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Hi, bin neu hier, 59 Jahre alt. Habe seit 8 Jahren Parapsoriasis en Plaques (durch Biopsie gesichert, keine Beschwerden außer optische Sichtbarkeit) und Fußpilz. Seit 3 Wochen in Klinik mit Bade-puva, UVB-Bestrahlung und Cortisonsalbe. Nach ca. 5 Sitzungen sah ich ein geradezu "Aufflammen" der Flecken und ein deutliches Ausbreiten der befallenen Flächen (vorher nur Außenseite Arm und Bein, jetzt auch Richtung Bauch und Schulter). Die Ärztin spricht von "Demaskierung", hat das jemand auch schon erlebt? Danke für Infos 🙂
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Im Herbst legt die Neurodermitis bei vielen Betroffenen so richtig los: Draußen ist es kühl, die trockene Heizungsluft setzt der Haut zu. Trotzdem: „Kortison-Präparate sollten nur in Absprache mit dem Hautarzt eingesetzt werden“, erläutert Dr. Utta Petzold, Dermatologin bei der Krankenkasse Barmer GEK. Wer Kortison unkritisch oder zu lange einsetzte, gehe "erhebliche Risiken" ein. Das gelte auch für schwächer dosierte Kortison-Cremes, die ohne Rezept zu haben sind. "Je nach Form der Neurodermitis lassen sich beginnende Beschwerden mit herkömmlichen Cremes lindern oder die Anzahl der einzelnen Schübe deutlich reduzieren", meint die Hautärztin. Grundsätzlich solle die Haut auch im entzündungsfreien Stadium behandelt werden – mit herkömmlichen rückfettenden Cremes, Salben oder Badezusätzen. "Cremes aus dem Supermarkt oder der Drogerie leisten bei vielen Betroffenen ebenso gute Dienste wie Produkte aus der Apotheke", sagt Petzold. Entzündete Haut will mehr FeuchtigkeitIhr Tipp: Die Betroffenen sollen darauf achten, dass die Präparate ohne Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe auskommen. Hilfreiche Zusätze wären zum Beispiel Harnstoff (Urea) oder bestimmte Öle, die dem Hautfett ähneln.Ist die Haut entzündet, eigneten sich Cremes mit einem höheren Feuchtigkeitsanteil besser. Bei nässender Haut empfiehlt die Dermatologin zeitweise feuchte Umschläge. Wer da nicht durchblickt, welche Produkte bei welchem Hautzustand gut sind, sollte lieber einen Arzt fragen, bevor sich die Krankheit verschlimmert. „Der Hautarzt kann am besten abschätzen, ob der Neurodermitiker mit herkömmlichen Cremes behandelt werden kann oder ob verschreibungspflichtige Arzneimittel mit entzündungshemmenden Wirkstoffen erforderlich sind“, so Petzold. Quelle: Pressemitteilung der Barmer GEK
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Enstilar – was ist das und wie wird es angewendet?
Claudia Liebram posted an article in Salben, Cremes und Gels
Enstilar ist ein Schaum zur Behandlung der Schuppenflechte. Er enthält die Wirkstoffe Calcipotriol und Betamethason – ist quasi das aufgeschäumte Daivobet oder Xamiol. Er ist seit dem 1. Juli 2016 auf dem Markt. Das Medikament ist rezeptpflichtig und für Patienten ab 18 Jahren zugelassen. Gedacht ist er für die Behandlung der Psoriasis vulgaris bei Erwachsenen. Die wissenschaftlichen Daten für den Zulassungsantrag lieferten mehrere Studien. Eine solche mit dem Namen "PSO-FAST" beschäftigte sich mit der Wirksamkeit, der Sicherheit, der Linderung des Juckreizes und der Verbesserung des Schlafes. Dabei wurde Enstilar über vier Wochen angewendet. Die Ergebnisse sind unseres Wissens nach noch nirgends veröffentlicht. Für eine andere wurden 37 Patienten behandelt. Die Forscher maßen, wie rot, schuppig und dick die Stellen nach vier Wochen der Anwendung mit Enstilar waren. Außerdem interessierte sie sich für die Dicke der Haut insgesamt. Am Ende schlug der neue Schaum die Salbe mit den gleichen Wirkstoffen auf dem Rennen. 11 Patienten meldeten insgesamt 17 Nebenwirkungen – am häufigsten Kopfschmerzen. Auf der Haut gab es nach Angaben der Wissenschaftler keine Nebenwirkungen. In einer weiteren Studie (siehe Quelle 2) konzentrierten sich Forscher auf die Sicherheit – sprich: ob der Schaum negativ auf die Nebennieren und den Kalzium-Haushalt der Patienten wirkt. Das Ergebnis: Beides geschieht nicht. Eine negative Wirkung auf den Kalziumhaushalts des Körpers ist zum Beispiel bei Daivobet eine der möglichen Nebenwirkungen, auf die Patienten und Ärzte im Beipackzettel hingewiesen werden. Schäume gibt es auch in der Behandlung der Psoriasis bereits: Clarelux ist ein Beispiel dafür. Darin arbeitet jedoch ausschließlich ein Kortison, nämlich Clobetasol Propionate. Anwendung von Enstilar Anwendung am Körper Das Medikament wird einmal am Tag mit einem Dreisatz angewendet: – schütteln, sprühen, verreiben Nach dem Schütteln soll Enstilar aus einem Abstand von 3 cm auf die Haut gesprüht werden. Die Dose muss dabei nicht kerzengerade nach oben gehalten werden – alles außer waagerecht sollte funktionieren. Nach der Anwendung des Schaums sollten die Hände gewaschen werden. Das gilt natürlich nicht, wenn die Hände das Ziel des Medikamentes sind. Nach dem Auftragen von Enstilar sollte man auch nicht gleich duschen oder baden – klingt irgendwie logisch. Anwendung auf dem Kopf Enstilar wird am besten abends vor dem Schlafengehen aufgetragen. So kann es über Nacht gut einwirken. Wenn nötig, wird es am Morgen ausgewaschen. Haar kämmen Für die Anwendung sollte das Haar zuerst gekämmt werden, um lose Hautschuppen zu entfernen. Haar scheiteln Vor dem Auftragen sollte das Haar gescheitelt werden. So kommt Enstilar gezielter auf die Kopfhaut und weniger ins Haar. Enstilar auftragen Die Dosierung richtet sich nach Größe und Dicke der Schuppenflechte-Stellen. Alternative mit der Fingerspitze Alternativ kann Enstilar zuerst auf die Handfläche oder in den Deckel der Dose gesprüht werden. Dann kann man es mit einer Fingerspitze auf die betroffenen Bereiche verteilen. Wichtig: danach die Hände gründlich waschen. Doch egal, ob am Körper oder auf dem Kopf – Enstilar kann dafür sorgen, dass die Schuppenflechte nicht so schnell wiederkommt. Dafür wird der Schaum zweimal pro Woche auf die ehemaligen Stellen aufgetragen. Alle drei bis vier Tage dürfte dafür ein guter Abstand sein. Wer Enstilar nicht anwenden sollte Der Schaum sollte nicht zum Einsatz kommen, wenn jemand eine erythrodermische oder pustulöse Psoriasis hat eine Störung des Kalziumstoffwechsels hat virusbedingte, mykotische oder bakterielle Haut-Stellen hat – beispielsweise einen Herpes andere Hauterkrankungen wie Ichthyose, Akne vulgaris, Rosacea, Ulzera und Wunden hat Im Prinzip gilt dann immer: Das soll ein Arzt entscheiden. Das ist auch in der Schwangerschaft oder der Stillzeit der Fall. In der Schwangerschaft sollte Enstilar nur zum Einsatz kommen, wenn der potenzielle Nutzen das potenzielle Risiko rechtfertigt. Stillende Frauen sollten Vorsicht walten lassen. Auf jeden Fall soll Enstilar während der Stillzeit nicht auf die Brust aufgetragen werdem. In unserem Forum können gern Erfahrungen mit dem Medikament ausgetauscht werden. Enstilar: Fragen und Antworten Wie schnell wirkt Enstilar? Das ist sehr unterschiedlich. Der eine sieht schon in der ersten Woche eine Verbesserung, bei anderen dauert es länger. Das ist normal. Was, wenn ich eine Anwendung mal vergesse? Das ist nicht schlimm. Verwende Enstilar, sobald du dich wieder daran erinnerst. Die nächste Anwendung ist dann die zur normalen Zeit. Wann kann ich die Behandlung beenden? Enstilar kann vier Wochen lang täglich angewendet werden. Wenn die Stellen danach immernoch da sind, sprich mit deinem Arzt. Nach der Akut-Therapie soll ich Enstilar noch zweimal pro Wochen anwenden, sagt mein Arzt. Was hat es damit auf sich? Das heißt Proaktives Management. Dann wird Enstilar zweimal pro Woche auf die Stellen aufgetragen, wo vorher Psoriasis-Stellen waren. Das soll die schubfreie Zeit verlängern. Hintergrund: Selbst wenn keine Psoriaisis-Stellen mehr zu sehen sind, sind in der Haut Entzündungen aktiv. Muss dieses proaktive Management immer an den gleichen Wochentagen sein? Nein, aber leichter zu merken ist das schon. Wie viele Tage Abstand soll zwischen zwei Behandlungstagen sein? Am besten sind zwei bis drei Tage. Und wie lange das Ganze? Bis ein neuer Psoriasis-Schub da ist. Dann sollte Enstilar wieder täglich ran. Videos Bei YouTube hat ein Anwender seinen Behandlungserfolg mit Enstilar dokumentiert: Quellen "Efficacy of an Innovative Aerosol Foam Formulation of Fixed Combination Calcipotriol plus Betamethasone Dipropionate in Patients with Psoriasis Vulgaris" von Catherine Queille-Roussel et.al. in: "Clinical Drug Investigation", April 2015 "Fixed combination aerosol foam calcipotriene 0.005% (CAL) plus betamethasone dipropionate 0.064% (BD) exhibits no impact on the HPA axis and calcium homeostasis in patients with extensive psoriasis vulgaris: a multicentre, single-arm, phase 2, 4-week MUSE study" von Victoria Taraska et.al., vorgestellt beim Las Vegas Dermatology seminar, Herbst 2014 "Advances in the Treatment of Psoriasis Vulgaris and Actinic Keratosis" (Zusammenstellung mehrerer Arbeiten zu Calcipotriol und Betamethason) Pressemitteilung des Herstellers Kurz gemeldet Juni 2020: Wenn Enstilar nach einer erfolgreichen Behandlung der Schuppenflechte weiterhin zweimal pro Woche prophylaktisch angewendet wird, kann sich die erscheinungsfreie Zeit deutlich verlängern. Das hat eine Studie gezeigt. [Quelle]- 25 comments
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"Im Herbst geht es immer richtig los", weiß Simone (35). Neben der Psoriasis diagnostizierten die Ärzte bei ihr auch eine Gelenkerkrankung. Der Erfahrungsbericht einer Betroffenen. Bei mir traten die ersten Herde vor zehn Jahren auf der Kopfhaut auf, zusammen mit unerträglichen Rückenschmerzen. Seit ca. zwei Jahren habe ich auch Herde am ganzen Körper verteilt. Bei mir wurde die rheumatische Erkrankung Morbus Bechterw diagnistiziert. Im Herbst geht es immer richtig los. Alle Medikamente, Salben, UV-Bestrahlungen helfen nicht. Ich möchte jetzt gerne die Schüssler-Salze-Therapie probieren. Vorsicht bei Kortisoneinnahme: Wenn das Medikament abgesetzt wird, fängt die Psoriasis erst richtig an und verbreitet sich sehr schnell. Bis vor kurzem konnte ich die Ausschläge noch gut verstecken und im Job hat es keiner bemerkt. Doch seit einigen Wochen sieht das anders aus, die Arme und Beine sind jetz voll mit Ausschlag, abgesehen von dem unerträglichen Juckreiz. Simone (35)
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Eine Studie verglich, mit welcher Salbe Patienten zufriedener waren – mit einer mit Tacrolimus oder einer mit Kortison. Zwei Wochen lang wurden die Salben zweimal am Tag auf die Stellen aufgetragen. Das Ergebnis: Doppelt so viele sprachen sich für das Kortison-Produkt aus. Die Begründung der Patienten: Die Kortison-Salbe hatte schneller gewirkt und schützte die Haut besser. Auch Juckreiz, Rötung und Entzündung waren beim Kortison-Präparat besser zurückgegangen. Wie aussagekräftig die Studie ist, ist nicht einmal für die untersuchenden Ärzte eindeutig: Sie schreiben im "International Journal of Dermatology" (43/2004) selbst, dass die Studiendauer zu kurz war und zu wenige Patienten dabei waren. 15 Jahre später, im April 2019, beantworteten allerdings französische Arzneimittel-Experten in ihrer Fachzeitschrift die Frage wieder zugunsten des Kortisons: Topisch angewendetes Tacrolimus kann Hautkrebs und Lymphödem verursachen. Seine Wirksamkeit unterscheidet sich aber kaum von der von topisch angewendeten Kortikosteroiden. Die umsichtige Verwendung eines topischen Kortikosteroids zur Behandlung von Neurodermitis-Schüben ist in dieser Situation eine bessere Option. "Prescrire International", April 2019, Seite 108ff. cl
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Kortisonsalbe, Creme und Co – sind Angst und Ablehnung begründet?
Claudia Liebram posted an article in Kortison
Unter den Salben sind solche mit Kortison bei den meisten Psoriatikern am wirksamsten – aber auch am meisten gefürchtet. Schuppenflechte-Stellen gehen mit Kortisonsalben schnell weg. Die Salben sind, richtig angewandt, ein gutes Mittel und vor allem wichtig, um erst einmal die Entzündung der Haut abzuschwächen. Doch die Angst vor Nebenwirkungen ist groß, und sehr oft sagen Betroffene Nein zum Kortikoid – aus eben jener diffuser Angst. Die Angst stammt nicht von ungefähr: Als Kortisonsalben in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts aufkamen, waren sie "Wunderwaffen", noch mit wenig Erfahrung eingesetzt, die Nebenwirkungen vernachlässigt, weil der Erfolg ja so gut war. Mittlerweile sind Kortisonsalben der sogenannten vierten Generation auf dem Markt. "Diese Kortisonsalben bringen heute kaum noch Nebenwirkungen", versichert Professor Roland Niedner. "Nur im Gesicht muss man sehr, sehr vorsichtig damit sein." Die "Ärzte Zeitung" widmete dem Thema im Jahr 2003 einen Artikel. Danach wurden in den 60-er und 70-er Jahren immer stärkere Kortisonsalben entwickelt. Die damalige falsche Anwendung hätte die Kortisonsalben-Therapie bei Patienten und auch bei vielen Ärzten "in Misskredit gebracht". Seit Mitte der 80-er Jahre stünden aber Kortisonsalben der inzwischen vierten Generation zur Verfügung. Die würden nicht mehr zur gefürchteten "Verdünnung" der Haut (fachmännisch: Atrophie) führen. Ärzte müssten vor der Verordnung wissen: Wie stark ist das Kortikoid? Wie stark ist die Konzentration? Welche Trägersubstanz kommt zum Einsatz? (Heißt: Worin ist das Kortison untergemischt?) Wie groß sind die Hautstellen, wo die Salbe hinkommt? Wie lange soll die Kortisonsalbe angewendet werden? Kortisonsalben – wie lange? Roland Niedner war Deutschlands "Kortisonpapst". Er forschte daran, kann die Stärke der verschiedenen Kortison-Präparate und -Wirkstoffe vermutlich im Schlaf sagen und ist dennoch realistisch: "Kortisonsalben sollten nicht zu lange angewendet werden, sonst ist die Psoriasis schwerer weiterzubehandeln." Der Arzt und Wissenschaftler, der am Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam arbeitete, hat jahrelang von seinen Kollegen keine Nebenwirkungen berichtet bekommen. Dennoch kennt er sie und weiß sie einzuschätzen: Die Verdünnung der Haut geht nach der Anwendung wieder weg. Das gleiche gilt für eine Akne oder eine periorale Dermatitis, die der Akne ähnelt. Eine übermäßige Behaarung der Stellen, wo Kortison geschmiert wurde, verschwindet ebenfalls nach einiger Zeit. Andere Nebenwirkungen wie Pseudo-Narben oder eine Hyperpigmentierung sind ebenfalls später nicht mehr zu sehen. Die schwerste Nebenwirkung von zuviel Kortison ist eine Ausweitung der kleinen Blutgefäße unter der Haut, die meist auch deutlich zu sehen ist. Die sind nur mit Laserverfahren zu entfernen. "Glück" für alle Menschen mit einer Psoriasis auf dem Kopf: Dort wurden noch nie Nebenwirkungen von Kortisonsalben oder -lösungen beobachtet. Gaaaaaanz vorsichtig sollte man aber mit der Anwendung von Kortisonsalben an den Ohren sein: Die zählen noch zum Gesicht, wo mit Kortison sehr, sehr, sehr sparsam umgegangen werden sollte. Grundregeln für Kortison Grundregeln von Roland Niedner sind: Beginne mit dem stärksten Präparat. (Zur Stärke siehe Übersicht) Lass dir von jedem Wirkstoff (siehe Übersicht) ein bis zwei Präparate verschreiben, um testen zu können, was am besten wirkt. Berücksichtige dein Alter. Je älter man ist, um so dünner ist die Haut schon an sich. Dann sind die Blutgefäße auch brüchiger. Begrenze die Therapiedauer. Schleich dich aus der Behandlung aus. Setze Kortisonsalben nach längerer Anwendung, also vier Wochen und länger, nie, nie und niemals nie auf einmal ab. Das heißt: Nimm die Salben dann zunächst nur noch jeden zweiten Tag, später jeden dritten, dann jeden vierten und so weiter und so fort. Für Roland Niedner liegt die durchschnittliche Grenze der Behandlung mit einer Kortisonsalbe bei vier Wochen. Sein Tipp für das Präparat Daivobet, eine Mischung aus Kortison und Vitamin D3 (Calcipotriol): Man nehme 14 Tage Daivobet, dann längere Zeit Daivonex, und dann noch einmal eine Woche Daivobet. In der Genitalgegend ist Kortisonsalbe immer Abwägungssache. Eine Patientin berichtete von guten Erfolgen mit Linoladiol. Mit einer Tube davon sei sie über ein Vierteljahr gekommen, und sie habe es angewendet, obwohl sie ansonsten felsenfest Kortison ablehnt. An dieser empfindlichen Stelle aber wollte sie "Klarheit". Salbe oder Creme? Kennst du die Frage vom Arzt: "Wollen Sie 'ne Salbe oder 'ne Creme"? Dahinter verbirgt sich nicht nur eine Frage nach einer Annehmlichkeit. Denn: Kortison wirkt, in gleicher Konzentration in Salben eingearbeitet, besser als in Creme. In (alkoholischer) Lösung eingearbeitet, ist die Wirkung noch schwächer. Wer auf seine Stellen zunächst die Kortisonsalbe aufträgt und sie dann mit Folie abdeckt, erhöht die Wirkung um das fünf- bis zehnfache. Insbesondere an Händen und Füßen ist die Wirkung enorm, weil dort Kortisonsalben schlechter eindringen als an anderen Körperteilen. Aber: Das ist schon eine "Holzhammer-Methode", mit der man vorsichtig umgehen sollte. Sie sollte höchstens einige Tage (vorzugsweise Nächte) angewendet werden und dann auch mit dem "Ausschleichen" der Kortisonsalbe beendet werden. Ein Tipp für die Hände: Es gibt in der Apotheke Folien-Handschuhe, die die Behandlung "bequemer" machen. Kortisonsalben der "vierten Generation" Wirkstoff: Hydrocortison-Aceponat; Handelsname: Retef Wirkstoff: Hydrocortison-Buteprat; Handelsname: Pandel Wirkstoff: Hydrocortison-Butyrat; Handelsname: Alfason Wirkstoff: Methylprednisolon-Aceponat; Handelsname: Advantan Wirkstoff: Prednicarbat; Handelsname: Dermatop Kortison kann Allergien auslösen Kontaktekzem, Quaddeln, Juckreiz und zunehmende Rötung oder anaphylaktischer Schock – das Spektrum der Allergie-Symptome ist breit. Verschiedene Kortison-Arten reagieren dabei auch noch untereinander. Wer mehr darüber wissen möchte, lese den kompletten Bericht der Medical Tribune Online. Wie gut dringt Kortison-Salbe wo ein? (fachmännisch: Penetrationsverhältnisse und Atrophieverhältnisse für Dermokortikoide, nach Feldmann/Maibach) Wo? Wie stark? Kopfhaut: 3,5 Stirn: 6,0 Kieferwinkel: 13 Rücken: 1,7 Achselhöhle: 3,6 Unterarm dorsal (außen): 1,1 Unterarm ventral (innen): 1 Handfläche: 0,8 Skotum (Geschlechtsteilgegend): 43,0 Knöchel: 0,4 Fußsohle: 0,1 Tipps zum Weiterlesen Forum mit Erfahrungen: Kortison bei Schuppenflechte und Psoriasis arthritis Kortison – Merkblatt der Deutschen Rheuma-Liga e.V. [PDF-Download] Kortison – Informationen für Betroffene und Interessierte; Herausgeber: Dermapharm AG [PDF-Download] Kortison: Segen oder Fluch? (Deutschlandfunk, 21.8.2018) Viele reagieren ablehnend, wenn sie vom Arzt ein Kortison-Medikament verschrieben bekommen. In der Sendung „Sprechstunde“ hat sich der Deutschlandfunk jetzt mit dem Wirkstoff beschäftigt – vor allem geht es wohl um die Einnahme, also Tabletten oder Spritzen. Für die Schuppenflechte (der Haut) sind ja eher Kortison-Salben angesagt. Quellen: Forschung und Praxis (177/1994) Vortrag von Professor Niedner in Berlin (Januar 2003) u.v.a.- 4 comments
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Guten Tag, da ich die Biologika Simponi und Cimzia absetzen musste, da mein Immunsystem verrückt spielte, sprich ein Infekt nach dem anderen, habe ich seit nunmehr knapp 3 Monaten nur MTX gespritzt. Nach knapp 2 1/2 Monaten kamen die Beschwerden in den Gelenken und auch Schuppenflechte zurück. Nun schleiche ich seit 3 Tagen das Präparat Otezla ein, welches seine volle Wirkung leider erst nach mehreren Monaten entfallten soll. Zum ersten Mal in meinem Krankheitsverlauf habe ich seit knapp 5 Tagen so etwas wie einen Schub (habe u.a. Beschwerden beim Auftreten, Laufen, geschwollener Zeh, Gelenk unter im vorderen Mittelfuß). Arcoxia, welches ich bei Bedarf nehmen kann, hilft leider auch nicht, sodass ich mich telefonisch an die Urlaubsvertretung meiner Rheumatologin gewandt habe. Dort erklärte man mir, dass man einen Cortisonstoß geben könnte, sprich eine hohe Dosis Cortison, welche dann langsam wieder ausgeschlichen wird. Den Akuttermin könnte ich in zwei Tagen wahrnehmen. Meine Frage ist, wer hat Erfahrungen mit einem Cortisonstoß? Ist es wirklich sinnvoll oder soll ich evtl. noch zuwarten bis der Schub evtl. von allein nachlässt? Was ist, wenn die Cortisonwirkung nachlässt und das Otezla noch nicht wirkt? Gewöhnt sich der Körper evtl. an das Cortison und benötigt bei jedem neuen Schub wieder eine Stoß? Überwiegen die Nebenwirkungen der Wirkung?
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Muss ich eine Kortison Tinktur nach Anwendung auf dem Kopf abwaschen? Wenn ja wann?
