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    Schuppenflechte im Alter: Was ist anders?

    Schuppenflechte tritt in unterschiedlichen Lebensphasen auf: Zum Psoriasis Typ I gehören diejenigen, die schon früh an Schuppenflechte erkrankt sind. Da es keine Heilung gibt, leiden sie auch im Alter noch daran. Solange die Psoriasis angemessen behandelt wird, kann man damit aber mehr oder weniger erscheinungsfrei leben. Bei einem guten Drittel der Psoriatiker bricht die Schuppenflechte aber erst aus, wenn sie über 40 Jahre alt sind (Psoriasis Typ II). Meist verläuft dieser Krankheitstyp deutlich milder, ist nicht familienbedingt und wird nicht vererbt.

    Unabhängig davon, wann die Schuppenflechte das erste Mal aufgetreten ist, können bei beiden Gruppen durch das Alter spezielle Probleme hinzu kommen.

    Psoriatiker haben ein höheres Risiko für „Begleiterkrankungen“ (Komorbidiäten). Wenn die nicht oder schlecht behandelt werden, können sich Begleiterkrankung und Schuppenflechte gegenseitig verstärken. Es ist die hohe Entzündungslast im Körper, die das bewirkt. Mit zunehmendem Alter bildet der Körper mehr entzündungsfördernde Botenstoffe („Inflamm-Aging“). Deshalb treten diese Begleiterkrankungen besonders oft bei älteren Menschen auf.

    Wer eine Schuppenflechte hat, leidet zugleich häufiger an:

    • Entzündungen an den Gelenken (Psoriasis Arthritis), den Augen (Uveitis) oder dem Zahnfleisch (Parodentitis),
    • Weichteil-Rheuma (Fybromyalgie)
    • Herz- / Kreislauf- oder Gefäßerkrankungen
    • Diabetes Typ 2
    • Fettleibigkeit (Adipositas) oder Fettstoffwechsel-Störungen
    • Bluthochdruck
    • chronische Darmerkrankung (z.B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Zöliakie)
    • chronische Nierenschwäche (Insuffizienz) oder
    • Depressionen (zusätzlich zur altersbedingten Depression).

    Berichte Deinem Hautarzt, welche weiteren Krankheiten Du hast. Nur er kann entscheiden, welche davon unbedingt mitbehandelt werden muss, damit die Psoriasis zurückgeht.

    Ältere Menschen müssen oft mehrere Medikamente einnehmen. Darunter können welche sein, die die Schuppenflechte verschlimmern. Blutdrucksenkern wie Betablocker oder ACE-Hemmer wurde lange nachgesagt, sie würden eine Psoriasis auslösen. Das ist endgültig widerlegt! Experten gehen außerdem davon aus, dass sie nur in Einzelfällen eine bestehende Schuppenflechte verschlimmern würden. Man dürfe nach einem Infarkt, bei Vorhofflimmern oder Gefäßerweiterungen am Herzen nicht auf Betablocker verzichten. Ganz eindeutig verringern sie die Sterblichkeit.

    Auch beim Psychopharmakum Lithium ist es sehr zweifelhaft, ob es eine Psoriasis auslöst oder antreibt. Während der Wirkstoff Chloroquin, der gegen Malaria eingesetzt wird, deutlich negattiv auf die Psoriasis wirkt.

    Die „Priscus-Liste“ führt Wirkstoffe auf, die bei älteren Menschen nicht eingesetzt werden sollten. Leider sind keine Haut-Medikamente dabei.

    Nenne Deinem Arzt alle Medikamente, die Du einnimmst Nur er kann entscheiden, ob die enthaltenen Wirkstoffe die Psoriasis beeinflussen und welche Alternativen es gibt.

    Viele Psoriasis-Medikamente dürfen nur Patienten verschrieben werden, die mehr oder weniger „schwer betroffen“. Dazu wird auch ermittelt, wie stark Du in Deiner Lebensqualität eingeschränkt bist. Leider ist der „DLQI“-Fragebogen dafür vor allem auf jüngere und berufstätige Psoriatiker ausgelegt.

