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Trotz Gelenkschmerzen versucht Sabrina L. (40), den Alltag so gut es geht zu meistern. Ihre Psoriaiss arthritis beschreibt sie als loderndes Feuer im Körper, das meist nachts auftritt. Die Schuppenflechte (der Haut) lässt sie nie ungeschminkt aus dem Haus gehen. Die "modernen Medikamente", womit meist Biologika gemeint sind, verträgt sie nicht: Sie fühlte sich ständig müde und schlapp. Also stellte sie ihre Ernährung um, setzte auf mehr Gemüse, weniger Fleisch, ein bisschen weniger Zucker. Doch nach einer Corona-Infektion war die Entzündung neu entflammt. Sabrina L. suchte Rat bei den "Natur-Docs". Professor Andreas Michalsen und seine Kollegen im Immanuel Krankenhaus in Berlin-Zehlendorf haben für sie ein zwölftägiges Programm aus Kältekammer, Heilfasten und ayurvedischer Ernährungsberatung entwickelt. Dazu gehören auch Kleiebäder, Akupunktur und Atemtherapie. Im Video können wir Sabrina L. durch ihre Therapie begleiten. Die "Natur-Docs" ist eine Sendereihe vom NDR. Wer im Video "vorspulen" will: 02:53: Was ist Psoriasis-Arthritis? 05:52: Erste Behandlungsideen und Ziele 07:12: Ab in die Kältekammer 09:15: Entzündungshemmende Ernährung 10:20: Kleiebad beruhigt die Haut 12:03: Atemtherapie gegen den Stress 12:40: Akupunktur gegen den Schmerz 13:05: Zwischenfazit: Was hat sich getan? 14:17: Wie läuft die Umstellung zu Hause? 15:15: Abschlussgespräch nach neun Monaten Mehr über Psoriasis arthritis im Psoriasis-Netz ➜ Forum: Erfahrungen von Menschen mit Psoriasis arthritis ➜ Q&A: Fragen und Antworten zur Psoriasis arthritis ➜ Videos: Mehr Videos über Psoriasis arthritis
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Welche pflanzlichen Stoffe wirken bei Schuppenflechte?
Rolf Blaga posted an article in Pflanzliche Behandlung
Am 28. April 2018 veranstalteten wir in Berlin den Patientenkongress „Bewährte naturheilkundliche Behandlungen der Schuppenflechte“. Dr. rer. nat. Ute Wölfle von der Uni Freiburg sprach über pflanzliche Wirkstoffe. Sie betonte, dass vor allem im Internet von vielen pflanzlichen Stoffen behauptet werde, sie würden bei Psoriasis wirken. Sie stelle nur Pflanzen vor, bei denen die Wirkung durch Studien belegt ist. Es sei durchaus möglich, so Wölfle, dass weitere, nicht genannte Pflanzen ebenfalls die Schuppenflechte verbessern. Aber das sei dann noch nicht untersucht worden oder es wäre unseriös. Manche pflanzlichen Wirkstoffe könnten sowohl äußerlich aufgetragen wie auch innerlich genommen werden. Sie stelle nur Ergebnisse der äußerlichen Anwendung vor. Da könne der Stoff direkt dort wirken, wo er gebraucht wird. Er müsse nicht erst durch den ganzen Körper wandern. Man könne die Wirkung erhöhen, wenn die Mittel in Fettsalben aufgetragen oder luftdicht abgedeckt (okklusiv) werden. Aber: Mit Pflanzen könne eine leichte Schuppenflechte oft gut behandelt werden, manchmal auch eine mittelschwere, nie aber eine schwere. Pflanzliche Wirkstoffe nachgebaut Von den heute synthetischen, äußerlich angewandten Wirkstoffen stammen einige ursprünglich aus der Natur: Dithranol (Cignolin) wurde aus dem brasilianischen Araroba- (Goa-) Baum gewonnen. Es hemmt die überschüssige Zellteilung der Haut. Salizylsäure ist ein Weidenrinden-Extrakt, das vor allem die Schuppen ablöst. Psoralen wird benutzt, um bei der PUVA-Bestrahlung die Haut lichtempfindlicher zu machen. Es ist enthalten in der Knorpelmöhre. Mahonia aquifolium – Berberin Eine Studie mit 200 Patienten ergab gute Ergebnisse mit einer 10% -igen Mahonia aquifolium - Creme. Der Wirkstoff Berberin wird aus der Rinde der Mahonie gewonnen, einer Berberitzen-Art aus Nordamerika. Nach 12 Wochen verbesserte sich die Plaque Psoriasis bis zu 50 Prozent. Ein guter Wert, so Dr. Wölfle, für ein phytotherapeutisches Mittel. Die einzige bemerkenswerte Nebenwirkung war ein Juckreiz, der später wieder verschwand. Die in der Studie verwendeten Creme entspricht dem in Deutschland erhältlichen Fertigpräparat Rubisan. Obwohl vom Hersteller als „homöopathisch" bezeichnet, wirke es wegen der 10%-Urtinktur wie eine gängiges pflanzliches Arzneimittel. Indigo naturalis – Indirubin Kein anderes Naturprodukt habe aber bei Psoriasis derart gute Studienergebnisse erbracht, wie Indigo naturalis, so Dr. Wölfle. Indigo ist bei uns eher als Farbstoff bekannt. Deshalb heißt die heimische Pflanze, die es enthält, bei uns Färber-Waid. Medizinisch wirkt Indirubin. Das ist z.B. auch im indischen Akanthus-Gewächs enthalten. In der traditionellen chinesischen Medizin wird Indigo naturalis gegen Hautkrankheiten eingesetzt. Deshalb kommen fast alle der zahlreichen Studien aus der Republik China (Taiwan). Sie berichten von sehr guten Ergebnissen. Der Wirkstoff wird als Salbe oder Creme aufgetragen. Damit sich die Haut nicht blau färbt, wird das Indigio-Pulver inzwischen mit Olivenöl („Lindi-Oil“) vermischt und angewendet. Eine aktuelle Studie aus 2018 mit 98 Teilnehmern hat gezeigt, dass Indirubin in allen Dosierungen mehr als eine 50-prozentige Verbesserung bringt. Die beste Wirkung zeigte es aber bei 200 Mikrogramm pro Gramm. Da hat sich die Schuppenflechte um fast 70 Prozent verbessert. Es ist belegt, dass der Wirkstoff die Zellteilung und die Ausreifung der Hautzellen mit Zellkernen normalisiert. Das Signal des Entzündungs-Botenstoffes Interleukin 17 wird durch Indirubin abgeschwächt. Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Leider sei es nicht möglich, entsprechende Indigo-Produkte in Deutschland zu bekommen: Die Rezeptur (20% indigo naturalis Pulver, 25% Vaseline, 30% Bienenwachs und 45% Olivenöl) könne man in den Apotheken nicht herstellen. Denn es ist zur Zeit unmöglich, den Grundstoff Indigo naturalis zu beziehen. Die einzige, im Internet angebotene Indigo-Creme schätzt Dr. Wölfe als unseriös ein. Sie hätte sie geprüft und sei sehr unsicher, ob überhaupt Indigo naturalis enthalten sei. Unabhängig davon wären 49 Euro für knapp 150 ml viel zu teuer. Indigo-Tee zu trinken wird gelegentlich im Internet empfohlen werde. Dr. Wölfle wies darauf hin, dass dieser Tee die Leber schädigen könne. Deshalb solle man vorher mit einem Arzt darüber sprechen, wenn man Indigo-Tee therapeutisch einsetzen will. Weihrauch – Boswellia Eine Pflanze, die ebenfalls auf die Schuppenflechte wirkt, sei das Baumharz Weihrauch (Boswellia serrata). Schon die Ärzte der griechischen Antike hätten dieses Mittel aus Harz, Gummi, Bitterstoffen, ätherischen Ölen und Boswellia-Säuren verwendet. Eine indische Studie mit 239 Patienten habe einen deutlichen Effekt gezeigt: Nach 8 Wochen hat die Creme mit indischem Weihrauch die Entzündungs-Botenstoffe TNF Alpha um 58 % und Leukotrine um 65 % verringert. Psoriasis ist eine von mehreren Krankheiten, die einen erhöhten Leukotrien-Wert aufweist. Wenn diese beiden Botenstoffe beschränkt werden, wachsen Hautzellen weniger schnell und teilen sich nicht so häufig. Weihrauch wird auch innerlich gegen Schuppenflechte angewendet: Dr. Wölfle wies auf eine Studie mit Mäusen hin, die nach drei Wochen erscheinungsfrei waren. Solche Ergebnisse seien aber nicht ohne Weiteres auf Menschen übertragbar. Eine Teilnehmerin fragte nach afrikanischen Weihrauch, der angeblich besser wirken solle, als der indische. Frau Dr. Wölfle wies darauf hin, dass es dafür keine Studien gäbe. Bewiesen sei aber auf jeden Fall, dass indischer Weihrauch positiv bei Schuppenflechte wirkt. Wenn der afrikanische besser sein solle, müsse es nicht unbedingt am Weihrauch selbst liegen. Weihrauch-Extrakte enthalten noch andere Stoffe. In der Pflanzen-Therapie sei es oft gerade die „richtige“ Mischung, die den Effekt hervorrufe und nicht nur ein Inhaltsstoff allein. Aloe Vera Von Aloe Vera wird behauptet, dass es gut wirkt, wenn man es direkt auf die Plaques aufträgt. Es sei immunmodulierend, entzündungshemmend und wundheilend. Eine gerne zitierte dänische Studie hat 40 Psoriasis-Patienten in eine Aloe-Vera- und eine Plazebo-Gruppe aufgeteilt. Man sehe, so Dr. Wölfel, zwar relativ früh Effekte bei den Aloe-Patienten. Aber nach 12 Wochen gebe es keinen keinen bedeutsamen Unterscheid mehr zwischen den Gruppen. Nur durch einen statistischen Trick könne behauptet werden, dass Aloe besser als Plazebo wirkt. Die Studie sei von vornherein nicht geeignet gewesen zu erkennen, ob Aloe Vera auf die Schuppenflechte wirkt. Denn man habe den Wirkstoff als Hydro-Gel aufgetragen. Diese Zubereitung (Galenik) dringe aber nicht tief genug in die Haut ein. Bei der Psoriasis benötige man eine Fettsalbe, die viel Lipide erhält. Dann dringe der Wirkstoff auch durch die verdickte Haut zu den sich teilenden Zellen (Keratozyten). Man hätte die Plaques auch vorher mit 10% Salizylsäure ablösen und dann das Aloe Vera Gel auftragen können. Dr. Wölfle wies darauf hin, dass nur das Aloe-Gel aus den Blättern genommen werden darf. Es dürfen keine keine Rinden-Bestandteile (Aloe Latex) enthalten sein. Die können nämlich Allergien auslösen. Hier erfährst du, wie du selbst eine Aloe-vera-Creme mixen kannst. Kurkuma – Curcumin Eine weitere interessante Pflanze sei die Kurkuma (Curuma longa), ein Ingwer-Gewächs. Es sei bekannt, dass der Wirkstoff Curcumin die Zellteilung und Entzündungen hemmen kann. Im Labor wurden psoriasis-ähnliche Hautzellen produziert. Als man sie mit Curcumin behandelt habe, nahmen Entzündungsstoffe eindeutig ab. Auch bei Mäusen mit künstlich erzeugter Psoriasis verbesserte Curcumin den Hautzustand. Deshalb müsste Curcumin eigentlich auch beim Menschen wirken. Aber es gibt bisher keine Studie, die überzeugend von der Wirkung bei Psoriasis berichtet. Das kann sich aber in den kommenden Jahren ändern. Im Internet werden Kapseln zum Einnehmen angeboten. Curcumin hat aber eine sehr geringe Bioverfügbarkeit. D.h. es wird vom Körper sehr schlecht aufgenommen. Das versuchen Anbieter mit unterschiedlichen Techniken zu verbessern. Ob das tatsächlich beim Menschen dazu führt, dass Curcumin besser wirkt, ist bisher unbewiesen. Kurkuma, innerlich eingenommen, könne aber die Leber schädigen, so Dr. Wölf. Deshalb solle man das vorher mit einem Arzt absprechen. Herbstzeitlose – Colchicin Die Herbstzeitlose (Colchicum autimnale) wirke auf die Psoriasis. Das sei an der Uni Freiburg ausführlich untersucht worden. Colchicin ist ein leicht giftiges Alkaloid (stickstoffhaltig). Solche Pflanzen, äußerlich angewendet, können Plaques gut auflösen. Eine Colchysat Bürger® Lösung (30%) in Vaseline ließ die Psoriasis in einem (!) Testfall nach vier Wochen zurückgehen. In den 1970-er Jahren gab es einige Studien zu Colchicin. Die Forschung wurde aber eingestellt. Es sei schwierig, eine Lösung herzustellen, die einen standardisierten (gleichmäßigen) Wirkstoffgehalt hat. Der Wirkstoff wäre außerdem sehr teuer. So sei die Pflanze in Vergessenheit geraten, weil sich niemand darum gekümmert habe. Innerlich ist der Wirkstoff nur für akute Gichtanfälle zugelassen. Birkenrinde – Betulin Dr. Ute Wölfel berichtete vom Fall einer (!) Patientin mit einer Psoriasis intertriginosa (in den Hautfalten). Die wurde sehr erfolgreich mit Birkenrinde-Extrakt (Betulin Creme) behandelt. Betulin fördert, dass sich gesunde, ausgereifte Hautzellen (Keratinozyten) bilden. Der Wirkstoff lagert sich um Wassertröpfchen herum. Deshalb könne man die Creme auch auf offene Wunden und Schleimhäute auftragen. Selbst, wer auf Birkenpollen allergisch reagiert, dürfe trotzdem mit dem Birkenrinden-Extrakt behandelt werden. Basistherapie mit Bitterstoffen Erst seit 2015, so Dr. Wölfle, wisse man, dass die Haut auf Bitterstoffe reagiert. Die normale Haut hat dafür „Rezeptoren“. Bei Kontakt mit Bitterstoffen werden Signale ausgesendet, um Schutz-Proteine für die Hautbarriere zu bilden. An der Uni Freiburg habe man herausgefunden, dass Bitterstoffe außerdem bewirken, dass sich Ceramide bilden. Ceramide sind Fette (Lipide) für eine wirksame Hautbarriere und ausgereifte Hautzellen (Keratozyten). Die Haut von Psoriatikern (und Neurodermitikern) hat dagegen wenige oder schlecht arbeitende Bitterstoff-Rezeptoren. Deshalb fehlt das Enzym, das die Ceramid-Bildung anregt. Die Freiburger Wissenschaftler konnten nachweisen, dass ein 5-prozentiger Enzian-Extrakt (Bitterstoff) bewirkt, dass dieses Enzym wieder in den menschlichen Hautzellen gebildet wird. Damit könnte man vor allem verhindern, dass die Haut bei einer geschädigten Barriere zu stark austrocknet. Der Stoffwechsel wird angeregt und gesunde Hautzellen gebildet. Zwar sei die Forschung noch am Anfang. Aber man wisse schon jetzt, welche Bitterstoffe man einsetzen müsse. Wenn die schon äußerlich so gut wirken, sei zu erwarten, dass sie innerlich noch besser wirken könnten. Zum Weiterlesen Allgemeine Artikel oder Informationen Phythotherapie in der Dermatologie, Hoffmann, Tasiopoulou, Wölfle, Schempp (2017) [lesen] Komplementärmedizin in der Dermatologie: Nicht Alternative, sondern Ergänzung der akademischen Medizin, Schempp (2017) [lesen] Rationale topische Phytotherapie bei Hautkrankheiten, Augustin (2005) [lesen] Arzneipflanzenlexikon [Seite besuchen] "Pflanzliche Arzneimittel – Nahrungsergänzungsmittel mit pflanzlichen Inhaltsstoffen" – In diesem Faltblatt werden die wichtigen Unterschiede erklärt. Es wird darauf hingewiesen, dass auch pflanzliche Wirkstoffe Neben- und Wechselwirkungen hervorrufen können. [herunterladen] Naturheilverfahren und Schuppenflechte Natürliche Behandlung der Schuppenflechte, Ergebnisse zweier Übersichtsarbeiten, Haacke (2017) [lesen] CAM-Report: Was bringen Heilkräuter & Co. bei Rheuma und Psoriasis arthritis? Deutsche Rheuma Liga [lesen] Frei herunterladbare Studien Traditional Chinese Medicine Use among Patients with Psoriasis in Taiwan: A Nationwide Population-Based Study, Weng et.al.(2016) Auflistung der gebräuchlichsten TCM-Kräuter bei Schuppenflechte Topical Botanical Agents for the Treatment of Psoriasis: A Systematic Review, Fahrani, Sharma, Alban, Sivamani (2017) Use of common Chinese herbs in the treatment of psoriasis, Tse (2003) Mehr über einzelne Pflanzen Mahonia – Verschiedene Aspekte, Psoriasis-Netz Blaue Salbe zur Behandlung von Schuppenflechte, deutsche Zusammenfassung einer Indigo-Studie (2018) [lesen] Weihrauch – Verschiedene Aspekte, Psoriasis-Netz Aloe Vera – ein Wundermittel?, Psoriasis Forum Berlin [lesen] Kurkuma - Noch nicht das Gelbe vom Ei, Blaga (2017) Interessante Artikel über die Behandlung mit pflanzlichen Wirkstoffen Welche Pflanzen in der Medizin wirklich etwas taugen (Spiegel Wissen, 12.11.2013) In einem Interview mit "Spiegel Wissen" hat Professor Edzard Ernst erklärt, für welche "alternativen" Therapien er mögliche Beweise sieht und welche pflanzlichen Mittel etwas taugen können. Nebenbei bekommt man mit: Der Mann, der Homöopathie und Co für gewöhnlich scharf kritisiert, kann Omega-3-Fettsäuren bei der Schuppenflechte durchaus etwas abgewinnen – weil er selbst eine Psoriasis hat. Steht fast am Ende des Interviews. Fakten stimmen nicht? Eine Studie ist widerlegt? Egal! (sueddeutsche.de, 09. 09.2013) Selbst, wenn sich eine Behauptung, eine These als falsch herausstellt, bleiben viele gern bei ihrer zuvor gefassten Meinung. Beispiel gefällig? Es raunte durchs Internet, dass die EU den Anbau von Heilpflanzen verbieten wollte. Stimmte nicht. Wurde auch deutlich an vielen Stellen geschrieben und gesagt. So mancher, der das aber einmal im Kopf hatte, bekam es dort aber nicht mehr raus und trommelte weiter für Unterschriften. Und das ist nicht mal ungewöhnlich. Die wundersame Heilkraft der Ginseng-Wurzel (Die Welt, 11.04.08) Ist Ginseng eine Wunderdroge? Die Liste der segensreichen Wirkungen scheint endlos: Bei Thrombose, Aids, Diabetes, Krebs, Abwehrschwäche, Haut- und Haarproblemen sowie Impotenz soll die Wurzel helfen. Asiaten schwören seit Jahrtausenden auf ihre heilende Kraft. Inzwischen wird Ginseng sogar in Deutschland angebaut. -
