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Beiträge zum Thema 'Placebo'.
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Hallo! Gestern, am 20.12.16, habe ich meine 2. Spritze bekommen. Ich habe 2 in meinen Bauch bekommen, was nicht so brannte wie letzte Woche. Ich habe deutliche Veränderungen bemerkt, weshalb ich mich auch sehr freue. Meine Haut ist blasser und juckt nicht mehr so schlimm. Sonst ist nichts passiert. Keine Nebenwirkungen. Jedoch denke ich, dass ich Cosentyx bekommen habe, da meine Haut sich sehr verändert. Ich versuche mal ein paar Fotos hier reinzustellen. Meine Ellenbogen waren echt bedeckt und jetzt ist es fast erscheinungsfrei. Dann habe ich auch noch 3 Fotos von meinen Knien. Eins vom 22.11.16 als ich MTX zum ersten mal einnahm. Das andere nach der ersten Spritze und das letzte von heute nach der zweiten. Ich wünsche euch frohe Weihnachten Queen. Nur 2 Spritzen c:
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Livestream: Placeboeffekte – wie Erwartungen Gesundheit und Genesung beeinflussen
Redaktion erstellte eine Veranstaltung in Veranstaltungen
Placebos sind Wirkverstärker für Therapien. Dazu braucht es keine Pille ohne Wirkstoff (Placebo). Entscheidend sind die Erwartungen von Patientinnen und Patienten, die die Wirksamkeit von echten Medikamenten modulieren. Der positive Placeboeffekt aktiviert die körpereigene Apotheke. Die gute Kommunikation zwischen Ärztin/Arzt und Patientin/Patient ist ein wichtiger Faktor. Professorin Ulrike Bingel und Professor Sven Benson vom Universitätsklinikum Essen erklären mehr darüber. Wer sich schon mal einlesen will: Hier gibt es von ihnen Informationen zum Thema. Veranstalter ist die Patientenuniversität der Medizinischen Hochschule Hannover. Die Veranstaltung findet außerdem in Präsenz im Hörsaal A der Hochschule statt. -
Homöopathie ist in unserem Kulturkreis die beliebteste Therapie-Alternative: Immer mehr Patienten lassen sich damit behandeln. Die auflagenstarken Kundenzeitschriften von Apotheken und Krankenkassen preisen Homöopathika an. Einiges davon wird von Krankenversicherungen erstattet. Die Zahl der Ärzte mit entsprechender Zusatzqualifikation steigt an. Seit einigen Jahren werden Hahnemanns Theorien in der medizinischen und pharmakologischen Ausbildung deutscher Universitäten gelehrt. Gleichzeitig aber müssen homöopathische Präparate in den USA Warnhinweise tragen: „Keine nachgewiesene Wirkung“ oder „Wirkung wird in homöopathischen Theorien des 18. Jahrhunderts behauptet“. Wissenschaftler versuchen seit Jahren herauszubekommen, warum Homöopathie bei Patienten hilft – widersprechen doch deren Grundlagen völlig den Naturgesetzen: Wenn in einer Flüssigkeit kein Wirkstoff mehr nachzuweisen ist (ab D24 oder C12), könne pharmakologisch nichts mehr im Körper wirken, sagen die Forscher. Es könne nicht plausibel erklärt werden, wie sich zum Beispiel die gesamte Wassermenge des Atlantiks Informationen aus einem Tropfen der „Ur-Tinktur“ merken könne. Unlogisch sei, dass die Wirkung umso stärker sein solle, je höher verdünnt werde: Niemand könne zum Beispiel mit „homöopathischem Kaffee“ die Wirkung des Koffeins erhöhen. Es sei objektiv unmöglich, durch Schütteln und Reiben nur jeweils gewünschten Substanzen zu aktivieren: Schließlich