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Eine Schuppenflechte kann viele verschiedene Ursachen haben. Streng wissenschaftlich ist die Ursache unbekannt. Das Immunsystem bekommt ein falsches Signal – so viel ist wohl klar. Im Alltag hilft das dem Psoriatiker wenig. Er kann nicht nach der Schuppenflechte-Ursache bei sich persönlich suchen, sondern nur nach dem Auslöser – also danach, was seine Psoriasis zum ersten Mal zum Ausbruch gebracht hat oder sie immer wieder schlimmer werden lässt. An dieser Stelle findest du mögliche Auslöser für die Psoriasis. Genannt wurden die Ursachen in Büchern oder Broschüren (siehe Quellen). Es ist ausdrücklich keine Verbots- oder für jeden in allen Punkten zutreffende Liste. Jeder muss herausfinden, was die Psoriasis überhaupt oder neue Schübe hervorrufen kann. Manche Auslöser finden sich in unterschiedlichen Bezeichnungen mehrfach wieder. Mancher springt auf ein anderes Stichwort an, kennt nur eine der Bezeichnungen. Wer in anderen Quellen weitere Auslöser gefunden hat, kann uns dies gern per E-Mail mitteilen - bitte unbedingt mit Angabe der Quelle. Infekte oder Krankheiten als Ursachen Aids 6, 7 Allergien z.B. durch Medikamente oder andere Umweltsubstanzen 3, 5, 6, 7 Bronchitis 1, 7 chronische Entzündungen, Herde, oft unbemerkt, z.B. Blinddarm, Harnwegen, Eierstöcken, Vorsteherdrüse, Zahnwurzeln, Entzündung der Nasennebenhöhlen, Mittelohrentzündungen, Gallenblasenentzündungen 1, 2, 3, 4 Diabetes mellitus 3 entzündliche Gelenkerkrankungen 2 Erkältungskrankheiten 5 fieberhafte Infektionen 2 Mandelentzündungen 9 Grippe 1 Hautinfektionen durch Bakterien, Pilze, Viren 3, 5, 6, 7 Hefepilze im Darm 8 Gürtelrose - Herpes zoster u.a. 7 Infektionskrankheiten wie Herpes, Röteln, Masern, Angina, Windpocken, Scharlach 1, 2, 3, 4, 6, 7, 8 Kalziummangel 7 Leberschäden z.B. durch übermäßigen Alkoholgenuss 5 Röschenflechte - Pityriasis rosea 7 Schweißfrieseln 7 Stoffwechselstörungen wie Leber- oder Verdauungskrankheiten 4 virusbedingte Erkältungskrankheiten 4 Insbesondere bei der kleinfleckigen Variante der Psoriasis sollte man den Körper auf verborgene Entzündungsherde vor allem vom HNO- und Zahnarzt untersuchen lassen. Auch: Gynäkologe, Internist. (1) Andere Hauterkrankungen wie seborrhoische Dermatitis, Ekzem, Lichen, Akne, Follikulitis, Tinea, Pilzbeefall, Arzneimittelexanthem oder Sonnenüberempfindlichkeits-Dermatitis können sich zu einer Psoriasis "umwandeln" und damit die Ursache sein. (4). Medikamente und deren Wirkstoffe ACE-Hemmer (3, 6, 7), z.B. Captopril, Enalapril 7, 9 Allopurinol gegen erhöhte Harnsäure 5 Alpha-Interferon 1, 7 Amiodaron 1 Anti-Malaria-Präparate (4), z.B. Resochin (5) Betablocker gegen Bluthochdruck und Herzrythmusstörungen) (1, 3, 4, 6, 7, 8), z.B. Atenolol, Propanolol, Metopropol, Pindolol (7) Brom 5 Butazolidine 4 Captopril 1 Chinidin gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen 7 Digoxin 1 Follikular-Hormone 4 Gamma-Interferon 1, 7 Goldsalze gegen Rheuma 5 Hemmer des Zyklooxygenaseweges 3 Indomethazin 1 Jod 5 Kaliumiodid 1 Kontrazeptiva 4 Lithium (gegen Depressionen) 1, 3, 4, 5, 6, 9 Malaria-Prophylaxe oder -Behandlung mit Chloroquin (z.B. in Resochin, Weimer) (1, 7, 9) oder mit dem Medikament Malarone (Anwenderbericht) Melatonin, zum Beispiel im Medikament Circadin Morphinverbindungen 1 nichtsteroidale Antiphlogistika - entzündungs- oder schmerzhemmende Mittel (3, 6, 7), z.B. Diclofenac, Ibuprofen, Phenylbutazon Penicillin 1, 8 Phenylbutazon 1 Procain 1 Salicylate 1, 4 Sulfapyridin 1 Sulfonamide 1 Tetrazyklin 1, 4 Trazodon 1 zu scharfe Salbenbehandlung 3 Für