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Claudia Liebram
Vita
Geboren
1968
Berufliche Laufbahn
Ich arbeite als Journalistin in Berlin. Gerade hatte ich mein Fernstudium der Journalistik an der Karl-Marx-Universität in Leipzig begonnen, als die Wende kam. Nach einigen Stationen als Lokaljournalistin arbeitete ich viele Jahre in der Wissenschafts-Redaktion der "Welt" (hier findet Ihr einige Artikel). Nach einer Station bei der "Berliner Morgenpost" ist jetzt der Tagesspiegel mein publizistisches Zuhause.
Um mein Wissen im Bereich der Gesundheit und Medizin auf solide Füße zu stellen, absolvierte ich den Masterstudiengang "Consumer Health Care" an der Berliner Charité. Das Wissen über die Krankheit und die Therapien aktualisiere und vertiefe ich regelmäßig auf Ärzteveranstaltungen. In Fortbildungen aktualisiere ich immer wieder mein Wissen und Können im Umgang mit Daten, Statistik und Studien. An einigen Studien habe ich auch mitgewirkt.
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Articles by Claudia Liebram
Claudia Liebram
Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit, sich um die Gesundheit zu kümmern! Alle zwei Wochen geben wir hier Tipps, welche Artikel, Videos oder Audios für Menschen mit Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis interessant sein könnten. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und manchmal auch Unterhaltung! Read more...
"Millionen für Patientengruppen"
(sueddeutsche.de, 6 Minuten Lesezeit)
Die Journalisten-Kooperative "Investigate Europe" hat analyisert, wie die Pharmaindustrie Patientengruppen finanziell unterstützt. Das Ergebnis zeigt, wie solche Förderungen das Vertrauen der Patienten beeinflussen und wie pharmazeutische Unternehmen Einfluss nehmen. Für Menschen mit Psoriasis oder Psoriasis arthritis ist dieser Artikel interessant, weil er einen Einblick in die Wechselwirkungen zwischen Patientenorganisationen und der Pharmaindustrie gibt – und somit auch wichtige Hintergründe zur Forschung und Medikamentenentwicklung.
Aloe Vera als Hautpflege: Wie wirksam ist die Heilpflanze?
(SWR, 7:48 Minuten)
In dem Fernsehbeitrag geht es um die Anwendung von Aloe vera als Hausmittel. Die Pflanze wird seit Jahrtausenden genutzt, besonders bei Sonnenbrand, Hauttrockenheit und kleinen Verbrennungen. Die Heilpflanzen-Expertin Melanie Wenzel betont ihre positiven Effekte, während Dermatologin Prof. Christiane Bayerl und Internist Prof. Roman Huber auf Studienlage, Inhaltsstoffe und Nebenwirkungen eingehen.
Psoriasis, Lupus oder Arthritis – Wie kann das Immunsystem geheilt werden?
(Podcast "Better Ask Charité", 14 Minuten)
In dieser Podcast-Folge beantwortet Professor Gerhard Krönke, Experte für Rheumatologie und klinische Immunologie, Fragen zur Ursache und Therapie von Autoimmunerkrankungen im Allgemeinen und Psoriasis arthritis und Lupus im Besonderen.
Klinische Studien zu Arzneimitteln – wo ist der Haken?
("Arzneiverordnung in der Praxis", ab Seite 179)
Das Heft "Arzneiverordnung in der Praxis" richtet sich an Mediziner. Im Heft 2/2024 begann eine Artikelserie, die auch für Patienten verständlich erklärt, wie klinische Studien zu Arzneimitteln kritisch gelesen werden können – damit sich jeder eine eigene Meinung bilden kann. Erläutert wird das am Beispiel einer Salbe gegen Quallen-Stiche.
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Claudia Liebram
In diesem Jahr steht der Weltpsoriasistag unter dem Motto "Familie". Damit soll darauf aufmerksam gemacht werden, welchen Einfluss die Erkrankung nicht nur auf den Betroffenen, sondern auf sein ganzes Umfeld hat. Read more...
Ist ein Angehöriger an Schuppenflechte erkrankt, betrifft das nicht nur ihn selbst. Familienmitglieder müssen abfangen, was der Erkrankte nicht (mehr) schafft, das Sexualleben kann spätestens bei Genitalpsoriasis herausfordernd werden, die Schuppen rund um die Couch stören nicht nur den Psoriatiker...
Um all das zu erfassen, was mit der Psoriasis-Erkrankung einhergeht, verfolgen Wissenschaftler das Konzept des "Greater Patient". Im Deutschen könnten man das Konzept als "erweiterter Patientenkreis" oder "erweitertes Patientenumfeld" beschreiben.
Im Vorfeld des Weltpsoriasistages 2024 hat die IFPA einen Report zum Thema Familie & Psoriasis herausgegeben. Wir stellen hier Auszüge vor.
👉 Psoriasis-Wissen kompakt: Vorträge, Seminare und mehr rund um den Weltpsoriasistag 2024.
Hintergrund
"Häufig wird übersehen, dass Familienmitglieder und Partner nicht nur eine wichtige Rolle für die Lebensqualität von Menschen mit Psoriasis spielen, sondern auch eine geringere Lebensqualität und ein geringeres psychisches Wohlbefinden erfahren", heißt es im Report. Demnach geben 90 Prozent der Familienmitglieder an, dass ihre Lebensqualität durch die Krankheit ihres Angehörigen beeinträchtigt wird.
Mit dem Bericht will die IFPA auf die Belastung der Psoriasis-Erkrankung für Patienten aufmerksam machen und Vorschläge machen, wie das Wohlbefinden verbessert werden kann.
Herausforderungen, die die Psoriasis mit sich bringt. | Grafik: IFPA, Übersetzung: Psoriasis-Netz
Die Familie
Zu den Familienmitgliedern im Umfeld des Erkrankten gehören in der Regel Eltern, Geschwister, Partner und Kinder. In einigen Kulturen gehören auch Familienmitglieder wie Großeltern, Enkel, Onkel, Tanten und andere zum Haushalt. Dort sollten auch sie zum erweiterten Patientenumfeld zählen.
Die IFPA konzentriert sich in ihrem Bericht auf die praktischen und emotionalen Herausforderungen von Eltern, Geschwistern und Kindern.
Wir denken oft, dass die Last der Krankheit fast ausschließlich auf der Person liegt, die mit der Krankheit lebt, aber auch die Familie ist in hohem Maße betroffen. Die meisten praktischen Herausforderungen werden von den Familienmitgliedern gemeinsam bewältigt und verändern unweigerlich die familiären Gewohnheiten. Dazu gehören die Zunahme der Hausarbeit wie Wäschewaschen, Putzen und Staubsaugen sowie die Notwendigkeit, sich vor dem Verlassen des Hauses besonders zu pflegen – zum Beispiel, um Schuppen von der Kleidung zu entfernen.
Weitere Frust-Punkte sind:
Wenn Besuch kommt, muss besonders gründlich geputzt werden. Freizeitgestaltung und Urlaubsplanung richten sich oft nach der Psoriasis des Angehörigen. Die Familie geht weniger oder gar nicht mehr ins Fitnessstudio oder ins Schwimmbad – nicht nur, weil sich die Hauterscheinungen dadurch verschlimmern können, sondern auch, weil sie sich von den anderen Besuchern nicht willkommen fühlen. Die Urlaubsplanung ist davon betroffen, angefangen bei der Auswahl eines Reiseziels, das für die Familie und das Mitglied mit Psoriasis geeignet ist, und wo bei Bedarf Arztbesuche, Behandlungen oder Schübe berücksichtigt werden müssen. Der Partner
Es gibt nicht viele Studien, die sich. mit den Auswirkungen der Psoriasis-Erkrankung auf den Partner beschäftigt haben. Für die IFPA ist das ein Grund, warum die Partner von Menschen mit Psoriasis oft zu wenige Informationen über die Erkrankung haben.
"Tatsächlich herrschen bei den Partnern häufig falsche Vorstellungen darüber, was die möglichen Ursachen für das Auftreten der Psoriasis sind", so die IFPA im Report. Die Partner würden dadurch die Auswirkungen von Rauchen, Alkohol, eigenem Verhalten, Keimen und Viren auf die Psoriasis herunterspielen.
Erfahrungen von Menschen mit Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis: Schau Dich in unserem Forum um.
Umgekehrt glauben die Partner, dass Stress, Überarbeitung und schlechte medizinische Versorgung einen größeren Einfluss auf die Psoriasis haben.
"Einige Partner scheinen die Schmerzen und die Emotionen, den die Psoriasis für ihre Partner bedeutet, nicht vollständig zu verstehen", so die IFPA. Alles in allem sei es deshalb wichtig, den Partnern der Erkrankten mehr Informationen über die Krankheit und die Belastung durch die Psoriasis-Erkrankung für das körperliche Wohlbefinden und die psychische Gesundheit zu vermitteln.
Intimleben
Etwa 50 Prozent der Menschen mit Psoriasis leiden irgendwann in ihrem Leben an Genitalpsoriasis. Dass die sich stark auf die Lebensqualität und das Sexualleben auswirken kann, verwundert wenig.
Menschen mit Psoriasis-Stellen im Genitalbereich berichten über Angst vor sexuellen Beziehungen. Das kann dazu führen, dass der Geschlechtsverkehr seltener wird, sexuelle Dysfunktionen zunehmen und Beziehungen zerbrechen.
Hinzu kommt die Angst der Partner, neue Psoriasis-Stellen zu berühren oder zu verursachen, oder der Juckreiz und das Bluten der Stellen.
Haben Frauen eine schwere Psoriasis, ist die Lebensqualität ihrer Partner übrigens stärker beeinträchtigt, als bei den Frauen von Männern mit schwerer Psoriasis.
Familienplanung
Der Report der IFPA beschäftigt sich auch mit Herausforderungen und Überlegungen, wenn es um die Familienplanung geht. Die Psoriasis selbst sowie Begleiterkrankungen und Medikamente beeinflussen die Familienplanung. Genetische Faktoren erhöhen das Risiko für Kinder, ebenfalls Psoriasis zu entwickeln. Der zyklische Verlauf der Erkrankung erschwert die Planung.
Medizinische Aspekte
Einige Therapien können die Entwicklung des Fötus beeinträchtigen. Vor und während der Schwangerschaft muss die Behandlung oft angepasst werden. Es gibt sichere Medikationsoptionen für Schwangerschaft und Stillzeit. Psychosoziale Faktoren
Frauen mit Psoriasis neigen zu kleineren Familien oder Kinderlosigkeit. Die Erkrankung beeinflusst Entscheidungen zur Familienplanung. Forschungsbedarf
Studien zum Thema Familienplanung mit Psoriasis konzentrieren sich hauptsächlich auf betroffene Frauen. Mehr Forschung zum Einfluss auf die Partner von Psoriasis-Patienten ist nötig.
Schulungen
In einigen Ländern gibt es Schulungsprogramme vor allem für Menschen mit Neurodermitis. Ähnliche Programme wurden bei Menschen mit Psoriasis und ihren Familien mit guten Ergebnissen getestet.
In den Niederlanden trafen sich Ärzte des Gesundheitswesens viermal mit vier bis fünf Kindern mit Psoriasis und deren Eltern. Jede Sitzung konzentrierte sich auf einen Aspekt – auf medizinische Informationen über die Erkrankung, die Bewältigung der Symptome, Strategien zur Verbesserung des Selbstwertgefühls und der sozialen Interaktionen, langfristige Ziele und Rückfallprävention. Die Ergebnisse zeigen einen deutlichen Rückgang des Schweregrads der Erkrankung und eine Verbesserung der Lebensqualität von Kindern sowie ihrer Familien. Im Rahmen des in Italien durchgeführten In-Group-Projekts nahmen Menschen mit Psoriasis und ihre Betreuer an sechs Gruppenveranstaltungen teil. Die Studie zeigte eine Verringerung des FDLQI bei Pflegern, die an den Veranstaltungen teilnahmen, während die Kontrollgruppe im Laufe der Zeit einen Anstieg verzeichnete. Diesen Initiativen ist gemeinsam, dass an den Treffen Betroffene, Familienangehörige und Vertreter der Gesundheitsberufe wie Dermatologen, Kinderärzte, Psychologen und Krankenschwestern teilnahmen. Sie führten dazu, dass Ängste weniger wurden und die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Familienangehörigen – selbst wenn der Schweregrad der Psoriasis unverändert blieb.
Die Organisation "Psoriasis Australia" in Australien bietet eine Hotline für die persönliche Unterstützung von Familien an. Ein Koordinator steht den Menschen mit Psoriasis, ihren Familien und den Behandlern per Telefon, online oder persönlich zur Verfügung.
💡 Ein Hinweis von uns: In Deutschland gibt es Psoriasis-Schulungen eher theoretisch: Wer nicht gerade im Umkreis der Uni-Kliniken Erlangen oder Bern wohnt, hat derzeit kaum eine Chance, eine strukturierte Psoriasis-Schulung zu bekommen. Bei Reha-Maßnahmen gibt es Vorträge, die nach unserer Erfahrung aber nicht eine strukturierte Schulung ersetzen können.
Empfehlungen der IPFA
Aus all den aufgezählten Problemen und Missständen formuliert die IFPA Empfehlungen:
Kampagnen
Aufklärungskampagnen, zum Beispiel mit Plakaten Informationsbroschüren, die in Gesundheitseinrichtungen ausgelegt werden kurze Informationsvideos in sozialen Medien Podcasts Online-Seminare mit Experten Seminare vor Ort kurze Informationsveranstaltungen in Schulen um das Verständnis für die Krankheit zu fördern und weit verbreitete falsche Vorstellungen und Vorurteile bei Kindern zu bekämpfen. Zugang zu subventionierter Gesundheitsversorgung
Nicht jedes Land der Welt verfügt über ein Gesundheitssystem, das erschwinglich ist und den Zugang sowohl zu medizinischen Fachkräften als auch zu Behandlungsmöglichkeiten zu einem angemessenen Preis ermöglicht. Wir haben gezeigt, dass die Wirtschaft der Haushalte direkt und indirekt stark von der Psoriasis-Erkrankung betroffen ist. Einerseits belasten die Kosten für Arztbesuche und Behandlungen das Budget der meisten Familien stark, andererseits müssen Eltern und Pflegekräfte ihre Arbeit unterbrechen, um bei Arztbesuchen zu helfen und sich um die Psoriatiker zu kümmern. Einige Pflegekräfte berichten auch, dass sie ihre berufliche Laufbahn auf Eis legen müssen, was sich auf das Familieneinkommen und damit auf das wirtschaftliche Wohlergehen der Familie auswirkt.
Durch die Umsetzung der allgemeinen Gesundheitsversorgung, die in den von allen Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen 2015 verabschiedeten Zielen für nachhaltige Entwicklung bis 2030 aufgeführt ist, würde der Zugang zu sicheren, wirksamen und erschwinglichen Zugang zu sicheren, wirksamen und erschwinglichen Arzneimitteln und Gesundheitsdienstleistern hätte enorme Auswirkungen auf Familien mit mittlerem und niedrigem Einkommen.
👉 Lesetipp: Wie der Welt-Psoriasis-Tag wirklich entstand
Fortbildungen für Angehörige der Gesundheitsberufe
Wer im Gesundheitswesen arbeitet, sollte für das Thema "Psoriasis und Familie" (oder des "erweiterten Patientenumfelds") sensibilisiert werden. Fachübergreifende Teams aus Hautärzten, Rheumatologen, Gynäkologen, Psychologen und Experten anderer Fachrichtungen sollten die Erkrankten und ihre Angehörigen betreuen.
