

dann mal Milchreis usw.usw. - es waren schon harte Zeiten aber ich habe nie etwas vermisst -

heutzutage wird man überschwemmt von Fertiggerichten  in den Supermärkten - Dönerbuden - usw.usw.

als ich anfing zu arbeiten habe ich mir eine Brotbox mitgenommen - heutzutage stürmen die Jungendlichen die Dönerbuden in der Stadt - oder mal eben schnell eine Pizza auf die Hand usw.usw. - Mc.Doof ist völlig überlagert ! Und wenn man schaut, was das für Kalorien sind da wird mir fast schlecht - dass man sich mal eben so nebenbei reinfrisst -

da frage ich mich wirklich - sitzt das Geld doch noch so locker und haben die keine Zeit sich etwas frisch zubereiten zu können -

es muss doch nicht immer alles mit dicker Käsesosse - mit undiffinierbaren Zutaten gemischt sein - aber ich gebe zu - es schmeckt und macht satt - aber ich koche lieber einiges frisch und friere es dann ein -

Döner muss auch mal sein - aber nur ca. alle drei Wochen - und Hähnchen auch mal vom Grill gekauft -

es ist ja so einfach heutzutage - man sollte sich mal reduzieren können - aber die heutige Generation hat das bis auf einige Menschen nie kennengelernt -

nette Grüsse sendet - Bibi -

 

 

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Geschrieben

Die Kriegsjahre und die Entbehrungen waren wohl besser für den Körper, also der Mangel angesunden  Lebensmitteln. Auch waren sie nicht so industriell hergestellt und nicht soviele Zusatzstoffe. Ist traurig aber wahr und zeigt ja auch wie alt diese Generation wird. Leicht war diese Zeit aber sicher nicht. Unsere heutigen Zivilisationserkrankungen wie Diabetis und Adipositas waren seltener. Ich sehe hier in dieser Klinik viele die unter diesen Folgen leiden, wobei nicht alles gleich krankhaftes Adiposititas ist. Sie bekommen die Reha oft schnell genehmigt, was ich hier so raushöre und mit kurzen Wartezeiten. Da könnte man neidisch werden und es als ungerecht empfinden. Ist aber nicht mein naturell. Ich habe einige Baustellen an Autoimmunerkrankungen, diese habe ich aber nicht selber provoziert durch mein Verhalten und Essgewohnheiten. Kann es auch kaum beeiflussen, ausser durch eine gesunde lebensweise und Beachtung der vorliegenden Intoleranzen und Mängel und auch medikamentös.....leider.

Lg. Lupinchen 

Geschrieben
Am 16.7.2025 um 08:28 schrieb DaisyII:

Zusatz

1966 - Mit 7 wurde ich eingeschult. Der Schularzt fand ich sei zu proper und ordnete eine Kinderkur auf Sylt an. Sämtliche Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren bekamen zum Frühstück Milchsuppe. Sie hatten alle Untergewicht. Ich bekam 1 Knäckebrot mit Schmelzkäse, einen grünen Apfel und ein Kaugummi gegen aufkommendes Hungergefühl.

Ernährung ist ein sensibles Thema. Heutzutage auch eine Frage der Einstellung und der finanziellen Möglichkeiten - von Bio bis Suppenküche.

 

 

Gut und preiswert selber kochen geht, habe immer selber gekocht. Auch die Discounter haben gute Qualität. Fertiggerichte sind auch nicht alle generell ungesund, vor allen Dingen die tiefgefrorenen. Fastfood ist natürlich einfacher, aber oft teurer und meist ungesund. 

Bin mit einer Mutter aufgewachsenen die immer selber gekocht hat, haben wir Kinder übernommen und selbst unserere Kinder kochen alle gut und meist selber. Natürlich essen sie auch mal Fastfood, aber eher selten.

Lg. Lupinchen

Geschrieben
Am 15.7.2025 um 19:09 schrieb Burg:

Ab etwa 1995 wurde mir der Zusammenhang zwischen zu wenig Bewegung und den Haushaltsmaschinen klar. Die Erkenntnis daran etwas zu ändern. 