Am 28. April 2018 gab es in Berlin einen Patienten-Kongress. Das Psoriasis-Netz war einer der Veranstalter. Bei diesem Kongress wollten wir klären, welche Verfahren aus der Naturheilkunde sich bei Schuppenflechte bewährt haben. Nach wie vor gibt es viele Psoriasis-Patienten, die aus den verschiedensten Gründen nach alternativen Behandlungsmöglichkeiten suchen. Das Angebot ist riesig, aber auch unübersichtlich. Selbst für bekannte Naturheilverfahren oder pflanzliche Stoffe wird nicht immer wissenschaftlich nachgewiesen, wie gut sie tatsächlich wirken. Darüberhinaus gibt es eine Vielzahl von zweifelhaften Verfahren und unseriösen Anbietern, die behaupten, mit natürlichen Wirkstoffen Schuppenflechte „heilen“ zu können. Der Patientenkongress sollte den aktuellen Stand widerspiegeln. Wir schreiben nach und nach auf, was die Experten an dem Tag gesagt haben. Bisher erschienen: Heilfasten – Kann man die Psoriasis aushungern? Dr. med. Rainer Stange vom Immanuel-Krankenhaus in BerlinMit moderner Ernährungsstrategie Psoriasis lindern? Dr. med. Anne Fleck von den Ernährungs-DocsWelche pflanzlichen Stoffe wirken bei Schuppenflechte? Dr. rer. nat. Ute Wölfle von der Uni Freiburg Experten berichteten, was sich bewährt hat Es gibt wohl keine Hauterkrankung, die heutzutage so umfangreich erforscht und so gut zu behandeln ist wie die Psoriasis. Wissenschaftlich ist inzwischen nicht nur bekannt, wie diese entzündliche Auto-Immunkrankheit ausgelöst wird. Man weiß auch, dass gefährliche Begleiterkrankungen auftreten können, wenn eine Schuppenflechte nicht oder schlecht behandelt wird. Und es ist erforscht, wie stark das Leben eines schwer Betroffenen durch diese chronische Krankheit beeinträchtigt sein kann. Bei schwer betroffenen Patienten können hoch wirksame Medikamente wie Biologika dazu führen, dass sie so gut wie erscheinungsfrei werden. Die große Mehrheit hat aber nur eine leichte Schuppenflechte. Für diese Patienten kann es sich lohnen, erprobte Therapien und Wirkstoffe der Naturheilkunde auszuprobieren. Die Referenten berichteten über naturheilkundliche Methoden, die sich nach ihrer Erfahrung bei Psoriasis bewährt haben. „Bewährt“ meint, dass entweder medizinische Studien oder seriöses Erfahrungswissen vorliegen. Funktioniert eine Selbstheilung? Wir wollten auch wissen, ob es Grenzen der naturheilkundlichen Psoriasis-Behandlung gibt. Vor allem, wie Naturheilkundler mit schweren Psoriasis-Fällen umgehen. Schließen sich ihre Verfahren und die der wissenschaftliche Medizin aus? Oder ergänzen sie sich? Wie sieht es mit Selbstheilungs-Kräften bei Schuppenflechte aus? Reicht eine gesunde Lebensweise aus? Oder müssen spezielle entzündungshemmende Maßnahmen getroffen werden? Welche Rolle spielt dabei z.B. das Darm-Mikrobiom? Als wir einem prominenten Berliner Dermatologe von dieser Veranstaltung erzählt haben, meinte er lakonisch, das Thema wäre wohl „in einer halben Stunde“ abgehandelt. Da sind wir anderer Meinung: Wir werden uns einen ganzen Tag damit beschäftigen. Jeder, der sich für dieses Thema interessiert oder eigene Erfahrung einbringen kann, ist herzlich eingeladen. Rund um diesen Tag organisierten wir auch ein Community-Treffen. Wenn du künftig bei solchen Gelegenheiten auch mal andere Leute kennenlernen willst, die auch Schuppenflechte haben – komm einfach dazu. In unserer Community wird immer wieder mal zu Treffen aufgerufen – nicht nur in Berlin. Die Veranstaltung wurde zu einem Drittel finanziert aus Spenden der Patienten und zu zwei Dritteln gemäß § 20h SGB V von der Techniker Krankenkasse.
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Wie die Klinik Blankenstein die Haut naturheilkundlich behandelt
Rolf Blaga posted an article in Naturheilkunde
Wer seine Psoriasis mit den Methoden der Naturheilkunde behandeln will, muss sich auf mehr einlassen, als lediglich auf natürliche Wirkstoffe umzustellen. Es gibt keine eindeutigen Therapie-Empfehlungen, wie bei den Dermatologen. Eine der Kliniken mit naturheilkundlichen Angeboten hat ihr Konzept vorgestellt. Ordnungstherapie Die Klinik Blankenstein hatte am 5. April 2017, gemeinsam mit der Selbsthilfegemeinschaft Haut zu einem „Tag der Haut“ eingeladen. Vorgestellt wurden die Behandlungsmöglichkeiten während eines 11- bis 18- tägigen stationären Aufenthalts. In dieser Zeit werden die Patienten nicht nur mit unterschiedlichen naturheilkundlichen Methoden behandelt. Sondern vorrangig sollen sie zu einem „angemessenen, gesundheitsfördernden und nachhaltigen Lebensstil“ hingeführt werden, so Prof. André-Michael Beer. Mit jedem Patienten wird abgesprochen, wie die praktizierten Ansätze zukünftig in den Alltag eingebaut werden könnten. Denn nur alle diese verschiedenen Maßnahmen zusammen würden die Selbstregulation und damit langfristig das Krankheitsbild verbessern. Weil es darum geht, das Leben neu zu ordnen, heißt dieser Ansatz "Ordnungstherapie". Klinikkonzept Oberarzt Dr. Stefan Fey berichtete, dass Hautpatienten vor allem dann in die Klinik kämen, wenn „konventionelle Maßnahmen“ nicht mehr geholfen hätten; sie also im Sinne der Schulmedizin „austherapiert“ sind. Und es kämen Patienten, die wegen befürchteter Nebenwirkungen nur noch mit natürlichen Mitteln behandelt werden wollen. Ziel sei es, das Hautbild zu verbessern, den Juckreiz zu lindern, Medikamenten-Dosierungen zu verringern und die Eigenverantwortung zu stärken. Nach dem Klinikaufenthalt sollen sich die Patienten zu Hause weiter um Ernährung, Stress, Salben, Tees und Wickel kümmern. Dazu gehören ebenfalls Methoden, mit denen „Körper, Seele und Geist“ gestärkt und die Lebensqualität verbessert werden können. Alle Maßnahmen haben das langfristige Ziel, den Körper widerstandsfähiger zu machen. Deshalb würde mit Reizen gearbeitet, die die Selbst-Regulation fördern sollen. Bei stark entzündeten Schüben stoße die Naturheilkunde aber an ihre Grenze. In diesem Fall müsste akut schulmedizinisch behandelt werden. Am Anfang der Behandlung würden „Störfelder“ ermittelt, wie zum Beispiel der Zahnstatus, das Darm-Mikrobiom, Narben, Nasennebenhöhlen-Entzündung oder psychische Belastungen. Phytotherapie Bei Hautkrankheiten gibt es, so Prof. Beer, eine breite Palette an pflanzlichen Stoffen, bei denen es nachgewiesen ist, dass sie wirken. Pflanzliche Arzneimittel (Phytopharmaka) haben in Studien gezeigt, dass sie helfen. Wie alles, was wirkt, könnten auch Pflanzenstoffe unerwünschte Arzneimittel-Wirkungen haben. Wenn aber der Arzt sehr erfahren ist, so Beer, würden Nebenwirkungen sich in Grenzen halten. Echte Allergien auf pflanzliche Stoffe gäbe es selten; unerwünschte Reaktionen dagegen schon. Pflanzenstoffe können entweder innerlich als Tees oder äußerlich als Bäderzusatz oder Wickel angewendet werden. Bei 70 Prozent der Hautfälle, so Beer, komme man damit in Kombination mit dem Fasten gut voran. Prof. Beer betonte, er habe gute therapeutische Erfahrungen mit ätherischen Ölen gemacht. Die würden über die Haut aufgenommen werden, ebenso als Duft über die Luft und als Inhaltsstoff über die Nahrung. Er wies auf die unterschiedliche Bedeutung von Sandelholz-Duft für Hautkranke hin. Die Klinik habe aus Duftölen spezielle Präparate für Psoriatiker und Neurodermitiker [1] entwickelt. Wickel und Auflagen Eine Krankenschwester berichtete, dass Hautpatienten 3x täglich sieben Tage in der Woche Wickel erhalten würden, z.B. mit Weißkohlblättern. Bei Psoriatikern würden ätherische Ölmischungen eingesetzt. Packungen, Auflagen oder Wickel enthielten nur Pflanzen, die erwiesenermaßen auf Hautkrankheiten wirken. Der Patient solle erleben, dass sie wirken und die Maßnahmen dann zu Hause selbst weiterführen. Physikalische Therapien Die Physiotherapeutin erklärte, welche Bäder mit welchen Wirkstoffen bei Hauterkrankungen eingesetzt werden: Moor oder Nachtkerzenöl, um die Entzündung zu hemmenMolke, um die Haut zu beruhigen und den Juckreiz zu lindernSole, um die Abschuppung zu fördern. Ein Ärzte-Team entscheide, welches Bad jeweils eingesetzt wird. Wenn es nötig sei, wird zusätzlich mit UVB-Breitband bestrahlt. Auch Hautpatienten würden physiotherapeutisch behandelt werden, z.B. um Stress zu verringern und den gesamten Organismus zu aktivieren. Dazu zählen moderate Bewegungen wie 45 Minuten normales Gehen an der frischen Luft und Atemtherapie. Das seien einfache Übungen, die man ohne Geräte in seinen Alltag einbauen könne. Patienten mit Psoriasis arthritis erhielten muskelstärkende Übungen. Ernährung Vom Heilfasten über eine spezielle Entlastungskost bis hin zur vollwertigen, ausgewogenen Mediterran-Ernährung werde alles angeboten. Grundsätzlich, so Dr. Fey, orientiere man sich an der Pyramide der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Die Ökotrophologin der Klinik stellte einige Grundsätze vor, die bei Hautpatienten zu beachten seien: Es solle einer Übersäuerung des Körpers durch eiweißreiche Lebensmittel entgegengewirkt werden (Säure-Basen-Regulation). Denn wenn im Körper zu wenig basische Stoffe seien, produziere das oxidativen Stress. Der wiederum befördert Erkrankungen des Immunsystems und Rheumatische Erkrankungen, wie z.B. Psoriasis Arthritis. Eiweiß und Zucker kombiniert produzieren schwer abbaubare Abfallprodukte, die Advancaced Glycation Endproducts (AGE). Die können Entzündungen hervorrufen. Arachidonsäure sei z.B. in der Psoriasis-Haut um das 20-Fache erhöht. Die ist im Fleisch enthalten und wirkt ebenfalls entzündungsfördernd. Generell empfiehlt sie bei entzündlichen Hautkrankheiten weniger tierische Produkte (2x pro Woche), mehr Fisch (2x pro Woche), mehr Obst und Gemüse, täglich Vollkornprodukte, Kartoffeln, Nüsse, Kerne, Samen, Öle, fetter Fisch. Im aktuellen Schub sollten Hautpatienten nicht fasten, sondern würden eine „Entlasungskost“. erhalten: spartanisches, rein pflanzliches und eiweißarmes Essen. Die wird 1 x wöchentlich auch für zu Hause empfohlen. Kommentar Das Behandlungsteam der Klinik Blankenstein macht einen engagierten Eindruck. Es wird genau darauf geachtet, bei welchen natürlichen Stoffen die Wirkung nachgewiesen ist und welche Effekte lediglich in der überlieferten Volksheilkunde genannt werden. Das Konzept der Klinik Blankenstein basiert auf dem, was Sebastian Kneipp (1821-1897) entwickelt hat: Gesund werden durch Wasser, Heilpflanzen, Bewegung, Ernährung und Lebensordnung. „Erst als ich daran ging, Ordnung in die Seelen meiner Patienten zu bringen, hatte ich vollen Erfolg“. Aus heutiger Sicht eine moderne ganzheitliche Behandlung. Eine Weiterentwicklung dieser Ordnungstherapie ist die Body-Mind-Medizin. Aber es wirkt anspruchsvoll, Patienten innerhalb von 11 bis 18 Tagen darin umstimmen zu wollen, ihren Lebensstil zu ändern. Es sei denn, sie haben sich genau das von vornherein vorgenommen. Die meisten Patienten, die sich in einer Naturheilklinik behandeln lassen, machen das wohl, weil sie geringere Nebenwirkungen vermuten. Das hängt aber nach Aussage von Prof. Beer in erster Linie von der Erfahrung des Arztes ab. Dr. Fey gab an, es würden sich (viele?) „austherapierte“ Hautpatienten dort behandeln lassen. Es wäre interessant zu erfahren, wie stark Psoriasis-Therapieversager (Non-Responder) bei Behandlungsbeginn betroffen waren. Dann würde man gerne wissen, wie erfolgreich die Behandlung gerade dieser Patienten war, an denen die Schulmedizin gescheitert ist (PASI-Verbesserung?). Psoriasis ist heutzutage so effektiv zu behandeln, dass es vermutlich nur noch wenige gibt, die nicht auf Medikamente ansprechen – im Gegensatz zur Neurodermitis. Angenehm unideologisch wirkt es, dass die „Schulmedizin“ nicht als Konkurrenz angesehen wird. Naturheilkunde wird hier ergänzend verstanden; als „Komplementärmedizin“. Bei der Phytotherapie werden in der Klinik Blankenstein nur einheimische Heilpflanzen eingesetzt. Das passt zum Kneipp’schen Ansatz, verzichtet aber auf die positive Erfahrungen, die mit indischen Kräutern (Ayurveda), Aloe Vera, Weihrauch, Ingwer, Curcumin u.m. gemacht wurden. Bewegungs- und Atemtherapie wird hauptsächlich zum Stress-Abbau eingesetzt. Es ist aber längst erwiesen, dass regelmäßiger Sport die Psoriasis positiv beeinflusst und entzündungshemmend wirkt [2]. Eine Beratung für weiterführende sportliche Aktivitäten wäre deshalb sinnvoll. Die Frage, ob und welchen Einfluss die Ernährung auf den Verlauf von entzündlichen Krankheiten hat, bleibt weiterhin umstritten. Eine Langzeitstudie aus Boston an 174.638 Frauen zeigte, dass ein Zusammenhang zwischen einer mediterranen Diät und dem Rheuma-Risko nicht nachgewiesen werden konnte. Umstritten ist die basische Medizin, die davon ausgeht, dass Krankheiten durch Übersäuerung entstehen. [3] Eine eiweiß-arme Ernährung dagegen ist zwar gesund, weil wir sowieso schon zu viel Proteine aufnehmen. Ob ein Protein-Überschuss aber z.B. Auto-Immunkrankheiten fördert, ist bisher nur ein Verdacht. Leider werden auch die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung immer wieder grundlegend kritisiert. Trotzdem empfehlen alle Experten, sich vorsorglich gesund zu ernähren; das heißt für Psoriatiker, vor allem entzündungsfördernde Lebensmittel zu meiden. Nach wie vor gilt die mediterrane Kost (alternativ: Nordic Diet) als "Goldstandard" bei den Ernährungstipps. Auch fetter Fisch wie Thunfisch, Lachs oder Sardinen können entzündungshemmend wirken. Gesichert ist dagegen, dass Übergewicht eine Psoriasis-Therapie negativ beeinflusst und die Gelenke unnötig belastet. Das Bewusstsein, abnehmen zu müssen, sollte den Patienten ebenfalls innerhalb einer naturheilkundlichen Beratung vermittelt werden. Fußnoten [1] Neurodermitis-Creme Blankenstein: Menthol 2,0 g, Ichthyoli 2,0 g, Pasta zinci molle 48,0 g, Dreh-Dosier-Kruke 100 [2] Studien, die den positiven Einfluss von Sport auf die Psoriasis belegen: - Physical exercise modulates the homeostasis of human regulatory T cells. - The association between physical activity and the risk of incident psoriasis. - Psoriasis and sport: a new ally? - Diet and physical exercise in psoriasis: a randomized controlled trial. [3] "Nur nicht sauer werden – Belege für die basische Medizin fehlen", Gute Pillen Schlechte Pillen, 1/2016, S. 12 ff. Naturheil-Kliniken für Kassenpatienten Krankenhaus für Naturheilweisen (Haut, Rheumatische Erkrankungen)Immanuel-Krankenhaus, Berlin (Haut, Rheumatische Erkrankungen)Klinik Blankenstein, Hattingen/Bochum (Haut, Rheumatische Erkrankungen)Klinik Essen-Mitte (Rheumatische Erkrankungen, Hautkrankheiten nicht genannt)Klinik Schloss Friedensburg, Leutenberg (Hautklinik, einige naturheilkundliche Verfahren)Klinik St. Josef, Bremen (Rheumatische Erkrankungen, Hautkrankheiten nicht genannt)Ambulanz und Tagesklinik für Naturheilkunde und Gesundheitsförderung, München (Behandlungsschwerpunkt Krebs)Waldhaus Klinik Deuringen, Stadtbergen (Rheuma, aber keine Hautkrankheiten)Links zum Thema Naturheilverfahren Weiterführende Informationen Heilen mit der Kraft der Natur, Prof. Andreas MichalsenOrdnungstherapie in der stationären Naturheilkunde, Leonie Jagenburg, Christa Golücke, André-Michael BeerAlternative Heilverfahren – Sanfte Methoden ergänzen Schulmedizin, Inga Richter, PSO aktuell 1/2013Mit Naturheilkunde die Schuppenflechte behandeln (Expertenforen 2013 und 2016), Psoriasis-NetzCAM-Report - Wissenschaftliche Meta-Analyse wie gut Heilkräuter & Co. bei rheumatoider Arthritis, Arthrosen (meist vom Knie) und Fibromyalgie helfen, Rheuma LigaNaturheilkunde und andere ergänzende Heilmethoden, Rheuma Liga DeutschlandPsoriasis und Alternativmedizin 2014, Psoriasis-NetzBerlin: Alternativ-Mediziner kooperieren-