Schulungen für Betroffene
Schulungen wie die für Neurodermitis oder die erprobten Psoriasis-Schulungen in einigen Ländern sollten allen Psoriasis-Betroffenen und ihren Angehörigen zugute kommen. Schließlich waren die Ergebnisse dort, wo es sie bereits gab oder gibt, gut. Empfohlen werden Schulungen mit vier bis sechs Sitzungen. Patientenorganisatonen können langfristig zu weiteren Treffen einladen. Der Austausch von Informationen, der Aufbau einer Gemeinschaft und das Erlernen von Bewältigungsmechanismen haben sich für Betroffene und ihre und ihre Familien bewährt.
Über die IFPA
Die IFPA ist eine internationale Dachorganisation für Psoriasis-Patientenverbände. Sie wurde 1971 gegründet und hat ihren Sitz in Schweden. Die Abkürzung IFPA steht für "International federation of psoriatic disease associations".
Zu den Hauptzielen der IFPA gehören:
die weltweite Vertretung der Interessen von Menschen mit Psoriasis und Psoriasis arthritis die Förderung des Bewusstseins für diese Erkrankungen in der Öffentlichkeit und bei Entscheidungsträgern die Unterstützung von Forschung und verbesserter Behandlungsmöglichkeiten die Vernetzung nationaler Patientenorganisationen Aus Deutschland ist der Deutsche Psoriasis-Bund e.V. in der IFPA vertreten, aus der Schweiz die Schweizerische Psoriasis und Vitiligo Gesellschaft (SPVG), aus Österreich der Verein Pso-Austria.
"Partner", also Geldgeber, sind größere Pharmafirmen.
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Claudia Liebram
Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit, sich um die Gesundheit zu kümmern! Alle zwei Wochen geben wir hier Tipps, welche Artikel, Videos oder Audios für Menschen mit Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis interessant sein könnten. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und manchmal auch Unterhaltung! Read more...
Was Haut-Experten über die Psoriasis arthritis wissen und sagen
(Podcast "Derma at home, 44 Minuten)
Die ausgewiesenen Psoriasis-Experten Ulrich Mrowietz und Sascha Gerdes richten sich in ihrem Podcast für gewöhnlich an Kollegen. Das heißt ja aber nicht, dass Patienten da nicht zuhören dürfen In dieser Folge berichtet Professor Mrowietz, was er beim Weltkongress für Psoriasis und Psoriasis arthritis in Stockholm zum Thema Psoriasis arthritis gehört hat.
Unser Immunsystem – Wächter der Gesundheit
(Arte, 53 Minuten)
Dieser Beitrag beleuchtet die komplexe Welt des menschlichen Immunsystems und bietet Gesundheitsinteressierten einen umfassenden Einblick in dessen Funktionsweise, Bedeutung und neueste Forschungserkenntnisse. Die Dokumentation erklärt nicht nur, was das Immunsystem ist und wie es gestärkt werden kann, sondern geht auch auf mögliche Fehlfunktionen ein und zeigt Ansätze zur Nutzung des Immunsystems in der Krebstherapie auf. Mit Expertenmeinungen aus verschiedenen Fachbereichen und länderübergreifenden Perspektiven verspricht dieser Beitrag, unser Verständnis für dieses lebenswichtige Körpersystem zu vertiefen und neue Einblicke in dessen Potenzial für die Gesundheitsvorsorge und Krankheitsbekämpfung zu geben.
Welche Ernährung unsere biologische Uhr langsamer schlagen lässt
(web.de, 3 Minuten Lesezeit)
Dieser Artikel dürfte für gesundheitsbewusste Menschen von Interesse sein, weil er neue Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen Ernährung und biologischem Alter präsentiert. Zwei US-Studien legen nahe, dass eine ausgewogene, pflanzliche Ernährung mit wenig Zucker das biologische Alter positiv beeinflussen kann. Die Untersuchungen fokussieren sich auf die epigenetische Uhr, die das biologische Alter von Zellen und Organen anzeigt. Interessant ist die Beobachtung, dass eine vegane Ernährung möglicherweise zu einer Verringerung des biologischen Alters führen könnte. Der Artikel bietet somit Einblicke in die Möglichkeiten, durch Ernährung aktiv Einfluss auf den Alterungsprozess zu nehmen.
Ist Sport wirklich wirksamer als ein Antidepressivum?
(NetDoktor)
Dieser Artikel beleuchtet die bemerkenswerte Wirksamkeit von Sport bei der Behandlung von Depressionen. Eine umfangreiche Übersichtsstudie zeigt, dass Bewegung sogar noch effektiver sein könnte als herkömmliche Therapien oder Medikamente. Der Text erläutert nicht nur die verschiedenen Arten von körperlicher Aktivität, die positive Effekte haben, sondern geht auch auf die wissenschaftlichen Erklärungsansätze ein, wie Sport Depressionen lindern kann. Zudem wird diskutiert, warum Sporttherapie als gleichwertige Behandlungsmethode anerkannt werden sollte, insbesondere angesichts der Grenzen traditioneller Therapieformen. Für Menschen, die an Depressionen leiden oder sich für präventive Maßnahmen interessieren, bietet dieser Artikel Erkenntnisse und Hoffnung auf alternative Behandlungsmöglichkeiten.
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Schnell noch gucken: Unser Bauch, unser Mikrobiom
(Arte, 59 Minuten)
Das Mikrobiom wird heftig beforscht – und heftig für Werbung missbraucht. Um Ersteres geht es in der Dokumentation, die in der Arte-Mediathek zu sehen ist. Wer schon immer mal verstehen wollte, was dieses Mikrobiom ist und warum so oft davon die Rede ist, kann sich hier das grundlegende Wissen aneignen – aber nur noch bis zum 2. September.
Warum die Haut mit Schuppenflechte rebelliert und wie sie sich behandeln lässt
(Corius Gruppe, 16:18 Minuten)
In diesem Video erfahrt Ihr alles Wichtige rund um Psoriasis und Psoriasis arthritis. Professor Khusru Asadullah vom Dermatologie Potsdam MVZ erklärt, was diese Erkrankungen eigentlich sind, wie sie sich auf deinen Alltag auswirken können und welche Behandlungsoptionen es gibt. Ihr werdet lernen, welche Symptome typisch sind, wie Ihr sie erkennt und was man selbst tun kann, um sich besser zu fühlen. Außerdem wirft er einen Blick auf aktuelle Forschungsergebnisse und gibt praktische Tipps, wie man im Alltag besser mit der Erkrankung umgehen kann.
Beginnt die Psoriasis auf der Haut oder tief in uns drin?
(SPVG online)
Die Redakteurin der Schweizerischen Psoriasis- und Vitiligo-Gesellschaft war beim Kongress der Internationalen Vereinigung der Psoriasis-Gesellschaften (IFPA) in Stockholm. Sie berichtet von dem, was sie gehört und erlebt hat – und von ein Botschaften, die sie mitgenommen hat:
Oder:
Was Vorurteile bei Menschen mit Hautkrankheiten anrichten
(Apotheken-Umschau)
Mit Vorurteilen sind wir Menschen schnell bei der Hand. Manchmal ist es Unwissenheit, manchmal sind es falsche Informationen – und manchmal schlicht unsere Angst. Die Apotheken-Umschau hat aufgeschrieben, wie Betroffene mit Vorurteilen umgehen können.
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Behandlungsmöglichkeiten bei Psoriasis
(SWR/ARD GESUND, 08:06 Minuten)
Wer die Diagnose Schuppenflechte noch nicht lange hat, ist vielleicht auf der Suche nach einer Übersicht: In diesem Video wird anhand des Beispiels von einem Betroffenen erläutert, wie die Krankheit verläuft, welche Symptome auftreten und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Wie Gesundheits-Tipps in der Illustrierten "Bunte" entstehen
(Übermedien)
Ihr lest gerne Illustrierte, und sei es nur beim Arzt oder Friseur? Artikel zum Thema Gesundheit findet Ihr immer interessant? Dann habt spätestens ab jetzt im Hinterkopf, wie dort Werbung dahergeschlichen kommt und die Redakteure sich Arbeit ersparen. Zum Beispiel so: Eine Pharma-Firma lädt zur Pressekonferenz und hat da ein Interview vorbereitet – also PR-Material. Wer bietet das als eigenes Interview an? Richtig: die Bunte.
Ruf der Pharmaindustrie bei Patienten so naja
(Healthcare Marketing)
Jedes Jahr werden Patientenorganisationen befragt, wie sie den Ruf der Pharmaindustrie einschätzen. Das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen PatientView hat die Ergebnisse der Befragung aus dem Jahr 2023 veröffentlicht. Sagen wir mal so: Der Ruf war schon mal besser.
Wie Angehörige gut mit Kranken sprechen – und ihnen so sogar helfen
(Visite, 7 Minuten)
Ihr habt eine schwere Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis und wollt von Angehörigen verstanden werden? Dann zeigt ihnen diesen Beitrag. Oder andersherum: Jemand in Eurem Umfeld ist schwer krank und Ihr wisst nicht, wie Ihr mit ihm und seiner Krankheit gut umgehen könnt? Dann schaut Euch das Gespräch mit einer Psychotherapeutin an.
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Die Macht der Pharma-Firmen
(Terra X Harald Lesch)
Pharmafirmen sparen bei Ankündigungen oft nicht mit Superlativen: Neue, bahnbrechende Behandlungsmethoden sollen die schlimmsten Krankheiten der Menschheit besiegen. Doch was steckt wirklich hinter den Versprechen der Arzneimittelkonzerne? Steht das Wohl der Patienten im Vordergrund oder geht es am Ende doch nur um den Gewinn? Harald Lesch nimmt die Pharmabranche genau unter die Lupe und hinterfragt ihre Motive. Dabei geht es auch um die teuren Medikamente, wie sie die Biologika bei Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis auch sind. Und wer schon immer mal Harald Lesch mit Hut in eine Apotheke gehen oder mit dem Taxi durch Berlin fahren sehen wollte – bitteschön.
Gesundheitsmärchen, ansprechend erzählt
(taz)
Manche Influencer nutzen Instagram, um medizinisches Wissen zu vermitteln. Allerdings sind nicht nur die geteilten Informationen manchmal unzutreffend, sondern es gibt noch weitere Probleme. Einige vermengen auch kräftig Informationen, Werbung und Verkauf – und kleben sich schon mal ein "Doc" in die Bezeichnung, obwohl sie noch keine Ärzte sind (und das auch nicht werden sollten, wie einige meinen).
Psoriasis-Grundwissen in zwei Teilen
(Podcast "Hautgeschichten")
Beim Podcast "Hautgeschichten" erzählen Dr. Ruo-Xi Yu und Dr. Johanna Meinhard alle zwei Wochen etwas über die Haut und zwangsläufig auch über deren Erkrankungen. In zwei Folgen widmeten sich sich jetzt der Schuppenflechte. Jede Folge ist etwa eine halbe Stunde lang. In Teil 1 geht es um die Diagnose, Auslöser, Symptome, Begleiterkrankungen, Differenzialdiagnosen und äußerliche Therapien. Teil 2 dreht sich um innerliche Therapien und Impfungen.
Das Immunsystem – was ist das eigentlich?
(Apotheken-Umschau)
Das Immunsystem – das ist doch dieses Netzwerk aus Zellen, Geweben und Organen, das uns vor Krankheitserregern wie Viren, Bakterien und Pilzen schützt. Ja klar, aber wie funktioniert es? Die Apotheken-Umschau erklärt das in Wort und Bild.
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Die Verschwörungs-Unternehmer: Wenn Desinformation zum Geschäftsmodell wird
(correctiv)
Wundermittel versprechen Schutz vor Knochenbrüchen, Abwehr von Gentechnik-Mücken und Steigerung des Testosteronspiegels - so werben Rechte, Putin-Anhänger und Verschwörungstheoretiker auf Telegram für Produkte der Marken Waldkraft und Vitori. Mit fragwürdigen Gesundheitsbehauptungen machen sie dabei kräftig Kasse.
Telemedizin-Start-ups droht das Aus
(Spiegel)
Das Hochladen von Fotos geschädigter Haut, das Beantworten einiger Fragen und der Erhalt einer Ferndiagnose - solche telemedizinischen Dienste stehen möglicherweise vor dem Aus. Der Grund: Zahlreiche Anbieter verfügen wohl nicht über die erforderlichen Zertifizierungen.
Chronischen Entzündungen auf der Spur
(Charité Sonntagsvorlesung; 01:05h)
Chronische Entzündungen und ihre Verbindung zum Immunsystem standen im Fokus der Sonntagsvorlesung am 9. Juni. Ist eine Heilung chronisch entzündlicher Erkrankungen möglich und wie lässt sich vorbeugen? Experten der Rheumatologie und Immunologie beleuchteten neueste Erkenntnisse aus Klinik und Forschung.
Professor Eicke Latz vom Deutschen Rheuma-Forschungszentrum Berlin erläuterte aktuelle Einsichten zur Funktionsweise der Immunabwehr und dem Zusammenspiel von angeborener und erworbener Immunität. Er zeigte auf, wie ein westlicher Lebensstil chronische Entzündungen begünstigen und das Immunsystem aus der Balance bringen kann. Über Fortschritte bei bildgebenden Verfahren und medikamentöser Behandlung von Autoimmunerkrankungen wie Rheumatoider Arthritis, Lupus oder Sklerodermie sprach Professor Gerhard Krönke, Direktor der Rheumatologie und Klinischen Immunologie. Beide Referenten gewährten Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte und informierten über innovative CAR-T-Zell-Therapien.
Wer sich auf Sylts „Therapiedüne“ sonnen sollte
(Hamburger Abendblatt, 23 Minuten)
In dieser Episode des Podcasts "Die digitale Sprechstunde" von Hamburger Abendblatt und Asklepios gibt Dr. Hanka Lantzsch, leitende Dermatologin der Asklepios Nordseeklinik auf Sylt, Einblicke in die Behandlung von Neurodermitis und Psoriasis. Im Interview mit Redakteurin Vanessa Seifert erklärt die Hautärztin, warum Duschen der Haut besser bekommt als Baden und welche Körperlotionen Linderung verschaffen.
Wechselwirkungen von Medikamenten: Gefährliche Kombinationen
(test)
Arzneimittel können sich im Organismus wechselseitig beeinflussen - nicht immer zum Vorteil des Behandelten. Stiftung Warentest listet Medikamente und Nahrungsmittel auf, deren Kombination tunlichst vermieden werden sollte.
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Claudia Liebram
Frühere Studien deuteten bereits auf einen Zusammenhang zwischen niedrigem Vitamin-D-Spiegel und Schuppenflechte hin, allerdings meist nur bei schwer betroffenen Patienten in Kliniken. Eine aktuelle Studie bestätigt diesen Zusammenhang für die Allgemeinbevölkerung nicht. Aber: Sie zeigt, dass die Kombination aus Übergewicht und Vitamin-D-Mangel dafür sorgen könnte, dass eine Schuppenflechte aktiver ist. Read more...
Warum die Forscher die Studie gemacht haben
Forscher wollten herausfinden, ob ein niedriger Vitamin-D-Spiegel im Blut mit einem erhöhten Risiko für Schuppenflechte einhergeht. In früheren Studien sprach einiges dafür – doch es fehlten noch Daten aus größeren Studien mit mehr Teilnehmern vor allem auch mit leichterer Psoriasis.