    Bestehe darauf, dem Arzt ausführlich Deine persönlichen Einschränkungen durch die Schuppenflechte darzustellen:

    • Wer deutlich sichtbare Plaques hat, traut sich nicht, am öffentlichen Leben teilzunehmen, weil er nicht angestarrt oder abgelehnt werden will (individuelle Beispiele wie Sport, Kultur, Vereinsleben, einkaufen und bezahlen).
    • Wer deutlich sichtbare Plaques hat, ist gehemmt, neue Partner oder Freunde kennenzulernen, wirkt oft unattraktiv auf andere und wird offen gemobbt oder ausgegrenzt.
    • Wer unter Juckreiz leidet, schläft nachts schlecht, ist am nächsten Tag unausgeschlafen und weniger leistungsfähig bzw. macht Fehler.
    • Wer unter Juckreiz leidet kratzt sich die Stellen blutig, versucht diese offenen Wunden zu verbergen und muss mit Infektionen rechnen.
    • Wer unter Psoriasis Arthritis leidet, kann sich viel schlechter oder kaum noch bewegen, kann viele notwendigen Handgriffe im Haushalt, aber auch bei der Freizeitbeschäftigung nicht oder nur eingeschränkt und unter Schmerzen ausführen.

    Den natürlichen Prozess der Hautalterung kann man nicht stoppen, sondern nur verlangsamen. Im Alter bindet die Haut nicht mehr so gut Feuchtigkeit wie früher. Deshalb haben ältere Menschen eine trockenere Haut. Das aber fördert die Schuppenflechte und verstärkt den Juckreiz.

    Hinzu kommt, dass der ph-Wert sich im Alter in den alkalischen Bereich verschiebt und damit den Säureschutzmantel schwächt. Pflegeprodukte können den pH-Wert nur für kurze Zeit senken. Um den gestiegenen Wert zu senken und den Schutz der Haut zu erhalten, muss über längere Zeit ein Pflegeprodukt mit pH 4 benutzt werden.

    • Sprich mit dem Hautarzt über den erhöhten ph-Wert.
    • Pflege die Haut mindestens einmal pro Tag mit Wasser-in-Öl-Emulsionen oder lipidreichen Öl-in-Wasser-Emulsionen. Sie sollten feuchtigkeits-erhöhende Wirkstoffe enthalten, z.B. 10 % Harnstoff (Urea).
    • Verzichte auf alkoholhaltige Tinkturen (wie z.B. Franzbranntwein oder Arnika-Tinkturen). Sie trocken die Haut stark aus.
    • Verzichte auf ausgedehnte und heiße Dusch- oder Wannenbäder.
    • Verwende nur milde, seifenfreie Reinigungsprodukte, mit rückfettenden Bestandteilen. Seife, Schaumbäder oder Waschlotionen entfetten die Haut. Die Feuchtigkeit entweicht dadurch schneller.
    • Meide Klimaanlagen und stark beheizte Räume bzw. sorge für genügend Luftfeuchtigkeit.
    • Trinke viel, möglichst 2 Liter (Wasser) pro Tag.
    • Höre auf zu Rauchen. Rauchen verringert die Durchblutung, auch die der Haut.

    Ältere Menschen infizieren sich schneller mit Pilzen. Zum Beispiel, wenn sie fettleibig sind, an Durchblutungsstörungen leiden, sich weniger bewegen, bettlägerig sind, sich nicht mehr so umfassend pflegen können oder sich eher anstecken, weil sie Medikamente nehmen, die das Immunsystem schwächen. Immer wieder wird behauptet, dass Hefepilze (Candida albicans) die Schuppenflechte fördern können.

    Lass Dich auf Hefepilze testen, wenn Du einen starken Psoriasis-Schub hast und zur „Risikogruppe“ gehörst.

    Im Alter funktionieren Nieren und Leber nicht mehr so gut, d.h. sie scheiden Giftstoffe schlechter aus. Medikamente können dann stärkere Nebenwirkungen haben.

