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Da ich nicht glaube, dass Psoriasis nur eine reine Hauterkrankung ist würde mich interessieren, welche Erkrankungen bei Euch im Zusammenhang der Psoriasis häufig auftreten. Ich persönlich leide neben der Psoriasis auch unter Darmproblemen und unter Migräne. Besonders in Bezug auf den Darm sehe ich bei mir einen Zusammenhang zur Psoriasis!
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Hallo! Leider leide ich neben der Psoriasis auch unter Bluthochdruck. Alle bisher ausprobierten Medikamente zur Senkung des Blutdrucks fürhren leider zu einer starken Reaktion der Psoriasis. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und welche Medikamente eignen sich besser?. Für eine Antwort bin ich sehr dankbar, da mein Arzt keine Erfahrungen hiermit hat.
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Mindestens jeder zweite Diabetes-Patient hat auch irgendwann einmal eine Hauterkrankung. Und andersherum: Manchmal ist ein Hautproblem überhaupt erst der Hinweis auf einen Diabetes. „Diabetes und Haut stehen in enger Wechselbeziehung“, erklärt Professor Monika Kellerer. Sie ist die Präsidentin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). „Zwischen 30 und 70 Prozent aller Diabetes-Patienten weisen dermatologische Symptome und Erkrankungen auf.“ Als wäre die Zahl noch nicht erschreckend genug, gibt es laut Experten auch noch mehr als 50 verschiedene Hautkrankheiten, die zusammen mit der Stoffwechselerkrankung auftreten können. Warum sich die Erkrankungen gegenseitig beeinflussen, ist nicht klar. „Vermutlich begünstigen Entzündungsprozesse, Ablagerungen von zuckerhaltigen Substanzen in der Haut und die geschwächte Immunabwehr Pilz- und bakterielle Infektionen“, sagt Professor Claudia Pföhler von der Hautklinik am Universitätsklinikum des Saarlandes. Verräterische Flecken am Schienbein Zu den häufigsten Hauterscheinungen bei Diabetikern gehören bräunliche, rundliche Flecken, die meist über dem vorderen Schienbein sitzen und wie Narben aussehen. Mediziner sagen zu diesen Pigmentveränderungen auch diabetische Dermopathie. Bis zu 70 Prozent aller Patienten haben sie – und viele, ohne vom Diabetes zu wissen. „Sie ist sehr oft das erste Anzeichen eines nicht erkannten Diabetes“, berichtet Claudia Pföhler, die Ärztin aus dem Saarland. Was also tun? Wer solche Flecken an Schienbeinen, Unterarmen oder Füßen bemerkt, sollte beim Hausarzt oder Diabetologen seinen Nüchtern-Blutzucker überprüfen lassen. Und dann? „Die Flecken verschwinden, sobald der Diabetes eingestellt ist“, versichert die Dermatologin. Pilzinfektionen geben Hinweis auf Diabetes Ein anderes Warnzeichen für Diabetes sind stark ausgeprägte, hartnäckige Pilzinfektionen an Füßen, in den Leisten oder der Achselhöhle, unter der Brust, in der Scheide oder im Analbereich. „Chronische Pilzinfektionen und ihr quälender Juckreiz gelten als Marker-Erkrankung für Diabetes mellitus“, sagt Claudia Pföhler. Erreger ist oft der Pilz namens Candida albicans. Auch hier gilt es, unbedingt nüchtern den Blutzucker-Wert messen zu lassen. „Sobald der Blutzuckerwert normalisiert ist, können die Pilzinfektionen oft mit örtlichen Cremes und Zäpfchen erfolgreich behandelt werden“, berichtet die Hautexpertin. Am Fuß können gefährliche Erkrankungen beginnen Vom Nagelpilz zeugen verdickte Nagelplatten, Flecken, Brüchigkeit und Risse. Das mag sich alles mit Socken verbergen lassen, doch die Nagelschäden können für Bakterien ein prima Weg sein, in den Körper des Menschen zu gelangen. Eine mögliche Folge wäre ein diabetisches Fußsyndrom. „Die Sanierung von Nagelpilz bei Diabetes-Patienten ist deshalb keine kosmetische Frage, sondern eine medizinische Notwendigkeit und gehört in die Hände von Fachkräften“, betont Dr. Cornelia Woitek. Sie leitet in Wurzen bei Leipzig eine diabetologische Schwerpunktpraxis. Ärzte können die professionelle Fußpflege beim Podologen auf Rezept verordnen. Kleiner Riss – große Wundrose Bakterien, die über kleine Fußwunden in den Körper eintreten, können aber auch eine schwerwiegende Wundinfektion auslösen – ein sogenanntes Erysipel, ebenfalls bekannt unter dem Namen Wundrose. „Ein Erysipel macht sich an der Haut als flammende Rötung bemerkbar, die sich rasch ausbreitet, bevorzugt an den Unterschenkeln oder im Gesicht“, erklärt Professor Baptist Gallwitz, Mediensprecher der DDG. Anzeichen sind gleichzeitig hohes Fieber und Schüttelfrost – und das ist ein Notfall. „Es droht die Gefahr einer Blutvergiftung", betont der Diabetologe vom Universitätsklinikum Tübingen. „Deshalb sollte man sich sofort ins Krankenhaus begeben“. Denn mitunter handelt es sich bei den Erregern nicht nur um Streptokokken, sondern auch um Staphylokokken, die gegen verschiedene Antibiotika resistent sein können. „Ob Blasen, Druckstellen oder Hühneraugen – Diabetes-Patienten müssen auf jede Hautveränderung am Fuß achten“, fasst Gallwitz zusammen. Ewiger Juckreiz – ein Alarmzeichen für Nierenschäden Viele Diabetes-Patienten leiden unter trockener Haut, was wiederum einen starken Juckreiz auslösen kann. Dazu gehören auch feine Einrisse, eine leichte Schuppung und Rötung. Zunächst werden meist klassische Therapien wie Kortisonsalben oder Antihistaminika ausprobiert. Helfen die nicht, sollten Patient und Arzt hellhörig werden. „Unstillbarer Juckreiz, der auf keine Therapie anspricht, ist bei Diabetes-Patienten ein Hinweis auf eine Nierenfunktionsstörung“, betont Woitek. „Manchmal hilft eine Lichttherapie gegen die Hautprobleme“, ergänzt Pföhler. Auf jeden Fall sollte ein Hautarzt hinzugezogen werden – und für die Nierenschädigung ist der Nephrologe zuständig. Richtige Hautpflege als Vorbeugung „Die tägliche Hautpflege ist essentiell“, so Woitek. Besonders eignen sich dafür feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukte mit den Inhaltsstoffen Glyzerin, Panthenol, Hamamelis, Aloe Vera, Vitamin E und Harnstoff. „In der kalten Jahreszeit sollten Menschen mit Diabetes außerdem nicht zu heiß und zu lange baden und sich gut abzutrocknen, um nasse Hautstellen zu vermeiden“, rät die Diabetologin.
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Wir haben uns auf der 50. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft in Berlin umgehört, was es Interessantes für Menschen mit Schuppenflechte gibt. Im Vordergrund standen zum einen die Informationen über die neue Generation der Biologika, den IL-23 Blockern. Zum anderen wurde breit diskutiert, zu welchen Patienten bestimmte Psoriasis-Medikamente passen („Personalisierte Medizin“). Immerhin gibt es für die innerliche Therapie jetzt 17 Wirkstoffe; davon sind 11 Biologika (Stand Mai 2019). Aber es ging auch um das neu entdeckte "Entzündungs-Gedächtnis", ums Kinderkriegen und um die Psyche von Psoriatikern. Ja, der Artikel ist lang ? Aber du kannst in der Übersicht die Themen anklicken, die dich interessieren. IL-23 Blocker Zurzeit (Mai 2019) sind zugelassen: Tremfya, Skyrizi und Ilumetri. Die ersten beiden wirken ähnlich gut, wie die IL-17-Blocker, nur nicht so schnell. Das dritte Medikament wirkt deutlich schlechter (siehe unten). Keines ist bisher für die Behandlung der Psoriasis arthritis zugelassen. Praktisch ist, dass man sie nicht so oft spritzen muss: nämlich nur alle 8 bzw. 12 Wochen. Es wird vermutet, dass Schuppenflechte vor allem durch die Entzündungssignale des Interleukin 23 ausgelöst wird. Endgültig können das erst Langzeitstudien belegen. Schon jetzt sprechen einige Erfahrungen dafür: So gab es in den Studien Tremfya-Patienten, die noch 9 Monate nach dem Absetzen des Medikaments nahezu erscheinungsfrei blieben. Professor Marc Radtke verwies darauf, dass Stelara über viele Jahre nicht an Wirkung verliert, wie z.B. die TNF-Alpha-Blocker. Stelara sei zwar kein reiner IL-23 Blocker, sondern hemmt zugleich das IL-12. Trotzdem vermutet er, dass auch die reinen IL-23 Blocker langfristig ihre Wirkung beibehalten werden. Es wird sich zeigen, ob er recht hat. Nebenwirkungen: Vermutlich keine „Klasseneffekte“ Ein entscheidender Unterschied zu bisherigen Biologika: Bei den IL-23 Blocker sind bisher keine Nebenwirkungen beobachtet worden, die typisch für diese Klasse wären. Im Gegensatz zu den anderen Biologika: Bei den TNF-Blockern treten typischerweise vermehrt Infektionen auf oder erstmalig neue Psoriasis-Formen. Sie können außerdem eine schlummernde Tuberkulose aktivieren. Bei den IL-17 Blockern sind öfter Pilz- (Candida-) Infektionen beobachtet worden, z.B. in den Schleimhäuten. Auch Darmentzündungen waren häufiger. Da IL-23 Blocker erst seit 2018 zugelassen sind, gibt es noch keine Langzeiterfahrungen. Erfahrungsgemäß zeigen sich typische Nebenwirkungen aber schon in den Zulassungsstudien. Schließlich waren jeweils einige tausend Patienten daran beteiligt, so Prof. Andreas Körber. Sehr häufige Nebenwirkungen der IL-23 Blocker sind Infektion der oberen Atemwege; häufig gibt es Pilzinfektionen der Haut. Die aber, so Körber, würden bei den anderen Biologika ebenfalls vorkommen – teilweise häufiger. Behandelbar sind sie alle. Warum Nebenwirkungen? Biologika hemmen entweder das TNF-Alpha oder Interleukine. Deren Aufgabe ist es, Botenstoffe an das Immunsystem zu senden. Das machen sie, wenn sie einen ihnen bekannten Krankheitserreger im Körper entdecken. Manche senden auch falsche Signale: Damit rufen sie Autoimmun-Krankheiten wie die Schuppenflechte erst hervor. Genau das soll ein Biologikum verhindern. Durch die Blockade wird das Immunsystem aber auch nicht über neue Krankheitserreger informiert. Die können dann vermehrt auftreten. Deshalb sind bei allen Biologika Nebenwirkungen möglich – mehr oder weniger schwere, die mehr oder weniger häufig auftreten. Welches Medikament passt? Die Therapie der schweren oder mittelschweren Psoriasis kann heutzutage viel genauer an den Einzelfall angepasst werden, als noch vor einigen Jahren. Schon 2018 wurde darüber ausführlich diskutiert. In manchen Fällen muss das Medikament jedoch mehrmals gewechselt werden, bis ein passendes gefunden wird. Leider gibt es noch nicht den Wirkstoff, der ein Leben lang hilft, denn „das Immunsystem macht, was es will“, so Professor Marc Radtke. Bei zusätzlichen Krankheiten Verschiedene Tabellen zeigen, welcher Wirkstoff wann und bei wem eingesetzt werden darf und wann nicht. Manche Psoriasis-Medikamente helfen gleichzeitig gegen andere Krankheiten (z.B. des Darms). Andere dürfen nicht eingesetzt werden, wenn Patienten zusätzlich z.B. an Hepatitis, Herz-Kreislaufproblemen, Leber-oder Nierenschädigungen leiden. Wer ein Psoriasis-Präparat bekommen soll, sollte alle seine Krankheiten dem Arzt gegenüber offenlegen. Wenn Haut und Gelenke betroffen sind Wenn jemand Schuppenflechte gleichzeitig an Haut und Gelenken hat, kommt es darauf an, was vorrangig behandelt werden muss. Sind es die Gelenke (Psoriasis Arthritis = PsA), dann wirken TNF- Blocker immer noch am besten. Aus dieser Gruppe verbessern sich durch Cimzia die PsA-Symptome am besten. Auch die Haut heilt damit besser ab, als durch andere TNF-Blocker. Etwas weniger gut bei PsA wirkt Stelara. Wenn die Haut im Vordergrund steht, würde man eher zu IL-17-Blockern raten. Die wirken sehr gut auf die Haut, aber nicht ganz so effektiv auf die PsA. Wer nur an der Haut betroffen ist, kann gut mit Methotrexat (MTX), Skilarence oder einem IL-Blocker behandelt werden. Wenn's schnell gehen soll Psoriasis-Medikamente wirken unterschiedlich schnell. Die Tabelle zeigt, wie lange es durchschnittlich dauert, bis bei 25 Prozent der Patienten sich die Haut um 75 Prozent gebessert hat (PASI 75): Daten von 2019* 2013 Taltz 2,18 Methotrexat (1x 7,5 mg, ab 2.Woche 15 mg) 3,2 Infliximab (z.B. Remicade) 3,37 3,5 Cosentyx 3,44 Adalimumab (z.B. Humira) 4,52 4,6 Stelara, 90 mg 4,6 Stelara, 45 mg 5,1 Cyclosporin A 5,63 6 Etarnercept (z.B. Enbrel) 100 mg 6,6 Etarnercept (z.B. Enbrel) 50 mg 9,5 Fumaderm 9,9 Methotrexat (langsame Dosis-Steigerung) 9,96 9,9 * Which antipsoriatic induction treatment sequence is the most time-effective? M.Zidane , C.Dressler , M.Gaskins , A.Nast, (Berlin, Germany), Poster 072 auf der SPIN 2019 Taltz wirkt am schnellsten; manchmal schon nach der ersten Injektion. Professor Ulrich Mrowietz nennt es das „Hochzeits-Medikament“. Das sind aber nur durchschnittliche Werte für ein Viertel der Patienten. Bei manchen kann es länger dauern, bei anderen schneller gehen. Weitere Informationen, wann eine Therapie sichtbar zu wirken anfängt, in einem Artikel von 2009. Bei Psoriasis-Sonderformen Manche Präparate haben sich bei schwierig zu behandelnden Formen als wirkungsvoller erwiesen als andere: Das sind z.B. bei Nagelbefall Adalimumab, Tremfya und Otezla, beim Juckreiz ebenfalls Otezla, bei der Genital-Psoriasis Taltz und bei Bläschen an Händen und Füßen (Psoriasis pustulosa palmoplantaris) der IL-23 Blocker Tremfya. Wie gut wirken einzelne Medikamente? Auf Kongressen werden stets viele Vergleichszahlen genannt. Bei gesponserten Veranstaltungen steht meist der firmen-eigene Wirkstoff im Vordergrund. Eine erste unabhängige Auswertung gibt es von Cochrane. Aber die verwendeten Daten enden 2016. So konnten weitere, seitdem zugelassene Medikamente nicht berücksichtigt werden. Professor Kamran Ghoreschi stellte deshalb einen Vergleich der Biologika vom März 2019 vor, der die Cochrane Studie bestätigt und ergänzt. Beide Auswertungen berücksichtigen nur die Anfangsphase. Die Tabelle gibt nicht wieder, dass einige Medikamente länger brauchen, bis mehr Patienten einen PASI 90 erreichen – Cimzia z.B. 16 Wochen. Wirksamkeit von Biologika nach 10-12 Wochen Anteil der Patienten mit einer Hautverbesserung von 90% (PASI 90) Skyrizi 72,2 % Kyntheum 71,1 % Taltz 70,9 % Tremfya 67,4 % Cosentyx 60,7 % Stelara 44,8 % Adalimumab (z.B. Humira) 44,4 % Ilumetri 200 mg 38,8 % Cimzia 400 mg 34,0 %* Etanercept (z.B. Enbrel) 18,2 % Otezla 12,5 % Skilarence 12,1 % Die gleiche Reihenfolge ergibt sich für Verbesserungen um 50, 75 und 100 Prozent. Quellen: The Comparative Efficacy for Novel Treatments of Moderate to Severe Plaque Psoriasis: A Network Meta-Analysis, April W. Armstrong et.al. 2019 * Certolizumab pegol for the treatment of chronic plaque psoriasis, Mark Lebwohl et.al. 2018 Abgestufte Wirkung In der Cochrane-Auswertung heißt es zusammenfassend: Mit Biologika erreichen deutlich mehr Patienten einen PASI 90 als mit anderen Medikamenten. IL-Blocker wirken deutlich besser auf die Schuppenflechte als TNF-Blocker – außer Cimzia (siehe Tabelle). Otezla wirkt besser als Methotrexat oder Ciclosporin. Die Wirkung hängt auch davon ab, ob ein Patient mit einem Biologikum vorbehandelt wurde. Stelara wirkt dann z.B. weniger gut, bei Kyntheum spielt es keine Rolle. Innerlich behandeln, trotz geringem PASI Wer an nur wenigen, aber markanten Stellen eine Schuppenflechte hat, sollte ebenfalls mit innerlichen Medikamenten behandelt werden. Darauf verwies Dr. Ralph von Kiedrowski. Das sind vor allem: deutlich sichtbare Areale (Hände, Arme, Gesicht, Ohren, Hals) Genital-und / oder Anal-Bereich, Hand- und und Fußflächen, Finger- und Zehen-Nägel, bei schwerem Juckreiz und bei schwer zu behandelnden Plaques. Obwohl diese Patienten einen niedrigen PASI-Wert haben, können markante Stellen ihre Lebensqualität wesentlich verschlechtern: andere Menschen ekeln sich und vermeiden, sie zu berühren; das Sexualleben ist massiv gestört; die Bewegung ist eingeschränkt, was zu Problemen im Beruf, Alltag und Freizeit führt, ständiges Kratzen führt zu Schlaflosigkeit und sozialem Rückzug; nicht abheilende Stellen können sich verschlimmern. Die Patienten sind oft krankgeschrieben. Betroffene sollten unbedingt auf diese Areale aufmerksam machen. Sie sollten der Ärztin sehr ausführlich schildern, welche Probleme für sie persönlich mit diesen Psoriasis-Stellen verbunden sind. Das erleichtert es zu begründen, weshalb teure innerliche Medikamente notwendig sind. "Erstverschlimmerung" unter Biologika? Am Anfang einer Biologika-Therapie kann es dazu kommen, dass sich der Zustand der Haut verschlechtert. Dr. Ralph von Kiedrowski rät, in so einem Fall die Therapie nicht sofort abzubrechen, sondern abzuwarten. Ansonsten würde man ein Medikament „zu schnell verschleißen“ und damit langfristig eine geringere Auswahl haben. Langzeit-Folgen durch eingeschränkte Lebensqualität Hautpatienten, die innerlich behandelt werden sollen, werden auch danach gefragt, wie die Krankheit ihr Leben einschränkt. Dafür gibt es einen DLQI-Fragebogen. Praktiker kritisieren, dass einige Fragen nichts mit dem Leben ihrer Patienten zu tun haben: nicht jeder macht Haus- oder Gartenarbeit, treibt Sport, ist berufstätig bzw. studiert oder ist sexuell aktiv. Viele Einschränkungen werden nicht abgefragt, z.B. wenn man sich nicht mehr unter Menschen traut, man bestimmte Bewegungen nicht mehr machen kann oder andere sich von einem abwenden. Psychische Probleme kommen bei der Auswertung überhaupt nicht vor. Wenn jemand wegen einer Krankheit über längere Zeit eingeschränkt ist, nicht alles machen kann, was er will und sich von Menschen zurückzieht, kann das dauerhafte Folgen haben – für seine Persönlichkeit und sein gesamtes Leben. Professor Marc Radtke spricht von „Langzeit-Schäden“. Damit sich die nicht verfestigen, müsse so früh wie möglich behandelt werden. Dreiviertel aller Patienten würden bei einer erfolgreichen Therapie ihre Lebensqualität komplett zurückerhalten. Radtkes Hinweis kann auch als Apell an diejenigen verstanden werden, die es aufgegeben haben, sich behandeln zu lassen. Entzündungs-Gedächtnis verhindern Erst seit kurzem weiß man, dass es Gedächtniszellen (Tissue Resident Memory Cells – TRM) sind, die die Psoriasis immer wieder neu aufflammen lassen. Schuppenflechte ist eine Fehlfunktion des Immunsystems. Wie das genau funktioniert, hatte Professor Jörg Prinz 2015 herausgefunden: Dem Immunsystem werden angeblich krankheitserregende Anti-Gene präsentiert, die es dann bekämpft. Im Laufe der Zeit „lernt“ das Immunsystem, auf diese Moleküle immer wieder mit Entzündungen zu reagieren. Das „Lernen“ findet in Gedächtniszellen (TRMs) statt. Professor Andreas Körber berichtete, je schwerer eine Schuppenflechte ist, desto mehr TRMs könne man messen. Selbst, wenn die Haut nach erfolgreicher Behandlung erscheinungsfrei war, wurden TRMs festgestellt. Bei Psoriatikern, die noch nicht so lange erkrankt waren, fanden sich dagegen weniger davon. Das heißt, so Körber, bei denen war das Entzündungsgedächtnis noch nicht voll entwickelt. Das spricht dafür, eine Psoriasis möglichst früh und möglichst effektiv zu behandeln. Aber: bisher konnte nur für die IL-23 Blocker festgestellt werden, dass sie die TRMs beeinflussen. So erklärt sich, weshalb Patienten 28 - 72 Wochen fast erscheinungsfrei blieben (PASI 90), obwohl der Wirkstoff abgesetzt wurde. Das waren, so Körber, diejenigen, die noch nicht so lange an Schuppenflechte erkrankt waren. Bei ihnen hätte sich das auslösenden Anti-Gen noch nicht endgültig im Entzündungs-Gedächtnis „eingebrannt“. Professor Marc Radtke geht davon aus, dass man den gesamten Krankheitsverlauf eines Psoriatikers „in den Griff bekommen“ könne, wenn frühzeitig behandelt wird. TRMs sind übrigens auch bei Vitiligo festgestellt worden. Kinder kriegen Schwangerschaft Kein Psoriasis-Medikament ist für Schwangere zugelassen. Aber lässt sich die Behandlung mit einem innerlichen Wirkstoff nicht vermeiden, ist Cimzia das sicherste. Nur bei diesem Biologikum dürfen Babys gleich nach der Geburt geimpft werden! Darauf verwies Professor Ulrich Mrowietz. Zwar wurden den Psoriasis-Registern keine auffälligen Probleme gemeldet, wie Fehlgeburten, Missbildungen o.