Vinno posted a topic in Psoriasis-Forum
Hey Ich hoffe ihr könnt mir helfen, ich habe von meinem Arzt eine Kortison Tinktur bekommen. Jedoch wurde mir nicht gesagt, wie ich dieese genau anzuwenden habe. Ich weiß nur anfangs morgens und abends und dann von Woche zu Woche weniger. Wisst ihr, ob ich diese Tinktur abwaschen muss? Oder kann ich ganz normal alle ein bis zwei Tage meine Haare waschen? Ich hoffe ihr könnt mir helfen! Schon mal danke! -
Hallo Zusammen, Mich plagt aktuell, nachdem ich Otezla leider absetzen musste, ein schwerer Schub. Nun habe ich mich vorhin beim salben gefragt wieviel Salbe man eigentlich maximal verbrauchen sollte. Der Professor der Uni hat mir, bis ich mit einer anderen Therapie anfange, eine Anfertigung mit 0,1% Betamethason verschrieben. (In DAC Basis Creme) 250 Gramm In schweren Zeiten habe ich schon mal in 2 oder 3 manchmal 4 Wochen so einen Topf vercremt. Das brauche ich bei schweren Schüben dann auch, sonst hilft es nicht. Wie ist eure Erfahrung ? Was verbraucht ihr im Akutstatus so an Kortisoncreme ? Gibt es da eine maximale Dosis? Ich muss noch dazu sagen das ich aktuell bestimmt 70% Befall habe. Beine, Rücken, Arme und Bauch extrem befallen. Nur der Kopf bleibt verschont :-(
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Ich leide nun schon seit meinem neunten Lebensjahr unter Psoriasis. Ich habe die Krankheit aber nicht als "Platten", sondern als Pünktchen überall auf der Haut. Ich habe seit ungefähr über 20 Jahren nun schon alles mitgemacht was die 90er und die letzten zehn Jahre bei schlechten Hautärzten an Medis zu bieten hatten. Dann habe ich mich entschlossen in einer Testreihe mitzumachen, die Biologicals ausprobierten, die noch nicht auf dem Markt waren. Das ging schief und ich bekam eine Leberzirrhose,die mich erst auf die Intensivstation brachte, von der ich mich aber gut erholt habe. Das ist nun 2 Jahre her und seit einem 3/4 Jahr bekomme ich nun MTX. Erst 15mg, dann 20mg in Spritzen. Zusätzlich "Daivobet", das meine Haut abhängig gemacht hat und dünn. Davon bekomme ich regelmäßig beim Absetzen schreckliche Entzugserscheinungen. Zb. Gesicht angeschwollen, Körper glüht rot, Pso' kommt 3x mal so schlimm wieder. Das MTX hatte am Anfang die übelste Nebenwirkungen. Ich habe sehr gelitten, aber die Zähne zusammengebissen, immerhin war der Preis einfach normale Haut zu haben. Aber nun bin ich total frustriert. Trotz der Menge von 20mg verbessert sich nichts, GAR NICHTS. Im Gegenteil ich habe eine konstante hartnäckige Pso', die mich ohne Kortison oder Solarium in den Wahnsinn treibt und einen Schub nach dem Nächsten. ich spritze mir also jede verdammte Woche ein Chemotherapeutikum dessen Nebenwirkungen mir wirklich ernsthafte Sorgen bereiten und nichts passiert. Keine Besserung. Ich bin wirklich verzweifelt und hoffe hier durch Euch Antworten und Ideen zu finden. Vielleicht Erfahrungen die ihr damit gemacht habt, Möglichkeiten, Heilungsmethoden usw. ich vertraue mittlerweile keinen Ärzten mehr und fühle mich nicht ernstgenommen. ich freue mich wirklich, wenn hier jemand kommentiert und mir helfen kann. Liebe Grüße an alle Mitleidenden.
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Hallo zusammen :-) Bin ein "Frischling" hier und habe mal gleich eine Frage. Ich finde die Behandlung meines Rheumatologen etwas fragwürdig und würde gerne eure Meinung dazu hören. Würde mich sehr freuen. Nun erstmal zu meiner "kleinen Geschichte" Ich habe Pso seit dem 6. Lebensjahr auf dem kopf und am oberkörper. - vieles versucht,kaum eine linderung ich bin mit 24 Schwanger geworden ( jetzt bin ich 25) und habe in der Schwangerschaft bemerkt das 2 finger an den gelenken etwas dick sind.wobei ich mir aber nichts gedacht habe,es tat auch nicht weh. nach der geburt meiner tochter fingen dann die schmerzen an. zunächst war ich erst beim orthopäden der mich dann darauf hin zum rheumatologen überwiesen hat ( orthopäde hat nur röntgenbilder gemacht von den händen und blut abgenommen) mein blut war in ordnung,nur leicht erhöhte entzündungswerte. bis ich einen termin beim rheumatologen hatte,sind 3 monate vergangen und in der zeit sind die schmerzen immer mehr geworden. ich kam morgens schwer aus dem bett,weil sämtliche gelenke weh taten und hab in der zeit wirklich viel ibuprofen genommen. der rheumatologe hat sich meine gelenke angeschaut,blut abgenommen und mir sofort MTX verschrieben = 20 mg nach 8 wochen hatte ich eine deutliche besserung,kaum schmerzen gehabt und die Pso ist komplett weg gegangen. so war erstmal alles ok.... dann ein paar wochen weiter wurden die schmerzen wieder bedeutend schlimmer,trotz MTX. mein rechtes knie wurde dick und meine rechte hand +finger taten sehr weh und waren dauerhaft geschwollen. der rheumatologe hat darauf hin die dosis erhöht auf 22,5 mg. die erhöhung hat rein gar nichts gebracht,im gegenteil meine finger taten immer mehr weh. ich kann meine rechte hand+finger morgens fast gar nicht bewegen,weil sie ganz doll dick ist und höllisch weh tut,was dann mindestens bis mittags anhält. ich nehme morgens und abends jeweils 2x400mg ibuprofen. ohne dem könnte ich vor allem meine tochte morgens nicht versorgen ( 1jahr ist sie alt) und selbst mit schmerzmittel quäle ich mich morgens arg sie überhaupt z.b. aus dem bett zu heben. an meiner rechten hand sind 2 finger auch schon etwas steif,bekomme sie nicht mehr gerade. und gestern war ich wieder beim rheumatologen und hab dem das geschildert. der hat darauf hin die dosis erneut erhöht auf 25 mg MTX und zusätzlich hat er mir cortison verschrieben,so eine art kur für 1,5 monate ca. ( morgens 6 tabletten=3 tage lang, dann 5,5 tabletten = 3 tage lang, dann 5 tabletten = 3 tage lang usw,bis ich auf eine halbe morgens bin) eine tablette hat 5mg. seit dem PSA bei mir festgestellt wurde bis heute sind fast 8 monate vergangen. und nun zu meiner frage... Sind das nicht bisschen viele Medis auf einmal??? 25mg MTX + Cortison(+Folsäure)? Ich habe noch keine tablette angerührt,weil ich angst habe,es ist zu viel :-( ich bin erst 25 und ich frage mich,wie soll es dann später sein? :-( was sagt ihr zu der medikamenten-dosierung? Liebe Grüße aus dem Norden ;-)
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Keine Angst vor Kortison – Wirkstoffe, Namen und Stärke von Kortisonsalben
Redaktion posted an article in Kortison
Kortison ist für viele Teufelszeug. Dabei hat es bis heute seine Berechtigung und Vorteile – wenn es richtig angewendet wird. Nichts ist so schwer aus der Welt zu schaffen wie längst überholte Bewertungen. Für viele gelten heute noch kortisonhaltige Salben und Cremes (medizinisch Corticoide oder Kortikosteroide) als Teufelszeug. Dabei wird ignoriert, dass bei den neueren Präparaten typische Nebenwirkungen nur noch selten auftreten. Sie gehen meist zurück, wenn das Mittel abgesetzt wird. Viele Gegner von Kortison unterscheiden nicht zwischen der relativ harmlosen äußerlichen Anwendung und der innerlichen Therapie mit Tabletten oder Spritzen. Inzwischen gibt es Mediziner, die auch bei Psoriasis eine Dauertherapie mit kortisonhaltigen Präparaten empfehlen. Kortison war die Sensation der 50-er Jahre des 20. Jahrhunderts. Kein anderer Wirkstoff half so schnell und durchgreifend bei entzündlichen Hautkrankheiten. Das böse Erwachen kam, wenn man das Mittel absetzte. Die Psoriasis-Stellen blühten oft schlimmer als vorher. Wer Kortison über längere Zeit auf der Haut auftrug, musste mit Hautschäden rechnen: Die Haut wurde dünn und brüchig wie Pergament (Atrophie). Es gab „Pseudo-Narben“ und Pigmentierungen, Akne und starke Entzündungen im Gesichtsbereich. Die Haare wuchsen stärker an den behandelten Stellen oder die kleinen Blutgefäße unter der Haut weiteten sich aus, wie bei einer „Säufernase“. Diese Nebenwirkungen treten heutzutage deutlich seltener auf. Schon deshalb, weil es im Gegensatz zu früher nicht mehr nur stark dosierte Kortisonpräparate zur Verfügung stehen. Bei äußerlich anzuwendendem Kortison gibt es vier Klassen von „schwach wirksam“ bis zu „sehr stark wirksam“. Fast alle dieser Nebenwirkungen verschwinden nach einiger Zeit, wenn man das Mittel abgesetzt hat. Nicht jedoch die ausgeweiteten Blutgefäße. Die kann man nur mit einem Laser entfernen. Keine Nebenwirkungen sind bisher beobachtet worden, wenn man Kortison nur auf die Kopfhaut aufträgt. Kortison vor allem als Erste Hilfe verstehen Kortison sollte vor allem zur „Ersten Hilfe“ benutzt werden. Wenn die Psoriasis akut und sehr stark ausgeprägt ist, wenn sie sich hartnäckig an vielen Stellen festgesetzt hat und man wirklich verzweifelt ist, kann man mit kortisonhaltigen Salben oder Cremes die Entzündungen schnell abklingen lassen. Die Erfolge sind schon nach einigen Tagen sichtbar. Gut für alle, die sehr unter ihrer Hautkrankheit leiden. Gängige Meinung ist, dass man Kortison nicht länger als vier Wochen anwenden soll; an sensiblen Bereichen nach zwei Wochen. Danach sollte man auf einen anderen Wirkstoff umsteigen. Auf keinen Fall darf eine Kortison-Therapie abrupt beendet werden. Kortison muss immer langsam abgesetzt werden. "Ausschleichen": Zwei Wege möglich Die Experten sagen, dass man sich „ausschleichen“ muss. Zum einen kann man langsam von einem starken zu einem mittelstark wirksamen Präparat wechseln. Zum anderen kann man die Zeitabstände verlängern, in denen die Creme aufgetragen wird. Wer sich einmal täglich eincremt, macht es danach nur alle zwei Tage, dann alle drei Tage usw. In den Tagen dazwischen wird entweder gar nichts, ein schwächeres Kortison oder ein anderer Wirkstoff aufgetragen. Wer sich daran nicht hält, muss damit rechnen, dass die Schuppenflechte wieder sehr schnell und heftig aufflammt (Rebound). Der Arzt kann die Kortisontherapie heutzutage viel genauer dosieren, als früher. Je nach dem, wie stark die Psoriasis ist und an welchen Stellen sie behandelt werden muss, kann er ein eher mildes oder ein eher starkes Corticoid verschreiben. Beginnen Sie eher mit dem stärkeren Präparat, um erst einmal die Entzündung einzudämmen. Beachten Sie, dass mit zunehmendem Alter die Haut immer dünner wird und deshalb ein weniger starkes Kortison notwendig ist. Im Alter sind auch die Blutgefäße brüchiger und empfindlicher. Je nach Körperregion unterschiedliche Reaktion Wirkstoffe ziehen in die Haut unterschiedlich gut ein. Je höher der unten stehende „Penetrations“ – Wert ist, desto weniger Wirkstoff muss aufgetragen werden bzw. desto milder kann das Mittel sein. Deshalb darf man im Gesicht, in den Ohren, an den Geschlechtsteilen usw. nur mit schwach wirksamen Kortisonpräparaten therapieren. Penetrationsverhältnisse und Atrophieverhältnisse für Dermokortikoide, nach Feldmann/Maibach: Kopfhaut: 3,5 Stirn: 6,0 Kieferwinkel: 13 Rücken: 1,7 Achselhöhle: 3,6 Unterarm dorsal (außen): 1,1 Unterarm ventral (innen): 1 Handfläche: 0,8 Skotum (Geschlechtsteilgegend): 43,0 Knöchel: 0,4 Fußsohle: 0,1 Dazu gehören Hydro-Kortison-Cremes, die Sie frei in der Apotheke kaufen können. Ökotest 11/2015 hat nur vier Cremes als „sehr gut“ bewertet: Ebenol u. Fenihydrocort mit 0,25%, Hydro Heumann u. Hydrocortison Hexal mit 0,5 %. Kinder unter sechs Jahren dürfen ohne ärztliche Anweisung nicht mit Hydrokortison behandelt werden. Kortisonpräparate ab Wirkungsklasse III (stark wirksam) dürfen weder im Gesicht noch in der Nase aufgetragen werden. Für alle Kortison-Cremes gilt, dass sie nicht ins Auge kommen dürfen. Bei der Anwendung im Genitalbereich ist zu beachten, dass Kondome rissig werden können. Das verursachen die in den Cremes enthaltenen Paraffine. Kombination von Kortison mit Calcipotriol erfolgreich Sehr erfolgreich ist die Kombination des stark wirksamen Kortisons Betamethason mit Calcipotriol (entspricht Vitamin 3) in Daivobet. Zu diesem Präparat wird inzwischen von einigen führenden Dermatologen die Meinung vertreten, man solle es dauerhaft anwenden, wenn auch in größeren Zeitabständen. Bei Neurodermitis-Patienten habe sich gezeigt, so Prof. Kristian Reich in 2014, dass bedenkenlos mit äußerlich wirksamen Corticoide ohne Unterbrechung behandelt werden kann. Bei gleicher Konzentration wirkt Kortison am besten in Salbenform, nicht ganz so gut in Creme und am geringsten in alkoholischer Lösung. Eine Tinktur für die Kopfhaut muss stets höher konzentriertes oder ein stärkeres Kortison enthalten, als wenn man die gleichen Stellen mit Salbe einschmieren würde. Man kann die Wirkung von Kortison um das Fünf- bis Zehnfache steigern, wenn man die behandelten Stellen z.B. über Nacht mit Folie abdeckt (Haushaltsfolie, Plastiktüten, Folien-Handschuhe). Das empfiehlt sich z.B. bei der Behandlung der Hände und Füße, weil dort das Kortison ansonsten schlecht eindringt. Besprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt, ob sie diese Methode anwenden sollten, weil er seine Verschreibung darauf abstimmen muss. Wenn der erste Erfolg zu sehen ist, sollte man sich wieder langsam „ausschleichen“. Nach der Behandlung mit Kortison sollten Sie sich immer die Hände waschen, damit der Wirkstoff nicht versehentlich ins Gesicht gelangt. Hartnäckig hält sich seit Jahren das Gerücht, man müsse lediglich morgens zwischen sechs und acht Uhr kalt duschen. Dann würde ausreichend körpereigenes Kortison gebildet werden. Es stimmt, dass man frühmorgens mehr Kortison ausschüttet. Leider verteilt sich dieses natürliche Kortison auf die gesamte Körperfläche und nicht nur auf die betroffenen Psoriasis-Stellen. Dadurch ist die Dosis dermaßen gering, dass es leider nicht ausreicht, als „Kaltduscher „ seine Schuppenflechte in den Griff zu bekommen. Richtig ist, dass zu heißes Duschen den körpereigenen Fetthaushalt negativ beeinflusst. Psoriatiker sollten lauwarm duschen, wenn sie ihrer Haut etwas Gutes antun wollen. Kortisonsalben: Wirkstoffe, Namen und Stärke Hier findest du eine Liste von Kortisonsalben und ihren Wirkstoffen. Manchmal sind es auch Lösungen oder Lotionen. Angegeben ist auch die Stärke bzw. Konzentration des enthaltenen Kortisons. Wirkstärke Klasse I – schwach wirksam Wirkstoff Konzentration in % Handelsname (Beispiele) erhältlich als Hydrocortison 0,100 Hydrocutan mild S 0,250 Dermo Posterisan S RatioAllerg Hydrocortison C Systral Hydrocort Lo 0,333 Sanatison Mono 1/3% S 0,500 Hydrocortison Wolff 0,5 % Lo, C Hydrocutan S Hydroderm HC 0,5% C Munitren H fettend/fettarm S, C 1,000 Dermallerg-ratiopharm C Sanatison Mono 1% S Hydrocortison Wolff 1% C, Lo Hydrogalen L, Lo, C, S Remederm HC Widmer C Hydrocortisonacetat 0,250 Ebenol 0,25% Salbe S Fenistil Hydrocortison S Soventol HC C 0,330 Posterine Corte S 0,500 velopural OPT S 1,000 Ebenol 1% S hydrocort von ct S Hydrocortison POS N 1% S Hydrocortison POS N 2,5% S Hydrocutan C, S Prednisolon 0,100 Alferm Salbe S 0,200 Lygal Kopftinktur N L 0,250 Leioderm-P C Prednisolon AS S Prednisolon LA C, S 0,400 Linola-H N C Linola H Fett N S Prednisolonacetat 0,500 Dontisolon D Mundheilpaste P Inflanefran AS S Fluocortinbutylester 0,750 Vaspit C, S, FS Triamcinolonacetonid 0,012 Arutrin-Spray Spray 0,0125 Volonimat Spray Spray Dexamethason-21-isonicotinat 0,025 Dexa Loscon mono L Dexamethason 0,020 Solutio Cordes Dexa N L 0,025 Dexagalen crinale L 0,030 Cortidexason crinale L 0,050 Dexamethason LAW C, S Clocortolonpivalatplus -caproat 0,030 Kabanimat S, C Klasse II Wirkstoff Konzentration in % Handelsname erhältlich als Clobetasonbutyrat 0,050 Emovate C, S Hydrocortisonaceponat 0,100 Retef C, S Dexamethason 0,100 Cortidexason N S, FS Dexamthason plus-sulfobenzoat je 0,050 Duodexa N S Alclometason-dipropionat 0,050 Delonal S, C Flumetasonpivalat 0,020 Cerson C, S, L Triamcinolonacetonid 0,025 Extracort-N C, S Volonimat N C, S Fluoprednidenacetat 0,050 Decoderem Salbe S 0,100 Decoderm Creme C, P Hydrocortisonbutyrat 0,100 Alfason S, C, Crelo, CreSa, L, Lo Laticort 0,1 % C, S Hydrocortisonbuteprat 0,100 Pandel S, C Clocortolonpivalatplus -caproat 0,100 Kaban S, C Desonid 0,100 Sterax 0,1% C Betamethasonvalerat 0,050 Betnesol V crinalite L Betnesol V mite S, C Triamcinolonacetonid 0,050 Volon A Spray N Spray 0,100 Delphicort S, C Kortikoid ratiopharm C, FS Triamgalen Lo, L, C, S Triam Lichtenstein C, S Triamcinolon Wolff C Volon A (antibiotikafrei) S, HS, C, Lo Methylprednisolonaceponat 0,100 Advantan S, C, FS, L, M Prednicarbat 0,250 Dermatop S, FS, C, L Fluocinolonacetonid 0,010 Jellisoft C Desoximetason 0,050 Topisolon mite S Klasse III – stark wirksam Name des Wirkstoffs Konzentration in % Handelsname erhältlich als Mometasonfuroat 0,100 Ecural S, FC, L Monovo C, E, S Momegalen FC, S, L Momecutan FC, S, L Betamethasonpentanoat 0,100 Cordes Beta C, S Betamethasonvalerat 0,100 Bemon S Betagalen C, Lo, L, S Betnesol-v crinale L Betnesol-v 0,1 % S, C, Lo Celestan-v S Cordes Beta C, S Deflatop Sch Soderm C, S, L, Lo, Lö Fluticasonpropionat 0,050 Flutivate C Betamethason- dipropionat 0,050 Diprosone C, L, S Diprosis G, S Betamethason- dipropionat + Calcipotriol 0,050 + 50 μg Enstilar Spray Daivobet G, S Fluocinolonacetonid 0,025 Flucinar C, S Jellin C, S Diflorasondiacetat 0,010 Florone crinale L Desoximetason 0,050 Topisolon S Fluocinonid 0,050 Topsym L, C, S Amcinonid 0,100 Amciderm C, FS, Lo, S Diflucortolonvalerat 0,100 Nerisona C, FS, S Klasse IV – sehr stark wirksam Name des Wirkstoffs Konzentration in % Handelsname erhältlich als Clobetasolpropionat 0,050 Clobegalen S Dermoxinale L Dermoxin S, C Karison C, S, FS Karison crinale L Clarelux C, S, E, L, Schaum Dermovate S Erläuterung der Abkürzungen C = Creme E = Emulsion FC = Fettcreme FS = Fettsalbe G = Gel HS = Haftsalbe L = Lösung Lo = Lotion M = Milch P = Paste S = Salbe Sch = Schaum T = Tinktur Quellen: Prof. Roland Niedner, Rote Liste, Hersteller- 1 comment
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Clarelux – der Schaum mit Kortison für den Kopf
Claudia Liebram posted an article in Kopf und Gesicht
Manchmal muss es Kortison sein, wenn die Schuppenflechte zu arg wird. Auf dem Kopf ist das aber so eine Sache: Salben oder Cremes sind meist fettig, schwer aufzutragen und genauso schwer wieder herauszuwaschen. Deshalb wurden vor einigen Jahren die Lösungen "erfunden". Damit kommt der Wirkstoff in flüssiger Form auf den Kopf. Nachteil: Meist muss ein medizinischer Alkohol beigemischt werden, und der trocknet die Kopfhaut zusätzlich aus. Dann kam die Emulsion wie in der Curatoderm Emulsion mit einem Vitamin-D3-Abkömmling als Wirkstoff auf den Markt. Diese enthielt und enthält keinen Alkohol. Eine andere Stufe sind die Schaume. Ein Produkt heißt Clarelux und kommt aus dem Hause Pierre Fabre Dermo-Kosmetik. Der Wirkstoff darin heißt Clobetasolpropionat und ist mit einer Konzentration von 0,05 Prozent enthalten – oder anders ausgedrückt: Es sind 500 Mikrogramm Clobetasolpropionat pro Gramm enthalten. Und daher der korrekte Name Clarelux 500. Das Präparat ist rezeptpflichtig. In Clarelux ist medizinischer Alkohol ebenfalls enthalten. "Ganz wird man auf Ethanol nicht verzichten können", erklärt eine Vertreterin des Herstellers. "Die wasserunlöslichen Kortisone müssen vor der Anwendung am Körper gelöst werden, sonst kann keine Penetration durch die Haut stattfinden." Dies gelinge entweder über den Fettanteil einer Creme oder Salbe oder eben mit Ethanol. Der Vorteil der Schäume gegenüber der alkohol-wässrigen Lösung sei, dass der aufgetragene Schaum nicht wegfließt. "Der Ethanolgehalt weist aber auch einen Vorteil auf: Man benötigt für solche Formulierungen keine Konservierungsstoffe, da Ethanol selbst konservierend wirkt, aber ohne das Risiko einer allergischen Reaktion zu provozieren." Wirkung und Nutzen von Clarelux Wirkung und Nutzen von Clarelux waren im Oktober 2005 Thema beim 4. Kongress der europäischen Akademie für Dermatologie und Venerologie in London. Ein weiterer Schaum war Deflatop. Darin arbeitet vor allem ein anderes Kortison, nämlich Betamethasonvalerat. Das Medikament heißt in anderen Ländern Bettamousse. Betamethasonvalerat wird in die Kortison-Wirkstoffklasse 3 eingestuft, während Clarelux in der stärkeren Wirkstoffklasse 4 "spielt". Anwendung von Clarelux Clarelux wird zweimal am Tag auf die betroffenen Psoriasis-Stellen aufgetragen. Für eine Anwendung nur einmal am Tag gibt es keine Studien. Das Haar wird dort, wo die Psoriasis-Stellen sind, beiseite gestrichen. Die Sprühdose wird geschüttelt. Aus der Spühdose wird Clarelux entnommen - eine kleine Menge, die ungefähr so groß wie eine Walnuss ist. Tipp: Am besten kommt der Schaum aus der Dose, wenn die senkrecht mit dem Kopf nach unten gehalten und dann der Sprühkopf betätigt wird. Wichtig: Clarelux funktioniert so, dass es flüssig wird, sobald es auf warme Haut trifft. Deshalb sollte es nicht erst auf die Hand gegeben werden. Besser ist es, den Schaum direkt auf die Schuppenflechte-Stellen oder erst einmal auf etwas Kühleres zu tun - zum Beispiel auf eine Untertasse. Der Schaum wird in die Psoriasis-Stellen leicht einmassiert - leicht! Ist der betroffene Bereich größer, wird das Ganze so lange wiederholt, bis die ganzen Stellen bedeckt sind. Also heißt es: Scheiteln, sprühen, massieren, scheiteln, sprühen, massieren... Hände waschen Der Schaum soll eine Weile auf dem Kopf bleiben. Er soll und muss also nicht gleich nach dem Auftragen ausgewaschen werden. Gut zu wissen Der Kortison-Wirkstoff in Clarelux gehört zu den sehr stark wirksamen Corticosteroiden. Er ist so stark, dass man Clarelux höchstens zwei Wochen hintereinander anwenden sollte. Pro Woche sollten nicht mehr als 50 Gramm Clarelux angewendet werden. Clarelux ist nicht für Kinder unter 12 Jahren zugelassen. Clarelux sollte weder Augen, Nase noch Mund kennenlernen. Clarelux soll nicht im Gesicht und schon gar nicht auf den Augenlidern angewendet werden. Clarelux sollte nicht in der Nähe offener Flammen angewendet werden. Das heißt: entweder Clarelux oder Kochen am Gasherd bzw. Lagerfeuer. Wann Clarelux nicht angeraten ist bei Rosazea Akne vulgaris perioraler Dermatitis Nebenwirkungen Häufig (also: höchsten zehn Behandelte von 100 haben diese Nebenwirkungen verspürt) Brennen an der Applikationsstelle Reaktion an der Applikationsstelle Sehr (also: höchstens ein Behandelter von 10.000 hat eine oder mehrere diese Nebenwirkungen verspürt) Augenreizung Parästhesien Unterdrückung des Nebennierensystems durch die Hypophyse Vasodilatation Dermatitis Kontaktdermatitis Verschlimmerung der Schuppenflechte Hautreizung Berührungsschmerzhaftigkeit der Haut Spannen der Haut Erythem an der Applikationsstelle Juckreiz an der Applikationsstelle Schmerzen Fragen und Antworten zu Clarelux Für was ist Clarelux? Clarelux ist zur Behandlung bei Schuppenflechte und anderen Hautkrankheiten auf der Kopfhaut da. Ist Clarelux Schaum wieder lieferbar? Ja. Ist in Clarelux Kortison? Ja. Der Kortison-Wirkstoff heißt Clobetasolpropionat. Was ist Clarelux Schaum? Clarelux Schaum ist ein Medikament zur Behandlung von Hautkrankheiten auf dem Kopf - unter anderem bei Schuppenflechte. Gibt es den Clarelux Schaum rezeptfrei? Nein. Clarelux ist rezeptpflichtig. Wie hoch sind die Kosten für Clarelux Schaum? Die Flasche mit 100 Gramm Clarelux kostet 25,54 Euro - ofiziell. Durch Verträge zwischen Hersteller und Krankenkassen kann der Preis unterschiedlich sein. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten. Quellen: ifap-Newsletter / medizin-online.de 15.01.2006 journalMED - http://www.journalmed.de/newsview.php?id=4420 Herstellerangaben- 44 comments
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Dies ist die deutsche Fassung eines Beitrags im Blog von 23andMe. Die Autorin ist Mitgründerin der Internetplattform CureTogether. Von Alexandra Carmichael Menschen mit Psoriasis berichten, dass ihrer Haut einfache "Dinge" wie Sonnenlicht, Salzwasser und die Vermeidung von Stress am besten helfen. Das wird jetzt von einer neuen Studie von CureTogether bestätigt – einer kostenlosen Plattform, die von der Firma 23andMe betrieben wird und Menschen erlaubt, Informationen über ihre Gesundheit und Therapien mit anderen Menschen zu teilen. Psoriasis ist eine der am häufigsten vorkommenden Autoimmunerkrankungen in den Vereinigten Staaten. Betroffen sind schätzungsweise sieben Millionen US-Amerikaner und 125 Millionen Menschen weltweit. Typisch für die Krankheit sind juckende, schuppige Stellen. Eine milde Psoriasis kann einfach nur ärgerlich sein, doch in schwererem Fällen kann sie sowohl schmerzhaft als auch entstellend oder kräftezehrend sein. Die richtige Behandlung zu finden, kann schwer sein. Die Betreiber von CureTogether baten Menschen mit Psoriasis, die Effektivität von 34 unterschiedlichen Therapien zu bewerten. Die Befragten gaben an, dass UV-Therapie, Meerwasserbäder und Sonnenlicht zu den wirksamsten Behandlungen gehören – gefolgt von der Vermeidung von Stress und diversen Auslösern, der Anwendung von Calcipotriol (Dovonex, in Deutschland Daivonex) und T-Gel (in Deutschland nicht verfügbar). Verbreitete Behandlungen wie Bäder mit Haferflocken oder Bittersalz sowie Vitamin D (als Nahrungsergänzung) dagegen sind bei den befragten Patienten am wenigsten wirksam. Die Daten sind das Ergebnis einer vierjährigen Studie von CureTogether. 275 Menschen mit Psoriasis berichteten über ihre Symptome und darüber, welche Therapien ihnen am besten geholfen haben. (…) CureTogether will mit den "nackten Daten" zur Diskussion anregen und neue Erkenntnisse für die weitere Forschung beitragen. Die Top 10 der wirksamsten Behandlungen der Psoriasis UV-B-Bestrahlung Kortison-Spritzen Baden im Meer / in Salzwasser Sonnenlicht Kortisonsalben Vermeiden von Auslösern ("Triggern") Vermeiden von Stress Calcipotriol (in den USA: Dovonex®) UV-A-Bestrahlung Teershampoo (T-Gel®) ***** Die Firma 23andeMe bietet Gentests für Jedermann an. Über das Für und Wider kann man leidenschaftlich streiten. Es ist aber auch ganz anschaulich in diesem Beitrag im Blog "ctrl-Verlust" aufgeschrieben. CureTogether ist eine Community zum Thema Gesundheit – wobei mehr das Sammeln und Aufbereiten von Daten im Vordergrund steht, und das im eher positiven Sinne. Manchmal recht komplizierte Grafiken und Tabellen zeigen dann z.B., welche Symptome, Therapien, Nebenwirkungen oder Auslöser bei einer bestimmten Krankheit verbreitet sind – eben beispielsweise bei Psoriasis. Im Original-Beitrag findet sich ein Link zu einer (erklärungsbedürftigen) Grafik. Die X-Achse (also waagerecht, nach rechts) zeigt die Verbreitung einer Therapie, die Y-Achse (also nach oben) die Wirksamkeit. Je weiter oben links eine Therapie ist, um so wirksamer ist sie. Je weiter sie unten rechts ist, um so beliebter ist eine Therapie - aber auch um so unwirksamer. Was hilft wie gut? Wir haben unter den Nutzern unserer Community eine Umfrage gestartet – zunächst einmal zur Wirksamkeit von äußerlichen Therapien.