    Sprich mit Deinem Arzt darüber, ob Du mit niedrigeren Medikamenten-Dosierungen auskommst, als es im Beipackzettel angegeben ist.

    Viele haben ihre Schuppenflechte ein Leben lang mit UV-Licht behandelt. Lichtschäden oder sogar Hautkrebs entwickeln sich aber erst nach vielen Jahren. Kontrolliere Deine Haut regelmäßig selbst und zeige Deinem Hautarzt verdächtige Stellen. Unabhängig davon: Lass Deine Haut alle zwei Jahre auf Hautkrebs untersuchen („Screening“).

    Es gibt keine Diät, die nachgewiesenermaßen auf entzündliche Krankheiten wirkt. Trotzdem solltest Du den Empfehlungen z.B. der Rheuma Liga folgen und Dich möglichst so ernähren, dass Entzündungen nicht noch gefördert werden.

    Generell solltest Du Dich nach den Regeln der „Mittelmeer-Diät“ ernähren:

    • viel Früchte und Grünzeug, also Gemüse und Obst
    • Vollkornprodukte, möglichst unbehandeltes Getreide
    • frischer, fetter Fisch (Makrele, Lachs)
    • Oliven und kaltgepresstes Olivenöl.

    Es ist eindeutig bewiesen, dass Sport und Bewegung entzündungshemmende Wirkungen zeigen. Mehrere Studien konnten das auch für die Psoriasis nachweisen.

    Gerade im Alter sollte man sich so viel wie möglich bewegen. 10.000 Schritte sind die Norm. Wer Psoriasis an den Gelenken hat, darf nur sehr schonenden Ausdauersport betreiben. Stattdessen sollte Kraftsport gemacht werden, um die Muskeln zu stärken. Damit werden Gelenke geschont.

    Wer sich nicht mehr selbst helfen kann, kann bei seiner Krankenkasse eine „Häusliche Krankenpflege“ oder einen Pflegedienst beantragen.


    Über den Autoren

    Rolf Blaga hat sich mehr als 28 Jahre lang in der Patienten-Selbsthilfe für Menschen mit Schuppenflechte engagiert. Als Autor fürs Psoriasis-Netz besucht er regelmäßig medizinische Veranstaltungen. Er ist Vorsitzender der AG Medizin und Gesundheit bei Transparency Deutschland.

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    Empfohlene Kommentare

    Vielen Dank für diesen aufschlussreichen Artikel!

    Bei mir hat das Lithium einen heftigen Psoriasis-Schub getriggert, sodass ich überhaupt erst damit zum Arzt ging und die Diagnose erhielt. Rückblickend betrachtet war die Krankheit vorher schon da, aber bei weitem nicht so stark ausgeprägt. 

     

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    PRISCUS 2.0-Liste für Deutschland, evtl. 2021  

    unter Nichtsteroidale Antiphlogistika, NSAR, Antirheumatika

    wie Diclofenac, Ibuprofen, ua

    unter Analgetika  

    wie Tramadol, Methadon (Opioid), ASS (Acetylsalicylsäure) 

    PRISCUS 2_Liste_Anhang_in_DE_nicht_verfuegbare.pdf

     

    Videoportrait: Medikamente im Alter 

    Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt, Mediathek  

    Zitat

    Professorin Petra Thürmann forscht zur Wirkung von Medikamenten im Alter. In diesem Videoportrait stellt sie uns die PRISCUS-Liste vor. Mithilfe dieser Liste können Therapien älterer Menschen optimiert und gefährliche Nebenwirkungen vermieden werden. 

    https://www.gesundheitsforschung-bmftr.de/de/videoportrait-medikamente-im-alter-16848.php 

     

    Medikamente im Alter 

    Welche Wirkstoffe sind ungeeignet? 

    Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Referat Forschung für globale und öffentliche Gesundheit; Umwelt und Gesundheit, Juni 2023 

    230613_BMBF_MedikamenteImAlter_RZ_bf.pdf

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    Zitat

    Auch beim Psychopharmakum Lithium ist es sehr zweifelhaft, ob es eine Psoriasis auslöst oder antreibt. 

