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Showing results for tags 'Videosprechstunde'.
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In der Zeitschrift „Der Kassenarzt“ wird über Online-Sprechstunden von Ärzten nachgedacht. Das heißt, eigentlich wird nur einer der aktuellen Vor- oder Mitdenker befragt – Dr. Kai von Harbou vom Portal doctr.com. Zufälligerweise könnte seine Firma das Know-how dazu anbieten, das ist für die Debatte aber erst einmal egal. Harbou meint, dass chronisch kranken und älteren Patienten damit geholfen werden könnte. Für den Haut-Patienten kann ich mir eine Online-Sprechstunde nur schwer vorstellen, zumindest, wenn es über das übliche „Herr Arzt / Frau Ärztin, ich brauch’ ein neues Rezept“ hinausgeht. Mir ist nämlich ganz lieb, dass mein Hautarzt schon mal die Lupe zückt, wenn er Risse und Stellen genau untersuchen will. Das geht mit normalen Webcams nicht so richtig gut. Und ob meine Stellen entzündeter sind oder nicht, ob sie mehr schuppen oder nicht – das lässt sich per Webcam auch nicht bis ins letzte Detail erkennen. Da müssten Auflösung und Farbtreue der Kamera schon auf beiden Seiten extrem hoch sein. Mein Fazit also: Für uns is’ das erstmal nix. Oder?
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In Zeiten der Corona-Pandemie wurden Videosprechstunden beliebter. Gerade für chronisch kranke Menschen sind sie ein gutes Mittel, um mit Ärzten in regelmäßigem Kontakt zu bleiben, ohne in die Praxis zu müssen. Neue Befragungen dokumentieren jedoch, dass längst nicht alle Rheumapatientien davon profitieren. Wichtiger werden auch digitale Monitoring-Technologien, Apps und Smartwatches für die Überwachung von Erkrankungssymptomen und die Therapie. Videosprechstunde ersetzt manchen Termin vor Ort Menschen mit rheumatischen Erkrankungen wie der Psoriasis arthritis müssen ihren Gesundheitsstatus, ihre Medikamente sowie deren Wirkung regelmäßig überprüfen und dazu meist zum Rheumatologen in die Praxis. Aus Sorge vor einer Ansteckung mit COVID-19 haben viele Patienten während der Pandemie häufiger digitale Gesundheitsanwendungen genutzt, beispielsweise Videosprechstunden zur Verlaufskontrolle. Im Oktober 2020 konstatierte die Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), dass jeder fünfte Arzt seinen Patienten neue Kommunikationsformen anbot. Und wie sieht es auf der anderen Seite der Leitung aus, bei den Patienten und ihrem technischen Equipment? Eine aktuelle Praxisanalyse aus Herne zeigt: Von 232 befragten Rheumapatienten sahen sich 166 technisch in der Lage, an einer Videosprechstunde teilzunehmen, 131 davon wären grundsätzlich auch bereit dazu gewesen. Die betreuenden Ärzte hielten aber nur für 76 der Patienten eine Betreuung in der Videosprechstunde für sinnvoll. „Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, kann das eine große Entlastung für den Patienten bedeuten“, so Dr. Martin Krusche, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Junge Rheumatologie (AGJR rheumadocs) und Oberarzt am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. „Apps auf Rezept“ bei Begleiterkrankungen Neben der Videosprechstunde rücken auch digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) und die Nutzung von elektronischen Monitoring-Technologien, den Wearables, sowohl für das Krankheitsmonitoring als auch für die Therapie immer mehr in den Fokus. Seit dem letzten Jahr erhielten 20 Gesundheits-Apps eine Zulassung in Deutschland. Sie können damit von Ärzten auf Rezept verschrieben werden und werden von Krankenkassen bezahlt. „Auch wenn es aktuell noch keine erstattungsfähige rheumaspezifische App gibt, ist das Interesse an solchen Lösungen und die Nutzungsbereitschaft von Gesundheits-Apps unter Rheumapatienten sehr hoch“, so Krusche. Neben reinen „Rheuma-Apps“ geht es bei einigen der zugelassenen DiGAs um Begleiterkrankungen wie Depression oder Diabetes mellitus. „Da Rheuma oft mit diesen und weiteren Begleiterkrankungen einhergeht, können die Patientinnen und Patienten auch hier schon großen Nutzen aus den Entwicklungen ziehen.“ Neben dem Einsatz von Apps könnte der Verlauf einer rheumatischen Erkrankung künftig auch mit Smartwatches überwacht werden. Studiendaten belegen, dass bei Patienten mit rheumatoider Arthritis oder Spondyloarthritis mit sehr hoher Genauigkeit das Vorliegen eines Krankheitsschubes anhand der Daten zu erkennen war, wenn sie mit einer Smartwatch ihre Symptome überwachten und an den Arzt weitergaben.
