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    PS98: Was ist dran? Was war drin?

    Hinweis: Das heute erhältliche PS-98 hat mit dem damals beanstandeten Produkt PS-98 nichts mehr zu tun.

    War Kortison in Psorigon? Was ist dran an PS-98?

    Im Jahr 1999 tauchte PS-98 mit viel Werbegetöse auf. Im Herbst aber brach der Wirbel abrupt ab: In Psorigon war Kortison gefunden worden. Dann war es lange still, und es kam PS-98.

    Die meisten Psoriatiker haben von Psorigon oder PS-98 auf zwei Wegen erfahren: Entweder lasen sie aufmerksam Patientenzeitschriften oder ihnen ist – meist in Frauen- und Wartezimmerzeitschriften – der Name Barbara Herzsprung untergekommen.

    1998 fing für Psorigon das Desaster an: Das Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker fand in der Creme "Psorigon Skin Regenerator" Kortison, was weder als Inhaltsstoff angegeben war noch hatte es in einem Kosmetikum etwas zu suchen. Das Kortison wurde in 0,02-prozentiger Konzentration ermittelt. In Dermoxin - einem Vertreter der stärkeren Kortison-Salben - beispielsweise sind 0,05 Prozent Kortison enthalten. "Alle Jahre wieder", titelte damals das arznei-telegramm über den Kortisonfund. Außerdem wurde der Verdacht laut, dass Vitamin-A-Säure enthalten wäre - auch in den Mitteln Psorigon+S-Skin-Repair-Creme, Psorigon Bodylotion und Psorigon Shampoo. Betroffen waren laut Untersuchung neun Chargen – mindestens. "Bei vorgeschädigter Haut ist mit weiteren Gesundheitsschäden zu rechnen", hieß es 1998 im Deutschen Ärzteblatt. "Die Vitamin-A-Säure kann stark die Haut reizen."

    "Das Gerücht hält sich hartnäckig", hält die Firma ulti med gegen die Kortisonfunde. "Die Behörden haben die Gegendarstellung nicht ausreichend veröffentlicht." Eine Stellungnahme hätte belegt, dass die Zubereitung von Psorigon damals und PS-98 heute "gemäß gültiger Kosmetikverordnung" erfolgte und kein Kortison enthalten war.

    Zuvor hatte Barbara Herzsprung, die Ehefrau des Schauspielers Bernd Herzsprung, in Frauenzeitschriften tolle Geschichten von einer Besserung ihrer Schuppenflechte berichtet. Zwei Jahre später, im Mai 2000, erzählte sie den Journalisten das gleiche vom Mittel PS-98.

    PS-98, das Nachfolgeprodukt zu Psorigon also, wurde im Frühjahr 2000 in einem unabhängigen Prüfinstitut unter die Lupe genommen. Die Fakten:

    • 45 Personen im Alter zwischen 18 und 80 Jahren mit leichter und mittelstarker Psoriasis nahmen am Test teil.
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    • Sie trugen das Mittel vier Wochen lang mindestens einmal täglich auf. Ihre gewohnten Körperreinigungsprodukte durften sie weiter verwenden, allerdings nicht wechseln und kein neues hinzufügen. Die Probanden durften jedoch kein anderes Mittel gegen Psoriasis anwenden. Ihren Eindruck hielten sie in einem Fragebogen fest. Nach vier Wochen nahm eine Hautärztin und Allergologin die Patienten wieder in Augenschein.
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    • Zwei Personen brachen den Test ab - vermutlich, weil sie ihre vorher angewandten Therapien abgesetzt hatten (was bei einer solchen Studie Pflicht ist).
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    • Im Durchschnitt bewerteten sie das Mittel als "gut" - mit einer Ausnahme.
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    • Die Ausnahme betraf den Geruch und desses Stärke. "Der Geruch wird von den meisten Probanden abgelehnt", heißt es im Bericht. Eine Probandin klagte über Kopfschmerzen, hervorgerufen durch den Geruch. Sie brach den Test ebenfalls ab.
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    • Als positivsten Effekt bezeichnen die meisten ein "Verschwinden der Schuppung oft schon nach einer Woche".
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    • 29 von 45 Probanden erklärten, sie würden das Produkt kaufen.
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    • Die Probanden beurteilten sofort und acht Stunden nach dem Auftragen des Mittels die Punkte Geschmeidigkeit, Glätte, Trockenheit, Elastizität, Straffheit und Erscheinungsbild. Auch Juckreiz war ein Kriterium.
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    • Auf die Psoriasis-Stellen wirkte PS-98 bei 20 der 45 Probanden mit einer "deutlichen Verbesserung". 19 Probanden sahen eine Verbesserung, vier Probanden sahen keine Wirkung. Zwei Probanden berichteten von einer Verschlechterung.

    Quellen:

    • Prüfbericht für PS-98-Skin Care Advanced Creme, geprüft vom Institut Dr. Schrader (Holzminden), März 2000
    • Schloss-Apotheke Düsseldorf
    • arznei-telegramm 10/1998
    • Deutsches Ärzteblatt vom 11.12.1998
    • Pressestelle des Hamburger Senats


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