Meine glatten Böden wurden ab da gefegt und nicht mehr gesaugt, meinen Hefeteig knetete ich per Hand oder die Sahne und das Eiweiß wurden auch per Hand geschlagen und nicht mehr mit der Küchenmaschine oder der Rasen mit dem "analogen" Rasenmäher bearbeitet. 

Das Gefühl wieder selbst Hand angelegt zu haben, war richtig gut. 

Ein täglicher Spaziergang hätte da wohl gereicht. Haushaltsgeräte, die es dann später mal gab waren für meine Mutter eine enorme Erleichterung. Ich sehe sie noch in der Waschküche schuften und wie froh sie dann war wenigstens eine Schleuder zu bekommen. Außerdem sollte man sich nicht zum Sklaven seines Haushalts machen, so bleibt mehr Zeit für schöne Dinge. Dafür hatten unsere Mütter und Großmütter eh wenig Zeit.

Geschrieben
vor 22 Stunden schrieb Lupinchen:

Unsere heutigen Zivilisationserkrankungen wie Diabetis und Adipositas

Moin 💌 @ all 

noch einmal zurück zu meinen Großeltern - die Oma um 1900 geboren, war sehr korpulent und hatte 11 Kinder. Es waren vermutlich noch mehr Schwangerschaften.. Von diesen 11 Kindern hatten 9 Diabetes Typ II , sogenannten Altersdiabetes mit ü50. Obwohl unter den gleichen Bedingungen aufgewachsen (und ernährt), waren die Geschwister teilweise wohlbeleibt und dann wiederum spargeldürr.. 

Am Rande einer Kleinstadt hatten die Großeltern ein Haus und einen Garten. Wäsche wurde in der Waschküche gekocht, auf der Riffel gewalkt, gespült und dann auf die Leine gehängt, Man stelle sich nur allein die Menge an Bettwäsche und Handtüchern vor.. 

 Also Bewegungsmangel war nicht der Grund für Übergewicht und Zuckerkrankheit. 

Der Opa hatte einen Job als Verwaltungsangestellter - er war normalgewichtig 😉

Viel Arbeit und Dreck machten auch die Kohleöfen. Als ich Kind war hatten wir auch noch einen. Holzhacken war Männersache, Kohleschleppen, anfeuern etc. Das Kochen auf einem richtigen Herd/Feuerstelle in der Küche habe ich noch gelernt.

So könnte ich noch einiges aufführen.. Treppe bohnern, Silber und auch Schuhe putzen, Wäsche sortieren, Staubwischen etc.  waren leichtere Aufgaben, die bereits Kindern aufgetragen wurden.  Ebenso Hilfe im Garten, bei der Versorgung von Haustieren, Ernte verarbeiten - Saft und Marmelade etc. einkochen. 

Jeden Tag an der frischen Luft mit Roller, Rollschuhen, Fahrrad, Schlitten oder Schwimmbad. Erst nach Hause gekommen, wenn die Straßenlaternen angingen. 

Also Bewegungsmangel war nicht der Grund für mein Übergewicht und meine Zuckerkrankheit. 

 

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Geschrieben

Es kommt auch auf die Gene an. Mein Vater, der noch eine 60Std. Woche hatte, war mehr breit wie lang. Wir Kinder dagegen schlank.

Ich kann mich auch noch an einiges, was DaisyII anführt, erinnern. Wir mussten in den Schulferien auf einem Bauernhof mitarbeiten. Das Essen dort war iiiii.

Wenn ich Samstagsabends von der Lehre heim kam durfte ich erst einmal das Haus wischen bevor etwas essen konnte/durfte.

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Geschrieben

Ganz früher und früher: Da gäbe es viel zu berichten, einfach war das Leben nicht. Aber meine Eltern hatten bis 1960 eine Bäckerei/ Konditorei. Ich sage nur „Kuchenränder“ , heißbegehrt von mir und allen Kindern. Meine Oma war damals rundlich, wie es sich für eine Oma gehörte. Wir anderen waren alle schlank. 

Geschrieben

Was klar ist, in heutigen Gerichten ist häufig zuviel Zucker. Es ist gar nicht so einfach ihn zu umgehen.

Und die Hungerzeiten die unsere Großeltern und Eltern erlebten, wünsche ich keinem...