entzündungshemmende Schmerzmittel wird sowohl eine Verschlechterung als auch eine Verbesserung der Psoriasis berichtet. (7) Veränderungen im Hormonsystem des Körpers Schilddrüsenerkrankungen 1 Monatsblutung, Regel, Menstruation Patientenberichte Schwangerschaft, Entbindung 1, 4, 5, 7 Pubertät 4, 7 Wechseljahre 7 Verletzungen der Haut als Auslöser durch aggressive Chemikalien 4 Abschürfungen, Risse, Schnitte 2 Akupunktur 7 Bisse 7 Druck, z.B. fest sitzender Gürtel, knapp sitzende Stiefelschäfte, Uhr 3, 6, 7 Erfrierungen 3 häufiges Waschen 6 Impfungen 6 Injektionen 7 Insektenstiche 7 Kratzen 1, 2, 3, 6, 7, 8, 9 mechanische Beanspruchung v.a. an den typischen Stellen Knie und Ellenbogen 3 Narben, auch noch Jahre nach der Verletzung oder Operation 1, 3, 7 Operationswunden 7 positive Reaktionen auf Allegietests 7 Quetschungen 4 Reiben 5, 7 Schnitt 8 Schürfwunden 7 Sonnenbrand 1, 3, 7 Tätowierung, Tattoos 7 Textilien z.B. aus Schafwolle 6 Verbrennungen, Verbrühungen 2, 3, 7 Klimatische Faktoren und jahreszeitliche Unterschiede Allgemeine Hinweise dazu gab es in den Büchern Nr. 1, 3 und 5 (siehe am Ende des Artikels). Außerdem genannt wurden: hormonelle Veränderungen wegen der Umstellung in den Übergangszeiten Frühling und Herbst 3 trockene Kälte kaltes Klima 7 UV-Strahlen der natürlichen Sonne & künstliche Solarien) - aber selten 2, 8 zu intensive Bestrahlung mit UV-Strahlen (Sonnenbrand) 5, 7 Infrarot-(Wärme-)Strahlen 5 Röntgenstrahlen 5, 7 Chemische Einwirkungen Verätzung 3 toxische Hautreizung 3, 9 Säuren 7 Laugen 7 Psychische Einflüsse Ärger (z. B. am Arbeitsplatz) 1, 3, 7 u.a. Angst 3 Aufregung 3, 4 bevorstehende Prüfungssituationen 2, 7 anhaltende, schwelende Konflikte 1 Depressionen 8 emotionaler Stress - zuwenig Arbeit, zuviel Müßiggang 8 Erschöpfungszustände 6 Familienstreitigkeiten 6 finanzielle Belastungssituationen 1 Hektik 4 Krankheit 6 Liebeskummer 6 positiver Stress wie Heirat 1 Operation 6 Schicksalsschläge 3, 8 seelische Traumata 5 Stress 4, 7, 9 Tod eines Angehörigen 1, 7, 8 u.a. Trennung vom Partner 1, 7, 9 u.a. Überlastung 3, 4 Unfälle 6 Unzufriedenheit 3 Verantwortungsdruck 6 Vertrauensverlust 6 Verzeiflung 3 Nahrungs- und Genussmittel Alkohol (Wein, Schnaps, Bier...) scharfes Essen, scharfe Gewürze Zitrusfrüchte Lebensmittel mit viel Arachidonsäure Erläuterung Die Zahl hinter dem potentiellen Auslöser bzw. der Ursache sagt etwas darüber aus, in welchem Buch, in welcher Quelle der Auslöser zu finden ist. Quellen Matthias Augustin, Erwin Schöpf: "Psoriasis" Gerhard Leibold: "Schuppenflechte - Ursachen, Symptome, ganzheitliche Behandlung" Prof. Hans Meffert: "Schuppenflechte" F. Novotny, J. Hajek: "Wie soll man mit der Psoriasis leben?" Dr. Reinhardt K. Achenbach: "Der Haut-Ratgeber: Alles über Haut, Haare, Nägel" Dr. Eberhard Wormer: "So lindern Sie wirksam Schuppenflechte" Dr. Dietlinde Burkhardt: "Rat und Hilfe bei Schuppenflechte" Heide Marie Geiss: "Schuppenflechte - Ein Patientenratgeber" Ulrich Mrowietz, Gerhard Schmid-Ott: "Schuppenflechte – Was Sie schon immer über Psoriasis wissen wollten" Was war bei dir der Auslöser? In unserem Forum diskutieren Menschen mit Schuppenflechte immer wieder über mögliche Auslöser ihrer Psoriasis. Zum Beispiel hier:
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Menschen mit Schuppenflechte sind laut Forschern weniger anfällig für Virusinfektionen als jene, die unter einer Neurodermitis leiden. Die Wissenschaftler glauben jetzt auch den Grund dafür zu kennen: Direkt in den Psoriasis-Stellen sollen mehr Proteine unterwegs sein, die die Vermehrung von Viren hemmen. Bei der Gelegenheit haben die Forscher gleich noch eine neue Funktion des Immunsystems entdeckt. Eigentlich sind sowohl die Schuppenflechte als auch die Neurodermitis für Viren eine prima Sache: Sie können dort besser durch die geschädigte Hautbarriere in den Körper eindringen. Dennoch haben mehr Neurodermitiker als Psoriatiker virale Infektionen der Haut, die sogar lebensbedrohlich werden können. "Schuld" daran ist das Interleukin-29. Dieser Botenstoff sorgt dafür, dass eben unterschiedlich viele so genannte antivirale Proteine produziert werden. Interleukin-29 in Haus mit Psoriasis "Von den mehr als 30 Botenstoffen der Immunzellen, die wir bei der Schuppenflechte untersucht haben, gab es einzig mit Interleukin-29 einen Zusammenhang mit den Mengen der antiviralen Proteine«, erklärt Dr. Kerstin Wolk von der Berliner Charité. "Tatsächlich ist Interleukin-29 zwar in psoriatischer Haut, nicht jedoch in Haut mit Neurodermitis vorhanden." Als die Forscher das Interleukin-29 wegfingen, verringerte sich in den Hautproben von Psoriasis-Patienten die Zahl der antiviralen Proteine. In weiteren Versuchen sorgte das Interleukin-29 dafür, dass die Produktion antiviraler Proteine angekurbelt wurde und Hautzellen so vor Virusinfektionen geschützt wurden. Also wollen die Forscher genau dort ansetzen: "Wir können uns vorstellen, dass man mit der therapeutischen Gabe von Interleukin-29 oder von Substanzen, die seine Wirkung nachahmen, die lokale Virusabwehr von Patienten steigern kann", sagt Dr. Robert Sabat, Leiter des Psoriasis-Forschungs- und Behandlungszentrums der Charité. Das gelte für Neurodermitis, aber auch für andere chronische entzündliche Erkrankungen, die sich an den Epithelien abspielen – wie einige Lungenerkrankungen, bei denen virale Infektionen ein Problem sind. Ihre Erkenntnisse haben die Forscher in der Fachzeitschrift "Science Translational Medicine" niedergeschrieben. Foto: Visionsi - Fotolia.com
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Was Psoriasis-Patienten zum Coronavirus wissen sollten
Claudia Liebram posted an article in Medikamente
Sind Menschen mit Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis anfälliger für eine Infektion mit dem neuen Coronavirus? Müssen sie sich besonders schützen, um nicht die COVID-19-Erkrankung zu bekommen? Und was, wenn das Immunsystem schon von einem Immunsuppressivum unterdrückt wird? Bislang kann man sagen: Wer Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis hat, ist nicht grundsätzlich anfälliger für eine Infektion mit dem Coronavirus. Wenn jemand dann an Covid-19 erkrankt, kann das schwer verlaufen. Deshalb ist der eigene Schutz und der aller Leute ringsherum so wichtig. Das oberste Gebot in aufgeregten Zeiten lautet nach wie vor: Dieser Meinung sind auch die Experten vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen. "Fakt ist: Grundsätzlich ist das Risiko einer Infektion mit dem Virus nicht höher als das Ansteckungsrisiko für andere Keime, erklärte Dr. Ralph von Kiedrowski. "Insofern gelten für Psoriasis-Patienten, die ansonsten gesund sind, die gleichen Vorsichtsmaßregeln wie für alle: Händehygiene, Abstand halten von Erkrankten sowie die Beachtung der Husten- und Nies-Etikette." Letztere besagen: Es wird in den Ellbogen geniest, und Einmaltaschentücher haben ihren Namen nicht umsonst – sie sind nach dem Gebrauch zu entsorgen. Professor Christian Drosten, der derzeit wohl bekannteste Virologe Deutschlands, rät inzwischen dazu, "Behandlungen bald vor allem auf Senioren und Menschen mit Grunderkrankungen (zu) beschränken" – also auch auf Menschen mit Psoriasis oder Psoriasis arthritis. In