Welches Ziel die Studie hatte
In der Studie wurde der Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel und Schuppenflechte in einer großen bevölkerungsbasierten Kohorte untersucht. Außerdem wollten die Forscher prüfen, ob Übergewicht den Zusammenhang beeinflusst. Der Vitamin-D-Spiegel wurde als 25-Hydroxy-Vitamin-D (25[OH]D) gemessen.
Wie die Studienautoren vorgegangen sind
Die Forscher nutzten Daten der sogenannten Tromsø-Studie aus den Jahren 2015-2016. Daran nahmen 19.520 Personen im Alter von 40 bis 79 Jahren aus der Allgemeinbevölkerung teil.
Die Experten analysierten, wie die Beziehung zwischen 25(OH)D und Schuppenflechte verläuft. Das Risiko für eine Schuppenflechte in der Vergangenheit oder aktuell schätzten sie mittels logistischer Regression (Erklärung unten). In den Analysen berücksichtigten sie Faktoren wie den Monat der Blutabnahme, den Body-Mass-Index (BMI), das Alter und das Geschlecht. Sie untersuchten auch die Wechselwirkung zwischen BMI und 25(OH)D.
Erfahrungen von Menschen mit Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis: Schau Dich in unserem Forum um.
Welche Ergebnisse die Forscher fanden
Von den 19.520 Teilnehmern (52,3 Prozent Frauen, Durchschnittsalter 56,3 Jahre) berichteten 10,7 Prozent von einer Schuppenflechte in der Vergangenheit und 6 Prozent von einer aktiven Schuppenflechte in den letzten 12 Monaten. Es zeigte sich kein Zusammenhang zwischen dem 25(OH)D-Spiegel und einer Schuppenflechte in der Vergangenheit.
Bei den Leuten mit der aktuellen Schuppenflechte sah es so aus, als ob ein Zusammenhang da sein könnte. Aber so richtig sicher waren sich die Forscher nicht. Was sie aber rausgefunden haben: Wenn jemand übergewichtig ist und gleichzeitig zu wenig Vitamin D hat, dann ist die Gefahr für eine aktive Schuppenflechte fast doppelt so hoch wie bei Leuten mit normalem Gewicht und genug Vitamin D.
Zu welcher Schlussfolgerung die Forscher kommen
Die große bevölkerungsbasierte Studie fand keinen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel und Schuppenflechte. Möglicherweise war die Studie nicht groß genug, um einen Schwellenwert-Effekt im niedrigen Vitamin-D-Bereich zu entdecken.
Die Interaktionsanalyse deutet aber darauf hin, dass die Kombination aus hohem BMI und Vitamin-D-Mangel das Risiko für eine aktive Schuppenflechte stärker erhöht als die Summe der Einzelfaktoren. Bei übergewichtigen Schuppenflechte-Patienten könnte es daher sinnvoll sein, einen Vitamin-D-Mangel zu vermeiden.
Welche Einschränkungen die Forscher für ihre Studie sehen
Die Studie basiert auf Selbstangaben der Teilnehmer zu ihrer Schuppenflechte. Dabei kann es zu Erinnerungsfehlern und Fehlklassifikationen gekommen sein. Außerdem lässt das Design der Studie keine Rückschlüsse auf Ursache-Wirkungs-Beziehungen zu.
Wo die Studie stattfand
Die Studie fand in Norwegen statt.
Wer die Studie finanziert hat
Informationen zur Finanzierung der Studie wurden nicht angegeben.
Fachbegriffe erklärt
Body-Mass-Index (BMI): Der BMI ist ein Maß zur Bewertung des Körpergewichts in Relation zur Körpergröße. Er wird berechnet, indem man das Körpergewicht in Kilogramm durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat teilt. Ein BMI über 25 gilt als Übergewicht, über 30 spricht man von Adipositas (Fettleibigkeit).
25-Hydroxy-Vitamin-D (25[OH]D): 25(OH)D ist die Form von Vitamin D, die im Blut gemessen wird, um den Vitamin-D-Status einer Person zu bestimmen. Vitamin D wird zum einen durch Sonneneinstrahlung in der Haut gebildet, zum anderen über die Nahrung aufgenommen bzw. aus ihr verstoffwechselt. Es ist wichtig für viele Funktionen im Körper, unter anderem für ein gesundes Immunsystem und den Knochenstoffwechsel.
Logistische Regression: Die logistische Regression ist ein statistisches Verfahren, mit dem man den Einfluss verschiedener Faktoren auf ein binäres Ereignis (das nur zwei mögliche Ausprägungen hat, z.B. krank vs. nicht krank) untersuchen kann. Sie erlaubt Aussagen darüber, um wie viel sich das Risiko für das Ereignis ändert, wenn sich ein Einflussfaktor um eine Einheit erhöht.
Mehr zum Thema
➜ Artikel: Brauchen wir wirklich Vitamin-D-Tabletten?
➜ Blog: Vitamin D - äußerlich und innerlich – "Altes", Neues und Anwendungserfahrungen
➜ Forum: Erfahrungen mit Vitamin-D-Tabletten bei Psoriasis und Psoriasis arthritis
Quelle: "The association between serum 25-hydroxyvitamin D levels and psoriasis in a large population-based cohort: a cross-sectional analysis of The Tromsø Study 2015–16" in: British Journal of Dermatology, November 2023
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Claudia Liebram
Antioxidantien neutralisieren freie Radikale, schützen die Zellen vor Schäden und hemmen Entzündungsprozesse. Nur: Welche Lebensmittel enthalten denn viele Antioxidantien? Das haben sich Elisabeth Fischermann und Tom Kreßbach aus Obernburg gefragt. Sie unterzogen für einen Beitrag zum Wettbewerb „Jugend forscht“ viele Lebensmittel einem Test. Dazu nutzten sie eine oszillierende Reaktion. Je nachdem, wie schnell dabei die Farbe wechselt, lässt sich ausmachen, ob viel oder wenig Antioxidantien zu finden sind. Read more...
Das Ergebnis:
Obst birgt bis zu 90 Prozent der Wirkstoffe in seiner Schale. Besonders viele stecken in Limette und Granatapfel. Beim Tee kommt es darauf an, dass er mindestens fünf Minuten zieht. Offene und teure Tees haben mehr Antioxidantien als Beuteltees und deutlich mehr als Kaffee. Bei Weinen ist der Gehalt der Stoffe besonders hoch, wenn sie im Eichenfass reifen und die Maische mitsamt Saft und Fruchtteilen vergärt wird. Freie Radikale entstehen ganz natürlich bei Stoffwechselprozessen im Körper, zum Beispiel bei der Energiegewinnung in den Zellen. Auch äußere Einflüsse wie UV-Strahlung, Luftverschmutzung oder Zigarettenrauch führen zur Bildung freier Radikale. Normalerweise werden sie durch körpereigene Schutzmechanismen wie eben jene Antioxidantien in Schach gehalten. Gerät dieses Gleichgewicht aber aus den Fugen, zum Beispiel durch permanenten Stress oder eine ungesunde Lebensweise, können freie Radikale Zellen schädigen.
Antioxidantien sind die natürlichen Gegenspieler der freien Radikale. Sie können die aggressiven Verbindungen neutralisieren und so Zellschäden verhindern.
Elisabeth Fischermann und Tom Kreßbach, die beiden jungen Forscher, gehen auf das Julius-Echter-Gymnasium in Elsenfeld – und gewannen mit ihrem Beitrag den 2. Preis in der Kategorie „Chemie“.
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Claudia Liebram
Jenaer Forscher untersuchen Naturstoffe und Nährstoffe als Therapie gegen chronische Entzündungen. Durch Kombination und Verpackung in Nanomaterialien wollen sie die Wirksamkeit verbessern. Read more...
Chronische Entzündungen sind an vielen weit verbreiteten Krankheiten beteiligt – zum Beispiel an Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettleber und Darmerkrankungen oder eben Psoriasis. Die Medizin setzte lange auf Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken. Diese Medikamente bekämpfen zwar die Entzündung, greifen aber auch gesundes Gewebe an. Sie unterscheiden nicht zwischen kranken und gesunden Körperzellen. Erst die Biologika haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten speziellere Angriffspunkte gefunden.
Wissenschaftler der Universität Jena und des Uniklinikums Jena gehen nun einen anderen Weg. In einer fächerübergreifenden Forschungsgruppe "nature4HEALTH" untersuchen sie Naturstoffe und Naturstoffextrakte, die sie mit Nährstoffen kombinieren. Sie wollen herausfinden, wie sie zur Therapie von chronischen Entzündungen eingesetzt werden können.
Das Ziel: die Wirkmechanismen und Wirksamkeit von Naturverbindungen aufklären und verbessern. Dazu gehören zum Beispiel Extrakte aus Weihrauch, die schon seit Jahrtausenden in der ayurvedischen Medizin gegen Entzündungen eingesetzt werden. Auch körpereigene Abbauprodukte von Vitamin E und das Spurenelement Selen spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Entzündungen.
"Durch die Kombination vielversprechender Naturverbindungen mit Nährstoffen wie Selen, Vitamin E oder Omega-3-Fettsäuren wollen wir versuchen, die Eigenschaften der Wirkstoffe synergistisch zu verbessern", erklärt Professor Stefan Lorkowski von der Uni Jena, der die Forschungsgruppe zusammen mit Dr. Maria Wallert leitet.
💡 Was bedeutet synergistisch?
Das Wort "synergistisch" bedeutet, dass mehrere Faktoren oder Substanzen zusammenwirken und sich in ihrer Wirkung gegenseitig fördern, so dass die Gesamtwirkung stärker ist als die Summe der Einzelwirkungen. In diesem Fall geht es darum, dass die Forscher hoffen, durch die Kombination von Naturverbindungen mit bestimmten Nährstoffen eine stärkere Verbesserung zu erreichen, als wenn man die Substanzen einzeln einsetzen würde. Die Nährstoffe sollen sozusagen die Wirkung der Naturverbindungen verstärken und umgekehrt.
Ein Problem ist bisher die geringe und schwer steuerbare Verfügbarkeit vieler Naturstoffe im Körper. Um die Wirkstoffkombinationen gezielt, sicher und effizient an den gewünschten Wirkort zu bringen, wollen die Forscher sie in winzige Nanomaterialien aus natürlichen und biokompatiblen Kunststoffen verpacken. So wird die Bioverfügbarkeit verbessert und eine kontrollierte Freisetzung ermöglicht.
Dieses Konzept soll in Zukunft auch für andere Wirkstoffe genutzt werden. "So wollen wir nicht nur neue Therapieansätze zur Behandlung von chronisch-entzündlichen Erkrankungen liefern, sondern zu einem besseren Verständnis der Wirkung von Naturstoffen, Naturstoffextrakten und physiologisch relevanten Nährstoffen insgesamt beitragen", betont Dr. Maria Wallert.
💡 Was ist Bioverfügbarkeit?
Die Bioverfügbarkeit gibt an, wie viel von einem Wirkstoff nach der Einnahme tatsächlich im Körper ankommt und wirken kann. Sie hängt davon ab, wie gut der Stoff aufgenommen, im Körper verteilt und verstoffwechselt wird. Viele Wirkstoffe aus Pflanzen haben von Natur aus eine geringe Bioverfügbarkeit. Durch spezielle Verarbeitung und Verpackung kann man sie oft verbessern.
Bis Ende 2026 fördert der Freistaat Thüringen das Projekt mit knapp 1 Million Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.
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Claudia Liebram
Für die Behandlung der Schuppenflechte auf dem Kopf gibt es nun ein neues Medikament. Der Wirkstoff darin ist neu im Bereich der Psoriasis – aber wohl bekannt. Sein größter Vorteil: Es ist kein Kortison. Read more...
Mit Sumilor ist ein neues Medikament zur äußerlichen Behandlung der Psoriasis auf den Markt gekommen. Sein wichtigster Wirkstoff ist Tacrolimus. Es ist verschreibungspflichtig und sollte ab 1. Juni in Apotheken verfügbar sein.
Der Wirkstoff Tacrolimus bindet an ein spezifisches Eiweiß in den Zellen. Beide zusammen hemmen die Aktivität des Enzyms Calcineurin. Dadurch wird verhindert, dass entzündungsfördernde Zytokine wie IL-23, IL-17, GM-CSF, TNF-α und IFN-γ produziert werden. Vor allem IL-17, IL-23 und TNF-α sind in der Therapie der Psoriasis inzwischen gängig, jedoch als Ziele der Biologika.
Sumilor hat eine spezielle Zusammensetzung als Mikroemulsion mit einem hydrophilen Träger. Das sorgt dafür, dass der Wirkstoff besser in der Haut dort ankommt, wo er arbeiten soll.
Erfahrungen von Menschen mit Schuppenflechte auf dem Kopf: Schau Dich in unserem Forum um.
Der Wirkstoff Tacrolimus ist schon lange in Salben für die Behandlung der Neurodermitis zugelassen. Manche Ärzte verschrieben ihn auch bei Psoriasis im Gesicht – aber immer auf die Gefahr hin, dafür von ihrer Kassenärztlichen Vereinigung angezählt zu werden, weil ihm die amtliche Zulassung für die Psoriasis-Therapie fehlte.
Sumilor muss von einem Arzt verschrieben werden. Es kommt in einer Tropfflasche mit 60 Milliliter daher. In der Apotheke ist die übliche Zuzahlung zu entrichten. Der Preis für die Krankenkasse liegt offiziell bei 87,30 Euro – etwa 10 Euro mehr als für eine gleich große Flasche Xamiol oder Daivobet Gel oder 25 Euro mehr als dessen Generikum Calcipotriderm comp.
Dank der Tropfflasche kann Sumilor direkt auf die Psoriasis-Stellen auf dem Kopf aufgetragen werden. Dann wird es mit den Fingern verrieben. Die sollte man sich hinterher waschen. Die ganze Therapie sollte maximal acht Wochen dauern. und zweimal am Tag geschehen.
Mehr über Sumilor, Anwendung und Nebenwirkungen findet Ihr im entsprechenden Eintrag im Marktüberblick.
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Claudia Liebram
Seit Jahren wird über die Generalisierte Pustulöse Psoriasis, kurz: GPP, geschrieben und gesprochen. Nur: Was genau das eigentlich ist, dafür gab es bislang keine konkreten Kriterien. Jetzt haben sich Fachleute aus mehreren Ländern auf eine Definition geeinigt. Read more...
GPP ist eine seltene und schwere Form der Psoriasis, die mit Eiter gefüllte Bläschen auf der Haut verursacht. Die Definition, auf die sich die Fachleute geeinigt haben, lautet vollständig:
Generalisierte Pustulöse Psoriasis ist eine systemische entzündliche Erkrankung, die sich durch Hautrötungen und makroskopisch sichtbare sterile Pusteln auszeichnet.
Die GPP kann mit oder ohne systemische Symptome, andere Psoriasis-Typen und Laboranomalien auftreten. GPP kann sich als eine akute Form mit weit verbreiteten Pusteln oder eine subakute Variante mit einem ringförmigen Phänotyp manifestieren.
Das identifizierte wesentliche Kriterium war: “Makroskopisch sichtbare sterile Pusteln auf erythematöser Basis und nicht beschränkt auf die Akrenregion oder innerhalb psoriatischer Plaques.
Einfacher ausgedrückt:
Die GPP ist eine Hautkrankheit, die den ganzen Körper betrifft und Rötungen und Bläschen auf der Haut verursacht. Diese Bläschen sind mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt, die keine Bakterien enthält, daher nennt man sie “steril”.