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Der Digitalverband Bitkom verkündete kürzlich die Ergebnisse einer Umfrage unter 1005 Personen. Die waren gefragt worden: "Stellen Sie sich vor, Sie könnten eine Online-Sprechstunde bei einem Arzt besuchen. Was wären für Sie persönlich die drei wichtigsten Vorteile der Online-Sprechstunde?“ Die Ergebnisse wurden hochgerechnet auf alle Deutschen. Die größten Vorteilen der Online-Sprechstunde sahen die Befragten darin, dass sie Zugang zu weit entfernten Ärzten, besonders Fachärzten haben (64 Prozent der Befragten nannten diesen Punkt) dass die Wartezeit entfällt (53 Prozent) dass sie nicht mehr Gefahr laufen, sich im Wartezimmer anzustecken (43 Prozent) dass die Anfahrt zur Praxis entfällt (34 Prozent) dass sie bei einer Krankheit nicht mehr unbedingt das Haus verlassen müssen (33 Prozent) dass die Kosten für die Anfahrt zum Arzt entfallen (17 Prozent) Nur 13 Prozent können für sich keinen Vorteil einer Online-Sprechstunde erkennen. Außerdem ergab die Umfrage: Fast jeder dritte Deutsche kann sich vorstellen, das Angebot einer Online-Sprechstunde zu nutzen. Fünf Prozent haben das schon einmal getan. Rechtslage und Technik zur Video-Sprechstunde Die Krankenkassen übernehmen seit April 2017 die Kosten einer Online-Sprechstunde. Im Mai 2018 beschloss der Deutsche Ärztetag, dass sich Patienten auch dann in einem Videochat behandeln lassen können, wenn sie vorher noch nie bei dem Arzt in der Sprechstunde waren. Bei einer Online-Sprechstunde sehen und sprechen sich Arzt und Patient per Video. Beide brauchen eine Internetverbindung, eine Webcam, Lautsprecher und ein Mikrofon – also Technik, die in Smartphones oder Tablets ohnehin enthalten ist. Der technische Anbieter der Videolösung muss sich vorher prüfen lassen, ob er für einen sicheren Ablauf sorgen kann. Ein Einwurf Man könnte das Ergebnis auch anders ausdrücken: Nur einer von drei Deutschen kann sich vorstellen, eine Online-Sprechstunde zu nutzen. Und sehr wenige haben das auch schon einmal gemacht. Das ist schade. Online- oder Videosprechstunden sind ohne Zweifel eine Erleichterung für viele, gerade für chronisch Kranke. Mit dem Arzt mal schnell sprechen – das klingt nach einer bequemen Lösung für beide Seiten. Kameras in Smartphones oder Tablets sind inzwischen wirklich so gut, dass auch Hauterkrankungen wie die Schuppenflechte gut zu erkennen wären. Doch Online-Sprechstunden stoßen an ihre Grenzen, sobald der chronisch Kranke wegen seiner Medikamente regelmäßig zur Blut- oder Urinuntersuchung muss. Da müssten Ärzte besser kooperieren. So könnte der Hausarzt in der Nähe die Befunde erheben und dem Facharzt übermitteln. Wenn das dann noch auf Wunsch automatisch in eine elektronische Patientenakte einfließen könnte – nicht auszudenken! ? Noch praktischer wäre, wenn man mit seinem Hautarzt oder Rheumatologen per Mail kommunizieren könnte. Dann könnten sich Patienten und Ärzte damit beschäftigen, wann immer sie Zeit haben und müssten nicht einmal zeitgleich an einem Rechner sitzen. Dann würden vielleicht auch mehr Psoriasis-Patienten wieder mal einen Arzt um Rat fragen und nicht aufgeben oder zweifelhaften Anbietern folgen.
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Die Krankenkasse DAK bietet eine virtuelle Sprechstunde an. Dabei können sich Versicherte von einem Facharzt in einem Videochat beraten lassen – egal, um welche Diagnose es geht. In der Pressemitteilung zum Start des Angebots wird ausdrücklich erwähnt, dass so auch Veränderungen der Haut eingeschätzt werden können. Die Ärzte könnten dem Ratsuchenden auch beim Anlegen von Verbänden zur Seite stehen. Die DAK-Versicherten können den Videochat auch nutzen, um nach dem Besuch in einer Arztpraxis eine Zweitmeinung einzuholen. Klar ist: Die Ärzte können im Videochat keine Diagnose stellen und auch nicht behandeln. Trotzdem dürfte es für Versicherte ein Weg sein, um eine ausführliche und kompetente Beratung zu bekommen. So funktioniert der Video-Arzt Versicherte der DAK-Gesundheit wählen unter www.dak.de/aerzte-videochat einen oder mehrere Wunschtermine. Die können von montags bis freitags zwischen 8 und 20 Uhr sein. Dabei wird angegeben, um welches Thema es gehen soll. Dann kommt eine Terminbestätigung per E-Mail. Zum vereinbarten Termin loggt sich der Ratsuchende mit seiner Versicherungsnummer ein. Er setzt sich in ein virtuelles Wartezimmer. Ein Facharzt ruft den Ratsuchenden an. Ein Videofenster öffnet sich. Die Gesprächszeit ist nicht begrenzt.Im Moment funktioniert das Angebot vom "klassischen" Computer oder Laptop aus, wenn die Browser Firefox, Opera oder Chrome installiert sind. Voraussetzungen sind außerdem eine Webcam, ein Mikrofon und nicht zuletzt ein ausreichend schnelles Internet, damit nichts ruckelt. In ein paar Wochen soll es eine App für iOS und Android geben. Dann genügen auch Smartphone oder Tablet.Datenschutz beim VideoarztDie Fachärzte im Videochat haben keine Unterlagen der Krankenkasse vor sich. Sie sind zudem an ihre Schweigepflicht gebunden. Weder die Krankenkasse noch der "normale" behandelnde Arzt erfahren, was im Chat besprochen wurde.Die Techniker Krankenkasse bietet Patienten mit Hauterkrankungen einen anderen Weg zum Videoarzt an: Derzeit sechs Hautärzte nehmen an einem Projekt teil, bei dem diese Art der Behandlung getestet wird. Wer bei einem der 6 Hautärzte Patient ist und sich mit dem Arzt einig wird, kann künftige Besuche in der Praxis per Video erledigen. Weitere Informationen gibt es beim Dienstleister Patientus.
