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Pflanzliche Stoffe beeinflussen die Wirkung von Medikamenten
Rolf Blaga erstellte ein Artikel in Psoriasis und Ernährung
Pflanzliche Präparate oder Lebensmittel können die Wirkung von Medikamenten verändern: Bei manchen verstärkt sie sich, bei anderen wird sie abgeschwächt. In einigen Fällen können sogar mehr oder weniger schwere Nebenwirkungen auftreten, wenn ein Medikament gleichzeitig mit einem pflanzlichen Stoff eingenommen wird. Der Mediziner nennt das „Wechselwirkung“ bzw. „pharmakokinetische Interaktion“. Gerade wer mit einem neuen Wirkstoff behandelt wird, sollte mit der Ärztin oder dem Apotheker abklären, ob es Wechselwirkungen geben kann: nicht nur zu allen anderen Medikamenten, die man zu sich nimmt, sondern auch zu pflanzlichen Stoffen und Lebensmitteln. Grundsätzlich gilt: Tabletten sollten nur mit Wasser eingenommen werden, solange nicht völlig klar ist, dass ein bestimmter Saft die Wirkung des Medikaments nicht beeinflusst. Johanniskraut Seit langem ist bekannt, dass Johanniskraut die Wirkung von Ciclosporin abschwächt. Wer beides gleichzeitig einnimmt, benötigt demnach eine höhere Dosis Ciclosporin, um den gleichen Therapieeffekt zu bewirken. Das könnte daran liegen, dass Johanniskraut-Extrakt „blutreinigend“ wirkt und damit ein Arzneimittel schneller „ausspült“. Obgleich die genaue Wirkung wissenschaftlich noch nicht nachgewiesen werden konnte, sind vermutlich zwei Reaktionen dafür verantwortlich. Johanniskraut bildet ein Protein (P-Glyko), das Arzneimittel schneller durch den Körper transportiert. Außerdem regt ein Inhaltsstoff des Johanniskrauts (Naphto-Di-Antron) in der Leber die Bildung bestimmter Enzyme an (Cytochrom-P-450). Die sorgen in der Leber dafür, dass das Ciclosporin schneller abgebaut wird. Patienten benutzen Johanniskraut gern als „natürlichen Stimmungsaufheller“, um Depressionen oder innere Unruhezustände „natürlich“ zu behandeln. Wer regelmäßig Johanniskraut einnimmt, muss mit Nebenwirkungen rechnen. Ciclosporin gehört zu den starken Wirkstoffen für schwere Fälle der Psoriasis. Wegen der Nebenwirkungen wird es grundsätzlich nur als Kurzzeit-Therapie (10 - 16 Wochen) eingesetzt, bis die Psoriasis deutlich abgeheilt ist. Das kann gegebenenfalls nach einer Unterbrechung wiederholt werden. Nur in besonders schweren Fällen darf Ciclosporin als Langzeittherapie (maximal zwei Jahre) ununterbrochen eingenommen werden. Außerdem gibt es eine Wechselwirkung zwischen Johanniskraut und Tacrolimus. Das betrifft aber nicht Patienten, die Tacrolimus äußerlich als Salbe (Protopic) auftragen wie bei Psoriasis. Das wird „off label“ für empfindliche Stellen oder für Kleinkinder verschrieben. Die Dosis in der Salbe ist viel geringerer als in Kapseln, die Organ-Transplantierte schlucken müssen. Deshalb geht man davon aus, dass es ungefährlich ist, bei äußerlicher Anwendung von Tacrolimus zugleich Johanniskraut einzunehmen. Trotzdem sollte man es sicherheitshalber reduzieren oder absetzen bzw. mit dem Arzt oder der Apothekerin darüber sprechen. Johanniskraut steht in einer Studie aus Taiwan (2012) an der Spitze bei den Wechselwirkungen von pflanzlichen Stoffen mit Medikamenten. Vorsicht ist geraten bei innerlichen Medikamenten wie Antidepressiva, Blutverdünnern, Cholesterinsenkern, Asthma-Mittel, Immunsupressiva und Kortison-Präparaten. Umstritten ist, ob Johanniskraut die Verhütungswirkung „der“ Pille tatsächlich abschwächt. Professor Volker Schulz (Vorsitzender der Gesellschaft für Phytotherapie) wies darauf hin, dass das, wenn überhaupt, nur für die „Minipille“ gilt. Er empfiehlt Frauen, die Johanniskraut nehmen, zur normal dosierten Pille. Grapefruit & Co Grapefruitsaft beeinflusst die erwünschten, aber hauptsächlich die unerwünschten Wirkungen von Arzneistoffen, mit denen auch Psoriatiker behandelt werden. Darauf verweist Dr. Petra Zagermann-Muncke in der "Pharmazeutischen Zeitung". Das betrifft vor allem Patienten, die mit Wirkstoffen behandelt werden, um das Immunsystem zu bremsen (Immunsupressiva). Darüber hinaus sollten auch diejenigen Grapefruits meiden, die Mittel einnehmen um den Cholesterinspiegel zu senken, die Potenz zu fördern, Allergien zu verhindern oder das Zellwachstum zu hemmen (Zytostatika). Es ist bekannt, dass es Medikamente gibt, die die Psoriasis verstärken oder sogar auslösen. Umstritten ist dagegen, welche Lebensmittel Psoriatiker meiden sollten. Es gibt zwar viele Diätempfehlungen, aber keine von ihnen ist wirklich wissenschaftlich fundiert; oft widersprechen sich die Tipps sogar. Einig sind sich die Experten jedoch darin, dass Hautkranke sich möglichst gesund ernähren sollten: Viel frisches Obst und Gemüse, vollwertige Getreide- und fettarme Milchprodukte, Fisch, wenig und fettarmes Fleisch, Rapsöl, Trink- und Mineralwasser. Das entspricht den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Aus der Gruppe des gesunden, frischen Obst fällt jetzt für einige Psoriatiker die Grapefruit heraus. Dr. Zagermann-Muncke (Eschborn) verweist darauf, dass sich bestimmte Medikamente mit der Grapefruit und ihrem Saft wechselseitig beeinflussen. Das sind diejenigen Arzneistoffe, die durch das Enzym CYP3A4 im Körper abgebaut werden. Also Arzneimittel, die eingenommen und durch die Darmschleimhaut aufgenommen werden. Grapefruits und Co. erhöhen bei einigen dieser Medikamente deutlich die Bioverfügbarkeit des Wirkstoffes. Dadurch verstärken sich die Nebenwirkungen. Bei Zytostatika dagegen wird die Wirkung des Arzneistoffes gehemmt. Im Verdacht, gleiches zu bewirken, stehen außerdem Südfrüchte wie Pomelo (Kreuzung aus Pampelmuse und Grapefruit) und Pomeranze (auch Saure, Bitter oder Sevilla Orange genannt). Die Pomeranze findet sich in Marmelade, Aromastoffen, Orangeat, Parfums und in Alkoholika wie Grand Marnier, Cointreau und Curacao. Welche Inhaltsstoffe für diese Wechselwirkungen verantwortlich sind, ist noch ungeklärt. Die Autorin verweist darauf, dass Grapefruitsaft nicht bei allen Arzneistoffen gleichermaßen wirkt. Problematisch wird es, wenn es sich um ein Medikament handelt, dass sehr konzentriert in den Körper eingreift und hochwirksam ist. Wie z.B. Ciclosporin (Sandimmun). Wer damit behandelt wird, bei dem können durch Grapefruitsaft schon nach vier Stunden unerwünschte Wirkungen an Nieren, Leber und Nerven nachgewiesen werden. Auch wer den Wirkstoff Tacrolimus schluckt, ('Prograf') muss mit Risiken und Nebenwirkungen durch diese Vitaminspender rechnen. Das gilt nicht für Protopic-Salbe, weil sie nur äußerlich aufgetragen und durch die Haut aufgenommen wird. Eher selten wird ein Psoriatiker das Präparat Terfenadin (ein Antihistaminikum) verschrieben bekommen. Dessen Nebenwirkungen werden ebenfalls durch Grapefruits & Co. verstärkt. Obgleich die Biologika (Raptiva, Enbrel, Humira und Remicade) ebenfalls