ä. Aber niemand weiß wirklich, wie viel von den anderen Wirkstoffen durch die Nabelschnur oder die Muttermilch zum Baby gelangt. Fruchtbarkeit Die meisten Warnungen im Beipackzettel, Männer sollten während der Einnahme des Medikaments keine Kinder zeugen, scheinen unbegründet. Dr. Jean-Pierre Allam wies auf eine britische Studie hin, dass es trotz MTX-Einnahme keine Auffälligkeiten gab. Wer dagegen wegen seiner Psoriasis Arthritis mit innerlichem Kortison behandelt wurde, sollte drei Monate vor der Zeugung den Wirkstoff absetzen. Vorsichtig äußerte sich Dr. Sonja Grunewald: Nach den vorliegenden Registerdaten und Studien an Affen sind alle Arten von Biologika „wahrscheinlich nicht fruchtbarkeits-beeinträchtigend“. Bei Janus-Kinase-Hemmern wie Xeljanz geht man dagegen davon aus, dass sie die Fruchtbarkeit des Mannes beeinträchtigen und genverändernd wirken können. Hautpflege bei Erscheinungsfreiheit In der Apotheke hergestellte Präparate sind sinnvoll, wenn es keine zugelassenen Fertigarzneimittel gibt oder Patienten etwas nicht vertragen. Die Leitlinie gibt Rezeptur-Empfehlungen unter anderem für Psoriasis an Hand- und Fußflächen und auf dem Kopf, bei starkem Juckreiz, zur Vorbereitung einer PUVA-Bestrahlung oder zur Abschuppung. Kortisone (Kortikosteroide) werden wohl am meisten zur Entzündungshemmung angerührt. Zink oder Ölschiefer (Ichthyol) können aber ebenfalls gut wirken, so Professorin Petra Staubach-Renz. In der Leitlinie wird bei chronisch entzündlichen Hauterkrankungen eine Basistherapie (Hautpflege) als “fester Bestandteil des Therapiekonzeptes“ empfohlen. Das gilt auch für Biologika-Patienten, die fast keine Hauterscheinungen haben, so Staubach-Renz. Was sie nicht sagte: Betroffene, die sich daran halten wollen, müssen sich meist selbst sachkundig machen. Was ist die „richtige“ Hautpflege für Psoriatiker? Es gibt viele falsche Vorstellungen darüber. Schuppenflechte und Psyche Psoriasis psychisch verursacht? Ein Auslöser für Schuppenflechte kann ein traumatisches Lebensereignis sein. Dafür gibt es viele Hinweise, aber keinen wissenschaftlichen Nachweis. Darauf verwies der Diplom-Psychologe Dr. Kurt Seikowski. Für ihn sind Auto-Immunkrankheiten wie die Schuppenflechte ein psycho-somatisches Signal: In der „Sprache des Körpers“ macht es Sinn, bei bestimmten psychischen Belastungen Hautsymptome zu entwickeln. Durch Psychotherapie, so Seikowski, könne man die damit verbundenen Belastungen vermindern. Dass schon Babys Autoimmunkrankheiten entwickeln, erklärte Professor Uwe Gieler mit Depressionen der Schwangeren, die nachgewiesenermaßen auf das Neugeborene wirken würden. Dieser Ansatz wird in zwei grundlegende Bücher ausführlich erklärt: Die berührungslose Gesellschaft Die Haut und die Sprache der Seele: Hautkrankheiten verstehen und heilen Stimmung vom Immunsystem gesteuert? Einen völlig anderen Ansatz vertritt Professor Kai G. Kahl. Seit einigen Jahren zeigt er, dass Stress die gleichen Botenstoffe aussendet, wie das Immunsystem bei Schuppenflechte. Die Krankheit würde die Betroffenen sehr stressen. Aber es funktioniere auch umgekehrt: Je mehr Entzündungsbotenstoffe wie TNF oder IL im Körper festgestellt wurden, desto eher könne sich eine Depression entwickeln. Weil die gleichen Botenstoffe freigesetzt werden, wie bei Depressionen. Menschen, die mit Biologika behandelt wurden, seien euphorisch geworden. Ihre depressiven Symptome hätten sich deutlich verbessert. Biologika hemmen die Produktion von Botenstoffen, die Entzündungen und Depressionen verursachen. Siehe dazu: Mit Entzündungshemmern gegen Depression Kahl liefert weitere Argumente dafür, Schuppenflechte möglichst früh zu behandeln: Je länger die Erkrankung anhält, desto eher riskiere man eine Depression. Besonders dann, wenn der Genitalbereich betroffen sei. Erektionsstörungen wären, so Kahl, bei Psoriatikern weit verbreitet. Generell sind etwa ab dem 30. Lebensjahr neuro-psychologische Veränderungen beobachtet worden. Menschen mit Psoriasis seien 2 bis 3 x so häufig von echten Depressionen und Angsterkrankungen betroffen wie der Bevölkerungsdurchschnitt. Glücklichsein selbst erarbeiten? Barbara Schuster stellte eine Studie der TU München vor: Patienten mit Psoriasis und Neurodermitis fühlen sich danach besonders unglücklich. Dagegen, so Professorin Corinna Pfeifer, könnten die Betroffenen etwas machen: positive Gefühle entwickeln, angenehme Momente genießen, guttuende Beziehungen pflegen, sich selbst Ziele setzen; also insgesamt seinem Leben einen Sinn geben – trotz Krankheit! Es gibt viele Konzepte, um optimistischer, zufriedener und beschwerdefreier zu werden: Glücks- oder Dankbarkeits-Tagebuch über 10 Wochen führen. Flow-Erleben, d.h. sich völlig in eine Tätigkeit oder ein Amt vertiefen, z.B. bei Malen, Sport oder sozialem Engagement. Stress vermindern durch Achtsamkeit (Mindfulness-Based-Stress-Reduction). Der Augenblick wird bewusst erlebt, akzeptierend und nicht wertend mit einer liebevollen Grundhaltung. Kurse werden von Krankenkassen bezuschusst. Geben ohne Gegenleistung (Random Act of Kindness), d.h. man macht irgendjemanden eine Freude, ohne zu erwarten, dass die oder der etwas zurückgibt. Eine Zuhörerin vom Uniklinikum Schleswig-Holstein berichtete, dass Patienten zufriedener aus dem Gespräch gehen würden, wenn sie selbst Zufriedenheit ausstrahlt: Glücklichsein könne anstecken! Werbung in der Stadt Während des Kongresses sah man überall in Berlin Plakate: Pharmafirmen warben damit, dass Psoriasis behandelbar sei. Nun ist Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente in der Öffentlichkeit verboten. Aber es ist scheinbar nicht ausdrücklich verboten, indirekt dafür zu werben: Indem eine Firma darauf verweist, dass sie Medikamente gegen Schuppenflechte anbietet. Wer sich davon betroffen fühlt, wird dann beim Arzt nach einem Medikament dieses Anbieters fragen. Der Fachbegriff dafür ist Content-Marketing. Es gehört schon lange zur Werbe-Strategie von Pharmafirmen, Patienten direkt anzusprechen, ohne Umweg über den Arzt. Aufgeschnappt Jeder Patient hat seinen eigenen Krankheitsverlauf, wie ein Fingerabdruck. (Professor Marc Radtke, Hamburg) Die große Angst ist ausgeblieben, dass TNF-Alpha Blocker krebserregend sein könnten. (Professor Kamran Ghoreschi, Berlin) Frauen und Übergewichtige brechen eine Psoriasis-Therapie eher ab als andere Patientengruppen. (Professor Ulrich Mrowietz, Kiel) Je höher bei Männern der Testesteron-Spiegel war, desto schwächer war ihre Psoriasis. (Dr. Dagmar Wilsmann-Theis, Meckenheim) Die Psoriasis pustulosa ist vermutlich keine echte Schuppenflechte. Bei ihr werden völlig andere Botenstoffe aktiv, wie z.B. das IL 36. (Professor Diamant Thaci, Kiel) Das Mikrobiom der Haut ist schwerer zu untersuchen als das des Stuhls. Es ist außerdem im Laufe des Jahres unterschiedlich. (Prof. Claudia Traidl-Hoffmann, München) Produkte, die uns aufgefallen sind Cera VE ist eine feuchtigkeits-spendende Creme bzw. Lotion. Es wird mit einem speziellen Verfahren geworben, durch das sich Inhaltsstoffe wie Hyaloron verzögert in der Haut freisetzen sollen. Dadurch bleibe sie länger feucht. Eigentlich für Neurodermitiker gedacht, kann sie auch denjenigen helfen, die z.B. harnstoff-freie Pflegemittel suchen. Hersteller: LʹORÉAL Deutschland Cetaphil Pro Itch Control ist eine Serie für sehr trockene und juckende Haut. Sie wird angeboten z.B. als Lotion, Pflegeschaum, als Creme fürs Gesicht oder die Hand. Wer einen leichten Juckreiz hat, kann ausprobieren, wie gut es einem hilft. Hersteller: Galderma Laboratorium Clarelux (Wirkstoff Clobetasol) ist ein verschreibungspflichtiger Schaum zur Behandlung der Kopf-Psoriasis. Auch in 2019 kann der Hersteller das Präparat noch nicht anbieten. Wir haben darüber ausführlich berichtet. Der Firma ist bewusst, dass viele Patienten langfristig auf ein anderes Präparat wechseln werden. Hersteller: Pierre Fabre Dermo-Kosmetik Deflatop (Wirkstoff Betamethason) ist ein verschreibungspflichtiger Schaum zur Behandlung der Kopf-Psoriasis. Der Hersteller kündigte ein "Comeback" für den Sommer 2019 an. Hersteller: Holsten Pharma Ducray SENSINOL soll beruhigend wirken und „sofort“ den Juckreiz lindern. Der Hinweis auf „Studien“, die das belegen stellt sich als eine „interne“ Untersuchung heraus, die nie veröffentlicht wurde. Trotzdem kann man die Pflege- Lotion bzw. -Milch bei leichtem Juckreiz ausprobieren. Hersteller: Pierre Fabre Dermo-Cosmétique Eucerin Urea Repair Plus ist eine Serie mit unterschiedlichen Harnstoff-Konzentrationen von 3 bis 30 Prozent. Sie wird angeboten z.B. als Lotion und als Creme für Körper, Gesicht und Hände. Anbieter: Beiersdorf HELIOCARE 360 ist ein Sonnenschutz mit Faktor 100+. Das ist für diejenigen, die sich wirklich schützen müssen, z.B. wegen einer aktinischen Keratose im Gesicht aufgrund früherer Sonnenbestrahlungen. Das reine Sonnenschutz-Mittel gibt es in verschiedenen Darreichungsformen. Anbieter: IFC Dermatologie Deutschland LETI balm ist eine Serie für die trockene und schuppige Haut. Sie wird angeboten z.B. als Creme und Fluid, auch speziell für Kinder und Jugendliche. Eigentlich für Neurodermitiker gedacht, kann sie auch denjenigen helfen, die z.B. harnstoff-freie Pflegemittel suchen. Hersteller: Laboratorios LETI Protopic wird bis Ende Mai wieder lieferbar sein. Die Salbe ist zwar nicht für Psoriasis zugelassen. Aber einige Ärzte verschreiben sie „off-label“, weil sie z.B. auch bei der Nagel-Beteiligung wirksam sein soll. Hersteller: Leo Pharma TOLERIANE SENSITIVE ist eine Feuchtigkeitscreme, die vor allem das Mikrobiom der Haut regulieren soll. Das betrifft ein typisches Problem von Neurodermitikern. Das Pflegeprodukt kann aber denjenigen helfen, die z.B. harnstoff-freie Pflegemittel suchen. Hersteller: La Roche-Posay
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Bei Schuppenflechte und Psoriasis arthritis aufpassen auf Herz und Hirn
Redaktion posted an article in Magazin
Viele Menschen mit Schuppenflechte tragen ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall in sich. Die miese Botschaft sollten vor allem die ernst nehmen, die zusätzlich zur Hautkrankheit auch eine Psoriasis arthritis haben. Betroffene sollten regelmäßig von einem Arzt ihren Blutdruck und die Blutfette kontrollieren lassen. Das raten die Experten der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh). Sie raten außerdem, auf eine gesunde Lebensführung zu achten. Für ihre Tipps führen sie eine neue internationale Studie ins Feld. „Psoriasis und die Psoriasis arthritis belasten wie alle anderen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen den gesamten Körper", erläutert der Präsident der DGRh, Professor Hanns-Martin Lorenz. Patienten sollten deshalb ihre Medikamente zuverlässig anwenden. Und: Mit einer gesunden Lebensführung ihren Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Der Grund: Die Betroffenen entwickeln auch besonders häufig Krankheiten, die zum metabolischen Syndrom zählen. Das sind Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Diabetes mellitus. "Die Patienten haben mit der Entzündung und weiteren Risiken ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall“, erklärt er. Blutdruck und Blutfette oft erhöhtMit diesen Risiken bei Psoriasis nämlich beschäftigte sich eine Untersuchung des International Psoriasis and Arthritis Research Teams (IPART). Lihi Leder von der Universität Toronto und seine Kollegen haben in Nordamerika und Israel insgesamt 2254 Patienten mit Schuppenflechte untersucht, die meisten davon mit Gelenkbefall. Die Patienten litten im Durchschnittsalter von 52 Jahren seit mehr als 20 Jahren unter einer Psoriasis, davon 14 Jahre mit Gelenkbeschwerden.Die meisten Betroffenen hatten weitere gesundheitliche Probleme: 75 Prozent waren übergewichtig oder fettleibig, davon 54 Prozent mit einer ungünstigen Zunahme des Bauchumfangs. 45 Prozent der Patienten hatten einen Bluthochdruck. 49 Prozent hatten zu hohe Blutfette. 17 Prozent waren aktuelle Raucher 13,3 Prozent hatten einen Typ 2-Diabetes Bei 6,5 Prozent waren die Herzkranzgefäße verengt.Ähnliches Risiko für Patienten in Deutschland„Fast die Hälfte der Patienten hatte im Alter von Anfang 60 ein Risiko von mehr als zehn Prozent, innerhalb der nächsten zehn Jahre einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden“, berichtet der Experte. Nun unterscheiden sich Gesundheit und Verhalten in Nordamerika und Israel von Deutschland dann doch immer noch. Aber: „Diese Risikokonstellation für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall beobachten wir auch bei unseren Patienten in Deutschland“, sagt Professor Lorenz.In der IPART-Studie wusste jeder dritte der Patienten mit Schuppenflechte nicht, dass seine Blutfette zu hoch sind. Bei jedem fünften war der Bluthochdruck nicht bekannt. Und: Von den Patienten mit Bluthochdruck nahmen die meisten ihre Medikamente nicht oder nicht regelmäßig ein. „Behandelnde Ärzte müssen die möglichen Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck oder eine Fettstoffwechselstörung regelmäßig diagnostisch abklären und gegebenenfalls behandeln“, ist das Fazit von Professor Lorenz. Zudem sei es wichtig, die Entzündungen optimal zu behandeln. Betroffene müssten über die Erkrankungen des metabolischen Syndroms aufgeklärt und in der Prävention unterstützt werden. idw/cl-
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Wer Schuppenflechte hat, sollte unabhängig davon auch auf andere Gesundheitsprobleme achten. Das rät die Barmer. Denn: Die Psoriasis hat oft Begleiterkrankungen im Gepäck. Neben der Behandlung der Haut sollte also der allgemeine Gesundheitszustand regelmäßig kontrolliert werden, so die Krankenkasse. „Wer unter einer Schuppenflechte leidet, hat in der Regel mindestens eine weitere Erkrankung wie Adipositas, Diabetes, Bluthochdruck, Gelenkerkrankungen oder Depressionen", sagt Dr. Utta Petzold, Hautärztin bei der Barmer. "Daher ist es wichtig, die entsprechenden Werte regelmäßig zu überprüfen.“ „Die Psoriasis gilt heute als chronisch-entzündliche Erkrankung, bei der die Hautveränderungen nur ein Aspekt sind. Sie beeinflusst das Immunsystem“, so Petzold. Das Risiko eines Patienten mit Schuppenflechte für Typ-2-Diabetes sei im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung etwa doppelt so hoch. Auch Depressionen träten bei Psoriasis-Betroffenen etwa doppelt so häufig auf, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn sogar 3,5-mal so oft. Mehr als doppelt so häufig komme es außerdem zu Komplikationen wie beispielsweise einem Herzinfarkt. „Um den gesundheitlichen Risiken einer Schuppenflechte zu begegnen, ist eine frühzeitige Diagnose von begleitenden Erkrankungen wichtig“, mahnt Petzold. Wer an Hautveränderungen leide, werde vor allem mit hornlösenden und antientzündlichen Cremes, Salben oder medizinischen Ölbädern behandelt. Je nach Ausprägung komme auch eine Lichttherapie zum Einsatz. „Wichtig bei Schuppenflechte ist die regelmäßige Hautbehandlung mit rückfettenden Produkten. Man sollte zudem nur kurz lauwarm duschen und sich danach abtupfen“, rät Petzold. Medikamente in Form von Tabletten oder Spritzen, die die Aktivität des Immunsystems reduzieren, wirkten nicht nur auf der Haut, sondern auch gegen Entzündungen etwa an betroffenen Gelenken. Viele Patienten mit Psoriasis profitierten von Entspannungstechniken wie etwa Yoga und sollten Stress vermeiden. cl