enthalte das Lösungsmittel – zum Beispiel Wasser – eigene Substanzen (Natrium, Kalzium, Eisen), die nicht aktiviert werden sollen. Als Therapie-Prinzip wäre „Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen“ weder durch medizinische, noch durch naturwissenschaftliche Erkenntnisse gestützt (Impfen ist keine Heilung). Trotzdem steigt die Zahl derjenigen, die sich lieber homöopathisch behandeln lassen. Warum? Stiftungsprofessur fand nicht mehr als Placebo-Wirkung Immer wieder wurden Studienergebnisse veröffentlicht, die beweisen sollten, dass Globuli wirken. Die Karl und Veronica Carstens-Stiftung hat an der Berliner Charité eine Stiftungsprofessur finanziert, um das erforschen zu lassen. Nach vierjähriger Wissenschaftsarbeit und 5 Mio. Euro Förderungsgelder erklären Institutsleiter Professor Stefan Willich und Professor Claudia Witt: „Bisher ist nicht eindeutig belegt, dass sich homöopathische Arzneimittel von Placebo unterscheiden“. („Die Placebo-Republik“, Martin Lambeck, skeptiker 4/2013) Selbst Studien, die beachtlich waren und gute Ergebnisse für die Homöopathie brachten, ließen sich nicht wiederholen. Je hochwertiger die vorgelegten Studien waren, desto schwerer war es möglich, irgendeinen Effekt der Homöopathie nachzuweisen. Professor Edzard Ernst hat sich vom überzeugten Homöopathen zum weltweit renommiertesten Kritiker entwickelt. „Die Datenlage nach 200 Jahren Homöopathie und etwa 200 klinischen Studien ist eindeutig negativ". Niemand zählt die Zahl der „Therapie-Abbrecher“, also derjenigen, die vergeblich versucht haben, sich mit homöopathischen Mitteln zu kurieren. Bekanntgemacht werden nur erfolgreiche Behandlungen. Im schlimmsten Fall werden Krankheiten verschleppt Die australischen Gesundheitsbehörde NHMRC hat 1.800 Homöopathie-Studien ausgewertet. In keinem einzigen Fall konnte bewiesen werden, dass ein Mittel gegen konkrete Krankheiten hilft. Im Gegenteil, so die Behörde, könnten Patienten ihre Gesundheit gefährden, wenn sie auf wissenschaftlich geprüfte Medikamente verzichten. Trotzdem wird immer wieder über beeindruckende Behandlungserfolge berichtet. Wie passt das zusammen? Die Homöopathie gilt als „sanfte“ Medizin. Das macht sie interessant für alle, die schlechte Erfahrungen mit den Nebenwirkungen von Medikamenten gemacht oder Angst davor haben. Diese Patienten suchen nach nebenwirkungsfreien Alternativen. Pharmakologen bezweifeln, dass es so etwas gibt. Für sie steht ein Mittel, das keine Nebenwirkungen hat, unter dem dringenden Verdacht, auch keine Hauptwirkung zu haben. Ohne Hauptwirkung aber könnten selbst Globuli die Selbstheilungskräfte nicht mobilisieren. Weshalb fühlen sich Patienten nach einer homöopathischen Behandlung dennoch besser? Die Gründe sind in seriösen sozial-wissenschaftlichen Studien erarbeitet worden, haben aber nichts mit den Zuckerkügelchen zu tun. Homöopathie wendet sich Kranken intensiv zu Patienten geht es besser oder sie werden sogar gesund, weil der Homöopath sich ihnen intensiv zuwendet – er nimmt sich viel Zeit (vor allem bei der Erst-Anamnese), fragt ausführlich nach, versteht ihre Sorgen, fühlt mit und strahlt die Überzeugung aus, helfen zu können. Es ist belegt, dass Patienten eine Behandlung desto besser bewerten und eine Therapie desto eher anschlägt, je