GPP kann auch andere Symptome verursachen, die den ganzen Körper betreffen, und kann zusammen mit anderen Arten von Psoriasis auftreten. Manchmal sind Blutwerte auffällig, manchmal nicht.
Es gibt zwei Hauptformen von GPP: eine akute Form, bei der die Bläschen überall auf der Haut auftreten, und eine subakute Form, bei der die Bläschen in ringförmigen Mustern auftreten.
Ein wichtiges Merkmal von GPP ist, dass die Bläschen nicht nur an den äußersten Körperteilen (wie Händen und Füßen) oder innerhalb von Psoriasis-Stellen auftreten. Sie können überall auf der Haut sein.
Ihren Weg zur Erkenntnis und ihr Ergebnis haben die Fachleute im Journal "JAMA Dermatology" veröffentlicht.
Dass es jetzt eine Definition gibt, soll Betroffenen helfen, schneller zu einer Diagnose und Behandlung zu kommen. Wobei Letztere dann wieder ein "Trial and Error" ist: Das einzige Medikament, das für die Behandlung der GPP in Europa zugelassen worden war, hat der Hersteller wieder vom Markt genommen. Er konnte seine Preisvorstellungen für Spevigo nicht durchsetzen.
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Claudia Liebram
Eine neue Studie zeigt, dass Menschen mit Psoriasis arthritis (PsA) regelmäßig viele Medikamente nehmen. „Viele“ meint: fünf oder mehr Medikamente. Der Fachausdruck dafür, wenn jemand regelmäßig so viele Medikamente einnimmt, heißt Polypharmazie. Read more...
Für eilige Leser
Die Fakten: Fast die Hälfte aller Frauen und Männer mit PsA nimmt regelmäßig fünf oder mehr Medikamente. Das ist mehr als bei Personen ohne entzündliche Arthritis.
Warum ist das wichtig? Die große Zahl an Medikamenten kann zu Wechselwirkungen zwischen den Medikamenten und zu zusätzlichen Gesundheitsproblemen führen. Ein besseres Verständnis und Medikamenten-Management könnte die Lebensqualität von PsA-Patienten erheblich verbessern.
Das Fazit: Die Forscher meinen: Die Polypharmazie bei PsA muss angegangen werden, um Folgeerkrankungen zu vermeiden. Es sollte untersucht werden, ob der Einsatz von Schmerzmitteln, innerlichen Kortison-Medikamenten und weiteren Arzneimitteln durch eine häufigere Biologika-Therapie reduziert werden könnte.
Von Polypharmazie sind auffällig mehr PsA-Patienten betroffen als gleichaltrige Menschen, die keine Psoriasis arthritis haben. Fast die Hälfte (49 Prozent) der PsA-Patienten waren von Polypharmazie betroffen, im Vergleich zu nur 17 Prozent der Kontrollgruppe ohne entzündliche Arthritis.
Die Forscher analysierten Daten der Krankenkasse Barmer aus dem Jahr 2021. Sie suchten in der Datenbank alle Personen über 18 Jahre heraus, die im Jahr 2021 durchgehend versichert waren und entweder eine ambulante Diagnose in mindestens zwei Quartalen des Jahres oder eine stationäre Diagnose von Psoriasis und PsA hatten. Die Menschen mussten außerdem mindestens einmal eine DMARD-Therapie verschrieben bekommen haben. Am Ende waren es 11.984 Personen, auf die die Kriterien passten. Zum Vergleich sammelten die Forscher die Daten von Versicherten, die eben keine entzündliche Arthritis hatten. Außerdem unterteilten die Forscher die Studienteilnehmer in Altersgruppen. Sie schauten, welche Art Medikamente beide Gruppen bekommen hatten.
Weitere Ergebnisse der Studie
Frauen mit PsA waren etwas häufiger von Polypharmazie betroffen als Männer. Je älter jemand ist und je mehr Begleiterkrankungen er hat, desto höher ist das Risiko, dass jemand fünf und mehr Medikamente nehmen muss. PsA-Patienten bekamen deutlich mehr Medikamente für Beschwerden des Bewegungsapparats, das Immunsystem, das Herz-Kreislauf-System, den Verdauungstrakt und das Nervensystem verschrieben als die Kontrollgruppe. Das liegt daran, dass PsA-Patienten oft zusätzlich zu ihren PsA-Medikamenten auch Medikamente für Begleiterkrankungen wie das metabolische Syndrom, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Depressionen benötigen. Frauen mit PsA nahmen im Durchschnitt 2,4-mal mehr von ihren Medikamenten ein als Frauen ohne PsA. Männer nahmen im Durchschnitt 2,3-mal mehr von ihren Medikamenten ein als Männer ohne PsA. Dieser Unterschied war unabhängig vom Alter der Patienten. Was ist Polypharmazie?
Polypharmazie bezeichnet die gleichzeitige Einnahme von fünf oder mehr Medikamenten. Dies kann besonders bei chronischen Erkrankungen wie PsA ein Problem darstellen, da die Behandlung der Krankheit selbst sowie die Behandlung von Begleiterkrankungen oft den Einsatz mehrerer Medikamente erfordert.
Ein Fazit der Forscher: Wer die PsA besser im Griff hat, könnte weniger Medikamente benötigen. Dabei haben die Forscher vor allem innerliche Kortison-Medikamente und Schmerzmittel im Blick. Die sollen nur dann eingesetzt werden, wenn die PsA nicht gut kontrolliert ist. Würden bei älteren Patienten öfter Biologika in Betracht gezogen werden, könnte ihrer Meinung nach der Einsatz von Schmerzmitteln, Opioiden und anderen Medikamenten reduziert werden, die wegen der PsA verschrieben werden.
Schwächen der Studie
Die Forscher nennen selbst einige Schwachpunkte ihrer Studie. Ein wesentliches Problem ist, dass sich die Diagnosen von PsA und rheumatoider Arthritis (RA) ohne Rheumafaktor oft überschneiden. Da beide Erkrankungen oft mit denselben Medikamenten behandelt werden, ist eine klare Unterscheidung auf Basis der vorliegenden Daten schwierig. Insbesondere der Abrechnungscode für vermutete Arthritis kann zu Verwirrung führen, denn er bleibt oft auch nach einer spezifischen Diagnosestellung in den Daten. Die Forscher räumen ein, dass also möglicherweise einige Fälle mit rheumatoider Arthritis in die Studie eingeschlossen wurden. Sie meinen, dass das die Ergebnisse jedoch nicht wesentlich beeinflusst.
Ein weiteres Problem ist, dass die Komorbiditäten nur anhand von Abrechnungscodes erfasst wurden und nicht durch eine nochmalige Untersuchung eines Arztes. Das könnte dazu führen, dass die Zahl der Komorbiditäten wie Übergewicht eher unterschätzt wird, denn nicht jeder Arzt schreibt Adipositas als Diagnose für die Abrechnung in seiner Unterlagen.
In der Studie taucht nicht auf, wie oft PsA-Patienten rezeptfreie Medikamente (OTC) nehmen. Dabei hatten doch frühere Untersuchungen gezeigt, dass ein erheblicher Anteil der Patienten die Arzneimittel zusätzlich einnimmt. Am Ende wird damit die tatsächliche Verbreitung von Polypharmazie in der Studie wahrscheinlich eher noch unterschätzt.
Fakten: Erkrankungen neben der Psoriasis arthritis
In der Studie gibt es auch interessante Zahlen, welche Erkrankungen Menschen mit Psoriasis arthritis außerdem so haben und wie sie im Vergleich mit Gleichaltrigen ohne PsA dastehen. Wer sich also mit Gleichaltrigen vergleichen will, findet hier von uns aufwändig aufbereitete Vergleichs-Grafiken:
Frauen: zwischen 18 und 30 | zwischen 31 und 40 | zwischen 41 und 50 | zwischen 51 und 60 | zwischen 61 und 70 | zwischen 71 und 80 | über 80
Männer: zwischen 18 und 30 | zwischen 31 und 40 | zwischen 41 und 50 | zwischen 51 und 60 | zwischen 61 und 70 | zwischen 71 und 80 | über 80
Mehr zum Thema:
➜ Artikel: Die wichtigsten Fakten über Psoriasis arthritis
➜ Forum: Erfahrungsaustausch über Psoriasis arthritis
➜ Artikel: Ergotherapie wird für Menschen mit Psoriasis arthritis einfacher
Quelle: High burden of polypharmacy and comorbidity in persons with psoriatic arthritis: an analysis of claims data, stratified by age and sex; in: RMD Open 2023;9:e002960
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Claudia Liebram
Können Ärzte anhand von Fotos ertasten, wie stark eine Psoriasis ist? Die Frage klingt seltsam, doch sie ist Thema eines Forschungsprojektes: Mediziner und Informatiker testen, ob sich so die Therapie der Schuppenflechte verbessern lässt. Read more...
Im Projekt HybridVITA treten zwei Geräte zum Test an: eine Platte und ein Handschuh. Die Platte ist ein Ultraschall-Board, durchzogen von vielen Kristallen, der Handschuh ist aus vielen elektronischen Bauteilen zusammengesetzt. Mit beiden wollen die Forscher die Psoriasis erfühlen und ertasten können – ohne dass der Patient vor Ort sein muss.
Die Patienten nehmen zuhause Fotos von ihren Psoriasis-Stellen auf und schicken sie an die Forscher. Ein Computer generiert daraus 3D-Bilder, Signale werden an das Ultraschall-Board geschickt, das Bild wird in akustische Signale umgewandelt. Board und Software zeigen den Forschern auch, ob sich die Psoriasis ausgebreitet hat, ob sie entzündeter ist oder die Stellen dicker geworden sind. Die Ärzte können reagieren und eine Therapie starten oder anpassen.
"Wir trainieren mit den Fotos unsere Künstliche Intelligenz", erklärt Professorin Astrid Schmieder vom Universitätsklinikum Würzburg. Das sollen eben nicht Profi-Fotos vom Klinikfotografen sein, sondern Bilder, die von Betroffenen im Alltag aufgenommen werden – auch mal unscharf, schlecht ausgeleuchtet oder automatisch vom Smartphone mit Weichzeichner versehen.
Das zweite Gerät im Projekt-Test – der Handschuh – dient virtuellen Visiten. Dabei können Ärzte mit einer Virtual-Reality-Brille und eben jenem Sensorhandschuh die Hautveränderungen in 3D sehen und fühlen.
Und was haben die Patienten davon? Eine App, eine Verlaufskontrolle, mehr Wissen und – wenn nötig – eine Therapie.
Wenn die Patienten mit einem Arzt über ihre Psoriasis oder deren Behandlung sprechen wollen, können sie in dem Programm einen Termin für eine Video-Visite vereinbaren. Die App versorgt sie außerdem mit einer kurzen Psoriasis-Schulung – Videos, die die Mediziner in der Uniklinik für die Patienten erstellt haben. Und weil viele Menschen mit Psoriasis auch psychologischen Beratungsbedarf haben, sind zwei Psychiater vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim im Projekt an Bord. Sie helfen bei der Problemfindung und -lösung, sie verstehen sich aber auch als Lotsen, die den Betroffenen zeigen, wo sie Hilfe finden. Sie entwickelten auch Videos mit Anleitungen zur Bewältigung von Stress oder Angst sowie zur Meditation.
Im Laufe der Studie werden die Patienten in der App auch immer wieder nach ihren Symptomen und Lebensumständen gefragt – nach ihrer Lebensqualität. Aktivitäten, Stimmung, Schmerzen oder Therapie. Und so kommen die Patienten im Laufe des Projekts zu einem Psoriasis-Tagebuch. "Nebenbei" kommen die Teilnehmer so auch zu einer Behandlung ihrer Psoriasis in der Uni-Klinik.
Zunächst werden 100 Patienten mit Psoriasis für eine Machbarkeitsstudie gesucht. Wenn die erfolgreich ist, plant das Team, die App und die digitale Diagnostik in einer größeren klinischen Studie zu testen. Das ist wichtig, weil immer mehr Patienten den Rat von Ärzten suchen und die Wartezeiten für Behandlungstermine länger werden.
Wer Psoriasis hat, mit den Forschern ein Jahr lang seine Erkrankung dokumentieren will und Lust hat, mit seiner Teilnahme bei der technischen Entwicklung zu helfen, kann sich bei Professorin Astrid Schmieder per E-Mail an schmieder_a@ukw.de melden:.
Für drei Untersuchungen ist ein Besuch in Würzburg oder Mannheim nötig, alle weiteren Kontakte laufen virtuell. Mehr über den Ablauf haben die Forscher auf der Internetseite zur Studie aufgeschrieben.
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Claudia Liebram
Seit Monaten warb "Hello Professor" mit einem „2h Videokurs vom führenden Professor für Psoriasis“. Fast drei Wochen nach Start bestand der Kurs nur aus drei kurzen Videos. Was war da los? Read more...
Am 1. März 2024 startete der "Onlinekurs für Betroffene von Schuppenflechte (Psoriasis)" auf der Plattform "Hello Professor". Die Ankündigung war vollmundig, wirkte auf manchen reißerisch. Das war auch in Kommentaren zu unserem Interview mit Geschäftsführer David Neisinger oder unserem Instagram-Beitrag nachzulesen.
Der Anbieter besserte daraufhin nach: Die Seite ist inzwischen wesentlich sachlicher gestaltet und formuliert. Doch der Kurs konnte fast drei Wochen nach dem Start nur als rudimentär bezeichnet werden. Gestamtlänge bis zum 18. März: 16 Minuten und 45 Sekunden. Am Tag danach war dann der Großteil des Kurses abrufbar.
Zum Angebot gehört nun auch eine Community, in der sich Nutzer austauschen können – zumindest gibt es einen Link dorthin, der jedoch auf eine leere weiße Seite führt. Versprochen wurden auch Übersichten wie Checklisten, Merkblätter, eine Auflistung von Spezialzentren und ein E-Book.
Der Kurs ist in fünf Module aufgeteilt. Deren Themen sind bereits klar benannt:
Das Krankheitsbild Psoriasis Ursachen und Auslösefaktoren der Psoriasis Die richtige Diagnose Die richtige Behandlung bei Psoriasis Selbsthilfe Die Module werden unterschiedlich lang sein – am umfangreichsten wird der Teil zur Behandlung. Doch das alles lässt sich im Moment nur erahnen. Bislang sind nur drei Videos mit Professor Michael P. Schön von der Uni-Hautklinik Göttingen anzusehen: eine Einführung, eine Erklärung des Krankheitsbildes und Informationen zu Begleiterkrankungen.
Besagte Checklisten, Merkblätter und Adresslisten sind bisher nicht zu finden, wohl aber ein E-Book.
Und: Aus den früher angekündigten zwei Stunden Videomaterial sind inzwischen in der aktuellen Ankündigung drei Stunden und 20 Minuten geworden.
Das war laut David Neisinger auch der Grund, warum der Kurs zunächst noch so kurz war"Allein das Modul zu den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten wird jetzt sieben Videolektionen mit einer Dauer von insgesamt einer Stunde umfassen", schreibt er auf Nachfrage. "Wir haben uns dazu entschlossen, dieses Material nicht weiter zu kürzen, sondern es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vollständig zur Verfügung zu stellen." Vor allem im Schnitt und der Nachbearbeitung sei der Aufwand deutlich größer geworden als geplant. "Dabei haben wir leider die Kommunikation mit den Teilnehmer:innen etwas aus den Augen gelassen."