seinem täglichen Podcast auf NDR Info sagte er in der Folge vom 9. März 2020: Dann haben wir zusätzlich noch in allen Bevölkerungsgruppen wahrscheinlich ein höheres Risiko bei Grunderkrankungen. Das können Patienten mit Immunsuppression sein, mit Tumorerkrankungen. Es können aber auch Patienten mit metabolischen Grunderkrankungen sein, also Diabetiker, Personen, die einfach einen hohen Körperfett-Index haben. Und Personen, die auch aus anderen Gründen an Herz und Lunge vorgeschädigt sind. https://www.ndr.de/nachrichten/info/9-Wir-muessen-die-aelteren-Menschen-schuetzen,audio650168.html Für die "jüngeren, besonders Gefährdeten" fordert er eine Regelung, "die es allen Arbeitgebern ermöglicht, solche Personen entweder für eine Zeit freizustellen und dann mit Aufgaben zu betrauen, die unter der Überschrift Homeoffice stehen". Das heißt: Wer eine immunsuppressive Therapie bekommt, sollte seinen Arbeitgeber fragen, ob er im Homeoffice arbeiten kann. Therapie-Pause bei Coronavirus-Symptomen Bei Symptomen einer Coronavirus-Infektion sollte der Betroffene abklären lassen, ob sein Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion begründet ist. Dabei hilft die Telefon-Hotline 116117 weiter oder ein Anruf beim behandelnden Arzt. Bis der Verdacht bestätigt oder eben nicht bestätigt ist, sollte bei einer innerlichen Psoriasis-Therapie – egal welcher – eine Pause eingelegt werden. Das ist auch die internationale Sicht: Das International Psoriasis Council, ein Netzwerk von mehr als 100 Psoriasis-Experten, empfiehlt, die Einnahme von immunsuppressiven Medikamenten einzustellen oder zu verschieben, wenn die Krankheit COVID-19 diagnostiziert wurde. Symptome von Covid-19 Die Erkrankung Covid-19 zeigt sich mit Schnupfen erhöhter Temperatur oder Fieber Halsschmerzen Kopfschmerzen Kurzatmigkeit Muskel- oder Gelenkschmerzen Schluckbeschwerden oder Durchfall Vorsorglich die Therapie unterbrechen? Ob eine innerliche Therapie der Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis prophylaktisch abgesetzt werden sollte, kann niemand pauschal beantworten. Da hilft nur ein Gespräch mit dem Arzt, der das Medikament verordnet hat. "Bei den jährlichen Grippewellen der letzten Jahre haben wir bislang nicht dazu geraten", so Dr. von Kiedrowski. Aber: Wer auch bisher schon während der Therapie öfter Infekte bekommen hat oder zu alledem noch eine Lungenerkrankung hat, sollte laut dem Hautärzte-Verband mit seinem Arzt eher über eine vorsorgliche Pause nachdenken als andere. Genannt werden speziell die Medikamente, die gegen TNF-Alpha arbeiten. Sie "weisen in Studien und Registern ein höheres Infektionsrisiko auf als die Substanzen zur Inhibition von IL17, IL23 oder PDE4", so der BVDD. Das heißt: Das Infektionsrisiko ist etwas höher bei Cimzia Enbrel (und seinen Biosimilars Benepali und Erelzi) Humira (und seinen Biosimilars Amgevita, Cyltezo, Imraldi und Solymbic) MTX Remicade (und seinen Biosimilars Flixabi, Inflectra und Remsima) Simponi Bei folgenden Medikamenten ist das Infektionsrisiko nicht so hoch: Cosentyx Ilumetri Kyntheum Otezla Skyrizi Taltz Tremfya Bei IL-12/-23-Blockern wie Stelara und bei MTX kann es nach Erfahrung der Mediziner passieren, dass Infektionen verzögert bemerkt werden. Und: MTX kann in seltenen Fällen (seltenen!) die Lunge schädigen – genau das Organ, auf das es auch das Coronavirus abgesehen hat. In einem Schreiben vom 18. März 2020 an alle Arztpraxen und Kliniken sortierten Deutschlands führende Psoriasis-Experten diese Liste etwas anders: Nach den Erkenntnissen des Gremiums gibt es auch bei MTX und zusätzlich bei Fumaderm und