Bewusst essen ist gut und den Kindern erklären, was sie essen ist wichtig.

Ich habe so das Gefühl, dass wir schon Mal dieses Thema hatten... Und dies wüsste jetzt Richard-Paul 😄 Essen ist nämlich voller Chemie 😅... 

Wundere mich, dass das noch nicht erwähnt wurde.😊

 

 

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Geschrieben
Am 16.7.2025 um 08:20 schrieb DaisyII:

Meine Schwester Jahrgang 1945 soll Kalk von der Wand abgeleckt haben.. Mein Bruder Jahrgang 1947 wäre fast gestorben, weil in der Gemeinschaftsküche ein Mitbewohner die Milchflasche mit Wasser verdünnt hat. Mundraub an einem Säugling.

Davon hatte ich auch gehört, dass Ältere das Essen der Kinder nahmen. Gruselig. Was Hunger aus Menschen machen kann. 

Angenehme Erinnerungen kommen bei mir auf, wenn ich an gekalkte Wände denke. In den 50-, 60-ern wurde bei uns viel gebaut... ein Abenteuer für uns Kinder... der Geruch von frischem Mörtel und Kalk, klar musste der probiert werden, genau so wie frischer Schnee oder das Rohr der Stehlampe, das leicht sauer schmeckte... Bier war bäähh, weil bitter... und es gab das Kinderspiel für 5-9-Jährige: Einer geht in die Speisekammer, probiert dort etwas und der andere musste raten, was das wohl gewesen war. Es wurde selber gekocht und wer von den Kindern mäkelte, durfte ab etwa 12J sein Essen selber kochen. 

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Geschrieben

Bei uns war es so, dass wenn man etwas nicht essen wollte, es auch nichts zu essen gab. Saure Speisen wie saure Kutteln , Rädle, Königsberger Klopse oder Alkohol (Wein) an Soßen, konnte ich nicht essen. Mag ich auch heute noch nicht.

Geschrieben
Am 17.7.2025 um 10:23 schrieb Lupinchen:

Haushaltsgeräte, die es dann später mal gab waren für meine Mutter eine enorme Erleichterung. Ich sehe sie noch in der Waschküche schuften und wie froh sie dann war wenigstens eine Schleuder zu bekommen.

Ja, auch daran erinnere ich mich. Meine Mutter mied die Waschküche mit dem großen Kupferkessel für die Wäsche, denn der musste noch mit Kohle angefeuert und dann die nasse Wäsche aus dem Keller hochgeschleppt werden. - Stattdessen hievte sie den Wäschetopf vom Gasherd runter dann auf den Balkon zum Abkühlen. Im Winter kochte die Wäsche auf dem Kohle-Küchenherd, der viel niedriger war. Bei einer Körpergröße von nur 1,55m und 47kg war das Alles schon ein Kraftakt! 

Irgendwann in den 50ern machte AEG eine Werbeaktion in unserem Stadteil: Sie wollten mit einer mitgebrachten Waschmaschine die angefallene schmutzige Wäsche der Familien reinigen

Bei einer 8-köpfigen Familie waren die AEG-Mitarbeiter dann einen ganzen Tag beschäftigt, denn Muttern wollte gleich für Alle die Bettwäsche wechseln und frisch gewaschen bekommen, wenn die Leute doch schon mal da waren. Abends, die Waschtruppe war noch da, wurde dann der Vater so lange bequatscht, bis er endlich zum Kauf einer AEG-Lavamat einwilligte. Wäschetrommel und Schleuder waren in diesem Gerät noch getrennt nebeneinander angeordnet. Und sie war eine riesen Erleichterung. 

Auch ich würde heute nicht auf eine Maschine verzichten wollen, das Aufhängen der Wäsche ist für mich heute schon schwer genug und ich weiß gar nicht mehr, wie ich es noch vor 20J geschafft hatte, meine Wäsche mal eben so zwischen Tür-und-Angel an die Leine zu "werfen". Auf Frischluft-Trocknen lege ich immer noch großen Wert, gerade Bettwäsche riecht danach einfach herrlich. So bemühe ich mich, das gerade eben noch hin zu bekommen. 