ins Immunsystem eingreifen, wird ihre Wirkung nicht durch diese Südfrüchte beeinflusst. Sie sind monoklonale Antikörper, d.h. Eiweißstoffe, die auf andere Weise abgebaut werden. Dr. Petra Zagermann-Muncke weist darauf hin, dass recht viele Arzneistoffe durch CYP3A4 abgebaut werden. Wahrscheinlich wird sich zukünftig bei noch von mehr Medikamenten herausstellen, dass ihre Wirkung von Grapefruits & Co. beeinflusst werden. Tipp zum Weiterlesen: Grapefruit und Arzneimittel (Pharmazeutische Zeitung, 2005 und 2013); für Apotheker wird in der Pharmazeutischen Zeitung immer wieder mal aufgeschrieben, was beim Essen von Grapefruit zu beachten ist, wenn Medikamente genommen werden. Kamille Umstritten ist, ob Echte Kamille (Matricaria recutita L.) die Wirkung von Ciclosporin verringert. PD Dr. Werner Knöss (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) sieht einen ähnlichen Mechanismus wie beim Johanniskraut, „nur in viel geringerem Maße“. Dagegen meint Prof. Dr. med. Volker Schulz, dieser Verdacht sei bisher nicht begründet, weil die dazu vorgelegten Daten zu gegensätzlich seien. Wechselwirkungs-Check Der Vorsitzende der Gesellschaft für Phytotherapie, Prof. Schulz, sieht für die meisten pflanzlichen Wirkstoffe lediglich rein theoretische, weniger praktische Risiken. Dagegen wird in der oben erwähnten Studie aus Taiwan darauf hingewiesen, dass mehr als 200 pflanzliche Heilmittel bei über 500 Wirkstoffen Wechselwirkungen hervorrufen können. Dazu gehören Knoblauch, Ginko, Ginseng, Ingwer, Kava Kava, Mutterkraut und Sennesblätter, S-Adenosylmethionin (SAMe) und grüner Tee. Der Deutsche Apothekerverband geht außerdem davon aus, dass mehr als 315 Arzneistoffe auf Lebensmittel reagieren, wie z.B. tierische Milchprodukte. Viel zu selten würden Ärzte ihren Patienten zusammen mit dem Rezept auch Ernährungsempfehlungen geben, die bei der Einnahme des Medikaments zu beachten seien. Im Internet gibt es einige Angebote, Wechselwirkungen von Medikamenten abzufragen – zum Beispiel bei der Apotheken-Umschau oder bei DocMorris. Fazit Führe eine Liste, welche verschriebenen oder selbst gekauften Medikamente du aktuell nimmst oder hebe alle Packungen gut auf. Besprich anhand der Liste oder der Packungen mit der Ärztin oder der Apothekerin, ob Wechselwirkungen auftreten können – vor allem bei neu hinzukommenden Medikamenten. Notiere mögliche Nebenwirkungen und besprich die mit dem Arzt. Sei möglichst sparsam mit Medikamenten. Je weniger du einnimmst, desto seltener riskierst du Wechselwirkungen. Mehr zum Thema im Psoriasis-Netz ➔ Expertenmeinungen: Schuppenflechte und Ernährung ➔ Übersicht: Was die "Ernährungs-Docs" bei Schuppenflechte und Psoriasis arthritis raten ➔ Tipps: Abnehmen mit Schuppenflechte und Psoriasis Arthritis – aber wie? ➔ Forum: Erfahrungen mit Ernährung und Nahrungsergänzung bei Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis Tipps zum Weiterlesen Die giftigen Früchte von Mutter Natur, Kai Kupferschmidt, Der Tagesspiegel, 01.10.2010 Wie Obst und Gemüse auf Medikamente wirken, Silvia von der Weiden, DIE WELT, 07.09.2012 Pflanzliche Arzneimittel: Gefährliches Johanniskraut, Dennis Ballwieser, Spiegel Online, 25.10.2012 Pflanzliche Mittel: Wechselwirkungen beachten Risiko Nahrungsmittel – Wechselwirkung mit Medikamenten-
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Psoriasis - großflächige Behandlung notwendig - wieder mal ein Test!