Skilarence kein erhöhtes Risiko für oder bei für oder bei Viruserkrankungen. In dem Schreiben wird auch auf Ciclosporin eingegangen. Dort sei die Datenlage uneinheitlich. Bei anderen Virus-Endemien hatten demnach selbst Transplantations-Patienten, die für gewöhnlich eine höhere Dosis Ciclosporin nehmen, keine deutlich erhöhten Risiken für Komplikationen. Nur: Solche Patienten sind vermutlich besonders vor allen schädlichen Einflüssen geschützt. Die Haut-Experten raten jedenfalls zur Vorsicht bei Patienten über 60 sowie die mit zusätzlichen Erkrankungen wie Diabetes oder COPD. Auch diejenigen, die auch vorher schon während der Therapie mit Ciclosporin zu Infekten neigen, sollen besonders aufpassen. "Wir raten grundsätzlich zur Beibehaltung der vorgenannten Medikamente bei allen Patienten mit Psoriasis, die eine entsprechende Indikation aufweisen" schreiben die Experten. Auch Neueinstellungen auf innerliche Medikamente seien möglich. Aber: "Bei den TNF-alpha-Blockern und bei Ciclosporin sind individuelle Risikofaktoren für Infektionen besonders zu beachten und die klinischen Verläufe sorgfältig zu verfolgen". Hingewiesen wird explizit darauf, dass bei der Behandlung mit TNF-alpha-Blockern eine Fieberreaktion ausbleiben könnte, die sonst unter anderem eine Infektion mit dem Coronavirus anzeigt. Wenn eine innerliche Therapie neu begonnen werden soll Experten auf europäischer Ebene raten dazu, eine neue Therapie mit einem immunsuppressiven Mittel und Biologika erst einmal aufzuschieben. Dabei handelt es sich zwar um einen Rat von Gastroenterologen für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, doch die dort eingesetzten Medikamente sind denen bei Psoriasis ähnlich. Konkret lautet ihr Tipp: Wann immer möglich, sollte die Behandlung während der COVID-19-Epidemie auf der Grundlage einer individuellen Risikobewertung aufgeschoben werden. https://www.ecco-ibd.eu/images/6_Publication/6_8_Surveys/1st_interview_COVID-19%20ECCOTaskforce_published.pdf Andere Gastroenterologen schließen sich dem an, sie denken aber an die Fälle, in denen die Erkrankung so aktiv ist, dass mit einem Beginn der Therapie nicht gewartet werden kann. Dann, schreiben sie im Journal "The Lancet", sollte zu den üblichen Tests vor einer Biologika-Therapie auch eine Prüfung auf SARS-CoV-2 dazugehören. Das sagt ein niedergelassener Hautarzt "Ich denke, dass es nicht notwendig ist, die Medikation ganz abzusetzen", meint Dr. Armin Philipp, Hautarzt in Stuttgart. "Aber natürlich sind Patienten, die eine immunsuppressive Therapie anwenden, gefährdeter. Um so wichtiger ist es, die allgemein empfohlenen Hygieneregeln einzuhalten." Einen weiteren Rat gibt der Hautärzte-Verband: Wer sich noch keine Grippe- oder Pneumokokken-Impfung geben lassen hat, kann das auch jetzt noch tun. Das sagen Rheumatologen „Wir wissen, dass Patienten mit aktivem entzündlichen Rheuma generell infektanfälliger sind“, gibt Professor Hendrik Schulze-Koops von der Ludwig-Maximilians-Universität München zu bedenken. Er ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie. Gründe für die Infektanfälligkeit seien die Erkrankung selbst und die Medikamente, die die Immunabwehr unterdrücken. Neben den üblichen Hygiene-Regeln rät er dazu, den Impfschutz zu überprüfen und, abgestimmt mit dem Rheumatologen, zu vervollständigen. „Besonders Impfungen gegen Atemwegserkrankungen wie Influenza, Pneumokokken und Keuchhusten sind derzeit wichtig“, so Schulze-Koops. Auch Angehörige und enge Kontaktpersonen sollten über die Schutzimpfungen verfügen, die die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt. Schulze-Koops