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Salben oder Cremes mit Hydrokortison werden mehr bei Neurodermitis oder starkem Sonnenbrand angewendet. Bis zum 1. April 2007 waren Hydrokortison-Salben mit einer Dosierung mit 0,25% rezeptfrei. Sie konnten und mussten vom (erwachsenen) Patienten selbst bezahlt werden. Dann wurde auch das stärkere Hydrokortison mit einer Stärke von 0,5% in die "Selbständigkeit" entlassen. Patienten können es seither rezeptfrei in der Apotheke kaufen. Aber: Alle, die es bislang vom Hautarzt verschrieben bekamen, müssen es seither auch selbst zahlen. Der Gesetzgeber meint, dass auch die stärkeren Salben mit 0,5% Hydrokortison bei bestimmungsgemäßem Gebrauch (!) die Gesundheit des Menschen nicht schädigen können. "Bestimmungsgemäßer Gebrauch heißt": nur anwenden, wenn die Hautkrankheit dazu passt oder nicht zu gravierend ist ("zu gravierend" meint auch eine Psoriasis) Nicht länger als 14 Tage anwenden Nicht anzuwenden bei Kindern unter sechs Jahren Die Firma Dr. Wolff, Hersteller diverser Hautpräparate und des neuen "Linola Akut 0,5%", hat eine Konsumentenbefragung machen lassen. Danach begrüßt ein Drittel den freien Verkauf. Ein Drittel vertrauteher auf den Hautarzt, bevor es Hydrokortison-Salben anwendet. Die Skepsis war bei den älteren Befragten größer als bei den Jüngeren. Salben und Cremes mit 0,5% Hydrokortison sind gedacht zur Behandlung von mäßig ausgeprägten entzündlichen Hauterkrankungen allergischen Hauterkrankungen oder juckenden Hauterkrankungen Bei einer sogenannten Kohortenstudie wurde untersucht, wie 0,25%iges Hydrokortison wirkt. Dazu wurden 152 Menschen befragt - zum einen normale Apothekenkunden, zum anderen Pharmazeutisch-technische Angestellte (PTA) aus Apotheken. Die meisten nutzen die Creme – in diesem Fall Fenistil Hydrocort – wegen Juckreizes oder einer Hautrötung. Bei nur vier Probanden traten Allergien gegen einen Stoff aus der Salbe auf. Allen anderen half das Präparat gut. Hydrokortisonsalben mit 0,25% dürfen maximal vier Wochen lang angewendet werden - bei Kindern unter 6 allerdings nur drei Wochen lang. Die Stellen, die behandelt werden, sollten nicht mehr als zehn Prozent des gesamten Körpers ausmachen. Übrigens benutzen auch Menschen mit Schuppenflechte, die mit dem schwachen Kortison auskommen, diese Hydrokortison-Präparate. Quellen: Pressegespräch der Dr. Wolff GmbH 28.03.2007 Pharmazeutische Zeitung, 22.03.2007
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Psoriasis an den Genitalien ist oft tabu – auch beim Arzt
Claudia Liebram posted an article in Psoriasis
Oft werden Schuppenflechte-Stellen nicht oder nicht richtig behandelt, weil es Betroffenen peinlich ist, darüber zu sprechen. Wer ist schon so mutig, seinem Arzt die Psoriasis zum Beispiel im Genitalbereich zu zeigen? Aber gerade an diesen Bereichen kann man viel falsch machen, wenn man selbst daran „herumdoktert“. Eine Studie aus den Niederlanden verdeutlicht die Nöte von Menschen, die eine Schuppenflechte an den Genitalien haben. Dort füllten 277 Patienten einen Fragebogen aus. Das Ergebnis: 45,8 Prozent der Betroffenen haben die Psoriasis in diesem Körperbereich noch nie beim Arzt angesprochen. 25 Prozent der Betroffenen glauben, dass der Arzt dem speziellen Problem genügend Aufmerksamkeit schenkt. 67,8 Prozent der Betroffenen haben im Genitalbereich noch nie eine Psoriasis-Therapie angewendet. 43,5 Prozent der Antwortenden gaben an, dass sie im Genitalbereich schwere Psoriasis-Symptome haben. (Quelle) Schon im Jahr 2003 hatte Professor Gustav Mahrle von der Universität Köln beim 8. Deutschen Psoriasis Tag in Hamburg gesagt, dass eine Schuppenflechte an den Schleimhäuten "relativ häufig" wäre. Bei etwa 30 Prozent der an Schuppenflechte Erkrankten seien die Schleimhäute der Genitalien betroffen, bei 32 Prozent die Lippen, bei 17 Prozent der After und bei zwei Prozent die Mundschleimhaut, sagte er bei der Veranstaltung. Es seien hauptsächlich begleitende Faktoren, die zum Beispiel Darm- oder Leberveränderungen hervorriefen. Die bei Psoriasis-Kranken nicht seltenen Fettstühle würden wahrscheinlich durch charakteristische Veränderungen im Blut oder Serum hervorgerufen, die wiederum durch eine Häufung bestimmter Transplantationsantigene gekennzeichnet seien. Erfahrungen von Menschen mit Schuppenflechte im Genitalbereich: Schau Dich in unserem Forum um. Psoriasis im Analbereich Eine Psoriasis am After merkst Du zuerst daran, dass des dort furchtbar juckt. Bitte verschweige das dem Arzt nicht aus Scham! Sie muss unbedingt behandelt werden. Eine Psoriasis kann sich in der Anal-Falte entwickeln oder in der Anal-Öffnung. Der Arzt muss sich zuerst absichern, ob es sich nicht um ein Anal-Ekzem handelt. Wenn die Haut zwischen den Gesäßbacken gerissen ist, deutet das auf Schuppenflechte hin. Die Psoriasis kann durch falsches Toilettenpapier stärker gereizt werden. Benutze möglichst weiches und trockenes Papier. Feuchtes Papier mit Konservierungs- und Duftstoffen kann Reizungen hervorrufen. Du musst besonders auf Sauberkeit achten, weil sonst Schadstoffe in die blutig gekratzten Stellen eindringen können. Dadurch wird die Entzündung noch schlimmer. Außer mit Toilettenpapier gibt es andere Möglichkeiten, sich im Analbereich hygienisch zu säubern. Zum Beispiel mit (lauwarmem) Wasser. Ein Bidet wäre die ideale Lösung, hat aber kaum einer. Für den Analbereich sind alle am Anfang erläuterten Therapien möglich. Aber der Arzt muss kontrollieren, ob Du zusätzlich Pilze oder Bakterien hast und diese dann mitbehandeln. Zwischen den Gesäßbacken ist es meist feuchter als in anderen Regionen, z.B. durchs Schwitzen. Mit gerbstoffhaltigen Präparaten kann man diese Region nicht nur trocken legen, sondern auch gleichzeitig den Juckreiz lindern und Bakterien und Pilze eindämmen. Rezeptfrei in der Apotheke gibt es z.B. Tannosynt oder (das etwas teuere) Tannolact. Aebr Achtung: Gerbstoff darf nicht in die Augen kommen. Alternativ kann man zum Austrocknen eine Wund und Heilsalbe mit Zink-Zusatz nehmen. Psoriasis am Penis Besonders schmerzhaft kann die Psoriasis auf der Außenhaut des Penis oder auf der Eichel sein. Auch am Hodensack kann sie auftreten. Durch weite (Unter-) Hosen kannst Du verhindern, dass diese Stellen unnötig gereizt oder noch verschlimmert werden. Schwierigkeiten kann es bei der Sexualität geben. Es gibt sehr viele Männer, die über ihr Psoriasis am Penis nicht reden und darüber völlig verzweifelt sind. Sie ziehen sich dann zurück und meiden Sexualkontakte. Aber Partnerin bzw. Partner und Arzt müssen wissen, dass und warum Du Schmerzen beim Sex hast. Nur so könnt Ihr gemeinsam eine Lösung suchen. Wenn Du Dich nicht traust, darüber zu sprechen, hol Dir unbedingt Hilfe von Außen – entweder bei einer Vertrauensperson oder einer Beratungsstellen, wie z.B. dem sozial-medizinischen Dienst. Gerade am Penis darfst Du Dich nicht selbst mit Mitteln behandeln, die Dir der Arzt für andere Hautregionen verschrieben hat, weil die Haut extrem dünn ist. Behandlung Grundsätzlich solltest Du an empfindlichen Stellen äußerlich wirkende Präparate mit schwacher Konzentration einsetzen. Im Analbereich und am Penis liegt viel Haut auf Haut. Schuppen werden dort oft quasi automatisch abgeschubbert, die Haut ist dann dünner. Also treffen Wirkstoffe aus Cremes, Salben usw. auf eine empfindlichere Haut. Deshalb darfst Du auf keinen Fall selbst mit einem äußerlich wirkenden Präparat an diese Stellen gehen, das Du für andere Körperregionen verschrieben bekommen hast. Die meisten sind dafür ungeeignet. Naturheilkundliche Mittel Naturheilkundliche Mittel wirken meist mild und langsam. Sie sind deshalb für sensible Bereiche gut geeignet. Aber sie wirken meist nicht im aktuellen Schub. Es gibt sehr viele pflanzliche Stoffe, die bei der Psoriasis äußerlich eingesetzt werden. Da sie individuell sehr unterschiedlich anschlagen, musst Du selbst ausprobieren, was Dir eventuell hilft. Zum Beispiel Cremes, Salben, Gels mit Mahonia aquifolium Weihrauch, Schieferöl (Teer in diesem Fall eher nicht) Aloe Vera Cremes mit Vitamin B12 Hamamelis virginica (v.a. für „Feuchtgebiete“) Birkenrinde Avocado Ringelblume (Calendula) Kombinationen wie „Blankensteiner Psoriasis-Ölmischung“ oder Ayurveda-Präparate. Für Umschläge, Wickel, Packungen und Bäder eignen sich Moore, Torf, Heilerde, Schlicke (Totes-Meer-Schlamm), Zink, Schwefel, Heil-Salze. Schauen Sie beim Kauf genau hin: Je weiter hinten ein Stoff in der Inhalts-Deklaration steht, desto weniger ist davon im Produkt enthalten. Tacrolimus und Pimecrolimus Einige Ärzte berichten bei Psoriasis in sensiblen Bereichen über gute Erfahrungen mit den Neurodermitis-Wirkstoffen Tacrolimus und Pimecrolimus. Das sind echte Alternativen zum Kortison. Und sie sind für Kinder geeignet. Da sie aber nicht für die Psoriasis zugelassen sind, können sie nur „off-label“ verschrieben werden oder Sie müssen sie selbst bezahlen. Es sei denn, Sie sind gleichzeitig an Neurodermitis (Atopische Dermatitis) erkrankt. Kortisonsalben und -cremes Eine Psoriasis im Genital- oder Analbereich, die akut entzündet ist und stark juckt, kann äußerlich wirkungsvoll mit reinen Kortisonpräparaten behandelt werden. Es kommen aber nur schwach oder mittelstark wirkende Präparate in Frage. Bei der Anwendung im Genitalbereich ist zu beachten, dass Kondome rissig werden können. Das verursachen die in den Cremes enthaltenen Paraffine. Vor allem für die empfindlichen Bereiche sollten Kortison-Präparate nicht dauerhaft aufgetragen werden. Gerade dort riskiert man am ehesten, dass die Haut durch das Kortison noch dünner wird (Atrophie). Meist bildet sich das nach Absetzen wieder zurück. Kortisonpräparate dürfen nicht von einem Tag auf den anderen abgesetzt werden. Sonst kann die Psoriasis umso stärker wiederkommen („Rebound“). Du solltest die Kortison-Anwendung an sensiblen Stellen möglichst nach zwei Wochen „ausschleichen“, d.h. die Zeitabstände verlängern, in denen Du die Creme aufträgst. Sicherheitshalber sollte vor allem im Genital- oder Anal-Bereich zusätzlich mit einem Anti-Pilz-Mittel behandelt werden. Innerliche Medikamente Eine innerliche Therapie ist dann angebracht, wenn Du stark darunter leidest und Dein Leben dadurch erheblich beeinträchtigt ist. Was nicht geht Vitamin-D3–Präparate wie Daivonex sind für sensible Körperregionen nicht zugelassen, u.a. weil sie dort Hautreizungen verursachen können. Auf keinen Fall dürfen sie im Genitalbereich angewendet werden. Auch in Kombination mit einem Kortison wie in Daivobet dürfen empfindliche Regionen nicht mit dieser Wirkstoffgruppe behandelt werden. Nicht besonders geeignet erscheint der alt-bewährte Psoriasis-Wirkstoff Dithranol. Obgleich er völlig frei von Nebenwirkungen auf Körperorgane und Blutbild ist, wird es in diesem Fall nicht möglich sein, ihn richtig anzuwenden. Dithranol muss nämlich sehr exakt aufgetragen und nach einer Einwirkungszeit wieder völlig entfernt werden. Kommt es auf gesunde Haut oder bleibt es zu lange auf den Psoriasis-Stellen, führt das zu sonnenbrandähnlichen Rötungen – besonders bei dünnen Hautregionen oder dort, wo es schwer auszuwaschen ist. Unser Fazit: Spring über deinen Schatten und sprich deinen Arzt an, wenn du Psoriasis-Symptome im Genital-Bereich hast. Ein Arzt ist "Kummer gewöhnt" und hat in seinem Leben schon viele Dinge gesehen – im besten Falle kann er dir helfen.- 8 comments
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Expertenchat: "Was Sie schon immer über Schuppenflechte wissen wollten..."