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Wir haben uns auf der 25. Fortbildungswoche der Dermatologen in München umgehört, was es an interessanten Informationen für Psoriatiker gibt. Krankheit kontrollieren statt nur den Schub behandeln Eine Psoriasis verläuft normalerweise in Schüben. Klassischerweise werden die Betroffenen solange therapiert, bis die Hauterscheinungen überwiegend zurückgegangen sind („Induktionstherapie“). Dann wird der Wirkstoff abgesetzt; meist allmählich „ausgeschlichen“. Bis zum nächsten Schub. Inzwischen ist klar, dass es sich bei der Psoriasis um eine innerlich verursachte (systemische) Krankheit handelt, bei der das Immunsystem fälschlicherweise entzündliche Prozesse anstößt. Deshalb meinen immer mehr Dermatologen, Psoriasis müsse dauerhaft behandelt werden – wie z.B. auch Rheuma, Neurodermitis oder Psoriasis arthritis. Bei der äußerlichen Therapie mit kortisonhaltigen Cremes, Salben, Gels u.ä. sollen die Stellen nach Abheilung trotzdem weiter behandelt werden – aber nur noch zweimal in der Woche. Damit soll erreicht werden, dass der nächste Schub deutlich milder ausfällt. Das würde die Gesamtdosis an Kortikoiden senken, mit der man sein Leben lang immer wieder behandelt werden muss. Früher hieß das „Erhaltungs-Therapie“, heute „proaktive Therapie“. Die Behandlung mit innerlich wirkenden Medikamenten ist inzwischen ebenfalls als Langzeit-Therapie angelegt. Da es sich meist um Schwerbetroffene handelt, soll damit die hohe Entzündungslast im Körper kleingehalten werden. Es wird vermutet, dass auch die Begleiterkrankungen zurückgehen, wenn diese Stoffe ununterbrochen im Körper aktiv sind. Weil sie aber starke Nebenwirkungen haben können, wollen viele sie nicht lebenslang nehmen. Prof. Reich schlägt deshalb vor, mit Patienten, die ein Jahr erscheinungsfrei geblieben sind, darüber gemeinsam zu entscheiden: Solle man die Dosis verringern oder das Medikament völlig absetzen? Das hänge auch davon ab, wie stark der Patient bei Therapiebeginn betroffen war. Bei Kindern werden innerlich wirkende Medikamente meist nicht dauerhaft gegeben. Therapie-Empfehlungen 2016 Die Psoriasis-Leitlinie von 2011 ist Ende 2015 ausgelaufen und wird gerade überarbeitet. Inzwischen gibt es nicht nur neue Medikamente, sondern man weiß auch mehr über die Krankheit. Die Lücke wird gefüllt durch einen „Behandlungspfad Psoriasis 2016“. Der ist gedacht für Ärzte, die sich nicht schwerpunktmäßig intensiv mit Psoriasis befassen. Es wird das aktuelle Wissen dargestellt und es werden Therapie-Empfehlungen gegeben – auch für Sonderformen der Psoriasis, schwierige Stellen und die Behandlung von Kindern. Interessierte Patienten können in dieser Broschüre nachlesen, wie der Arzt nach dem aktuellen Stand der Medizin mit einer Psoriasis umgehen sollte. Dr. Ralph von Kiedrowski, einer der Autoren, betonte, dass der Behandlungspfad zwischen "First-line-Therapie" und "Second-line-Therapie" unterscheidet. Das heißt, welche Medikamente sofort nach der Diagnose verschrieben werden dürfen und welche erst dann, wenn die ersten nicht wirksam genug waren. Außerdem wird empfohlen, zur Begründung für eine Therapie auch beeinträchtigende Lebenslagen wie drohenden Arbeitsplatzverlust oder Erziehungsprobleme mit einzubeziehen. Herausgeber ist der onkoderm e.V., ein Netzwerk von Dermatologen, das ursprünglich nur über Hautkrebs informiert hat. An der Broschüre haben sich drei Pharmafirmen finanziell beteiligt. Bedauerlicherweise haben die Autoren ihre Interessenkonflikte nicht offengelegt. Man erfährt nicht, in welchen finanziellen Beziehungen sie zur Industrie stehen, obgleich das heutzutage zum Transparenz-Standard gehört. Biologika schaffen PASI 100 Die Therapie der Psoriasis wird immer mehr zur Präzisions-Medizin: Biologika verhindern, dass entzündungsauslösende Botenstoffe des Immunsystems ausgeschüttet werden. Zuerst wurde TNF-Alpha gehemmt, ein Signalstoff, der sehr allgemein für viele Entzündungsvorgänge verantwortlich ist. Die neueren Biologika blockieren Interleukine (IL). Dabei versucht man diejenigen zu treffen, die speziell für die Psoriasis verantwortlich sind. Im Frühjahr 2017 kommt Ixekizumab (Taltz) auf den Markt, das IL 17a blockiert. Bis zu 40 Prozent erreichten damit in einer Studie eine völlige Erscheinungsfreiheit (PASI 100). Auch bei der Psoriasis auf dem Kopf, an Händen und Füßen und vor allem an den Nägeln waren die Abheilungsraten sehr hoch. Weitere Biologika, die entweder IL-17 oder IL-23 hemmen, sind angekündigt. Bis 2018 werden 15 neue Zulassungen erwartet, so Prof. M. Augustin. Der nächste Schritt müsse die Heilung der Psoriasis sein, so Prof. Reich. Nebenwirkungen bei Biologika Viele Patienten haben Angst vor schweren Nebenwirkungen der Biologika, weil die Immunabwehr geschwächt wird und die Risiken über 20 / 30 Jahre unbekannt seien. Diese Befürchtungen werden genährt durch eine Studie von US-amerikanischen Rheumatologen, auf die Prof. Percy Lehmann hinwies. In 2011 hatten sie Rheuma-Patienten untersucht, die mit TNF-α – Blockern behandelt wurden. Sie meinten, dass bei denen das Risiko, einen weißen Hautkrebs zu bekommen, deutlich erhöht sei. Doch weißer Hautkrebs ist meist heilbar, wenn er früh genug erkannt wird. Die Dermatologen, die tagtäglich mit Biologika zu tun haben, halten solche Ängste für übertrieben. Leider seien schwere Nebenwirkungen „unabänderliche Risiken“, so Prof. Jörg Prinz. Darüber müsse aufgeklärt, Risikogruppen ausgeschlossen und regelmäßig kontrolliert werden. Die Biologika sind weltweit an zehntausenden Patienten getestet worden. In nationalen und internationalen Registern werden laufend Auffälligkeiten gesammelt. Es gibt also ein dichtes Netz an Überwachung. Generell haben Menschen mit einer chronisch entzündlichen Krankheit ein höheres Risiko für Infekte, Tumore oder schwere Begleiterkrankungen. Es ist die Entzündung im Körper, die das begünstigt. Wer eine Psoriasis nicht oder nur halbherzig behandelt, geht möglicherweise ein hohes Risiko ein. Die häufigsten Nebenwirkungen bei Biologika, so Prof. D. Thaci, seien Reaktionen auf die Infusion. Deshalb aber müsse die Therapie nicht abgebrochen werden. Ernste Infektionen kämen bei Biologika nicht öfters vor, als bei den anderen Psoriasis-Medikamenten, so Dr. Sandra Philipp. Das gelte auch für Herzinfarkte, Schlaganfälle und Krebs. Das habe eine Auswertung des deutschen Registers PsoBest von 2015 ergeben. Ein schwerwiegender Effekt, so Prof. Reich, komme in der Praxis nur in einem Fall von 200 Patientenjahren vor. Das sind (frei übersetzt) 0,5 Prozent. In Studien häuften sich Probanden, die infektanfälliger sind. Deshalb kämen dort doppelt so viele schwere Infekte vor (1 Prozent). Im internationalen Register PSOLAR sind etwas mehr Fälle verzeichnet. Pro 100 Patientenjahre gibt es dort durchschnittlich 1,5 Fälle; die meisten schweren Infekte bei Infliximab (2,5) und Adalimumab (2). Als häufigste schwere Infektionen wurden bei PSOLAR Entzündungen der Lungen (Pneumonie) und des Bindegewebes (Phlegmone) gemeldet. Bei IL-17-Patienten gäbe es, so Prof. Reich, ein etwas erhöhtes Risiko für eine Pilz- (Candida-) Infektion. Er habe bei fast jedem Biologikum-Patienten einen leichten Vitamin-D-Mangel gemessen. Dr. Philipp wies darauf hin, dass bei den über 65-Jährigen Biologikum-Patienten mehr schwere Nebenwirkungen auftreten würden. Es könne auch sein, dass diese Effekte auf die höhere Krankheitsanfälligkeit von Älteren (z.B. für Infektionen) zurückzuführen seien. Im Einzelfall sollte überlegt werden, ob ein Biologikum für einen Patienten riskant werden könne. Zu den Risikogruppen gehören Diabetiker, Raucher, Erkrankte mit aggressivem Pilz oder einem entzündeten Darm und Ältere. Bei Patienten, die viele weitere Medikamente nehmen, müssen Wechselwirkungen ausgeschlossen werden. Kinder haben andere Begleiterkrankungen Bis zu 1 Prozent der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren können eine Schuppenflechte bekommen. Das Risiko steigt mit höherem BMI. Wie bei den Erwachsenen gibt es auch in dieser Gruppe Begleiterkrankungen. Bei den jungen Patienten findet sich mehr LDL-Cholesterin im Blut. Das ist Blutfett, das zu Gefäßverkalkung führen kann. Bei jedem Vierten wurde zugleich Neurodermitis festgestellt, gefolgt von Heuschnupfen, Asthma und Viruswarzen. Dr. Andreas Pinter rät deshalb, unbedingt und so früh wie möglich alle für Kinder zugelassenen Therapiemöglichkeiten zu nutzen. Es sei falsch, stattdessen „gut gemeinte“ Vorsicht walten zu lassen. Haus- und Kinderärzte seien meist nicht so gut informiert wie Dermatologen. Wenn ein Kind angemessen behandelt wird, könne man Therapien auch für längere Zeit wieder absetzen. Ein Stoff wirkt in jeder Zubereitung anders Dermopharmazeuten haben festgestellt, dass ein Wirkstoff in Cremes, Salben, Pasten, Lotionen, Gels oder Schäumen nicht gleichermaßen in die Haut abgegeben wird. Bei der Psoriasis, so Prof. Johannes Wohlrab, hätte sich gezeigt, dass Eindringtiefe und Bioverfügbarkeit sich verbessern, wenn die „Galenik“ gewechselt wird. Das heißt, ein und derselbe Stoff wirkt unterschiedlich gut auf die Krankheit, je nach dem, in welcher Zubereitung er aufgetragen wird. Prof. Wohlrab weist darauf hin, dass wasserfreie Zubereitungen (Melkfett, Vaseline, reines Öl) für therapeutische Zwecke ungeeignet sind. Wasser sei ein wesentlicher Faktor beim Transport in die Haut. Bei der Vorstellung des neuen Produkts Enstilar wurde gezeigt, wie diese Wirkungsunterschiede zu erklären sind. Die Kombination des Kortikoids Betamethason mit dem Vitamin D3-Analogon Calcipotriol gibt es schon lange als Salbe und Gel (Daivobet®). In der Salbe sind beide Wirkstoffe teilweise als Kristalle enthalten, im Gel teilweise noch das Kortikoid. Im Schaum hingegen finden sich keine Kristalle. Kristalle aber, so Professor Reich, vermitteln keinen Wirkstoff in die Haut. Bei Enstilar bewirke das, dass der „Sprühschaum“ schneller die gleiche Wirkung erzielt, als andere Zubereitungen – vor allem beim Juckreiz. Generell würden Gels oder Schäume von Patienten eher akzeptiert und dann auch tatsächlich angewendet. Wie gut ein Wirkstoff von der Haut aufgenommen und verfügbar gemacht wird, hängt, so Prof. Wohlrab, auch vom Hautzustand ab, d.h. von der jeweiligen Barriere- und Reserve-Funktion. Der sei in der akuten Phase anders als in der abgeheilten. Für den akuten Zustand empfiehlt er Öl-in-Wasser-Gemische, für den chronischen eher lipophile (fettlösliche). TIX noch zeitgemäß? Äußerlich anwendbare Kortikoide werden nicht nur nach Wirkstoffklassen unterschieden. Seit 2003 werden sie zusätzlich mit einem Therapeutischen Index (TIX) bewertet. Die Kennzahl beschreibt das Verhältnis von Nutzen und Risko des Kortisons. Diese Messgöße ist bei der Diskussion der aktuellen Leitlinien für die Neurodermitis von der Mehrheit der Autoren als „nicht evident“ abgelehnt und wieder herausgenommen worden. Darauf verwies Prof. Jens-Malte Baron. Mit heutigen Messmethoden käme man vermutlich auf andere Ergebnisse. MTX wirkt gespritzt besser als geschluckt Auch bei innerlichen Medikamenten wirkt der gleiche Stoff in verschiedenen Darreichungsformen unterschiedlich. Das wurde jetzt für Methotrexat (MTX) zur Behandlung der Psoriasis vulgaris gezeigt. Die Ergebnisse einer Studie aus 2011 wurden mit einer aktuellen Untersuchung verglichen. Die hatte der Hersteller medac finanziert und wurde von Prof. Reich vorgestellt. Das Ergebnis ist eindeutig: Nach 52 Wochen wurde erhoben, bei welchem Anteil sich die Hauterscheinungen um mindestens 75 Prozent verbessert haben (PASI 75). Bei denjenigen, die MTX als Tablette erhalten haben, waren es 24 Prozent; bei denen, die es als Injektion erhielten dagegen 45 %. MTX als Spritze oder Pen wirkt also bei der Haut-Psoriasis deutlich besser. Prof. Reich wies daraufhin, dass dieser Wert mit anderen statistischen Methoden bei 75 Prozent gelägen hätte. Als häufigste Nebenwirkung treten bei MTX erhöhte Leberwerte auf. Trotzdem müssten Patienten keine Angst haben. Tatsächlich gebe es unter MTX deutlich weniger Lebererkrankungen (Hepathopathie), als befürchtet – dank regelmäßiger Kontrollen. Prof. Reich empfahl, regelmäßig auf „P III NP“ (Prokollagen-III-Peptid) zu testen. Dabei erfährt man etwas über den Bindegewebsanteil der Leber, also die seltene Gefahr einer Leberfibrose. Diese Laborleistung wird bundesweit 2 x im Jahr von den Krankenkassen bezahlt. Außerdem sollte beobachtet werden, wie stark die Lymphozyten-Anzahl unter MTX fallen würde. Gemessen an der Ausgangssituation müsse bei einem Abfall um 20 Prozent das Medikament abgesetzt werden. Zu viel Folsäure, 24 Stunden nach der MTX-Gabe, könne die Wirkung aufheben. Deshalb empfiehlt Reich, nicht mehr als 10 mg, besser nur 5 mg zu geben, unabhängig von der MTX-Dosierung. Ältere Menschen haben meist eine eingeschränkte Nierenfunktion und sollten deshalb niedrigere MTX-Dosierungen bekommen. MTX – neuer Wirkmechnismus entdeckt Im Rahmen dieser aktuellen Studie wurde außerdem festgestellt, dass MTX immun-modulierend wirkt: Es wirkt direkt auf ein Signal-Molekül (cAmp) im Kern der Immunzelle. Das schaltet durch MTX von „entzündlich“ auf „anti-entzündlich“ um. Statt pro-inflammatorischer Botenstoffe wie TNF-Alpha oder IL-17 werden anti-inflammatorische ausgeschüttet wie IL-10. Bisher ging man davon aus, dass MTX die schnelle Teilung und das vermehrte Wachstum der Hautzellen hemmt. Psoriasis arthritis früher erkennen Seit vielen Jahren gibt es den RheumaScan. Mit Infrarot-Licht können in wenigen Minuten Entzündungen an den Hand- und Fingergelenken diagnostiziert werden. Das schon im frühesten Stadium, d.h. bevor die Beschwerden in den Fingern auffällig werden und der Arzt etwas ertasten kann. Mit dem RheumaScan kann aber auch bequem kontrolliert werden, wie gut eine Therapie angeschlagen hat. Ein Kontrastmittel reichert sich an den entzündeten Gelenken an. Die Hände liegen auf dem Farb-Laser und zeigen verschiedenfarbige Flecken an. Dort, wo es gelb, orange oder rot ist, sind die Stellen entzündet. Für jede Gelenkkrankheit gibt es typische Entzündungsherde. Bei der Psoriasis arthritis sind das die Finger-Endglieder oder die gleichen Gelenke verschiedener Finger. Außerdem können Farbmuster zeigen, ob Bänder und Bandansätze mit betroffen sind. Prof. Reich betont immer wieder, dass die Entzündungen einer Psoriasis arthritis in den ersten zwei Jahren eingedämmt werden müsse. Gelänge das nicht, sei die Krankheit langfristig schwer „einzufangen“. Dieses ungefährliche Diagnoseverfahren sollte man beim ersten leisen Verdacht einer Gelenkbeteiligung nutzen. Leider zahlen es die meisten Krankenkassen bisher nicht bzw. beteiligen sich nur am Kontrastmittel. Siehe auch: Rheuma-Scan (Xiralite-Untersuchung) Aufgeschnappt "Die Therapie der Psoriasis ist ein Marathon und kein Sprint", Dr. A. Pinter "Drug Holiday ist nicht mehr in", Prof. D. Thaci "Immer mehr Aktienfonds investieren in Psoriasis-Medikamente", Prof. W.-H. Boehncke "Harnstoff gehört nicht auf Kinderhaut", Prof. J.-M.Baron "Sonnenlicht macht glücklich", Dr. H. Stege "Die Diskussion um krankmachenden Vitamin-D-Mangel ist ideologisch überfrachtet", Dr. H. Stege "Keiner weiß wirklich, ob die Krankheit einen Vitamin-D-Mangel hervorruft oder umgekehrt der Vitamin-Mangel die Krankheit"‚ Prof. Dr. T. Herzinger "Kalorische Reduktion erhöht die Lebenserwartung", Prof. W.-H. Boehncke "Die Dermatologie verliert wichtiges Know-How, wenn immer weniger bestrahlt wird", Prof. Percy Lehmann "PUVA ist unter den Bestrahlungstherapien die 'Königsdisziplin' “, Prof. Percy Lehmann "Die Psyche wirkt stärker auf Entzündungen als die Ernährung", Prof. U. Gieler "Nur wer den Omega-3-Fettsäuren Index messen lässt, kann sicher sein, dass EPA und DHA überhaupt aufgenommen werden", Dr. Imke Reese "Erfolgreich kann Omega 3 – langkettig, aus Meeresfischen – sein, wenn es zusammen mit "unterkalorischer" Mittelmeerkost und bei gleichzeitiger Weiterbehandlung eingenommen wird", Dr. Imke Reese Meldungen Enbrel-Pen klickt zweimal Wer sich sein Biologikum selbst spritzt, bevorzugt den Pen gegenüber der Spritze. Für Enbrel wird jetzt eine verbesserte Technik angeboten: Zum einen ist es jetzt weniger kraftaufwendig, die Sicherung zu überwinden. Zum anderen gibt es, nach dem Starten, einen zweiten Klick. Der signalisiert, dass der Pen völlig entleert ist. Einzelheiten zu dem neuen "Myclic" findet man in einer Patientenbroschüre. "BeWegbereiter" jetzt mit Übungen für PsA Das kostenlose Abnehm-Programm BeWegbereiter ist erweitert worden: Jetzt gibt es für Patienten mit Psoriasis arthrits gelenkschonende Bewegungsübungen. Dermalex – für Psoriasis geeignet? Uns ist eine Produktserie aufgefallen, die unter anderem mit einer speziell patentierten "Psoriasis-Technologie" wirbt. In der Community des Psoriasis-Netzes wurde darüber schon diskutiert. Die Produkte sind nach Herstellerangaben als Medizinprodukt zugelassen. Das sind weder reine Pflegeprodukte, noch sind es Arzneimittel. Medizinische Wirkungen dürfen nur dann beworben werden, wenn sie z. B. physikalisch verursacht sind. Bei der Psoriasis kennt man das von der Vitamin B 12 -Creme: Das Vitamin B12 würde rein physikalisch Stickstoff-Monoxyd (NO) binden, so Experten wie Prof. Clemens Allgaier. Eine so verringerte NO-Konzentration in der Haut von Patienten mit Psoriasis oder dem atopischen Ekzem führe dazu, dass die Entzündung zurückgehe. Ob das tatsächlich so abläuft, ist aber umstritten. Der Anbieter von Dermalex Psoriasis verspricht, den "Barriere-Reparaturmechanismus" zu beschleunigen und "die bei Psoriasis meist geschädigte Hautbarriere" zu stärken. Das würde physikalisch durch Aluminiumsilikat sowie Magnesium- und Calciumchlorid bewirkt werden. Die Beschreibung der genauen Effekte beider Stoffe laufen letztendlich darauf hinaus, die Hautoberfläche davor zu schützen, dass Bakterien, Allergene oder Viren eindringen können. Eine geschädigte Hautbarriere ist zwar die Ursache für eine Neurodermitis, nicht aber für eine Schuppenflechte. Es ist zu vermuten, dass Dermalex® nicht mehr als einen pflegenden Einfluss auf die Psoriasis hat – immerhin sind Ceramide enthalten. Im übrigen rät der anerkannte Dermopharmazeut Prof. J. Wohlrab davon ab, bei Hautkrankheiten Medizinprodukte mit mechanischer Wirkung einzusetzen. Sie seien nicht effektiv genug.