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Naturheilkunde ist nichts für Eilige. Im Gegenteil: Viele natürliche Stoffe und Therapien brauchen nicht nur länger, bis sie wirken. Sie sind überhaupt erst dann effektiv, wenn sie mit weiteren Aktivitäten kombiniert werden – das gilt vor allem für chronisch Kranke. Gesund werden kann nur, wer auch bewusst gesund lebt. Dieses Behandlungskonzept wird für Patienten in dem Buch „Heilen mit der Kraft der Natur“ ausführlich vorgestellt. Naturheilkunde und gesunde Lebensweise Autor ist Professor Andreas Michalsen, der unter anderem Leiter der Naturheilkundlichen Abteilung des Berliner Immanuel-Krankenhauses ist. Er setzt sich in seinem Buch für ein modernes Konzept der Naturheilkunde ein: Ziel solle es sein, die Möglichkeiten der Patienten zu nutzen, um ihre Selbstheilungskräfte zu mobilisieren. Das funktioniere dann, wenn natürliche Therapien und eine gesunde Lebensweise zusammenspielen. Sehr ausführlich beschreibt er die verschiedensten Möglichkeiten dazu. Darüberhinaus ist er ein Verfechter der „Integrativen Medizin“. Das heißt: Für ihn ist die Naturheilkunde keine Alternative zur modernen Medizin, sondern eine sinnvolle Ergänzung. Selbstheilung als natürlicher Prozess Es gäbe viele Möglichkeiten, so Michalsen, den Körper durch äußere Reize und Herausforderungen darin zu trainieren, sich immer wieder selbst zu reparieren. „Selbstheilung“ setze vor allem Vertrauen voraus: in den Arzt, die Therapie und letztendlich in sich selbst. So gesehen sei z.B. der Placebo-Effekt ein völlig natürlicher Vorgang. Michalsen arbeitet schon lange mit „antiken Therapien“ wie Blutegel, Schröpfen und Aderlass. Ausführlich begründet er, weshalb sie auch noch heute bei bestimmten Krankheiten eingesetzt werden sollten. Ähnliches gelte für Kneipp-Anwendungen: Wasser sei eines der ältesten Heilmittel der Menschheit. Viele seiner positiven Effekte könnten ein Medikament nie bewirken. Ganz wesentlich zur Selbstheilung trage, so Michalsen, das (Heil-) Fasten bei. Es stärke das Immunsystem und verlängere das Leben. Man könne damit den Körper entgiften und den Stoffwechsel regulieren. Die Darmbakterien würden sich anpassen. Eine gesunde Darmflora wirke sich auf das Nerven- und Immunsystem aus und beeinflusse die Selbstregulation des Körpers.Durch Fasten, so Michalsen, entstehe Brennstoff für das Gehirn. Es mache deshalb glücklich. Ähnlich würde es wirken, wenn man sich täglich nicht satt esse, sondern die Kalorien um 20-40 Prozent kürzt. Richtig ernähren und viel bewegen Darüberhinaus schütze eine richtige Ernährung vor Krankheiten. Es seien vor allem der Nahrungsüberfluss und die (oft unkontrollierten) Zwischenmahlzeiten, die dem Körper schaden würden. Wenn der Körper wegen des Essens ständig Insulin ausschütten müsse, könnten sich die Zellen nicht reinigen. Deshalb empfiehlt Michalsen, sich auf zwei Mahlzeiten pro Tag zu beschränken. Danach sei eine nahrungslose Phase von 14 Stunden sinnvoll. Als gesunde Kost empfiehlt er, wie inzwischen viele andere auch, die so genannte „Mittelmeer-Kost“. Viel Gemüse sei wichtiger, als Obst; gesundes Fett wichtiger als Fisch. Milch und Eier sind für ihn keine gesunden Lebensmittel; Fleisch würde uns (langfristig) umbringen. Bei den meisten Krankheiten sei es eher schädlich, sich zu schonen. Bewegung erweise sich bei fast allen Krankheiten als wirksame Therapie. So profitieren zum Beispiel die Faszien des Bindegewebes von Bewegung und würden damit Schmerzen verringern. Jeder solle für sich eine Aktivität finden, die individuell Spaß macht. Mind-Body-Medizin Michalsen ist ein engagierter Vertreter der Mind-Body-Medizin. Dabei geht es darum, für jeden Patienten eine passende Strategie zu entwickeln, Psyche, Immunsystem und Nerven positiv zu beeinflussen: durch Yoga, Meditation und Achtsamkeit. Mind-Body-Medizin wirke dem Stress entgegen. Aber sie führe auch dazu, dass Patienten ihren Körper bewusster wahrnehmen und sich verantwortlicher verhalten als bisher. Indische und chinesische Kräuter Michaelsen ist sehr überzeugt von Ayurveda, der traditionellen indischen Medizin. Anders als in der europäischen Naturheilkunde werden beim Ayurveda Kräuter und Gewürze stets als Mischungen verabreicht. Bis zu 50 verschiedene Stoffe würden ganz individuell kombiniert werden, um eine gewünschte Wirkung zu erzielen. Deren Heilungserfolge würden weit über das hinausgehen, was sich mit Placebowirkung oder Spontanheilung erklären ließe, so Michalsen. Auch in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) werden Pflanzen und deren Extrakte kombiniert. Ayurveda und TCM würden diese pflanzliche „Gesamt-Arzneimittel“ auch bei schweren, komplexen Krankheiten einsetzen. In unserem Kulturkreis dagegen würden überwiegend einzelne Pflanzenwirkstoffe eingesetzt werden. Damit könnten dann lediglich Symptome und Beschwerden leichter Krankheiten behandelt werden. Problematisch sei, dass die meisten dieser indischen oder chinesischen Gemische in Deutschland nur als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen seien. Dadurch würden Qualität und Sicherheit nicht so gut kontrolliert werden, wie bei Arzneimitteln. Michalsen geht nicht weiter darauf ein, dass immer wieder gesundheitsgefährdende Stoffe in Original-Ayurveda- und TCM-Kräuter aus Indien oder China gefunden werden und es schon Todesfälle gab. Sein Kollege Dr. Christian Kessler empfiehlt deshalb, Ayurveda-Präparate und TCM-Kräuter ausschließlich über sichere Bezugsquellen zu beziehen, wie z.B. deutsche Apotheken mit naturheilkundlichem Schwerpunkt. Schwere Krankheiten naturheilkundlich behandeln Ausführlich beschreibt Michalsen die naturheilkundliche Behandlung von Bluthochdruck, Herzkrankheiten, Arteriosklerose, Arthrose, Depression und Angstsyndromen, Rücken- und Nackenschmerzen, Diabetes, Rheuma und Magen-Darmerkrankungen. Hautkrankheiten werden leider nicht erwähnt. Aber: Zu diesem Thema gibt es demnächst einen Bericht über die Klinik Blankenstein im Psoriasis-Netz. Außerdem wird es am 28. April 2018 in Berlin eine Veranstaltung zum Thema „Naturheilkunde und Psoriasis – Erprobte Therapien“ geben. Fazit Das Buch „Heilen mit der Kraft der Natur“ spiegelt den aktuellen Stand der seriösen, in seiner Wirkung nachgewiesenen Naturheilkunde wider. Professor Michalsen erklärt vieles aus seiner persönlichen Erfahrung. Dadurch sind seine Ausführungen nicht nur sehr glaubwürdig, sondern sie machen es dem Leser leicht, ihm zu folgen. Seine Anliegen, die Erforschung der Naturheilkunde zu fördern, Patienten zu gesundem Leben zu motivieren und möglichst viele medizinische Ansätze zu integrieren, sind wohltuend ideologie-frei. In diesem Sinne fordert er Ärzte auf, bei ihren Patienten "subjektive Krankheits- und Heilungsüberzeugung" nicht als "absurd oder unwissenschaftlich" abzutun. Vermutlich deshalb, weil inzwischen eindeutig nachgewiesen ist, dass die Kraft der Gedanken gesund machen kann. Leider problematisiert er an dieser Stelle nicht, dass es auch "Heilsüberzeugungen" gibt, die unseriös und gefährlich sein können: Bekanntlich gibt es immer wieder Scharlatane (Hackethal, Rath, Humble & Co.), die „natürliche“ Verfahren anbieten und mit unbewiesenen Heilsversprechen verzweifelte Patienten anlocken. Michalsen geht in seinem Buch nicht auf andere Richtungen ein, die sich selbst ebenfalls als „Naturheilkunde“ bezeichnen, wie z.B. Homöopathie, Anthroposophie, Bachblüten-Therapie, Schüßler-Salze, Bioresonanz-Therapie usw. Aber das ist für eine solch umfangreiche Darstellung vermutlich zu viel verlangt. Insgesamt ist das Buch für jeden Patienten, der sich für naturheilkundliche Behandlungen interessiert, uneingeschränkt zu empfehlen. Tipps zum Weiterlesen Bewährte Behandlungen der Psoriasis in der Naturheilkunde (Veranstaltung am 28. April 2018 in Berlin) Psoriasis naturheilkundlich behandelt, Klinik Blankenstein Ordnungstherapie in der stationären Naturheilkunde, Leonie Jagenburg, Christa Golücke, André-Michael Beer CAM-Report - Wissenschaftliche Meta-Analyse wie gut Heilkräuter & Co. bei rheumatoider Arthritis, Arthrosen (meist vom Knie) und Fibromyalgie helfen, Deutsche Rheuma Liga e.V. Mit Naturheilkunde die Schuppenflechte behandeln (Expertenforen 2013 und 2016), Psoriasis-Netz Psoriasis und Alternativmedizin 2014, Psoriasis-Netz Berlin: Alternativ-Mediziner kooperieren Broschüre "Naturheilkunde und andere ergänzende Heilmethoden" der Deutschen Rheuma-Liga e.V. (PDF-Download einer Kurzfassung) Andere Internetseiten zum Thema Naturheilkundelexikon Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin e.V. CAM-QUEST – Forschungsliteratur auf dem Gebiet der Komplementärmedizin; Verzeichnis der Karl und Veronica Carstens-Stiftung Hautkräuter – Blick auf alternative Behandlungsmethoden mit Kräutern von @Paddler Heilkräuter-Seiten Psoriasis-Informationen bei PhytoDoc – u.a. Behandlung mit Naturheilkunde und Hausmitteln, aber auch Informationen über die Behandlung mit "Schulmedizin"
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Es ist oft schwer auszuhalten, mit einem Leiden wie Psoriasis leben zu müssen. Kurse im "Selbst-Management" sollen dabei helfen, die lebenslange Krankheit vernünftig in den Griff zu bekommen, den Alltag leichter zu bewältigen und das Leben insgesamt zu verbessern. Einige dieser Programme stellen wir hier vor. Selbst-Management-Programme Eigentlich wissen wir, dass wir wegen der Psoriasis manch schlechte Angewohnheit ablegen und auf eine gesunde Lebensweise umsteigen sollten. Ideal wäre eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung (einschließlich Gewichtskontrolle), möglichst wenig Alkohol und kein Nikotin, wenig Stress und mehr Entspannung (inklusive ausreichend Schlaf) bis hin zu innerer Zufriedenheit und Gelassenheit. Aber nichts ist schwerer, als den bisherigen Lebensstil zu ändern. "Selbst-Management-Programme" sollen helfen, erste Schritte zu machen. Gemeinsam mit anderen Betroffenen und unterstützt von Experten lernt man, neue Verhaltensweisen einzuüben und in den Alltag einzubauen. Wer sich darauf einlässt, wird zwar nicht geheilt, aber es geht den meisten hinterher besser. Manche benötigen weniger Medikamente oder müssen seltener ins Krankenhaus. Andere gestalten ihr Leben bewusster und vielfältiger. Reine Vorträge reichen nicht aus, um eingeschliffene Verhaltensmuster zu ändern. Selbst-Management-Kurse müssen „interaktiv“ ablaufen: Erfahrung und Meinung der Teilnehmer zu einzelnen Problemen werden erfragt. Die Aussagen werden dann dem aktuellen Wissen gegenübergestellt. Schließlich werden Erkenntnisse und Methoden praktisch eingeübt. Noch sind es bei allen diesen Projekten 80 Prozent Frauen, die daran teilnehmen. Männer tun sich bisher schwerer, sich umfassend um ihre Gesundheit zu kümmern. Patientenschulung Der „Klassiker“ ist die Information über alle Aspekte einer Krankheit im Rahmen einer Patientenschulung. Ärzte, Psychologen, Ernährungsberater u.ä. geben ihr Wissen weiter, und Patienten können sie befragen. Dabei wird über die Krankheit, ihre Risiken und die Therapien informiert. Dadurch sollen Patienten befähigt werden, mitzuentscheiden und Behandlungserfolge realistisch einzuschätzen. Sie lernen darüber hinaus, was konkret sie in ihrer Lebensführung ändern und welche Risiken sie vermeiden sollten. Meist werden solche Schulungen von Kliniken, z.B. im Rahmen einer Rehabilitations-Maßnahme angeboten. Das Zentrum Patientenschulung listet alle verfügbaren deutschsprachigen Patientenschulungen auf. Für Psoriasis findet man dort lediglich eine sehr alte Schulung für Kinder und Jugendliche. Für Erwachsene liegen schon seit 2003 Konzepte für Psoriasis-Schulungen vor. Aber alle Pilotprojekte sind wieder eingestellt worden, soweit wir wissen, weil die Krankenkassen sie nicht bezahlen wollten. Aktuell (April 2016) bieten nur noch die Uniklinik Erlangen und das INSELSPITAL Bern eine umfassende Psoriasis-Schulung an; die Fachklinik Borkum eine abgespeckte Version als Bestandteil der stationären Behandlung. Eine Auswertung ergab, dass die Teilnehmer ihre Psoriasis akzeptieren lernten und sich auch nach einem Jahr noch deutlich besser fühlten. Eine weiterentwickelte Form der Patientenschulung ist das Konzept SelMa, das als „Open-Source-Software“ für unterschiedliche Zielgruppen benutzt werden kann. Naturheilkundliche Mind-Body-Medicine Eine Weiterentwicklung naturheilkundlicher Therapien ist die Mind-Body-Medicine. Gedanken (mind) und Körper (body) beeinflussen sich wechselseitig in einem ständigen Prozess. Dieser Zusammenhang wird im ganzheitlichen Sinn genutzt: Man übt in der Gruppe unter Anleitung von Fachleuten, es seiner Psyche und seinem Körper gutgehen zu lassen. Die erlernten Methoden sollen in den Alltag übernommen werden. Das wirkt sich dann langfristig positiv auf die Gesundheit und entsprechend auf die Krankheit aus. Dazu gehören vor allem umfangreiche Bewegungs- und Entspannungs-Übungen, um damit unter anderem Stress, Fitness, Immunabwehr, Herz-/Kreislauf, Gewicht, Stimmung und Selbstwertgefühl positiv zu beeinflussen. Ernährung und gemeinsames Kochen sind ebenso Thema wie Stressbewältigung, Selbstfürsorge und Unterstützung im sozialen Umfeld. Ziel ist es, bewusst zu leben und auf sich selbst zu achten. Dadurch werden Selbstheilungskräfte aktiviert, zusätzlich unterstützt mit den Möglichkeiten der „seriösen Naturheilkunde“ (Prof. Andreas Michalsen). So hofft man, bei chronischen Krankheiten Medikamente einsparen zu können, z.B. gegen Schmerzen. Im Immanuel Krankenhaus Berlin werden Patienten mit der Mind-Body-Medicine behandelt: Sie müssen sich in die Naturheilkundliche Tagesklinik einweisen lassen und