"Es tut uns sehr leid, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer länger warten mussten", so Neisinger. "Uns ist aber wichtig, dass sie zufrieden mit dem Ergebnis sind." Immerhin: Wer den Kurs derzeit bucht, bekommt Hautpflegeprodukte im Wert von 30 Euro dazu.
Das lässt sich bisher über den Kurs sagen
Warum sich Professor Schön im Trailer ein Biologikum in den Handrücken spritzen will, weiß bislang nur er allein – wir erfahren es hoffentlich im Modul zur Behandlung der Psoriasis
Schuppenflechte (Psoriasis) Onlinekurs von HelloProfessor" width="200" data-embed-src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/4jOktkuq1OA?feature=oembed"> Aber zur Sache: Wir haben uns die drei zuerst verfügbaren Videos angesehen. Professor Schön erklärt darin alles sehr ruhig, sieht den Zuschauer dabei unverwandt an. In kurzen Momenten kann er auch lächeln – zum Beispiel, wenn er verkündet, dass die Psoriasis heute gut behandelbar ist. Selten, wirklich sehr selten, rutscht ihm ein Fachbegriff raus: "grob lammelär" zum Beispiel. Ja gut, die Stimme könnte etwas weniger monoton sein. Aber Professor Schön ist Dermatologe und kein Sprecher-Profi.
Unser Fazit bislang: Die Videos sind solide, nicht übertrieben, der Ton ist ausgesprochen freundlich, dabei nicht anbiedernd – dem Thema völlig angemessen. Und: Die Videos sind zwischen 03:45 Minuten und 07:33 Minuten lang. So kann man seinen Lernfortschritt und sein Zeitbudget selbst gut einteilen.
Ein Transkript, eine Zusammenfassung oder Begleitmaterial unter jedem Video wäre sicherlich noch hilfreich für alle, die schneller lesen als Videos zuhören. Aber der Kurs ist als Videokurs ausgelobt – vielleicht folgt so etwas ja noch später.
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Claudia Liebram
Bei Instagram teilte eine junge Frau aus Kuala Lumpur jetzt ihre leidvolle Erfahrung mit einer vermeintlichen Heilcreme. Warum? "Lernt bitte aus meinem Fehler." Read more...
Wie viele Hautkranke war Rocyie Wong auf der Suche nach einer Creme, die endlich ihre Psoriasis lindern sollte. Die junge Frau aus Kuala Lumpur folgte der Empfehlung eines Familienmitglieds: Es gäbe da eine Wundercreme. „Tief im Inneren wusste ich, dass es wahrscheinlich nicht viel helfen würde“, schrieb sie kürzlich in einem Instagram-Post, „aber ich stimmte zu, es zu versuchen, weil es mir schwer fiel, Nein zu sagen.“ Das hat Rocyie bitter bereut.
Nach nur drei bis fünf Anwendungen schien ihre Haut tatsächlich besser zu werden Das machte sie skeptisch: Sollte es so wirklich so schnell gehen? "Ein Teil von mir wollte glauben, dass es so ein gutes Produkt gibt", sagt sie. Also verwendete sie die Creme weiterhin zweimal täglich.
Rocyie überprüfte immer wieder die Inhaltsstoffe und schrieb den Verkäufer an. Der versicherte ihr, dass die Creme nur aus Kräutern bestehen würde und frei von Kortison wäre. Also benutzte sie die Creme weiter.
Erfahrungen von Menschen mit Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis: Schau Dich in unserem Forum um.
Doch nach zwei Wochen traten plötzlich schmerzhafte kleine Punkte auf ihrem Körper auf. "Ich wusste, dass sie abnormal waren, weil es schmerzhaft war", erinnert sich Wong. Der Verkäufer riet ihr, mehr Creme aufzutragen und versicherte ihr, dass alles in Ordnung sein würde. Doch als sich ihr Hautzustand weiter verschlechterte, hörte sie auf, die Creme zu verwenden und suchte Hilfe bei einem Ayurveda-Arzt – setzte sie doch auch sonst auf eine ganzheitliche Behandlung.
Die Situation eskalierte, als sie eine Rückerstattung forderte und dabei erfuhr, dass das Produkt auch an Kinder verkauft wurde. Nachdem sie den Verkäufer gewarnt hatte, er solle den Verkauf besser einstellen, wurde sie aus der Gruppenchat entfernt.
Die folgenden Wochen waren für Rocyie eine Qual. Duschen war unerträglich schmerzhaft. Schlaf war unmöglich. Ich brauchte Hilfe bei meinen täglichen Aufgaben", teilt Wong ihre Leidensgeschichte. "Ich weinte jeden Tag, wenn ich meine Haut ansah und fragte mich, wie lange es dauern würde, bis ich mich erholen würde."
Ein Ausflug ans Meer brachte schließlich Linderung; Sonne und Meerwasser halfen, die Entzündungen zu reduzieren, und im Kreis ihrer Freundinnen fand sie den Mut, sich so zu zeigen, wie sie war.
Sechs Monate lang beobachtete Wong, dass ihre Haut immer noch mit der Entwöhnung vom Kortison beschäftigt war. Meerwasser brachte ihr weiterhin Erleichterung.
Rückblickend vermutet sie, dass sie eine Art Entzugssyndrom vom Kortison durchgemacht haben könnte. Wong war wütend – und enttäuscht über sich selbst, weil sie ihrer Intuition nicht gefolgt war und nicht Nein gesagt hatte. Selbstkritisch sagt sie nach der Odyssee auch: „Ich von Anfang an Nein sagen können“.
Bis sie mit der Situation Frieden schließen konnte, dauerte es eine Weile. So ganz vorbei ist es für Rocyie offenbar nicht: „Bis heute schäme ich mich, darüber zu sprechen“, schreibt sie auf Instagram.
Ihre Mahnung: „Ich weiß, dass die Creme immer noch da draußen ist. Lernt bitte aus meinem Fehler und teilt ihn mit jemandem, der das vielleicht wissen sollte.“
Cremes wie diese gibt es bei Amazon oder Ebay zu Tausenden – auf Chinesisch beschriftet, angepriesen mit mehr oder weniger holprigen deutschen Werbetexten. Wer eine Wundercreme wie die von Rocyie anwenden will, kann sie sich vom Hautarzt oder Hausarzt verschreiben lassen: Die Mediziner haben dann auch Erfahrung mit den Wirkstoffen, mit Nebenwirkungen oder Alternativen.
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Claudia Liebram
Medikamente, die das Zytokin IL-23 blockieren, gibt es bislang nur in Spritzenform. Forscher haben die Wirkstoff-Art in Tablettenform gebracht. Ein Team, unter anderem aus Kiel, hat nun gezeigt: Auch in Tablettenform ist das Medikament wirksam. Read more...
IL-23 spielt eine Schlüsselrolle im Entzündungsprozess der Schuppenflechte. Durch die gezielte Blockade dieses Zytokins kann die überaktive Immunreaktion, die für die Entzündung der Haut verantwortlich ist, effektiv eingedämmt werden. Die bisherigen Therapien basierten auf komplexen Molekülen, die nicht als Tablette oder Kapsel aufgenommen werden konnten, weil sie im Verdauungstrakt zerkleinert würden. Der neue Wirkstoff hingegen ist klein genug, um den Weg durch den Verdauungstrakt unbeschadet zu überstehen und so die Entzündungszellen effektiv zu erreichen. Die neue Therapie ermöglicht es den Patienten also, ihre Medikation einfach zu schlucken – für viele eine erhebliche Erleichterung im Alltag. Und: Sie muss nicht wie die Biologika gekühlt werden.
Professor Sascha Gerdes vom Exzellenzcluster „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI) in Kiel war an der Studie beteiligt. Er berichtete jetzt von Ergebnissen einer Studie: Die Symptome der Schuppenflechte, wie Hautrötungen, Verdickungen, Schuppung und Juckreiz, gingen innerhalb weniger Wochen deutlich zurück oder verschwanden sogar komplett.
In der Studie nahmen die Teilnehmer ein- oder zweimal am Tag eine Tablette ein. Nach 16 Wochen wurde ein Fazit gezogen:
Dosierung von JNJ-77242113 Verbesserung der Psoriasis nach 16 Wochen um... 25 mg einmal täglich 37% 25 mg zweimal täglich 51% 50 mg einmal täglich 58% 100 mg einmal täglich 65% 100 mg zweimal täglich 79% Placebo 9% Weil die Corona-Pandemie in die Studienzeit fiel, zählte auch Covid-19 zu den Nebenwirkungen. Die Zahl derer, die daran erkrankten, war in beiden Gruppen ähnlich – also bei denen, die eine Tablette mit Wirkstoff erhalten hatten oder ohne. Die zweithäufigste Nebenwirkung war eine Nasopharyngitis – eine Nasenrachenentzündung. Die bekamen fünf Prozent der Placebo- und sieben Prozent der anderen Teilnehmer.
Diese Medikamenten-Entwicklung ist nicht nur für Menschen mit Schuppenflechte ein Grund zur Hoffnung. Da IL-23 auch bei anderen chronischen Entzündungserkrankungen eine Rolle spielt, könnte die neue Therapieform potenziell auch bei der Behandlung von Krankheiten wie chronischen Darmentzündungen und rheumatischen Erkrankungen zum Einsatz kommen.
Erfahrungen von Menschen mit Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis: Schau Dich in unserem Forum um.
Nach den Ergebnissen der Phase-2-Studie steht nun eine umfangreichere und länger angelegte Phase-3-Studie bevor. In dieser letzten klinischen Studienphase vor einer möglichen Zulassung des Medikaments soll die Wirksamkeit und Verträglichkeit an mehr als 1500 Patienten weltweit über mehrere Jahre hinweg getestet werden.
Am Campus Kiel des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein wurden bereits erste Patienten in diese neue Studienphase aufgenommen. Auch die Uni-Hautkliniken in Münster und Tübingen suchen bereits Patienten ab einem Alter ab 12 Jahren für das Studienprogramm.
Zugelassene Wirkstoffe, die auch IL-23 blockieren, sind zum Beispiel:
Ustekinumab: Dieses Medikament blockiert die Wirkung von IL-12 und IL-23 und wird unter dem Handelsnamen Stelara vermarktet. Guselkumab: Verkauft als Tremfya, zielt dieses Medikament spezifisch auf IL-23 ab. Tildrakizumab: Auch dieses Medikament, bekannt unter dem Namen Ilumya, blockiert IL-23. Risankizumab: Handelsname Skyrizi, ist ebenfalls ein IL-23-Inhibitor. Der neue Wirkstoff in Tablettenform hat noch keinen sinnvollen Namen, sondern trägt noch das Kürzel JNJ-77242113 oder JNJ-2113. Hersteller ist die Firma Janssen. Bis der Wirkstoff auf den Markt kommt, werden noch einige Jahre vergehen:Für gewöhnlich dauern Phase-III-Studien mehrere Jahre.
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Claudia Liebram
Alles bunt, alles prima? In der aktuellen Staffel der Show "Let's Dance" war mindestens ein Promi dabei, der Psoriasis hat – zum Beispiel Stefano Zarella. Read more...
Als Stefano Zarella freitags wieder bei „Let’s Dance“ tanzte, sah man ihm eins nicht an: seine Schuppenflechte. Seit Herbst 2023 plagt ihn ein Schub, nachdem er Fieber und deswegen Antibiotika eingenommen hatte. „Es ist nicht so, dass ich sie nur an den typischen Stellen bekommen habe, also Ellenbogen und Knie“, erzählte er vor dem Start der aktuellen Staffel bei RTL, „sondern überall“.
Dennoch: Zarella will sich von der Psoriasis nicht unterkriegen lassen – und sie schon gar nicht verstecken. „Für mich ist das selbstverständlich, weil das bin ich“, sagte er beim RTL-Interview.
Der 33-Jährige zeigte seine Hautstellen auch schon bei Instagram. Bei einem Shooting für die Illustrierte „Bunte“ begründete er das: „Ich denke, dass ich auch vielen damit Mut mache.“
Ende Februar 2024 postete Zarella in einer Instagram-Story, dass er Aufnahmen für eine Kampagne von La Roche Posay gemacht hat. Der Hautpflege-Hersteller hatte bereits mithilfe der Agentur McCann einige Prominente für seine Lotion Lipikar Urea 10% werben lassen – zum Beispiel Veronica Ferres oder Ricardo Simonetti. Zarella warb nun für die Pflegereihe Toleriane Dermallergo, erwähnte dabei aber nur seine Neurodermitis, die er laut einer weiteren Instagram-Story auch hat.
Stefano Zarellas Leben besteht ansonsten zu großen Teilen aus Kochen. Das zeigt er in seinem Instagram-Kanal, ein Kochbuch ist auch schon dabei herausgekommen. Im Grunde lebt er damit weiter, was ihm seine Eltern vorgelebt haben: Sie betrieben in Hechingen ein Restaurant.
Andere Zeiten, andere Wege: Auf Instagram folgen dem Food-Influencer aktuell mehr als 1,7 Millionen Menschen. Manchmal kocht Mama in seiner Show-Küche mit. Und sagen wir mal so: Supergesund oder leicht sehen viele seiner Gerichte nicht eben aus.
Neben dem Koch-Geschäft betreibt Stefano Zarella eine Influencer- und eine Event-Agentur. Außerdem lieh er im Disney-Film „Luca“ seine Stimme der Figur Ciccio.
Zarella, Zarella, da war doch was? Ja, sein Bruder Giovanni ist Schlagersänger.
Tipps zum Weiterlesen
➜ Bildergalerie: Prominente mit Psoriasis
➜ Forum: Erfahrungen, Fragen, Tipps zum Leben mit Schuppenflechte
➜ Übersicht: So kann Psoriasis behandelt werden
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Claudia Liebram
Für eine einfache Blutuntersuchung nicht mehr regelmäßig den Weg zum Facharzt – genau das könnte bald Realität werden: Das Projekt "Blut mobil" der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hat es sich zum Ziel gesetzt, den Alltag von Menschen mit chronischen Erkrankungen erheblich zu erleichtern. Read more...
Rund 40 Prozent der Bevölkerung in Deutschland leiden unter einer chronisch Krankheit oder gleich mehreren. Viele kennen das Prozedere: regelmäßige Arztbesuche, oft nur für eine Blutabnahme. Besonders in ländlichen Regionen oder für Berufstätige und pflegende Angehörige ist das eine echte Herausforderung. Doch damit könnte bald Schluss sein.
Unter Leitung von Professorin Alexandra Dopfer-Jablonka und Professor Georg Behrens von der Klinik für Rheumatologie und Immunologie der MHH wird an einem Konzept gefeilt, das es Patienten ermöglicht, sich zu Hause selbst Blut abzunehmen und die Proben per Post ins Labor zu schicken. Die Ergebnisse landen dann direkt beim Arzt.
„Bislang muten wir Teilnehmenden unserer klinischen Studien mitunter für eine einzige Blutentnahme eine weite Anreise zu“, sagt die Oberärztin. „Das ist nicht mehr zeitgemäß."
Die Idee für das Konzept entstand während der Corona-Pandemie, als Blutproben von zu Hause aus gesammelt werden mussten. Die Technik hat sich so weit entwickelt, dass bereits kleinste Blutmengen für eine Analyse ausreichen. Die Qualität der selbst entnommenen Proben steht denen aus der Praxis in nichts nach, sagen die beiden Experten.