intensiver sich der Arzt mit ihnen beschäftigt und je optimistischer er sich über die Erfolgsaussichten äußert — völlig unabhängig davon, womit behandelt wird. Der Schlüssel des Erfolges der Homöopathie liegt also vor allem im Versagen der Schulmedizin: Weil Ärzte sich viel zu wenig Zeit für ihre Patienten nehmen (können) und meist keine persönliche, vertrauensvolle Beziehung aufbauen (können), wenden sich Patienten an diejenigen, die genau das tun. Zuwendung spüren selbst Tiere: In einer britischen Tierforschungs-Studie bekamen Hunde entweder ein Homöopathikum oder ein Scheinpräparat gegen Angst vor Sylvesterknallern. In beiden Gruppen verringerte sich die Angst bei gleich vielen Hunden. Placebo-Erforschung mit erstaunlichen Ergebnissen Die wissenschaftliche Erforschung des Placebo-Effekts hat in den letzten Jahren Erstaunliches zu Tage gebracht: Schwangeren wurde erzählt, ein Medikament helfe gegen Übelkeit, obgleich es pharmakologisch genau das Gegenteil bewirken müsste. Schein-Operationen am Knie, ausgeschaltete Herzschrittmacher und Pillen ohne Wirkstoff gegen Schmerzen – in diesen und vielen anderen Fällen führte allein der Glaube an die Wirksamkeit bei 20 bis 50 Prozent der Probanden zu messbaren Effekten. Placebo-Effekte können deutlich messbare Reaktionen in Gehirn, Rückenmark, Immunsystem, Verdauungstrakt oder Herzkranz-Gefäße auslösen. Unsere Krankheiten lassen sich durch rein psychische Beeinflussung manipulieren. Selbst bei Patienten, die wissen, dass sie ein Scheinmedikament bekommen, sind Wirkungen nachweisbar. Deshalb kann Homöopathie auch bei denjenigen anschlagen, die nicht an die Wirkung der Globuli glauben. Ein weiterer Grund, weshalb wissenschaftlich nicht beweisbare Therapien erfolgreich sein können, ist der Zeitpunkt. Wenn es dem Patienten nach einer Behandlung besser geht, wird vermutet, das habe die Behandlung bzw. das Präparat bewirkt. Muss es aber nicht: Patienten gehen oft erst dann zum Homöopathen, wenn sie schon einen längeren Leidensweg hinter sich haben. Oft ist dann aber der Höhepunkt der Krankheit überschritten. Viele Krankheiten und Beschwerden werden ganz von allein besser. Neurodermitis geht oft von selbst zurück Neurodermitis zum Beispiel entwickelt sich bei 90 Prozent der Betroffenen von selbst zurück (spätestens nach der Pubertät) – mit oder ohne Behandlung. Diese Selbstheilung gibt es aber bei lebenslangen und lebensgefährlichen Krankheiten nicht. Bei solchen Krankheiten stößt die Homöopathie an ihre Grenzen. Das ist nicht nur ein erhebliches Risiko für alle, die es dennoch versuchen. Für Komplementär-Mediziner Professor Willich ist das sogar ein „Kunstfehler“, wenn ein Arzt schwere Erkrankungen nur homöopathisch behandeln würde. Ein Therapieerfolg ist erfahrungsgemäß umso größer, je aufgeschlossener und positiver der Patient dem Therapeuten und seinem Konzept gegenüber eingestellt ist. Viele suchen nach einer Alternative, weil sie persönlich unzufrieden mit der Schulmedizin sind oder ihr grundsätzlich nicht mehr vertrauen. Wer deshalb Homöopathie als Weg für sich gefunden hat, hat gute Chancen, dass sie auch hilft. Bestimmte Menschen sind davon fasziniert, dass die Homöopathie sich gerade nicht mit Vernunft und Wissenschaft erklären lässt. Sie glauben daran, weil sie unbedingt