absolvieren einmal pro Woche ein 6-stündiges Programm (+ Pause). Die Teilnehmer sind gehalten, an den übrigen Tagen eine Stunde „Hausaufgaben“ zu erledigen. Insgesamt dauert der Kurs 12 Wochen. Nach diesem Konzept wird außerdem in der Abteilung für Naturheilkunde an den Kliniken Essen-Mitte und der Ambulanz für Naturheilkunde an der Uniklinik Freiburg behandelt. Das Institut für Mind-Body-Medizin in Potsdam bietet Kurse ohne stationäre Krankenhaus-Einweisung an. Die Mind-Body-Medicine wird nicht ausdrücklich für Psoriasis-Patienten empfohlen. Aber positive Einflüsse von Körper und Psyche auf die Psoriasis sind inzwischen durch zahlreiche Studien bestätigt worden. Gesund und aktiv mit chronischer Krankheit leben Dieses Kursprogramm wird für chronisch Kranke und deren Angehörige angeboten. Es befasst sich mit allgemeinen Themen, die auf viele dieser Erkrankungen zutreffen. Durchgeführt wird es von speziell geschulten Trainern, die eigene Erfahrungen mit chronischen Krankheiten haben. Die Teilnehmer lernen, wie sie Probleme benennen, Entscheidungen treffen und Verhalten ändern können. Daraus stellen sie ihren persönlichen „Werkzeugkasten“ (Sammlung von praktischen Tipps) für den Umgang mit ihrer Krankheit zusammen. Der Kurs soll sie befähigen das zu tun, was sie möchten, aber auch was notwendig ist, um mit der chronischen Krankheit zu leben. Es geht unter anderem darum, sich Unterstützung zu suchen, mit Symptomen umzugehen, die Kraft der Gedanken zu nutzen, Beweglichkeit und Ausdauer zu entwickeln, sich mit anderen auszutauschen, seine Sexualität zu leben, sich gesund zu ernähren, mit Medikamenten richtig umzugehen und sich für einzelne Therapien zu entscheiden. Die Themen werden in die Gruppe eingebracht, Erfahrungen der Teilnehmer aufgegriffen und denkbare Lösungsvorschläge unbewertet gesammelt. Die Teilnehmer entscheiden, welche dieser Anregungen für sie persönlich passen könnten. Am Ende der Sitzung erklären sie, welches Ziel sie im Laufe der Woche erreichen wollen. Zum Beispiel 3 x in der Woche vegetarisch essen, jeden Tag 8.000 Schritte tun oder täglich Entspannungsübungen durchführen. Wie erfolgreich sie damit waren, berichten sie dann beim nächsten Mal. Dieses „Chronic Disease Self-Management Program“ ist an der Stanford Universität entwickelt worden. Die Teilnehmer treffen sich einmal pro Woche für 2 ½ Stunden (+ Pause) insgesamt 6 x. Es gibt dazu ein umfangreiches Begleitbuch [1], mit dem man zu Hause vertieft arbeiten kann. Die Kurse werden in Deutschland, Österreich und der Schweiz angeboten. In Deutschland führt die Initiative Selbstmanagement + aktives Leben (INSEA aktiv) dieses Programm in fachlicher Zusammenarbeit mit der Patientenuniversität Hannover durch – grundsätzlich kostenlos. Herausforderung Rheuma – nimm Dein Leben in die Hand Das zuvor beschriebene Selbstmanagement-Programm gibt es als Version speziell für Rheuma-Kranke. Durchgeführt wird es von Trainern, die selbst an Rheumatoider Arthritis erkrankt sind. Da Psoriasis arthritis ähnliche Symptome hat, unterscheiden sich die Probleme beider Patientengruppen fast gar nicht. Die Teilnehmer lernen, sich über ihre Sicht und ihr Verhalten bewusst zu werden und sich neue Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Der Kurs soll sie befähigen, das Leben mit Rheuma selbst in die Hand zu nehmen und mit den Folgen der Erkrankung besser zurecht zu kommen. Es geht unter anderem darum, sich aktuell über Rheuma und Therapiemöglichkeiten zu informieren, das Gespräch beim Arzt zu führen, Schmerzen zu bewältigen, sich zu entspannen, regelmäßig und ausreichend zu bewegen und vernünftig zu ernähren. Der Kurs umfasst ebenfalls sechs 2 ½ - Stunden Einheiten, die von den jeweiligen Landesverbänden der Deutschen Rheuma-Liga entweder wöchentlich oder als Wochenend-Seminare angeboten werden. Die Teilnahmegebühren enthalten das Handbuch, müssen aber jeweils erfragt werden. Über die Telefonnummer 01804 – 60 00 00 (20 ct. pro Anruf aus dem deutschen Festnetz, max. 42 ct. pro Anruf aus den Mobilfunknetzen) wird man mit dem zuständigen Landesverband verbunden. [1] Gesund und aktiv mit chronischer Krankheit leben, Kate Lorig, Herausgeber: Jörg Haslbeck, Ilona Kickbusch, careum Verlag (unterschiedliche Preise bei verschiedenen Anbietern)
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Weihrauch hemmt die Entzündung auch bei Schuppenflechte
Rolf Blaga posted an article in Pflanzliche Behandlung
Weihrauch spielte bisher keine herausragende Rolle bei der Psoriasis-Therapie mit Naturmitteln. Das soll sich ändern: Pharmazeuten mit dem Schwerpunkt Haut und Apotheker haben Weihrauch als Heilpflanze neu entdeckt. Gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universität Tübingen und der des Saarlandes haben sie Hinweise darauf, wie es wirkt – auch bei entzündlichen Haut- und Gelenkkrankheiten. Seit vielen Jahren gilt Weihrauch als „Geheimtipp“ für alle diejenigen, die ein möglichst nebenwirkungsarmes und natürliches Mittel gegen Psoriasis und vor allem Psoriasis arthritis suchen. Es gab positive Erfahrungsberichte über Weihrauch-Tabletten, aber keine wissenschaftlichen Untersuchungen, die den deutschen Anforderungen für eine Zulassung als Arzneimittel genügen. Hinzu kam die Behauptung, dass Weihrauch bei mehr als 40 unterschiedlichen Erkrankungen helfen würde . Solche Allheil-Versprechungen machen kritische Patienten eher skeptisch. Seit den 1990er Jahren liegen nun klinische Beobachtungen vor, die für unterschiedliche Krankheitsbilder positive Effekte von Weihrauch nachweisen. Weihrauch ist als Medikament nur in Indien und einem Kanton der Schweiz zugelassen (Sallaki vom Hersteller Gufic). Die Tabletten können mit ärztlichem Rezept – einem Privat-Rezept - über jede Apotheke besorgt werden. Eine seriöse rezeptfreie Weihrauch-Creme, die positiv auf die Psoriasis-Haut wirken soll, kann man seit Herbst 2007 kaufen. Über Weihrauch Weihrauch (lateinisch Boswellia) wurde bereits im Altertum nicht nur als Räucherwerk, sondern auch als Arzneimittel verwendet. Das Harz der Weihrauchbäume wurde in vielen Kulturen über Jahrhunderte ein anerkanntes Mittel gegen alle möglichen Krankheiten und deshalb so wertvoll wie Gold. Erst Ende des 19. Jahrhunderts geriet Weihrauch bei uns in Vergessenheit. Synthetisch hergestellte Arzneimittel verdrängten viele Naturheilmittel. Bis heute aber spielt Weihrauch in der ayurvedischen Medizin Indiens eine bedeutende Rolle. Erst die Kritik an der herrschenden Schulmedizin in den 1980er Jahren führte dazu, dass man sich wieder vermehrt mit Naturheilmitteln beschäftigte. In Deutschland waren es vor allem Tübinger Pharmakologen um Professor H.P.T. Ammon, die nachweisen konnten, dass es die Boswelliasäuren im Weihrauch-Harz sind, die Entzündungen hemmen. Die Wissenschaftler vermuteten, dass Boswellia die Bildung von „Leukotrienen“ (Entzündungs-Botenstoffe) in den weißen Blutkörperchen verhindert . „Das zeigte sich aber nur im Reagenzglas bei entsprechend hoher Dosierung“, so Professor Oliver Werz aus Tübingen, der weiterhin daran forscht. Tatsächlich hemmen bestimmte Weihrauch-Extrakte, d.h. Zubereitungen aus Weihrauch-Harze, z.B. das Enzym Cathepsin G, das an komplexen Entzündungsvorgängen im Körper beteiligt ist. Cathepsin G ist in der Haut von Psoriatikern in erhöhter Ansammlung gefunden worden. Außerdem werden die Aktivitäten des Proteins mPGES-1 (mikrosomale Prostaglandin E-Synthase-1) gebremst, das ebenfalls eine Schlüsselrolle bei entzündlichen, schmerzhaften und allergischen Krankheiten spielt. Heute weiß man, dass nicht alle Boswellisäuren gleich wirken. Deshalb werden gezielt Zubereitungen aus Weihrauch-Harzen (so genannte „definierte Weihrauch-Extrakte“) hergestellt, um in der Praxis ihre Wirksamkeit zu testen. Ganz eindeutig wirkt Weihrauch auf die Haut . Dr. Henning Gerhardt (Mannheim) hat Morbus-Crohn-Patienten mit einem indischen Weihrauch-Arzneimittel behandelt. Diese entzündliche Darmkrankheit gehört zu den typischen Begleiterkrankungen der Psoriasis. Bei 50 seiner Patienten besserte sich gleichzeitig die Psoriasis – sogar an Händen und Füßen. Auch bei Gelenkbeschwerden hat Gerhardt Verbesserungen feststellen können - wenn auch erst bei drei bis vier Weihrauch-Extrakt-Tabletten täglich . Bei rheumatoider Arthritis eignen sich Weihrauch-Extrakt-Tabletten als Basistherapie, die den Krankheitsverlauf langfristig beeinflussen kann. Einige Psoriasis Arthritis-Patienten haben sogar MTX absetzen können. Einen weiteren Beweis für die Wirksamkeit von Weihrauch-Inhaltsstoffen bei Psoriasis erbrachte eine Forscher-Gruppe aus Shangai, die im Tier-Modell bei Mäusen einen lindernden, entzündungshemmenden Effekt zeigen konnte. Forschung auf wissenschaftlicher Grundlage Professor H.P.T. Ammon - nicht zu verwechseln mit Professor Ulrich Amon, dem dermatologischen Leiter der Hautklinik Psorisol - forschte erstmals mit seinen Mitarbeitern an der Fragestellung, weshalb der indische Weihrauch entzündungshemmend wirkt. Beim "Weihrauch-Symposium 2008" wurden die Forschungsergebnisse der vergangenen Jahre vorgestellt. „Die Wirksamkeit von Weihrauch“, so Professor Ammon, „wird als belegt angesehen.“ Die vorgestellten Studien entsprächen aber nicht dem formalen Studiendesign, um Weihrauch als Arzneimittel zulassen zu können. Oft seien die Ergebnisse nicht eindeutig, meinte Ammon. Die Zahl der Patienten sei zu gering gewesen. Es seien unterschiedliche Weihrauch-Extrakte benutzt worden, deren pharmazeutische Qualität nicht zufriedenstellend geklärt werden konnte . „Die bisherigen Daten ermutigen uns jedoch, die Wirksamkeit von Weihrauchpräparaten mit wissenschaftlichen Methoden zu evaluieren.“ Die äußerlichen Einsatzmöglichkeiten von Weihrauch-Extrakten soll ein Projekt klären, das bis 2011 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert wird. Ziel ist es, so Professor Werz, einen Weihrauch-Extrakt zu finden, der möglichst gut auf die Psoriasis wirkt. Werz ist überzeugt, dass der afrikanische Weihrauch dafür besser geeignet ist als die überall angebotenen Produkte mit Boswellia serrata aus Indien. Am Ende sollen ein Spray, eine Creme o.ä. stehen, das aber kein zugelassenes Arzneimittel sein wird. Im Jahr 2005 wurde unabhängig davon der erste Preis im Würzburger Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ (Kategorie Chemie) an eine Creme mit Weihrauch und Myrrhe gegen Schuppenflechte vergeben. Die Gewinnerin meldete ihre Creme zum Patent an. Immer unterschiedlich Weihrauchsorten mit hohem ätherischen Öl-Anteil wurden zur Räucherung benutzt und sind bis heute für die Parfüm-Industrie von Interesse, während die im Harz enthaltenen sauren Strukturen (z.B. Boswelliasäuren) medizinisch genutzt werden. Weihrauch ist stets ein komplexes Gemisch verschiedener Inhaltsstoffe. Je nach Sorte und Standort schwanken die natürlichen Bestandteile des Weihrauchs. Als qualitätsgeprüfte Arzneimittel sind in Deutschland nur homöopathische Weihrauch-Zubereitungen zugelassen, die jedoch keinen Extrakt enthalten. Experten raten davon ab, frei verkäufliche Weihrauchprodukte beispielsweise im Internet zu kaufen. Sie gelten als Nahrungsergänzungsmittel und unterliegen damit keiner strengen gesetzlichen Qualitätskontrolle, vor allem, wenn sie im Ausland vertrieben werden. Meist weiß man nicht, ob es sich lediglich um pulverisiertes Harz handelt oder um einen höherwertigen, genau aufgelisteten (definierten) Extrakt. Da meist unklar bleibt, wie und wo der Weihrauch geerntet wurde, ist offen, welche Bestandteile er genau enthält und ob Verunreinigungen (wie Schwermetalle) enthalten sind. Damit ist eine standardisierte Verarbeitung nicht nachvollziehbar. Die jeweiligen Weihrauch-Zubereitungen werden vom Körper unterschiedlich aufgenommen und wirken pharmakologisch verschieden. Solche Anbieter berufen sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse, bieten aber nicht den gleichen Weihrauch-Extrakt an, mit dem diese Ergebnisse erzielt wurden. Obgleich natürliches Weihrauch-Harz durchschnittlich 30 bis 40 Prozent Boswelliasäuren enthält, werden „natürliche“ Produkte mit 60 oder sogar 80 Prozent angeboten. Professor Ammon schätzt solche Angebote als „teilweise höchst fraglich“ ein. Als gut wirksame Inhaltsstoffe des Weihrauchs werden immer noch Keto-Boswelliasäure (KBA) und Acetyl-Ketoboswelliasäure (AKBA) angepriesen. Beide nimmt der Darm jedoch schlecht auf. Stattdessen baut der Körper KBA und AKBA schnell wieder ab, so dass sie nicht lang anhaltend wirken können. Generell gibt es keine nennenswerten Nebenwirkungen vom Weihrauch – außer Aufstoßen und ein seltsamer Geschmack im Mund. Weihrauch als Salbe Üblicherweise wird Boswellia als Tablette oder Kapsel geschluckt. Da sich die im Harz befindlichen Inhaltsstoffe gut in Fett und Öl lösen, wäre es logisch, dass entsprechende Weihrauch-Extrakte auch wirken, wenn man sie auf die Haut aufträgt. Das ist aber noch nicht durch klinische Studien belegt. Jedoch ist eine Weihrauch-Creme auf dem Markt, die nach mehr als zehnjähriger Erfahrung vom Apotheker Winfried Ertelt entwickelt wurde. Es gibt unterschiedliche Rezepturen für Patienten mit Psoriasis oder dem atopischem Ekzem („Neurodermitis“) . Die Creme-Variante für die Schuppenflechte heißt Psorelia. Neben dem Weihrauch sind darin Nachtkerzensamenöl und Harnstoff (Urea) enthalten. Das Produkt enthält keine Konservierungsstoffe, keine Emulgatoren, keine Mineralöle wie Paraffin, keine Duft- und Farbstoffe sowie keine synthetischen Farbstoffe. Es ist in jeder Apotheke oder beim Hersteller erhältlich und kostet offiziell 29,95 Euro pro 100-Gramm-Spender. In unserer Datenbank von Produkten zur Hautpflege kannst du Bewertungen über die Creme lesen oder - wenn du die Creme bereits angewendet hast - eine Bewertung abgeben. Quellen: Prof. Dr. Oliver Werz, Universität Jena, und Prof. Dr. Johann Jauch "Weihrauch – Ein großes Heilmittel für zahlreiche Erkrankungen“, Peter Grunert, GANZHEITLICH HEILEN, Goldman, München 1999, S. 93ff. „Weihrauch“ - zweiteiliger Bericht in "Naturheilkunde & Gesundheit" 01/08 S. 12ff und 02/08, S. 14. „Weihrauch - Gesund geräuchert“, Margit Mertens, Rheinischer Merkur Nr. 52, 24.12.2009 „Weihrauch und Boswelliasäuren“, Tina Brüggemann, Laura Höcke, Kerstin Meyer, Veronika Renze, Elke Wiesch, Uni Münster PSO aktuell Nr. 2/Juni 1999 Bericht der 13. GD-Tagung in DermaTopics Nr. 1 (2009), S. 13f. sowie “Identification of human cathepsin G as a functional target of boswellic acids from the anti-inflammatory remedy frankincense.“, Tausch L, Henkel A, Siemoneit U, Poeckel D, Kather N, Franke L, Hofmann B, Schneider G, Angioni C, Geisslinger G, Skarke C, Holtmeier W, Beckhaus T, Karas M, Jauch J, Werz O., J Immunol. 2009 Sep 1;183(5):3433-42. Epub 2009 Jul 31.PMID: 19648270 “Targeting NF-kappa B with a natural triterpenoid alleviates skin inflammation in a mouse model of psoriasis.“, Wang H, Syrovets T, Kess D, Büchele B, Hainzl H, Lunov O, Weiss JM, Scharffetter-Kochanek K, Simmet T., J Immunol. 2009 Oct 1;183(7):4755-63. Epub 2009 Sep 14.PMID: 19752240 Weihrauch besitzt dermatologisches Potential, Franziska Wartenberg, Deutsche Apotheker Zeitung Nr. 15, 09.04.09, S. 42ff. Weihrauch hilft oft Haut und Gelenken, PSO aktuell, 3/September 2000, S. 7f. DPhG Weihrauch-Symposium 2008, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2008 Großes Interesse an Weihrauch als Heilmittel, Bericht in Deutsche Apotheker Zeitung, Nr. 15/10.04.08, S. 15ff. Ayurveda und evidenzbasierte Medizin, Annette von Gessel, 2009 "Der Duft der Götter", Margit Mertens, Neues Deutschland 30.01.2010 Weiterlesen zum Thema Heilende Wirkung von Weihrauch entschlüsselt (FAZ, 26.06.2020) In dem Artikel geht es um die Wirkung von Weihrauch allgemein, aber auch um eine neue Studie. Die kommt von einer Arbeitsgruppe um Oliver Werz von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er hat zusammen mit US-Kollegen aufgedeckt, wo die Boswelliasäure im Körper andockt. Die Studie erschien in der Zeitschrift „Nature Chemical Biology“. Weihrauch als Medizin (SRF, 03.04.2015) Im schweizerischen Radio beschäftigte sich eine Sendung mit der Wirkung von Weihrauch als Heilmittel. Den Beitrag gibt es auf der Internetseite zum Nachhören. Kann Weihrauch gegen Entzündungen helfen? (stern.de, 22.01.2014) Wer Entzündungen auch mittels einem Nahrungsergänzungsmittel eindämmen will, stößt früher oder später auf Weihrauch - und fragt sich dann: Kann das wirklich helfen? Der "Stern" ist dem nachgegangen. Wir selbst werden immer mal danach gefragt und haben bislang selten von Erfolgen gehört. Was aber auch daran liegen kann, dass sich, wer einmal Erfolg hat, auch nicht mehr meldet Weihrauch (Boswellia) zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen – wirksam oder unwirksam? (Blog "Wirksam oder unwirksam?", vermutlich August 2012) In diesem Beitrag wird verständlich erklärt, bei welchen Erkrankungen Weihrauch-Extrakte angewendet werden, welche Dosierungen von Weihrauch-Extrakten empfohlen werden, wie Weihrauch wirkt und welche Nebenwirkungen möglich sind.- 10 comments
