Gesundheitssendungen informieren neutral über medizinische Sachverhalte – denkt man. Doch auch bei Sendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist die Grenze zur Werbung offensichtlich fließend.
Hautärztin Dr. Monique Stengel hat in der Sendung "Wir in Bayern" im Bayerischen Fernsehen erklärt, welche Ursachen hinter Psoriasis stecken können und was Betroffene selbst tun können, um möglichst wenig Schübe zu bekommen.
In der Ankündigung versprach der Sender, es würde verraten, "welche Behandlungsmöglichkeiten wirklich helfen". Das ist dann doch zuviel versprochen. Wir spoilern mal: Salben und Cremes, Hautpflege und "moderne Medikamente" wurden genannt. Soweit das Übliche.
Besprochen wurden auch mögliche Folgeerkrankungen. Zum Beispiel hat Dr. Stengel Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf dem Schirm und rät ihren Patienten deshalb, einmal jährlich zum Checkup beim Internisten zu gehen. Das Wechselspiel von Übergewicht und Psoriasis ist ihr ebenso geläufig. Das ist gut.
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Im Studio standen zwei Medikamente, ein Pflegeprodukt und Totes-Meer-Salz auf dem Tisch – sowie ein Nahrungsergänzungsmittel. Die Ärztin nannte nicht die Namen der Produkte, zeigte aber unmissverständlich drauf (zum Beispiel um Minute 4:52).
Schaut man sich andere Folgen an, scheint das das Konzept der Sendung zu sein, denn auch da sind die Produkte auf dem Tisch gut zu erkennen. Presserechtlich dürfte das nicht okay oder klarer ausgedrückt: Schleichwerbung sein.
Aber: Der Sender hat eine Übersicht der Informationen und Tipps aus der Sendung ins Netz gestellt – ohne Produktnennung.
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