Zoryve ist eine Creme, mit der die Schuppenflechte behandelt werden kann. Der Wirkstoff darin heißt Roflumilast. Das Kürzel in Studien lautete ARQ-154. Bislang ist Zoryve nicht in Deutschland zugelassen. In den USA können Menschen ab 12 Jahren seit Mitte November 2022 damit behandelt werden.
Roflumilast ist in der Zoryve-Creme in einer Dosierung von 0,3 Prozent enthalten. Es ist kein Kortison, sondern ein Wirkstoff aus der Klasse der PDE4-Hemmer. Die gibt es im Bereich der Psoriasis bislang ausschließlich in Tablettenform mit dem Markennamen Otezla.
In Deutschland ist Roflumilast in Tablettenform im Medikament Daxas enthalten. Das ist aber nicht für die Behandlung der Psoriasis zugelassen.
Anbieter ist die Firma Arcutis. In Europa gab es eine Studie von der Firma Takeda in Phase 1b mit einer höheren Dosis des Wirkstoffs. Diese Studie begann 2012.
Eine Phase-2b-Studie wurde in Bulgarien durchgeführt und von Arcutis initiiert. Dabei wendeten die Teilnehmer Zoryve in Schaum-Form in der Dosierung von 0,3% über acht Wochen lang an. Die Ergebnisse der Studie sind noch nicht im europäischen Register klinischer Studien veröffentlicht.
Aber: Es gibt Ergebnisse einer Studie in den USA mit 331 Patienten. Sie hatten alles von leichter bis schwerer Psoriasis und an Stellen vom Scheitel bis zur Sohle. Ein Drittel bekam zwölf Wochen lang die Creme mit 0,3% Roflumilast, ein weiteres Drittel mit 0,15%. Das letzte Drittel hatte eine wirkstofflose Creme im Test. Nach sechs Wochen wurde ein Fazit gezogen.
- Von den Teilnehmern mit der 0,3%-Creme hatten 28 Prozent nichts oder fast nichts mehr.
- Von den Teilnehmern mit der 0,15%-Creme hatten 23 Prozent nichts oder fast nichts mehr.
- Von den Teilnehmern mit der wirkstofflosen Creme hatten acht Prozent nichts oder fast nichts mehr.
Der Zahlen-Zauber geht noch weiter : Von denjenigen, die eine Psoriasis in intertriginösen Bereichen hatten – also in Hautfalten, unter der Brust oder an ähnlichen Stellen – hatten 73 Prozent der Teilnehmer mit der 0,3-Prozent-Creme nichts oder fast nichts mehr. In der 0,15%-Creme-Gruppe schafften das noch 44 Prozent.
Diese Nebenwirkungen traten während der Studienphase bei den Teilnehmern mit der 0,3%-Creme auf:
- Infektion der oberen Atemwege (bei 8 von 109)
- Nasopharyngitis (bei 4 von 109)
- Nasennebenhöhlenentzündung (bei 3 von 109)
- Schmerzen an der Applikationsstelle (bei 2 von 109)
- Gliedmaßenabszess (bei 2 von 109)
- Gewichtszunahme (bei 2 von 109)
- Schmerzen in Arm oder Bein (bei 2 von 109)
- Schlaflosigkeit (bei 2 von 109)
- Husten (bei 2 von 109)
- Bluthochdruck (bei 2 von 109)
- Virale Infektionen der oberen Atemwege (bei einem von 109)
- Bronchitis (bei einem von 109)
- Arthralgie (bei einem von 109)
- Grippeähnliche Erkrankung (bei einem von 109)
- Kopfschmerzen (bei einem von 109)
Davon wurde am Ende in sieben Fällen eingeschätzt, dass die Nebenwirkungen mit der Studie zu tun hatten.
In Dänemark läuft eine Studie zur Anwendung von Roflumilast in Tablettenform zur Anwendung bei Psoriasis pustulosa und eine zur Anwendung bei der verbreiteteren Psoriasis vulgaris.
Eine Studie zur Anwendung von Roflumilast – ebenfalls als Tablette – findet sich im Verzeichnis von Medikamenten-Studien in Europa – allerdings "nur" für Patienten mit einem chronischen Handekzem.
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