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Was trockene Augen oder Uveitis mit Schuppenflechte zu tun haben
Redaktion posted an article in Magazin
Trockene Augen oder Uveitis – die bringt man nicht unbedingt mit der Schuppenflechte in Zusammenhang. Augenärzte aber horchen da schon auf, wenn ihre Patienten nebenbei von ihrer Psoriasis erzählen. Denn: "Viele wissen nicht, dass sich bei der Psoriasis nicht nur die Haut entzünden kann", erklärt Professor Uwe Pleyer vom Berufsverband der Augenärzte Deutschland. "Besonders bei der Psoriasis arthritis ist oft auch eine Beteiligung der Augen zu beobachten", so Pleyer. Betroffen sein können dabei alle Regionen von der Lid- und Bindehaut bis zum Augeninneren. Worauf sollten Menschen mit Psoriasis also achten, wenn sie an trockenen Augen oder einer Uveitis leiden? Trockenes Auge – Sicca-Syndrom Symptome sind müde Augen und ein Fremdkörpergefühl – als rieben Sandkörner auf der Augenoberfläche "Das trockene Auge sollte nicht unbehandelt bleiben", meint Professor Pleyer. Der Grund: Ein intakter Tränenfilm ist wichtig für den Schutz der Hornhaut des Auges und für ihre Versorgung mit Nährstoffen und zur Abwehr von Infektionserregern. Die Behandlung erfolgt je nach Ausprägung des trockenen Auges mit Tränenersatzmitteln in Form von Augentropfen, Gelen oder Salben. In sehr schweren Fällen mit einer Entzündung der Augenoberfläche können Augentropfen mit dem Wirkstoff Cyclosporin A helfen – den kennt der "fortgeschrittene Psoriatiker" vielleicht schon als innerliches Medikament. Ein trockenes Auge kann auch zusammen mit einer Entzündung des äußeren oder inneren Lidblatts auftreten und zu einer chronisch verlaufenden Blepharitis führen. Da hilft dann eine langfristige Behandlung, unterstützt von konsequenter Hygiene der Lidränder. Uveitis – eine Entzündung im Augeninneren Das Auge ist eines der am besten durchbluteten Organe des Körpers. Daher ist es oft auch von innerlichen Krankheiten betroffen. Bei einer Uveitis ist Gewebe im Augeninneren entzündet. Symptome der Uveitis sind rote Augen, eine schmerzhafte Lichtempfindlichkeit und verschwommenes Sehen. Oft verläuft die Augenentzündung schleichend, dass die Veränderungen den Patienten nicht sofort auffallen. Das Gefährliche: An der Uveitis erblinden in Deutschland sehr viele Menschen, und das schon im erwerbsfähigen Alter. Schuppenflechte-Patienten haben ein drei- bis vier mal höheres Risiko, an einer Uveitis zu erkranken. Für die Behandlung gibt es verschiedene Medikamente. Dazu gehören Augentopfen mit Kortison oder Wirkstoffe, die in das Immunsystem eingreifen. Manchmal wird auch eine Augenoperation nötig. Tipp für Schuppenflechte-Patienten mit Problemen an den Augen "Wenn eine Uveitis zusammen mit einer Psoriasis auftritt, ist bei der Behandlung die Abstimmung mit dem Hautarzt von besonderer Bedeutung", betont Professor Pleyer. "Denn einige Medikamente, die der Hautarzt für die Therapie der Schuppenflechte verordnen kann, weisen eine sehr gute Wirkung auf den Verlauf der Uveitis auf. Sie helfen, Kortison zu vermeiden oder zu reduzieren." Professor Pleyers Empfehlung lautet also: "Bemerkt ein Patient mit Schuppenflechte auch nur leichte Probleme mit den Augen, sollte er nicht zögern, einen Augenarzt aufzusuchen." Grundsätzlich sollte eine Augenrötung, die nicht innerhalb von 48 Stunden wieder von selbst verschwindet, vom Augenarzt untersucht werden. Denn ein rotes Auge kann viele verschiedene Ursachen haben – von einer harmlosen Bindehautentzündung bis hin zu einer bedrohlichen Uveitis.-
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Im September 2015 trafen sich deutsche Rheumatologen in Bremen. Auf ihrem Kongress ging es unter anderem darum, ob innerliche Medikamente wie Methotrexat oder Biologika tatsächlich lebenslang genommen werden müssen und ob Biologika das Krebsrisiko für Kinder erhöhen. Aussagen über die Rheumatoide Arthritis (RA) gelten überwiegend auch für die Psoriasis arthritis (PsA). Professor Jens Gert Kuipers bezeichnet die PsA sogar als „Schuppenflechte-Rheuma“. Bei beiden Gelenkkrankheiten handelt es sich um chronische Entzündungen (Arthritis), gegen die teilweise die selben Wirkstoffe eingesetzt werden. Einige Rheuma-Medikamente sind ebenfalls für die Behandlung der Haut-Psoriasis zugelassen. Insofern betreffen die Erkenntnisse der Rheumatologen auch Psoriasis(-arthritis)-Patienten. Weniger Medikamente, wenn die Psoriasis arthritis stillsteht Im Vorfeld des Kongresses stellten führende Rheumatologen vor, womit sie und ihre Kollegen sich zur Zeit beschäftigen. Eines der Hauptthemen ist die Frage, ob Medikamente abgesetzt werden können und für Patienten eine therapiefreie Zeit möglich ist. Professor Erika Gromnica-Ihle und Professor Kuipers wiesen darauf hin, dass das möglich sei. Bei einem Stillstand ("Remission") der Arthritis könne man bei einem Teil der Patienten die Medikamente niedriger dosieren oder völlig absetzen. Diese „Deeskalation“ sei als Therapieziel in der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie festgelegt Es gibt mehrere Studien, in denen Basistherapeutika oder Biologika abgesetzt oder reduziert wurden. Die haben gezeigt, dass ein Teil der Patienten ohne Medikamente längere Zeit überhaupt keine Krankheitsaktiviäten gezeigt hat, ein anderer Teil lediglich auf niederigem Niveau. Wenn die Medikamente dann wieder gegeben werden mussten, hätten sie erneut erfolgreich gewirkt. Eine Antikörper-Bildung und damit eine schwächere Wirkung wurde verneint. Hautärzte mit anderer Meinung Zukünftig müsse genauer erforscht werden, bei welchen Patienten wie lange ein Medikament abgesetzt werden könne und welche begleitenden Maßnahmen notwendig seien. Das sei noch dringender für die Behandlung von Kindern, so Professor Kirsten Minden. Die wolle man keinesfalls ununterbrochen mit starken Medikamenten behandeln. Bei Dermatologen läuft diese Diskussion genau in die entgegengesetzte Richtung: Viele Meinungsbildner propagieren inzwischen, bei der Schuppenflechte und der Psoriasis Arthritis keine Behandlungspausen einzulegen. Nur so sei es möglich, die Entzündungslast im Körper dauerhaft gering zu halten und zu verhindern, dass sie weitere schwere Krankheiten provoziert. Anders, als die Rheumatologen, weisen viele Dermatologen darauf hin, dass Biologika im Laufe der Zeit schwächer wirken würden, vor allem wenn man mit der Therapie ausgesetzt habe. Warnung vor Tumoren bei TNF-Alpha-Blockern Eine weitere Frage war, wie eine Warnung der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA vor TNF-Alpha-Blockern (Biologika) einzuschätzen sei. Sie standen unter dem Verdacht, bei Patienten unter 30 Jahren Tumore zu entwickeln. Professor Kirsten Minden wies darauf hin, dass Untersuchungen gezeigt hätten, dass diese Patienten tatsächlich ein deutlich höheres Risiko hätten, einen Tumor, ein bösartiges Ekzem oder ein Lymphdrüsen-Geschwür zu bekommen. Das sei aber unabhängig vom Medikament. Die Angst von Eltern, dass ihr Kind durch Biologika Krebs bekommen könne, sie unberechtigt. Angst müssten sie haben, wenn ihr Kind nicht so schnell wie möglich nach der Diagnose behandelt wird. Vor allem dann wären schwere Krankheiten als „Hintergrundrisiko“ der Rheumatoiden Arthritis möglich. Das gilt auch für Erwachsene: Zwischen der Diagnose einer Rheumatoiden Arthritis und einer Behandlung mit einem innerlichen Medikament dürfe nicht zu viel Zeit vergehen. Nur dann, so Professor Erika Gromnica-Ihle, kann eine Gelenkzerstörung verhindert werden. Im schlimmsten Fall führe das zur Bewegungsunfähigkeit. Biologika würden schmerzhafte und geschwollene Gelenke bis zu 50 Prozent bessern. Je früher behandelt werde, desto eher gäbe es Phasen ohne Beschwerden. Weniger bekannte Begleiterkrankungen der Psoriasis Auf bisher noch nicht bekannte Begleiterkrankungen der Psoriasis wies Professor Kuipers hin. In internationalen Studien würden, neben den schon bekannten, Gicht, weißer Hautkrebs, Osteoporose und Gefäß-Entzündungen (vor allem bei Wirbelsäulen-Entzündungen) und Leber-Schädigungen genannt. Patienten, die Medikamente nehmen, bei denen das Immunsystem geschwächt wird, müssen nach Ansicht der Rheumatologen unbedingt einen guten Impfschutz haben. Denn sie sind anfälliger für Infekte. Das gilt für (fast) alle Psoriasis- und PsA-Medikamente. Ältere Patienten mit Rheumatoider Arthritis sollten möglichst mit Biologika behandelt werden, so Professor Jürgen Wollenhaupt. Denn Wirkstoffe wie Methotrexat würden über Leber und Niere abgebaut werden. Sie könnten ebenso blutbildende Organe beeinträchtigen. Die seien aber gerade bei Älteren sowie schon gefährdeter, vor allem wenn mehrere Medikamente eingenommen werden. Biologika seien durch den Organismus gut abbaubar, weil sie Eiweiß-Moleküle wären. Naturheilkunde bei Gelenkerkrankungen Professor Andreas Michalsen verwies darauf, dass es inzwischen klare Beweise für die Wirksamkeit (Evidenz) einiger naturheilkundlicher Therapien gäbe – nicht als Alternative zur Schulmedizin, sondern zu ihrer Ergänzung (Komplementär-Medizin). Vor allem das Heilfasten, so Michalsen, unterstütze nachweislich die Therapie mit entzündungshemmenden Medikamenten. Gut wirksam bei der Rheumatoiden Arthritis sei auch die Wilfords Dreiflügel-Frucht, die aber erheblichen Nebenwirkungen haben könne. Eher mild würden Borretsch- und Nachtkerzen-Öl sowie Katzenkralle auf die Rheumatoide Arthritis wirken. Klassiker wie die Kneipp’sche Hydro-Therapie könnten schmerzlindernd wirken. Große Stücke hält Michalsen von der Mind-Body-Medizin, mit der Schmerzen reduziert und Lebensqualität verbessert werden könne.
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Auf der diesjährigen Hautärzte-Tagung der DDG wurde wieder einmal viel Interessantes rund um die Psoriasis berichtet: Auffällig ist der Wechsel hin zur Dauer-Therapie, nicht nur bei innerlichen Wirkstoffen. Selbst das Ausschleichen bei Kortison wurde in Frage gestellt. Inzwischen ist nachgewiesen, dass eine Psoriasis sich bessern kann, wenn die Mandeln entfernt oder Zahnfleisch-Entzündungen behandelt werden. Als schwer ausrottbarer Mythos gilt die Warnung vor Beta-Blockern. Fumaderm® dagegen erwies sich in einer Untersuchung auch nach 12 Jahren als wirkungsvolles und sicheres Medikament. In Einzelfällen wurde Psoriasis als Berufskrankheit anerkannt. Alle zwei Jahre, um den 1. Mai herum, lädt die Fachgesellschaft der Hautärzte, die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG), zur Tagung ein. Viele Jahre fand das in Dresden statt, dieses Jahr aber im neuen CityCube Berlin. Wir dürfen dankenswerter Weise daran teilnehmen, um Informationen weiterzugeben, die Patienten interessieren könnten. Keine Behandlungspausen mehr? Für die Psoriasis galt bisher, dass nur bei Bedarf behandelt wird. Ist der Patient mehr oder weniger erscheinungsfrei, wird der Wirkstoff abgesetzt – bis zum nächsten Schub (Intervall-Therapie). So sind die meisten Hautärzte auch bei innerlich wirkenden Stoffe vorgegangen. Nur bei Fumarsäureester und Methotrexat gab es schon immer viele Patienten, die ohne Unterbrechung behandelt wurden. Bei den Biologika hieß es von Anfang an, dass sie dauerhaft gegeben werden sollten. Skeptiker verdächtigen die Pharmafirmen, sie würden dieses Vorgehen unterstützen, um noch mehr Präparate zu verkaufen. Der Sinneswandel beruht aber auf der relativ neuen Erkenntnis, dass die Entzündung der Psoriasis weitere schwere Krankheiten fördert. Deshalb haben viele Referenten gefordert, Psoriasis-Patienten „lebenslang“ zu behandeln – unabhängig davon, wie schwer sie betroffen sind. Um schwere Begleiterkrankungen zu verhindern oder abzumildern, so Professor Peter Altmeyer, solle die „risikoreiche Entzündungslast im Körper gering“ gehalten werden. Professor Matthias Augustin sprach sich bei einer schweren Psoriasis gegen jede Therapie-Pause aus. Professor Kristian Reich dagegen würde prüfen, ob der Wirkstoff niedriger dosiert oder in größeren Zeitabständen gegeben werden kann, wenn ein Patient ein Jahr erscheinungsfrei ist. Schon 2014 wurde in München für das äußerlich wirkende Daivobet Gel eine Erhaltungs-Therapie empfohlen. Auch wenn keine Plaques mehr vorhanden sind, sollten die bekannten Stellen 2x wöchentlich weiter behandelt werden. In einer Übersichtsarbeit wird dieses Vorgehen für die Kombination Calcipotriol und dem starken Kortison Betamethason als wirkungsvoll und kostengünstig herausgestellt. „Vermutlich“, so die Autoren, wirke das Calcipotriol der Hautverdünnung durch Kortison entgegen. Da sei bisher aber noch nicht nachgewiesen. Professor Reich bestätigte auf Nachfrage, dass man bei äußerlich angewendetem Kortison nicht mehr völlig ausschleichen sollte, wenn der Patient erscheinungsfrei geworden ist. Inzwischen gelte auch dafür, die Dosis zu reduzieren und den Zeittakt zu verlängern, aber nicht auf Null Kortison zu setzen. Sonst komme die Psoriasis schneller wieder. Aus der Behandlung des Atopischen Ekzems (Neurodermitis) wisse man, dass bleibender Kortison-Schäden nicht zu erwarten sind. Professor Altmeyer machte darauf aufmerksam, dass Biologika zwar dauerhaft eingesetzt werden, aber im Laufe der Zeit schwächer wirken würden. Niemand wisse bisher, was danach komme. Psoriasis fördert weitere Entzündungen Mandeln entfernen? Bisher wurde nur vermutet, dass eine Psoriasis sich verbessert, wenn die Mandeln entfernt werden. Jetzt weiß man mehr über die Zusammenhänge zwischen Mandeln und Haut. Wenn Streptokokken eine Mandelentzündung (Angina) verursachen, so wandern Linolsäuren (CLA) in die Haut, anstatt in die Leber oder die Nieren. Bei einem Drittel der Psoriatiker verschlechtert sich daraufhin der Hautzustand. Professor Ulrich Mrowietz wies auf eine aufwendige Untersuchung aus Island hin. Bei 70 Prozent der Psoriasis-Patienten verbesserte sich der PASI nach zwei Monaten deutlich, nach dem die Mandeln herausgenommen wurden. Bei niemanden wurde sie durch die Operation schlimmer. Das entspricht auch den Erfahrungsberichten in der Psoriasis-Community. In Südost-Asien sei das die erste Maßnahme bei der pustulösen Form an Händen und Füßen (Psoriasis pustulosa palmoplantaris). Professor Mrowietz meinte, HNO-Ärzte würden bei Erwachsenen nicht gerne die Mandeln entfernen. Vermutlich seien ihnen die Zusammenhänge zur Psoriasis noch nicht so bekannt. Vielleicht hilft ein Hinweis auf die Doktorarbeit einer HNO-Ärztin aus Aschersleben? Zahnfleisch-Entzündung behandeln? Es ist schon seit 1820 bekannt, dass Zahnfleisch-Entzündungen (Parodontitis) und Rheumatoide Arthritis miteinander zusammenhängen. Für die Psoriasis wird das erst seit einigen Jahren vermutet. Professor Mrowietz erklärte, dass sich bei der Parodontitis die gleichen Entzündungsparameter zeigen, wie bei der Psoriasis. Beide würden sich gegenseitig verstärken („triggern“). Die Entzündung finde in einer „hoch aktiven Zone mit kompetenten Immunsystem“ statt. Ihre schwere Form führe zu Knochenabbau und Zahnverlust. Psoriasis komme bei Patienten mit Parodontitis häufiger vor, als in der Normalbevölkerung. Auch umgekehrt konnte gezeigt werden, dass Psoriatiker eher gefährdet sind, daran zu erkranken. Raucher und Übergewichtige hätten ein zusätzliches Risiko. Viele merken nicht, dass sie eine Zahnfleisch-Entzündung haben. Typische Symptome fallen erst auf, wenn sie dauerhaft auftreten. Die Diagnose erfordert meist eine aufwendige Untersuchung mit einer Sonde. Wie bei anderen Begleiterkrankungen kann vermutet werden, dass eine Behandlung der Parodontitis auch die Psoriasis verbessert – und umgekehrt. Begleiterkrankungen (Komorbiditäten) Dr. Marc Alexander Radtke bezeichnet die Psoriasis als „Gatekeeper“ (Türhüter) für weitere Krankheiten. Selbst bei leichteren Formen seien Unterschiede im Immunsystem gefunden worden. Es gelte, Begleit-Erkrankungen früh zu erkennen und gezielt zu behandeln. Vor allem bei der Psoriasis arthritis gebe es nur ein kurzes Zeitfenster für Diagnose und Behandlung. Schon nach zwei bis vier Jahren entwickele ein bedeutender Teil der Patienten Schädigungen, die nicht mehr rückgängig gemacht werden könnten. Psoriatiker benötigten eine lebenslange Betreuung, um Komorbiditäten kontrollieren zu können. Sie sollten sich alle 12 Monate (bei schwerer Pso alle 6 Monate) auf eine Fettstoffwechsel-Störung (Lipid-Stoffwechsel-Störung = Dyslipidämie) untersuchen lassen. Außerdem regelmäßig nach Blut-Hochdruck (arterielle Hypertonie), Adipositas und Diabetes. Stress und Depression Professor Kai G. Kahl erklärte, dass bei der Depression fast die gleichen Begleit-Erkrankungen auftreten wie bei der Psoriasis. Er erklärte das neurobiologisch: Psoriatiker seien oft eingeschränkt bei den Aktivitäten des täglichen Lebens wie auch in ihren sozialen Beziehungen. Sie nähmen ihre Krankheit besorgt wahr und hätten Angst vor dem nächsten Schub. Das beeinflusse Psyche und Persönlichkeit und mache Stress. Wird der chronisch, ist das Gehirn nicht mehr in der Lage, die nötige Energie (Glukose) selbst aufzubringen und greift in den Insulin-Haushalt ein. Das wiederum fördert die Neigung zu kohlenhydrat- und fettreicher Ernährung, Alkohol- und Nikotin. Stress aktiviere die gleichen Botenstoffe, wie eine Entzündung und könne damit auf Dauer eine Depression auslösen. Bei den Hautkranken mit Depression, Ängsten und Selbstmordgefährdung stehen die Psoriatiker weit vorne. Aber auch die Entzündung der Psoriasis könne zur Depression führen – unabhängig vom Stress. Entsprechende Bio-Marker seien im Gehirn nachweisbar. Deshalb sei es denkbar, so Professor Kahl, dass die Therapie der Psoriasis ebenfalls eine Depression verbessere. Psychotherapeutisch biete sich, neben Medikamenten, eine Therapie des Akzeptierens und das Engagierens (Acceptance-and-commitment-treatment) an: „Du hast zwar eine Psoriasis, aber was hält dich davon ab, das zu machen, was du willst?