Redaktion posted an article in Psoriasis
Dies ist das Protokoll eines Expertenchats vom 27. Oktober 2005. Die Interessierten "sprachen" mit Dr. Markus Friedrich, seinerzeit in der Hautklinik der Berliner Charité tätig. Guten Abend Herr Dr. Friedrich, wir freuen uns, Sie heute als Experte zum Thema Psoriasis im Themenchat begrüßen zu dürfen. Mögen Sie sich zu Beginn kurz vorstellen? Vielen Dank, ich bin Hautarzt an der Charité in Berlin und leite dort das Psoriasis Studienzentrum und eine Spezialsprechstunde für Psoriasis. Leide seit 2 1/2 Jahren am sogenannten späten Psoriasis-Typ - Psoriasis-vulgaris palmo-plantar einschließlich Nägel. In der dermatologischen Uniklinik habe ich fast alle innerlichen Therapien durch. Kaum Erfolg. Werde im November mit Remicade behandelt. Frage: Ist diese Therapie sinnvoll? Besonders in meinem Alter (60). Nebenwirkungen? Wie lange hält die Wirkung? Bin trotz der schwierigen Situation noch berufstätig (Personaldienst). Wäre es angezeigt, eine Erwerbsunfähigkeit anzustreben? Remicade ist die wirksamste Therapie, die Sie überhaupt bekommen können. Ihr Arzt wird darauf achten, dass die Infusion langsam gegeben wird, am Anfang ganz langsam, ca. 8-10 Tropfen pro Minute! So kann man Infusionsreaktionen minimieren. Wichtig ist auch, dass man eine Tuberkulose mittels Röntgen der Lunge und Hauttest ausgeschlossen hat. Die neuen Biologics sind ja für viele ein großer Lichtblick. Wie steht es mit den Nebenwirkungen, speziell mit Infektionen? Sind die wirklich so oft da? Was soll der Patient dann machen? Wir haben bei uns sehr selten Infektionen gesehen, in den Studien waren die Häufigkeiten der Infektionen in den Placebogruppen (mit Scheinmedikation) ähnlich. Auch in der Praxis zeigt sich jetzt keine besondere Gefährdung. Wenn man Fieber bekommt sollte man aber die Biologics kurzzeitig aussetzten und sich mit seinem Arzt in Verbindung setzen. Hallo! Ich würde gerne wissen, ob man durch einen Bluttest sicher feststellen kann, ob man Psoriasis hat (irgendein HLA B...?). Nein, es gibt keinen Bluttest. HLA B27 ist gehäuft bei Patienten mit Gelenkbeschwerden, HLA B57 und CW6 sind gehäuft bei familiärer Psoriasis. Aber keiner der Marker ist beweisend oder stark spezifisch. Klinisch kann man die Psoriasis am besten diagnostizieren. Hallo, ich habe eine Frage im Auftrag meines Vaters. Er hat Schuppenflechte an den Ellenbogen und auf den Fingerrücken. Nach langem Ausprobieren bekam er eine Salbe (Psorcutan Beta) verschrieben, die auch nur mäßig wirkt. Gibt es inzwischen vielleicht neue Produkte, die evtl. besser helfen? Psorcutan Beta ist schon eine sehr gute Kombination aus Vitamin D3 und einem mittelstarken Cortison. Es ist wichtig, dass man die Salben regelmäßig aufträgt. Übrigens: Fingerbefall ist bei Rauchern häufiger, sollte dies der Fall sein, kann auch eine Reduktion des Rauchens helfen, oder UV-Lichttherapie. Wenn ich viel Süßes esse, wird meine Psoriasis vulgaris schlimmer. Warum ist das so? Süßes macht die Schuppenflechte eigentlich nicht schlimmer, ich weiss nicht, warum dies bei Ihnen so ist. Falls Sie beim Süßen viel Rauchen oder Wein trinken, könnte dies ein Ko-Faktor sein. Die Forschung kennt neben Betablockern mittlerweile eine Liste weiterer Medikamentengruppen, die bei Disposition Schuppenflechte auslösen können. Wann wird das endlich beachtet und unnötiges Leid verhindert? Mir selbst wurde mehrfach bestätigt, dass ein Betablocker mit hoher Wahrscheinlichkeit der Auslöser war. In den Selbsthilfegruppen findet man kaum schwer betroffene Psoriatiker, die die Hilfe doch am ehesten nötig haben. Natürlich sind den Hautärzten die Medikamente bekannt, die Psoriasis auslösen können (Beta-Blocker, Lithium, Resorchin ...) Wenn ein Internist aber meint, dass ein Beta-Blocker für die ordentliche Funktion des Herzens unbedingt notwendig ist, kann man dem wenig entgegensetzen. Ich bestrahle meine Haut regelmässig mit UVB (SUP). Ich habe Angst vor Hautkrebs. Wie oft und wie lange darf ich mich bestrahlen und welche Vorsorge kann ich treffen? Eine wichtige Frage. Tatsächlich sehen wir jetzt bei Patienten, die sich seit den 70er Jahren bestrahlen, vermehrt Hautkrebs. Die Dosis hängt vom Hauttyp ab. Weiße Haut verträgt nicht so viel UV-Licht, dunklere Haut verträgt es besser. Als grobe Regel kann man sagen: Nicht mehr als 50 UV-Licht-Expositionen pro Jahr. Viele verweigern sogar den Arztkontakt! Totaler Vertrauensverlust? Gibt es für diese Psoriatiker keine Chance mehr? Selbsthilfegruppen wären da hilfreich, um wieder Vertrauen zu finden, denn nur ein Arzt kann bei schwerem Befall wirklich helfen. Ich nehme seit 15 Monaten MTX mit 7,5 mg Wochendosis: bin nach schwerer Palmoplantaris damit praktisch erscheinungsfrei! Nun höre ich, dass man MTX maximal 2 Jahre nehmen dürfe. Ist die kumulierte 25g Grenze jetzt infrage gestellt? Das mit der Maximalgrenze des MTX wird gerade stark diskutiert. Grundsätzlich kann es über einen langen Zeitraum angewandt zu Leberveränderungen führen. Das kann man aber mit monatlichen Blutanalysen kontrollieren. Rheumatologen setzen MTX viel länger ein. Wenn die Therapie Ihnen so gut hilft und die Leberwerte stabil sind, sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber. Ich denke, man kann es auch länger geben. Ich hörte von einer Studie über eine neue Therapie bei Psoriasis Arthritis: hohe Wirksamkeit, keine Nebenwirkungen bislang erkennbar! Ist über diese Studie mehr bekannt? Wann ist diese Therapie verfügbar? Es gibt zahlreiche Studien, allein in meinem Zentrum über 10. Nähere Angaben wären gut. Es gibt aber Hoffnung für alle schwer betroffenen Psoriatiker mit Arthritis. Seit einiger Zeit sind Enbrel , Remicade und seit kurzem Humira zugelassen. Andere Therapien folgen. Wer darf keine Biologics anwenden? Das hängt vom Präparat ab. Sog. Anti-TNF-Antagonisten (Enbrel , Remikade, Humira ) dürfen keine schweren Infektionen, inbesondere Tuberkulose haben. Patienten mit Herzinsuffizienz auch nicht. Grundsätzlich darf ein Arzt die Biologics nur verschreiben, wenn die Indikation genau erfüllt ist (bereits mehrere Vortherapien, Nebenwirkungen, Kontraindikationen). Da die Grippe inklusive Vogelgrippe ja langsam hochkocht - vor allem in der Presse - möchte ich mal fragen, wie es mit dem Sinn einer Grippeimfpung bei Therapie mit Biologics steht. Und auch, ob das ein Lebend- oder Totimpfstoff ist. Grippeimpfung ist ein Totimpfstoff, bei Vogelgrippe weiss ich es nicht (falls es schon einen gibt). Grundsätzlich sollte man vor der Grippeschutzimpfung mit den Biologics pausieren (8 Wochen vorher bis 2 Wochen hinterher), da diese Medikamente in das Immunsystem eingreifen und auch die Impfung beeinflussen können. Ich habe gelesen, dass man Psoriasis anhand der Fingerprints feststellen könnte. Ist das richtig? Dies ist mir nicht bekannt, ich denke, es ist nicht richtig! Ich bin 40 Jahre alt und habe seit ca. 10 Jahren Psoriasis (betroffen sind diverse Körperstellen, Fuß-und Fingernägel). Behandelt wird die Psoriasis zur Zeit mit Fumaderm und Psorcutan. Seit einiger Zeit habe ich teilweise unerträgliche Rückenschmerzen, die fast ausschließlich im Ruhestand auftreten (Nachtruhe). Weiterhin schmerzen beide Schultergelenke und diverse Fingergelenke. Schwellungen und Rötungen konnte ich nicht ... Man sollte dringend die Gelenke röntgen oder bei unklarem Befund ein MRT machen lassen. Sollten Sie eine Gelenkbeteiligung haben, muss die Therapie umgestellt oder ergänzt werden. Nachfrage: Wenn ich aufwache, sind Hände und Zehen oft in einer "Greifstellung" verkrampft, die ich nur mit Gegendruck wieder lösen kann. Besuche beim Dermatologen und internistischen Rheumatologen brachten kein Ergebnis. Röntgen der Hände, Szintigraphie bis zu Blutwertbestimmungen "Rheumatest" und Anti-CCP etc. brachten bislang keinen Hinweis auf eine Rheumaerkrankung. In mehreren Beiträgen konnte ich aber in Erfahrung bringen, dass es nicht unüblich ist, dass eine Gelenkbeteiligung ohne die üblichen "Rheuma-Begleiterscheinungen". MRT-Untersuchung ist sinnvoll, Nagelveränderungen bei Psoriasis (Tüpfel, braune Flecken) sind auch bei Gelenkbeteiligung häufiger. Was halten Sie von Raptiva? Raptiva war das erste Biologic, welches für die Psoriasis zugelassen wurde. Es hilft 30% der Patienten sehr gut. Andere 30-50 % sind nicht so zufrieden. Nach Absetzen kann es zur Befundverschlechterung kommen. Insgesamt wird Raptiva aber gut vertragen und ist nicht organtoxisch. Zwischendurch hat mein Mann so einen starken Schub, dass die Hände total trocken sind und sich dicke Risse bilden, wie kann das sein? Man muss abklären, ob er nicht zusätzlich ein Kontaktekzem gegen irgendwelche Substanzen hat. Ansonsten muss richtig eingefettet werden und mit Kortison unter Folie kurzzeitig behandelt werden. Ich leide seit geraumer Zeit an einer Psoriasis in den Gehörgängen, bisher konnte mir niemand wirklich helfen, was können Sie mir empfehlen? Wir wenden bei uns Cerson liquidum Lösung an, sprechen Sie mit Ihrem Hautarzt. Kann man als Erwachsener auch noch Psoriasis bekommen oder nur in der Kindheit bzw. Entwicklungsphase? Und wie sieht es mit Vererbung aus? Die Mehrzahl der Patienten bekommt die Psoriasis im Erwachsenenalter. Durchschnitt 29 Jahre. Aber auch im späteren Alter ab 50 gibt es noch einmal einen Häufigkeitsgipfel. Psoriasis ist eine multifaktoriell vererbbare Erkrankung. Wenn beide Eltern es haben, ist die Chance 30-50%, dass man sie bekommen kann. Mein Mann leidet seit knapp 30 Jahren unter der Schuppenflechte, nun beginnt aber auch eine Spondylitis sich einzustellen, die Beschwerden sind häufiger an den Gelenken, Knien, usw. Welche Medikamente sind da hilfreich? Ich muss noch dabei sagen, er leidet unter einer Colitis ulcerosa, die zwar fast ausgeheilt ist, aber noch mit Salofalk behandelt wird. Bei dieser Krankheitskombination, Colitis ulcerosa und Psoriasis arthritis, bietet sich ein Anti-TNF-Blocler, z.B. Remikade an. Das hilft bei beiden Krankheiten sehr gut. Können Sie eine Reha am Toten Meer empfehlen? Ja, die UV-Lichtbedingungen sind dort (400m unterm Meeresspiegel) sehr gut. Man kann ähnliche UV-Wirkung aber auch in der Praxis Ihres Hautarztes anwenden, der Erholungseffekt ist jedoch am Toten Meer deutlich besser. Kann sich bei vollständiger Abheilung der Haut die Psoriasis auf die Gelenke verlagern? Eine komplett vollständige Abheilung der Haut ist sehr selten. Ja, die Gelenkbeteiligung kann sich auch ohne Hautveränderungen entwickeln. Ich leide unter einem dyshidrosiformen Handekzem. Mein Arzt sagte, es könnte sich vielleicht Psoriasis entwickeln. Meine Frage ist: Gibt es Zusammenhänge zwischen beiden Erkrankungen? Nein, aus einem Handekzem kann sich keine Psoriasis entwickeln. Ich bin 32 Jahre alt und soll, da andere Mittel nicht helfen, nun MTX erhalten. Ist dieses in meinem Alter schon sinnvoll und was kann außer Leberschäden noch passieren? MTX wirkt bei vielen Patienten recht gut. Wichtig ist, dass Sie unter der Therapie nicht schwanger werden, da Schäden am Kind entstehen könnten. Bei starkem Befall würde ich MTX empfehlen. Es gibt aber auch Fumarsäure (Fumader), das auch ganz gut wirkt. Ist es sinnvoll, die Ablösung der Haut-Schuppen zu unterstützen (z.B. durch Auftragen von Cremes und anschließendes leichtes Abreiben) oder ist es besser, gar nichts zu tun (und nur die abgefallenen Schuppen zu entsorgen?) Die Schuppen sollten durch Cremes oder Lösungen (mit Salizylsäure) abgelöst werden, erst dann kommen die anderen wirkstoffhaltigen Salben in die Haut. Man sollte aber nicht Reiben oder Kratzen, da an den Stellen leicht neue Stellen entstehen oder die alten durch den mechanischen Reiz nicht abheilen (sog. Köbner Phänomen). Gibt es homöopathische Mittel gegen Schuppenflechte auf der Kopfhaut? Bei homöopathischen Mitteln kenne ich mich nicht aus. An der Kopfhaut kann man aber Kortison anwenden, ohne Nebenwirkungen befürchten zu müssen. Ich bin erscheinungsfrei. Auch meine Gelenke verhalten sich ruhig. Nur wenn ich sie überlaste, schwellen sie stark an und schmerzen. Ist dies ein Indiz für Arthritis oder kann es auch andere Ursachen haben? Ich denke, dies hat eher andere Ursachen. Typisch für Gelenkbeteiligung ist ein morgendlicher Schmerz in der Kreuzbeinregion. Ich habe den Eindruck, dass meine Gesamt-Verfassung immer eine Stelle an meinem Körper sucht, an der ich mich durch Kratzen beschäftigen kann. Im Alter bis 35 waren das die großen Gelenke der Finger, manchmal die Ohrmuscheln. Jetzt ist es die Intimregion und die Finger sind tip-top in Ordnung. Kann ich die Ursache also mental beheben oder bessern? Weniger Stress kann sich gut auf die Krankheit auswirken, auch Entspannungsübungen sind hilfreich. Seit fast 9 Jahren leide ich unter Psoriasis Vulgaris Plaque Typ 70% HF, davor hatte ich von Geburt an Neurodermitis-Schübe und Kontaktallergien. Neu ist zur Zeit, dass sich immer wieder kleine Abzesse bilden, die relativ stören. Bisher habe ich von meinem Dermatologen zur Therapie Zolim, Fenistil, Clotrimazol, Bethametason, Prednisolon, Ecural, Daivonex, Psorcutan Beta und diverse Mischpräparate erhalten, sowie Bestrahlung und Fumaderm . Was könnten sie mir zur Weiteren Therapie raten? Immunosporin (Cyclosporin A) könnte man versuchen oder MTX. Nach Anwendung dieser Substanzen wären dann Biologics sinnvoll. Warum wird die Psoriasis immer pünktlich ab Herbst schlimmer? Im Herbst hat man mehr Infektionen, mit denen sich der Körper auseinandersetzen muss. Dies führt als sog. Focus häufig zum Schub. Da die Sonne fehlt, ist auch die Grundstimmung getrübter, was schneller Stress entstehen lässt. Frage zu Kortison: Ich habe Angst, dass meine Haut zu dünn wird. Wie häufig darf ich Kortison am Körper verwenden? Am Körper sollte man so wenig wie möglich pures Kortison anwenden. In Kombinationen wie bei Psorcutan Beta ist es besser verträglich und wirksamer und kann ca. 6-8 Wochen aufgetragen werden. Sehr starke Kortisonsubstanzen (z.B. Dermoxin) sollten nur 3 Tage angewandt werden, dann 3 Tage Pause usw. Ich möchte wissen, ob die Aufenthalte am Schwarzen Meer etwas nützen, von denen viele Psoriatiker erzählen. Es ist eine schöne Gegend, man hat Salzwasser und Sonne, das hilft. Wahrscheinlich ist es auch preiswerter als Mallorca oder Israel. Bei meinem Mann wurde trotz Hautprobe und Blutprobe nicht genau diagnostiziert, ob es sich um Schuppenflechte oder Neurodermitis o.ä. handelt, was kann man noch tun, um eine genaue Diagnose zu erstellen, er wird seit einem Jahr behandelt und nichts hat etwas gebracht. Wenn er am Körper Hautveränderungen hat, kann man diagnostisch das Phänomen des letzten Häutchens und das Phänomen des blutigen Tau auslösen. sprechen Sie mit Ihrem Hautarzt. Eigentlich kann man beide Krankheiten gut voneinander abgrenzen. Gibt es Stellen am behaarten Kopf? An den Ellenbogen? All dies muss man beachten. Nach einem 3/4 Jahr Ciclosporin und 3 Monaten Fumaderm bin ich zur Behandlung meiner Plaque-Psoriasis (Pso. vulgaris parti inversa) jetzt seit Mai bei Raptiva. Raten Sie bei dieser Therapie zu einer zeitlichen Beschränkung oder sieht es zur Zeit so aus, dass man das auch über sehr lange Zeiträume nehmen kann? Wenn Sie das Gefühl haben, nach 12 wochen Therapie, dass es geholfen hat, sollten Sie unbedingt weiterbehandeln. Bisher sind Therapie- und Sicherheitsdaten von 3 Jahren Dauertherapie bekannt, die sehr gut aussehen. Kann eine vorliegende Gichterkrankung mit der neuen Hauterkrankung zu tun haben ? Und ich habe gelesen, Rauchen ist sehr schädlich? Ja, Rauchen ist sehr schädlich, wie auf jeder Packung zu lesen. Harnsäurewerte können aber auch bei Psoriasis stark erhöht sein. Gicht und Psoriasis hängen aber nicht zusammen. Nahrungsmittel: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich meine Psoriasis nach dem Genuss von Früchtetee und Tütensuppen verschlechtert. Kann es solche Reaktionen auf Nahrungsmittel geben? Diese sind mir nicht bekannt. Lediglich Alkohol- und Nikotinkonsum verschlechtern nachweislich das Hautbild. Seit 1 1/2 jahren habe ich meine Psoriasis einigermaßen im Griff mit zwei Bestrahlungen pro Woche und im täglichen Wechsel Einreiben von Salicylvaseline oder Psorcutan. Nun habe ich 3 Monate ausgesetzt und "blühe" wieder. wie lange kann man bedenkenlos Bestrahlungen fortsetzen? Gibt es effektivere Heilmethoden? Die Dauer der Bestrahlung sollte 50 UV-Expositionen nicht überschreiten (siehe oben). Falls der gesamte Körper befallen ist, würde ich eine innere Therapie vorschlagen (Fumaderm , MTX ...) Besprechen Sie dies mit Ihrem Hautarzt. Ich nehme jetzt seit knapp einem Jahr Remicade. Alle anderen Therapien vorher haben nicht geholfen. So langsam kommt die Flechte allerdings wieder. Kann man Remikade evtl. mit anderen Präparaten kombinieren, damit der Erfolg bleibt bzw. die Flechte wieder zurückgeht? Kombinationen mit Remicade sind bisher nur mit MTX bekannt. Diese Substanzen kann man gut kombinieren. Natürlich kann äußerlich auch Psorcutan beta oder andere Salben angewendet werden. Kann Psoriasis eigentlich in irgendeiner Weise gefährlich werden oder gilt es nur als Schönheitsfehler im medizinischen Sinne? Psoriasis der Haut kann gefährlich werden, wenn es die gesamte Haut befällt, sog. Erythrodermie. Hier kann es über Komplikationen im Wärmehaushalt zu schweren Komplikationen kommen, ist aber sehr selten. Weiterhin kann der Gelenkbefall zur Zerstörung und Deformation der Gelenke führen, was die Bewegung stark einschränken und schmerzhaft sein kann. Hatte zwei schwere Erkrankungen (2003 Lungenembolie und - entzündung und in diesem Sommer ein Analekzem mit Operation und beide Male Antibiotika). Beide Male ging die Stelle stark zurück, habe beide Male auch abgenommen und konnte nicht 'normal' essen. Können Sie sich vorstellen, was den Rückgang verursacht hat? Nein, leider nicht. Vielleicht haben die Antibiotikagaben zur Therapie eines inneren Focus (fauler Zahn, andere Infektion) geführt. Salicyl steht in dem Ruf, die Nieren zu schädigen. Ist es nicht besser, auf harnstoffhaltige Produkte zurückzugreifen? Nein, nur wenn man Salicylsalbe sehr großflächig und lange aufträgt, hat es innere Wirkung. Es entschuppt aber besser als Harnstoff. Warum besteht ein Hautarzt, wenn man einen bestimmten Prozentsatz der Haut befallen hat mit Psoriaisis, auf einer Krankenhauseinweisung? Im Krankenhaus werden Sie intensiver behandelt mit Salben, UV-Licht und Ruhe. Mit den Biologics kann zukünftig auch ambulant behandelt werden. Wie kann man Psoriasis von Pilzbefall unterscheiden? Unterm Mikroskop kann man Pilze eindeutig erkennen. Gehen Sie zu Ihrem Hautarzt. Hat Psoriasis etwas mit Eiweißspeicherkrankheit zu tun? Nein. Als Frau beschäftigt mich folgende Frage: Altert die Haut durch Bestrahlung? Einwand eines Herren aus unserer Gruppe: Das interessiert auch Männer ... Ja, die Haut altert viel stärker bei regelmäßiger UV-Licht-Exposition. Das kann man in der Regel gut durch den Vergleich der Haut am Gesäß im Vergleich zum Gesicht erkennnen. Wie kann Mann am besten die Psoriasis an dem Penis behandeln? Vitamin-D3-Analoga wie Curatoderm helfen gut oder mittelstarke Kortisonpräparate wie Advantan Salbe. Auch Candio Hermal Softpaste kann man anwenden. Wichtig, eine Pilz sollte ausgeschlossen werden. Ist was wahr an dem Gerücht, dass Psoriatiker keine Blutvergiftung bekommen können, und wenn ja, warum ist das so? An diesem Gerücht ist leider nichts dran. Als Blutvergiftung gilt im allgemeinen eine bakterielle Infektion der Lymphbahnen. Vielen Dank, Herr Dr. Friedrich, dass Sie sich die Zeit für diesen Themenchat genommen haben. Mögen Sie zum Abschluss ein kleines Resümee ziehen oder gibt es etwas, das Sie den Besucher/innen noch mit auf den Weg geben möchten? Ich danke für die interessanten Fragen.- 4 comments
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Kortison in Cremes und Salben – häufige Fragen und Antworten
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Hier beantworten wir Fragen, die zu äußerlichen Medikamenten mit Kortison gestellt werden. Es geht also immer um Cremes, Salben, Lotionen, Schaum oder ähnliches. Die Fragen und Antworten sind bewusst kurz und knapp. Wir schreiben hier zwar immer von Kortisonsalben, das gilt aber genauso für die anderen Darreichungsformen. Welches sind die stärksten Kortisonsalben? Clobegalen, Dermoxin, Karison und Clarelux enthalten ein Kortison der Klasse IV – der stärksten Klasse. Eine ausführliche Liste von Kortisonsalben je nach Stärke findest Du hier. Wann sollte man eine Kortisonsalbe anwenden? Die Frage ist mehrdeutig. Entweder: wenn die Psoriasis stark entzündet ist und schuppt. Oder, wenn Du die Uhrzeit meinst: das ist egal. Wie oft verwendet man eine Kortisonsalbe? Ein- bis zweimal am Tag. Warum sollte man Kortisonsalben ausschleichen? Beim abrupten, plötzlichen Absetzen kann die Psoriasis schlimmer wiederkommen als vor der Behandlung. Um das zu verhindern, gewöhnt man der Haut das Kortison langsam ab. Wie funktioniert das Ausschleichen bei Kortisonsalben? Wenn Du bisher 2-mal am Tag Kortisonsalbe verwendet hast, nimmst Du sie nur noch einmal am Tag. Wenn Deine Haut für das ander mal am Tag doch noch etwas braucht, kann Dir der Arzt auch eine kortisonfreie Creme mit Vitamin D3 (Calcipotriol) verschreiben. Dann kannst Du zum Beispiel morgens die Kortisoncreme und abends die andere Creme verwenden. Wenn Du dann einige Zeit nur noch einmal am Tag die Kortisonsalbe verwendet hast, nutzt Du sie nur noch alle zwei Tage. Dann nur noch alle drei Tage etc. Welche Kortisonsalbe kann man rezeptfrei kaufen? Salben mit einem leichten Kortison – mit Hydrokortison – sind frei verkäuflich. Die maximale Dosis in frei rezeptfreien Kortisonsalben beträgt 0,5%. Wie lange stollte man Kortisonsalben anwenden? Maximal vier bis sechs Wochen. Danach muss mit mehr Nebenwirkungen gerechnet werden. Mehr darüber findest Du hier. Enthält die Betadermic Salbe Cortison? Ja, die Betadermic Salbe enthält Kortison. Mehr über das Medikament steht in unserem Marktüberblick: Betadermic. Mehr Fragen zum Medikament Daivobet beantworten wir in einem eigenen Artikel.-
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Es gibt Medikamente, die zu Beschwerden oder ernsthaften Problemen mit den Augen führen können. Diese unerwünschte Arzneimittelwirkungen reichen von trockenen oder geröteten Augen bis hin - im Extremfall- zum Verlust des Augenlichts. Darauf verweist Dr. Bettina Wick-Urban in der Pharmazeutischen Zeitung vom 14.06.2012. Unter den von ihr aufgeführten Medikamenten gibt es einige, die typischerweise Patienten mit Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis verwenden. Wer also Beschwerden oder Probleme mit den Augen hat, sollte nicht nur umgehend zum Augenarzt gehen, sondern auch die Arzneimittel mitnehmen, die er zur Zeit benutzt. Die Autorin hebt hervor, dass Nebenwirkungen im oder am Auge nicht nur von innerlichen, sondern auch von äußerlichen Wirkstoffen herrühren können. Das gelte zum Beispiel für Corticoide (Kortison), innerlich angewendet. Bei 25 Prozent der Anwender würde sich nach zwei Wochen der Augendruck erhöhen, so Wick-Urban. Bei einem Drittel von ihnen (8,5 Prozent) würde sich der Augendruck sogar gefährlich entwickeln. Bei ihnen könne der Sehnerv geschädigt werden, bis hin zum Verlust des Augenlichts. Eine Linseneintrübung (Katarakt) riskiere, wer über längere Zeit hohe Dosen Kortison einnimmt. Diese Schädigung gehe selten zurück, wenn das Medikament abgesetzt wird. Langfristig drohe, so Wick-Urban, der Verlust des Sehvermögens. Deshalb sollten Patienten, die über längere Zeit mit Kortison behandelt werden würden, alle drei bis sechs Monate zur Augenkontrolle gehen. Professor Matthias Augustin hatte 2010 darauf hingewiesen, dass bei Psoriasis am häufigsten Kortisonpräparate zum Einnehmen verschrieben werden – entgegen der offiziellen Therapieempfehlung für Hautärzte. Auch Wollwachs (Lanolin), das als Salbengrundlage dient, könne zu allergischen Reaktionen führen, so die Autorin. Sehr hilfreich in dem Artikel ist eine Tabelle, in der sie auflistet, welche Augenerkrankungen durch welche Wirkstoffe auftreten können. Für Psoriatiker interessant sind COX2-Hemmer (entzündungshemmende bei Psoriasis arthritis) Antihistaminika (gegen Juckreiz) Vitamin A (Neotigason) Ciclosporin und Glucokortikoide (Kortison) Auf der Liste der Medikamente, die „ins Auge gehen können“, stehen außerdem Anti-Baby-Pillen, Beta-Blocker, das Malariamittel Chloroquin und Blutgerinnungshemmer. Dr. Bettina Wick-Urban rät eindringlich, „verdächtige“ Medikamente beim ersten Anzeichen sofort abzusetzen. In einigen Fällen würde man sonst dauerhafte Schädigungen riskieren.
