Jump to content
  • Claudia Liebram
    zuletzt aktualisiert:
    Claudia Liebram

    Münchner Forscher finden Schalter für Schuppenflechte

    Was passiert im Körper, wenn es zu einer Schuppenflechte kommt? Forscher der Hautklinik an der Universität München wollen jetzt eine heiße Spur haben.

    "Die Psoriasis ist eine Reaktion des Immunsystems gegen die pigmentbildenden Zellen der Haut", erklärt Professor Jörg Prinz von der Universitäts-Hautklinik der Ludwig-Maximilian-Universität München. „Das erklärt den hautspezifischen Charakter der Schuppenflechte, da diese Melanozyten vorwiegend in der Haut vorkommen.“

    Seit langem sind Wissenschaftler wie Prinz den Ursachen der Erkrankung auf der Spur. Offenbar spielt das Immunsystem der Haut einen bösen Streich. T-Zellen – weiße Blutkörperchen im Kampf gegen Krankheitserreger – greifen Zellen der Haut an und lösen die Entzündung aus. Doch welche Zellen zum Opfer werden, das war bisher unbekannt.

    Versuche mit echtem Psoriasis-Gewebe

    Nicht mit Tierversuchen, sondern mit menschlichem Psoriasis-Hautgewebe haben die Forscher  die Art der attackierten Zellen bestimmt – zweifelsfrei, wie sie meinen. Ihr Ergebnis: Es sind die pigmentbildenden Zellen.

    Das Team um Jörg Prinz und Klaus Dornmair will auch den komplizierten Mechanismus der Erkrankung weitgehend aufgeklärt haben. Bisher war bekannt: Wer für die Krankheit empfänglich ist, trägt bestimmte Varianten bestimmter Gene in seinen Zellen. Das Hauptrisiko-Gen für die Psoriasis heißt HLA-C*06:02. Es ist eines von vielen HLA-Genen. Sie codieren die Bauanleitung für HLA-Moleküle, die auf der Oberfläche aller Zellen sitzen. Die HLA-Moleküle wiederum präsentieren den T-Zellen Teile von Krankheitserregern. Die T-Zellen erkennen daraufhin den Krankheitserreger und werfen die Maschine für Immunantworten an.

    Gefahr erkannt – und Attacke!

    Die Münchner Forscher meinen: Die Risikovariante von HLA-C*06:02 präsentiert Teile von Molekülen, die die Melanozyten selbst produzieren und die von den T-Zellen erkannt werden.

    Prinz sieht einen „vollkommen unbekannten und unerwarteten autoimmunen Aktvierungsweg bei der Psoriasis”. Er spricht denn auch von einer „bahnbrechenden Entdeckung“, denn erstmals sei ein Krankheitsmechanismus für eine Autoimmunerkrankung derart umfassend aufgeklärt worden. Das sei beispielhaft für die Erforschung anderer entsprechender Leiden.

    Die Aufklärung der Psoriasis als T-Zell-vermittelte Autoimmunreaktion gegen Melanozyten bietet den Patienten „nun erstmalig einen Ansatz zur Erklärung ihres Krankheitsbildes“. Prinz hofft, dass diese Erkenntnisse auch die soziale Wahrnehmung der Psoriasis verändern und Unsicherheiten und ablehnende Reaktionen vermindern.

    Quellen:


    Wissen und Tipps für Dein Leben mit Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis

    Meld dich für unseren Newsletter an.

    Bildquellen

    Last updated:

    User Feedback

    Recommended Comments

    There are no comments to display.



    Join the conversation

    You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.
    Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

    Guest
    Add a comment...

    ×   Pasted as rich text.   Paste as plain text instead

      Only 75 emoji are allowed.

    ×   Your link has been automatically embedded.   Display as a link instead

    ×   Your previous content has been restored.   Clear editor

    ×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.


  • Welcome

    Avatar mit PsoriasisHier findest Du Menschen, die von der Hautkrankheit Schuppenflechte (Psoriasis), der Gelenkerkrankung Psoriasis arthritis oder von beidem betroffen sind.

    Wenn Du Dich hier registrierst, kannst Du fragen, antworten, in der Bildergalerie stöbern, chatten oder Kontakt mit anderen Nutzern aufnehmen.

×
×
  • Create New...

Important Information

We have placed cookies on your device to help make this website better. You can adjust your cookie settings, otherwise we'll assume you're okay to continue.