“. Es gehe darum, die Menschen zu befähigen, trotz der Krankheit ihren eigenen Lebenssinn zu finden, d.h. gesund und zielgerichtet zu leben. Mythen über Medikamente Es müsse genau hingeschaut werden, so Professor Reich, ob ein Medikament gegen eine andere Krankheit die Psoriasis triggert. Genauso wenig wie Spinat besonders viel Eisen enthält, genauso wenig würden Beta-Blocker generell eine Psoriasis verursachen oder verschlimmern. Zwar wisse man das schon seit einigen Jahren, aber selbst in den aktuellen Psoriasis-Leitlinien würde das noch so behauptet. Tatsächlich aber würden Beta-Blocker eine Psoriasis nur in einzelnen Fällen verschlechtern. Bei Lithium, oft zur Behandlung von psychisch Kranken eingesetzt, sei es sehr zweifelhaft, ob es eine Psoriasis auslöst oder antreibt. Während der Wirkstoff Chloroquin, der gegen Malaria eingesetzt wird, deutlich auf die Psoriasis wirke. Fumaderm-Therapien langfristig ausgewertet Mediziner der Universitätsklinik Bochum hatten die Akten von 879 Patienten ausgewertet, die seit 12 Jahren mit Fumarsäureester (FSE) behandelt wurden. Das, so Dr. Heinrich Dickel, sei die erste Langzeit-Untersuchung, die länger als drei Jahre umfasst. Einige Patienten seien zusätzlich mit MTX oder UV-Licht behandelt worden. FSE habe über diese Zeit nicht an Wirkung verloren, unabhängig von der jeweiligen Psoriasis-Form. Wenn FSE abgesetzt und dann wieder eingesetzt wurde, wirkte es genau so gut wie vorher. Denn anders, als z.B. bei den Biologika, würden keine Anti-Körper gebildet. Über diesen langen Zeitraum hätte es keine schweren (so genannte „oppurtunischen“) Infektionen gegeben. Deshalb bestätigte Dr. Dickel dem Fumarsäure-Gemisch „ein gutes Sicherheitsprofil“. Die aktuellen Meldungen über den Wirkstoff Dimethyl-Fumarat, der in Fumaderm® enthalten ist, wurden auf der Tagung nicht problematisiert. Auf Nachfrage bemerkte Professor Altmeyer, ein PML-Risiko gebe es schließlich für alle immunsuppressiven Wirkstoffe, vor allem bei MS-Medikamenten. Durch regelmäßige Blutkontrollen könne das aber ausgeschlossen werden. Psoriasis als Berufskrankheit Professorin Vera Mahler berichtete, dass es zwischen 1995 und 2010 in Deutschland 130 Fälle gab, in denen Psoriasis als Berufskrankheit anerkannt wurde. Sechs Betroffene davon wurden wegen ihrer Berufsunfähigkeit als „rentenberechtigt“ eingestuft. Zwar sei Psoriasis genetisch bedingt, aber unter bestimmten Bedingungen könne sie als Berufskrankheit gelten. Zum Beispiel, wenn sie erstmals durch berufliche Einwirkungen am Arbeitsplatz ausbricht; aber auch, wenn sie sich beruflich bedingt verschlimmert oder deutlich verändert. Wer das an sich beobachtet, solle das unbedingt der Hautärztin berichten und dokumentieren lassen. Grundlage ist die Berufskrankheiten-Verordnung, eine Liste der offiziell anerkannten Berufskrankheiten. Die jeweils aktuelle Version findet sich auf der Internetseite der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Psoriasis wäre nach Ziffer 5101 zu überprüfen. Ein wesentlicher Hinweis ist, dass sie sich in der „arbeitsfreien Zeit“ deutlich bessere. Wirklichkeitsfremd sei, so Prof. Mahler, dass dem eine sechswöchige, durchgehende Arbeitspause zugrunde gelegt werde. Das geht heutzutage eigentlich nur durch Krankschreibung. Berufsbedingt entstehe eine Psoriasis an „Kontaktstellen“,meist an den Händen (Köbner-Effekt). Typisch sei die „ekzematisierte Psoriasis“. Eine Berufskrankheit werde auch dann anerkannt werden, wenn die Arbeit lediglich eine wesentliche Teil-Ursache sei. Die Krankheit schütze nicht vor einer beruflich erworbenen Kontakt-Allergie. Es dauere bei Psoriatikern nur manchmal etwas länger, bis die ausbreche. Neue Medikamente Apremilast (Otezla) Über das hinaus, was das Psoriasis-Netz bisher schon über Aprimelast geschrieben hat, gab es weitere Informationen: Apremilast sei für Patienten, die nicht auf TNF-Alpha-Blocker ansprechen oder sie nicht benutzen wollen bzw. können („Second-Line Medikament“), so Professor Mrowietz. Die Wirkung sei schwächer, als die des neuen IL-17a-Bloker Secukinimab (Cosentyx®) und würde über ein Jahr nachlassen. Vor allem die Magen-Darm-Probleme würden sich im Laufe der Therapie verbessern. Gewichtsverluste, auf die der Hersteller hinweist, seien bei nur 6 Prozent der Patienten beobachtet worden. Generell hätte es im Beobachtungszeitraum von fünf Jahren keinen Abbruch wegen der Nebenwirkungen gegeben. Dr. Michael Sebastian berichtete über deutliche Verbesserung der Nagel-, Kopf und Palmoplantaris-Psoriasis. Einige Patienten hätten auf Apremilast extrem gut angesprochen, andere nicht („Non-Responser“). Der Wirkstoff sei eine zusätzliche Chance für an sich „aus-therapierte“ Patienten. Eine regelmäßige Blutbild-Kontrolle sei nicht nötig. Secukinumab (Cosentyx) Über das hinaus, was das Psoriasis-Netz bisher schon über Secukinumab geschrieben hat, gab es weitere Informationen: Das Biologikum, so Professor Reich, zeige erst nach 16 Wochen seine volle Wirksamkeit. Es scheine auch die Psoriasis arthritis sehr gut zu beeinflussen. Wenn die Behandlung unterbrochen wird, wirke es bei Wiederaufnahme genau so gut wie vorher. Im Gegensatz zu anderen Biologika werden bei Secukinumab kaum Anti-Körper gebildet. Es gebe keine Sicherheitsbedenken, so Professor Mrowietz. Aber es könnte sich die Zahl der Leukozyten verringern, so dass eine Neutropenie möglich ist. Bei manchen Patienten hätten sich die Schleimhäute mit dem Hefepilz Candida infiziert. Genau zu beobachten sei, ob Patienten unter dieser IL-17a-Therapie später einen Morbus Crohn (MC) entwickeln. Professor Ulrich Amon schließt Secukinumab für MC-Patienten aus. Biosimilars Es sei kein Problem, vom Original-Biologikum Infliximab (Remicade®) auf das Biosimilar zu wechseln. Dr. Sandra Philipp berichtete, dass bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis über ein Jahr lang keine signifikanten Unterschiede festgestellt wurden. Beide angebotenen Präparate (Remsima®, Inflectra®) sind identisch und werden vom gleichen Produzenten geliefert. Bestrahlungstherapie Die angekündigten Studien zum sichtbaren Licht (Dermodyne) parallel in verschiedenen Behandlungszentren kommt erst einmal nicht zustande. Es war vorgesehen, die Blaulicht-Therapie bei Neurodermitis-Patienten zu vergleichen mit einer äußerlichen Behandlung (erst Kortison, dann Tacrolimus). Die positiven Erfahrungsberichte sollten wissenschaftlich untermauert werden. Aus unterschiedlichen Gründen haben aber fast alle Therapiezentren, die sich daran beteiligen wollten, die Geräte nicht installiert oder nicht in Betrieb genommen. Lediglich in Wien bei Professor Adrian Tanew und in Mainz bei Dr. Detlef Becker wird das Verfahren angewendet. Die geplante Studie wurde von deren Universitätsgremien als „Arzneimittel-Studie“ eingeordnet. Die damit verbundenen Anforderungen und Kosten sind aber für die beiden Zentren zu hoch. Professor Tanew ist davon überzeugt, dass die Therapie mit Blaulicht wirkt, wenn auch langsam. Er könne sich aber nicht erklären, weshalb sie funktioniert. In Wien werde es jetzt nur eine einfache Studie mit Blaulicht geben. Hautkrebs Empört reagierten viele Referenten auf den Vorwurf des TV-Magazins „Kontraste“, Hautkrebs-Screening sei nutzlos und teuer. Die Früherkennung führe nicht dazu, dass sich die Zahl der Todesfälle verringert. Stattdessen würden mehr Hautkrebs-Diagnosen gestellt, obgleich unklar sei, wie viele davon tatsächlich gefährlich werden würden. Auch die Hammerwerferin Betty Heidler lässt sich auf Hautkrebs untersuchen Der Pressesprecher des Berufsverbandes BVDD, Dr. Ralph von Kiedrowski, meinte, die Sterblichkeit sei tatsächlich genau so hoch wie vor Einführung der Früherkennung. Allerdings verdoppele sich die Erkrankungsrate bei Hautkrebs alle zehn Jahre. Das läge auch daran, dass die Bevölkerung immer älter würde. Freya Trautmann (Uniklinik Dresden) hat ermittelt, dass Screening Teilnehmer länger überleben. Die Ursache sei aber vermutlich nicht eine frühere Diagnose bzw. frühzeitige Behandlung, sondern die Veränderung des Lebensstils. Patienten, die zum Screening gehen, verhalten sich wahrscheinlich inbezug auf die Hautkrebs-Gefahr bewusster. Andere Experten gestehen dagegen ein, dass die Datenlage „miserabel“ sei. Selbst die Meldequoten seien je nach Region und Tumortyp unterschiedlich. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin fordert einen „klaren Nutzennachweis“. Bis dahin sollte die Bevölkerung nicht ermuntert werden, zum Haut-Screening zu gehen. Tipps Bei Kopf-Psoriasis empfiehlt Prof. Reich zwei Nächte lang eine Kappe mit Eucerin 5 % - Shampoo + Creme (Kortison oder kombiniert mit Calcipotriol). Salicyl sei nicht für alle Patientengruppen geeignet, alkoholische Tinkturen würden austrocknen, Daivobet Gel sei schwer auszuwaschen und Clarelux-Schaum würde spannen. Bei manchen Psoriasis-Formen sind die Stellen feucht und damit schwer einzucremen. Prof. Reich empfiehlt, sie kurz mit dem Fön zu trocknen. Bei Nagel-Psoriasis empfiehlt Prof. Reich eine Kombinationsbehandlung: erst Onypso-Lösung (Harnstoff) auftragen, nach kurzer Wartezeit Clobegalen®-Lösung (Kortison) und danach Daivobet Gel (Kortison + Calcipotriol) – alles luftdicht über Nacht einwirken lassen. Wer es schafft, 5 kg abzunehmen, könne seinen Therapie-Erfolg verdoppeln, so Prof. Augustin mit Hinweis auf eine italienische Studie. Bei Abnehmer-Programmen ohne Begleitung (Coaching) würden die meisten nach einer Zeit in alte Verhaltensweisen zurückfallen, so Dr. Sascha Gerdes. In Deutschland hätten diejenigen Psoriasis-Patienten die besten Erfolge, so Prof. Mrowietz, die ihre Therapie ausführlich mit der Ärztin bzw. dem Praxispersonal besprochen hätten. Ob ein Wirkstoff für einen konkreten Psoriasis-Patienten tatsächlich geeignet ist, sollte frühesten sechs Monate nach Therapie-Beginn entschieden werden. Spätestens nach 4 bis 6 Wochen aber sollte das Präparat sichtbar ansprechen, so Dr. Andreas Körber. Produkte Wer versuchen will, ob seine Krankenkasse das Bestrahlungsgerät BlueControl bezahlen würde, kann selbst oder über den behandelnden Arzt Antragsunterlagen bei Hönle anfordern. Parallel dazu bietet die Firma eine dreimonatige Testphase an. Wer das Gerät danach kauft, bekommt die Miete beim Preis angerechnet. Präparate mit sulfoniertem Öl aus schwefelreichem Schiefer werden oft mit teerhaltigen gleichgestellt. Sie haben aber, so der Hersteller Ichthyol Gesellschaft, andere Eigenschaften und weniger Nebenwirkungen. Die Ichthyol Gesellschaft stellte ihre seit langen Jahren bekannten Präparate in modernem Design vor. Das Crino Cordes® N Shampoo wird nicht vor Herbst 2015 lieferbar sein. Auf der Tagung war außerdem Bionatar vertreten, das von Psoriasis-Netz-Nutzern getestet wurde. Die Creme letiSR ist eigentlich für Rosazea entwickelt, eignet sich aber für alle, die Rötungen im Gesicht haben. Die Haut wird leicht getönt, was streifenfrei aufzutragen und vor allem sehr unauffällig ist. Tarmed®, das teerhaltige Shampoo, wird noch vor dem Sommer 2015 auf dem deutschen Markt kommen, hieß es am Firmenstand von GSK. Dann darf dieses Fertigpräparat wieder verschrieben werden. Man kann sich das Shampoo aber auch als Rezeptur verschreiben lassen. Leo wird Daivobet-Gel ab Herbst 2015 in einer völlig anderen "Applikation" anbieten. Details wurden nicht genannt, aber wir vermuten eine Flasche mit Spender. Damit wäre (nicht nur) unsere jahrelang geäußerten Kritik endlich erfolgreich: Die Plastikflasche ist viel zu steif, um das Gel herauszudrücken – besonders bei Gelenkproblemen. Die Öffnung ist viel zu scharfkantig, weil man sie selbst aufschneiden muss. Fumaderm ist in Tübingen relativ erfolgreich gegen krankhaften Haarausfall eingesetzt worden, so Dr. Katharina Meier.
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Dr. Lisa Otto arbeitet in der Hautarztpraxis Dr. Schirren in Darmstadt. In diesem Video erklärt sie, warum sie gerade die Behandlung von Menschen mit chronischen Hauterkrankungen allgemein und mit Schuppenflechte besonders wichtig findet welche Begleiterkrankungen sich einstellen können was ein Hautarzt tun kann welche Behandlungsmöglichkeiten in den letzten Jahren hinzugekommen sind.
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Wichtigste Begleiterkrankungen, für Hautärzte zusammengefasst
Claudia Liebram posted an article in Wissen
Beim Hautarzt dreht sich alles naturgemäß um unsere äußere Hülle. Wie eine Psoriasis behandelt wird, ist dem Arzt für gewöhnlich geläufig. Doch bei manchem Psoriatiker kommt im Laufe der Jahre die eine oder andere Krankheit dazu – sei es schlicht und ergreifend wegen des Alters oder eben in Folge der Schuppenflechte. Experten aus mehreren europäischen Ländern haben sich zusammengesetzt und für ihre Kollegen einen Überblick über die gängigsten Begleiterkrankungen (so genannte Ko-Morbidititäten) verfasst. Damit soll geklärt werden, wie Hautärzte welche Erkrankung erkennen und wie es dann damit weitergeht. Achtung: Es geht dabei immer um Patienten mit einer mittelschweren bis schweren Schuppenflechte. Psoriasis und Psoriasis arthritis Zahl der Betroffenen: Die Schätzungen, wie viele Menschen mit Schuppenflechte auch eine Psoriasis arthritis haben, gehen in mehreren Studien sehr weit auseinander: von 7,7 bis 73 Prozent. Die meisten Untersuchungen landen bei einer Zahl zwischen 20 und 30 Prozent. Diagnostik: Die Experten in der Runde waren sich alle einig, dass jeder Psoriatiker jährlich auf Anzeichen und Symptome der Psoriasis arthritis untersucht werden sollte. Dazu sollen ihrer Meinung nach mindestens die Hände und Füße untersucht werden. Die Patienten sollen nach Schmerzen und Stetigkeit ihrer Gelenke befragt werden – auch des Rückens und der peripheren Gelenke (der Extremitäten). Die allermeisten Experten der Runde empfehlen, für die Diagnostik einen der üblichen Fragebögen zu verwenden - welchen genau, darüber wiederum herrschte keine Einigkeit. Zwei Drittel empfehlen, die endgültige Diagnose einem Rheumatologen zu überlassen. Behandlung: Die Experten konnten sich nicht einigen, ob allein ein Hautarzt die Entscheidung über eine Therapie von mittelschweren bis schweren Gelenksymptomen treffen sollte. Zwei Drittel der Experten meinen, dass ein Hautarzt aber dann, wenn die Diagnose Psoriasis arthritis eindeutig feststeht, den Patienten durchaus nach den in seinem Land üblichen Behandlungsempfehlungen therapieren kann. Psoriasis und psychische Erkrankungen Zahl der Betroffenen: Die Schätzungen, wie viele Menschen mit Schuppenflechte auch eine Depression haben, gehen sehr weit auseinander: von 15 bis 62 Prozent. Ein Alkoholmissbrauch wird bei 15 bis 30 Prozent der Psoriatiker vermutet. Beim Rauchen reicht die Spanne von 30 bis 51 Prozent. Diagnostik: Die allermeisten Experten der Runde waren sich einig, dass Patienten mit einer mittelschweren bis schweren Psoriasis regelmäßig nach Symptomen einer Angsterkrankung, Depression oder einem Suchtverhalten gefragt werden sollten. Allerdings ging die Tendenz in der Runde dahin, dass das gängige Diagnose-Verfahren – die Ermittlung der Lebensqualität nach dem DLQI - nicht ausreicht, um die wichtigsten psychischen Begleiterkrankungen abzudecken. Die allermeisten Experten waren sich darin einig, dass ein Patient zu einem Psychiater überwiesen werden sollte, wenn psychische Probleme die Behandlung beim Hautarzt erschweren oder wenn eine Depression vermutet wird. Behandlung: Unter den Experten war die Meinung geteilt, ob ein Hautarzt psychische Erkrankungen mitbehandeln kann. Mehr als die Hälfte der Experten würde das nicht so sehen. Psoriasis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen Zahl der Betroffenen: Auch bei der Adipositas reicht die Schätzung, wie viele Psoriatiker gleichzeitig eine Fettsucht entwickeln, sehr weit - von 8 bis 41 Prozent. Beim Diabetes sind es 7 bis 41 Prozent. Ein metabolisches Syndrom wird bei 16 bis 40 Prozent der Psoriatiker vermutet. Bluthochdruck ist je nach Untersuchung bei 13 bis 50 Prozent der Psoriatiker zu finden. Bei der Fettstoffwechselstörung gehen die Zahlen mit 6 bis 61 Prozent noch weiter. Diagnostik: Für alle Experten ist klar, dass bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis jährlich der Blutdruck, der Body Mass Index, der Taillenumfang, die Lipide, der Nüchtern-Blutzucker, der Hämoglobin-Wert (HbA1c) und der Raucher-Status gemessen werden sollten. Die meisten Experten meinen, dass bei Menschen mit Psoriasis die Herz-Kreislauf-Erkrankungen intensiv (wörtlich: aggressiv) behandelt werden sollten. Behandlung: Die Mehrheit der Experten meint, dass Hautärzte ihren Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis Ratschläge zur Gewichtsabnahme und zur Änderung des Lebensstils geben sollten. Für die Behandlung der Herz-Kreislauf-Erkrankungen allerdings sehen sie einen Kardiologen, Endikrinologen oder Hausarzt als den geeigneteren Behandler. Zwei Drittel der Experten finden, dass für Patienten mit einer mittelschweren bis schweren Psoriasis und einer Herz-Kreislauf-Erkrankung eine intensivere innerliche Behandlung nötig ist – doch schlussendlich einigen konnten sie sich nicht darauf. Die Studie wurde aus einer Zuwendung der Firma Pfizer gefördert, die nicht zweckgebunden war. Bei der wissenschaftlichen Formulierung („medical writing“) wurden die Experten von der Firma Synergy Medical unterstützt. Quelle: "Psoriasis beyond the skin: an expert group consensus on the management of psoriatic arthritis and common co-morbidities in patients with moderate-to-severe psoriasis" in: Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology; 24.12.2013 Tipps zum Weiterlesen Bluthochdruck kann Psoriasis im Gepäck haben (Ärzte Zeitung, 28.07.2014) Schon länger gilt Bluthochdruck als eine Begleiterkrankung der Psoriasis. Doch es könnte doch genauso gut auch umgekehrt sein – dass der Bluthochdruck eine Psoriasis mit sich bringt. Untersucht wurden Frauen. Dass die Betablocker "schuld" sein könnten, ist nur ein Teil der Wahrheit: Frauen, die sechs Jahre oder länger regelmäßig Betablocker nahmen, hatten ein um 39 Prozent höheres Risiko, eine Psoriasis zu entwickeln, als Frauen, die nie Betablocker bekamen. Wie so oft, müssen jetzt weitere Studien angestrengt werden, um die Thesen zu untermauern. "Ein Leben ohne Einschränkung ist mittlerweile möglich"(Süddeutsche.de, 29.10.2013) Anlässlich des Welt-Psoriasis-Tages am 29.10.13 befragte süddeutsche.de Dr. von Kiedrowski. Lesen Sie hier das Interview zu Fragen der Begleiterkrankungen, Therapien und Auswirkungen der Erkrankung auf die Psyche. Auch die Nieren leiden (Pharmazeutische Zeitung, 24.10.2013) Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis haben ein erhöhtes Risiko, eine chronische Nephropathie zu entwickeln. Damit wird die bereits relativ lange Liste möglicher Komorbiditäten der Psoriasis um eine weitere ergänzt. Psoriasis geht unter die Haut (Pharmazeutische Zeitung, 08.05.2013) Der Titel ist nicht wirklich originell. Im Artikel wird dann aber ganz sachlich über die Begleiterkrankungen informiert, die sich bei einer Schuppenflechte einstellen können. Es ist gut, sich die immer mal in Erinnerung zu rufen - aber in Panik sollte deshalb niemand verfallen. Bei Männern geht Psoriasis gehäuft mit Osteoporose einher (Ärzte Zeitung, 12.08.2010) Bei Männern mit Psoriasis besteht eine gehäufte Komorbidität mit Osteoporose, nicht aber bei Frauen mit dieser Hauterkrankung.-