"Das Gerät, das die PatientInnen benutzen sollen, ist ein Tasso-Gerät", schreibt eine MHH-Mitarbeiterin auf Nachfrage. "Dieses wird ähnlich wie ein Blutzuckermessgerät am Oberarm platziert und entnimmt innerhalb von fünf Minuten ungefähr 200 bis 500 ul Kapillarblut. "Mittlerweile benötigen die modernen Labor Maschinen erstaunlich wenig Probenmaterial, um valide Ergebnisse zu liefern", so die MHH-Mitarbeiterin.
Wie das Tasso-Prinzip funktioniert, wird in einem Video demonstriert:
Das Projekt, das mit 750.000 Euro vom Europäischen Sozialfonds unterstützt wird, soll nun in die Praxis umgesetzt werden. Statt alle drei Monate könnte ein Besuch beim Facharzt nur noch jährlich nötig sein. Die restlichen Termine werden durch das Blutentnahmepäckchen ersetzt, das man nach Hause geschickt bekommt und dann zur Analyse einsendet. Auf diese Weise wird nicht nur den Patienten der Weg erspart, sondern den Praxen auch viele Termine für Rountine-Blutabnahmen.
Erfahrungen von Menschen mit Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis: Schau Dich in unserem Forum um.
Mit dem E-Rezept können Verordnungen elektronisch versendet und eingelöst werden.
Die Vorteile liegen auf der Hand: weniger Aufwand für Patienten und Entlastung für die Praxen. Und wer weiß, vielleicht wird dieses System bald auch in anderen medizinischen Bereichen zum Einsatz kommen.
Tipps zum Weiterlesen
➜ Artikel: Welche Werte sind bei Psoriasis wichtig?
➜ Artikel: Welche Blutwerte sind bei Psoriasis arthritis wichtig?
➜ Forum: Erfahrungen mit den Blutwerten bei Psoriasis und Psoriasis arthritis
2006
Claudia Liebram
Wer Psoriasis arthritis hat und sich von seinem Arbeitgeber gut unterstützt fühlt, kann sich für den RheumaPreis 2024 bewerben. Read more...
Körperliche Einschränkungen sollten heute nicht mehr so stark wie früher das Berufsleben beeinträchtigen – möchte man meinen. Die Realität sieht jedoch oft noch anders aus. Wie das anders ginge, zeigt die Initiative RheumaPreis jedes Jahr. Sie prämiert positive Beispiele, wenn Betroffene und Arbeitgeber gute Lösungen gefunden haben, damit Menschen im Job bleiben können.
Die möglichen Probleme sind vielfältig: Mal müssen Betroffene in der Arbeitszeit zum Arzt, mal kommt der Krankheitsschub plötzlich und zwingt zur Pause, mal fallen körperlich belastende Tätigkeiten aus. Spätestens seit der Corona-Pandemie ist Homeoffice in weit mehr Firmen möglich als zuvor. Wenn die Isolation am Schreibtisch zuhause jedoch zu groß wird, können "Dritt-Arbeitsplätze" in einem Gemeindezentrum oder einem Coworking-Space eine Zwischenlösung sein.
Jetzt läuft die Ausschreibung für den diesjährigen RheumaPreis. Diesmal liegt der Schwerpunkt auf mobilem Arbeiten oder anderen Wegen des modernen Berufslebens. Für den RheumaPreis kann sich jeder mit seiner Geschichte bewerben. Aufgeschrieben werden sollte dabei, welche Erfahrungen Betroffene oder eben Arbeitgeber mit der neuen Arbeitswelt gemacht haben.
Erfahrungen von Menschen mit Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis: Schau Dich in unserem Forum um.
Ein weiterer Schwerpunkt des diesjährigen Preise liegt auf Aus- und Weiterbildung, denn damit können Berufstätige mit einer chronischen Gelenkerkrankung durchaus im Berufsleben oder sogar in der bisherigen Firma gehalten werden.
Für den RheumaPreis können sich Betroffene mit einer Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis bewerben, also auch der Psoriasis arthritis. Sie sollen und können in allen Phasen ihres Berufslebens sein, vom Azubi und Studienten bis zu Angestellten oder Selbstständigen. Auch Bewerbungen von Arbeitgebern oder Team-Bewerbungen sind möglich. Und sollte keiner der beiden Schwerpunkte passen, kann sich jeder Berufstätige auch abseits davon bewerben.
Im Jahr 2020 war zum Beispiel Mona Heyen mit ihrer Bewerbung erfolgreich: Ihr Arbeitgeber zeigt viel Verständnis für die Einschränkungen durch ihre Psoriasis arthritis. Das zeigt sich darin, dass sie jederzeit zum Arzt gehen kann oder einen höhenverstellbaren Schreibtisch samt besonderer Tastatur und Maus bekommen hat. Ähnlich war es bei Udo Lücke, der 2017 mit dem RheumaPreis bedacht wurde: Er wollte sich wegen der Psoriasis arthritis beruflich neu orientieren und stieß bei einer Bank auf offene Ohren.
Die Ausschreibung für den RheumaPreis 2024 und die Bewerbungsformulare sind auf der Internetseite der Initiative RheumaPreis zu finden. Die Bewerbungsfrist endet am bis zum 30. Juni 2024. Vergeben wird der RheumaPreis in diesem Jahr in Düsseldorf.
cl
Tipps zum Weiterlesen
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➜ Erfahrungsaustausch: Berufstätig mit Psoriasis: Wie schafft Ihr das? Wo macht Ihr Abstriche?
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Claudia Liebram
Weltweit wurden Menschen mit Hauterkrankungen gefragt, ob sie an Schlafstörungen leiden. Das Ergebnis zeigt: Auch Menschen mit Psoriasis haben häufiger keine guten Nächte. Read more...
Für eilige Leser
Schlafstörungen sind bei Menschen mit Hauterkrankungen weit verbreitet und beeinträchtigen das Wohlbefinden sowie die Produktivität am Arbeitsplatz. Weibliche Menschen und jüngere Personen mit Hauterkrankungen haben häufiger Schlafstörungen. Juckreiz, (Haut-)Schmerzen und Brennen sind prädiktive Faktoren für Schlafstörungen bei Patienten mit Hauterkrankungen. Das Ergebnis in Kürze
In dieser weltweiten Studie wurde untersucht, wie oft Menschen mit Hauterkrankungen auch von Schlafstörungen betroffen sind. Von den 17.627 Teilnehmern mit Hauterkrankungen berichteten 42,3 Prozent von Schlafstörungen. Weibliche Teilnehmer waren häufiger betroffen als männliche.
Wer Symptome wie Juckreiz und (Haut-)Schmerzen hat, hat häufiger auch Schlafstörungen. Betroffene berichteten außerdem über Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und vermehrte Schläfrigkeit. Das wirkte sich auch negativ auf ihre Arbeitsleistung aus. Die Studienautoren betonen, wie wichtig es ist, dass Schlafstörungen bei Patienten mit Hauterkrankungen frühzeitig erkannt und behandelt werden. Ihr Tipp: Ärzte sollten ihre Patienten regelmäßig auch nach Schlafstörungen fragen und Leitlinien zur Bewältigung entwickeln.
Die Einzelheiten
Die Daten in dieser Studie stammen aus dem "All Project". Dafür wurden Erwachsene in 20 Ländern auf allen Kontinenten befragt. Insgesamt nahmen 50.552 Personen an der Umfrage teil, von denen 17.627 an einer Hauterkrankung erkrankt waren. Aus Deutschland antworteten 2000 Teilnehmer.
Insgesamt gaben 42,3 Prozent der Befragten an, dass sie wegen einer Hauterkrankung eine Schlafstörung hatten.
Teilnehmer mit Schlafstörungen waren häufiger gleich nach dem Aufwachen müde, klagten über nachlassende Konzentration und Aufmerksamkeit, Schläfrigkeit über den Tag, ein Kribbeln in den Augen und wiederholtes Gähnen.
Deutlich wurde in den Aussagen der Teilnehmer mit einer Hautkrankheit, dass sich ihre Schlafstörungenauf das Arbeitsleben negativ auswirken. Sie fühlten sich bei der Arbeit weniger produktiv.
Die Forscher schlussfolgern: Wer auch tagsüber Symptome wie Kribbeln, Brennen, Prickeln, (Haut-)Schmerzen und Juckreiz hat, ist auch ein Kandidat für Schlafstörungen. Und: Ärzte sollten ihre Psoriasis-Patienten auch zu Schlafstörungen befragen
Fakten in Daten
Auswirkungen
Von den Teilnehmern mit einer Psoriasis und einer Schlafstörung
waren 73,8 Prozent nach dem Aufwachen müde litten 68 Prozent unter verminderter Konzentration und Aufmerksamkeit hatten 80 Prozent über den Tag auch Phasen der Schläfrigkeit Wer hat die Studie bezahlt?
Die Studie wurde von der Firma Pierre Fabre finanziert. Einige Autoren sind Mitarbeiter des Unternehmens.
Tipps zum Weiterlesen
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➜ Artikel: Psyche und Psoriasis: Mit der Krankheit leben, ohne zu verzweifeln
➜ Forum: Erfahrungen mit Schlafstörungen bei Psoriasis und Psoriasis arthritis
2046
Claudia Liebram
Auf Instagram hat Kim Kardashian wieder einmal ihre Psoriasis gezeigt. Zu sehen ist auch, wie sie gerade eine Folie von ihrem Bein entfernt. Warum denn das? Read more...
Kim Kardashian könnte man leicht auf ihr Leben als Celebrity reduzieren – als Berühmtheit, die vor allem als Model bekannt und von Rapper Kanye West geschieden ist. Doch das würde ihr nicht gerecht. Kim Kardashian ist auch Unternehmerin, Rechtsanwältin und Darstellerin vor allem in Serien.
Und: Kim Kardashian hat Schuppenflechte. Davon erzählt sie freimütig alle Jahre wieder – oder auch öfter, wenn ihre Psoriasis gerade „blüht“. Das ist gerade wieder der Fall. In einer Instagram-Story zeigte sie eine große Psoriasis-Stelle am Bein, das sie gerade von einer Folie befreit und dann eincremt.
Diese Folie hat durchaus ihren Sinn. Es handelt sich dabei um einen sogenannten Okklusivverband. Okklusiv – das heißt: Ein Körperteil wird bedeckt, zum Beispiel eben mit Folie. Das kann man machen, ohne eine Creme oder Ähnliches vorher aufzutragen. Dann dient es vor allem dazu, die Schuppen zu lösen und die Haut aufzuweichen. Man kann auch vorher eine Creme auftragen. Die wirkt dann durch das Aufweichen und den luftdichten Verschluss stärker. Dafür eigenen sich jedoch nicht alle Cremes.
Auch weniger prominente Betroffene wickeln sich also Haushaltsfolie um Beine oder Arme, um entweder sanft und schnell die Schuppen loszuwerden oder um ihrer Creme einen Wirkungs-Kick zu geben. Für die Prozedur bei Psoriasis an den Händen gibt es Folienhandschuhe, nicht zu verwechseln mit Gummihandschuhen.
Warum die Psoriasis gerade jetzt so stark ist, kann Kim Kardashian nicht ausmachen. In ihrer Instagram-Story jedenfalls schreibt sie: „Ich werde nicht lügen, das ist schmerzhaft. Ich weiß nicht, was meine Auslöser sind. Ich habe meine Ernährung nicht umgestellt. Ich habe alles versucht! Schuppenflechte ist Mist!“
Aber weil sie sich von ihrer Schuppenflechte noch nie unterkriegen ließ, sieht sie in der aktuellen Psoriasis-Stelle sogar etwas Nettes: „Spinne ich oder hat meine Psoriasis zum Valentinstag die Form eines Herzens?“
Tipps zum Weiterlesen
➜ So wird ein Folienverband angewendet - Tipps und Tricks in unserem Forum
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➜ Hausmittel bei Schuppenflechte
2020
Claudia Liebram
Bei Instagram und Facebook kommt man derzeit kaum an der Werbung für einen Kurs vorbei, wenn man dort öfter zum Thema Psoriasis unterwegs ist: Ein „2h Videokurs vom führenden Professor für Psoriasis“, wird da versprochen. Zum „Early Bird“-Preis, wenn man schnell ist. Wir haben uns das Angebot von „Hello Professor“ angesehen und mit David Neisinger gesprochen. Er ist einer der Köpfe dahinter. Read more...
Herr Neisinger, woher kommt Ihr Interesse an dem Thema Gesundheit im Netz?
In meiner Familie gab es in den letzten Jahren einige gesundheitliche Herausforderungen. Da haben wir gemerkt, wie anstrengend es ist, zu einer Erkrankung die wirklich guten, seriösen Informationen zu finden. Dr. Google führte uns schnell zu Angeboten, zum Beispiel in Facebook-Gruppen, die zum Teil haarsträubend waren. Überhaupt fanden wir das Zusammensuchen der Informationen bei Google nicht den richtigen Weg.
Warum bieten Sie einen Kurs gerade zur Psoriasis an? Es gibt so viele Erkrankungen.
Im Bereich Psoriasis gibt es einfach einen sehr starken Informationsbedarf, der Leidensdruck ist hoch. Es gibt effektive Medikamente, die zum Teil nicht verschrieben werden. Wir wollen Betroffenen mehr Wissen über ihre Erkrankung an die Hand geben und sie darauf hinweisen, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Und warum gerade Sie?
Weil es sonst keiner macht. Meine Schwester ist Assistenzärztin an der Hautklinik der Charité. Sie bedauert, dass sie im Sprechzimmer für einen Patienten immer nur zehn Minuten Zeit hat. Schulungen für Patienten mit Psoriasis finden außerhalb einer Reha kaum bis gar nicht statt. Da lag der Gedanke nahe, sie digital anzubieten. So kann jeder den Kurs absolvieren, wann er dafür Zeit und Nerven hat.
Was wird in dem Kurs vermittelt?
Wissen. Professor Michael P. Schön, unser Experte im Kurs, erklärt, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, für wen sie funktionieren, gibt Tipps und Tricks. Er spricht über den Umgang mit Angehörigen oder in der Partnerschaft, über psychische Aspekte oder den Alltag. Der Kurs ist didaktisch aufbereitet, soll also so verständlich wie möglich sein, so dass Laien das medizinische Fachchinesisch auch verstehen.
Gibt es auch Aufklärung über unseriöse Therapiemethoden?
Ja, Professor Schön sagt auch, was Quatsch ist. Er drückt es anders aus, aber er wird auch die Grenzen von Behandlungsmethoden benennen.
Ist der Kurs für Betroffene aller Psoriasis-Formen geeignet?
Ja, Professor Schön wird über alle Formen sprechen. Das Thema Psoriasis arthritis werden wir nur anschneiden können, weil es in eine andere Fachdisziplin gehört.
Werden auch individuelle Fragen beantwortet?
Das dürfen wir rechtlich nicht. Allgemeine Verständnisfragen werden auf jeden Fall beantwortet. Professor Schön ist Chef der Universitäts-Hautklinik in Göttingen. Er bringt aus seiner Sprechstunde die Antworten auf die häufigsten Fragen mit, die ihm seine Patienten stellen.
Und nach dem Kurs?
Ein Jahr lang kann jeder die Inhalte des Kurses immer wieder ansehen. Aus unserer Erfahrung mit einem ähnlichen Kurs zum Thema Urtikaria haben wir viel über die Bedürfnisse von Betroffenen gelernt. Wir haben Checklisten, Merkblätter und eine Liste von Spezialzentren zusammengestellt. Teilnehmer können sich untereinander austauschen.
Sie versprechen, den „führenden Kurs für Betroffene von Schuppenflechte“ anzubieten. Ist es nicht ganz schön hochtrabend, gleich von „führend“ zu sprechen?
