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    Rolf Blaga

    Eli Lilly baut eine Fabrik – und das hier ist für den Hinterkopf

    Es kommt selten vor, aber diesmal hat es eine Wirtschaftsnachricht ins Psoriasis-Netz geschafft: Eli Lilly wird in Zukunft „injizierende“ Medikamente auch in Deutschland produzieren.

    Eine gute Meldung für deutsche Arbeitsplätze! Bemerkenswert auch deshalb, weil große Pharmafirmen immer wieder damit drohen, Produktionsstätten in andere Länder zu verlagern. Sie begründen das vor allem damit, dass Innovationen in Deutschland durch Bürokratie behindert werden würden (siehe Spesolimab). Außerdem würden ihre Preise unterlaufen werden, weil sie durch das GKV-Stabilisierungsgesetz um fünf Prozent gekürzt werden sollen. Lilly gehört nicht zu den Klägern gegen das Gesetz, teilt aber die Kritik daran.

    Sachlich ist festzustellen:

    • Hochpreisige Medikamente wie Taltz sind nie in Niedriglohnländern hergestellt worden, sondern immer schon in Europa, Nordamerika oder Japan. In dieser Preisklasse riskiert man keine Lieferengpässe.
    • Die Produktion der Firma muss erweitert werden. Vor allem wegen des erwarteten Ansturms auf die so genannte "Abnehmspritze" Mounjaro. Aber auch der Umsatz von Taltz außerhalb der USA steigt steil an. Zwischen 2020 zu 2022 um über 25 Prozent von 500 Millionen US-Dollar auf 757,4 Millionen US-Dollar. Dieser Trend hält an, wie die bisher für 2023 veröffentlichten Quartalszahlen zeigen.
    • Der Rechtsstreit mit Novartis wegen Patentverletzungen wurde 2022 außergerichtlich geklärt. Damit ist abgesichert, dass bei Taltz weiterhin auf dem Markt bleiben darf.
    • Eli Lilly steht inzwischen auf dem ersten Platz einer Prognose, welche Firma von 2023 bis 2028 Marktführer bei Psoriasis-Medikamenten sein werden.
    • Was gerne verdrängt wird: Großen Pharmafirmen, die auch Psoriasis-Biologika herstellen, wurden in den USA illegale Methoden mit teilweise schwerwiegenden Folgen nachgewiesen. Bei manchen liegt es länger zurück, andere sind Wiederholungstäter bis in die heutige Zeit (Opioide). Über Eli Lilly zum Beispiel ist bekannt, dass  Informationen über schwere bis hin zu tödlichen Nebenwirkungen bei Psychopharmaka verschwiegen oder heruntergespielt wurden. Außerdem wurden Ärzte bestochen Medikamente zu verschreiben, obwohl die für die jeweiligen Krankheiten nicht zugelassen waren. Eli Lilly musste in 28.500 Fällen Betroffene entschädigen. Das war zwischen 2005 und 2009. Heutzutage müssen alle Beteiligten sehr genau hinsehen, was rund um die als "Abnehmspritze" hochgejubelten Medikamente Mounjaro (Eli Lilly) und Wegovy bzw. Ozempic (Novo Nordisk) passiert. Erste "umstrittene Werbemethoden" von Novo Nordisk sind bereits bekanntgeworden

    Themen: Biologics
    Über den Autoren

    Rolf Blaga hat sich mehr als 28 Jahre lang in der Patienten-Selbsthilfe für Menschen mit Schuppenflechte engagiert. Als Autor fürs Psoriasis-Netz besucht er regelmäßig medizinische Veranstaltungen. Er ist Vorsitzender der AG Medizin und Gesundheit bei Transparency Deutschland.

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    macrovector / Freepik

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