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Hintergründe und bewährte Heilmethoden bei einer der häufigsten HautkrankheitenGleichzeitig mit dem gehäuften Auftreten überwiegend allergischer Hautreaktionen wie der Neurodermitis oder der Urtikaria (Nesselsucht), hat sich auch die Psoriasis (Schuppenflechte) in den letzten Jahren stärker verbreitet. Immerhin leiden mittlerweile allein in Deutschland weit über 255.000 Menschen an der Psoriasis, bei steigender Tendenz.Menschen aller Altersgruppen können grundsätzlich im Laufe ihres Lebens an dieser Hautfunktionsstörung erkranken. Unter Kleinkindern und Jugendlichen kommt die Schuppenflechte deshalb ebenso vor wie bei Erwachsenen beider Geschlechter. In der Gesamtstatistik der Psoriasis zeigt sich jedoch ein auffälliger Erkrankungsgipfel bei Menschen im Alter von 20 - 40 Jahren. Manchmal tritt diese Hauterkrankung nur kurzfristig und akut auf und heilt danach selbständig wieder ab, in den meisten Fällen jedoch verläuft sie nach einer heftigen akuten Phase noch über viele Jahre chronisch und schubweise weiter. Gerade diese hartnäckige, chronische Verlaufsform der Psoriasis erfordert von den Betroffenen eine hohe nervliche und körperliche Belastbarkeit, die mit zunehmender Krankheitsdauer verständlicherweise nur noch schwer aufgebracht werden kann. Symptome der PsoriasisEs kommt zu scharf umrissenen, unterschiedlich rot eingefärbten Hautflecken, auf denen sich silberweiße Schuppen bilden. Besonders häufig sind davon die Ellenbogen, der Kreuzbeinbereich und die Kopfhaut betroffen. Aber ebenso können auch andere Körperbezirke wie die Hände, die Afterregion oder die Oberschenkel befallen sein. Meist tritt dazu ein starker Juckreiz auf und es kommt gleichzeitig zu einer Ablösung der Schuppen.Die Hautentschuppung läßt eine extrem dünne Hautschicht sichtbar werden, die sehr leicht verletzbar ist und sich durch dichtangelegte, punktförmige Blutaustrittsstellen, die auch als Tautropfenphänomen bekannt sind, auszeichnet. Insgesamt wird das Beschwerdebild der Schuppenflechte von einer stark juckenden charakteristischen Ekzembildung, die mit Rötung, Schuppenbildung, Nässen und Krustenbildung verbunden ist, bestimmt. Die geröteten Bereiche der Haut können dabei klein und punktuell, aber oft auch sehr großflächig und entsprechend schmerzhaft sein. Vereinzelt kommt es auch zu einem Befall der Knochen und Gelenke. Durch die anhaltenden Reiz- und Entzündungszustände der Hautschichten werden in diesen Bezirken auch schnell Nervenschmerzen verursacht, die den Betroffenen zusätzlich belasten können. Funktionsstörungen der PsoriasisGrundsätzlich müssen die Symptome der Psoriasis als Summe und Spätfolge einer Stoffwechselstörung des Gesamtorganismus verstanden werden, durch die die Epithelzellen der Haut verhornen. Der zentrale Punkt dieser Störung ist ein Mangel an Fumarsäure. Diese Säure hat eine sehr wichtige Funktion innerhalb des Zellstoffwechsels und der Zellatmung und ist innerhalb des Zitronensäurezyklus (biochemische Atmungskette) in den Zellen, der sich noch aus weiteren Säuregruppen zusammensetzt, lebensnotwendig.Der Mangel an Fumarsäure allein verursacht jedoch noch keinen Ausbruch der Psoriasis. Erst wenn sich eine zusätzliche Schwächung des Immunsystems einstellt, wirken beide Faktoren zusammen krankheitsauslösend. Die so provozierte Anhäufung von körpereigenen Abwehrstoffen (Interleukine) innerhalb der Haut führt zu einer erhöhten Zellteilung und zu einer siebenmal schneller als normal ablaufenden Abschuppung der oberflächlichen Hautzellen. Die Veranlagung für die Psoriasis kann erblich bedingt sein, die Erkrankung muß deshalb aber nicht zwangsläufig zum Ausbruch kommen. Psychische BelastungViele Menschen leiden jahrelang, nicht selten sogar über Jahrzehnte hinweg unter der Psoriasis und das ganze Leidensausmaß kann von ihnen in seiner gesamten Tragweite kaum noch an Außenstehende mitgeteilt werden. Die ständige Auseinandersetzung mit der Krankheit bewirkt bei vielen von ihnen einen inneren Rückzug und eine Vernachlässigung zwischenmenschlicher Kontakte. Das anhaltende Empfinden der gereizten Haut läßt immer seltener eine völlige psychische Entspannung und Zufriedenheit zu. Der Psoriasis-Kranke fühlt sich in seiner Haut, die er die meiste Zeit nur über ein juckendes Spannungsgefühl wahrnehmen kann, einfach nicht wohl. Durch diese Abläufe entwickeln sich schrittweise psychosomatische Krankheitszusammenhänge: Der erkrankte Mensch reagiert mit vegetativen Symptomen auf seine Schuppenflechte und aktiviert damit zusätzlich aber unbewußt die Erkrankung. Die Psoriasis hat als Funktionsstörung der Haut einen sehr starken und engen Bezug zu psychisch-emotionalen Abläufen und Belastungen, was ihre Ausheilung zusätzlich erschweren kann.Die Sprache der HautUnter allen menschlichen Organen stellt die Haut eines der sensibelsten und gleichzeitig wichtigsten Funktionssysteme dar. Sie ist der sichtbarste Verbindungskörper zwischen den rein organischen Strukturen und den seelischen Vorgängen. Die Haut kann deshalb im erweiterten Sinne als "Spiegel der Seele" betrachtet werden, denn viele emotionale und psychische Reaktionen führen zu einer Veränderung ihres Zustandes.*Viele der im alltäglichen Sprachgebrauch verwendeten Redensarten weisen darauf hin, daß die Haut den Menschen körperlich und seelisch von seiner Umwelt abgrenzt; daß sie ihm in mehrerer Hinsicht eine wichtige Schutz- und Mitteilungsfunktion bietet. Begriffe wie "sich seiner Haut erwehren", "aus der Haut fahren" oder "sich unwohl in seiner Haut fühlen", deuten sehr eindeutig auf diese Eigenschaften hin. Mit immerhin zwei Quadratmetern Gesamtfläche und mehr als zehn Kilogramm Gewicht schützt uns die Haut gegen Hitze und Kälte, Gifte und Strahlung, Mikroorganismen und Verunreinigungen. Sie reguliert die Körpertemperatur und gemeinsam mit den Nieren den Wasser- und Elektrolythaushalt des Körpers. Aufgaben der Haut Passiver und aktiver Schutz gegen schädigende Außeneinflüsse Schutz vor dem Verlust von Körperflüssigkeit Regelung des Wärmehaushaltes Beteiligung an der Kreislaufregulation Talgsekretion Ausleitung von Schlackenstoffen über die Schweißdrüsen Sinnesfunktion durch Temperatur- und Berührungssensoren Atmungsorgan Ausdrucksorgan für psychische VorgängeVerursachungsfaktoren der PsoriasisAnhaltende seelische Belastungen oder unterdrückte Emotionen wie Ängste und Aggressionen können die mechanischen und biochemischen Schutzfunktionen der Haut bereits in kurzer Zeit so stark herabsetzen, daß sich Krankheitserreger in ihren Zellschichten einnisten und ausbreiten können. Andererseits können aber auch vom Körper äußerlich oder innerlich aufgenommene Schadstoffe oder Allergene zu einer Veränderung und Schwächung der Hautabwehr führen. Der Organismus setzt die Haut in vielen Fällen als Entlastungsorgan ein, um sich der unverträglichen Substanzen auf diesem Wege zu entledigen. Viele Formen der nässenden und juckenden Ausschläge wie bei der Psoriasis oder auch anderen Hauterkrankungen können auf dieser Grundlage entstehen. Neben dem schon erwähnten Fumarsäuremangel, dem Erbfaktor und einer allgemeinen, unspezifischen Abwehrschwäche des Körpers gibt es noch eine ganze Reihe weiterer bekannter Krankheitsauslöser der Psoriasis:Störungen des Säure-Basen-Gleichgewichts Nahrungsmittel- und Nahrungsmittelzusatz-Unverträglichkeiten Verschiedene Allergene Belastung des Körpers durch Umweltschadstoffe und Gifte Darmfunktionsstörungen Abwehrschwäche des Organismus Psychosozialer Streß Psychische Spannungszustände, unterdrückte Gefühle und Empfindungen (Emotionsblockaden)Das Säure-Basen-Verhältnis bei PsoriasisDas harmonische und ausgewogene Verhältnis von sauren und basischen Substanzen im Organismus ist die Voraussetzung für einen ungestörten und intakten Zellstoffwechsel. Eine Disharmonie und einseitige Verlagerung dieses Gleichgewichtes stört viele lebenswichtigen Zellvorgänge. Vor allem eine Verschiebung in den Säurebereich kann schnell zu einer -berlastung und Funktionsstörung einzelner Organe, Organsysteme und vor allem der Haut führen. Die gegenwärtige Lebens- und oft einseitige Ernährungsweise des Menschen verursacht immer häufiger eine Säurezunahme im Körper.Der große Ernährungsanteil von tierischem Eiweiß, besonders durch den Fleischverzehr, ballastarmen Feinmehlen/ eiweißhaltigen Fertigprodukten und daneben der Verzehr von extrem zuckerhaltigen Speisen, provoziert eine starke Säurebildung, die die zentrale Säure-Basenregulierung des Organismus überfordert. Besonders die Haut, mit dem größten Ausscheidungsvolumen des Körpers, reagiert auf eine -bersäuerung des Organismus sehr sensibel. Durch den hohen Säuregrad des Schweißes wird ein großer Teil ihrer Schutzfunktionen aufgehoben. Die Haut wird empfindlicher und reagiert auf zunehmend mehr Stoffe und Substanzen mit allergischen Unverträglichkeiten. Die pH-Werte im KörperDie Abkürzung pH (potentia Hydrogenii) bezeichnet die Konzentration der Azidität (Säure) oder Basizität (Base) in einer Flüssigkeit. In der Meßskala reichen die pH-Werte von 0 -14. Ein hoher pH-Wert zeigt einen Säuremangel (Alkalose) an, ein niedriger Wert unter 7 einen Säureüberschuß (Azidose). pH-Werte von 7-14 sind demnach also basisch. So hat zum Beispiel Urin einen pH-Wert von 7,0 - 7,5, Speichel 7,1, Darmsekret 8,0, Pankreassekret 7,5 - 8,8, Blut 7/3 - 7,5, Galleflüssigkeit 8,5.Saure Substanzen zeigen einen pH-Wert von 7-0. Die Haut hat einen pH-Wert von 5,2 - 5,5, Magensaft 1/6 - 3,2. Im Organismus ist das natürliche Gleichgewicht von Säuren und Basen unstabil und muß deshalb permanent durch körpereigene, biochemische Vorgänge ausgeglichen werden. Wenn dem Körper durch die Nahrung zu viele "Säurelocker" zugeführt werden, ist er gezwungen, die zum Ausgleich benötigten basischen Mineralstoffe aus dem Gewebe zu entnehmen. Diese intensive Aushöhlung der im Körper angelegten Mineralreserven führt schrittweise zu einer Entmineralisation und einem ausgeprägten Mineralmangel. Dieser Zustand kann das gesamte geordnete Regelsystem der Organe schwächen und wichtige enzymatische Zellfunktionen stark herabsetzen. Unter diesen Bedingungen kommt es, neben verschiedenen anderen Symptomen, auch zu einer Säure-Basen-Verschiebung des Dünndarms und damit zu Resorptionsstörungen und bei Disposition sehr schnell zum Ausbruch einer Psoriasis. DarmfunktionsstörungenWird das Körpermilieu zu sauer, kann der Dünndarm seine Verdauungsfunktionen nur noch vermindert ausführen. Die Verdauung und Aufspaltung von Fett, Kohlenhydraten und Eiweiß wird unvollständig, so daß die nicht abgesättigten Säuren (überwiegend Phosphor-, Schwefel- und Harnsäure aus der Eiweißverdauung) vom Blut aufgenommen werden. Für das Blut hat jedoch die Erhaltung des eigenen pH-Wertes (7/4) absoluten Vorrang. Um diesen Wert zu halten, transportiert das Blut die freien, ungesättigten Säuren in das Gewebe ab. Werden diese eingelagerten Säuren nicht schnell genug gelöst und über die Nieren ausgeschieden, kommt es zu konzentrierten und aggressiven Gewebe- und Hautirritationen wie rheumatischen Beschwerden oder psoriatischen Hautentzündungen. Um den Entgiftungsvorgang zu beschleunigen, setzt der Organismus in zunehmendem Maße die Haut als Ausscheidungsorgan ein. Die teilweise aggressiven und reizenden Säuresubstanzen führen in der Haut zu starkem Juckreiz, nässenden oder trockenen Ekzemen, entzündlichen Rötungen und Reizzuständen. Auf dieser Grundlage kann sich eine chronische Psoriasis entwickeln, die hier letztendlich als eine Ausweich- und Entlastungsreaktion des Körpers, speziell des Darms, gewertet werden muß.Säureregulierung durch ErnährungUm über eine entsprechende Ernährung der -bersäuerung des Körpers begegnen zu können, muß zwischen den einzelnen Nahrungsmitteln genau differenziert werden (siehe Tabelle). Säurebildende Speisen enthalten keine oder nur geringste Anteile an eigener Säure. Erst im Verlauf des Verdauungsprozesses und ihrer Verarbeitung innerhalb der Zellen produzieren sie stoffwechselbedingte saure Substanzen. Deshalb ist es wichtig, säurebildende Nahrung klar zu erkennen.Saure Nahrungsmittel dagegen enthalten grundsätzlich unterschiedlich hohe Eigenanteile an Säure, die den Gesamt-pH-Wert des Körpers sehr stark beeinflussen können. Es ist wichtig, daß dem Körper regelmäßig ausreichende Mengen basenbildender Nahrung zugeführt werden. Da die Ausscheidung von überschüssigen Stoffwechselsäuren über die Nieren und die Haut geschieht, ist die regelmäßige Anwendung von Entwässerungs- und Entschlackungtees sehr anzuraten. NahrungsmittelunverträglichkeitenGegenwärtig wird immer sicherer davon ausgegangen/ daß Nahrungsmittelallergien einen besonders hohen Anteil bei der Verursachung der Psoriasis haben. Zunehmend mehr Menschen aller Altersstufen leiden an Lebensmittelunverträglichkeiten. Der Körper ist oft nicht mehr in der Lage, sich der denaturierten und chemisch versetzten Nahrung anzupassen, und so reagieren viele Menschen mit