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Alle zwei Jahre findet in München eine Fortbildung der deutschsprachigen Hautärzte statt. Über Psoriasis wird dabei stets ausführlich referiert. Thema vieler Vorträge waren diesmal die Begleiterkrankungen. Jeder zweite Psoriatiker hat eine von ihnen, oft ohne es zu wissen. Um Schlimmeres zu verhindern, sollen die Hautärzte lernen, diese Krankheiten möglichst frühzeitig zu erkennen. Neuigkeiten wurden vorgestellt für die Behandlung der Nagel-Psoriasis und eine punktgenaue UV-Bestrahlung. In absehbarer Zeit wird es Biologika geben, die noch wirkungsvoller sind. Am Rande gab es viele, auch für Patienten interessante Hinweise. Begleiterkrankungen 2007 wurden die ersten Ergebnisse über schwerwiegende und gar lebensbedrohliche Krankheiten bekannt, die verstärkt bei Psoriatikern auftreten können. Viele meinten bisher, diese Aussagen seien übertrieben bzw. gelten nur für Menschen mit sehr schwerer Psoriasis. Aber neuere Untersuchungen haben diese Zusammenhänge bekräftigt. In Dänemark seien die Register-Einträge aller Psoriasis-Patienten seit 1995 ausgewertet worden, so Professor Kristian Reich. Dabei habe sich herausgestellt, dass typische Begleiterkrankungen selbst bei Patienten mit sehr leichter Psoriasis öfters vorkommen als bei Gesunden. Stark gefährdet seien auf jeden Fall diejenigen, die eine schwere Psoriasis haben. Inzwischen weiß man, dass z.B. Übergewicht nicht nur (psoriatische) Entzündungsprozesse verstärkt und Therapie-Erfolge deutlich verschlechtert, sondern auch eine der Hauptursachen für Krebs ist. Professor Matthias Augustin hat in Deutschland Krankenkassen-Daten ausgewertet. Danach haben 50 Prozent der Psoriasis-Patienten mindestens eine der psoriasis-typischen Begleiterkrankungen. Diese würden, so Professor Reich, bei vielen Psoriasis-Patienten nicht oder nur ungenügend behandelt werden. So erhielten 20 Prozent keine Diabetes-Therapie, obgleich sie notwendig sei. Deshalb wurde in vielen Vorträgen darauf eingegangen, wie man erkennen könne, ob ein Psoriasis-Patient gleichzeitig eine dieser Krankheiten hat. „Der Hautarzt wird immer mehr zum Lotsen“, so Dr. Diamant Thaçi. Er müsse seine Psoriasis-Patienten viel genauer untersuchen und an andere Fachärzte überweisen. Viele Hautärzte empfinden das als Bürde. Mindestens 20 Prozent der Psoriatiker haben gleichzeitig eine Psoriasis arthritis. Für die gibt es inzwischen solide Merkmale, um sie zu diagnostizieren. Kompliziert wird es, wenn der Patient keine Hauterscheinungen hat. Professor Jürgen Wollenhaupt verwies auf das Licht-Fluoreszenz-Verfahren, mit dem Entzündungen in den Fingergelenken durch Infra-Rotlicht ungefährlich erkannt werden könne. Zu den lebensbedrohlichen Begleiterkrankungen der Psoriasis schon bei unter 45-Jährigen gehören die Herz-Kreislauf-Erkrankungen - bis hin zu Herzinfarkt und Schlaganfall. Deshalb wurde ausführlich darüber referiert, wie der Hautarzt frühzeitig das kardio-vaskuläre Risiko einschätzen könne: Welche Fakten müssen abgefragt, welche Messungen durchgeführt und welche Bio- und Entzündungsmarker im Blut gesucht werden? In mehreren Projekten, die auch andere Begleiterkrankungen einbeziehen, werden standardisierte Checklisten und Fragebogen für den Hautarzt erarbeitet. Bisher weniger bekannt sei, so Professor Prinz, dass Schwangere mit einer moderaten oder schweren Psoriasis fast doppelt so häufig wie Gesunde mit Komplikationen aller Art rechnen müssten: vor allem mit Schwangerschaftsabbrüchen, Fehl- oder Frühgeburten oder vorzeitigem Blasensprung und beim Kind mit zu niedrigem Geburtsgewicht oder verstärktem Längenwachstum. Das bestätigen eine israelische und eine US-amerikanische Studie. Rauchen, so Professor Bernhard Homey, verschlechtere die Medikamenten-Aufnahme und damit den Therapie-Erfolg. Nikotin verenge die Blutgefäße und verlangsame die Hautdurchblutung. Lediglich Biologika, die über das Lymphsystem verteilt werden (wie Stelara®), würden bei Rauchern voll wirksam werden können. Das betrifft immerhin 40 Prozent der Psoriatiker, weil so viele von ihnen Raucher seien, meinte Dr. Thaçi. Wer dagegen bei Bluthochdruck oder einer Herzkrankheit mit einem Calcium-Antagonisten behandelt werde, beschleunige damit die Wirkstoff-Aufnahme, so Professor Homey, weil sich dadurch die Blutgefäße erweitern. Psoriatiker, so Professor Reich, hätten ein doppeltes Problem: Wie jeder Gesunde seien sie den typischen Zivilisationskrankheiten ausgesetzt. Gleichzeitig sei die Psoriasis ein eigenständiger, zusätzlicher Risikofaktor für eben diese, teilweise lebensbedrohlichen Krankheiten. Es ist wahrscheinlich, aber wissenschaftlich nicht nachgewiesen, dass sich eine frühzeitige und erfolgreiche Psoriasis-Behandlung auch positiv auf die Begleiterkrankungen auswirkt. Aus der Rheumatologie, so Professor Wolf-Henning Boehncke, wisse man, dass sich Bio- und Entzündungs-Marker im Blut unter einer effektiven Therapie verbessern. Therapien Bestrahlung Professor Thomas Werfel stellte das neu entwickelte UV-Bestrahlungsgerät Skintrek® vor. Damit können die erkrankten Hautflächen konturgenau angesprochen werden, ohne die gesunde Haut zu treffen. Das Verfahren nennt sich „Digitale Fototherapie“. Die Hautoberfläche wird nur einmal gescannt. Dann erkennt das Gerät die Plaques automatisch immer wieder. Skintrek® passt die Bestrahlungsdosis selbständig an, wenn sich der Patient bewegt, die Plaques seitlich am Körper liegen oder unterschiedlich stark abgeheilt sind. Das UV-Spektrum kann frei gewählt werden. Das Gerät ist nicht für die großflächige Psoriasis geeignet. Diese Therapie muss privat bezahlt werden. Den Ärzten wurde vorgerechnet, dass sich das Gerät bei nur sehr wenigen Patienten schnell rentiert. Das Psoriasis-Netz berichtete in einem ausführlichen Artikel über dieses Verfahren. Grundsätzlich beklagten die Experten der Fototherapie, dass ihre Erfolge im Schatten der aufwendigen und öffentlichkeitswirksamen Biologika Studien stehen würden. Professor Percy Lehmann verwies darauf, dass nicht mehr alle Dermatologen eine Lichttherapie anbieten. PUVA sei noch seltener geworden - außer in Kliniken. So würde es dem Dermatologen-Nachwuchs an entsprechenden Erfahrungen fehlen. Er berichtete von einer österreichischen Studie, in der die Therapie-Erfolge von PUVA mit denen der gängigen Biologika verglichen wurde. Während Stelara® geringfügig bessere Ergebnisse erzielte, war PUVA allen anderen Biologika überlegen. Es wirke schneller, sei kostengünstiger und es lägen 50 Jahre Erfahrung vor. Im Gegensatz zu den Biologika gäbe es bei PUVA keine schwerwiegenden Nebenwirkungen oder Todesfälle. Die in der Vergangenheit behaupteten Risiken von PUVA seien übertrieben und wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Alle Nebenwirkungen seien kontrollierbar. Auf die Frage nach Hautkrebs als Folge von medizinischer UV-Bestrahlung antwortete Professor Lehmann, darüber seinen keine Auffälligkeiten bekannt. Man vermutet, so Professor Mark-Jürgen Bernburg, dass bestrahlte Hautläsionen gegenüber Melanomen eine Schutzfunktion entwickeln. Professor Lajos Kemeny hat bisher vor dem Bestrahlen der Kopfhaut Paraffin-Öl aufgetragen. Das mache die Schuppen durchsichtig, weil das flüssige Paraffin nicht hart werde und durchsichtig bleibe. Damit könne man bestrahlen, ohne die Schuppen erst vollständig entfernen zu müssen. Das sei aber eine fettige und schmierige Angelegenheit. Jetzt probiere er ein UV-Photo-Spray aus, das in 2013 auf den Markt kommen solle. Das mache die Schuppen ebenfalls durchsichtig. Die einzige Bestrahlungstherapie, von der behauptet wird, sie könne Gelenkentzündungen erfolgreich behandeln, ist die Grünlicht-Therapie von Gerhard Saalmann. Professor Lehmann führt deren Erfolge aber allein auf einen Placebo-Effekt zurück (extrem gute Betreuung). Dagegen habe die DemorDyne-Lichtimpfung, die mit Blaulicht arbeitet, ein gewisses Potential bei der atopischen Dermatitis (Neurodermitis), so Professor Adrian Tenew. Für deren Wirkung auf die Psoriasis äußerte er sich deutlich zurückhaltender. Endgültig könne er erst in 2014 solide Daten vorlegen. Auch Professor Dietrich Abeck betonte, dass er die UV-freie Lichtimpfung für eine sichere, nebenwirkungsfreie und vor allem nachhaltig wirkende Bestrahlungstherapie halte – bei Neurodermitis. Aber das müsse jetzt seriös nachgewiesen werden. Nagel-Psoriasis 68% der Patienten mit Psoriasis arthritis haben eine Nagel-Beteiligung, aber nur 40 Prozent bis 50 Prozent der Haut-Psoriatiker, so Dr. Marc Radtke. Eine schwere Nagel-Psoriasis könne man nur durch ein innerliches Medikament behandeln. Sonst solle man es gleich bleiben lassen, meinte Professor Abeck. Für Patienten mit weniger schwerer Nagelbeteiligung gibt es eine Neuentwicklung, den Sililevo-Nagellack. Der wurde in einer Studie erfolgreich an Patienten mit Psoriasis-Nägeln getestet. Der Nagellack ist frei verkäuflich. Wenn er aber allein nicht hilft, empfiehlt Professor Abeck eine Rezeptur aus Clobetasol 0,05% in Sililevo Nagellack, 1x täglich abends aufgetragen. Das bezahlt die Krankenkasse, weil der Nagellack als Grundlage für ein Kortison dient. Professor Abeck erwähnte außerdem eine aktuelle Studie, bei der Patienten mit Psoriasis-Nägeln erfolgreich mit Tacrolimus behandelt wurden. Die Protopic®-Salbe ist dafür nicht zugelassen. Aber als „off-label-Therapie“ ist es eine weitere Chance der ansonsten schwer zu behandelnden Nagel-Psoriasis. Äußerlich wirkende Medikamente Vitamin D3-Analogika (Calcipotriol) Anders als in der Schweiz würden die reinen Calcipotriol-Präparate Psorcutan® und Daivonex® nicht vom deutschen Markt genommen werden, versicherte uns Dr. Hans Joachim Hutt von Leo Pharma. Aber bei einer Präsentation der Firma besprachen die anwesenden Professoren nur noch die Behandlung mit dem kortisonhaltigen Xamiol® bzw. Daivobet Gel®. Professor Reich lässt seine Patienten das Gel nach vier Wochen nur noch 1x täglich, später nur noch 3x wöchentlich, aber dauerhaft anwenden. Kortison-Nebenwirkungen seien ihm nicht bekannt. Anders steht es in der deutschen Leitlinie zur Therapie der Psoriasis. Darin ist eine Kombination von Vitamin-D3-Analogikum mit dem Kortison Betamethason (z.B. Daivobet) nur als Einführungs-Therapie „in den ersten vier Wochen“ vorgesehen. Danach soll ohne Kortison weiterbehandelt werden. Trotzdem beabsichtige Leo nicht, das reine Calcipotriol-Präparat auch als (anwenderfreundliches) Gel anzubieten. Daivobet Gel® gibt es zukünftig in drei Größen: Die bekannte 60 g-Flasche, eine kleinere mit 30 g und eine große mit 120 g. Innerlich wirkende Medikamente Fumarsäure-Ester Anfang des Jahres 2012 konnte man in den Medien erfahren, dass ein Fumarsäure-Präparat von Biogen Idec in 2013 zur Behandlung der Multiplen Sklerose angeboten werden wird. Dahinter verbirgt sich das Präparat, das schon 2005 unter dem Namen Panaclar zur Therapie der Psoriasis vorgestellt wurde. Viele Patienten versprachen sich davon, dass die typischen unangenehmen Fumaderm-Nebenwirkungen zukünftig milder oder völlig weg sein würden. Der Konzern hatte sich dann entschlossen, den Zulassungsantrag für Deutschland ruhen zu lassen, um Panaclar weltweit für MS einführen zu können. Eine Zulassungserweiterung für Psoriasis, so wurde uns jahrelang erklärt, sei dann relativ schnell durchgesetzt. Die Handelsbezeichnung Panaclar wird von Biogen Idec nicht mehr benutzt. Das Präparat heißt wieder, wie schon vor Jahren, BG-12. Auf den offiziellen Internetseiten der Firma gibt es seither keine Hinweise mehr darauf, dass für BG-12 eine Zulassung für Psoriasis beantragt werden soll. Fumaderm ist das innerliche Mittel, das von Dermatologen in Deutschland am häufigsten verschrieben wird. Es liegen langjährige Erfahrungen und Daten vor. So könnte es aus Sicht der Firma nicht notwendig sein, ein erfolgreiches Präparat vom Markt zu nehmen. Ciclosporin Auf Nachfrage wies Professor Matthias Goebeler darauf hin, dass es keine verbindlichen Richtlinien darüber gäbe, wie lange Psoriatiker mit Ciclosporin behandelt werden dürfen. Aber die deutsche und die europäische Leitlinie für die Psoriasis-Therapien empfehlen grundsätzliche nur eine Kurzzeit-Therapie, d.h. maximal 16 Wochen. Obgleich die Hersteller eine 2-jährige Therapiedauer angeben, sei das in beiden Leitlinien nur als Ausnahme vorgesehen. Zu groß seien mögliche Nebenwirkungen, vor allem das Risiko auf Hautkrebs und Lymphome. Vitamin A (Retinoide) Es liegen Einzelfall-Berichte vor, dass mit Toctino® vor allem die Hand-Psoriasis erfolgreich behandelt wurde – als off label-Therapie, da es nur für das Hand-Ekzem zugelassen ist. Durch den Eigentümerwechsel (Basilea wurde an Stiefel und damit an GlaxoSmithKline verkauft), liegt der Versuch auf Eis, Toctino® für die Psoriasis zuzulassen. In der Schweiz laufen die Projekte noch. Noch in 2011 stellte Professor Thomas Ruzicka das Präparat als die „erfolgreichste Einführung eines systemischen Medikaments in der Dermatologie“ vor. Es ist für Patienten, die nicht auf Kortison ansprechen. Der enthaltene Wirkstoff Alitretinoin ist ein Retinoid. Bei dieser Wirkstoffgruppe müssen Frauen allerstrengste Verhütungsmaßnahmen ergreifen, weil sonst Missbildungen oder Fehlgeburten möglich sind. Es gehört zu den schweren Medikamenten mit vielen Nebenwirkungen, das relativ teuer ist. Echsen-Spucke Professor Wolf-Henning Boehnke erwähnte in einem Vortrag, dass Exenatid (BYETTA) auch bei Psoriasis helfe. Der Wirkstoff sei im Speichel der nordamerikanischen Gila-Krustenechse entdeckt worden. Das Medikament wird bei Diabetes II eingesetzt. Insulin-Resistenz, so Professor Boehnke, würde entzündliche Krankheiten wesentlich beeinflussen. Biologika Demnächst werden zwei neue Biologika auf den Markt kommen, die am Interleukin 17 A ansetzen und nicht am TNF-Alpha. Vor allem Ixekizumab hatte in den Studien sehr gute Ergebnisse. Professor Prinz sprach davon, dass 80 Prozent der Patienten nahezu abgeheilt seien. Stelara® wirkt nicht nur auf die Haut, sondern auch auf die Gelenke. Janssen-Cilag wird deshalb die Zulassung auch für die Psoriasis arthritis beantragen. Vor allem Raucher sollen mit Stelara® bessere Therapie-Erfolge haben als mit anderen Biologika, weil es nicht über die Blutgefäße wirkt. Juckreiz Einen kleinen Hoffnungsschimmer gegen Juckreiz lässt ein Gerät von Riemser aufkommen. Der „Stichheiler“ ist eigentlich als Notfall-Hilfe bei Insektenstiche gedacht. Aber nach Hersteller-Angabe kann damit auch der Juckreiz punktuell auf der Haut beseitigt werden. Die Wirkung besteht darin, dass das Gerät einen kurzen Hitze-Stoß an der betroffenen Stelle abgibt. Da es eine 30-Tage-Geldzurück-Garantie gibt, kann man in Ruhe ausprobieren, ob es auch beim individuellen Juckreiz hilft. Patienten einbeziehen Die Frage, ob und wie ein Patient die Therapie unterstützt, ist inzwischen auch bei den Dermatologen angekommen. Professor Reich stellte fest, dass 40 Prozent der Psoriasis - Patienten sich nicht besonders gut an die Anweisungen hielten, die der Arzt zuvor mit ihnen besprochen habe („geringe Adhärenz“). Nur 25 Prozent würden die äußerlichen Mittel so auftragen, wie es der Arzt empfohlen habe. Ein Drittel hole die Rezepte erst gar nicht ab. Viele würden die Therapie zu früh beenden und sogar bei den Biologika wären nach zwei Jahren in Dänemark 75 Prozent der Patienten abgesprungen. „Je schwerer, sichtbarer und juckender die Psoriasis ist, je mehr jemand dadurch eingeschränkt ist, desto geringer ist seine Therapietreue“, so Professor Reich. Das könne daran liegen, dass Medikamente nicht oder nicht wie erhofft wirken, sie ungünstige Eigenschaften haben (Galenik, Geruch, Einziehen in die Haut) oder unpraktisch bzw. zeitaufwendig sind. Oder der Patient hat vergessen, was der Arzt ihm mündlich erklärt hat. Daraus folgt, dass alle Beteiligten lernen müssen, besser über die Therapie Bescheid zu wissen, z.B. durch standardisierte Checklisten für Dermatologen und deren Kommunikation mit Patienten, schriftliche, standardisierte Anweisungen für den Patienten, die zu Hause nachgelesen werden können, Trainingsprogramme mit Ärzten und Hilfspersonal, "Help-Desks" für Patienten, Erinnerungen per SMS oder E-Mails, standardisierte Fragebogen über Therapiezufriedenheit und Patientenschulungen. Neue Pflege-Produkte, die uns auffielen Taurus Pharma bietet das neu entwickelte Shampoo Ciclosan® an. Der Name kommt vom Wirkstoff Ciclopirox, der hauptsächlich anti-bakteriell, anti-entzündlich und gegen Hefepilze auf dem Kopf wirkt. Das Shampoo ist vor allem für fettige Kopfschuppen gedacht. Von Neutrogena kommt eine neue Feuchtigkeitscreme, die vor allem für das Gesicht von Akne-Betroffene gedacht ist. Vor allem die darin enthaltene Salizysäure macht es auch für Psoriatiker interessant: visibly clear® verspricht eine ölfreie Feuchtigkeitspflege, die 24 Stunden anhalten soll. Die Variante „Pink Grapefruit“ riecht angenehm nach Pampelmuse, also nichts für Duftstoff-Verächter. Die Carbamid Creme® der Firma Louis Widmer gibt es künftig auch mit 18 Prozent Harnstoff - gedacht als Fußcreme. Dagegen lässt neubourg skin care das Allpresan mit 15 Prozent Urea auslaufen. Im Psoriasis-Netz wurde der 10-prozentige Schaum getestet. Von Beiersdorf gibt es eine Neuentwicklung, die Eucerin COMPLETE REPAIR Lotion mit 5 und mit 10 Prozent Urea, vor allem gegen trockene Haut. La Roche-Posay hat die Creme CICAPLAST Baume B5 entwickelt, die auch für Babys geeignet ist und vor allem entzündungshemmend und wundheilend wirkt - ohne Duftstoffe.