~~ES~~ erstellte einem Thema in Schuppenflechte-Forum
Bin unter anderem Psoriatiker seit den 70igern... und natürlich über die Jahrzehnte erfahren mit Medikamenten, Cremes, Tinkturen, Salben und mehr... Lehne seit massiven Medikamenten-Tests über Jahrzehnte, einschl. Biologicals an mir persönlich - die alle nichts außer Nebenwirkungen gebracht haben - seit rund 10 Jahren alles in der Art ab. Salzbäder mit anschl. Bestrahlung (zuhause) sind bei mir die Devise. Eine TOMESA-Bestrahlungsliege mit 24 Lampen (bei der TOMESA aussortiert und von mir dort gebraucht gekauft), ist nach wie vor meine Rettung. Es ist ja bekannt, dass die Pso über den Herbst/Winter zunimmt; d.h. die Entzündungsaktivität nimmt zu, neue Pso-Herde entstehen und so weiter. Habe mit einer Eigenurin-Kur vor Jahren sehr gute Erfolge gehabt ... aber das ist etwas aufwändig und auch gewöhnungsbedürftig (auch für die Familie). Bin aber im Prinzip immer noch Fan von der Anwendung. Da ich weiß, dass ich als hochgradiger Allergiker komischerweise gegen "Kamille" nichts vorzuweisen habe, dachte ich an einen TEST mit Kamillosan Konzentrat. Ich habe es morgens und abends in der Dusche pur auf die Herde eingerieben (einmassiert bis es getrocknet ist). Das geht schnell ... Und ich war verblüfft, dass die antientzündliche Wirkung so schnell eingesetzt hat: - die Schuppung verläuft langsamer. - die Entzündungsdicke wird flacher. - es stellt sich ein besseres Körpergefühl ein. - man muss auch nicht darauf achten, genau nur die Flächen zu behandeln, sondern kann da etwas großzügiger vorgehen. Jeder mit Erfahrung auf diesem Sektor weiß auch, wie langsam sich Erfolge beim Abbau von Entzündungsherden einstellen. Auslöser war auch die Tatsache, dass die großflächige Anwendung von Calcipotriol (Daivonex und Daivobet) Auswirkungen auf Niere und Leber haben. Kamillosan ist ein reines Naturprodukt, riecht recht angenehm und die gelben Rückstände sind auch in der Wäsche keine große Hürde. Dunkle Sachen, Wäsche, Handtücher etc. sind von Vorteil. Fazit: mir hilft es gerade damit über den Winter zu kommen und durch die häufige Auftragung ergibt es dann beim Baden nochmal einen positiven Effekt (ein Kamillosan-Bad). Ich muss weniger mit Salben und Cremes arbeiten und bin gerade damit zufrieden. Für das Gesicht ist diese Behandlung zwar nichts, aber da gibt es ja noch andere Sachen. Das persönlilche Fazit soll jetzt erst mal gar nichts heißen... dass dies auch bei anderen so wirkt. Ich wollte es nur mal kundtun - und vielleicht können andere ähnlich damit besser zurechtkommen. Was mich wunderte, dass die Suche mit dem Begriff: "Kamillosan Konzentrat" auf Psoriasis-Netz-Forum kein Ergebnis brachte. Jetzt natürlich schon mit pso-Gruß
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Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte, Psoriasis arthritis und dem ganzen Rest