    Bei niedrigen Dosen (1mg/Tag, oral) Lithium soll es eher nicht zu Pso als Nebenwirkung kommen. Hier im Forum behandeln wenige ihre Pso mit Lithium-Salz (succinat oder gluconat) in einer Creme. 

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    Am 4.10.2025 um 22:04 schrieb Burg:

    Bei niedrigen Dosen (1mg/Tag, oral) Lithium soll es eher nicht zu Pso als Nebenwirkung kommen. Hier im Forum behandeln wenige ihre Pso mit Lithium-Salz (succinat oder gluconat) in einer Creme. 

    Woher hast du das Zitat?

    In der Packungsbeilage von Quilonum retard 450mg steht auch heute noch, dass man bei bestehender Psoriasis vor der Einnahme mit seinem Arzt sprechen soll. Vor sechs Jahren war es eine Kontraindikation, wenn ich mich recht entsinne.
    Ich hab aber auch morgens eine und abends zwei Tabletten genommen und das ist eigentlich recht niedrig. Andere nehmen weitaus mehr.

    Dass derselbe Wirkstoff topisch eine andere Wirkung zeigt als oral, sollte klar sein. Beispiel Zahnpasta. Ist nicht dafür gedacht, sich das in die Ellenbeuge zu schmieren.

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    Hallo @Arno Nühm

    das Zitat stammt aus diesem Artikel, von Rolf Blaga, 6. Absatz, 1. Satz, Schuppenflechte im Alter: Was ist anders? 

    Zitat

    Auch beim Psychopharmakum Lithium ist es sehr zweifelhaft, ob es eine Psoriasis auslöst oder antreibt.

    Es wurde noch nicht untersucht ab welcher Menge Li eine Pso triggern kann. 

    Wenn im Beipackzettel von Quilonum vor einer Verschlimmerung der Pso gewarnt wird, sollte man davon ausgehen, dass z.B. 450mg diese schon auslösen können. Ob das auch schon beim 1. mg/Tag der Fall sein soll, würde ich so nicht einschätzen. 

    Du hast dann etwa eine Tagesdosis von 3 x 450g Quilonum (3 x 450mg Li-Carbonat->3 x 84,53mg Li = 253,59mg). Das ist wenig, es soll sogar bis über 1g* (auf das Li-Ion bezogen) dosiert werden. 

    *Und hier scheiden sich die Geister im Forum (nicht sachlich): https://www.psoriasis-netz.de/forums/topic/53648-eventuell-eine-verbesserung-durch-lithium/#comment-499684

     

    Quilonum Retard, 450mg

     

    https://www.gelbe-liste.de/produkte/Quilonum-retard-450-mg-Retardtabletten_16131 

    Die Kontraindikation bei Pso steht aus meiner momentanen Sicht.  Hattest Du Deine Pso erst durch die Li-haltige Medikation bekommen oder schon vorher? Gilt Deine Dosierung als mit der Pso vereinbar? 

    Beipackzettel von QUILONUM retard Tabletten

    ApothekenUmschau, aktualisiert 13.3.2025 

    Unter Nebenwirkungen: Verschlimmerung einer Pso 

    https://www.apotheken-umschau.de/medikamente/beipackzettel/quilonum-retard-tabletten-2524807.html 

     

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    Am 19.9.2023 um 11:44 schrieb Arno Nühm:

    Vielen Dank für diesen aufschlussreichen Artikel!

    Bei mir hat das Lithium einen heftigen Psoriasis-Schub getriggert, sodass ich überhaupt erst damit zum Arzt ging und die Diagnose erhielt. Rückblickend betrachtet war die Krankheit vorher schon da, aber bei weitem nicht so stark ausgeprägt. 

     

    @Burg Siehe oben. Ich hab Anfang 2019 von Lithium auf Valpro AL gewechselt. Verschwunden ist die PsA dadurch nicht.