Es gibt einfach so gut wie keine derartigen Kurse im Bereich der Hauterkrankungen, da ist „führend“ schnell erreicht. (lächelt)
Die Internetseite zum Kurs erinnert ja schon an eine der typischen Seiten, auf denen man zum Kauf von Wundermitteln zum Superduper-Schnäppchenpreis gedrängt wird.
Ja, am Marketing müssen wir noch feilen. Wir arbeiten seit Juli 2023 am Konzept und der Umsetzung, da lernen wir noch.
Haben Sie sich die Umsetzung des Kurses leichter vorgestellt?
Einerseits ja, andererseits nein. Es war leichter als gedacht, Professoren für das Angebot zu begeistern. Schwieriger ist es, Betroffenen zu zeigen, warum der Kurs für sie spannend sein könnte, was er bewirken kann.
Der Kurs soll später einmal 89 Euro kosten. Wäre das nicht etwas, was Krankenkassen bezahlen müssten?
Natürlich, aber sie tun es nicht. Unsere Gespräche mit einzelnen Kassen waren ernüchternd. Die eine forderte eine mehrtägige Schulung mit wohnortnahen Präsenz-Terminen, die andere sah gleich gar keinen Bedarf. Unser Ziel ist es, dass unser Angebot eines Tages über Selektivverträge mit Krankenkassen finanziert wird.
Wie haben Sie denn den Aufbau des Kurses finanziert, noch so ganz ohne die Einnahmen von Kurs-Teilnehmern?
Aus eigenen Ersparnissen. Investoren gibt es nicht, und wenn mal welche anklopfen sollten, wollen wir uns nicht in eine bestimmte Richtung drängen lassen.
Auch andere arbeiten an dem Angebot einer Patientenschulung. Fürchten Sie da Konkurrenz?
Nein, das ist doch super. Mehr Angebot ist gut. Es hilft, digitale Schulungen in die Regelversorgung zu überführen.
Mehr über den Psoriasis-Kurs von „Hello Professor“
Der Psoriasis-Kurs von "Hello Professor" startet am 1. März 2024. Professor Michael P. Schön von der Universitäts-Hautklinik in Göttingen hat zwei Stunden Videomaterial aufgenommen, in dem er sein Wissen und seine Erfahrung weitergibt. Hinzu kommen Übersichten wie Checklisten, Merkblätter, eine Auflistung von Spezialzentren und ein E-Book sowie eine Austauschmöglichkeit für Kursteilnehmer.
Derzeit gilt ein Einführungspreis von 49 Euro. Danach kostet er 89 Euro.
Danke an unserer Fördermitglieder W. und Kirsten für ihren Input in der Vorbereitung auf das Interview.
Tipps zum Weiterlesen
➜ Artikel: Wirkung von Patientenschulungen untersucht
➜ Überblick: Reha bei Schuppenflechte und Psoriasis arthritis beantragen – so geht‘s
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2038
Claudia Liebram
Die Hautklinik in Bad Rothenfelde hat nach 35 Jahren geschlossen. Der Grund laut Betreiber: die „wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen“. Read more...
Die Hautklinik Bad Rothenfelde war immer eine kleine Klinik. Das schätzten auch Psoriasis-Patienten, die einen eher familiären Reha-Aufenthalt suchten. 60 Patienten mit chronischen oder akuten Hauterkrankungen konnten dort behandelt werden. Zum Ende des Jahres 2023 hat die Klinik nun geschlossen. Sie hieß früher Johann-Wilhelm-Ritter-Klinik.
Ein Patient, der im Sommer 2023 dort war, meint: "Tolle Klinik, eigentlich darf sie nicht zugemacht werden". Von Sparmaßnahmen sei bei seinem Aufenthalt nichts zu spüren gewesen – "beim Essen hat's bisschen gespart, aber sonst war nichts zu merken".
Mit der Schließung verlieren 45 Mitarbeiter ihren Job. Laut Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) soll das Gebäude im Rahmen der Liquidation des Unternehmens verkauft werden.
„Aktuell sind fast alle Krankenhäuser in Deutschland in einer schwierigen Lage“, teilte Geschäftsführerin Jutta Bock der NOZ mit. „Besonders kleine Kliniken mit sehr eingeschränktem Behandlungsspektrum haben es derzeit schwer und werden aufgrund der aktuellen Krankenhausreformen künftig nicht mehr wirtschaftlich arbeiten können.“ Als Familienunternehmen sei es den Entscheidern schwergefallen, die Klinik zu schließen.
Das Gelände der Hautklinik lud auch zu Spaziergängen ein.
Das Medizinische Versorgungszentrum an der Meller Straße in Osnabrück, ebenfalls von den Klinikeignern betrieben, wird auch schließen. Die im Klinikgebäude angesiedelte Hautarztpraxis von Dr. Janine Bock dagegen wird es weiter geben: Sie ist ins sechs Kilometer entfernte Bad Laer gezogen – ins Baugebiet „Östlich Westerwieder Weg“ an die Iburger Straße.
In unserem Forum hatten Betroffene immer wieder ihre Erfahrungen mit der Johann-Wilhelm-Ritter-Klinik geschildert. Jedoch wurden Erfahrungsberichte seltener – wie bei Klinikaufenthalten generell. Den Grund dafür hat der Verwaltungschef der Johann-Wilhelm-Ritter-Klinik offenbar auch gegenüber dem Rathaus in Bad Rothenfelde angeführt: „Eine Ursache (für die Schließung) sieht der Verwaltungschef in der gewandelten Therapie von Hautkrankheiten weg von stationärer hin zu einer ambulanten Behandlung“, heißt es in einem NOZ-Artikel.
Die Saline in Bad Rothenfelde ist und bleibt eindrucksvoll.
Mit Dank an @meierst66.
3610
Claudia Liebram
Die Firma Eli Lilly will eine neue Produktionsstätte in Deutschland bauen. Dafür zahlt der Hersteller 2,3 Milliarden Euro. Außerdem will Lilly in Startups investieren. Wirtschaftsminister Robert Habeck und Gesundheitsminister Karl Lauterbach gefällt das. Read more...
Eli Lilly plant den Bau einer neuen Produktionsstätte in Alzey (Rheinland-Pfalz). Außerdem sollen bis zu 100 Millionen Dollar in Startups aus der Life-Science- und Biotech-Branche fließen. Konkret soll mit der Anlage in Alzey die weltweite Produktion von injizierbaren Medikamenten und Pens ausgebaut werden. Der Standort soll 2027 in Betrieb genommen werden. Dann sollen bis zu 1000 Fachkräfte – Ingenieure, Anlagenbediener und Wissenschaftler – dort arbeiten und unter anderem Diabetes-Medikamente wie Mounjaro (Wirkstoff: Tirzepatid) produzieren. Lilly stellt unter anderem das Psoriasis-Medikament Taltz her.
Noch müssen das Bundesland und lokale Behörden für Lillys Investition in Alzey einige Genehmigungen erteilen.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sagte bei der Vorstellung der Pläne: „Die Ansiedlungsentscheidung ist eine gute Nachricht für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Sie schafft neue und zukunftsfähige Arbeitsplätze, zeigt das Vertrauen der Unternehmen in die Attraktivität unseres Pharma- und Industriestandorts und trägt zu einer verbesserten Gesundheitsversorgung unserer Bürgerinnen und Bürger bei.“
Professor Karl Lauterbach, Bundesminister für Gesundheit, betonte: „Diese Investition zeigt: Gute innovative Produkte kann man zuverlässig in Deutschland entwickeln und produzieren. Aber wir werden die Rahmenbedingungen für Forschung und Produktion noch weiter verbessern. So sichern wir Patientinnen und Patienten den schnellen Zugang zu neuen Therapieoptionen und machen uns unabhängiger von brüchigen Lieferketten.“
Mit dem geplanten Werk in Alzey hat Lilly dann sechs Produktionsstandorte in Europa, unter anderem eins in Fegersheim bei Straßburg in Frankreich.
1573
Claudia Liebram
Eine Mini-Serie soll zeigen, wie sehr die Psoriasis das Wohlbefinden beeinflussen kann, dass es Hoffnung gibt – und überhaupt, dass es Wichtigeres im Leben gibt. Read more...
Die Story
Nina ist Modedesignerin, etwas geheimnisvoll und ziemlich introvertiert. Von der ersten Minute an merkt der Zuschauer: Da ist ein dunkles Geheimnis. Etwas quält sie.
Bei einem Fotoshooting lernt Nina das Männer-Model Marco kennen. Er ist selbstbewusst und optimistisch – also ganz das Gegenteil. Wie das so ist: Die beiden kommen sich näher und eines Tages lüftet er ihr Geheimnis, das der Zuschauer vorher auch in Dusch-Szenen gut sehen kann. Nina hat starke Psoriasis zum Beispiel am Rücken, im Nacken und im Haaransatz.
Nina kämpft gegen den Druck ihrer Umgebung, ihre Schuppenflechte, ihre depressiven Momente und die Anziehung zu Marco. Doch dann gibt es da noch eine Hautärztin und vor allem ihren Vater. Der hat selbst Psoriasis, vermag seiner Tochter aber zumindest emotional kaum zu helfen – zu sehr verschließt sie sich.
Alle zusammen schaffen es am Ende, dass Nina wieder Lebensfreude entwickelt. Nach einer Modenschau wendet sie sich unter anderem an Betroffene: "Und den Personen, die an Psoriasis leiden, denen möchte ich mit auf den Weg geben: Ja, es gibt Hoffnung, lasst Euch helfen, hört nicht auf zu kämpfen um ein erfülltes Leben zu haben."
Die Schauspieler
Nina wird von Alba Ribas gespielt. Sie ist unter anderem aus der Netflix-Serie Cable Girls bekannt. Ihren Vater verkörpert Lluís Marco (Hospital Central). Raùl de la Cruz spielt Marco. Judit Farrés ist die mutmachende Hautärztin.
Hintergrund
Die Serie wurde von der spanischen Pharmafirma Almirall in Auftrag gegeben. Deren Interesse am Thema ist nicht schwer zu erraten. Das Unternehmen hat sich Unterstützung geholt: von der IFPA (einem Dachverband von Psoriasis-Organisationen), der spanischen Patientenorganisation Acción Psoriasis und von Dr. Eva Vilarrasa, Dermatologin am Hospital de la Santa Creu i Sant Pau.
Almirall will die Lebensqualität von Menschen mit Schuppenflechte nicht nur mit seinen Medikamenten verbessern, sondern auch, indem das Bewusstsein für die Auswirkungen der Krankheit auf ihr Wohlbefinden geschärft wird.
Unsere Meinung
In der Serie wird die Psoriasis schonungslos gezeigt. Die quälenden Momente, die viele Betroffene kennen, sind nicht übertrieben dargestellt. Natürlich macht der Fokus darauf die Serie zu keiner heiteren Unterhaltung, aber so hochwertig und mit so viel Aufwand wurde das Leben mit Psoriasis nicht oft in Filmen behandelt. Ein wenig merkt man der Serie ihre Heimat an: Stellenweise fühlt man sich an spanische Telenovelas mit den dazugehörigen kleinen und großen Dramen erinnert.
Besagte Dusch-Szenen sind gut gemacht. Die Psoriasis-Stellen sind etwas sehr rot geraten, aber noch realistisch.
Schade, dass die Serie nur als Dreiteiler zu sehen ist – zumindest die deutsche Fassung. Die insgesamt etwa 45 Minuten kann man sich schon mal nehmen.
Und nun: Film ab
Hier ist die Mini-Serie in einer YouTube-Playlist:
Und nein, Marco (links) sieht nicht die ganze Zeit aus wie Mephisto. 😉
Sollte die Playlist nicht funktionieren, sind das die Direktlinks: Teil 1 | Teil 2 | Teil 3
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Claudia Liebram
Ein Set aus Bestrahlungsgerät und Dosierer soll die Lichttherapie für zuhause modernisieren. Im September beginnt eine Studie. Dafür werden Teilnehmer mit Hauterkrankungen gesucht. Read more...
Mit der Lichttherapie ist es so eine Sache: Sie hilft vielen – wenn doch nur der Aufwand nicht wäre… Jahrzehntelang mussten Patienten dafür drei- bis viermal pro Woche in eine Arztpraxis oder in eine Klinik gehen, um sich für ein paar Sekunden bis Minuten bestrahlen zu lassen. Geräte für zuhause sind nicht gerade preiswert – und den Platz dafür hat nicht jeder.
Seit ein paar Jahren können Bestrahlungsgeräte auf Kosten der Krankenkasse gemietet werden, doch auch das bedeutet Aufwand.
Zu alledem kommt, dass so eine Therapie zuhause schiefgehen kann. Zu lange Bestrahlungszeiten oder zu häufige Nutzung nimmt die Haut übel.
Jan B. Elsner dachte sich: „Das muss doch anders gehen“. Er hatte wegen seiner Psoriasis schon viel Zeit bei Lichttherapien in Arztpraxen verbracht. Die Bestrahlung half ihm, nur die Zeit dafür wurde immer weniger. Doch deshalb zu innerlichen Medikamenten greifen wollte er auch wieder nicht. Und so tüftelte Jan B. Elsner so lange, bis aus seiner Idee skinuvita wurde – eine Lichttherapie für zuhause, aus der Ferne überwacht vom Hautarzt.
So funktioniert die skinuvita-Lichttherapie
Zum Therapie-Set gehören ein Teilbestrahlungs- und ein Zusatzgerät. Der Kontakt zur Hautarzt-Praxis passiert über eine App auf dem Smartphone. Der Patient führt in der App ein Bestrahlungs-Protokoll. Darin gibt er auch an, wie seine Haut die letzte Sitzung vertragen hat. Mit diesen Angaben errechnet das Zusatzgerät die Lichtdosis für die nächste Anwendung und gibt sie an das Bestrahlungsgerät weiter.
Alle Angaben landen in der Arztpraxis in einer Software, so dass der Arzt oder eine Medizinische Fachangestellte jederzeit sehen können, wie die Therapie läuft und ob – aus welchem Grund auch immer – eingegriffen werden muss.
Schon frühzeitig während der Entwicklung von skinuvita war Jan Elsner immer wieder im Dialog mit Vertretern vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen. So hatte er früh Feedback von denen, die das Therapie-Set eines Tages verordnen und in das Verfahren entsprechendes Vertrauen setzen sollen.
Was in der Studie getestet werden soll
Nun ist es soweit, dass das Therapie-Set in einer Studie beweisen soll,
ob und wie Anwender dieser Art der Therapie treu bleiben wie belastend (oder nicht) die Therapie im Alltag ist ob und wie die Lebenszufriedenheit steigt ob diese Art der Therapie zuhause sicher ist 30 Menschen mit Hauterkrankungen können und sollen das testen. Die Erkrankungen können all jene sein, die auch bisher schon mit einer Lichttherapie behandelbar sind: Psoriasis, Neurodermitis oder Handekzem zum Beispiel.
Wie man teilnehmen kann
Für die Teilnahme müssen Interessenten zweimal in eines der Studienzentren kommen – am Anfang und am Ende der Studie. Bislang gibt es zwei Zentren – eins in Hamburg und eins in Greifswald. Wer nicht in der Nähe wohnt, muss diese Fahrten einplanen. Beides sind Städte, die durchaus zwei Kurzurlaube lohnen Die Therapie zuhause dauert dann sieben Wochen lang.