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Was man über die Anwendung von Medikamenten mit Kortison wissen sollte
Redaktion posted an article in Kortison
Diese Medikamente sind in höherer Wirkstärke rezeptpflichtig. Weniger starker Präparate (z.B. Hydrokortison) gibt es auch rezeptfrei in der Apotheke. In diesem Artikel geht es nur um Kortison-Medikamente, die auf die Haut aufgetragen werden – also Salben, Gels, Sprays usw. Wir können hier auch nur Kortisonpräparate allgemein behandeln. Am Ende gilt immer das, was in der Gebrauchsinformation deines Präparats steht. Über Kortison Kortison wurde erstmals in den 50-er Jahren bei Gelenkrheumatismus eingesetzt und ist seither aus der Therapie zahlreicher entzündlicher Erkrankungen nicht mehr wegzudenken. Im Laufe der Jahre wurden für die Therapie entzündlicher Hauterkrankungen immer wirksamere Präparate zur äußerlichen (topischen) Anwendung entwickelt, deren Wirkung bei bestimmungsmäßigem Gebrauch überwiegend auf die Haut beschränkt bleibt. Nebenwirkungen durch die Aufnahme von Kortison in den Körperkreislauf (systemische Wirkung) wie Stammfettsucht, Gewichtszunahme, Vollmondgesicht oder Muskel- und Knochenschäden brauchen daher kaum noch befürchtet werden. Kortisonzubereitungen gibt es in verschiedenen Wirkstärken. Die werden in vier Klassen eingeteilt: Klasse I: schwach wirksame Kortikosteroide, z.B. Hydrocortisonacetat Prednisolonacetat Fluocinonid (in niedriger Dosierung) Dexamethason Klasse II: mittelstark wirksame Kortikosteroide, z.B. Betamethason-17-valerat Flumetasonpivalat Clobetasonbutyrat Alclometasondipropionat Prednicarbat Fluocinolonacetonid Klasse III: stark wirksame Kortikosteroide, z.B. Fluticasonpropionat Betamethasonvalerat Hydocortison-17-butyrat Fluprednidenacetat Desoximetason Methylprednisolonaceponat Mometasonfuroat Fluocinonid Halometason Klasse IV: sehr stark wirksame Kortikosteroide, z.B. Clobetasolproprionat Betamethasondipropionat Ausführlicher listen wir diese Klassen und die Präparate in unserem Beitrag "Kortison: Wirkstoffe, Namen und Stärke" auf. Bei welcher Erkrankung wird Kortison angewandt? Kortisonzubereitungen zu äußerlichen Anwendung werden bei leichter bis mittelschwerer Psoriasis vulgaris eingesetzt. Häufig werden sie hier in Kombination mit systemischen oder anderen topischen Therapien (z.B. Vitamin-D3-Derivaten) angewandt. Darüber hinaus kommen Kortisonzubereitungen bei vielen anderen Hauterkrankungen mit überschießender Entzündungsreaktion zum Einsatz. Dazu gehören z.B. Neurodermitis, seborrhoische Dermatitis, Ekzeme oder auch ein einfacher Sonnenbrand. Wirkmechanismus Kortison ist ein körpereigenes Hormon, das von der Nebennierenrinde hergestellt wird. Es wird als wichtiges Steuerungshormon für zahlreiche Prozesse im Körper benötigt und ist absolut lebensnotwendig. Seit etwa 40 Jahren lassen sich Kortison und davon abgeleitete Moleküle auch künstlich herstellen. Diese Stoffe nennt man dann Kortikoide, Kortikosteroide, Glukokortikoide oder oft auch einfach nur Steroide. Die wichtigste Eigenschaft der therapeutisch genutzten Kortikosteroide ist die starke antientzündliche Aktivität. Zahlreiche entzündliche Botenstoffe werden gehemmt und die Einwanderung von Entzündungszellen wird verhindert. Außerdem führen die Kortikosteroide zu einem Zusammenziehen der Blutgefäße (Vasokonstriktion), wodurch Rötung und Schwellung zusätzlich abnehmen. Die künstlichen Kortisone sind nach wie vor die stärksten antientzündlichen und abschwellenden Medikamente, die wir kennen. Die gesunde Haut erneuert sich ständig, indem Hornschicht-bildende Zellen (Keratinozyten) durch die Hautschichten an die Oberfläche gelangen und in rund 28 Tagen zu Hornzellen werden. Diese abgestorbenen Hornzellen fallen dann durch Waschen oder Reiben an der Kleidung ab. Bei Schuppenflechte teilen sich die Keratozyten vermehrt und die Zeit bis zur Umwandlung in eine (unvollständige) Hornzelle ist auf drei bis fünf Tage verkürzt. Beide Mechanismen führen zu einer vermehrten Schuppenbildung. Kortikosteroide hemmen die Zellteilung der Keratozyten, was bei der Behandlung der Psoriasis ein gewünschter Effekt ist. Bei anderen Hauterkrankungen ist dieser Effekt eher eine ungewünschte Nebenwirkung, weil es bei dauerhafter Anwendung zu einer Verdünnung (Atrophie) der Haut kommen kann. Kortikosteroide wirken zudem hemmend auf die körpereigene Abwehr, was insbesondere bei allergischen Erkrankungen mit fehlgeleiteter Immunreaktion auch therapeutisch genutzt wird. So wird Kortison angewendet Die Anwendung hängt von dem jeweiligen Präparat ab, das der Arzt Ihnen verschrieben hat. Neben der Wirkstärke des Kortikosteroids kommt es auch auf die Dosierung, die Zubereitung sowie auf die zu behandelnde Hautstelle an. In der Regel reicht es, die Präparate einmal am Tag anzuwenden. Wendet man äußerliche Kortikosteroide ununterbrochen über einen langen Zeitraum an (Wochen bis Monate) lassen die erwünschten Wirkungen deutlich nach – die Nebenwirkungen aber leider nicht. Aus diesem Grund werden Kortikosteroide meist in Form einer Stufen- oder Intervalltherapie eingesetzt. Bei der Stufentherapie beginnt man mit dem stärksten Kortikosteroid und stellt die Therapie dann nach spätestens einer Woche auf ein schwächeres Präparat um (z.B. Hydrocortison). Diese Therapie kann dann über zwei bis drei Wochen fortgeführt werden und wird dann von einer steroidfreien Therapie abgelöst. Bei einer Intervallbehandlung wird im Wechsel über drei Tage mit einem potenten Präparat (meist Klasse III oder IV) und dann über vier Tage mit einer steroidfreien Grundlage behandelt. Die Wahl des Präparates hängt auch von der zu behandelnden Hautstelle ab. Die sehr starken Kortikosteroide der Klasse IV sollten nur bei therapieresistenten Psoriasis-Plaques oder bei Hauterkrankungen der Handflächen und Fußsohlen angewandt werden. Im Gesicht sollte die Klasse II nicht überschritten werden und die Präparate dürfen nur für kurze Zeit angewandt werden. Besonders muss man an Stellen mit per se sehr dünner Haut und kaum vorhandener Hornhaut aufpassen. Dazu gehören Augenlider, Hodensack (Skrotum) Genital- und Analbereich oder die Umgebung der Brustwarzen. Hier sollten bevorzugt Kortikosteroide der Klasse I und II angewandt werden. Wie bei allen äußerlich zu verwendenden Arzneimittels sollte man sich nach der Anwendung gut die Hände waschen – es sei denn, die Hände wurden behandelt. Wann und wo Kortison nicht angewandt werden darf bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber einen der Wirkstoffe oder Hilfsstoffe am Auge bei Hautreaktionen infolge von Impfungen bei Hauterscheinungen im Rahmen einer Tuberkulose, Syphilis oder von Virusinfektionen wie z.B. Herpes simplex oder Windpocken (Gefahr der Verschlimmerung) bei Rosazea (Gefahr der Verschlimmerung) bei perioraler („rund um den Mund“) Dermatitis (Gefahr der Verschlimmerung) Worauf besonders geachtet werden muss Äußerliche Kortikosteroide sind ausgesprochen gut verträgliche Medikamente, wenn sie über einen kurzen Zeitraum angewandt werden. Man setzt sie daher vor allem dazu ein, akute entzündliche Schübe einzudämmen und zur Abheilung zu bringen (so genannte Induktionsphase). Danach werden sie in der Regel wieder abgesetzt. Kleine Kinder haben bezogen auf das Gewicht eine größere Körperoberfläche. Bei großflächiger Anwendung steigt daher das Risiko für eine systemische Wirkung der Kortikosteroide mit den entsprechenden Nebenwirkungen. Bei Säuglingen dürfen Kortikosteroide daher nur bei zwingender Notwendigkeit und nur bis zum Abklingen der akuten Erscheinungen angewandt werden. Beachtet werden muss auch, dass bestimmte Faktoren das Eindringen der Kortikosteroide durch die Haut erhöhen. So haben Frühgeborene eine noch unreife Hautbarriere und auch im Alter geht die Barrierefunktion zurück. Auch starke Entzündungen können die Hautbarriere stören. In manchen Fällen möchte man auch ganz bewusst ein verstärktes Eindringen der Kortikosteroide erreichen um die Wirkung zu erhöhen. Dies gilt z.B. für Hautregionen mit sehr dicker Hornhaut wie Handflächen und Fußsohlen. Hier erreicht man z.B. durch Zusätze wie Salicylsäure oder Harnstoff, durch Verwendung von fettreichen Salben oder durch Plastikfolien (so genannte Okklusivverbände). Werden Kortikosteroide im Bereich von bakteriellen Hautinfektionen oder Pilzinfektionen angewandt, sollten gleichzeitig antibakterielle bzw. antimykotische Mittel eingesetzt werden. In der unmittelbaren Nähe des Auges muss man besonders vorsichtig sein. Wenn wiederholt kleine Mengen eines potenten Kortikosteroids in den Bindehautsack gelangen, kann es zu einer Erhöhung des Augeninnendrucks kommen. Schwangerschaft und Stillzeit Bei systemischer Kortikosteroiden (z.B. in Form von Tabletten) wurden bei Einnahme im ersten Schwangerschaftsdrittel in Tierversuchen ein erhöhtes Missbildungsrisiko gesehen. Dementsprechend sollte man auch mit der äußerlichen Anwendung hier besonders vorsichtig sein und Nutzen und Risiken streng abwägen. Grundsätzlich sollten die Präparate in der Schwangerschaft hier auf nicht mehr als 20% der Körperoberfläche angewandt werden (Faustregel: Eine Handfläche mit Fingern entspricht etwa einem Prozent der Körperoberfläche). Ähnliches gilt für die Stillzeit. Zudem ist hier darauf zu achten, dass der Säugling keinen Kontakt mit den behandelten Hautflächen hat. Nebenwirkungen Die bei vielen Menschen anzutreffende „Kortsionangst“ ist meist unbegründet. Bei bestimmungsmäßigem Gebrauch (in der Regel nicht über vier Wochen) sind die typischen „Kortison-Nebenwirkungen“ an der Haut oder im Gesamtorganismus bei den heutigen Präparaten nicht zu befürchten. Anders ist es, wenn die Präparate deutlich länger als empfohlen (in der Regel über mehr als 6 Wochen bis Monate) und in zu hoher Dosierung angewandt werden. Hier können folgende Nebenwirkungen an der Haut drohen: Verdünnung der oberen Hautschicht (Atrophie der Epidermis, meist Rückbildung nach Absetzen) „Zigarettenpapier“-artige Haut leichte Verletzbarkeit verzögerte Wundheilung verminderte Pigmentierung (Abblassung) Verdünnung tieferer Hautschichten (Atrophie des Hautbindegewebes, nur teilweise rückbildungsfähig) rötliche Hautstreifen (ähnlich wie Schwangerschaftsstreifen) weißliche vorstehende Follikel am Hals (wie „Gänsehaut“) sternförmige weiße Pseudonarben vermehrte Behaarung vor allem im Gesicht (Hypertrichose) Nebenwirkungen an den Gefäßen: kleinfleckige Kapillarblutungen (Purpura) Teleangiektasien (sichtbare Gefäßerweiterungen) Rubeosis steroidica (dauerhafte Gesichtsrötung) dauerhafte Rötung (Erythem) an anderen Hautstellen Schwächung der Infektabwehr: Hautinfektionen durch Hefepilze, Bakterien, Herpesviren Tinea incognita („getarnte“ Pilzinfektion) Herpesekzem, Impfekzem Hauterkrankungen Verschlechterung einer Rosazea oder perioralen Dermatitis knotiger Ausschlag im Windelbereich bei Säuglingen (Granuloma gluteale infantum) Steroidulkus allergisch/toxische Reaktionen Sensibilisierung auf Steroide Entzündung im Bereich des Penis („Steroid-Balanitis“) Reboundeffekte Verschlimmerung der behandelten Hauterkrankungen nach plötzlichem Absetzen der Steroide Bei missbräuchlicher Anwendung von sehr hohen Dosen über sehr lange Zeit, kann soviel Kortikosteroid über die Haut aufgenommen werden, dass es in seltenen Fällen zu einer Wirkung im Gesamtorganismus kommt (systemische Wirkung). Dazu gehören: Cushing-Syndrom (Stammfettsucht, Vollmondgesicht etc.) Nebennierenrindenversagen nach abruptem Absetzen (extrem selten) Bluthochdruck Osteoporose Verschlechterung eines Diabetes mellitus Wachstumsstörungen beim Kind Erhöhter Augeninnendruck (Glaukom), Hornhauttrübung (Katarakt) Steroidakne Da sonstige Nebenwirkungen der Kortikosteroid-Präparate auch von dem jeweiligen Wirkstoff und den Hilfsstoffen abhängen, kann hier nicht darauf eingegangen werden und es wird auf die Gebrauchsinformation verweisen. Wechselwirkungen Die Kombination mit Salicylsäure oder Harnstoff kann das Eindringen der Kortikosteroide in die Haut erleichtern und darüber die Wirksamkeit verstärken. Sonstige Wechselwirkungen von Kortikosteroiden mit anderen Mitteln sind bisher nicht bekannt. Was sollte man sonst noch wissen? Äußerlich angewandte Kortikosteroide in Form von Salben, Cremes oder Lotionen zeigen bei leichter bis mittelschwerer Psoriasis vulgaris eine gute bis sehr gute Wirksamkeit und führen in vielen Fällen zu einem vollständigen Abheilen der Hautläsionen. Grundsätzlich sollten die Präparate aber nicht unkritisch über einen längeren Zeitraum (länger als 4 bis 6 Wochen) und nur nach Anweisung des Arztes angewandt werden. Lagerung: Aufdruck auf jeweiligem Präparat beachten Maria Weiss, Ärztin Tipps zum Weiterlesen So werden Kortisonsalben richtig aufgetragen (Stiftung Warentest, 28.01.2022) Bei Stiftung Warentest wird (kurz) erklärt, was man zu Kortisonsalben wissen sollte. Zum Beispiel: Aber natürlich steht da noch mehr Hängen Typ-2-Diabetes und die Anwendung von Kortisonsalben zusammen? – Artikel bei Gelbe Liste, 21.05.2019 Übersicht über Kortison in der Dermatologie beim PharmaWiki Die Pharmafirma Dermapharm hat einen Patienten-Ratgeber zum Thema Kortison als PDF-Datei ins Netz gestellt. Keine Angst vor Kortison – Informationen vom Psoriasis Forum Berlin e.V. Innerliches Kortison bei Psoriasis zu oft im Einsatz – Artikel aus dem Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, 30.09.2011 Richtige Ernährung hilft gegen Kortison-Nebenwirkungen – Artikel aus dem Weser-Kurier, 15.11.2010 Verwendete Literatur: Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris – ICD10:L40.0 Fachinformation Dermatop (Stand Juni 2008) Monika Weber et al; Dermatologische Therapie: Einsatz topischer Steroide; Schweiz Med Forum 2006; 6:341-48 -
Mehr als acht von zehn Schuppenflechte-Betroffene leiden unter Psoriasis capitis – der Schuppenflechte auf der Kopfhaut. Zwar stehen viele Medikamente zur Verfügung: Lösungen, Lotionen, Emulsionen, Cremes, Salben oder Shampoos, bestückt mit Inhaltsstoffen wie Teer oder Vitamin-D3-Derivaten oder Kortisonen. Doch was für welchen Patienten am sinnvollsten ist, das weiß eigentlich niemand so genau. Übereinstimmende Leitlinien existieren nicht. Folge ist oft ein langwieriges Herumexperimentieren. Um diesem Wirrwarr ein Ende zu setzen, hat eine Expertengruppe aus sechs Ländern detaillierte Empfehlungen für die Praxis erarbeitet. Dazu verglichen sie die Ergebnisse von Studien zu verschiedenen Wirkstoffen in verschiedenen Darreichungsformen in Bezug auf Wirksamkeit, Sicherheit und einfacher Anwendung. Die Ergebnisse wurden Ende 2009 im Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology veröffentlicht. Ausgewertet wurden nur die gängigsten Wirkstoffe: Kortisone wie Clobetasol, Betamethason dipropionat und Betamethason valerat sowie das Vitamin-D3-Analogon Calcipotriol. Die Kortisonpräparate schnitten in puncto Wirkung am besten ab. Den größten Effekt erzielten Kombinationspräparate mit Calcipotriol. Und: Nicht der Wirkstoff allein, sondern auch die Zubereitung entsheidet über den Behandlungserfolg. Clobetasol-Schaum wirkte besser als Clobetasol-Lösung - und diese wiederum besser als die Lösung mit Betamethason dipropionat. In der Lotion dagegen überzeugte Betamethason dipropionat gegenüber Clobetasol. "Übersetzt" heißt das: Clobex und Clarelux sollten besser wirken als Clobegalen- oder Dermoxinale-Lösung. Danach kämen - wie gesagt in puncto Wirksamkeit - Lösungen wie Diprosalic oder Diprosone. Aber: Nicht immer ist auch das am stärksten wirksame Mittel nötig. Auch die Verträglichkeit wird offenbar von der Darreichungsform beeinflusst. Ein Beispiel: Während sich zwischen Betamethason dipropionat-Lotion (0,05%) und Clobetasol-Lösung keine Unterschiede feststellen ließen, rief Betamethason als Lösung bei mehreren Patienten eine Follikulitis hervor. Im Vergleich zu Calcipotriol schnitten beide Kortisone besser ab, insbesondere Clobetasol als Shampoo. Die Autoren begründen das so: „Die kurze Kontaktzeit eines Shampoos kann die schädlichen Nebeneffekte minimieren.“ Tatsächlich traten bei einer neueren Untersuchung mit dem Clobetasol Shampoo Clobex über einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten kaum für Kortison typische Hautatrophien und keine Beeinflussung der Cortisolregulation auf. Von Teerprodukten raten die Verfasser wegen des potenziellen Krebsrisikos schlichtweg ab. Die Handhabung des jeweiligen Mittels spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle für den Therapieerfolg. Wer zuviel Zeit investieren oder zu komplizierte Verfahren auf sich nehmen muss, bricht die Behandlung schneller ab. Umfragen zufolge bevorzugten die meisten Patienten daher Schaum oder Shampoo. Darüber hinaus soll Shampoo den Vorteil haben, dass es nur einmal täglich angewendet werden muss (Schaum zweimal) und weniger Haut reizenden Alkohol enthält. Doch mit einer simplen Haarwäsche hat die Anwendung nur wenig zu tun. Laut Beipackzettel sollte ½ Esslöffel des Shampoos Clobex täglich sparsam bei trockenem Haar auf die Kopfhaut aufgetragen, einmassiert und 15 Minuten auf dem Kopf gelassen werden. Dabei bliebe mehr in den Haaren hängen als auf die Kopfhaut gelangen würde, schreibt allerdings ein Mitglied unseres Forums - zumal eine so kleine Menge für den gesamten Kopf ohnehin nicht reichen würde… Nach Meinung der Verfasser stellen Kurzkontakt-Präparate in jedem Fall die optimale Behandlung dar. Die Auswahl der Wirkstoffe hingegen sollte vom Schweregrad der Psoriasis capitis abhängig gemacht werden. Nicht jeder Arzt ist auf Schuppenflechte spezialisiert und kennt sich mit dem PASI-Score aus. Daher entwickelten die Experten eine Orientierungshilfe für die tägliche Praxis, wobei wenige charakteristische Merkmale und Abbildungen die Unterscheidung zwischen milder, mittelschwerer und schwerer Ausprägung erleichtern. Ist das geschafft, kann sich der Mediziner getrost dem Diagramm mit den eigentlichen Empfehlungen zuwenden: Akuttherapie Bei mildem Krankheitsverlauf werden vorwiegend Kurzkontaktformulierungen empfohlen, Vitamin-D3-Analoga sollten den Kortiksonen vorgezogen werden. Sind die Symptome jedoch stärker, wird es immer wichtiger die Schuppen vor der Behandlung mit Salicylsäure Präparaten zu entfernen, auf starke oder sehr starke Kortisone umzusteigen, Mittel einzusetzen, die auf der Kopfhaut bleiben und so länger wirken können (also Salben und Cremes mit den oben genannten Wirkstoffen). Bei sehr starken Symptomen wird ausschließlich Kortison empfohlen. Zusatzbehandlungen in Form von Lösungen, Lotionen, Schaum oder Gelen sind nach dem Ermessen der Ärzte einzusetzen. UV-Therapien und innerlich wirkende Medikamente bleiben mittelschweren und schweren Fällen vorbehalten. Erhaltungstherapie Wenn die Symptome erneut auftreten, sind starke oder sehr starke Kortiksonpräparate Mittel der ersten Wahl. Bei häufigen Rückfällen sollten in regelmäßigen Abständen Kurzkontaktpräparate mit Kortison angewendet werden. Wer diese Zusammenfassung der Veröffentlichung bis zu Ende gelesen hat, dem wird aufgefallen sein, dass zwei Wörter besonders positiv behaftet sind: „Kortison“ und „Kurzkontaktpräparat“. Und so verwundert es auch nicht, dass die Arbeit von Galderma finanziert wurde, einer Pharmafirma, die 2007 das Clobex-Shampoo auf den Markt brachte. Andererseits liegen den Ausführungen insgesamt 56 Studien zugrunde, die höchstwahrscheinlich nicht aus der Kasse des Unternehmens bezahlt wurden. Wie auch immer – die Wirksamkeit von Kortison bleibt unbestritten. Das Argument der kürzeren Einwirkzeiten in Verbindung mit weniger Nebenwirkungen scheint plausibel. 👉 Erfahrungsberichte sind in unserem Forum nachzulesen. Quellen: "Scalp Psoriasis: European consensus on grading and treatment algorithm" in: Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology, 2009 "Treatment of Psoriasis: An algorithm-based approach for primary care physicians" in: American Academy of Family Physicians 61/2000
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Schuppenflechte auf der Kopfhaut in 5 Schritten loswerden
Claudia Liebram posted an article in Kopf und Gesicht
Eine Schuppenflechte auf der Kopfhaut trotzt so mancher Behandlung. Was ist möglich, um die Psoriasis auf dem Kopf in den Griff zu bekommen? Wenn sich die Psoriasis auf der Kopfhaut ausbreitet, möchte man am liebsten jede Schuppe einzeln entfernen. Die Haut ist angespannt und stark entzündet, in schlimmen Fällen stark verkrustet. Ertappst Du Dich auch immer wieder beim Kratzen? Das Jucken geht davon selten weg, stattdessen hinterlässt man überall seine Kopfschuppen: auf der dunklen Bekleidung, dem Teppich oder dem Sofa oder am Arbeitsplatz. Vielen ist das peinlich, vor allem wenn sie angestarrt wegen der roten Flecken, die bis in die Stirn hineinragen können. Unangenehm kann es sein, wenn der Friseur einen wegen der Schuppen anspricht, weil man ihn vorher nicht informiert hat. Die Kopf-Psoriasis lässt sich schlecht verbergen. Das kann im Privatleben wie im beruflichen Alltag sehr unsicher machen. Finger, Chemie und Mütze weg! Reize die Kopfhaut so wenig wie möglich. Jede Reizung kann die Symptome deiner Schuppenflechte verstärken: Der Köbner-Effekt kommt ins Spiel. Der Effekt besagt: Genau an der Stelle, an der die Haut gereizt wird, siedelt sich wie in deinem Fall die Psoriasis an. Kratze nicht. Ja, das ist schwer. Der Juckreiz ist für viele mit das Schlimmste an der Schuppenflechte. Föhne die Haare nicht zu heiß. Nimm möglichst Abstand vom Tönen, von Dauerwelle oder Haarspray. Trage eine Kopfbedeckung nie sehr lange. Die Kopfpsoriasis will an die Luft. Schuppen lösen und auswaschen Schuppen lösen Löse die Schuppen sanft und nicht aggressiv. Hilf so wenig wie möglich mit Fingernägeln, Kämmen oder anderen mechanischen Methoden nach. Was immer du zum Schuppenlösen auf den Kopf tust – lass es lange einwirken. Wirklich lange. Das heißt: wenn es geht, mindestens 12, höchstens 24 Stunden. Noch besser: Verstärke die Wirkung, indem du eine Plastikfolie um die Haare wickelst. Vorzugsweise wird das wohl nachts sein. Fang mit milden Methoden an, um die Schuppen zu lösen – also: mit Olivenöl. Massiere es abends in die Kopfhaut, wickel eine Frischhaltefolie herum oder besorge dir sich für diesen Zweck eine OP-Haube. Die Prozedur wiederhole einige Abende. Wenn dann die Schuppen gelöst sind, kann es mit Schritt 3 weitergehen. Wenn die Schuppen hartnäckig sind, versuche sie mit Salicylsäure zu lösen. Die gibt es mit 3% bis 15% in der Apotheke. Sie wird aufgelöst in Vaseline, Olivenöl oder einer Salbe, die sich leicht auswaschen lässt. Ein Beispiel für eine Mischung, die jede Apotheke anfertigt: 4% Salicylsäure in Silix Biowaschöl. Es gibt Fertigpräparate, die deutlich milder und besser auswaschbar sind und sehr gut abschuppen: Die Gele Babybene und Dermabene enthalten Öle und Pflanzenstoffe. Der Saalux-Schuppenlöser ist ein Gemisch aus Traubenkern- und Rizinusöl. Loyon ist ein Silikon-Fließöl, das in die Plaques eindringt und ihren Zusammenhalt zerstört. Hilft auch Salicylsäure nicht, greife zu einer Basiscreme. Die heißt genau so und ist in der Apotheke zu haben – als Basiscreme DAC oder Asche Basis Creme. Nachteil: Sie sind etwas schwieriger auszuwaschen. Sind die Schuppen immer noch nicht besiegt, kannst du beim Hautarzt nach Shampoos oder Tinkturen zum Schuppenlösen mit Kortison oder Steinkohlenteer fragen. Letzteres ist nicht modern, aber manche Patienten und Kliniken schwören darauf. Der Teer scheidet aus, wenn du schwanger bist, stillst oder im Säuglingsalter bist (wobei du diese Zeilen dann ohnehin nicht lesen kannst). Schuppen auswaschen Beginne mit einem normalen, aber milden Shampoo. Das lässt du 3 bis 5 Minuten einweichen. So sollen sich so viele Schuppen wie möglich lösen. Nutze in der zweiten Runde der Haarwäsche ein medizinisches Shampoo. Beispiele: Stieprox intensiv, das Teer-Shampoo Tarmed Nach der Haarwäsche geht’s ans Trocknen. Ein bisschen dürfen hier noch einmal Schuppen gelöst werden. Doch rubbele nicht so stark auf der Kopfhaut. Meide scharfe, spitze Kämme oder Bürsten und vor allem auch hier wieder die Fingernägel. Manchmal kleben Haare an den Schuppen. Betroffene bemerken oft einen vermehrten Haarausfall. Das ist „normal“. Im Laufe der Behandlung wachsen die Haare nach, meist