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    Hallo @Arno Nühm

    so ganz verstehe ich´s noch nicht... wurde bei Dir durch das Li-haltige Medikament ein Pso- oder PsA-Schub oder Beides (in Form einer Verschlechterung) ausgelöst? 

    vor 21 Minuten schrieb Arno Nühm:

    Ich hab Anfang 2019 von Lithium auf Valpro AL gewechselt. Verschwunden ist die PsA dadurch nicht.

    Als z.B. bei mir die Pso (2 Wochen nach einer Virusgrippe) einmal sichtbar wurde, blieb sie auch, obwohl dieser Infekt schon lange auskuriert war

    Wenn durch eine angepasste Lebensweise, Klima-Therapie am Meer, Balneo-, PUVA-, Dithranol/UVB-Therapien meine Pso mal zurückgedrängt wurde, blieb ich einige Zeit* symptom-frei oder -arm, aber die Pso baute sich immer wieder auf, auch wenn es den Grundauslöser nicht mehr gab. 

    *in 50J etwa für 7 Monate symptomfrei - aber wenig Pso ist mir auch schon viel wert - 

    Heute vermute ich, dass meine Pso durch diverse Allergien (Pollen, Katze, Pferd, Kanninchen, Hausstaub, ua) oder eine Kontaktdermatitis (Pilzsporen, Zinn-, Zink-Metall, verschiedene Creme-Bestandteile, Wasch- und Reinigungsmittel, Weichspüler) oder durch starke mechanische Beanspruchung oder durch unverträgliche Nahrungsmittel weiter unterhalten wird. - Mein Körper hat nun mal gelernt mit Pso auf Reizungen zu reagieren, da hat mir leider auch eine ausgeglichene Psyche nicht weiter geholfen. LG Burg 

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    @Burg

    Ich weiß es nicht. Ich werde es auch müde, meine Anamnese hier in der Öffentlichkeit zu diskutieren. Es strengt mich sehr an und niemand bezahlt mich dafür.

    Ich hatte schon in der Pubertät Probleme mit meinen Knien und oft taten mir die Füße weh. Ärzte: Das Übergewicht. Rückenschmerzen: Das kommt vom Reiten. (Trat aber nur beim emotional enorm belastenden Schulsport auf.)

    Dann so 2015/2016 oder so (was steht in meinem Profil?) ist meinem Zahnarzt aufgefallen, dass ich Schuppen auf den Augenlidern habe und das aussieht wie Schuppenflechte. Daraufhin habe ich gegoogelt und bin hier gelandet.

    Schuppen in den Haaren hatte ich schon in der Pubertät. Meine Eltern hatten aber beide Schuppen, weshalb mir vermittelt wurde, das sei normal. Auch taten meiner Mutter schon immer die Füße weh ... erst nach meiner PsA-Diagnose hat sie kapiert, dass sie das auch hat.

    Im Herbst 2016 habe ich mit Lithium als Phasenprophylaxe begonnen.

    2018 war die PSO auf meinem Kopf die Hölle und betraf fast das komplette Gesicht und auch die typischen Stellen wie Streckseiten der Ellbogen, Intimbereich etc. Als ich endlich beim Dermatologen war, wollte der mich nach Sylt zur Kur schicken und ich war so dumm, das abzulehnen, weil es ja nur die Haut war - obwohl ich mir im Schlaf den Kopf blutig kratzte.

    Nachdem ich dann also xmal beim Hausarzt und auch in Buxtehude in der Hautklinik war, hatte ich eine PsA-Diagnose

    Anfang 2019 wurde mein Knie punktiert und während ich das noch auskurierte, stellten wir von Lithium auf Valpro um. Meine Schmerzen in den Gelenken waren so heftig, dass ich ohne die Krücken, die ich wegen der Punktion bekommen hatte, nicht mehr laufen konnte.

    Jetzt habe ich die gesicherte ME-Diagnose, obwohl Psoriasisarthritis eine Differentialdiagnose ist. Ich weiß nicht, welche Infektion die ME ausgelöst hat, seit wann ich sie also habe. Es ist daher denkbar, dass die Symptome, die ich vor Lithium hatte, Symptome der unerkannten ME waren.