Stoffwechsel-(Fumarsäure) und Hautstörungen auf die massive Belastung durch industrialisierte Nahrungsmittel.Die Nahrungsaufnahme ist unser engster Kontakt mit der Umwelt und alles, was der Mensch ißt, wird vom Blut aufgenommen und in jede Zelle des Körpers getragen. Selbst die Gehirnzellen sind in ihrer Funktion abhängig von der Qualität der Nahrung, was im Hinblick auf geistige Gesundheit und psychisches Verhalten sehr wichtig ist. Wird eine Allergie gegen ein bestimmtes Nahrungsmittel oder gegen eine Lebensmittelzusatzsubstanz als Psoriasisauslöser vermutet, ist es am sinnvollsten, regelmäßig die Körperreaktionen unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme zu beobachten und auf diesem Wege das auslösende Nahrungsmittel zu entlarven. Einfacher kann es sein, von einem Therapeuten eine Austestung nach dem Bioresonanzverfahren vornehmen zu lassen, bei der die Wirkung der in Frage kommenden Stoffe und Substanzen auf den erkrankten Organismus sicherer und vor allem schneller festgestellt werden kann. UmweltgifteDer menschliche Organismus ist zunehmend mehr toxischen Schadsubstanzen ausgesetzt und seine Widerstandskräfte werden dabei immer öfter überfordert. Einen besonders großen Anteil an diesem Prozeß haben die hohen Konzentrationen von Schadstoffen und Umweltgiften in der Luft, im Wasser und damit auch in den Nahrungsmitteln.Der Körper versucht, einen Teil dieser Gifte mit seinen eigenen biochemischen Möglichkeiten zu neutralisieren oder zu reduzieren und so ein biologisch erträgliches Giftbelastungsniveau zu sichern. Das Hauptproblem ist die immer schnellere Zunahme der alltäglichen Schad- und Giftstoffe, mit der die körpereigenen Entgiftungsmechanismen überfordert sind. Diese Gründe führen immer häufiger zu einem Ausbruch von Hautreaktionen, zu denen auffallend oft die Psoriasis gehört. Es ist in diesen Fällen besonders wichtig, regelmäßig wirksame Entgiftungskuren durchzuführen. Abwehrschwäche des KörpersAlle bisher genannten Faktoren können nach und nach zu einer Herabsetzung der Immunität führen, die den Körper hochsensibel und empfindsam gegen verschiedenste Allergene macht. Durch diese geschwächte Abwehr verändern sich auch die Stoffwechselvorgänge der Hautzellen und es kann durch eine Verminderung der Fumarsäure zu einer Psoriasis kommen. Eine rein symptomatische Behandlung kann hierbei keinen dauerhaften Heilungserfolg haben, weil die Gesamtimmunität herabgesetzt ist und eine endgültige Abheilung der Hautreizungen (Schuppenflechte) verhindert.Für die Betroffenen ist es daher wichtig, ihre Abwehr zum Beispiel durch die Einnahme geeigneter Heilpflanzen zu verbessern und aufzubauen. Seelische FaktorenViele Psoriasis-Kranke wissen längst, daß seelische Erregungen und Belastungen eine Verstärkung ihrer Hautbeschwerden zur Folge haben können. Psychosozialer Streß kann einen anhaltenden Aktivitätsschub der Schuppenflechte auslösen, weil innere seelische Spannungen psychosomatisch wirksam werden, indem sie die unspezifischen Abwehrsysteme des Körpers stören.Hat der Körper sich erst einmal eine Entlastungsmöglichkeit von unverträglichen Stoffen über den Hautweg aufgebaut, reagiert er auf zusätzliche Störfaktoren, wie sie emotionale Belastungen darstellen, mit einer Verstärkung der Hautsymptome. Für viele Kranke ist diese Verkettung ein wahrer Teufelskreis, den sie aus eigener Kraft kaum durchbrechen können. Selbst der "normale" Alltagsstreß, dem jeder in unserer Leistungsgesellschaft fortlaufend ausgesetzt v ist, kann bei der Psoriasis auslösend und verstärkend wirksam werden. Lebt ein Psoriasis-Erkrankter darüber hinaus noch in einem privaten Spannungsfeld innerhalb der Partnerschaft, der Familie oder des Berufslebens, ist seine Situation um so leidvoller. In diesen Fällen kann vorrangig die Hilfe eines Psychotherapeuten angeraten werden, der den Betroffenen zu einer verbesserten selbständigen Konfliktbewältigung und Verarbeitung von Emotionsblockaden führen kann. Wirksame Heilmethoden bei PsoriasisDem Erkrankten stehen eine Reihe sehr wirksamer und bewährter Heilpflanzen, Wirksubstanzen und natürlicher Heilmethoden für die Behandlung der Psoriasis zur Verfügung. In welcher Form (z. B. als homöopathisches oder biochemisches Mittel) die Heilsubstanzen eingenommen und dosiert werden, sollte mit dem behandeln den Homöopathen oder Naturmediziner individuell abgesprochen werden. Seidelbast (Mezereum) Diese Heilpflanze ist bei allen Hautausschlägen mit starkem Juckreiz und Schuppen- oder Schorfbildung wirksam. Sie gilt als spezielles Therapeutikum bei Psoriasis und erfaßt auch Schuppenflechten hinter den Ohren und auf der behaarten Kopfhaut. Sie lindert auch Nervenschmerzen der betroffenen Hautbezirke. Immergrün (Vinca minor) Die Hauptwirkung dieser Pflanze sind Heizungen von nässenden, schuppenden und juckenden Hautausschlägen. Sauerdorn/Berberitze (Berberis vulgaris) Alle hartnäckigen Hautaffektionen, die mit geröteten Ausschlägen verbunden sind 'und schlecht abheilen, lassen sich mit dem Sauerdorn sehr wirksam und nachhaltig .behandeln. Sonnenhut (Echinacea angustifolia) Der Sonnenhut sollte besser als Urtinktur, also als reiner unverdünnter Preßsaft eingenommen werden. Er bewirkt eine Verbesserung der Abwehrfunktionen des Körpers, wodurch sich auch die -bersensibilität der Haut schrittweise verringert. Die gesamte Immunität erfährt durch die Einnahme von Echinacea eine spürbare Stärkung. Eisen (Ferrum metallicum) Das Spurenelement Eisen kann die Atmungsvorgänge innerhalb der gestörten y Hautzellen wesentlich verbessern und damit einen entscheidenden Umkehreffekt innerhalb des Hautstoffwechsels bewirken. Die Einnahme von Eisen lindert darüber hinaus die typischen Symptome der Psoriasis: Rötung/ Juckreiz und Schmerzhaftigkeit. Eisen stärkt auch die Immunabwehr. Reißblei (Graphites/biochemisches Mittel) Diese aus Graphitpulver gewonnene Substanz ist sehr wirksam bei schuppigen, nässenden Hautekzemen, besonders der Beugefalten und der Kopfhaut. Austernmuschelkalk (Calcium carbonicum) Dieser Muschelkalk hat sich bei der Behandlung der Psoriasis ganz besonders bewährt. Er erfaßt alle Reizungen und Ausschläge der Haut. Auch Pusteln, nässende Ekzeme können mit Calcium carbonicum geheilt werden, besonders wenn gleichzeitig eine Neigung zu stärkerem Schwitzen besteht. Schwefel (Sulfur) Schwefel als wichtige biochemische Substanz ist in vielen Fällen in der Lage, eine Umstimmung des gesamten Zellstoffwechsels auszulösen. Das Indikationsfeld von Sulfur ist entsprechend umfangreich und umfaßt auch alle Störungen des Hautstoffwechsels. Alle juckenden, nässenden Dermatosen, die wie die Psoriasis zu einer chronischen Verlaufsform neigen, sollten deshalb auch immer mit Schwefel behandelt werden. Kieselsäure (Silicea) Diese aus gepulvertem Bergkristall gewonnene Substanz hilft der Haut sehr wirksam bei ihrem Aufbau von wichtigen Schutzfunktionen. Silicea kann die Haut wesentlich widerstandsfähiger gegen Reizstoffe machen und so eine Abheilung chronischer Hautstörungen wie der Psoriasis bewirken. Borax (Natrium boracicum) Boraxsalz gilt nach wie vor als ein geradezu klassisches Heilmittel bei Psoriasis. Borax verbessert die natürlichen Hautfunktionen und lindert alle Symptome der Schuppenflechte. Besonders in homöopathischer Form zeigt sich die Wirksamkeit in seiner ganzen Bandbreite. Natriumfumarat-Tabletten (Fumarsäure) Nur in dieser Form kann dem Körper fehlende Fumarsäure auf eine ungefährliche Art zugeführt werden. Natriumfumarat-Präparate werden von verschiedenen Herstellern angeboten. Sie müssen deutlich unterschieden werden von den veresterten Fumarsäureverbindungen (Ethylhydrogen-fumarat), deren Einnahme mit erheblichen Nebenwirkungen und Anwendungseinschränkungen verbunden ist. Natriumfumarat dagegen kann vom Körper gefahrlos aufgenommen und verwertet werden. Lediglich bei Störungen der Nierenfunktion sollte man auch auf diese Form der Fumarsäuresubstitution verzichten. Das verbesserte Angebot an Fumarsäure ermöglicht dem Körper eine Korrektur seiner gestörten Verhornungsprozesse in der Haut. Die Einnahme sollte jedoch nur kurmäßig und zeitlich begrenzt (bei guter Verträglichkeit etwa zwei Monate lang) durchgeführt werden, weil die eigentlichen Grundstörungen der Psoriasis dadurch nicht ausgeräumt, sondern nur kurzzeitig ausgeschaltet werden. Vitamin-A-Tabletten (Retinol) Dieses Vitamin gilt als Hautvitamin und wird deshalb auch häufig als Vitamin H bezeichnet. Durch Vitamin A werden alle körpereigenen Schutzmechanismen verbessert und Regenerationsprozesse angeregt. Vitamin A verlängert die beschwerdefreien Intervalle bei Psoriasis ganz erheblich und kann bei regelmäßiger Einnahme eine dauerhafte Abheilung der Hautaffektionen bewirken. In folgenden Nahrungsmitteln ist Vitamin A in größeren Anteilen vorhanden: Kresse/ Karotten, Spinat/ Tomaten, Hagebutten, Aprikosen, Ei, Milch, Lebertran. Eigenurin Die tägliche Einreibung der Psoriasis-Ekzeme mit Eigenurin wird von vielen Betroffenen als sehr lindernd und längerfristig heilsam beschrieben. Auch das Trinken von Eigenurin (40 ml auf ein Glas Wasser über den Tag verteilt trinken) unterstützt körpereigene Heilungsvorgänge bei Psoriasis. Die erneute Aufnahme der im Eigenharn enthaltenen Stoffwechselendprodukte zwingt den Körper zu einer Kontrolle und Korrektur seiner gestörten Stoffwechselvorgänge. Heilerde Heilerde-Packungen oder Einreibungen auf die Hautekzeme bewirken in den meisten Fällen eine rasche Abnahme der reizenden und entzündlichen Vorgänge. Die Erde wird dazu mit einem weichen Wasser zu einem Brei vermengt, der sich dünn und gut auf die Hautreizungen auftragen läßt, ohne dabei abzulaufen. Die Einreibungen oder Packungen sollten dabei mindestens 30 Minuten einwirken können. Häufigere Anwendungen mit Heilerde verursachen einen geringfügigen Austrocknungseffekt der Haut, der sich mit einer anschließenden dünnen Einreibung von Efeu- oder Moschusrosenöl korrigieren läßt.Entgiftung bei Psoriasis durch FastenDurch das Fasten wird ein natürlicher und gründlicher Reinigungs- und Entschlackungsprozeß des Körpers eingeleitet. Viele Ausscheidungsvorgänge werden dabei erheblich aktiviert und beschleunigt. Fasten unterstützt den Organismus daher sehr stark bei der Lösung und Ausschwemmung von aufgenommenen Schadstoffen und ausscheidungspflichtigen Schlacken.Besonders bei der Psoriasis wird die Haut auf diese Weise schnell und spürbar entlastet und kann ihre Schutz- und Stoffwechselfunktionen wieder aufbauen und normalisieren. Denn sobald dem Körper andere Entlastungswege zur Verfügung stehen, spielt die Haut als Ausscheidungsfläche eine zu vernachlässigende Rolle. Dieser Heileffekt des Fastens ermöglicht der Haut belastungsfreie Zeiträume, die sie für ihre notwendige Regeneration und Vitalisierung nutzen kann. Auf diese Weise können sich die typischen überlastungssymptome der Haut bei Psoriasis wie Juckreiz, Rötungen, ekzematöse Reaktionen oder entzündliche, nässende Vorgänge zurückentwickeln. Auch eine -bersäuerung des Körpers regelt sich durch diese Form der Nahrungsenthaltung selbständig zurück. Nulldiät oder Tee-Saft-Fasten ?Neben einer totalen und konsequenten Null-Diät, die sich unter Aufnahme von mindestens drei Litern Flüssigkeit täglich über mindestens 8-14 Tage erstrecken sollte, hat sich die Durchführung der gut verträglichen Tee-Saft-Fastenkur bei der Schuppenflechte als sehr vorteilhaft für die Körperentschlackung gezeigt. Für das Tee-Saft-Fasten können erfahrungsgemäß die meisten Menschen gewonnen werden, weil diese Fastenform in geringem Maße, über die Gemüsesäfte eine Zuführung von Kohlenhydraten zuläßt.Die Durchführung, dieser Kur über einen Zeitraum von mindestens 15 Tagen wird daher gern eingehalten. Die konsequente Null-Diät eignet sich hingegen mehr für den sehr disziplinierten und kreislaufstabilen Menschen. Letztendlich muß aber jeder für sich entscheiden und festlegen, welche Form des Fastens er durchführen will. Es können durchaus auch unterschiedliche Arten des Fastens angewendet werden. Die Bindung gelöster SchadstoffeVor dem Beginn einer Fastenkur sollten einige Faktoren beachtet werden. Es ist bekannt, daß beim Fasten neben den Darmgiften auch ein großer Anteil der in der Leber eingelagerten fettlöslichen Schadstoffe gelöst und ausgeschieden werden können. Um diesen Entgiftungsvorgang gründlich zu ermöglichen, muß unbedingt eine erneute Rückresorption der gelösten Schadstoffe im Darm verhindert werden. Diese Notwendigkeit wird beim Fasten immer noch sehr selten berücksichtigt. Eine ungefährliche und effektive Methode für die Bindung von Schadstoffen im Darm ist die Anwendung reiner Medizinalkohle in Form von Kohlekompretten. Kohle geht mit vielen im Darm befindlichen Schadstoffen unlösbare Verbindungen ein, die in dieser Form nicht mehr resorbierbar sind und anschließend mit dem Stuhl ausgeschieden werden können. Erst im Anschluß an dieses Verfahren sollte mit der eigentlichen Fastenkur begonnen werden, weil dann eine optimale Ausscheidung der gelösten Toxine gewährleistet ist. Es können 3-4 dieser Kohletabletten (in jeder Apotheke erhältlich) täglich eingenommen werden. Die Dauer und Menge der Einnahme richtet sich nach dem individuellen Stuhlverhalten. Die medizinische Kohle muß bis zum Eintritt einer deutlichen Schwarzfärbung des Stuhls eingenommen und dann abgesetzt werden.Das Tee-Saft-FastenTee-Saft-Fasten wird in dieser Reihenfolge durchgeführt:Morgens: 1/2 Liter reizarmer Kräutertee (Melisse, Fenchel, Kamille, Matetee). Mittags: 1/4 Liter Gemüsesaft (Sellerie, Tomaten, Gurken) oder warme Gemüsebrühe. Nachmittags: 1/2 Liter Kräutertee oder milder Schwarztee. Abends: 1/2 Liter Gemüsesaft oder warme Gemüsebrühe. Ersatzweise auch verdünnten Obstsaft (Pfirsich, Bananen, Ananas) Zwischendurch sollte viel möglichst heißes Wasser (1,5-2 Liter) oder weiches Mineralwasser (wenig Mineralanteile) eventuell mit etwas Zitronensaft vermischt getrunken werden.Die Fastenkur sollte mindestens 1 -2 Wochen andauern, weil der größte Entgiftungseffekt erst nach etwa 10 Tagen eintritt. Später können auch kürzere Fastenkuren von 2-5 Tagen durchgeführt werden. Entspannungsübungen sind wichtig Um seelische Anspannungen und nervöse Unruhezustände kompensieren zu können, sollten Psoriasis-Kranke sich einige Entspannungsmethoden antrainieren. Auf diese Weise können die psychosomatischen Krankheitsabläufe unterbrochen und verhindert werden. Die regelmäßige Anwendung des Autogenen Trainings oder Yogaübungen zum Beispiel können eine Ausheilung der Psoriasis in hohem Maße unterstützen und beschleunigen. Sport hilft bei Psoriasis Die meisten unter einer Psoriasis leidenden Menschen meiden sportliche Betätigungen, weil sie sich mit den Hautausschlägen nur ungern leicht bekleidet unter andere Menschen begeben. Vielleicht liegt es auch daran, daß unsere Gesellschaft aus Unkenntnis und Gleichgültigkeit die Hautkranken immer noch grundsätzlich einem dyssozialen Stigma von "Aussatz" unterordnet. Durch diese unausgesprochene Ablehnung können sich