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Psoriasis kann ein Risikofaktor für die Entwicklung einer Diabetes Typ 2 sein. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Universität von Pennsylvania (USA). Dabei tragen die Psoriatiker das größte Risiko, die eine schwere Form ihrer Erkrankung haben. Als schwer bezeichnen die Forscher eine Psoriasis dann, wenn jemand deshalb schon einmal eine innerliche oder eine UV-Therapie angewandt hat, unabhängig von PASI. "Unsere Daten besagen, dass auch die Psoriatiker ein Risiko haben, die ansonsten keinen anderen Risikofaktor wie Adipositas mit sich herumtragen", sagt Joel M. Galfand, Professor an der Uni. Sein Fazit: "Patienten mit Psoriasis sollten sich gesund ernähren, regelmäßig Sport treiben und genauso regelmäßig Vorsorge-Untersuchungen wahrnehmen - beispielsweise mit einem Blutdruck-, Cholesterin und Blutzucker-Check." Psoriasis und Diabetes sind beides Krankheiten mit einer ständigen Entzündung. TH-1-Cytokine können dabei dafür sorgen, dass der Körper gegen Insulin resistent wird und sich ein metabolisches Syndrom entwickelt. In der Studie hatten die Forscher 108.132 Menschen mit Psoriasis verglichen mit 430.716 Menschen ohne diese Hauterkrankung. Die Daten stammen aus Großbritannien. Das Risiko, einen Diabetes zu entwickeln, steigt bei Patienten mit milder Psoriasis um 11 Prozentbei Patienten mit schwerer Psoriasis um 46 Prozent Zahlen aus Deutschland belegen, dass Psoriatiker doppelt so häufig an Diabetes mellitus erkrankt sind wie Nicht-Psoriatiker. (2) Die US-Studie suchte auch nach Behandlungen derjenigen, die mit Diabetes diagnostiziert wurden. Sie fand heraus, dass Patienten mit beiden Erkrankungen - schwerer Psoriasis und Diabetes - öfter Mediakmente gegen den Diabetes nehmen mussten, verglichen mit Diabetikern ohne Psoriasis. Die Forscher empfehlen, dass sich weitere Studien damit beschäftigen sollten, wie eine Behandlung der Psoriasis in der Entwicklung eines Typ-2-Diabetes und dessen Komplikationen eine Rolle spielt - sprich: ob eine (stärkere) Behandlung der Psoriasis den Diabetes Typ 2 vielleicht aufhalten kann. Quellen: Rahat S. Azfar, et al.: "Increased Risk of Diabetes Mellitus and Likelihood of Receiving Diabetes Mellitus Treatment in Patients With Psoriasis" in: Archives of Dermatology Juni 2012Matthias Augustin et al.: "Co-morbidity and age-related prevalence of psoriasis: Analysis of health insurance data in Germany" in Acta Dermato Venerologica 90 (2010)
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Hautärzte haben für ihre tägliche Arbeit eine Checkliste erarbeitet, damit sie bei ihren Patienten rechtzeitig Begleiterkrankungen - so genannte Co-Morbiditäten - erkennen können. Gedacht ist die Checkliste zur Anwendung bei Betroffenen mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis. Wer dazu zählt, sollte sich also nicht wundern, wenn der Dermatologe Untersuchungen vornimmt, die auf den ersten Blick nicht direkt mit der Haut zu tun haben. Anders herum können Betroffene diese Checkliste auch für sich nutzen: Diese Untersuchungen sollten von Zeit zu Zeit gemacht werden - bei mittelschwerer Psoriasis alle 12 Monate, bei schwerer Psoriasis alle 6 Monate. Am Anfang: BeratungDer Arzt sollte den Patienten auf Gewicht, Rauchen, Bewegung und Ernährung ansprechen.Empfohlene Werte: Der Patient sollte ein Normalgewicht haben. Es sollte eine Nikotiinkarenz erreicht werden - meint: Das Rauchen sollte für lange Zeit, am besten für immer, unterbleiben. Mehrmals pro Woche sollte Sport getrieben werden - mäßig bis intensiv. Der Psoriatiker sollte sich gesund ernähren.Blutdruck und PulsEmpfohlene Werte: Patienten mit bis zu zwei Risikofaktoren für eine koronaren Herzerkrankung sollten höchstens 140/90 mmHG haben. Patienten mit einer koronaren Herzerkrankung, Diabetes mellitus, einer Niereninsuffizienz und mehr als drei Risikofaktoren für eine koronare Herzerkrankung sollten höchstens bei einem Blutdruck von unter 130/80 mmHG landen.Body Mass IndexEmpfohlener Wert: Der BMI sollte unter 25 (Kilogramm pro Quadratmeter) liegen.TaillenumfangEmpfohlener Wert: Der Taillenumfang sollte bei Männern maximal 102 Zentimeter, bei Frauen maximal 88 Zentimeter betragen.LipidprofilBestimmt werden sollten das Gesamtcholesterin, LDL und HDL-Fraktion sowie die Triglyceride, und zwar nüchtern.Empfohlene Werte: Bei einem kardiologischen Risikofaktor sollte der LDL-Wert unter 160 mg/dl liegen. Bei zwei kardiologischen Risikofaktoren sollte der LDL-Wert unter 130 mg/dl liegen. Bei einem Metabolischen Syndrom, hohem Kalk-Wert, bei einer koronaren Herzerkrankung usw. sollte der LDL unter 100 mg/dl liegen. Bei Hochrisikopatienten mit einem akuten Koronarsyndrom und Diabetes mellitus sollte der LDL unter 70 mg/dl liegen.BlutzuckerDer Nüchtern-Blutzucker sollte unter 100 mg/dl sein.Patienten, die zwar "nur" einer leichte Psoriasis haben, aber auch eine erhöhte arterielle Hypertonie und insbesondere eine abdominelle Adipositas (sprich: einen sehr dicken Bauch), sollten von ihrem Arzt ebenfalls angesprochen werden: Er sollte sie über ihr möglicherweise erhöhtes Risiko aufklären und weitere Untersuchungen empfehlen. Quellen: "National Psoriasis Foundation clinical consensus on psoriasis comorbidities and recommendations for screening" in: Journal of the American Academy of Dermatology, 06/2008 "Checkliste Ko-Morbiditäten bei Patienten mit Psoriasis" vom PsoNet
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Der eine Arzt behandelt die Schuppenflechte, der andere den Bluthochdruck. Ein weiterer kümmert sich um den Diabetes. Dabei würde eine integrierte Behandlung dem Psoriasis-Patienten viel mehr bringen - unter Umständen sogar mehr Lebensjahre, meint Professor Kristian Reich. "Den wenigsten Psoriasis-Patienten ist bewusst, dass sie ein deutlich höheres Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes tragen", sagt Professor Kristian Reich. "Diese Begleiterkrankungen verringern ihre Lebenserwartung um bis zu vier Jahre." Doch häufig werden alle Parallelerkrankungen getrennt voneinander behandelt. Professor Reich betont: „Eine integrierte Behandlung leistet echte Prophylaxe. Die Behandlung ist sehr differenziert und umfasst auch Sport und eine ganzheitliche Ernährung. Mit diesem Konzept können wir dafür sorgen, dass Psoriasis-Patienten weniger krank werden.“ Reich ist Sprecher der PsoNet-Netzwerke (nicht zu verwechseln mit dem Psoriasis-Netz). In diesen regionalen Netzen haben sich Ärzte zusammengeschlossen, die ihr Wissen um die Gefahren von Begleiterkrankungen und die Therapiemöglichkeiten Ärzten vertiefen wollen. Doch auch Patienten sollen mit Hilfe der PsoNet-Fachleute mehr über ihre Krankheit erfahren. „Letztlich fängt die Genesung beim informierten Patienten an“, meint Reich. Beispiel Metabolisches SyndromDie Psoriasis wird nicht durch Nahrungsmittel ausgelöst. Es gibt keine spezielle Psoriasis-Diät. Wichtig ist aber der in den letzten Jahren deutlich gewordene Zusammenhang zwischen einer Schuppenflechte und metabolischen Veränderungen. Darunter ist auch eine Störung des Zucker- und Fettstoffwechsels.Diese metabolischen Veränderungen und die Schuppenflechte selbst erhöhen für den Patienten das Risiko, kardiovaskuläre Erkrankungen zu entwickeln. Schließlich steht Übergewicht auch im Verdacht, die Aktivität der Schuppenflechte ungünstig zu beeinflussen. Da einige Medikamente gegen die Schuppenflechte bei vermindertem Gewicht besser wirken, gibt es gute Gründe, dass Patienten mit Schuppenflechte sehr sorgfältig auf eine ausgewogene Ernährung und eine Normalisierung des Gewichtes achten. Auf diese Weise können Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen minimiert werden. "Unter einer ganzheitlichen Betreuung verstehen wir heute, dass bei Patienten mit Psoriasis nicht nur auf eine Haut- und Gelenkmanifestation geachtet wird, sondern dass auch nach metabolischen Erkrankungen und anderen Begleiterkrankungen gefahndet wird", so Reich. "Diese Erkrankungen müssen gegebenenfalls in das Behandlungskonzept einbezogen werden." Viele Patienten mit Psoriasis und Übergewicht wüssten beispielsweise nicht, was eine gesunde Ernährung ist oder wie viele Kalorien sie am Tag zu sich nehmen sollen. Sie würden von einer Ernährungsberatung profitieren, in der diese Aspekte besprochen werden. Reich ist international anerkannter Spezialist für Psoriasis-Erkrankungen und war lange am Dermatologikum Hamburg tätig.
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Bericht vom Dermatologen-Kongress in München (Juli 2010) Seit 1951 findet in Bayerns Hauptstadt die wohl wichtigste Fortbildungsveranstaltung für deutschsprachige Hautärzte statt. Es sind vor allem die Praktiker, die sich hier inzwischen alle zwei Jahre treffen. Die Psoriasis war auch in diesem Jahr das Thema vieler Referate, wenn auch überwiegend bei den Präsentationen der Industrie. Wirklich grundlegende Neuigkeiten oder Probleme wurden nicht vermeldet. Noch niemand sprach von der Neuentwicklung eines Biologikums, das nicht gespritzt sondern („oral“) geschluckt wird. Das jüngste Biologikum gegen Psoriasis arthritis, Golimumab („Simponi“), ist schon im Herbst 2009 in Berlin vorgestellt worden. Im Juni 2010 wurde ein Gel aus Vitamin D3 ähnlichem Wirkstoff + Kortison („Daivobet Gel“) eingeführt. Es unterscheidet sich in seiner Zusammensetzung aber überhaupt nicht von dem bisher angebotenen Kopf-Gel („Xamiol“). Neu daran ist nur, dass es für den gesamten Körper zugelassen ist. Andere Neuerungen wurden lediglich in Firmen-Präsentationen wissenschaftlich gewürdigt: Zum Beispiel ein Nagellack auf Harnstoffbasis („Onypso“) oder die „Mavena Vitamin B12-Salbe“, um die es Ende 2009 so viel Wirbel gab. Die im Herbst 2009 neu vorgestellte Creme „Belixos“ (Wirkstoff Mahonia aquifolium) war überhaupt nicht vertreten. Trotzdem hat es viele, vor allem praktische Informationen gegeben, die für Hautärzte wichtig sind, wenn sie Menschen mit Psoriasis behandeln. Einiges davon ist auch für uns als Patienten interessant. Professor Thomas Dirschka (Wuppertal) behauptete angesichts der vielfältigen Therapiemöglichkeiten, Psoriasis sei keine unheilbare Krankheit mehr. In vielen Vorträgen wurde darauf hingewiesen, dass man vor allem eine schwere Psoriasis so früh wie möglich behandeln müsse. Nur so könne man schwere Begleiterkrankungen möglichst verhindern und das Risiko eines tödlichen Infarkts verringern. Zahlen und Daten Prof. M. Augustin (Hamburg) hat aus Krankenkassen-Daten und Patientenbefragungen umfangreiche Zahlen ermitteln können: 2,5% der Bevölkerung in Deutschland seien durchschnittlich an Psoriasis erkrankt. Bei den Berufstätigen wären es 2,1%, bei Menschen über 50 Jahre dagegen 4% und bei Kindern und Jugendlichen lediglich 0,7%. Psoriasis breche also überwiegend erst im Erwachsenenalter aus, vor allem aber bei älteren Menschen. Psoriasis Arthritis (PsA) sei bisher bei 20,6% der Haut-Psoriatiker nachgewiesen worden. Einiges spreche aber dafür, dass viele Psoriasis-Patienten überhaupt noch nicht nach PsA untersucht worden seien. Psoriatiker, so Augustin, seien bereit, eine (zu) hohe Schmerzlast zu ertragen. Patienten wie Ärzte müssten mehr auf erste Anzeichen achten. Der Anteil der unentdeckten Morbis Crohn-Fälle sei vermutlich sehr ebenfalls hoch, so Dr. M. Reusch (Hamburg). Psoriasis sei eine teure Krankheit: Eine äußerliche („topische“) Therapie koste im Jahr rund 4.000 Euro, eine innere („systemische“) schon 7.000 Euro und für komplizierte Fälle müsse sogar über 8.8000 Euro ausgegeben werden. Im kommenden Jahr wird „Psoriasis“ in die Liste derjenigen Krankheiten aufgenommen, für die die Krankenkassen mehr Geld aus dem Gesundheitsfond bekommen („Morbi-Risiko-Strukturausgleich“). Am häufigsten würden Ärzte bei Psoriasis Kortisonpräparate (Glucocorticoide) zum Einnehmen verschreiben - doppelt so viel, wie zum Beispiel den Spitzenreiter „Fumaderm“. Das widerspricht eindeutig den Leitlinien für Dermatologen. Augstin vermutet, dass viele Psoriatiker sich beim Allgemein Mediziner oder Internisten behandeln ließen. Begleiterkrankungen („Komorbidiäten“) Erst seit einigen Jahren wird deutlich, dass vor allem eine schwere Psoriasis weitere, gefährliche Erkrankungen nach sich ziehen kann. Dazu gehören vor allem Fettleibigkeit, Bluthochdruck und Psoriasis Arthritis, aber auch Diabetes, Morbus Crohn, Depression und andere Herz-/Kreislauf- und Gefäß-Erkrankungen. Genau diese Krankheiten können aber auch eine Psoriasis auslösen. So seien, wie Dr. M. Reusch erklärte, zum Beispiel große Fettansammlungen ein Sammelbecken für krankmachende Zytokine. Die beeinflussen negativ das Wachstum und die Differenzierung der Zellen. Prof. W.-H. Boehncke (Frankfurt) wies darauf hin, dass Entzündungen zur Insulin-Resistenz führen können. Diese Unverträglichkeit ginge zurück, wenn die Psoriasis behandelt werden würde. Prof. M. Augustin vermutete, dass die Gefahr eines Herzinfarkts oder einer Depression als Begleiterkrankung der Psoriasis oft unterschätzt werde. Prof. T. Dirschka (Wuppertal) bezeichnet das als „frühentzündliches Grundrauschen, das zu Komorbiditäten führt“. Begleiterkrankungen sind in jedem Alter möglich, also auch bei jungen Psoriasis-Patienten. Man dürfe es nicht dazu kommen lassen, so Dr. M. Reusch (Hamburg), dass ein heute Fünfjähriger mit 45 Jahren an einem Herzinfarkt sterbe. Biologika („Biologics“) Biologika sind schwere Medikamente für eine schwere Psoriasis die in Einzelfällen auch schwere Nebenwirkungen haben können. Aber keine andere Medikamentengruppe wird von den Dermatologen weltweit so genau dokumentiert und beobachtet, wie die Biologika. Wenn ein Patient mit einem der Biologika behandelt werden soll, muss vorher ausgeschlossen werden, dass eine Tuberkulose vorliegt. Vor allem, wenn Patienten gegen TBC geimpft wurden, kann ein reiner Hauttest positiv sein. Auch eine Röntgenaufnahme ist nicht immer eindeutig. In Zweifelsfällen muss deshalb ein Bluttest gemacht werden, der aber aufwendig ist und als Privatleistung (80 Euro) gilt. Die Kasse zahlt nur, wenn der Arzt auf der Überweisung „Verdacht auf Tbc“ vermerkt. Prof. Prinz wies darauf hin, dass die Behandlung mit TNF Alpha Blockern nicht unterbrochen werden sollte. Die Wirkung könnte nachlassen, wenn der Patient später erneut damit behandelt werden soll. Besser sei es, die Zeitabstände zu verlängern, als völlig auszusetzen. Die Ärzte im Süden oder Westen Deutschlands würden deutlich weniger (teure) Biologika verschreiben, als im Norden oder Osten, so Dr. K. Strömer (Mönchengladbach). Das läge vor allem an den „aggressiven Prüfungsausschüssen der Kassenärztlichen Vereinigungen“. Bisher sei aber noch kein Arzt wegen Biologika in Regress genommen worden, obgleich es schon einigen angedroht worden sei. Methotrexat (MTX) MTX erfordert Geduld. Es ist als Langzeit-Therapie zu verstehen und nicht, um kurzfristig und schnell eine sichtbare Wirkung zu erzielen. Es hemmt den Stoffwechsel der Folsäure („Folsäure Antagonist“). Um diese Wirkung abzumildern, wird Patienten anfangs zusätzlich Folsäure gegeben. MTX kann mit äußerlichen Therapien (z.B. Kortison, Bestrahlung) oder innerlichen (TNF Alpha Blocker/Biologika) kombiniert werden. Mit Ciclosporin sollte es nur in Ausnahmefällen kombiniert werden. Der typischste Patienten-Fehler ist, dass MTX zu oft eingenommen wird: Einmal wöchentlich ist genug. Prof. J. C. Prinz hält MTX für „besser als sein Ruf“. Der Wirkstoff sei seit 1953 bekannt und seit 1971 in den USA für die Psoriasis zugelassen. Wenn alle Regeln beachtet werden, hält er MTX für „ein sicheres Medikament“. Leider gebe es Risiken, wie bei jedem anderen innerlichen Wirkstoff auch. Gegenanzeigen und Nebenwirkungen seien aber beherrschbar. Prinz verwies darauf, dass die MTX-Spritze erheblich besser wirke, als die Tabletten. Inzwischen, so Dr. A. Ogilvie (Erlangen), gebe es keinen offiziellen Grenzwert mehr, wie viel Methotrexat ein Patient in seinem Leben insgesamt aufnehmen dürfe („Kumulative Gesamtdosis“). Trotzdem könne man aus Sicherheitsgründen in seltenen Fällen eine Leber-Biopsie durchführen lassen, wenn ein Patient schon 3,5 bis 4 g MTX erhalten habe. MTX kann eine Gelenkzerstörung nur verlangsamen, während TNF Alpha-Blocker den Prozess stoppen. MTX-Patienten sollten keine Kinder zeugen bzw. nicht schwanger werden. Aktuell wird empfohlen, drei Monate nach Absetzung des Mittels zu verhüten (früher sechs Monate). Prof. J.C. Simon (Leipzig) berichtete von neuen Studien über männliche Patienten, die trotz MTX-Therapie Kinder gezeugt hätten. Es seien keine erhöhten Fehlgeburten oder Mutationen aufgetreten. Man müsse, so Simon, keinen Schwangerschaftsabbruch vornehmen. Stattdessen solle man intensive, vorgeburtliche („pränatale“) Untersuchungen vornehmen lassen. Fumarsäure-Ester („Fumaderm“) Die Behandlung mit „Fumaderm“ sei eigentlich eine langsame Therapie, so Prof. G. Wozel (Dresden). Erst nach zwei bis drei Monaten seien Erfolge zu sehen. Man könne die Wirkung aber beschleunigen, wenn man in der Anfangsphase zusätzlich mit UVB bestrahle. Davon könnten auch diejenigen profitieren, die keine hohe Dosierung vertragen. Andererseits sei, so Prof. Prinz, sei Bestrahlung immer eine zusätzliche Belastung, die abgewogen werden sollte. „Fumaderm“ wirkt auch dann schneller, wenn man äußerlich zusätzlich mit Calcipatriol („Psorcutan“, „Daivonex“) behandelt. Prof. M. Röcken (Tübingen) berichtete, dass die große Kunst bei der Therapie mit Fumarsäure-Ester sei, für jeden Patienten die persönlich richtige Dosierung herauszufinden. Weniger sei meistens mehr! Viele Patienten brechen die Therapie wegen der Nebenwirkungen ab. Das könne man verhindern, indem man die tägliche Dosis noch langsamer steigere. Paradoxerweise seien diejenigen, bei denen Fumarsäure-Ester die heftigsten Magen-/Darmprobleme hervorrufen, auch diejenigen, die am besten auf den Wirkstoff ansprechen