Anders war es ab 1995, meine berufliche Tätigkeit forderte mich oft 12 Stunden am Stück am Bildschirm zu lesen, da war ich dann für jede Abwechslung mit Bewegung dankbar... und sei es nur Handarbeit im Haushalt; meine Hände liebten sie. 

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Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb Tenorsaxofon:

Bei uns war es so, dass wenn man etwas nicht essen wollte, es auch nichts zu essen gab. Saure Speisen wie saure Kutteln , Rädle, Königsberger Klopse oder Alkohol (Wein) an Soßen, konnte ich nicht essen. Mag ich auch heute noch nicht.

Kutteln hatte ich vor 15J mal gekocht, ich konnte sie essen und vertragen aber ein zweites Mal hat es nicht gegeben. Es ist ein sehr zeitintensives Zubereiten. 

Aber was sind Rädle? 

Flädle und Flädle-Suppe mag ich schon immer, auch als Kind. 

Heute esse ich noch Dampfnudeln mit einer geringen Menge an Weinsoße (mit einem guten badener oder rheinhessischem Wein) gerne - als Kinder bekamen wir Vanille-Soße dazu. 

Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb Waldfee:

Ganz früher und früher: Da gäbe es viel zu berichten, einfach war das Leben nicht. Aber meine Eltern hatten bis 1960 eine Bäckerei/ Konditorei. Ich sage nur „Kuchenränder“ , heißbegehrt von mir und allen Kindern. Meine Oma war damals rundlich, wie es sich für eine Oma gehörte. Wir anderen waren alle schlank. 

1965 lernte ich die Wäschemangel in einer Bäckerei kennen und in 20 Minuten war die gesamte Bettwäsche, Tischdecken und Tücher schrankfertig. 

Hatten deine Eltern auch eine Mangel oder hatten sie sich schon mehr auf die Konditorei konzentriert? 

Mein Mann machte die kreativsten Torten aber musste wegen der Bäckerallergie den Beruf dann doch wechseln. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 14 Stunden schrieb DaisyII:

Wäsche wurde in der Waschküche gekocht, auf der Riffel gewalkt, gespült und dann auf die Leine gehängt, Man stelle sich nur allein die Menge an Bettwäsche und Handtüchern vor.. 

 Also Bewegungsmangel war nicht der Grund für Übergewicht und Zuckerkrankheit. 

Wir waren früher bescheidener... gewaschen wurde nur montags und pro Person nur 1 Handtuch. Mit dem großen Badetuch wurden 3 kleine Kinder abgerubbelt, die zuvor zusammen in der Wanne "gespielt" hatten. 

Aber mit der Bettwäsche war es heftig, gerade im Winter, wenn das Zeug auch nicht trocknen wollte. 

Aber bei mindestens 13 Personen kommt auch bei nur 1 Handtuch pro Person noch gerade genug an Wäsche zusammen... Hatte Deine Großmutter Hilfe? 

Auch die 100 Stofftaschentücher, die damals in der Erkältungszeit gebraucht wurden... ab 5J durfte ich sie bügeln und kam damit immer nur bis zum 10ten oder 15ten. Ein Hohelied auf die Tempos und die Chemie, die sie ermöglichte. 

Die alte Dame, die ich ab 2010 betreute, hatte täglich 5 Handtücher in Benutzung. Bei einem 4-Personen-Haushalt glaube ich kaum, dass sie im kleinen Bad früher 20 Handtücher hängen hatte. 

Wir haben uns heute an unsere Waschmaschine angepasst.

Praktisch war es, dass meine kleinen Kinder abends ihre Hosen in die Maschine stecken konnten - am nächsten Tag gab es eine frische aus der Serie, die wir zuvor auf dem Flohmarkt erstanden hatten. 

Ich durfte damals mein Alltagskleid nicht zu schmuzig machen, weil ich erst sonntags, bzw montags ein frisches bekam. 

Bis zu meinem 10. Geburtstag teilte ich mir ein Fach (1m x 50cm x 25cm) der Wäschekommode mit meinem Bruder. Bis auf die Sonntagskleider und die Sachen, die gerade in der Wäsche waren, passte da alles hinein, weil wir sehr schlank waren und mehr gab es nicht. 

bearbeitet von Burg
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