bei den Betroffenen die psychosozialen Isolationsgefühle verstärken. Mittlerweile haben sich vor diesem Hintergrund in vielen Städten längst Organisationen und Initiativen von Betroffenen gebildet, die ein geeignetes Sportangebot zur Verfügung stellen. Das können im einzelnen Krankengymnastische Praxen oder auch Sportvereine sein. Die unterstützende und heilende Wirkung von leichteren sportlichen Betätigungen bei der Psoriasis, besonders im Frühjahr und Sommer an der frischen Luft/ ist vielen Erkrankten längst bekannt. Natürlich kann auch jeder für sich privaten Sport betreiben, der der erkrankten Haut genauso gut bekommt wie der Gruppensport. Dennoch wird durch die Entscheidung zum Sport in der Gruppe einiges mehr erreicht: Isolationsminderung/ verbessertes Selbstvertrauen, Erfolgserlebnisse, Selbstüberwindung bei Hemmungen (Angst vor Entblößung der erkrankten Haut u. ä.) und nicht zuletzt eine verbesserte Lebensqualität. Nach jeder sportlichen Betätigung wird den Psoriasiskranken auf jeden Fall ein drei- bis vierminütiges lauwarmes Duschen empfohlen. Die Haut sollte anschließend nur leicht abgetrocknet und nicht abgerieben werden. Danach kann bei Bedarf ein leichtes öl oder eine reizarme Feuchtigkeitscreme aufgetragen werden. Abschließend sollte der Körper nur leicht bekleidet etwa 10 Minuten ruhen. Karl-Heinz Rudat *Anm. d. Red.: Siehe auch NATUR & HEILEN 5/94 "Kein bißchen oberflächlich: Unsere Haut geht in die Tiefe". Infokasten 1Die sogenannte "Schuppenflechte", wie die Psoriasis oft genannt wird, kann betroffene Menschen mitunter über viele Jahre sehr belasten. Eine große Zahl der Psoriasis-Erkrankten fühlt sich deshalb mit diesem Hautleiden überfordert und alleingelassen. Oft liegt das an einem Informationsmangel über die Entstehungsfaktoren, Hintergründe und die bewährten Heilmethoden dieser häufigen Hautstoffwechselerkrankung.Infokasten 2Zusammensetzung von Nahrungsmitteln unter Berücksichtigung ihrer Säuren-Basen-Reaktion im Organismus Säurebildende Nahrung enthält keine eigene Säure, produziert jedoch stoffwechselbedingte Säuren im Körper. Diese Speisen sind lebensnotwendig mit Ausnahme der Getränke und Süßwaren. Fleisch, Geflügel/ Wurstwaren, Fleischextrakt, tierische Fette Fisch Eier Käse Milchprodukte mit hohem Molkeanteil, Joghurt, Sauermilch, Kefir gehärtete oder raffinierte pflanzliche öle Getreide: Weizen, Hafer, Gerste, Hirse Brot, Teigwaren, Getreideflocken Hülsen fruchte: Sojabohnen, Linsen, weiße Bohnen raffinierter weißer Zucker Süßigkeiten Ölfrüchte: Walnüsse, Haselnüsse, Sonnenblumenkerne Kaffee, Tee, Kakao Wein und SpirituosenInfokasten 3Saure Nahrung enthält verschiedene eigene Säuren, die den Säuregehalt des Körpers stark beeinflussen. Mit Ausnahme der Früchte sind saure Speisen nicht lebensnotwendig. Sauermilch, Kefir, Molke (nach 10 Stunden pH-Wert 4,5) unreife Früchte saure Früchte: Stachelbeeren, Himbeeren Zitrusfrüchte: Orangen, Mandarinen, Zitronen, Grapefruits saure Apfelsorten, Sauerkirschen, Zwetschgen, Aprikosen süße Früchte in größeren Mengen saures Gemüse: Tomaten, Rhabarber, Sauerampfer, Kresse Sauerkraut Fruchtsäfte industriell hergestellte süße Getränke: Limonaden auf Colabasis (pH-Wert 2,4) Honig EssigBasenbildende SpeisenDie folgenden Nahrungsmittel sind reich an Basen und enthalten sehr wenig oder gar keine Säure. Sie verursachen auch bei der Oxidation im Organismus keine Säureproduktion und sind in der Lage, einen übersäuerten Körper basisch auszugleichen. Kartoffeln, besonders bei Subazidität des Magens (Gastritis). Gemüse, als Rohkost oder schonend gegart. Bananen, Melonen und Birnen ebenfalls. Auch in größeren Mengen sehr verträglich. Dörrfrüchte in kleinen Mengen (Aprikosen ausgenommen), Sultaninen oder Pflaumen. Mit saurem Schwefel behandelte Dörrfrüchte sind natürlich säurebildend. Mandeln sind als einzige Ölfrüchte basisch und können zur Basenbildung gut verwendet werden. Ähnliches gilt für Kastanien. Mineralwasser ist basisch und darf nur wenig Chlor und Schwefel enthalten. Milch, Quark, Rahm sind basenbildende Speisen. Frische Molke hat die ersten Stunden einen pH-Wert von 7 - 8,5 und ist zu diesem Zeitpunkt noch basisch. Ab 10 Stunden ist Molke sauer (4,5). Eine Ausnahme ist Molkepulver.Quelle: Natur & heilen 2/98
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Wie Blutegel arbeiten – und was sie dabei machen
Claudia Liebram posted an article in Naturheilkunde
Blutegel scheinen gegen Entzündungen zu helfen. Warum? Wissenschaftler sind der Wirkung auf der Spur. Erst einmal muss geklärt werden, was genau da wirkt. Die Therapie mit Blutegeln gehört zu den Naturheilverfahren. Sie wurde schon im alten Ägypten angewendet. Bis heute streiten Mediziner, ob die Behandlung nach strengen Anforderungen der Wissenschaft hilft. Es gibt Erfahrungsberichte von Menschen, denen die Blutegel-Therapie geholfen hat. Und es gibt Aufzeichnungen von Medizinern. Heute wird die Therapie mit Medizinischen Blutegeln von Ärzten, Kliniken und Heilpraktikern angeboten. Sie wenden sie unter anderem bei Thrombosen an, zur Schmerzbehandlung, bei Venen-Problemen – und bei Erkrankungen des entzündlich-rheumatischen Formenkreises, wozu dann auch die Psoriasis arthritis gehört. Blutegel saugen und spucken Das Tier saugt sich an einem warmblütigen Wirt fest, schneidet eine Wunde in die Haut und saugt Blut. Dabei gibt er die Inhaltsstoffe seiner Speicheldrüsen-Zellen in die Wunde ab. Der ganze Vorgang ist dann auch schon das, was wirken soll. Es wird angenommen, dass zumindest einige Proteine für die positiven Effekte verantwortlich sein könnten. Nur: Die meisten sind bisher unbekannt. Von ein paar kennt man mögliche Wirkungen im Patienten. Von einer Einzigen sind bisher exakte Daten zu wirksamen Konzentrationen bekannt, nämlich vom Thrombin-Inhibitor Hirudin. Der wird in einem Medikament zur Hemmung der Blutgerinnung eingesetzt. Greifswalder Zoologen untersuchten in einer Studie, ob während einer Blutegeltherapie mit einem oder mehreren Tieren überhaupt genügend Wirkstoffe aus dem Blutegel-Speichel auf den Patienten übertragen, womit sich ein physiologischer Effekte erklären ließe? Die Greifswalder mussten erst einmal herausfinden, wie viel Speicheldrüsen-Substanz ein Blutegel überhaupt speichern kann und wie viel er dann während des Saugaktes überträgt. Dazu wurde zunächst die Struktur des Speicheldrüsengewebes des Tieres unter dem Mikroskop untersucht und ein 3D-Modell von Teilen des Egel-Gewebes entwickelt. Danach stand fest: Ein Blutegel hat fast 40.000 Speicheldrüsen-Zellen. Eine Zelle hat ein Volumen von 67.000 µm3 – ein 50-Tausendstel eines Stecknadelkopfes. Leere Speicheldrüsen nach dem Akt Am Ende all der Messungen war klar: Ein Egel entleert den Vorrat seiner Speicheldrüsen-Zellen während eines Saugaktes komplett. In die Wunde werden 1,2 mg Protein abgegeben. In das Kreislaufsystem des Patienten gelangen mehr als zwanzig verschiedene Speichelproteine mit Konzentrationen zwischen 3 und 236 pmol/l. Zum Vergleich: Hirudin – der Stoff, der im Blutgerinnungs-Medikament arbeitet – wirkt schon bei einer Konzentration von 1 pmol/l deutlich. Die Wissenschaftler schließen aus ihren Daten, dass es mindestens 20 weitere Inhaltsstoffe des Blutegel-Speichels gibt, die beim Saugakt in möglicherweise wirksamen Konzentrationen auf den Menschen übertragen werden. Und so werden weitere Forschungsarbeiten genau diese Substanzen identifizieren müssen. Dann kann man wissen, welche Moleküle im Körper des Menschen von den Egel-Speichelproteinen erkannt und in ihrer Funktion verändert werden. Wirkung auf die Gelenke beobachtet Lange vorher, im Jahr 2002, hatten Forscher von der Medizinischen Universität Kazan Blutegel an über 100 Patienten gesetzt. Darüber berichteten sie beim Europäischen Kongress der Rheumaforschung in Stockholm. Damals schrieb die Zeitschrift "Bild der Wissenschaft" darüber (19.6.2002). Bei den meisten Patienten gingen die Gelenk- und Muskelschmerzen demnach deutlich zurück oder verschwanden ganz. Auch konnten viele Patienten nach der Therapie ihre Gelenke wieder leichter bewegen. Weshalb Blutegel heilend wirken, konnten aber auch die russischen Forscher mit ihrer Studie nicht belegen. Ihre Theorie: Die Substanzen der Blutegel erleichtern den Blutfluss in die kranken Gelenke.-
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Aufgezeichnet von Medizinjournalist Klaus Oberbeil Wie ist es möglich, daß sich – wie bei der Schuppenflechte – Hautzellen von einem Tag auf den anderen 1000mal schneller teilen als normal? Die Antwort: Unsere Haut quält sich Tag und Nacht ab, um uns vor Kälte, Hitze, Krankheitserregern, Giftstoffen, Flüssigkeitsverlust und vielem anderen zu schützen. Bei diesem Abwehrkampf produziert und verbraucht sie unnatürlich hohe Mengen an Immunsubstanzen. Die Folge: Es kommt zur Entgleisung des Immunsystems der Haut und zur krankhaften Wucherung und Abschilferung von Hautzellen. seit es nun ultramoderne Analyse Geräte gibt, mit deren Hilfe Biochemiker Hautgewebe im Femtogramm-Bereich (Billiardstel Gramm) untersuchen können, gewinnen Schuppenflechte-Experten Erkenntnisse, die vielen Menschen neue Hoffnung geben. Der eigentliche Bösewicht bei der Entstehung von Schuppenflechte (Psoriasis) ist die Arachidonsäure, die in tierischen Produkten enthalten ist. Aus dieser biologisch aktiven Fettsäure macht der Stoffwechsel sogenannte Leukotriene (Immun-Mediatoren), die (z. B. in der Haut) Entzündungen hervorrufen, Milliarden und Billionen weißer Blutkörperchen anlocken und die Teilung von Hautzellen entgleisen lassen. Interessant: Ein ähnlicher Mechanismus ist für viele weitere Krankheiten, zum Beispiel Nervenentzündungen oder Morbus Crohn (Entzündung der Darmschleimhäute) verantwortlich. Dass Schuppenflechte häufig in den sonnenarmen Monaten (November bis Februar) auftritt, ist seit langem bekannt. Die Ursache: In Keratinozyten (den äußersten Hautzellen) sitzen mikroskopisch winzige Proteine (sogenannte Nuklearrezeptoren), die aus Sonnenlicht eine bislang unbekannte Form von Vitamin D machen. Dieser Biostoff aktiviert Lymphozyten (weiße Immun-Blutkörperchen) und blockiert die "bösen" Leukotriene, die für die Zellwucherung verantwortlich sind. Fazit: Je mehr Sonne, desto besser. Dr. Natur rät, von Fleisch auf Fisch "umzusteigen". Fleischfett produziert 30mal mehr Leukotriene als Fischöle. Was für Psoriasis-Patienten noch entscheidender ist: Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl wirken in der Haut entzündungshemmend, und sie locken nicht massenhaft weiße Blutkörperchen in die Haut, was letztlich der Auslöser für Schuppenflechte ist. Schließlich siedeln sich diese "guten" Fettsäuren in Hautzellen an, verdrängen auf diese Weise die "böse" Arachidonsäure und heilen (gemeinsam mit Licht) Schuppenflechte. Was Sie sonst noch tun können Aktivieren Sie ihr Immunsystem durch mehr Bewegung (Gymnastik, Joggen, Radfahren). Dadurch werden Antikörper mit ihren wichtigsten Waffen aufgeladen (z. B. Vitamine, Selen, Zink). Wenn Sie Übergewicht haben: abspecken. Jedes Kilo belastet Ihr Immunsystem, schwächt es im Kampf gegen krankmachende Einflüsse. Lokal angewendete Wärmehilfen (Utraschall, Wärmepflaster) können das Ausheilen von Psoriasis beschleunigen. Das sollten Sie lieber lassen: Verzichten Sie auf Zucker, Süßes und süße Getränke. Vermeiden Sie Streß und Aufregungen. Bei mehr als einem Viertel aller Psoriasis-Patienten sind schwere Konflikte oder Probleme Auslöser der Krankheit. Dauerstreß begünstigt nämlich dieses tückische Hautleiden. Gesunde Haut in 30 Tagen So bauen Sie optimalen Immunschutz in Ihre Haut ein, lindern und heilen selbst schwere Fälle von Schuppenflechte: Verzichten Sie auf alle tierischen Fette (in Fleisch, Wurst, Käse usw.). Sie enthalten Arachidonsäure, die wiederum Rohstoff für Entzündungs-Hor-mone (zum Beispiel Leukotriene) ist.Essen Sie mehr Fisch, dessen Omega-3-Fettsäuren die Aushei-lung von Schuppenflechte begünstigt und Ihre Haut schön und gesund macht.Setzen Sie die Haut täglich 20 Minuten dem Sonnenschein oder Mittagslicht aus. Über spezielle Licht-Rezeptorenn in hautzellen wird dadurch die Proliferation (Teilung, Wucherung) von Hautzellen gebremst.Nehmen Sie regelmäßig Bierhefe-Tabletten ein. Das darin enthaltene Spurenelement Zink ist für Heilungsvorgänge und den Neuaufbau Ihrer Haut wichtig. Das ebenfalls enthaltene Selen schützt den Fettsäure-Rohstoff vor Zerstörung durch Freie Radikale.Absolutes Muß: täglich den Saft von zwei Zitronen trinken (ersatzweise 4 Kiwi essen oder zwei Vitamin-C-Brausetabletten einnehmen). Vitamin C ist wichtiger Hautschutz, rüstet nach neuen Erkenntnissen verbrauchte Vitamin-E-Moleküle immer wieder neu auf.Holen Sie sich in der Apotheke ein medizinisches Badekonzentrat, das Kamillenöl enthält. Ein solches Hautbad hemmt die Aktivität von Leukotrienen in bereits von Schuppenflechte befallenen und in gesunden Hautpartien.Stellen Sie Ihrem Körper ausreichend Enzyme (Apotheke) zur Verfügung. Mit ihrer Hilfe produziert die Haut massenhaft Zellen für die Immunabwehr. Wäs Ärzte oft nicht wissen Schuppenflechte ist nach neuen Erkenntnissen eine immunbedingte, aus dem inneren Stoffwechsel heraus entstehende Krankheit. Jede rein topische (örtliche) Behandlung gilt als überholt, weil sie meist lediglich natürliche Prozesse im Zellstoffwechsel (z.B. Neuaufbau von Zellkernen, Energieprodukten in der Zelle, Enzym-Tätigkeit usw.). Bedenklich bis gefährlich ist die Therapie mit dem Krebsmittelwirkstoff Methotrexat (verheerende Auswirkung auf Immunsystem, Blutbild, Herz, Knochenmark usw.). Symptome... Juckende Hautbereiche, meist leicht erhoben und rot umgrenzt, von silberweißen oder weißen Schuppen bedeckt. Betroffen sind vorwiegend Ellbogen, Handrücken, Knöchel, Knie und Haarboden, auch Brust, Rücken und Finger oder Zehen ... und Ursachen Eine nicht unwesentliche Rolle spielen Erbfaktoren. Bei der Hälfte aller betroffenen Patienten zählt Schuppenflechte (Psoriasis) zu den typischen Familienbeschwerden. Eigentliche Ursache ist die krankhaft erhöhte, durch Fehlernährung oder Immunschwäche bedingte Zellteilung (Proliferation) von Hautzellen. Wie gefahrdet Ist Ihre Haut? Machen Sie (gedanklich) jedesmal ein Kreuz, wenn etwas zutrifft: Bekommen Sie leicht einen Sonnenbrand?Kriegen Sie leicht blaue Flecken?Leiden Sie manchmal unter Juckreiz?Haben Sie mitunter fettiges Haar?Haben Sie winzige Fältchen über der Oberlippe?Entstehen Falten, wenn Sie Ihre Haut zwicken?Glänzt Ihre Haut an Stirn und Nase?Ist Ihre Haut mal fahlgelb, grau oder stark gerötet?Entstehen Quaddeln, wenn Sie mit einem stumpfen Gegenstand (z. B. Löffel) übers Gesicht fahren?Haben Sie manchmal Pickel, Pusteln oder Hautausschlag? Auswertung Bis 2 Ja-Kreuze: Keine großen Hautprobleme. 3 bis 5 Ja-Kreuze: Die Versorgung beziehungsweise der Immunschutz Ihrer Hautzellen ist nicht mehr optimal. Ab 6 Ja-Kreuze: Ihre Haut ist frühzeitig gealtert, dieser Alterungsprozeß schreitet rasch voran. Jetzt unbedingt bei der neuen 30-Tage-Hautkur mitmachen.