bleibt der Haarausfall nicht bestehen. Neue Schuppen am Wachsen hindern Es gibt viele Möglichkeiten, die Bildung neuer Schuppen(krusten) zu vermeiden. Auch für diesen Zweck gibt es starke und milde Präparate. Manchmal verliert ein Mittel, das bis eben immer funktioniert hat, an seiner Wirkung. Hier gilt wie bei anderen Medikamenten zur Behandlung der Schuppenflechte: Nicht jeder spricht auf das gleiche Präparat an. Ausprobieren ist normal. Behandele die Haut regelmäßig rückfettend. Das ist auch wichtig, wenn du deine Kopfhaut in Schritt 4 mit einer alkoholhaltigen Tinktur behandelst. Ein Beispiel für ein rückfettendes Produkt zu diesem Zweck ist Oilatum Seife aus der Apotheke (und nein, wir haben keine Werbe-Absicht.) Manchmal muss in diesem Schritt gar kein richtiges Medikament 'ran. Probiere deshalb Shampoos beispielsweise mit den Wirkstoffen Pyrithion-Zink oder Ketoconazol. Fertige Produkte sind u.a.: ExtroDerm Shampoo head & shoulder Elution Mavena Shampoo Physiogel Scalp Care Shampoo sebamed Trockene Haut Duschemulsion Wofacutan Haarshampoo und XYNDET Haar- & Body Shampoo. (Wie gesagt: Wir haben keine Werbe-Absicht.) Wirken allgemeine medizinische Shampoos nicht, sollte man Shampoos mit sulfonierten Schieferölen ausprobieren. Die müssen vor dem Auswaschen meist 10 bis 15 Minuten einwirken. Fertige Produkte sind u.a.: Bionatar Shampoo Crino Cordes N Shampoo Dermasence Selensiv Shampoo Die bekommst du ohne Rezept in der Apotheke. Stoppe die Entzündung der Kopfhaut! Die Entzündung ist eines der Symptome der Erkrankung. Du kannst sie so angehen: Naturheilmittel In milden Fällen einer Kopfpsoriasis könnte ein Naturheilmittel genügen – beispielsweise Rubisan oder Belixos. Beide enthalten den pflanzlichen Wirkstoff Mahonia aquifolium, Belixos deutlich weniger Psorelia – eine Weihrauch-Creme Psorasom forte - enthält ein Fumarat Alle bekommst du ohne Rezept in der Apotheke. Vitamin-D3-Präparate Helfen auch Naturheilmittel gegen die Symptome nicht, kommst du um einen Besuch beim Arzt nicht herum, denn ab hier wird es rezeptpflichtig. Den Anfang in der Therapie macht Vitamin D3. Die Wirkstoffe heißen Calcipotriol, Calcitriol, Tacalcitol oder ähnlich. Sie wirken der überschießenden Zellteilung entgegen. Beispiel: Curatoderm – eine Emulsion für die Kopfhaut, die gleich noch ein pflegendes Fett enthält. Kombination aus Vitamin D3 und Kortison Einen Versuch wert sind für die Behandlung der Kopfpsoriasis auf jeden Fall auch Medikamente, die eine Kombination aus Vitamin D3 und einem Kortison enthalten. Beispiele: Xamiol und Daivobet Gel: Calcipotriol mit Betamethason kombiniert – als Dauertherapie der Schuppenflechte gedacht. Kommt nur auf die entzündeten Psoriasis-Stellen, nicht großflächig auf die ganze Kopfhaut. Wenn die Schuppenflechte damit besser wird, kann man gut ausprobieren, nur noch die reinen Vitamin-D3-Varianten (siehe 2) zu benutzen. Reine Kortison-Präparate Ist die Kopfhaut stark entzündet, musst du dir eine Meinung über kortisonhaltige Medikamente bilden. Die wirken gegen die Entzündung. Sprich mit deinem Hautarzt über Kortison und deine Bedenken (wenn du welche hast). Nenne ihm auch deine Gründe. Wichtig: Dabei geht es immer „nur“ um äußerliche Medikamente – also Salben, Cremes, Gels, Shampoos oder Schäume mit Kortison – und nicht um Tabletten und Co. Kortison-Produkte werden in vier Klassen eingeteilt. In „Klasse I“ sind schwach wirksame Kortisone, in „Klasse IV“ sind sehr stark wirksame Kortisone. Wir bieten auch eine Übersicht über Psoriasis-Medikamente mit Kortison und ihre Klassen. Beispiele für die Anwendung bei Schuppenflechte: alkoholhaltige Tinkturen (die sollen wirklich nicht auf die Gesichtshaut oder in die Augen) Schaum (Deflatop, Clarelux) Shampoo (Clobex) (ein hochwirksames Kortison, das du kurz einwirken lässt und dann auswäschst) Cremes und Salben als „Kopfpackung“ über Nacht. Die sind manchmal nicht so leicht auszuwaschen. Dafür punkten sie, weil sie sehr wirkungsvoll sind und gleichzeitig rückfettend wirken. Wenn du mit deinem Hautarzt ein Kortison-Medikament gewählt hast, trage es nach Anweisung auf die Stellen mit Schuppenflechte auf. Schleiche die Anwendung nach 4 bis 6 Wochen aus. Das bedeutet: Benutze es erst nur noch alle zwei Tage, dann nur noch alle drei Tage, später nur noch alle vier – und so weiter. Hier kommen noch zwei Therapien außer Konkurrenz – vielleicht willst du mit deinem Arzt ja einmal darüber sprechen oder magst sie lieber als die bisher genannten: Dithranol Du bist experimentierfreudig und scheust keine Gefahr? Dann sei noch der Wirkstoff Dithranol ins Spiel gebracht. Richtig angewandt, gibt es keine Nebenwirkungen im medizinischen Sinne. Wohl aber praktische Nebenwirkungen für alles, was mit Dithranol in Berührung kommt. Wirklich alles – die Kacheln im Badezimmer, die Badewanne, jegliche Kleidung. Ist also eher etwas für Menschen, die in aller Ruhe auch mal herumstehen können. Die Behandlung ist aufwändig, aber man kann prima beispielsweise Radio hören, Vokabeln lernen, Fernsehen gucken... Und mit der Kopfhaut kommt man deutlich seltener aus Versehen irgendwo 'ran als zum Beispiel mit der Hand. Dithranol wird in der Apotheke angemischt und muss dir vorher von einem Arzt verschrieben werden. Die Dosis wird im Laufe der Zeit immer weiter gesteigert. Doch diese Mixturen verfärben wie gesagt alles. Lichttherapie Auch die Behandlung mit einem UV-Kamm ist eher für geduldige Menschen geeignet. Das ist quasi ein Bestrahlungsgerät in Klein, eben wie ein zu groß geratener Kamm. Damit bestrahlt man die Kopfhaut Scheitel für Scheitel. In dieser Größe übernehmen Krankenkassen auch oft die Kosten, wenn ein Arzt den UV-Kamm verschreibt. Aber: Diesen Kamm kann man auch zur Therapie kleinerer Stellen mit Schuppenflechte am Rest des Körpers verwenden. Medikamente zum Einnehmen Wenn du bis Schritt 5 kommst, bist du vermutlich von einer ziemlich schweren Schuppenflechte auf der Kopfhaut betroffen. Dann wird ein Hautarzt dir zur Therapie der Krankheit auch innerliche Medikamente vorschlagen – Tabletten, Kapseln oder Spritzen. Wirkstoffe hierfür sind die, die auch bei der Schuppenflechte am Rest des Körpers zum Einsatz kommen. Quelle: Vortrag von Dr. Frank Bachmann beim Psoriasis Forum Berlin e.V. im Juni 2014, später erweitert Nachsatz Du kannst die Symptome der Schuppenflechte auch ausschließlich am Kopf haben. Lass dir nicht erzählen, dass du auch anderswo am Körper Stellen betroffen sein musst. Die Diagnose kann dir am besten ein Hautarzt bestätigen. Der Juckreiz kann auch bei Kopfpsoriasis (Psoriasis capitis) immens sein. Wenn du schon beim Hautarzt bist, frag ihn nach zusätzlichen Mitteln dagegen. Bei der Kopfpsoriasis handelt es sich um eine Krankheit. Denk auch über eine Reha nach, wenn du stark betroffen bist. Wenn du nach Informationen über die Schuppenflechte auf dem Kopf suchst, kannst du auch den medizinischen Fachbegriff für die Krankheit verwenden: Der heißt Psoriasis capitis. In Kurzform Finger, Chemie und Mütze weg! Reize die Kopfhaut so wenig wie möglich. Jede Reizung kann die Symptome deiner Schuppenflechte verstärken: Der Köbner-Effekt kommt ins Spiel. Der Effekt besagt: Genau an der Stelle, an der die Haut gereizt wird, siedelt sich wie in deinem Fall die Psoriasis an. Kratze nicht. Ja, das ist schwer. Der Juckreiz ist für viele mit das Schlimmste an der Schuppenflechte. Föhne die Haare nicht zu heiß. Nimm möglichst Abstand vom Tönen, von Dauerwelle oder Haarspray. Trage eine Kopfbedeckung nie sehr lange. Die Kopfpsoriasis will an die Luft. Schuppen lösen und auswaschen Löse die Schuppen sanft und nicht aggressiv. Hilf so wenig wie möglich mit Fingernägeln, Kämmen oder anderen mechanischen Methoden nach. Was immer du zum Schuppenlösen auf den Kopf tust – lass es lange einwirken. Wirklich lange. Das heißt: wenn es geht, mindestens 12, höchstens 24 Stunden. Noch besser: Verstärke die Wirkung, indem du eine Plastikfolie um die Haare wickelst. Vorzugsweise wird das wohl nachts sein. Neue Schuppen am Wachsen hindern Es gibt viele Möglichkeiten, die Bildung neuer Schuppen(krusten) zu vermeiden. Auch für diesen Zweck gibt es starke und milde Präparate. Manchmal verliert ein Mittel, das bis eben immer funktioniert hat, an seiner Wirkung. Hier gilt wie bei anderen Medikamenten zur Behandlung der Schuppenflechte: Nicht jeder spricht auf das gleiche Präparat an. Ausprobieren ist normal. Behandele die Haut regelmäßig rückfettend. Das ist auch wichtig, wenn du deine Kopfhaut in Schritt 4 mit einer alkoholhaltigen Tinktur behandelst. Ein Beispiel für ein rückfettendes Produkt zu diesem Zweck ist Oilatum Seife aus der Apotheke (und nein, wir haben keine Werbe-Absicht.) Stoppe die Entzündung! Die Entzündung ist eines der Symptome der Erkrankung. Du kannst sie mit Naturheilmitteln, Vitamin-D3-Präparaten, Kombi-Mitteln mit Kortison, reinen Kortison-Medikamenten, Dithranol oder einer Lichttherapie angehen. Rede mit einem Hautarzt über Medikamente zum Einnehmen Wenn du bis Schritt 5 kommst, bist du vermutlich von einer ziemlich schweren Schuppenflechte auf der Kopfhaut betroffen. Dann wird ein Hautarzt dir zur Therapie der Krankheit auch innerliche Medikamente vorschlagen – Tabletten, Kapseln oder Spritzen. Wirkstoffe hierfür sind die, die auch bei der Schuppenflechte am Rest des Körpers zum Einsatz kommen. Tipps zum Weiterlesen Schuppenflechte auf der Kopfhaut: Erfahrungen von Betroffenen In unserem Forum haben schon viele Betroffene ihre Erfahrungen geschildert – mit der Psoriasis capitis, mit Shampoos und mit dem ein oder anderen Tipp. Schuppenflechte auf der Kopfhaut: Bilder Wie Psoriasis auf dem Kopf und im Gesicht aussieht Beiträge bei anderen Welche Hausmittel gegen trockene und juckende Kopfhaut helfen (ProSieben, 17.04.2023) In dem Artikel geht es um Tipps gegen trockene Kopfhaut, um innere und äußere Ursachen sowie um Hausmittel. Aber Vorsicht: Bei Psoriasis sind nicht alle geeignet! Zum Einwirken der Fett über Nacht mit Pflegecremes oder Ölen lege ich mir nur ein Handtuch aufs Kopfkissen. Die Pflege der Kopfhaut mache ich z.B. einen Abend vor dem Haarewaschen am nächsten Tag. Eine Haube oder Mütze würde meine Kopfhaut zu sehr reizen, aber eine Kapuze geht auch. Eine Kopfmassage oder das Haarebürsten würde bei mir nur einen Psoriasis-Schub auslösen, also lasse ich das weg. Als Haarwaschmittel nehme ich ein mildes, rückfettendes aus dem Supermarkt. (mit Dank an @Burg für den Hinweis auf diesen Beitrag) Wenn der Kopf juckt, kann das Shampoo schuld sein (t-online, 14.12.2021) In diesem Artikel wird erklärt, welche Stoffe im Shampoo ein Problem sein können. Einen Tipp gibt es für die Ölpackung, die ja auch bei Schuppenflechte am Kopf ein Mittel zum Lösen der Schuppen sein kann: "Da sich Olivenöl aber nur schwer auswaschen lässt, sollte es am besten zusammen mit Rizinusöl aufgetragen werden, um das anschließende Haarewaschen zu erleichtern." Haarspülung selber herstellen (Blog "Allergie-frei", 08.04.2019) Wer eine Haarspülung ohne Duftstoffe oder bestimmte Zusätze will, kommt ums Selberrühren kaum hin. Hier wird erklärt, was geht und was nicht. Skurriler Trend: Auf das Shampoo wird verzichtet (Nürnberger Zeitung, 25.01.2012) Wenn es um Haar- und Hautpflege geht, gibt es Tausende Mythen – und Moden. Eine neue heißt: Wasch Dein Haar nicht mehr mit Shampoo.- 7 comments
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Nagelpsoriasis – Symptome, Diagnose, Behandlung und Tipps
Rolf Blaga posted an article in Schuppenflechte an den Nägeln
Nagelpsoriasis ist mehr als nur ein kosmetisches Problem: Die Fuß- oder Fingernägel sind dann brüchig, bröselig, verformt, verfärbt – auf jeden Fall nicht so, dass man sie gern länger zeigt und schon gar nicht groß verwendet. Nur ist das im Alltag schwierig. Wichtig ist: Die Schuppenflechte der Nägel ist nicht ansteckend. Auf jeden Fall sollte ein Hautarzt die Diagnose stellen. Er kann mit einer Laboruntersuchung am besten herausfinden, ob es sich um einen Nagelpilz handelt oder eben die Schuppenflechte der Nägel. Mit einer Behandlung sollte lieber früher als später begonnen werden, denn Nägel brauchen sehr lange, um ordentlich nachzuwachsen. Bis die Erkrankung verschwunden ist, vergehen meist mehrere (um nicht zu sagen viele) Monate. Am Anfang wird man es sicherlich mit einem Nagellack versuchen – dazu weiter unten mehr. Aufbau eines Nagels Auf dem Nagelbett befindet sich das Hyponchium, das für die Verbindung zur Nagelplatte sorgt. Die ist 0,5 bis 0,7 Millimeter dick. Sie wird an drei Seiten vom Nagelfalz begrenzt. Der Nagel wächst von der Nagelmatrix aus. Der weiße Halbmond ist der vordere, sichtbare Teil der Matrix. Unter der Haut ist der hintere Teil, geschützt vom Nagelhäutchen. Symptome der Nagelpsoriasis Tüpfelnägel: Der Fingernagel ist nicht mehr schön eben, sondern wird wellig. Er sinkt punktförmig ein, wie Tüpfel. Die Tüpfel bleiben sichtbar und wachsen mit dem Nagel aus. Aber Vorsicht: Tüpfel können auch durch andere Ekzeme, Infektionen oder Pilzbefall entstehen. Ölfleck: Ein anderes Zeichen für eine Nagelpsoriasis ist ein Ölfleck. Der findet sich meist am Rand des Nagels, dort, wo sich die Nagelplatte vom Nagelbett abhebt. Dieser Ölfleck ist meist gelbbraun oder rot, wobei das Rot zum Nagelrand hin oft abnimmt. Das alles ist ein Zeichen dafür, dass zu viele nicht ausgewachsene Zellen an die Oberfläche der Haut unter dem Nagel schießen. Diese Zellen drücken von unten gegen den Nagel, so dass der sich abhebt. Aber noch mal Achtung: Auch hier kann wieder eine Pilzinfektion im Spiel sein. Verschiedene Pilzinfektionen nämlich sehen ähnlich aus. Was noch komplizierter ist: Pilz und Psoriasis können auch nebeneinander vorhanden sein. Krümelnägel: Unter dem Nagel stapeln sich Schuppen. Im Laufe der Zeit heben sie das Nagelbett an. Die Nagelplatte wird krümelig. Gerade dieses Symptom ist es, das Betroffene vor anderen Menschen am liebsten verstecken würden. Begleiterscheinungen sind gelegentlich Schmerzen oder Druckempfindlichkeit. Fakten Grundsätzlich gibt es mehr Schuppenflechte an den Finger- als an den Fußnägeln. Eine schwere Psoriasis der Nägel gilt als „Vorbote“ der Psoriasis arthritis (Gelenk-Psoriasis). Ausgeprägte Formen der Nagelpsoriasis sind nicht mit rein äußerlichen Behandlungen abzuheilen. Wer schnell mit einer innerlich wirkenden Therapie beginnt, kann verhindern, dass sich die Nägel erheblich verschlimmern. Das gilt besonders bei der Psoriasis pustulosa: Bei ihr heilt die Nageldeformation am schwersten ab. Eine frühzeitige innerliche Therapie bremst vermutlich eine aufziehende Psoriasis arthritis ab. Trotz langer Behandlungszeiten schaffen es nur einige Biologika, dass lediglich bei der Hälfte der Betroffenen die Nägel völlig verheilt sind. Das größte Problem: Bei der Behandlung einer Schuppenflechte der Nägel müssen alle Beteiligten geduldig sein und dürfen nicht zu schnell aufgeben. Aktuelle Erhebungen gehen davon aus, dass 70 Prozent der Patienten mit Psoriasis arthritis eine Nagel-Beteiligung haben und 40 Prozent bis 50 Prozent der Haut-Psoriatiker. Eine Nagelpsoriasis ohne Hautbeteiligung ist möglich, aber eher selten. Am häufigsten kommen Tüpfelnägel und abgelöste Nagelplatten vor. Eine Nagelpsoriasis ist gut im Rheumascan (Xiralite) zu erkennen. Manchmal ist eine Biopsie des Nagelbettes zur eindeutigen Klärung der Diagnose notwendig. Welche Therapie angebracht ist, hängt davon ab, wie schwer der Nagel betroffen ist. Dafür sind inzwischen verschiedene Messmethoden entwickelt worden. International wird der NAPPA-Score (Nail Assessment in Psoriasis and Psoriatic Arthritis) verwendet. Man zählt die jeweiligen krankhaften Veränderungen auf den Nägeln und erfragt die körperlichen, psychischen und sozialen Belastungen der Erkrankung. Die Gewichtung aller Faktoren bestimmt den Schweregrad einer Nagelpsoriasis. Der Wert kann auch dann hoch sein, wenn die Schädigungen am Nagel zwar nicht extrem stark, die Lebensqualität aber erheblich beeinträchtig ist. Probleme im Alltag Gelbliche, bröckelnde und verformte, abgehobene Nägel sehen für andere Menschen unästhetisch aus, ganz gleich, ob die Hände oder die Füße gemeint sind. Betroffene versuchen, vor allem ihre Fingernägel vor scheelen Blicken zu verbergen und meiden deshalb soziale Kontakte bis hin zur Partnersuche. Greifen (Fingernägel) und Laufen (Zehennägel) werden zur Qual. Ganz gewöhnliche Verrichtungen in Alltag, Beruf und Sport fallen schwer und verursachen Schmerzen. Patienten mit schweren Nagelschädigungen sind länger krankgeschrieben, leiden erheblich an ihrer Situation und neigen zu Angst-Erkrankungen oder Depressionen. Es war lange nicht bekannt, dass Nägel, Sehnenansatz am Knochen (Enthese) und Knochenhaut anatomisch miteinander verbunden sind. Darüber wurde erst geforscht, als auffiel, dass Nagelveränderungen bei Patienten mit Psoriasis Arthritis deutlich häufiger vorkommen als bei denen ohne. Der Nagel ist funktional gleichzeitig mit Haut und Knochen verbunden. Vereinfacht dargestellt, kommt erst die Sehnenentzündung, dann die Nagelpsoriasis und schließlich die Psoriasis arthritis. Die Gelenk-Schuppenflechte ist um so ausgeprägter, je schlimmer die Nägel betroffen sind. Aufgrund der Erfahrungen mit anderen Begleiterkrankungen geht man davon aus, dass sich eine Psoriasis Arthritis weniger heftig entwickelt, wenn die Nagelpsoriasis frühzeitig behandelt wird. Bisher war es selten möglich, eine Nagelpsoriasis völlig abzuheilen. Meist dauerte es monatelang, bis deutliche Verbesserungen sichtbar wurden. Mit Cremes, Salben, Tinkturen oder Lotionen dringt ein Wirkstoff nur schwer oder überhaupt nicht in den Nagel ein. Auch durch intensives Einmassieren wird der Nagel nicht durchlässiger. Mit einem harnstoffhaltigen Nagellack kann man den Nagel meist nur weicher machen, damit hinterher ein Wirkstoff besser eindringen kann. Die Wirkung wird deutlich verstärkt, wenn ein Mittel unter luftdicht verschlossener Folie (Okklusiv-Verband) z.B. über Nacht einziehen kann. Andere Erkrankungen der Nägel Nicht jeder dicke, verhornte, bröselige Fingernägel ist einer, der eine Nagelpsoriasis birgt. Manchmal fällt es dem Arzt schwer, die Diagnose Nagelpsoriasis zu stellen. Das Problem ist, dass Nagelveränderungen bei Pilzinfektionen, Ekzemen, inneren Krankheiten bis hin zu Tumoren gleich aussehen können. Eine Pilzinfektion ist die häufigste Nagelerkrankung, die allein oder aber mit der Schuppenflechte zusammen auftreten kann. Schwierig wird es für den Arzt, wenn jemand keine Haut-Erscheinungen hat, sondern nur Veränderungen an Hand- und Fußnägeln. Nagelveränderungen gibt es auch wegen Ekzemen, Mangelernährung, Pilzen, Allergien zum Beispiel gegen Nagellack oder gegen Medikamente. Sprich: Wer den Verdacht hat, er hätte eine Nagelpsoriasis, sollte den Doktor erst mal nach einem Pilztest fragen. Erst wenn der negativ ist, sollte man sich tiefergehend mit der Nagelbehandlung beschäftigen. Um die Verwirrung zu steigern: Nagelpilz und Nagelpsoriasis können auch gleichzeitig auftreten. Nagelpsoriasis behandeln In schweren Fällen mussten die Dermatologen schon immer innere Medikamente geben. Nicht jedes davon wirkt direkt auf die Nägel bzw. nicht auf alle Formen der Nagelpsoriasis. Am besten helfen starke Präparate, die aber auch schwere Neben- und Wechselwirkungen haben können. Heute ist es der Medizin möglich, selbst eine schwere Nagelpsoriasis erfolgreich zu behandeln. Es liegen Studien vor, die genau beschreiben, wie und bei welcher Form ein Medikament hilft. Der Arzt kann also gezielter therapieren. Es sind vor allem neue, hochwirksame Biologika, auf die eine Nagelpsoriasis reagiert. Die Angst vor schwerwiegenden Nebenwirkungen ist überwiegend unbegründet: In Deutschland liegen bei allen innerlich wirkenden Schuppenflechte-Medikamenten die schwerwiegenden Nebenwirkungen unter 1 Prozent. Nur bei den Infekten lagen die Biologika etwas höher als die übrigen Medikamente. Das ergab eine aktuelle Sicherheitsanalyse aus dem Patienten-Registers „PsoBest“. Wer seine Blutwerte regelmäßig kontrollieren lässt, kann diese Medikamente beruhigt nehmen. Äußerliche Behandlungen Bei schwach ausgeprägten Veränderungen der Nägel kann eine äußerliche Behandlung sinnvoll sein. Studien dazu sind häufig mit nur wenigen Patienten und nicht nach streng wissenschaftlichen Maßstäben durchgeführt worden. Harnstoff (Urea) ist zu 15 Prozent im speziell für die Nagelpsoriasis entwickelten Nagellack Onypso enthalten. Nach sechs Monaten waren bei fast allen Patienten 43 Prozent der Nageldefekte zurückgegangen. Außerdem gibt es die Salbe Onyster mit 40 Prozent Urea. Sie löst den Nagel ab. Dadurch kann dann das Nagelbett direkt behandelt werden. Schwefel-/Schachtelhalm ist im Sililevo-Nagellack enthalten, der erfolgreich an Patienten mit Psoriasis-Nägeln getestet wurde. Seine Grundlage ist Hydroxypropylchitosan, kurz HPCH. Die Wirkung kann durch Clobetasol 0,05 Prozent, einem stark wirksamen Kortison, verstärkt werden. Als Rezeptur bezahlt das die Krankenkasse, den Lack pur nicht. Kortison gilt auch bei mittelschwerer bis schwerer Nagelpsoriasis als äußerliches „Mittel erster Wahl“. Verwendet werden stark bis sehr stark wirksame Kortisone, oft in Kombination mit 3 Prozent Salicylsäure oder mit Calcipotriol (z.B. Daivobet). Dazu wird zum Beispiel täglich ein Tropfen einer Kortison-Tinktur auf die Nagelwurzel und/oder das Nagelbett aufgetragen. Die Behandlung kann bis zu acht Monate dauern. Der Nagelzustand verbessert sich deutlich, verschlechtert sich aber meist wieder, wenn die Therapie abgesetzt wird. Bei schweren Fällen wird Kortison in das Nagelbett eingespritzt – mit einer normalen Spritze oder Impfpistole bei lokaler Betäubung. Und ja, das ist so schmerzhaft wie es sich anhört. Calcipotriol (Vitamin D 3 Analogika) wird empfohlen als Kombination mit einem Kortison (siehe oben), entweder abwechselnd („Tandem-Therapie“) oder als Mixtur. Die Wirkung kann gesteigert werden, wenn erst Salbe aufgetragen und dann über Nacht ein abschließender Verband z.B. aus Folie aufgezogen wird Tacrolimus (Protopic) hat in einer Studie nach nur zwölf Wochen Nägel vollständig abgeheilt. Es darf nur „off-label“ verschrieben werden, weil es nicht für die Behandlung der Schuppenflechte zugelassen ist. Alte oder nicht praktikable äußerliche Therapien 5-Fluorouracil (Efudix) ist ein Zellwachstums-Hemmer, der nicht mehr zur Behandlung der Nagelpsoriasis empfohlen wird. Dithranol (Cignolin) ist bei der Nagelpsoriasis unwirksam. UV-Bestrahlungen werden bei der Nagelpsoriasis immer seltener eingesetzt, weil sie sehr zeitaufwendig sind. Den UV-Punktstrahler („Blue Point“) muss man vier bis sechs Wochen lang, möglichst täglich, auf die Nagelplatte einwirken lassen. Man bestrahlt mit UVB + UVA. PUVA arbeitet nur mit UVA. Der Nagel wird vorher mit Psoralen lichtempfindlich gemacht. Nur für PUVA liegen mehrere Studien vor, in denen sich die Nägel um 50 Prozent verbesserten. In einer Studie wurden psoriatische Nägel erfolgreich mit dem Excimer-Laser behandelt. Interferenzstrom hat sich als Therapie für die Nagelpsoriasis nicht durchgesetzt, obgleich es erste erfolgversprechende Ergebnisse gab. Therapie mit Röntgenstrahlen "Verstümmelungsbehandlung" mit Entfernung der psoriatischen Nagelveränderungen und anschließender Weiterbehandlung. Es gab einen grausigen Bericht im Pso-Magazin von einem Patienten, der sich von beiden großen Zehen die Nägel entfernen ließ. Zweimal pfuschten die Ärzte, der dritte operierte schließlich richtig, entfernte auch alle Nagelzellen, kürzte einen Endknochen, zog Hornhaut von unten hoch und vernähte alles. Der Patient hat keine Schmerzen mehr, keine Gelenkschmerzen und keine Schuppen. Der Arzt gibt zu Bedenken: An den Fingern braucht man die Nägel zum Greifen. Sein Rat: abends, nach Duschen oder Baden, wenn die Haut unter den Nägeln ohnehin aufgeweicht ist, Schuppen mit einem selbst zurechtgefeilten Haken entfernen; mit Spritze mit abgesägter Kanüle Eucerin dazwischen auftragen. Innerliche Behandlung Bei starken Nagelveränderungen ist häufig eine innerliche Therapie nötig – egal, wie stark die Haut von einer Schuppenflechte befallen ist. So werden auch deutliche Einschränkungen der Lebensqualität vermieden. Eine Psoriasis arthritis kann auf diese Weise