daran glauben wollen. Davon lassen sie sich weder durch rationale Argumente noch durch Gegenbeweise abbringen. "Medikamenten-Gläubigkeit" wird mit Globuli anerzogen Bei uns darf jeder glauben, was er will. Aber in diesem Fall begibt man sich voll in die Hände des Homöopathen. Denn der entscheidet allein. Es ist nicht vorgesehen, dass man als mündiger Patient dem Arzt oder dem Heilpraktiker kritische Fragen stellt oder mitentscheidet. Im Gegenteil besteht die Gefahr der „Medikamenten-Gläubigkeit“, weil es für jede Gelegenheit ein Globuli geben soll. Nicht nur in der Medizin wäre es verheerend, wenn immer mehr Menschen nur noch das akzeptieren, was sie persönlich für plausibel halten. Letztendlich zählen dann nicht mehr Vernunft und Naturgesetze, sondern nur noch persönliche Anschauungen, eigene Erfahrungen und das subjektive Bauchgefühl. Alle, die so denken, sind leichter durch vermeintliche Heilsbringer zu verführen und zu manipulieren - so geschehen zum Beispiel bei den zahlreichen Anhängern des Dr. Matthias Rath, die fest davon überzeugt waren, mit Vitaminen Krebs und Aids heilen zu können. Homöpathie ist auch ein Geschäft Über einen Aspekt wird meist nicht so offen geredet: Homöopathie wird auch deshalb den Patienten nahegelegt, weil sie für die beteiligte Hersteller, Apotheken, Ärzte und Heilpraktiker ein gewinnbringendes Geschäft ist. Neben den Honoraren sind es vor allem die homöopathischen Arzneimittel. Davon wurden 2016 in deutschen Apotheken 55 Millionen Packungen im Wert von 520 Millionen Euro verkauft. Der MDR spricht sogar von 621 Mio. Euro. Die Hersteller der Homöopathika arbeiten mit den gleichen Methoden wie große Pharmafirmen – als Lobbyisten, als Veranstalter von Weiterbildung, als Sponsoren der Unis usw. 1978 trat das Arzneimittelgesetz in Kraft. Darin wurde festgelegt, dass homöopathische Arzneimittel zugelassen werden dürfen, ohne das vorher ihre Wirkung geprüft werden muss. Wesentlichen Einfluss hat dabei der damalige CDU-/CSU Bundestagsfraktions-Vorsitzenden Karl Carstens. Die erwähnte Stiftung trägt heute seinen Namen. Verrechnet dagegen scheinen sich die Krankenkassen zu haben. Mehrere Kassen erstatten homöopathische Arzneimittel als freiwillige Zusatzleistung. Sie hatten sich erhofft, damit zusätzlich gesundheitsbewusste Mitglieder anzulocken. Nun hat eine Langzeituntersuchung der Techniker Krankenkasse gezeigt, dass Homöopathie-Nutzer 20 Prozent mehr Ausgaben verursachen, als andere Versicherte. Nicht wegen höherer Therapiekosten, sondern weil sie häufiger krankgeschrieben werden. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) forderte anlässlich des Deutschen Ärztetages 2017, den Krankenkassen müsse es künftig untersagt werden, homöopathische Leistungen zu erstatten. Wer sich mit dem Thema ausführlicher beschäftigen will, dem sei das Buch „Die Homöopathie-Lüge“ von Christian Weymayer und Nicole Heißmann empfohlen. Trotz des provokanten Titels ist es ein sachlich argumentierendes Aufklärungsbuch mit sehr vielen Fakten. Wer nur kurz die wichtigsten Argumente benötigt, dem sei das Faltblatt für Patienten "Warum es keine Homöopathie in unserer Praxis gibt" empfohlen. Für begrenzte Zeit kann man sich die TV-Dokumention "Homöopathie: Wer heilt hat recht?" (MDR 2017) in der Mediathek ansehen.