würden. Röcken rät, „auszuhalten“ und die Therapie nicht zu früh abzubrechen. Wenn dann der Patient erscheinungsfrei geworden ist, solle man möglichst nicht aufhören, sondern auf niedrigsten Niveau weitermachen. Patienten, die trotzdem aussetzen wollen, sollten das eher zum Frühjahr als zum Winter machen. Auch Fumarsäure-Ester schwäche das Immunsystem. Es sei langfristig noch ungeklärt, wie es auf die Nieren wirke. Deshalb seien regelmäßige Blutkontrollen wichtig. Röcken vermutet, dass unter „Fumaderm“ die Lymphozyten-Zahl nicht tatsächlich abnehme, sondern nur umverteilt werde. Welche Folgen das für die Therapie haben könnte, blieb dagegen offen. Fumarsäure-Ester äußerlich lehnt Röcken völlig ab. Wenn es zu großflächig aufgetragen werde, riskiere man Todesfälle. Nägel Prof. U. Amon (Hersbruck) verwies darauf, dass es für den Arzt nicht immer leicht zu diagnostizieren sei, ob eine Deformation des Nagels eine Psoriasis sei. Es gäbe viele, ähnlich aussehende Nagelkrankheiten. Außer der Psoriasis oder der Psoriasis arthritis würden auch andere Erkrankungen zu vergleichbaren Nagelveränderungen führen (z.B. Morbus Reiter). Generell müssten die Nägel kurz gehalten und 2x wöchentlich sanft gefeilt werden. Es müsse verhindert werden, dass sich das Nagelende abhebt. Die Nagelhaut dürfe nicht abgezogen werden. Die krümeligen Ansammlungen unter dem Nagel dürfe man nicht aggressiv entfernen. Natürlich dürfe der erkrankte Nagel nicht als Werkzeug benutzt werden. Baumwollgefütterte Gummihandschuhe könnten vor Nässe schützen. Täglich müsse man Pflegemittel einmassieren, besonders vor dem Kontakt mit Wasser. Für die äußere Behandlung, so Prof. Amon, gäbe es noch keine überzeugende Therapie. Bei Kortisonpräparaten (Klasse III) sei eine Wirkung zu erwarten. Ebenso bei Vitamin D3 Analogika („Daivonex“, „Curatoderm“, „Silkes“). Dithranol („Cignolin-Lack“) sei bei der Nagel-Pso unwirksam. Amon hatte den Nagellack „Onypso“ mit 15% Harnstoff in der Psorisol-Klinik ausprobiert. Nach 12 bis 14 Wochen seien die Nägel gesund nachgewachsen. Innere Mittel würden nur in schweren Fällen gegeben, wenn die äußere Therapie nicht angeschlagen hätte. Kortison würde für die innere Nageltherapie kaum noch verschrieben. Nicht durchgesetzt hätte sich eine Therapie mit Radioaktivität. Am besten helfe, so Prof. Amon eine Kombination von äußerlicher und innerlicher Therapie. Prof. E. Haneke (Freiburg) verwies darauf, dass eine Nagel-Psoriasis oft schwer von einem Nagelpilz zu unterscheiden sei. Es gäbe auch Fälle, bei denen Patienten von beiden Nagelerkrankungen zugleich betroffen seien. Eine Psoriasis müsse möglichst früh behandelt werden, den je schwerer sie sich entwickelt, desto stärker würden auch die Nägel zerstört werden. R. Baran (Nail Disease Centre, Cannes) zeigte auf, dass Harnstoff (Urea) bei der Nagelbehandlung wirksam sein kann. Er verwies auf eine Studie, bei der „Onypso“ sechs Monate jeden Abend aufgetragen wurde. Bei 94 Prozent der Patienten wäre der Nagel um 43 Prozent dünner geworden. In einer anderen Untersuchung wurden die Nägel 24 Stunden unter Plastikfolie mit einer 40%-igen harnstoffhaltigen Salbe („Onyster“) behandelt. Nach drei Wochen konnten die kaputten Nägel entfernt und die Stellen behandelt werden. Vitamin B12 Zum Vitamin B12 wird es im Psoriasis-Netz einen eigenen Artikel geben. Auf der Tagung in München gab es dazu zwei sehr wissenschaftliche Vorträge. Prof. C. Allgaier (Leipzig) erklärte, dass Menschen mit entzündlicher Haut einen Mangel an Vitamin B12 und deshalb einen Überschuss an Stickstoff-Monoxid (NO) hätten. Zusätzliches Vitamin B12 fange das überschüssige NO weg. Diese Wirkung sei durch Studien belegt. Prof. J. Wohlrab (Halle) führte akribisch alle klinischen Studien auf, die bisher mit der Vitamin B12-Salbe durchgeführt worden seien. Wenn es auch im Einzelnen wenig Patienten waren, sei wissenschaftlich und Placebo korrigiert belegt, dass die Salbe therapeutisch wirkt. Aufgrund des Medienrummels über „Regividerm“ seien die Erwartungen der Patienten vermutlich zu hoch gewesen. Die Vitamin B12-Salbe sei nicht für schwere Fälle, sondern für die leichten oder mittelschweren Formen. Bestrahlung Prof. T. Schwarz (Kiel) hat getestet, welche Bestrahlung besser wirkt. Bei Psoriasis-Patienten sei die PUVA-Therapie (Psoralen + UVA) eindeutig wirkungsvoller als als die UVB-Bestrahlung (311 nm): 84 % der PUVA-Patienten seien erscheinungsfrei gewesen, bei den UVB-Patienten nur 65%. Nach sechs Monaten seien noch 68 % der PUVA-Bestrahlten ohne Pso-Stellen, aber nur noch 35% der UVB‘ler. Dabei blieb unberücksichtigt, welche unterschiedlichen Gefahren von den beiden Bestrahlungsformen ausgehen. Schwarz meint, es gäbe keine eindeutigen Erkenntnisse, ob man beim Bestrahlen weitermachen soll, wenn die Haut sich verbessert habe. Die meisten Patienten, so Schwarz, glaubten an diese „Erhaltungstherapie“. Es sei aber erwiesen, dass man damit keine längere Erscheinungsfreiheit („Remission“) bewirken könne. Interessant waren die Ausführungen von Prof. Schwarz zum Lichtschutz-Faktor (LSF) in Sonnenschutzmittel. Der Lichtschutz ginge verloren, wenn man (schweißtreibend) körperlich aktiv ist oder mit Wasser in Berührung kommt - wenn auch geringer, als man vermutet hatte. Der größte Fehler beim Lichtschutz sei, dass man zu wenig Sonnenschutz-Mittel aufträgt. Wichtiger als ein hoher LSF sei die richtige Menge. Mehrmals auftragen nutze nichts, wenn zu wenig Sonnenschutzmittel genommen würde.
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Die Auswertung von Versichertendaten im Rahmen der Studie PsoCare 2007 hat ergeben, dass Menschen mit Psoriasis 1,8 mal häufiger an Depressionen leiden als Menschen ohne. Depression ist also eine ernst zu nehmende Begleiterkrankung der Psoriasis. Im Psoriasis-register PsoBest werden deshalb jetzt psychische Begleiterkrankungen wie Depression im Langzeitverlauf mit aufgenommen. Neben den Autoimmunerkrankungen der Gelenke und des Darmes, den Herz-Kreislauf-Erkrankungen und dem Diabetes ist die Depression eine der wesentlichen Begleiterkrankungen von Schuppenflechte. Insgesamt wurden in der Studie PsoCare die Daten von 34.728 Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen mit Psoriasisdiagnose untersucht. Davon waren 63 Prozent Männer. Von den Versicherten wiesen insgesamt 4.020 Patienten sowohl die Diagnose Schuppenflechte als auch eine Depression auf. Die Depression tritt in allen Altersgruppen auf. Je älter die Menschen, desto anfälliger sind sie für Depression. Die Untersuchung zeigte, dass mit steigender Altersgruppe auch der prozentuale Anteil der Betroffenen mit Depression zunahm. In der Altersgruppe bis 20 Jahre litten im Schnitt 2,27 Prozent an Depression.In der Altersgruppe 41 bis 60 Jahre waren es 15,86 Prozent.Bei der Altersgruppe 81 Jahre plus stieg die Zahl auf 22,22 Prozent. Die erhöhte Depressions-Rate bei Schuppenflechte ist nicht allein als Reaktion auf das gegenwärtige Hautbild zu erklären, sondern besteht teilweise unabhängig vom Schweregrad der Schuppenflechte. Im Patientenregister PsoBest werden deutschlandweit Informationen über den langfristigen Behandlungsverlauf und die Begleiterkrankungen der Psoriasis erhoben. Jeder in das Register aufgenommene Patient wird über fünf Jahre begleitet - unabhängig davon, welche Therapie durchgeführt und wo er behandelt wird. Ziel von PsoBest ist das Gewinnen von Langzeitdaten über die Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit der in Deutschland verfügbaren Biologika und konventionellen Systemtherapien zur Behandlung der Psoriasis . PsoBest ermittelt den Nutzen für den Patienten und den Bedarf an bisher eingesetzten Therapien, um die bestehende Versorgung zu optimieren. Die Langzeitbeobachtung der Therapien ist ein wichtiger Beitrag zur Patientensicherheit. An PsoBest nehmen bisher 51 Kliniken und 473 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte teil.
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Hautärzte und -Forscher aus mehreren EU-Ländern und aus Israel sind der Meinung, dass für Psoriatiker in punkto Sicherheit von Arzneimitteln mehr getan werden müsste. Deshalb haben sie am Rande des EADV-Kongresses das Netzwerk PsoNet-EU gegründet, das alle Nebenwirkungen von Arzneimitteln registriert. Dabei geht es um die "klassischen" innerlichen Medikamente wie MTX oder Ciclosporin ebenso wie um die Biologics. Im Klartext heißt das: Mediziner aus fünf Ländern sammeln die Daten von ihren Patienten, wenn die von Nebenwirkungen berichten. Später sollen es einmal elf Länder sein. So soll schneller erkannt werden können, wenn sich Nebenwirkungen bei einem bestimmten Medikament häufen – eine Art Frühwarnsystem. Andererseits können so auch Langzeitdaten zur Wirksamkeit und zur Wirtschaftlichkeit der innerlichen Therapien bei Schuppenflechte gewonnen werden. Weil die Schuppenflechte auch mit einem höheren Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkt oder Diabetes einhergeht, bekommen die Ärzte in diesem Netzwerk gleich auch mit, welche Begleiterkrankungen in welchem Maße auftreten, wie die Behandlung auf sie wirkt oder welche Wechselwirkungen es gibt. In Deutschland gibt es bereits das Patientenregister PsoBest, in dem bundesweit Daten über den langfristigen Behandlung bei Schuppenflechte gesammelt werden. Auch hier geht es um "klassische" innerliche Medikamente und Biologics gleichermaßen.
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Schuppenflechte - doppelte Gefahr für Begleiterkrankungen
Claudia Liebram posted an article in Forschung
Das Risiko, eine Begleiterkrankung zu bekommen, ist bei Menschen mit Schuppenflechte doppelt so hoch wie bei Gesunden. Jeder fünfte Psoriatiker leidet zudem unter einer Gelenkentzündung – und weiß es oft nicht. Schon Kinder mit Schuppenflechte entwickeln doppelt so oft wie ihre Altersgenossen beispielsweise eine Fettsucht oder einen Bluthochdruck. Dem Hautarzt fällt für gewöhnlich die Aufgabe zu, einen Patienten nicht nur wegen seiner Schuppenflechte zu behandeln, sondern Begleiterkrankungen zu erkennen und einzuordnen. Das ist nicht so einfach, wenn zum einen die Arztpraxis voll ist und zum anderen der Betroffene dem Arzt nicht sagt, welche Krankheiten oder Symptome er noch so hat. Viele kommen nicht darauf, dem Hautarzt auch Probleme aus vermeintlich anderen Krankheitsbereichen zu erzählen. Dann kommt das PsoNet ins Spiel – ein Zusammenschluss von Haut- und Fachärzten, die sich regional organisiert haben. Dadurch wissen die Ärzte, welcher ihrer Kollegen für welche Psoriasis-Form und welche Begleiterkrankung der richtige sein könnte, weil er gerade damit mehr Erfahrung hat als andere. Im PsoNet tauschen sich die Ärzte über neue Forschungsergebnisse aus, sie erhalten dort Schulungen und Informationen über neueste Therapiemöglichkeiten. Die Erkenntnisse über die Risiken von Begleiterkrankungen stammen vom Competenzzentrum Versorgungsforschung in der Dermatologie. Dort laufen Daten zusammen, die Ärzte in ihrem Praxis- und Klinikalltag sammeln. Passend zum Thema Hautärzte präsentieren viele Fakten über die PsoriasisSchuppenflechte und andere KrankheitenSchwere Schuppenflechte geht mit erhöhter Sterblichkeit einher -
BKK: Neuer Vertrag zur Psoriasis- und Neurodermitisversorgung
Burg posted a topic in Legal and social
Ein bundesweiter Vertrag zur besonderen Versorgung soll die Betreuung von Patienten mit Psoriasis, Psoriasis-Arthritis sowie atopischer Dermatitis verbessern. Das berichtet der Berufsverband der deutschen Dermatologen (BVDD). Dem Vertrag namens „DermAktiv“ sind bislang 22 Betriebskrankenkassen beigetreten. Er richtet sich an Patienten, die eine Behandlung mit Biologika, PDE-4-Hemmern oder JAK-Inhibitoren erhalten. Eine Besonderheit ist, dass er ein Modul zum jährlichen Screening auf die bei den drei Krankheitsbildern häufigen Begleiterkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Arteriosklerose und Depressionen bietet. „Besonders hervorzuheben ist, dass DermAktiv die Psoriasis-Arthritis als eigenständige Indikation abdeckt und auch die frühzeitige Diagnose von Begleiterkrankungen der Psoriasis und Neurodermitis durch Dermatologinnen und Dermatologen in den Fokus nimmt“, sagte der BVDD-Präsident Ralph von Kiedrowski, der auf Seiten des Berufsverbandes die Verhandlungen geführt hat. An dem Vertrag teilnehmen können angestellte oder ermächtigten Dermatologen, die BVDD-Mitglied sind, über umfangreiche Erfahrung in der Behandlung der Psoriasis, der Psoriasis-Arthritis und/oder der Neurodermitis mit immunmodulierenden Arzneimitteln wie Biologika, JAK-Inhibitoren oder PDE-4-Hemmern verfügen und sich regelmäßig zu den drei Krankheitsbildern fortbilden. https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/140331/BKK-Neuer-Vertrag-zur-Psoriasis-und-Neurodermitisversorgung-
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Menschen mit Schuppenflechte haben öfter als andere starke Kalkablagerungen in den Arterien, die das Herz versorgen. Auf den Zusammenhang zwischen Psoriasis und Kalkablagerungen in den Herzgefäßen kamen Ärzte der Uniklinik in Frankfurt/Main mit einer Reihe von Computertomographien. Das CT war an Leuten gemacht worden, die seit mehr als zehn Jahren eine Schuppenflechte mit sich herumtrugen. Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte von ihnen hatte Kalkablagerungen in den Herzarterien. Bei Menschen ohne Psoriasis waren es weniger als ein Drittel. Noch dazu war die Kalkmenge bei den Psoriatikern mehr. Kalkablagerungen erhöhen die Gefahr für Herzkrankheiten – beispielsweise für Angina pectoris oder Herzinfarkt. Allerdings kommen die Wissenschaftler nicht zu einem eindeutigen Ergebnis, warum dieser Zusammenhang überhaupt besteht. Eine mögliche Erklärung sind die immer und immer wiederkehrenden Entzündungsprozesse bei der Schuppenflechte. cl Quelle: British Journal of Dermatology, Februar 2007
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Eine schwere Schuppenflechte erhöht das Risiko für einen Herzinfarkt deutlich. Grund für die erhöhte Gefährdung sind vermutlich Entzündungsreaktionen, die bei beiden Erkrankungen eine Rolle spielen. Die ständigen Entzündungen belasten den ganzen Körper. Für ihre Studie werteten US-Forscher die Daten von mehr als 680.000 Briten aus. Als schwere Psoriasis werteten die Wissenschaftler alle Fälle, bei denen die Betroffenen eine systemische Therapie erhielten – also Tabletten nahmen oder Spritzen – bekamen. Die Fakten Die Zeitschrift "Ärztliche Praxis" berichtete: Bei einem 30-Jährigen mit einer leichten Psoriasis ist das Risiko gegenüber einem Kerngesunden um den Faktor 1,3 erhöht. Gleichaltrige mit einer schweren Schuppenflechte haben ein mehr als dreimal so hohes Herzinfarkt-Risiko. In der Altersgruppe zwischen 40 und 50 Jahren steigert die Hautkrankheit das Risiko um mehr als das Doppelte, wie eine große Bevölkerungsstudie zeigt. Wer 60 Jahre und älter ist und eine schwere Schuppenflechte hat, ist dagegen nicht gefährdet. Menschen mit Schuppenflechte an Knien und Ellbogen sollten sich keine Sorgen machen, betont der an der Studie beteiligte Mediziner Joel Gelfand von der Universität von Pennsylvania. "Ich will die Leute nicht übermäßig beunruhigen", sagt der Dermatologe. "Wenn sie Schuppenflechte haben, sollten sie sich vom Arzt untersuchen lassen, um sicherzugehen, dass keine anderen kardiovaskulären Risikofaktoren vorliegen." Dies scheint tatsächlich geboten, denn im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung rauchen Psoriasis-Patienten häufiger. Sie haben eher Diabetes, Bluthochdruck und hohe Cholesterinwerte. Aber selbst wenn die Forscher diese Risikofaktoren in der Studie berücksichtigten, erhöhte auch die Erkrankung selbst das Infarktrisiko, berichtet das Journal of the American Medical Association (JAMA) berichtet. Hier das "Aber" Der Kardiologe William Weintraub aus Newark relativiert die Bedeutung des Untersuchungsresultats: Schwere Psoriasis ist recht selten. Der Zusammenhang zwischen Psoriasis und Infarkt-Gefährdung kommt für Herzspezialisten nicht unerwartet, betonte der Herzspezialist Fred Leya von der Loyola-Universität in Chicago. Leyas Schlussfolgerung für die medizinische Praxis: Ärzte sollten bei Patienten mit Schuppenflechte stärker als bisher versuchen, Einfluss auf andere veränderbare Risikofaktoren zu nehmen wie etwa Tabakkonsum, Cholesterinspiegel oder Blutdruck. In Großbritannien gibt es eine Datenbank namens General Practice Research Database (GPRD). Darin sind 8 Millionen Psoriasis-Patienten verzeichnet. Quellen: "Ärztliche Praxis", 11.10.2006dpa, 19.10.2006
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20 Prozent der Menschen mit Schuppenflechte sind auf Betablocker gegen Herzprobleme eingestellt. Diese Beobachtung hat Professor Ulrich Mrowietz von der Uniklinik in Kiel gemacht. Dabei gelten gerade die Betablocker als einer der Auslöser oder Verschlimmerer einer Psoriasis. Weil Haus- und Hautarzt oft nichts voneinander wissen und ein Patient nicht auf einen Zusammenhang kommt, bleibt der Betablocker im Einsatz. Alternativen gibt es. Eine davon ist der Wirkstoff Ivabradin. Er ist seit Anfang 2006 zugelassen für die Behandlung einer stabilen Angina pectoris. Derzeit gibt es ein einziges Medikament mit diesem Wirkstoff - Procoralan. Nur mit großer Vorsicht angewendet werden darf das Medikament bei Patienten mit Vorhofflimmern oder anderen Herzrhythmusstörungen sowie mit einer Tachyarrhythmie (Vorhof-Rhythmusstörungen. Wer eine Alternative zu Betablockern sucht, muss ohnehin zu seinem Arzt, denn alle diese Medikamente sind rezeptpflichtig. cl Quellen: journalMED, 03.12.2006Ärzte Zeitung, 08.11.2006 Weiterlesen: Neue Alternative, die Herzfrequenz zu senken" (Ärzte Zeitung, 27.04.2007)
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Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte, Psoriasis arthritis und dem ganzen Rest