ebenfalls "mitbehandelt" werden. Methotrexat (MTX) gilt als innerliches „Mittel der ersten Wahl“. Solide Studien zeigen, dass sich die Nägel nach 6 bis 12 Monaten um etwa 40 Prozent verbessern können. Kortison, in den Nagel gespritzt, galt lange als wirksamstes Mittel, v.a. bei Tüpfel und Nagelwurzel-Befall. In verschiedenen Studien wurde Triamcinolon-Acetonid injiziert, aber unterschiedlich häufig und lange. Nach 9 bis 12 Monaten besserten sich die Nägel. Die Injektion ist unangenehm, es muss örtlich betäubt werden und es besteht die Gefahr von Gewebsschwund bis hin zum Einriss der Sehne. Mit Kortison wird kaum noch behandelt, seitdem es wirksamere Medikamente gibt. Ciclosporin verbessert die Nagelpsoriasis erfahrungsgemäß, ohne dass es bisher Studienergebnisse gibt. Meistens wird es zusätzlich zu einer äußerlichen Behandlung verschrieben. Es können Wechsel- und schwere Nebenwirkungen auftreten. Deshalb wird es zurückhaltend verschrieben. Fumarsäureester (Fumaderm und Skilarence) ist bisher nur in einer sehr kleinen Studie darauf untersucht worden, wie es auf eine starke Nagelpsoriasis wirkt. Nach 12 Monaten verbesserten sich die Nägel um 50 Prozent. Eine weitere Verbesserung war nur noch schwer zu erreichen. Viele Ärzte setzen es zusätzlich zu einer äußerlichen Therapie ein. Acitretin (Neotigason, Acicutan) ist wissenschaftlich kaum inbezug auf Nagelpsoriasis untersucht worden. In einer Studie ergab sich nach 6 Monaten bei 41 Prozent der Patienten eine mittlere Besserung. Bei 25 Prozent heilten sie vollständig oder nahezu vollständig ab. Wird gerne mit PUVA kombiniert. Es können schwere Nebenwirkungen auftreten. Deshalb wird es zurückhaltend verschrieben. Biologika sind am besten darauf untersucht worden, wie erfolgreich sie auf die Nagelpsoriasis wirken. Sie werden grundsätzlich erst dann verschrieben, wenn andere Therapien nicht anschlagen. Infliximab (Remicade) spricht am schnellsten und wirkungsvollsten auf die Nagelpsoriasis an. Schon nach sechs Wochen sind deutliche Nagelverbesserungen sichtbar, nach 22 Wochen fast 90-prozentige. Innerhalb eines Jahres waren bei 50 Prozent der Patienten die Nägel vollständig oder nahezu vollständig abgeheilt. Bei Etanercept (Enbrel) waren das 30 Prozent. Die anderen Biologika sind ebenfalls etwas wirkungsvoller als konventionelle innerliche Medikamente. Neue Biologika werden oft in eigenen Studien speziell bei Nagelpsoriasis getestet. Darüber hier bald mehr. Tipps für Betroffene mit Nagelpsoriasis Pflegen: Nägel kurz halten, vorsichtig schneiden und möglichst feilen; in schweren Fällen medizinische Fußpflege beim Podologen. Ausgiebig und täglich in lauwarmen Salzwasser (z.B. Stassfurter Badesalz, Totes Meer Salz) einweichen. Danach vor allem die Haut an der Nagelwurzel und den Seitenrändern ausreichend rückfetten – praktischerweise mit einer Lotion. Waschen: Unter den Nägeln mit einem Papiertaschentuch abtrocknen, um Feuchtigkeit aufzunehmen. Dann rückfetten (s.o). Schützen: Beim Umgang mit Nässe und aggressiven Materialien in Beruf und Haushalt (Abwasch, Putzen) Handschuhe tragen. Vermeiden: Nägel vor Reibung, Druck oder Quetschung bewahren, Nagelhäutchen nicht abreißen, keinen acetonhaltigen Nagellackentferner benutzen, Nägel nicht als Werkzeug einsetzen. Erleichtern: Unter Arbeitshandschuhen dünne baumwollene tragen. Schuhe, die nicht auf befallene Zehen-Nägel drücken. Leichtes, weites Schuhwerk, das nicht drückt, tragen. Verschönern: Verdickungen und von Querrillen von erfahrenen Kosmetikerinnen (Podologen) abfeilen oder abfräsen lassen. Geglättete Oberfläche mit medizinischem Lack (z.B. Sililevo) stabilisieren. Entstellte oder zerfallende Nägel mit künstlichen Fingernägeln überdecken. Welche Erfahrungen hast du mit der Behandlung der Psoriasis an den Nägeln? Oder möchtest du erfahren, wie es anderen Betroffenen damit geht? Unsere Community ist dafür der richtige Ort. Gekürzte Fassung eines Artikels, der erstmals in der Zeitschrift PSOaktuell, Ausgabe 2/2013, erschienen ist. Tipp: Wir hatten ein Expertenforum zur Nagelpsoriasis angeboten. Dort kann man nachlesen, was gefragt wurde. Die Antworten kamen von Dr. Katharina Meier von der Berliner Charité. Tipps zum Weiterlesen Bei Nagel-Psoriasis häufig auch Pilz dabei – Behandlungserfolg fraglich (gesundheit.com, 1. Dezember 2014) In einem Tagungsbericht geht es um Nagelpilz und Nagelpsoriasis – angeblich wäre in 20 Prozent der Fälle beides gleichzeitig zu finden. Die sonst bei Nagelpilz gern eingesetzte innerliche Therapie mit einem Anti-Pilz-Mittel sei aber nicht so oft von Erfolg gekrönt – nämlich nur in 30 Prozent der Fälle. Und die Nagelpsoriasis würde davon auch nicht unbedingt besser. Unter künstlichen Nägeln können Probleme heranwachsen (20 Minuten Online, 20.03.2013) Künstliche Fingernägel sind nicht ungefährlich. Dermatologen beobachten immer mehr Komplikationen - beispielsweise Infektionen unter dem Nagel oder Kontaktallergien. Starke Nagel-Psoriasis macht anfälliger für Pilzinfektion (hautstadt.de, 19.04.2012; nicht mehr im Netz verfügbar) Bei einer Studie mit Menschen mit Nagel-Psoriasis zeigte sich bei 62 Prozent der Teilnehmer eine Pilzbesiedlung der Nägel. Allerdings ist es wie fast immer: Es gibt auch eine Studie, die etwas anderes sagt, zumindest, wenn man sich die Arten der Pilze ansieht. Das steht am Ende des Artikels. Welche Krankheiten Fingernägel verraten (Apotheken-Umschau, 14.04.2010) Veränderungen an den Fingernägeln können alles bedeuten – manchmal auch eine Psoriasis. Die Apotheken Umschau erklärt die Möglichkeiten in Wort und Bild. Nagelprothetik bei Psoriasis ("Flotte Feile") Jessica Dlling vom Nagelstudio "Flotte Feile" zeigt das Ergebnis ihrer Arbeit bei einem Fall von Nagel-Psoriasis. Bilder Hier siehst du, wie eine Schuppenflechte am Nagel oder an mehreren Nägeln aussehen kann. Es sind keine schönen Bilder, deshalb zeigen wir sie so klein – du kannst sie aber großklicken.- 15 comments
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Wir haben uns auf der 25. Fortbildungswoche der Dermatologen in München umgehört, was es an interessanten Informationen für Psoriatiker gibt. Krankheit kontrollieren statt nur den Schub behandeln Eine Psoriasis verläuft normalerweise in Schüben. Klassischerweise werden die Betroffenen solange therapiert, bis die Hauterscheinungen überwiegend zurückgegangen sind („Induktionstherapie“). Dann wird der Wirkstoff abgesetzt; meist allmählich „ausgeschlichen“. Bis zum nächsten Schub. Inzwischen ist klar, dass es sich bei der Psoriasis um eine innerlich verursachte (systemische) Krankheit handelt, bei der das Immunsystem fälschlicherweise entzündliche Prozesse anstößt. Deshalb meinen immer mehr Dermatologen, Psoriasis müsse dauerhaft behandelt werden – wie z.B. auch Rheuma, Neurodermitis oder Psoriasis arthritis. Bei der äußerlichen Therapie mit kortisonhaltigen Cremes, Salben, Gels u.ä. sollen die Stellen nach Abheilung trotzdem weiter behandelt werden – aber nur noch zweimal in der Woche. Damit soll erreicht werden, dass der nächste Schub deutlich milder ausfällt. Das würde die Gesamtdosis an Kortikoiden senken, mit der man sein Leben lang immer wieder behandelt werden muss. Früher hieß das „Erhaltungs-Therapie“, heute „proaktive Therapie“. Die Behandlung mit innerlich wirkenden Medikamenten ist inzwischen ebenfalls als Langzeit-Therapie angelegt. Da es sich meist um Schwerbetroffene handelt, soll damit die hohe Entzündungslast im Körper kleingehalten werden. Es wird vermutet, dass auch die Begleiterkrankungen zurückgehen, wenn diese Stoffe ununterbrochen im Körper aktiv sind. Weil sie aber starke Nebenwirkungen haben können, wollen viele sie nicht lebenslang nehmen. Prof. Reich schlägt deshalb vor, mit Patienten, die ein Jahr erscheinungsfrei geblieben sind, darüber gemeinsam zu entscheiden: Solle man die Dosis verringern oder das Medikament völlig absetzen? Das hänge auch davon ab, wie stark der Patient bei Therapiebeginn betroffen war. Bei Kindern werden innerlich wirkende Medikamente meist nicht dauerhaft gegeben. Therapie-Empfehlungen 2016 Die Psoriasis-Leitlinie von 2011 ist Ende 2015 ausgelaufen und wird gerade überarbeitet. Inzwischen gibt es nicht nur neue Medikamente, sondern man weiß auch mehr über die Krankheit. Die Lücke wird gefüllt durch einen „Behandlungspfad Psoriasis 2016“. Der ist gedacht für Ärzte, die sich nicht schwerpunktmäßig intensiv mit Psoriasis befassen. Es wird das aktuelle Wissen dargestellt und es werden Therapie-Empfehlungen gegeben – auch für Sonderformen der Psoriasis, schwierige Stellen und die Behandlung von Kindern. Interessierte Patienten können in dieser Broschüre nachlesen, wie der Arzt nach dem aktuellen Stand der Medizin mit einer Psoriasis umgehen sollte. Dr. Ralph von Kiedrowski, einer der Autoren, betonte, dass der Behandlungspfad zwischen "First-line-Therapie" und "Second-line-Therapie" unterscheidet. Das heißt, welche Medikamente sofort nach der Diagnose verschrieben werden dürfen und welche erst dann, wenn die ersten nicht wirksam genug waren. Außerdem wird empfohlen, zur Begründung für eine Therapie auch beeinträchtigende Lebenslagen wie drohenden Arbeitsplatzverlust oder Erziehungsprobleme mit einzubeziehen. Herausgeber ist der onkoderm e.V., ein Netzwerk von Dermatologen, das ursprünglich nur über Hautkrebs informiert hat. An der Broschüre haben sich drei Pharmafirmen finanziell beteiligt. Bedauerlicherweise haben die Autoren ihre Interessenkonflikte nicht offengelegt. Man erfährt nicht, in welchen finanziellen Beziehungen sie zur Industrie stehen, obgleich das heutzutage zum Transparenz-Standard gehört. Biologika schaffen PASI 100 Die Therapie der Psoriasis wird immer mehr zur Präzisions-Medizin: Biologika verhindern, dass entzündungsauslösende Botenstoffe des Immunsystems ausgeschüttet werden. Zuerst wurde TNF-Alpha gehemmt, ein Signalstoff, der sehr allgemein für viele Entzündungsvorgänge verantwortlich ist. Die neueren Biologika blockieren Interleukine (IL). Dabei versucht man diejenigen zu treffen, die speziell für die Psoriasis verantwortlich sind. Im Frühjahr 2017 kommt Ixekizumab (Taltz) auf den Markt, das IL 17a blockiert. Bis zu 40 Prozent erreichten damit in einer Studie eine völlige Erscheinungsfreiheit (PASI 100). Auch bei der Psoriasis auf dem Kopf, an Händen und Füßen und vor allem an den Nägeln waren die Abheilungsraten sehr hoch. Weitere Biologika, die entweder IL-17 oder IL-23 hemmen, sind angekündigt. Bis 2018 werden 15 neue Zulassungen erwartet, so Prof. M. Augustin. Der nächste Schritt müsse die Heilung der Psoriasis sein, so Prof. Reich. Nebenwirkungen bei Biologika Viele Patienten haben Angst vor schweren Nebenwirkungen der Biologika, weil die Immunabwehr geschwächt wird und die Risiken über 20 / 30 Jahre unbekannt seien. Diese Befürchtungen werden genährt durch eine Studie von US-amerikanischen Rheumatologen, auf die Prof. Percy Lehmann hinwies. In 2011 hatten sie Rheuma-Patienten untersucht, die mit TNF-α – Blockern behandelt wurden. Sie meinten, dass bei denen das Risiko, einen weißen Hautkrebs zu bekommen, deutlich erhöht sei. Doch weißer Hautkrebs ist meist heilbar, wenn er früh genug erkannt wird. Die Dermatologen, die tagtäglich mit Biologika zu tun haben, halten solche Ängste für übertrieben. Leider seien schwere Nebenwirkungen „unabänderliche Risiken“, so Prof. Jörg Prinz. Darüber müsse aufgeklärt, Risikogruppen ausgeschlossen und regelmäßig kontrolliert werden. Die Biologika sind weltweit an zehntausenden Patienten getestet worden. In nationalen und internationalen Registern werden laufend Auffälligkeiten gesammelt. Es gibt also ein dichtes Netz an Überwachung. Generell haben Menschen mit einer chronisch entzündlichen Krankheit ein höheres Risiko für Infekte, Tumore oder schwere Begleiterkrankungen. Es ist die Entzündung im Körper, die das begünstigt. Wer eine Psoriasis nicht oder nur halbherzig behandelt, geht möglicherweise ein hohes Risiko ein. Die häufigsten Nebenwirkungen bei Biologika, so Prof. D. Thaci, seien Reaktionen auf die Infusion. Deshalb aber müsse die Therapie nicht abgebrochen werden. Ernste Infektionen kämen bei Biologika nicht öfters vor, als bei den anderen Psoriasis-Medikamenten, so Dr. Sandra Philipp. Das gelte auch für Herzinfarkte, Schlaganfälle und Krebs. Das habe eine Auswertung des deutschen Registers PsoBest von 2015 ergeben. Ein schwerwiegender Effekt, so Prof. Reich, komme in der Praxis nur in einem Fall von 200 Patientenjahren vor. Das sind (frei übersetzt) 0,5 Prozent. In Studien häuften sich Probanden, die infektanfälliger sind. Deshalb kämen dort doppelt so viele schwere Infekte vor (1 Prozent). Im internationalen Register PSOLAR sind etwas mehr Fälle verzeichnet. Pro 100 Patientenjahre gibt es dort durchschnittlich 1,5 Fälle; die meisten schweren Infekte bei Infliximab (2,5) und Adalimumab (2). Als häufigste schwere Infektionen wurden bei PSOLAR Entzündungen der Lungen (Pneumonie) und des Bindegewebes (Phlegmone) gemeldet. Bei IL-17-Patienten gäbe es, so Prof. Reich, ein etwas erhöhtes Risiko für eine Pilz- (Candida-) Infektion. Er habe bei fast jedem Biologikum-Patienten einen leichten Vitamin-D-Mangel gemessen. Dr. Philipp wies darauf hin, dass bei den über 65-Jährigen Biologikum-Patienten mehr schwere Nebenwirkungen auftreten würden. Es könne auch sein, dass diese Effekte auf die höhere Krankheitsanfälligkeit von Älteren (z.B. für Infektionen) zurückzuführen seien. Im Einzelfall sollte überlegt werden, ob ein Biologikum für einen Patienten riskant werden könne. Zu den Risikogruppen gehören Diabetiker, Raucher, Erkrankte mit aggressivem Pilz oder einem entzündeten Darm und Ältere. Bei Patienten, die viele weitere Medikamente nehmen, müssen Wechselwirkungen ausgeschlossen werden. Kinder haben andere Begleiterkrankungen Bis zu 1 Prozent der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren können eine Schuppenflechte bekommen. Das Risiko steigt mit höherem BMI. Wie bei den Erwachsenen gibt es auch in dieser Gruppe Begleiterkrankungen. Bei den jungen Patienten findet sich mehr LDL-Cholesterin im Blut. Das ist Blutfett, das zu Gefäßverkalkung führen kann. Bei jedem Vierten wurde zugleich Neurodermitis festgestellt, gefolgt von Heuschnupfen, Asthma und Viruswarzen. Dr. Andreas Pinter rät deshalb, unbedingt und so früh wie möglich alle für Kinder zugelassenen Therapiemöglichkeiten zu nutzen. Es sei falsch, stattdessen „gut gemeinte“ Vorsicht walten zu lassen. Haus- und Kinderärzte seien meist nicht so gut informiert wie Dermatologen. Wenn ein Kind angemessen behandelt wird, könne man Therapien auch für längere Zeit wieder absetzen. Ein Stoff wirkt in jeder Zubereitung anders Dermopharmazeuten haben festgestellt, dass ein Wirkstoff in Cremes, Salben, Pasten, Lotionen, Gels oder Schäumen nicht gleichermaßen in die Haut abgegeben wird. Bei der Psoriasis, so Prof. Johannes Wohlrab, hätte sich gezeigt, dass Eindringtiefe und Bioverfügbarkeit sich verbessern, wenn die „Galenik“ gewechselt wird. Das heißt, ein und derselbe Stoff wirkt unterschiedlich gut auf die Krankheit, je nach dem, in welcher Zubereitung er aufgetragen wird. Prof. Wohlrab weist darauf hin, dass wasserfreie Zubereitungen (Melkfett, Vaseline, reines Öl) für therapeutische Zwecke ungeeignet sind. Wasser sei ein wesentlicher Faktor beim Transport in die Haut. Bei der Vorstellung des neuen Produkts Enstilar wurde gezeigt, wie diese Wirkungsunterschiede zu erklären sind. Die Kombination des Kortikoids Betamethason mit dem Vitamin D3-Analogon Calcipotriol gibt es schon lange als Salbe und Gel (Daivobet®). In der Salbe sind beide Wirkstoffe teilweise als Kristalle enthalten, im Gel teilweise noch das Kortikoid. Im Schaum hingegen finden sich keine Kristalle. Kristalle aber, so Professor Reich, vermitteln keinen Wirkstoff in die Haut. Bei Enstilar bewirke das, dass der „Sprühschaum“ schneller die gleiche Wirkung erzielt, als andere Zubereitungen – vor allem beim Juckreiz. Generell würden Gels oder Schäume von Patienten eher akzeptiert und dann auch tatsächlich angewendet. Wie gut ein Wirkstoff von der Haut aufgenommen und verfügbar gemacht wird, hängt, so Prof. Wohlrab, auch vom Hautzustand ab, d.h. von der jeweiligen Barriere- und Reserve-Funktion. Der sei in der akuten Phase anders als in der abgeheilten. Für den akuten Zustand empfiehlt er Öl-in-Wasser-Gemische, für den chronischen eher lipophile (fettlösliche). TIX noch zeitgemäß? Äußerlich anwendbare Kortikoide werden nicht nur nach Wirkstoffklassen unterschieden. Seit 2003 werden sie zusätzlich mit einem Therapeutischen Index (TIX) bewertet. Die Kennzahl beschreibt das Verhältnis von Nutzen und Risko des Kortisons. Diese Messgöße ist bei der Diskussion der aktuellen Leitlinien für die Neurodermitis von der Mehrheit der Autoren als „nicht evident“ abgelehnt und wieder herausgenommen worden. Darauf verwies Prof. Jens-Malte Baron. Mit heutigen Messmethoden käme man vermutlich auf andere Ergebnisse. MTX wirkt gespritzt besser als geschluckt Auch bei innerlichen Medikamenten wirkt der gleiche Stoff in verschiedenen Darreichungsformen unterschiedlich. Das wurde jetzt für Methotrexat (MTX) zur Behandlung der Psoriasis vulgaris gezeigt. Die Ergebnisse einer Studie aus 2011 wurden mit einer aktuellen Untersuchung verglichen. Die hatte der Hersteller medac finanziert und wurde von Prof. Reich vorgestellt. Das Ergebnis ist eindeutig: Nach 52 Wochen wurde erhoben, bei welchem Anteil sich die Hauterscheinungen um mindestens 75 Prozent verbessert haben (PASI 75). Bei denjenigen, die MTX als Tablette erhalten haben, waren es 24 Prozent; bei denen, die es als Injektion erhielten dagegen 45 %. MTX als Spritze oder Pen wirkt also bei der Haut-Psoriasis deutlich besser. Prof. Reich wies daraufhin, dass dieser Wert mit anderen statistischen Methoden bei 75 Prozent gelägen hätte. Als häufigste Nebenwirkung treten bei MTX erhöhte Leberwerte auf. Trotzdem müssten Patienten keine Angst haben. Tatsächlich gebe es unter MTX deutlich weniger Lebererkrankungen (Hepathopathie), als befürchtet – dank regelmäßiger Kontrollen. Prof. Reich empfahl, regelmäßig auf „P III NP“ (Prokollagen-III-Peptid) zu testen. Dabei erfährt man etwas über den Bindegewebsanteil der Leber, also die seltene Gefahr einer Leberfibrose. Diese Laborleistung wird bundesweit 2 x im Jahr von den Krankenkassen bezahlt. Außerdem sollte beobachtet werden, wie stark die Lymphozyten-Anzahl unter MTX fallen würde. Gemessen an der Ausgangssituation müsse bei einem Abfall um 20 Prozent das Medikament abgesetzt werden. Zu viel Folsäure, 24 Stunden nach der MTX-Gabe, könne die Wirkung aufheben. Deshalb empfiehlt Reich, nicht mehr als 10 mg, besser nur 5 mg zu geben, unabhängig von der MTX-Dosierung. Ältere Menschen haben meist eine eingeschränkte Nierenfunktion und sollten deshalb niedrigere MTX-Dosierungen bekommen. MTX – neuer Wirkmechnismus entdeckt Im Rahmen dieser aktuellen Studie wurde außerdem festgestellt, dass MTX immun-modulierend wirkt: Es wirkt direkt auf ein Signal-Molekül (cAmp) im Kern der Immunzelle. Das schaltet durch MTX von „entzündlich“ auf „anti-entzündlich“ um. Statt pro-inflammatorischer Botenstoffe wie TNF-Alpha oder IL-17 werden anti-inflammatorische ausgeschüttet wie IL-10. Bisher ging man davon aus, dass MTX die schnelle Teilung und das vermehrte Wachstum der Hautzellen hemmt. Psoriasis arthritis früher erkennen Seit vielen Jahren gibt es den RheumaScan. Mit Infrarot-Licht können in wenigen Minuten Entzündungen an den Hand- und Fingergelenken diagnostiziert werden. Das schon im frühesten Stadium, d.h. bevor die Beschwerden in den Fingern auffällig werden und der Arzt etwas ertasten kann. Mit dem RheumaScan kann aber auch bequem kontrolliert werden, wie gut eine Therapie angeschlagen hat. Ein Kontrastmittel reichert sich an den entzündeten Gelenken an. Die Hände liegen auf dem Farb-Laser und zeigen verschiedenfarbige Flecken an. Dort, wo es gelb, orange oder rot ist, sind die Stellen entzündet. Für jede Gelenkkrankheit gibt es typische Entzündungsherde. Bei der Psoriasis arthritis sind das die Finger-Endglieder oder die gleichen Gelenke verschiedener Finger. Außerdem können Farbmuster zeigen, ob Bänder und Bandansätze mit betroffen sind. Prof. Reich betont immer wieder, dass die Entzündungen einer Psoriasis arthritis in den ersten zwei Jahren eingedämmt werden müsse. Gelänge das nicht, sei die Krankheit langfristig schwer „einzufangen“. Dieses ungefährliche Diagnoseverfahren sollte man beim ersten leisen Verdacht einer Gelenkbeteiligung nutzen. Leider zahlen es die meisten Krankenkassen bisher nicht bzw. beteiligen sich nur am Kontrastmittel. Siehe auch: Rheuma-Scan (Xiralite-Untersuchung) Aufgeschnappt "Die Therapie der Psoriasis ist ein Marathon und kein Sprint", Dr. A. Pinter "Drug Holiday ist nicht mehr in", Prof. D. Thaci "Immer mehr Aktienfonds investieren in Psoriasis-Medikamente", Prof. W.-H. Boehncke "Harnstoff gehört nicht auf Kinderhaut", Prof. J.-M.Baron "Sonnenlicht macht glücklich", Dr. H. Stege "Die Diskussion um krankmachenden Vitamin-D-Mangel ist ideologisch überfrachtet", Dr. H. Stege "Keiner weiß wirklich, ob die Krankheit einen Vitamin-D-Mangel hervorruft oder umgekehrt der Vitamin-Mangel die Krankheit"‚ Prof. Dr. T. Herzinger "Kalorische Reduktion erhöht die Lebenserwartung", Prof. W.-H. Boehncke "Die Dermatologie verliert wichtiges Know-How, wenn immer weniger bestrahlt wird", Prof. Percy Lehmann "PUVA ist unter den Bestrahlungstherapien die 'Königsdisziplin' “, Prof. Percy Lehmann "Die Psyche wirkt stärker auf Entzündungen als die Ernährung", Prof. U. Gieler "Nur wer den Omega-3-Fettsäuren Index messen lässt, kann sicher sein, dass EPA und DHA überhaupt aufgenommen werden", Dr. Imke Reese "Erfolgreich kann Omega 3 – langkettig, aus Meeresfischen – sein, wenn es zusammen mit "unterkalorischer" Mittelmeerkost und bei gleichzeitiger Weiterbehandlung eingenommen wird", Dr. Imke Reese Meldungen Enbrel-Pen klickt zweimal Wer sich sein Biologikum selbst spritzt, bevorzugt den Pen gegenüber der Spritze. Für Enbrel wird jetzt eine verbesserte Technik angeboten: Zum einen ist es jetzt weniger kraftaufwendig, die Sicherung zu überwinden. Zum anderen gibt es, nach dem Starten, einen zweiten Klick. Der signalisiert, dass der Pen völlig entleert ist. Einzelheiten zu dem neuen "Myclic" findet man in einer Patientenbroschüre. "BeWegbereiter" jetzt mit Übungen für PsA Das kostenlose Abnehm-Programm BeWegbereiter ist erweitert worden: Jetzt gibt es für Patienten mit Psoriasis arthrits gelenkschonende Bewegungsübungen. Dermalex – für Psoriasis geeignet? Uns ist eine Produktserie aufgefallen, die unter anderem mit einer speziell patentierten "Psoriasis-Technologie" wirbt. In der Community des Psoriasis-Netzes wurde darüber schon diskutiert. Die Produkte sind nach Herstellerangaben als Medizinprodukt zugelassen. Das sind weder reine Pflegeprodukte, noch sind es Arzneimittel. Medizinische Wirkungen dürfen nur dann beworben werden, wenn sie z. B. physikalisch verursacht sind. Bei der Psoriasis kennt man das von der Vitamin B 12 -Creme: Das Vitamin B12 würde rein physikalisch Stickstoff-Monoxyd (NO) binden, so Experten wie Prof. Clemens Allgaier. Eine so verringerte NO-Konzentration in der Haut von Patienten mit Psoriasis oder dem atopischen Ekzem führe dazu, dass die Entzündung zurückgehe. Ob das tatsächlich so abläuft, ist aber umstritten. Der Anbieter von Dermalex Psoriasis verspricht, den "Barriere-Reparaturmechanismus" zu beschleunigen und "die bei Psoriasis meist geschädigte Hautbarriere" zu stärken. Das würde physikalisch durch Aluminiumsilikat sowie Magnesium- und Calciumchlorid bewirkt werden. Die Beschreibung der genauen Effekte beider Stoffe laufen letztendlich darauf hinaus, die Hautoberfläche davor zu schützen, dass Bakterien, Allergene oder Viren eindringen können. Eine geschädigte Hautbarriere ist zwar die Ursache für eine Neurodermitis, nicht aber für eine Schuppenflechte. Es ist zu vermuten, dass Dermalex® nicht mehr als einen pflegenden Einfluss auf die Psoriasis hat – immerhin sind Ceramide enthalten. Im übrigen rät der anerkannte Dermopharmazeut Prof. J. Wohlrab davon ab, bei Hautkrankheiten Medizinprodukte mit mechanischer Wirkung einzusetzen. Sie seien nicht effektiv genug.