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Kortison wirkt, unbestritten. Doch stellt es aufgrund der Nebenwirkungen für viele Psoriatiker keine langfristige Therapieoption dar. Wäre es hingegen möglich, die Dosis zu reduzieren, so könnten auch die unerwünschten Ereignisse vermindert werden. Forscher der Universität Rochester untersuchten daher, ob sich dies mithilfe des Placebo-Effektes bewerkstelligen lässt. Dafür behandelte das Team um Robert Ader bei 46 Patienten mit leichter bis mittelschwerer Schuppenflechte je eine Läsion mit Triamcinolone Acetonide (Aristocort 0,1%) Salbe. Nach drei Wochen teilten sie die Probanden für weitere acht Wochen in drei Gruppen ein. Gruppe I wurde mit der üblichen Dosierung versorgt. Bei Gruppe II war in nur jeder zweiten bis vierten Anwendung Kortison enthalten. Und Gruppe III erhielt bei jedem Cremen Kortison, allerdings in einer Konzentration von nur 25 bis 50 %. Die Studie verlief doppelblind und randomisiert. Das heißt: Wer welche Salbe bekam, blieb zunächst ein Geheimnis und wurde außerdem per Los entschieden. Um die „Täuschung“ perfekt zu machen, glichen die verschiedenen Salben einander in Konsistenz, Farbe, Geruch und Verpackung. Schließlich unterwies eine Autoritätsperson in weißem Kittel die Probanden, wie das Medikament zu verwenden sei. „Die Medikamentenwirkung beruht nicht auf Wirkstoffen allein.“, erklärt Ader. Ähnlich wie Pawlows Hunde auf die Glocke reagierten, ist das Gehirn des Menschen durch Stimuli wie die äußere Form eines Medikamentes oder die Zuwendung eines Arztes auf `Heilung´ konditioniert. Wäre die Wirksalbe rosa und die anderen Salben blau oder würde gar ein Student in Jeans den Teilnehmern kommentarlos eine Tube in die Hand drücken, käme kein Placebo-Effekt zustande. Nach den Gesetzen der reinen Pharmakologie war ein positives Resultat sowieso kaum zu erwarten. Die reduzierte Wirkstoffdosis sei eigentlich zu klein für eine therapeutische Wirkung, sagt Ader. Doch Psychoneuroimmunologen, so wie er, wissen längst um die Macht der Selbstheilung. Seit Jahrzehnten erforschen sie das Zusammenwirken von Gehirn und Immunsystem, den Placebo-Effekt, der nach Schätzung von Experten fast die Hälfte vom Nutzen medizinischer Methoden ausmacht. Placebo – nicht nur Einbildung Dabei handelt es sich mitnichten um Einbildung. Dank moderner Bildgebungsverfahren sind die Auswirkungen der Gedanken und damit einhergehende körperliche Veränderungen direkt messbar. So ist es heute eine anerkannte Tatsache, dass positive oder negative Gefühle wie Hoffnung oder Stress erheblichen Einfluss auf chemische Botenstoffe im Gehirn ausüben und über die Menge der Hormonausschüttung das Immunsystem aktivieren – oder unterdrücken. Doch auch ohne Kernspintomographen gibt es genügend Beweise: Beispielsweise im Zweiten Weltkrieg, als die Soldaten im Lazarett nach einer Injektion weniger Schmerzen verspürten. Zum Glück wussten sie nicht, dass den Ärzten das Morphium ausgegangen war und nun lediglich Kochsalzlösung in ihren Adern floss. Somit hatte ihr Glaube an die Medizin im Gehirn schmerzstillende Endorphine ausgeschüttet. Andererseits können Menschen mit Gehirnschädigungen wie Alzheimer nicht vom Placebo-Effekt profitieren - zu sehr sind ihre neuronalen Schaltkreise in Mitleidenschaft gezogen. Auch kann die Heilmethode keine fehlenden Organe oder Zellen herbeizaubern. Diabetes Typ I wäre auf diese Weise also nicht zu heilen. Behandlung mit nutzloser Dosis Psoriasis aber gehört zu den Erkrankungen, bei denen Gehirn und Immunsystem in direktem Zusammenhang stehen. Das zeigt sich nicht zuletzt daran, dass sich die Symptome bei Stress verschlimmern. Theoretisch könnte demnach der Placebo-Effekt greifen und tat es scheinbar auch: In der Wirkstoffgruppe meldeten vier von 18 Probanden (22,2 Prozent) einen „Rückfall“ – das heißt, die zunächst abheilende Läsion näherte sich im Laufe der Zeit bis auf zwei Einheiten wieder dem ursprünglichen Wert auf der Psoriasis Severity Scale (PSS). Erstaunlicherweise verhielt es sich bei der Gruppe II (normale Kortison-Konzentration, nur in jeder zweiten oder vierten Anwendung) mit einer Rückfallquote von 26,7 Prozent vergleichbar. Aus der Reihe fiel das Ergebnis der Gruppe III, die durchgehend mit Kortison in verringerter Konzentration behandelt worden waren: acht von 13 der Probanden (61,5 Prozent) erlitten einen Rückfall. Dennoch blieb ein gutes Drittel der Betroffenen vergleichsweise beschwerdefrei. Weitere Forschungen sollen diese Ergebnisse und auch die Nachhaltigkeit der Methode näher beleuchten. Die Studie beweise, dass der Placebo-Effekt die Behandlung von Psoriasis mit einer therapeutisch nutzlosen Medikamentendosis möglich mache, sagt Ader. Würde Placebo mehr beachtet, dann ließen sich Giftstoffbelastung und Nebenwirkungen reduzieren sowie die dadurch bedingten Therapieabbrüche - mal ganz abgesehen von den verringerten Kosten für das Gesundheitssystem.