erklärt: Eine rheumatologische Basistherapie sollte auf keinen Fall ohne ärztlichen Rat abgesetzt werden. Arzttermine zur Routineuntersuchung sollten nach telefonischer Absprache verschoben werden. Wer an Covid-19 erkrankt, sollte auch seinen behandelnden Rheumatologen (telefonisch) um Rat fragen. Gerade ersterer Punkt ist ihm wichtig. Ganz deutlich rät er davon ab, aus Angst vor Covid-19 eigenmächtig die Rheumamedikation abzusetzen „Hierfür gibt es bislang keinerlei Grundlage“, meint er. Im Gegenteil: Wenn die Unterdrückung des Immunsystems plötzlich wegfällt, könnten die Symptome der rheumatischen Erkrankung wieder aufflammen. Schon das könne das Infektionsrisiko wieder erhöhen. Wird dann noch Kortison eingesetzt, um den Schub einzufangen, tut das für das Infektionsrisiko das Übrige. In einem Expertenchat des Fernsehsenders MDR fragte eine Zuschauerin: Ich werde mit immunsupprimierenden Spritzen gegen Psoriasis-Arthritis behandelt (Biologikum Ustekinumab alle 12 Wochen). Die nächste Spritze wäre in 10 Tagen dran. Ich bin 68 Jahre alt und außerdem noch Diabetikerin. Die Krankheit ist zur Zeit in Remission. Soll ich die Rheumaspritze jetzt aussetzen oder einige Wochen nach hinten verschieben? Friedemann Schmidt, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apotheker, antwortete: Nein, Sie sollten die Spritze nicht aussetzen, aber Sie haben ein erhöhtes Risiko. Achten Sie deshalb besonders auf sich und vermeiden Sie alle Kontakte mit Menschen, die infiziert sein könnten. https://www.mdr.de/nachrichten/ratgeber/gesundheit/chatprotokoll-corona-sprechstunde-bei-hauptsache-gesund-100.html Das empfiehlt das Robert-Koch-Institut Das Robert-Koch-Institut empfiehlt Risikogruppen – also auch Menschen mit Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis, die ein innerliches Medikament nehmen eine größtmögliche Minderung des Risikos einer Infektion zum Beispiel durch allgemeine Verhaltensregeln (Hände waschen, Abstand halten zu Erkrankten) sich über das Krankheitsbild schon mal zu informieren, damit man die Symptome frühzeitig erkennt beim Verdacht schnell Kontakt aufnehmen zur Hausarzt-Praxis oder telefonisch zu anderen Stellen, die Beratung anbieten das nähere Umfeld – privat wie beruflich – bitten, einem Fälle von COVID-19 mitzuteilen, damit man Vorkehrungen treffen kann und unter Umständen eine Diagnose schneller vonstatten geht Empfehlungen in den USA Der Beirat der National Psoriasis Foundation in den USA empfiehlt, den Kontakt zum Hautarzt jetzt über Telemedizin-Angebote zu suchen. Das Risiko, an Covid-19 zu erkranken, sei für alle, die kein immunsupressives Medikament nehmen und keine Co-Morbidität haben, minimal höher als bei gesunden Menschen. Und: Obgleich es keine wissenschaftlich gesicherten Richtlinien oder Risiko-Einschätzungen gebe, hätten Patienten bei oral eingenommenen Immunsuppresiva (also Tabletten, Kapseln etc.) eventuell (!) ein höheres Risiko. Alles in allem werde ein Abbruch der Biologika-Therapie erst empfohlen, wenn ein Infektion mit dem Coronavirus gesichert sei. Forscher sehen bei einigen Biologika sogar positive Wirkungen „Sollten Patienten ihre Biologika-Therapie während der Covid-19-Pandemie abbrechen?“ fragen sich auch Arjun M. Bashyam und Steven R. Feldman von der Wake Forest School of Medicine in North Carolina (USA). Vielmehr haben sie im „Journal of Dermatological Treatment“ einen Artikel für ihre Kollegen verfasst. In den Packungsbeilagen stünde zwar, dass Biologika bei klinisch bedeutsamen aktiven Infektionen nicht angebracht seien, doch dort werde nicht empfohlen, die Behandlung wegen potenzieller Infektionsrisiken abzubrechen. Später im Text wird es interessant: „Die COVID-19-Lungenentzündung ist durch eine übersteigerte Immunantwort mit hohen TNF-alpha-Spiegeln gekennzeichnet“, erklären Bashyam und Feldman [Quelle]. "Es ist möglich, dass die Hemmung von TNF alpha bei Patienten, die mit SARS-CoV-2 infiziert sind, tatsächlich die Ergebnisse verbessert.