Bewegungstherapie ist ein wichtiger Teil bei der Behandlung entzündlichen Rheumas und damit auch der Psoriasis arthritis. Damit sollen, die Funktion von Gelenken, Muskeln und Bändern und damit die Mobilität erhalten bleiben. Spezielle Trainingsprogramme berücksichtigen Belastbarkeit und Funktionsstatus der Patienten. Darüber hinaus wollen aber vor allem junge Betroffene nicht auf ihren Sport im Fitness-Studio verzichten. Doch dort fehlt es laut Uwe Lange von der Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim oft an fachlicher Expertise, um den speziellen Anforderungen der Erkrankung gerecht zu werden. Lange ist auch Mitglied der Kommission Rehabilitation und Sozialmedizin der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie. Seine Erfahrungen hat er in der Ausgabe 69/2010 der Zeitschrift für Rheumatologie augeschrieben.
„Wenn Muskeln schmerzen und Gelenke geschwollen sind, meiden Betroffene meist die Bewegung“, so Uwe Lange. Um Finger- und Kniegelenke beweglich zu halten, gehöre Krankengymnastik jedoch unbedingt zur Therapie dazu. Spezielle gelenkschützende Übungsprogramme können Schmerzen und lokale Entzündungen verringern. Patienten können dann alltägliche Tätigkeiten wieder besser durchführen - beispielsweise das Aufschrauben einer Getränkeflasche.
Ob Menschen mit Psoriasis arthritis diese Bewegungsübungen, die auf mehr Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer zielen, auch im Fitness-Studio durchführen können, hängt von der fachlichen Betreuung durch das Personal ab. Vor dem Trainieren sollte zunächst ein gründlicher Check der individuellen Belastbarkeit und Beweglichkeit gemacht werden.
„Nur mit einer gründlichen Analyse kann ein Übungsprogramm aufgestellt werden, das die Gelenke schont und Schmerzen auf ein erträgliches Maß reduziert“, sagt Uwe Lange. Trainer müssten darauf achten, dass die Patienten sich nicht überlasten und eine gute Körperhaltung einnehmen. Zudem gelte es, fehlerhafte Bewegungsmuster auszumerzen. Hilfreich erweisen sich mehrere kleine und wenig anstrengende Übungseinheiten oder das Arbeiten mit leichten Hantelgewichten und höherer Frequenz. Auch tägliche Aufwärm- und Dehnübungen empfiehlt Lange.
Lange befürwortet ein Übungsprogramm im Fitness-Studio grundsätzlich. Dennoch meint er, dass eine intensive und dauerhafte Betreuung dort kaum zu leisten ist: „Wegen der unzureichenden fachlichen Expertise werden die Patienten vor dem Training fast nie untersucht", sagt Lange. "Das Übungsprogramm ist nur selten an ihren Bedürfnisse ausgerichtet und wird auch nicht überwacht oder angepasst, wenn sich der Krankheitszustand ändert.“
Bislang gibt es keine Studie, die den Nutzen von kommerziellem Sport im Fitness-Studio bei Rheumapatienten belegt. Eine Alternative sind Kurse an Rehakliniken, bei den Selbsthilfegruppen der Deutschen Rheuma- Liga und in ambulanten Praxen mit „rheumatologisch“ geschulten Personal, in denen Menschen mit Rheuma Bewegungsübungen durchführen oder für zu Hause erlernen können.
Für Lange ist es auch unrealistisch, dass Patienten selbst auf die gerechte Durchführung der Übungen im Sport-Studio achten. cl
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie e.V., 18. Juni 2010
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