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Seit 1. September 2015 können einige Patienten ihren Hautarzt vom Computer zuhause aus besuchen. Die Techniker Krankenkasse und erste Hautärzte erproben die Video-Sprechstunde. Der Bundesverband Deutscher Dermatologen (BVDD), die Lübecker Firma Patientus und die Krankenkasse haben sich dafür zusammengesetzt und alle Voraussetzungen geschaffen. Doch auch der Patient muss mindestens eine Voraussetzung dafür erfüllen: Er muss schon einmal bei dem Hautarzt persönlich gewesen sein, mit dem er dann über den Computer redet – und bei der TK versichert sein. Dann aber kann aus der Ferne geschaut werden, ob zum Beispiel eine Schwellung der Haut zurückgegangen ist oder ob eine OP-Wunde gut heilt. Auch eine Patientenschulung auf diesem Wege ist denkbar. Alternative zur normalen Sprechstunde Der Vorteil ist klar: Patienten ersparen sich Wege und Wartezeiten, Ärzte volle Wartezimmer. "Das neue Angebot bietet für Wiederholungstermine eine Alternative zur normalen Sprechstunde", sagt Klaus Rupp von der TK. Für die Ärzte wäre das ein Einstieg in eine neue Form bezahlter Arbeit. "Wenn der Patient einmal in meiner Praxis war, reichen zur Nachkontrolle oft ein kurzer Blick und ein kurzes Gespräch", sagt Hautarzt Dr. Klaus Strömer, der auch Präsident vom BVDD ist. "Dafür muss sich künftig kein Patient mehr auf den Weg in meine Praxis machen" Er setzt als einer der ersten Ärzte die Patientus-Software in seiner Praxis in Mönchengladbach ein. Aber: Das Gespräch über den Bildschirm eignet sich nicht in jedem Fall. Wenn bei einer Therapie mit Medikamenten Blut- oder Urinwerte erhoben werden müssen, ist der Weg in die Arztpraxis eben doch nötig – und das ist bei innerlichen Medikamenten gegen Schuppenflechte oft der Fall. So funktioniert die Video-Sprechstunde Und so funktioniert das System: Der Hautarzt verordnet die Video-Sprechstunde auf einem ausgedruckten Flyer und trägt dort den persönlichen Zugangscode und den Termin ein. Wenn der vereinbarte Online-Termin naht, loggt sich der Patient mit seinem Computer über die Patientus-Seite mit einer sechsstelligen Termin-TAN ein. Dort kommt er in das virtuelle Wartezimmer. Auch der Arzt sitzt an seinem Bildschirm. Er ruft nacheinander die Patienten in seine virtuelle Praxis. Damit niemand überrascht wird, zeigt ein Zähler die letzten zehn Sekunden an, bevor es losgeht. Nach dem Gespräch trennt der Patient die Verbindung. Der Arzt wendet sich dem nächsten Patienten zu. Zusätzliche Hard- oder Software ist nicht nötig, ein PC oder Laptop mit Internetverbindung und einer handelsüblichen Webcam genügt. Die Video-Sprechstunde selbst läuft direkt im Browser. Installationen oder besondere PC-Kenntnisse sind nicht nötig. In kleinen Schritten bis zum bundesweiten Einsatz Das System hat alle notwendigen technischen Tests bestanden. Jetzt erfolgt jetzt ein Vor-Test mit einigen Arztpraxen bundesweit. Danach gibt es ein größer angelegtes Pilotprojekt, bevor die Online-Sprechstunde in allen Praxen Einzug halten kann. Die TK bezahlt dem Arzt jede Online-Sprechstunde ihrer Versicherten außerhalb des Budgets mit einem Festbetrag.