“ Das sei während des SARS-Ausbruchs 2003 vermutet worden (Quellen: 1 | 2). Theoretisch sei es also möglich, dass die Modulation dieser Entzündung (also das Eingreifen mit TNF-alpha-Blockern, d. Red.) sogar schützend sein könnte. [Quelle] Bashyam und Feldman werden noch konkreter. Sie schreiben: In einer Studie mit H1N1-Grippemäusen reduzierte Etanercept (Enbrel und seine Bisimilars) die ähnliche übermäßige Entzündungsreaktion, wodurch die Mortalität ("Sterblichkeit“) und die Virus-Vermehrung verringert wurden [Quelle]. Derzeit wird Adalimumab (Humira und seine Bismilars) in einer klinischen Studie für die Behandlung einer schweren COVID-19-Lungenentzündungen untersucht. „Ein vielversprechendes Signal, dass TNF-alpha-Inhibitoren für unsere Patienten zumindest nicht schädlich sein dürften, wenn sie infiziert sind“, schlussfolgern die Autoren. Für IL-17-Blocker wird vermutet, dass sie die Wirkstoffe die anormale Immunantwort bei Covid-19 und die Sterblichkeit an Atemnot verbessern könnten. [Quelle] Verwiesen wird auch auf Studien, wonach Patienten während einer Cosentyx-Therapie eine gute Reaktion auf Grippe-Impfstoffe zeigen. Das zeige, dass die Antwort des Immunsystems auf Viren auch bei IL-17-Blockern noch korrekt funktioniere. [Quellen 3 und 4] Im Deutschen Ärzteblatt vom September 2020 wird über zwei Studien berichtet. Beide kommen zu dem Ergebnis, dass eine Psoriasis-Therapie, die das Immunsystem moduliert, sogar nützlich sein kann. Der Grund: Sie mildert bei Covid-19 die Folgen der Infektion ab. Erfahrungen aus der Psoriasis-Community In unserer Community und auf unserer Facebook-Seite wird – wie überall im Netz – über den Umgang mit dem Coronavirus diskutiert. Wir wollten wissen, welche Antworten Betroffene von ihren Ärzte bekommen haben, wenn sie nach dem Umgang mit dem Coronavirus gefragt haben. Hier eine Auswahl: Hab mit meiner Ärztin am Rheumazentrum in Herne darüber gesprochen. Sie sagt, das das Risiko natürlich deutlich erhöht sei, es aber noch keine Empfehlung gebe mit Adalimub zu pausieren. Ich solle vor jeder Spritze kurz Rücksprache halten, ob sich an dieser Situation was geändert hat. Darüber hinaus: große Menschenansammlung meiden. Kein Stadion etc. https://www.psoriasis-netz.de/forums/topic/31841-biologica-und-corona-virus/?tab=comments#comment-411888 (Habe) heute meinen Rheumatologen gefragt und der meinte, dass ich meine Medis beide ruhig weiternehmen soll und diese erst absetzen bzw. pausieren, wenn sich bei mir irgendwelche Symptome eines Infektes einstellen. Ich würde die Medis ja auch nicht absetzen, weil das Grippevirus unterwegs ist. https://www.psoriasis-netz.de/forums/topic/31841-biologica-und-corona-virus/?tab=comments#comment-411975 Ich war heute bei meinem Rheumatologen. Er sagte zu mir es gibt 2 Wege. Entweder die nächsten Cosentyx Spritzen aussetzen und weiter unter Menschen gehen - also einkaufen, essen gehen, ins Fitnessstudio usw. Oder normal spritzen und zur Sicherheit die genannten Dinge lassen und mich etwas abgrenzen. Ich darf das selbst entscheiden sagt er. https://www.psoriasis-netz.de/forums/topic/31800-corona-virus/page/4/?tab=comments#comment-412128 (Fazit nach einem Gespräch mit dem Arzt:) Ich werde weiter spritzen, mein Arzt wird MICH