Wer sich für die Studienteilnahme interessiert, kann sich mit dem Stichwort Skinuvita1-Studie melden
beim Hautzentrum Greifswald per Telefon: 03834 50 72 63 oder E-Mail: post@hautzentrum-greifswald.de oder beim UKE Hamburg unter Telefon: 040 7410 – 53650 Jan B. Elsner hat skinuvita unter anderem in diesem Video erklärt:
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Claudia Liebram
Smartwatches oder Fitness-Tracker können Menschen mit Psoriasis arthritis und ähnlichen Erkrankungen helfen: Sie motivieren sie zu mehr Bewegung – und bemerken nebenbei, wenn ein Schub naht. Read more...
Wearables, also tragbare Geräte wie Smartwatches und Fitness-Tracker, sind mittlerweile auch in der Medizin angekommen. Sie sammeln Daten über einen längeren Zeitraum, die ein Arzt sonst nur in dem Moment in der Praxis erfassen kann, wenn der Patient vor ihm steht.
Schrittzahl, Puls, zurückgelegte Distanz, Sauerrstoffsättigung, Atemfrequenz oder Schlafqualität – all das wird von den Geräten am Handgelenk aufgezeichnet. Tagelang, wochenlang, jahrelang. Manche Geräte können einfache EKGs aufzeichnen, den Blutdruck und die Temperatur messen oder Stürze erkennen.
Erste Studien zeigen nun, dass Wearables es schaffen, dass Menschen mit rheumatischen Erkrankungen körperlich aktiver werden. Eine Sichtung mehrerer Studien zog aus den Daten von 1600 Patienten den Schluss, dass schon nur das bloße Tracking dazu führte, dass die Teilnehmer im Schnitt 1520 Schritte mehr gingen oder bis zu 16 Minuten länger aktiv waren.
Dr. Martin Krusche erklärt das mit typischen Funktionen der Wearables: Nutzer können sich individuelle Ziele setzen und automatisch an sie erinnern lassen. "Das steigert offenbar die Motivation und verringert die Hürden für eine körperliche Betätigung im Alltag“, so Krusche. Er ist stellvertretender Leiter der Sektion für Rheumatologie und entzündliche Systemerkrankungen der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.
Wie soll ein Wearable nun aber einen Schub erkennen?
Während eines Schubs nehmen die körperliche Aktivität und die Schrittzahl in typischer Weise ab. Dass sich das technisch erfassen lässt, wurde in Studien untersucht. Immer, wenn die Patienten mit axialer Spondyloarthritis, Rheumatoider arthritis oder Gicht in den Studien einen Schub hatten, bewegten sie sich weniger. „Mit einem maschinellen Lernprogramm wurden in einer Studie fast 96 Prozent der Schübe korrekt erkannt“, sagt Krusche.
Erfahrungen von Menschen mit Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis: Schau Dich in unserem Forum um.
Die Wearables könnten auch den Krankheitsverlauf überwachen und zum Beispiel telemedizinische Angebote ergänzen, so Krusche. In Studien eingesetzt, könnten sie zeigen, wie wirksam eine Therapie im Alltag eines Patienten ist – wenn er sich wieder mehr bewegt zum Beispiel.
Aber der Nutzen geht noch weiter: Einige Geräte erkennen Herzrhythmussstörungen, für die einige Betroffene mit einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung ein höheres Risiko haben. „Um Folgeschäden wie einen Schlaganfall zu vermeiden, ist es wichtig, diese Arrhythmien frühzeitig zu entdecken“, erläutert Krusche.
Auch die Messung von Sauerstoffsättigung und Atemfrequenz kann sinnvoll sein, denn auch das Risiko von Lungenerkrankungen wie einer Lungenfibrose kann bei einigen Patienten mit einer rheumatischen Erkrankung erhöht sein.
Professor Christoph Specker bremst die Euphorie jedoch ein wenig. Der Präsident der Deutschen Rheumatologischen Gesellschaft mahnt einen effektiven Datenschutz an – und eine geeignete telemedizische Infrastruktur. Lösungen mit künstlicher Intelligenz müssten die riesigen Datenmengen, die die Geräte erzeugen, selbst nach Auffälligkeiten durchsuchen. Bis zu einem breiten Einsatz der Geräte sei weitere Forschung nötig.
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Claudia Liebram
Forscher haben untersucht, wie sich eine Formula-Diät und eine Ernährungsumstellung auf die Schuppenflechte auswirken. Hier sind die wichtigsten Ergebnisse und die Tipps aus der Studie. Read more...
Das Wichtigste in Kürze
Eine spezielle Ernährungsumstellung kann in Kombination mit einer medikamentösen Therapie die Schwere der Psoriasis um 25 Prozent verbessern, so das Ergebnis einer Studie von Forschern aus Leipzig. Die chronische Hauterkrankung, die häufig mit starkem Übergewicht einhergeht, könnte durch eine Reduktion gesättigter Fettsäuren gelindert werden. Die Studie mit 33 übergewichtigen Patienten zeigte, dass eine alleinige Diät zwar nicht zur Heilung der Psoriasis führt, aber sie in Verbindung mit Medikamenten erträglicher macht. Die Forscher planen nun weitere Untersuchungen, um die Auswirkungen der Ernährungsumstellung auf die Therapieantwort bei Psoriasis-Patienten zu bestätigen.
Die Einzelheiten
Starkes Übergewicht birgt verschiedene Gefahren. Es bedeutet auch: Betroffene bekommen öfter als Gesunde eine Psoriasis oder die verläuft schwerer. Warum Adipositas eine Schuppenflechte verschlimmert, ist noch nicht klar. Wissenschaftler untersuchen, ob ein fehlgeleiteter Glukose- und Feststoffwechsel ein Grund dafür ist. Außerdem auf ihrer Kandidatenliste: die Aktivierung von Fettgewebe und eine folgende Entzündung in Dauerschleife.
Forscher aus Leipzig hatten schon einmal gezeigt, dass gesättigte, freie Fettsäuren aus der Nahrung bei Tiermodellen in Kombination mit Adipositas sowas wie ein Booster für eine Psoriasis sind. Die Wissenschaftler arbeiteten weiter an ihrer These und setzten die Studie fort. Sie überprüften ihre Erkenntnisse an echten Menschen – eben an übergewichtigen Patienten mit chronischer Schuppenflechte.
Ihr Ergebnis: Eine Umstellug der Ernährung kann – zusammen mit einer Medikamenten-Therapie – die Psoriasis um 25 Prozent verbessern. Der Schwerpunkt der Ernährungsumstellung liegt dabei auf der Reduktion gesättigter Fettsäuren. Dabei wird die Besserung der Schuppenflechte auch erreicht, wenn die Betroffenen durch die Diät nicht an Gewicht abnahmen, sondern "einfach" nur andere Dinge aßen und tranken.
Erfahrungen von Menschen mit Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis: Schau Dich in unserem Forum um.
Das Weniger an gesättigten Fettsäuren sorgte auch dafür, dass der allgemeine Entzündungswert im Körper sank. "Daher könnte diese diätetische Intervention auch bei anderen entzündlichen Autoimmunerkrankungen hilfreich sein, bei denen ein Zusammenhang zwischen Krankheitsaktivität und Fettleibigkeit beschrieben worden ist“, sagt der Leiter der Studie, Professor Jan C. Simon. Er ist Direktor der Hautklinik am Universitätsklinikum Leipzig.
An der Studie hatten 33 Patienten teilgenommen. Sie alle hatten eine leichte bis mittelschwere Schuppenflechte und starkes Übergewicht mit einem BMI von 25,7 bis 42,5. Sie bekamen zu Beginn eine Formula-Diät – also Flüssigkeiten mit einem Nährstoffpulver. Weil die Studie für jeden zugänglich ist und das dort in den Zusatzinformationen steht, ist es auch kein Geheimnis: Bei der Formula-Diät handelt es sich um Almased.
Danach stellten die Teilnehmer ihre Ernährung auf eine angepasste Mittelmeerdiät um. Hautärzte sahen sich nach zwei, vier, acht und zwölf Wochen an, wie stark die Psoriasis noch war und welche Entzündungswerte im Blut zu finden waren.
Während der Zeit der Studie hatten die Teilnehmer professionelle Ernährungsberater an ihrer Seite und acht Termine für Ernährungsberatungen.
Das Fazit
Das Fazit der Forscher: Eine Diät, bei der einfach nur die gesättigten Fettsäuren reduziert sind, wird allein die Schuppenflechte nicht heilen können. Wenn aber ohnehin ein Medikament im Einsatz ist und die Diät obendrauf kommt, kann die Schuppenflechte erträglicher werden.
Der nächste Schritt ist für die Wissenschaftler auch schon klar: Sie wollen ihren Weg mit mehr Erkrankten testen. Dann soll auch geklärt werden, ob Patienten auf eine Therapie besser ansprechen, wenn sie die angepasste Diät einhalten – also wenn sie mit einer Medikamenten-Therapie überhaupt erst beginnen.
Die Studie wurde vom Hautnetz Leipzig / Westsachsen und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert. Das Hautnetz ist ein Zusammenschluss von Ärzten der Region, die Spezialisten in der Behandlung der Psoriasis und der Neurodermitis sind. Alle Ergebnisse sind im Artikel im Journal "Nutrients" nachzulesen.
So lief die Ernährungsumstellung
Die Studienteilnehmer führten zunächst ein Ernährungstagebuch. Die Forscher ermittelten die Makro- und Mikronährstoffe sowie die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren. Sie berechneten den individuellen Energiebedarf der Patienten, weil sich daraus die Dosierung der Formlua-Diät ergab.
Eine Woche lang nahmen die Teilnehmer damm statt der Mahlzeiten dreimal am Tag einen Formula-Shake ein. Dafür wurden 100 Gramm des Diät-Pulvers in 300 Milliliter stillem Wasser oder 200 ml Buttermilch oder 200 ml Tee ohne Zucker verrührt. Dazu kamen zwei Teelöffel (bzw. 6 Gramm) Pflanzenöl – Rapsöl, Sojaöl, Leinöl oder Walnussöl. Wer wollte, konnte zuckerfreie Zusatzstoffe reinrühren, also Zimt, Kurkuma oder Back-Kakao. Die Patienten sollten diese Drinks auch im Urlaub, an Feiertagen oder Geburtstagen zu sich nehmen, also eisern dabei bleiben. Darüber hinaus war jedes Gemüse erlaubt – und bei Bedarf Weizenkleie, um Ballaststoffe zu haben. Feste "Essens"-Zeiten mit je einer Pause von vier bis fünf Stunden dazwischen wurden vereinbart.
An Tag 8 und 9 gab es zwei Diät-Shakes pro Tag und ein Abendessen, bestehend aus ein bis zwei Scheiben Vollkornbrot, Margarine oder fettarmem Hüttenkäse und magerer Wurst. Wieder waren Gemüse in jeder Menge und Weizenkleie erlaubt.
Danach, in der zweiten und der dritten Woche, ersetzten die Teilnehmer nur noch zwei Mahlzeiten pro Tag durch einen Diät-Shake. Zur dritten Mahlzeit gab es wieder Bestandteile der Mittelmeerdiät – zum Beispiel ein bis zwei Scheiben Vollkornbrot, fettreduzierte Margariene oder fettreduzierten Hüttenkäse und dazu Käse mit maximal 30% Fett in der Trockenmasse sowie magere Wurst.
In der vierten Woche bestand dann nur noch eine Mahlzeit aus der Formula-Diät. Für die beiden anderen Mahlzeiten konnten die Teilnehmer Lebensmittel nach der Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für eine Mittelmeer-Diät (oder mediterrane Ernährung) und der Verwendung von Omega-3-reichen Lebensmitteln wählen. Und: Es gab Kochrezepte dazu.
Empfehlungen der DGE für eine vollwertige Ernährung
1. Lebensmittelvielfalt genießen
Nutzen Sie die Lebensmittelvielfalt und essen Sie abwechslungsreich. Wählen Sie überwiegend pflanzliche Lebensmittel.
2. Gemüse und Obst – nimm „5 am Tag“
Genießen Sie mindestens 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst am Tag. Zur bunten Auswahl gehören auch Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen und Bohnen sowie (ungesalzene) Nüsse.
3. Vollkorn wählen
Bei Getreideprodukten wie Brot, Nudeln, Reis und Mehl ist die Vollkornvariante die beste Wahl für Ihre Gesundheit.
4. Mit tierischen Lebensmitteln die Auswahl ergänzen
Essen Sie Milch und Milchprodukte wie Joghurt und Käse täglich, Fisch ein- bis zweimal pro Woche. Wenn Sie Fleisch essen, dann nicht mehr als 300 bis 600 g pro Woche.
5. Gesundheitsfördernde Fette nutzen
Bevorzugen Sie pflanzliche Öle wie beispielsweise Rapsöl und daraus hergestellte Streichfette. Vermeiden Sie versteckte Fette. Fett steckt oft „unsichtbar“ in verarbeiteten Lebensmitteln wie Wurst, Gebäck, Süßwaren, Fast-Food und Fertigprodukten.
6. Zucker und Salz einsparen
Mit Zucker gesüßte Lebensmittel und Getränke sind nicht empfehlenswert. Vermeiden Sie diese möglichst und setzen Sie Zucker sparsam ein. Sparen Sie Salz und reduzieren Sie den Anteil salzreicher Lebensmittel. Würzen Sie kreativ mit Kräutern und Gewürzen.
7. Am besten Wasser trinken
Trinken Sie rund 1,5 Liter jeden Tag. Am besten Wasser oder andere kalorienfreie Getränke wie ungesüßten Tee. Zuckergesüßte und alkoholische Getränke sind nicht empfehlenswert.
8. Schonend zubereiten
Garen Sie Lebensmittel so lange wie nötig und so kurz wie möglich, mit wenig Wasser und wenig Fett. Vermeiden Sie beim Braten, Grillen, Backen und Frittieren das Verbrennen von Lebensmitteln.
9. Achtsam essen und genießen
Gönnen Sie sich eine Pause für Ihre Mahlzeiten und lassen Sie sich Zeit beim Essen.
10. Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben
Vollwertige Ernährung und körperliche Aktivität gehören zusammen. Dabei ist nicht nur regelmäßiger Sport hilfreich, sondern auch ein aktiver Alltag, indem Sie z. B. öfter zu Fuß gehen oder Fahrrad fahren.
👉 Zu jeder Empfehlung gibt die DGE auf ihrer Seite viele weitere Hinweise. Sich die einmal komplett durchzulesen schadet ganz sicher nicht.
Zusätzliche Hinweise für Lebensmittel mit geringerem Gehalt an gesättigten Fettsäuren
Ergänzend bekamen die Teilnehmer der Studie eine Empfehlung für Lebensmittel mit geringerem Gehalt an gesättigten Fettsäuren oder anders ausgedrückt: mit mehr Omega-3-Fettsäuren.
Lebensmittel empfohlene Menge Beilagen (Bulgur, Kartoffeln, Vollkornnudeln, Couscous, Vollkornbrot, Haferflocken) vier Portionen pro Tag Gemüse mindestens drei Portionen pro Tag Obst nicht mehr als zwei Portionen pro Tag Natives Olivenöl extra, Oliven täglich Nüsse täglich Hülsenfrüchte täglich Milch und Molkereiprodukte (Joghurt und Käse) vier Portionen pro Woche Eier drei Portionen pro Woche Fisch zwei bis drei Portionen pro Woche Geflügel zwei Portionen pro Woche Rotes Fleisch einmal pro Monat süße/salzige Snacks nicht mehr als zwei Portionen pro Woche
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