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Einmal im Jahr gibt es für Hautärzte eine Woche, in der sie so viel Wissen in ihrem Fachgebiet tanken können wie kaum sonst. In diesem Jahr war das die Fortbildungswoche in München. Das Psoriasis-Netz war zu Gast. Lesen Sie hier Neues und Bewährtes rund um die Schuppenflechte. Beobachtungen Es gibt immer wieder neue Erkenntnisse über die Schuppenflechte – nicht zuletzt auch deshalb, weil die Pharmafirmen sehr viel Geld in ihre Erforschung stecken. Einige Referenten meinten, dass für (viele) Psoriatiker das Zeitalter der „Erscheinungsfreiheit“ begonnen haben könnte. Das jedenfalls ließen die Studienergebnisse des neuen Biologikums mit dem Wirkstoff Secukinumab erwarten. Verstärkt hat sich die Ansicht, Psoriatiker nicht nur solange zu behandeln, bis ihr aktueller Schub abgeheilt ist („Intervall-Therapie“). Stattdessen wird jetzt auch für äußerlich wirkende („topische“) Stoffe propagiert, sie dauerhaft einzusetzen („Langzeit-Therapie“). Als Neuigkeit wurde eine Lösung vorgestellt, mit der Haut- und Kopfhaut-Plaques nicht durch chemisch wirkende Stoffe gelöst werden, sondern durch rein physikalische Mechanismen („Caramba für die Schuppen“). Bei den Psychologen fiel uns auf, dass ganz selbstverständlich von typischen Charaktereigenschaften von Psoriatikern bzw. von Neurodermitikern gesprochen wurde. Deutet sich hier eine Renaissance der Theorie aus den 80-er Jahren an, dass jeder Krankheit typische Charaktereigenschaften zugeordnet werden können? Wie immer, gab es am Rande viele für Patienten interessante Hinweise, zum Beispiel auf ein Schrittzähler-Portal für Psoriatiker. Dazu am Ende mehr. Innerliche Therapien Biologika Das Biologikum Secukinumab wurde als „Psoriasis Therapie 3.0“ (Professor Stefan Beissert) und als „Einstieg in die praktische Erscheinungsfreiheit“ (Professor Thomas Luger) vorgestellt. Der Interleukin-Blocker wirkt besonders schnell und erreicht nach drei Monaten bei über der Hälfte der Patienten eine 90-prozentige Abheilung, bei einem Viertel sogar eine 100-prozentige. Diese Werte ändern sich auch nach einem Jahr kaum. Wird die Therapie mit Secukinumab beendet, verschlechterte sich die Haut erst nach einem halben Jahr um 20 Prozent. Wird das Biologikum nach einer Unterbrechung erneut gegeben, lässt die Wirkung nicht nach, weil kaum Antikörper gebildet werden. Mögliche Nebenwirkungen sind vor allem Infekte (wie bei allen Biologika, wenn auch deutlich weniger) und Kopfschmerzen. Secukinumab steht kurz vor der Zulassung für die Plaque-Psoriasis. Das Präparat ist nicht explizit für die Psoriasis vulgaris an Händen und Füßen, an den Nägeln und in der pustolösen Ausprägung zugelassen – doch der Hersteller Novartis hat bereits jetzt, vor der Zulassung, zu diesen einzelnen Themen eigene Studien durchführen lassen. Er nennt noch keinen Handelsnamen. Methotrexat (MTX) MTX wirkt gespritzt (Injektion, Pen) deutlich besser als in Tablettenform. Während andere innerlichen Psoriasis-Medikamente nach 12 Wochen ihre volle Wirkung zeigen, dauert es bei MTX 24 Wochen. Zu MTX muss unbedingt Folsäure eingenommen werden, um langfristig die Leber-Verträglichkeit zu gewährleisten. Sonst, so Professor Markus Braun-Falco, bestände das Risiko eines (tödlichen) Leberversagens. Professor Diamant Thaci verwies darauf, dass die Folsäure-Tablette 24 Stunden nach dem MTX eingenommen werden müsse. Das heißt nicht, „irgendwann am nächsten Tag“. Man könne sie aber später, d.h. am übernächsten Tag einnehmen. Eine Leber-Biopsie wird nicht mehr gemacht, weil die Ergebnisse nicht zuverlässig waren. Professor Thaci bestätigte, dass kein erhöhtes Missbildungs-Risiko bestünde, wenn ein Mann unter laufender MTX-Therapie ein Kind gezeugt hat. Das sei absolut kein Abtreibungsgrund. Frauen dagegen müssen unbedingt verhüten und drei Monate vor der Zeugung mit MTX aussetzen; besser, so Thaci, seien sechs Monate. Generell empfiehlt er, MTX dauerhaft als Langzeit-Therapie einzusetzen – wenn es gut wirkt und vertragen wird. Wenn MTX abgesetzt wird, verschlechtere sich die Psoriasis nach zwei bis sechs Monaten. MTX wird mit anderen Psoriasis-Therapien und -Medikamenten kombiniert, um deren Wirkung zu verbessern. Äußerliche Therapien Glukokortikoide (Kortison) Es gibt kein Präparat, so Professor Peter Elsner, das bei längerer Anwendung die Haut überhaupt nicht verdünnt („Atrophie“). Aber die vierte Generation der Glukokortikoide (beispielsweise der Wirkstoff Methylprednisolonaceponat) mache das deutlich geringer, würde besser von der Haut aufgenommen werden und wirke schneller. Wenn die äußerliche Kortisonbehandlung abgesetzt wird, geht auch die Atrophie zurück. Wer sich genauer informieren will: DDG-Leitlinie: "Topische Dermatotherapie mit Glukokortikoiden“ Vitamin-D3-Analoga PD Dr. Thomas Rosenbach plädierte dafür, die Kombination von Calcipotriol mit Betamethason (Daivobet) nicht nur akut einzusetzen und dann aufzuhören, wenn der Patient erscheinungsfrei ist. Stattdessen rät er danach zu einer Erhaltungs-Anwendung an festen Tagen (z.B. sonnabends und sonntags). Bei einem nächsten Schub könne dann mit geringer dosierem Kortison behandelt werden. Trotz dauerhafter Anwendung würden keine typischen Kortison-Nebenwirkungen auftreten. Das habe ein 52-Wochen-Vergleich mit Placebo ergeben. Calcipotriol, so Rosenbach, arbeite den typischen Nebenwirkungen des Kortison wie der Hautverdünnung entgegen. Rosenbach rät davon ab, die Kombination nach ersten Abheilungen durch reines Calcipotriol (Daivonex®) zu ersetzen. Das sei lange nicht so wirksam. Rezepturen Mehrere Referenten wiesen darauf hin, dass die in der Apotheke hergestellten Rezepturen meist deutlich billiger sind, als Fertigpräparate – oft auch in kleineren Mengen. Damit würde nicht nur das Budget des Arztes weniger belastet werden. Es sei auch möglich, so Professor Wolfgang Gehring, den Patienten ausprobieren zu lassen, ob er Creme, Salbe, Lotion oder Gel bevorzuge. Dr. Petra Staubach wies darauf hin, dass das vom Markt genommene Teer-Shampoo Tarmed weiterhin als Rezeptur verschrieben werden darf. Beide Referenten appellierten an die Hautärzte, möglichst Magistralrezepturen zu verschreiben. Das sind Standard-Mischungen, deren Funktion und Wirkung bekannt sind und oft den Fertig-Arzneimitteln entsprechen. Staubach schätzt eine Chloral-Hydrat Rezepturcreme als „tolle Option“ gegen Juckreiz im Alter. Lichttherapien Dr. Kamran Ghoreschi verwies darauf, dass in einer Studie die Bestrahlung mit UVB Schmalband (311 nm) den innerlichen Wirkstoffen (MTX, Humira®, Enbrel® und Stelara®) nicht unterlegen war. Sie sei eine echte Alternative. Nur wirke das UV-Licht eben nicht auf die Gelenke. Es gebe nur wenig Studien, ob UVB-Schmalband Hauttumore verursacht. Alle würden das verneinen. Ghoreschi verwies darauf, dass PUVA in Kombination mit anderen Mitteln hochwirksam sein könne. Aber Licht neutralisiere die Wirkung von Vitamin-D3-Analoga. Die müssten deshalb zwei Stunden vor oder nach einer Licht-Therapie aufgetragen werden. Hinlänglich bekannt sei, dass während einer PUVA-Therapie kein Ciclosporin eingenommen werden darf. Dadurch würde das Hauttumor-Risiko um das 100- bis 1000-Fache steigen. Bade-PUVA habe den Vorteil, dass die Lichtsensibilität durch das Psoralen nach 30 bis 60 Minuten nachlässt, während sie bei der oralen Behandlung länger anhält und man sich vor Sonne schützen müsse. Patienten müssten darüber aufgeklärt werden, dem Arzt mitzuteilen, welche pflanzlichen (meist rezeptfreien) Arzneimittel sie nehmen. Viele Pflanzen könnten die Lichtempfindlichkeit erhöhen. Prof. Steffen Emmert erinnerte an die Leitlinien „Empfehlungen zur UV-Photo-Therapie und Photo-Chemo-Therapie“. Ausdrücklich wies er darauf hin, dass Anti-Oxidantien nicht gegen Hautkrebs wirken! Psychodermatologie Immer mehr junge Hautpatienten, so Professor Wolfgang Harth, kämen mit mit psychischen Störungen in die Praxis. Kinder mit Juckreiz seien bisher relativ selten gewesen. Belastungen wie Leistungsdruck, Schönheitsansprüche, Wut oder Unruhe würden sich über die Haut äußern. Eine von den vielen Entspannungs-Methoden sollte jeder Hautpatient beherrschen. Aber, so Harth, gerade Psoriatiker kämen meist nach einigen Sitzungen nicht mehr. Er empfindet Psoriasis-Patienten als depressiver und verzweifelter, mit größerer Neigung zum Alkohol als z.B. Neurodermitiker. Professor Uwe Gieler erklärte, Psoriatiker mit Juckreiz würden eher zu Depression, Alkoholsucht, Sozial-Phobie (meiden gesellschaftliche Zusammenkünfte) und Selbstmordgedanken neigen. Dr. Eva Peters meinte, Neurodermitiker seien aggressiver, angespannter und erregbarer als andere Hautpatienten. Bei einer Befragung von fast 4000 Haut-Patienten stellte sich heraus, dass sie gegenüber Nicht-Hautkranken doppelt so häufig von psychischen Erkrankungen (Depressionen, Ängste, Selbstmordversuche) betroffen sind. Patienten-Schulungen dagegen würden nicht nur den Hautzustand und den Schweregrad verbessern, sondern auch die Lebensqualität erhöhen. Die Psychotherapeutin Dr. Judith A. Bahmer hat eine Arbeit über Psoriatiker geschrieben. Darin kommt sie zu dem Ergebnis, dass es Psoriasis Patienten an positiven Affekten mangele, d.h. sie sich nicht freuen könnten. Ziele, die sie sich selbst setzen, würden nicht zu ihren unbewussten Bedürfnissen passen. Bahmer spricht von einer „erlernten Hilflosigkeit“ der Psoriatiker. Nach Stress seien sie nur noch schlecht zu motivieren, ein Vorhaben erneut anzufangen. Das alles, so die Psychotherapeutin, führe dazu, dass sie sich aus dem gesellschaftlichen Leben zurückziehen würden. Vermischtes Psoriasis arthritis Professor Frank Behrens berichtete über einen Test, bei dem die gleichen Patienten einem Dermatologen und einem Rheumatologen vorgestellt wurden. Der Hautarzt diagnostizierte bei 3 Prozent eine Gelenkbeteiligung, der Rheumatologe dagegen bei 20 Prozent. Hinweise, dass eine Psoriasis arthritis vorliegen könne, seien vor allem die Nagelbeteiligung, Psoriasis in der Analfalte, auf der Kopfhaut, am Haaransatz oder im Gesicht. Eher keine Gelenkbeteiligung sei bei Patienten zu vermuten, die eine pünktchenförmige Psoriasis (Psoriasis guttata) hätten oder an Händen und Füßen (Psoriasis vulgaris palmoplantaris) betroffen seien. Das gelte nicht für die pustulöse Form an Händen und Füßen. Je später der Patient mit einer Psoriasis arthritis zum Arzt gehe, desto geringer ist die Chance, die Krankheit gut behandeln zu können. Fettleibigkeit (Adipositas) Problematisch sei, so Professor Rolf-Markus Szeimies, dass in Deutschland die Zahl der Fettsüchtigen ständig steigt, auch bei Kindern. Schon jetzt seien 13,6 % der Männer, 12,3 % der Frauen fettleibig. Der Schweregrad einer Psoriasis Arthritis stehe im direkten Verhältnis zum Body Mass Index. Durch Abnehmen konnte eine deutliche PASI-Reduktion festgestellt werden. Professor Markus Braun-Falco wies darauf hin, das dicke Patienten sich unter den Falten nur schwer mit Kortison-Cremes behandeln könnten, weil Falte auf Falte liege. Juckreiz (Pruritus) Ein Medikament (z.B. hochdosiertes Anti-Histaminikum) gegen Juckreiz muss spätestens nach zehn Tagen wirken, so Professor Marcus Maurer. Was bis dahin nicht anschlägt, wirke auch danach nicht. Zahlen Professor Michael Sticherling stellte in seinem Vortrag einige Mythen und Fakten zur Psoriasis klar: Es stimme nicht, dass immer mehr Menschen an Psoriasis erkranken. Der Anteil in der Bevölkerung liege konstant bei 2,5 Prozent (Prof. Augustin spricht von 2,1 Prozent). Auch bei Kindern gebe es nicht mehr Psoriasis-Fälle. Richtig sei, dass in der Öffentlichkeit mehr über Psoriasis informiert werden würde. Für ein Drittel der Patienten sei Psoriasis eine schwere Krankheit, weil sie mittelschwer (moderat) bzw. schwer betroffen seien. 2/3 der Patienten dagegen hätten lediglich eine leichte Form der Psoriasis. Andererseits hätten 2/3 aller Psoriatiker ihr Leben lang mehr oder weniger häufig Schübe und nur 1/3 selten. Richtig sei ebenfalls, dass viele Menschen mit Psoriasis zu dick seien. Je nach Untersuchung hätten sie ein 2- bis 6-faches Risiko für Adipositas. Ebenso stimme es, dass Psoriatiker mehr Begleiterkrankungen hätten als Gesunde: Psoriasis arthritis, metabolisches Syndrom, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Nikotin- und Alkoholsucht, Depressionen. Neue Produkte Es gibt seit Juli 2014 ein neues Produkt, mit dem hartnäckige Schuppen gelöst werden können, um danach mit einem Wirkstoff oder einer Lichttherapie die Psoriasis zu behandeln: Loyon ist eine Mischung des medizinischen Silikonöls Dimeticon mit einem Mittel, das die Haut weich und geschmeidig macht (Emolliens). Das heißt Cetiol® CC. Im Unterschied zu bisherigen Mitteln werden die Schuppen rein physikalisch gelöst. Professor Ulrich Hennge bezeichnet es als „Caramba für die Schuppen“, weil es sich, wie Caramba-Öl ausbreitet (Spreitverhalten) und in die Plaques eindringt (Kriecheigenschaft). Rein physikalisch wird der Zusammenhalt der Schuppen, ihre Oberflächen-Spannung, zerstört und sie zerfallen in Einzelteile. Das Präparat wirkt nicht pharmakologisch. Das Mittel wirke sehr schnell, so Professor Matthias Augustin, bleibe nicht in den Haaren hängen, es gäbe keine Unverträglichkeiten und es sei gut geeignet für Kinder und Schwangere, für die Salicylsäure nicht in Frage käme. Zur Behandlung der juckenden und schuppenden Kopfhaut mit Mahonia aquifolium kann das Kosmetikum Belixos Liquid angewendet werden. Hautcremes mit dem gleichen Wirkstoff werden schon seit vielen Jahren bei leichter Psoriasis eingesetzt. Das Präparat für die Kopfhaut soll durch eine spezielle Emulsion („Bio-Colloid“) schnell und tief einziehen, ohne zu verlaufen. Für den gesamten Körper ist das Medizinprodukt ISO-Urea MD Baume Psoriasis gedacht. Harnstoff (Urea) soll Schuppen lösen und erschweren, dass sich neue bilden. Ein speziell entwickeltes synthetisches Ceramid (Procerad®) repariert die gestörte Hautbarriere und wirkt gegen Entzündungen. Dieses Produkt wurde im Psoriasis-Netz den Nutzern zum Testen angeboten. Ebenfalls gegen harnäckige Psoriasis-Plaques auf dem Kopf oder am Körper wirkt die Nodé K Emulsion, mit Salicyl- und Glykol-Säure sowie Karitébutter (auch bekannt als Sheabutter). Eine „Anti-Juckreiz“-Maske aus Bioprodukten wie Papaya, Hafer, Kokosöl, Grüntee und Niemblätter für Gesicht und Körper wird unter dem Namen CariCare (früher Caricol-derma) angeboten. Bestrahlungskabinen beim Hautarzt sind bisher immer für den ganzen Körper gedacht. Neu ist die Möglichkeit, mit Rollos von unten und oben nur einen Teil des Körpers zu bestrahlen, wie z.B. beim dermalight 2000. Damit werden nur die Teile mit UV-Licht bestrahlt, die wirklich betroffen sind. Nichts für Patienten, die streifenlos gebräunt sein wollen 😉 Bewegung im Alltag Professor Peter Schwarz kündigte ein „neues Medikament“ an, um das Herzinfarkt-Risiko und den Blutzucker zu senken, das Risiko auf viele moderne chronische Krankheiten zu reduzieren und die Lebensqualität zu steigern. Das "Medikament" seien 10.000 bis 13.000 Schritte pro Tag. Eigentlich, so Schwarz, sind wir am Tag von 24 Stunden nur 20 Minuten aktiv in Bewegung. Sport sei etwas für Menschen, die sich sonst wenig bewegen. Entscheidend für die Gesundheit bzw. die Prävention aber seien die Alltags-Bewegungen: beim Telefonieren herumlaufen, Rolltreppen und Lifts ignorieren usw. Er wies auf das Schrittzähler-Portal Pso-Fit® der Pharmafirma Leo hin. Wer sich dort aktiv beteilige, wäre eher motiviert, sich dauerhaft mehr zu bewegen. Düfte Ein noch wenig erforschtes Gebiet sind die Riechrezeptoren, die es nicht nur in der Nase gibt, sondern z.B. auch in Spermien, der Prostata, dem Gehirn und der Haut. Ein Experte auf diesem Gebiet ist Professor Hanns Hatt („Das Maiglöckchen-Phänomen“). Wird der Veilchenduft-Rezeptor in Prostatazellen aktiviert, so Hatt, reduziere das die Teilungsrate von Tumorzellen und stoppe ihr Wachstum. Der Sandelholz-Rezeptor in Hautzellen dagegen steigere die Zellteilung und erhöhe die Wundheilung. Für die Hemmung der Zellteilung gebe es ebenfalls Riechrezeptoren. Die müssten in Zukunft mehr erforscht werden. Unvergesslich sein Hinweis auf die Entdeckungen des Neurologen Alan Hirsch (Chicago): Füllige Frauen erscheinen (nur) für Männer rund sechs Kilo leichter, wenn sie Parfums mit einer Blumen-/ Gewürzduft-Mischung benutzen. Darüber hinaus hat Hirsch festgestellt, dass Frauen, die nach rosa Grapefruit-Saft riechen, auf Männer bis zu sechs Jahren jünger wirkten. Siehe auch „Alles über das Riechen und wie es unser Leben bestimmt“. Zum Schluss ein Dank Auch diesmal durften wir als Patientenvertreter kostenlos am Fortbildungskongress der deutschsprachigen Hautärzte teilnehmen. Dafür bedanken wir uns an dieser Stelle auch einmal öffentlich bei Professor Thomas Ruzicka, der unser Engagement auf diese Weise seit vielen Jahren unterstützt.
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