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Schuppenflechte auf der Kopfhaut in 5 Schritten loswerden
Claudia Liebram posted an article in Kopf und Gesicht
Eine Schuppenflechte auf der Kopfhaut trotzt so mancher Behandlung. Was ist möglich, um die Psoriasis auf dem Kopf in den Griff zu bekommen? Wenn sich die Psoriasis auf der Kopfhaut ausbreitet, möchte man am liebsten jede Schuppe einzeln entfernen. Die Haut ist angespannt und stark entzündet, in schlimmen Fällen stark verkrustet. Ertappst Du Dich auch immer wieder beim Kratzen? Das Jucken geht davon selten weg, stattdessen hinterlässt man überall seine Kopfschuppen: auf der dunklen Bekleidung, dem Teppich oder dem Sofa oder am Arbeitsplatz. Vielen ist das peinlich, vor allem wenn sie angestarrt wegen der roten Flecken, die bis in die Stirn hineinragen können. Unangenehm kann es sein, wenn der Friseur einen wegen der Schuppen anspricht, weil man ihn vorher nicht informiert hat. Die Kopf-Psoriasis lässt sich schlecht verbergen. Das kann im Privatleben wie im beruflichen Alltag sehr unsicher machen. Finger, Chemie und Mütze weg! Reize die Kopfhaut so wenig wie möglich. Jede Reizung kann die Symptome deiner Schuppenflechte verstärken: Der Köbner-Effekt kommt ins Spiel. Der Effekt besagt: Genau an der Stelle, an der die Haut gereizt wird, siedelt sich wie in deinem Fall die Psoriasis an. Kratze nicht. Ja, das ist schwer. Der Juckreiz ist für viele mit das Schlimmste an der Schuppenflechte. Föhne die Haare nicht zu heiß. Nimm möglichst Abstand vom Tönen, von Dauerwelle oder Haarspray. Trage eine Kopfbedeckung nie sehr lange. Die Kopfpsoriasis will an die Luft. Schuppen lösen und auswaschen Schuppen lösen Löse die Schuppen sanft und nicht aggressiv. Hilf so wenig wie möglich mit Fingernägeln, Kämmen oder anderen mechanischen Methoden nach. Was immer du zum Schuppenlösen auf den Kopf tust – lass es lange einwirken. Wirklich lange. Das heißt: wenn es geht, mindestens 12, höchstens 24 Stunden. Noch besser: Verstärke die Wirkung, indem du eine Plastikfolie um die Haare wickelst. Vorzugsweise wird das wohl nachts sein. Fang mit milden Methoden an, um die Schuppen zu lösen – also: mit Olivenöl. Massiere es abends in die Kopfhaut, wickel eine Frischhaltefolie herum oder besorge dir sich für diesen Zweck eine OP-Haube. Die Prozedur wiederhole einige Abende. Wenn dann die Schuppen gelöst sind, kann es mit Schritt 3 weitergehen. Wenn die Schuppen hartnäckig sind, versuche sie mit Salicylsäure zu lösen. Die gibt es mit 3% bis 15% in der Apotheke. Sie wird aufgelöst in Vaseline, Olivenöl oder einer Salbe, die sich leicht auswaschen lässt. Ein Beispiel für eine Mischung, die jede Apotheke anfertigt: 4% Salicylsäure in Silix Biowaschöl. Es gibt Fertigpräparate, die deutlich milder und besser auswaschbar sind und sehr gut abschuppen: Die Gele Babybene und Dermabene enthalten Öle und Pflanzenstoffe. Der Saalux-Schuppenlöser ist ein Gemisch aus Traubenkern- und Rizinusöl. Loyon ist ein Silikon-Fließöl, das in die Plaques eindringt und ihren Zusammenhalt zerstört. Hilft auch Salicylsäure nicht, greife zu einer Basiscreme. Die heißt genau so und ist in der Apotheke zu haben – als Basiscreme DAC oder Asche Basis Creme. Nachteil: Sie sind etwas schwieriger auszuwaschen. Sind die Schuppen immer noch nicht besiegt, kannst du beim Hautarzt nach Shampoos oder Tinkturen zum Schuppenlösen mit Kortison oder Steinkohlenteer fragen. Letzteres ist nicht modern, aber manche Patienten und Kliniken schwören darauf. Der Teer scheidet aus, wenn du schwanger bist, stillst oder im Säuglingsalter bist (wobei du diese Zeilen dann ohnehin nicht lesen kannst). Schuppen auswaschen Beginne mit einem normalen, aber milden Shampoo. Das lässt du 3 bis 5 Minuten einweichen. So sollen sich so viele Schuppen wie möglich lösen. Nutze in der zweiten Runde der Haarwäsche ein medizinisches Shampoo. Beispiele: Stieprox intensiv, das Teer-Shampoo Tarmed Nach der Haarwäsche geht’s ans Trocknen. Ein bisschen dürfen hier noch einmal Schuppen gelöst werden. Doch rubbele nicht so stark auf der Kopfhaut. Meide scharfe, spitze Kämme oder Bürsten und vor allem auch hier wieder die Fingernägel. Manchmal kleben Haare an den Schuppen. Betroffene bemerken oft einen vermehrten Haarausfall. Das ist „normal“. Im Laufe der Behandlung wachsen die Haare nach, meist bleibt der Haarausfall nicht bestehen. Neue Schuppen am Wachsen hindern Es gibt viele Möglichkeiten, die Bildung neuer Schuppen(krusten) zu vermeiden. Auch für diesen Zweck gibt es starke und milde Präparate. Manchmal verliert ein Mittel, das bis eben immer funktioniert hat, an seiner Wirkung. Hier gilt wie bei anderen Medikamenten zur Behandlung der Schuppenflechte: Nicht jeder spricht auf das gleiche Präparat an. Ausprobieren ist normal. Behandele die Haut regelmäßig rückfettend. Das ist auch wichtig, wenn du deine Kopfhaut in Schritt 4 mit einer alkoholhaltigen Tinktur behandelst. Ein Beispiel für ein rückfettendes Produkt zu diesem Zweck ist Oilatum Seife aus der Apotheke (und nein, wir haben keine Werbe-Absicht.) Manchmal muss in diesem Schritt gar kein richtiges Medikament 'ran. Probiere deshalb Shampoos beispielsweise mit den Wirkstoffen Pyrithion-Zink oder Ketoconazol. Fertige Produkte sind u.a.: ExtroDerm Shampoo head & shoulder Elution Mavena Shampoo Physiogel Scalp Care Shampoo sebamed Trockene Haut Duschemulsion Wofacutan Haarshampoo und XYNDET Haar- & Body Shampoo. (Wie gesagt: Wir haben keine Werbe-Absicht.) Wirken allgemeine medizinische Shampoos nicht, sollte man Shampoos mit sulfonierten Schieferölen ausprobieren. Die müssen vor dem Auswaschen meist 10 bis 15 Minuten einwirken. Fertige Produkte sind u.a.: Bionatar Shampoo Crino Cordes N Shampoo Dermasence Selensiv Shampoo Die bekommst du ohne Rezept in der Apotheke. Stoppe die Entzündung der Kopfhaut! Die Entzündung ist eines der Symptome der Erkrankung. Du kannst sie so angehen: Naturheilmittel In milden Fällen einer Kopfpsoriasis könnte ein Naturheilmittel genügen – beispielsweise Rubisan oder Belixos. Beide enthalten den pflanzlichen Wirkstoff Mahonia aquifolium, Belixos deutlich weniger Psorelia – eine Weihrauch-Creme Psorasom forte - enthält ein Fumarat Alle bekommst du ohne Rezept in der Apotheke. Vitamin-D3-Präparate Helfen auch Naturheilmittel gegen die Symptome nicht, kommst du um einen Besuch beim Arzt nicht herum, denn ab hier wird es rezeptpflichtig. Den Anfang in der Therapie macht Vitamin D3. Die Wirkstoffe heißen Calcipotriol, Calcitriol, Tacalcitol oder ähnlich. Sie wirken der überschießenden Zellteilung entgegen. Beispiel: Curatoderm – eine Emulsion für die Kopfhaut, die gleich noch ein pflegendes Fett enthält. Kombination aus Vitamin D3 und Kortison Einen Versuch wert sind für die Behandlung der Kopfpsoriasis auf jeden Fall auch Medikamente, die eine Kombination aus Vitamin D3 und einem Kortison enthalten. Beispiele: Xamiol und Daivobet Gel: Calcipotriol mit Betamethason kombiniert – als Dauertherapie der Schuppenflechte gedacht. Kommt nur auf die entzündeten Psoriasis-Stellen, nicht großflächig auf die ganze Kopfhaut. Wenn die Schuppenflechte damit besser wird, kann man gut ausprobieren, nur noch die reinen Vitamin-D3-Varianten (siehe 2) zu benutzen. Reine Kortison-Präparate Ist die Kopfhaut stark entzündet, musst du dir eine Meinung über kortisonhaltige Medikamente bilden. Die wirken gegen die Entzündung. Sprich mit deinem Hautarzt über Kortison und deine Bedenken (wenn du welche hast). Nenne ihm auch deine Gründe. Wichtig: Dabei geht es immer „nur“ um äußerliche Medikamente – also Salben, Cremes, Gels, Shampoos oder Schäume mit Kortison – und nicht um Tabletten und Co. Kortison-Produkte werden in vier Klassen eingeteilt. In „Klasse I“ sind schwach wirksame Kortisone, in „Klasse IV“ sind sehr stark wirksame Kortisone. Wir bieten auch eine Übersicht über Psoriasis-Medikamente mit Kortison und ihre Klassen. Beispiele für die Anwendung bei Schuppenflechte: alkoholhaltige Tinkturen (die sollen wirklich nicht auf die Gesichtshaut oder in die Augen) Schaum (Deflatop, Clarelux) Shampoo (Clobex) (ein hochwirksames Kortison, das du kurz einwirken lässt und dann auswäschst) Cremes und Salben als „Kopfpackung“ über Nacht. Die sind manchmal nicht so leicht auszuwaschen. Dafür punkten sie, weil sie sehr wirkungsvoll sind und gleichzeitig rückfettend wirken. Wenn du mit deinem Hautarzt ein Kortison-Medikament gewählt hast, trage es nach Anweisung auf die Stellen mit Schuppenflechte auf. Schleiche die Anwendung nach 4 bis 6 Wochen aus. Das bedeutet: Benutze es erst nur noch alle zwei Tage, dann nur noch alle drei Tage, später nur noch alle vier – und so weiter. Hier kommen noch zwei Therapien außer Konkurrenz – vielleicht willst du mit deinem Arzt ja einmal darüber sprechen oder magst sie lieber als die bisher genannten: Dithranol Du bist experimentierfreudig und scheust keine Gefahr? Dann sei noch der Wirkstoff Dithranol ins Spiel gebracht. Richtig angewandt, gibt es keine Nebenwirkungen im medizinischen Sinne. Wohl aber praktische Nebenwirkungen für alles, was mit Dithranol in Berührung kommt. Wirklich alles – die Kacheln im Badezimmer, die Badewanne, jegliche Kleidung. Ist also eher etwas für Menschen, die in aller Ruhe auch mal herumstehen können. Die Behandlung ist aufwändig, aber man kann prima beispielsweise Radio hören, Vokabeln lernen, Fernsehen gucken... Und mit der Kopfhaut kommt man deutlich seltener aus Versehen irgendwo 'ran als zum Beispiel mit der Hand. Dithranol wird in der Apotheke angemischt und muss dir vorher von einem Arzt verschrieben werden. Die Dosis wird im Laufe der Zeit immer weiter gesteigert. Doch diese Mixturen verfärben wie gesagt alles. Lichttherapie Auch die Behandlung mit einem UV-Kamm ist eher für geduldige Menschen geeignet. Das ist quasi ein Bestrahlungsgerät in Klein, eben wie ein zu groß geratener Kamm. Damit bestrahlt man die Kopfhaut Scheitel für Scheitel. In dieser Größe übernehmen Krankenkassen auch oft die Kosten, wenn ein Arzt den UV-Kamm verschreibt. Aber: Diesen Kamm kann man auch zur Therapie kleinerer Stellen mit Schuppenflechte am Rest des Körpers verwenden. Medikamente zum Einnehmen Wenn du bis Schritt 5 kommst, bist du vermutlich von einer ziemlich schweren Schuppenflechte auf der Kopfhaut betroffen. Dann wird ein Hautarzt dir zur Therapie der Krankheit auch innerliche Medikamente vorschlagen – Tabletten, Kapseln oder Spritzen. Wirkstoffe hierfür sind die, die auch bei der Schuppenflechte am Rest des Körpers zum Einsatz kommen. Quelle: Vortrag von Dr. Frank Bachmann beim Psoriasis Forum Berlin e.V. im Juni 2014, später erweitert Nachsatz Du kannst die Symptome der Schuppenflechte auch ausschließlich am Kopf haben. Lass dir nicht erzählen, dass du auch anderswo am Körper Stellen betroffen sein musst. Die Diagnose kann dir am besten ein Hautarzt bestätigen. Der Juckreiz kann auch bei Kopfpsoriasis (Psoriasis capitis) immens sein. Wenn du schon beim Hautarzt bist, frag ihn nach zusätzlichen Mitteln dagegen. Bei der Kopfpsoriasis handelt es sich um eine Krankheit. Denk auch über eine Reha nach, wenn du stark betroffen bist. Wenn du nach Informationen über die Schuppenflechte auf dem Kopf suchst, kannst du auch den medizinischen Fachbegriff für die Krankheit verwenden: Der heißt Psoriasis capitis. In Kurzform Finger, Chemie und Mütze weg! Reize die Kopfhaut so wenig wie möglich. Jede Reizung kann die Symptome deiner Schuppenflechte verstärken: Der Köbner-Effekt kommt ins Spiel. Der Effekt besagt: Genau an der Stelle, an der die Haut gereizt wird, siedelt sich wie in deinem Fall die Psoriasis an. Kratze nicht. Ja, das ist schwer. Der Juckreiz ist für viele mit das Schlimmste an der Schuppenflechte. Föhne die Haare nicht zu heiß. Nimm möglichst Abstand vom Tönen, von Dauerwelle oder Haarspray. Trage eine Kopfbedeckung nie sehr lange. Die Kopfpsoriasis will an die Luft. Schuppen lösen und auswaschen Löse die Schuppen sanft und nicht aggressiv. Hilf so wenig wie möglich mit Fingernägeln, Kämmen oder anderen mechanischen Methoden nach. Was immer du zum Schuppenlösen auf den Kopf tust – lass es lange einwirken. Wirklich lange. Das heißt: wenn es geht, mindestens 12, höchstens 24 Stunden. Noch besser: Verstärke die Wirkung, indem du eine Plastikfolie um die Haare wickelst. Vorzugsweise wird das wohl nachts sein. Neue Schuppen am Wachsen hindern Es gibt viele Möglichkeiten, die Bildung neuer Schuppen(krusten) zu vermeiden. Auch für diesen Zweck gibt es starke und milde Präparate. Manchmal verliert ein Mittel, das bis eben immer funktioniert hat, an seiner Wirkung. Hier gilt wie bei anderen Medikamenten zur Behandlung der Schuppenflechte: Nicht jeder spricht auf das gleiche Präparat an. Ausprobieren ist normal. Behandele die Haut regelmäßig rückfettend. Das ist auch wichtig, wenn du deine Kopfhaut in Schritt 4 mit einer alkoholhaltigen Tinktur behandelst. Ein Beispiel für ein rückfettendes Produkt zu diesem Zweck ist Oilatum Seife aus der Apotheke (und nein, wir haben keine Werbe-Absicht.) Stoppe die Entzündung! Die Entzündung ist eines der Symptome der Erkrankung. Du kannst sie mit Naturheilmitteln, Vitamin-D3-Präparaten, Kombi-Mitteln mit Kortison, reinen Kortison-Medikamenten, Dithranol oder einer Lichttherapie angehen. Rede mit einem Hautarzt über Medikamente zum Einnehmen Wenn du bis Schritt 5 kommst, bist du vermutlich von einer ziemlich schweren Schuppenflechte auf der Kopfhaut betroffen. Dann wird ein Hautarzt dir zur Therapie der Krankheit auch innerliche Medikamente vorschlagen – Tabletten, Kapseln oder Spritzen. Wirkstoffe hierfür sind die, die auch bei der Schuppenflechte am Rest des Körpers zum Einsatz kommen. Tipps zum Weiterlesen Schuppenflechte auf der Kopfhaut: Erfahrungen von Betroffenen In unserem Forum haben schon viele Betroffene ihre Erfahrungen geschildert – mit der Psoriasis capitis, mit Shampoos und mit dem ein oder anderen Tipp. Schuppenflechte auf der Kopfhaut: Bilder Wie Psoriasis auf dem Kopf und im Gesicht aussieht Der gute Ratschlag Information der Psoriasis Selbsthilfegruppe München Behandlung der Kopfhaut Information vom Psoriasis Forum Berlin e.V. Haarerkrankungen.de Informationsseite rund um die Themen anlagebedingter Haarausfall (Alopecia androgenetica), kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata), unerwünschte Körperbehaarung und Kopfhauterkrankungen wie Kopfhautschuppen, Seborrhoisches Ekzem, Neurodermitis, Schuppenflechte (Psoriasis). Beiträge bei anderen Welche Hausmittel gegen trockene und juckende Kopfhaut helfen (ProSieben, 17.04.2023) In dem Artikel geht es um Tipps gegen trockene Kopfhaut, um innere und äußere Ursachen sowie um Hausmittel. Aber Vorsicht: Bei Psoriasis sind nicht alle geeignet! Zum Einwirken der Fett über Nacht mit Pflegecremes oder Ölen lege ich mir nur ein Handtuch aufs Kopfkissen. Die Pflege der Kopfhaut mache ich z.B. einen Abend vor dem Haarewaschen am nächsten Tag. Eine Haube oder Mütze würde meine Kopfhaut zu sehr reizen, aber eine Kapuze geht auch. Eine Kopfmassage oder das Haarebürsten würde bei mir nur einen Psoriasis-Schub auslösen, also lasse ich das weg. Als Haarwaschmittel nehme ich ein mildes, rückfettendes aus dem Supermarkt. (mit Dank an @Burg für den Hinweis auf diesen Beitrag) Wenn der Kopf juckt, kann das Shampoo schuld sein (t-online, 14.12.2021) In diesem Artikel wird erklärt, welche Stoffe im Shampoo ein Problem sein können. Einen Tipp gibt es für die Ölpackung, die ja auch bei Schuppenflechte am Kopf ein Mittel zum Lösen der Schuppen sein kann: "Da sich Olivenöl aber nur schwer auswaschen lässt, sollte es am besten zusammen mit Rizinusöl aufgetragen werden, um das anschließende Haarewaschen zu erleichtern." Statt Shampoo: Wie sich das Haarewaschen mit Roggenmehl anfühlt (Onmeda, 27.05.2020) Eine Redakteurin des Gesundheitsportals Onmeda hat sich zwei Wochen lang ihre Haare statt mit Shampoo nur mit Roggenmehl gewaschen. Das ist ihr Erfahrungsbericht. Haarspülung selber herstellen (Blog "Allergie-frei", 08.04.2019) Wer eine Haarspülung ohne Duftstoffe oder bestimmte Zusätze will, kommt ums Selberrühren kaum hin. Hier wird erklärt, was geht und was nicht. Skurriler Trend: Auf das Shampoo wird verzichtet (Nürnberger Zeitung, 25.01.2012) Wenn es um Haar- und Hautpflege geht, gibt es Tausende Mythen – und Moden. Eine neue heißt: Wasch Dein Haar nicht mehr mit Shampoo.- 7 comments
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Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte, Psoriasis arthritis und dem ganzen Rest