    Demnach kann es sein, dass Lithium die PsA ausgelöst hat. Es kann sich aber auch einfach um eine drastische Verschlechterung der Symptomatik handeln.

    So. Das war mein Beitrag für die Wissenschaft. Der hier unter diesem Artikel natürlich voll off topic ist. Ich bin 45 Jahre alt und nicht "im Alter".

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    Hallo @Arno Nühm

    danke, dass Du Dir die Mühe gemacht hast ein wenig aufzudröseln, wann bei Dir voraussichtlich Pso und PsA begannen und wann sie möglicherweise (durch Li) verstärkt wurden. 

    Ich lese heraus, dass nach über einem Jahr Li-Gabe Deine Pso auf dem Kopf ua tobte und Du danach auch die PsA-Dignose bekamst und nach über 2J die Li-Medikation ersetzt wurde. Das lässt einen Zusammenhang nicht nur vermuten. 

    Am 23.10.2025 um 18:53 schrieb Arno Nühm:

    Jetzt habe ich die gesicherte ME-Diagnose, obwohl Psoriasisarthritis eine Differentialdiagnose ist. Ich weiß nicht, welche Infektion die ME ausgelöst hat, seit wann ich sie also habe. Es ist daher denkbar, dass die Symptome, die ich vor Lithium hatte, Symptome der unerkannten ME waren.

    Mit meiner Pso, bis jetzt noch keine PsA, war mir in den ersten Jahren aufgefallen, dass ich eine gute Schlafhygiene brauchte; das beste waren mindetsens 8 Stunden Schlaf, die ich mir nehmen musste. Große und kleine Schübe konnte ich damit leider nicht ganz verhindern, aber ich vermute, dass sie dadurch nicht so oft auftraten; krankenhauspflichtige etwa alle 10J mal. - Mein gesunder Mehrschlaf und gesunde Lebensmittel ließen meine mentalen Kräfte wachsen und ermöglichten mir Erfolgreich in Beruf und Privatleben zu werden. 

    Neu ist bei mir eine übergroße Müdigkeit, die etwa 4 Monate nach meiner SARS-CoV2-Infektion 2023 einsetzte.

    Meine Eisenwerte versuche ich mit Rinderleber alle 4-6 Wochen oder 2 x pro Tag Feldsalat mit Petersilie + Walnussöl + Zitrone "in etwa konstant" zu halten. (Anzeichen eines Mangels erkenne ich an eingerissenen Mundwinkeln oder vorher schon an weniger Antrieb am Tag.) 

    Ein Vitamin-D-Präparat hatte ich dieses Jahr auf Anraten des Arztes auch den Sommer über genommen. Rückblickend war das auch nötig, da mal wieder (wie 2023) der Hochsommer ausgefallen war, 2025: 3 Sonnentage Ende August, sonst Juli, August, September, Oktober fast nur trüb bei 10-15°C. 

    Verdammt, warum bin ich so müde? 

    AU=Stefan Schewe, Deutsche Rheuma-Liga, 25.3.2019 

    - krankhafte Müdigkeit 

    - Lebensqualität 

    - veränderte Hormone 

    - Spuren im Gehirn 

    - individuelle Therapie 

    - Folgen von verstärkter Müdigkeit 

    - Checkliste Müdigkeit 

    https://www.rheuma-liga.de/unser-einsatz/rheumaforschung/aktuelles-aus-der-rheumaforschung/detailansicht/verdammt-warum-bin-ich-so-muede-1 

    Am 23.10.2025 um 18:53 schrieb Arno Nühm:

    Ich bin 45 Jahre alt und nicht "im Alter".

    Fühlst Du Dich jung? 

    Ich hatte mich mit 60J jung gefühlt und in machen Situationen auch heute noch (exzessives Springen im Wasser und auf dem Gymnastikball wie ein Kind). 

    Mein Mann und ein Kollege fühlten sich mit 30 schon "alt"; beide waren vor ihrem 50. gestorben. Die Zahl scheint da nicht ausschlaggebend zu sein... 

    Dir alles Gute! LG Burg 

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