anrufen, wenn er meint, dass das Ganze bei uns zu heftiger wird und ich absetzen soll. https://www.psoriasis-netz.de/forums/topic/31800-corona-virus/page/5/ Ich bekomme am Dienstag die ersten Spritzen Cosentyx . Hatte sicherheitshalber in der Praxis nachgefragt, ob das zum jetzigen Zeitpunkt ok ist. Von Seiten der Praxis gab es keine Bedenken, es wurde mir überlassen zu entscheiden. Habe unter 2,5 Jahren MTX auch nichts gehabt und werde Dienstag gehen. https://www.facebook.com/PsoriasisNetz/posts/10157741105460272 Mein Dermatologe hat mir gestern DRINGEND davon abgeraten, Cosentyx weiter zu spritzen. Soll so lange pausieren, bis der Spuk vorbei ist. Stelle mich jetzt schon einmal auf den ersten Schub nach 3 erscheinungsfreien Jahren ein. Aber lieber wieder schlechte Haut als sich aufgrund eines anfälligen Immunsystems mit dem Virus anzustecken! https://www.psoriasis-netz.de/forums/topic/31875-cosentyxtherapie-angst-vor-corona-virus/page/2/?tab=comments#comment-412434 meine Hautärztin hat mich extra zu Hause angerufen um mir zu sagen dass ich Cosentyx weiter nehmen soll. Macht ja auch keinen Sinn es ab zu setzen da es sowie noch mindestens 2 Monate im Körper bleibt (und man nicht von heute auf morgen ein wieder funktionierendes Immunsystem hat ;O).... Ich soll auch ganz normal weiter spritzen ausser (wie bei allen anderen Infektionen auch) es kommt zu einer Infektion: dann soll ich das spritzen bis nach Abklingen der Infektion verschieben...... und hoffen das die Psoriasis ruhig bleibt..... https://www.psoriasis-netz.de/forums/topic/31875-cosentyxtherapie-angst-vor-corona-virus/page/2/?tab=comments#comment-412436 Gute Informationen zum Coronavirus Entscheidungshilfe der Charité, ob man zur Untersuchung gehen sollte und ob ein Test sinnvoll ist (vor allem am Smartphone gut nutzbar) Übersichtsseite des Robert-Koch-Instituts mit Verweisen auf viele Quellen Fragen und Antworten des RKI Hilfestellungen für Personen mit einem höheren Risiko für einen schweren Verlauf Tägliches Update des Virologen Christian Drosten im NDR-Podcast (und hier die Folgen als Manuskript zum Nachlesen) Wenn deine Psyche wegen Covid-19 leidet Der Berliner "Tagesspiegel" hat in diesem Artikel gut erklärt, warum Angst okay ist, Panik aber nicht. Und wie man damit umgeht. Die Helios Kliniken haben eine deutschlandweite Hotline für Fragen zum Corona-Virus gestartet. Seit einigen Tagen sitzen an den Telefonen nun mehr Psychologen. Erreichbar ist die Hotline unter (0800) 8 123 456. Ein Kurzprogramm zur Selbstanwendung von verhaltenstherapeutischen Interventionen haben die Psychotherapeutin Marie Bartholomäus und der Psychiater Professor Leonhard Schilbach zusammengestellt. Das kann jeder als PDF herunterladen und für sich durcharbeiten. Die Asklepios-Klinik bietet jetzt Online-Selbsthilfetrainings für alle kostenlos an. Es gibt fünf Module: "Achtsamkeit", "Dankbarkeit", "Mehr Entspannung", "Was ist Stress?" und "Weniger grübeln". Das Ganze gibt es als Angebot für den Computer und als App. Diverse Anbieter haben ihre oft kostenpflichtigen Online-Programme jetzt kostenlos freigegeben. Weil wir sie seit Jahren auf dem Schirm haben, können wir zum Beispiel Selfapy und HelloBetter als seriös empfehlen. Oft haben Krankenkassen solche Kurse auch im Angebot. Deshalb lohnt sich eine Suche auf der Internetseite Eurer Krankenkasse. Der Corona-mat spuckt Antworten auf oder Ideen für diverse Alltagsprobleme in Corona-Zeiten aus.- 15 comments
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Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte, Psoriasis arthritis und dem ganzen Rest