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Hallo da draußen! Ich habe schon sehr, sehr lange nicht mehr geschrieben, was zeigt, das sich meine Pso nach 2006/2007 (Auslandsjahr) sehr gut unter Kontrolle hatte. Nun bin ich grade von einem Erasmus-Semester aus Polen wieder gekommen und was soll ich sagen, die Pso hat mich zurück.... ÜBERALL!!!! Heute war ich bei einer Ärztin in Mainz, welche mich sofort für 2 Wochen in die Uniklinik Mainz einweisen wollte, wo ich wahrscheinlich auch eine MTX Spritze bekommen würde. (Ich habe bisher lediglich Daivonex und ab und an Daivobet benutzt, mehr war nicht nötig) Nun fängt in ca 2 Wochen in Wuppertal (Dr. Dirschka) eine Biological Studie über 5 Jahre!!! an, an der ich teilnehmen darf.... aber nicht mehr, wenn ich MTX genommen habe... Was soll ich tun? Soll ich die nächsten zwei Wochen nun einfach versuchen auszuhalten, auch wenn ich psychisch grade unheimlich leide und mich jeden abend in den Schlaf weine... oder einfach in die Uniklinik gehen? Was ist wenn die Studie gar nicht hilft??? der Aissistenz-Arzt der Studie meinte, es könnte passieren, dass ich anfänglich in eine Gruppe komme, wo das Präparat schwächer ist und vllt nicht die gewünschte Wirkung erzielt, aber nach spätestens 3 Monaten kriegen alle das wirksame Präparat.... heißt es da nun wirklich Zähne zusammen beißen und den Sommer abhacken? Danke für eure Hilfe!!! Beste Grüße Evelyn
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Homöopathie bei Schuppenflechte – so ist der aktuelle Stand
Rolf Blaga erstellte ein Artikel in Therapien
Immer wieder wird gefragt, ob Homöopathie bei Schuppenflechte helfen könnte. Es gibt viele Ratschläge und Hinweise dazu im Internet. Aber uns ist nur eine einzige wissenschaftliche Studie aus 2008 bekannt, in der untersucht wurde, ob und wie erfolgreich eine homöopathische Behandlung sein kann. Die Patienten wurden zwei Jahre lang begleitet und immer wieder befragt. Die 45 teilnehmenden Ärzte mussten ein zertifiziertes Training in klassischer Homöopathie und mehr als drei Jahre Erfahrung in ihrer Arbeit haben. Das Ergebnis ist ernüchternd: Nur 24 Prozent der Psoriatiker gaben an, erfolgreich behandelt worden zu sein. Aber es war nicht eindeutig nachzuweisen, welchen Anteil die Globuli daran hatten. Am Anfang stand eine ausführliche ärztliche Besprechung – durchschnittlich 127 Minuten, also mehr als zwei Stunden lang – gefolgt von eine Analyse des Falls. Der erste Fragebogen wurde dem Patienten von ihrem Studienarzt ausgehändigt. Die Patienten sandten ihn vor der Behandlung in einem versiegelten Umschlag direkt zum Studienzentrum. Von dort bekamen sie nach drei, zwölf und 24 Monaten Folge-Umfragebögen zugesandt. Die Teilnehmer sollten ganz allgemein den Erfolg einer homöopathischen Behandlung bei verschiedenen Krankheiten bewerten. Von den insgesamt 3.981 Patienten hatten 82 eine Psoriasis. Die Forscher wollten ausdrücklich nicht untersuchen, welches homöopathische Mittel wie gut bei einer konkreten Krankheit wirkt. Ergebnisse der Homöopathie-Studie Bei 34,4 Prozent der Patienten mit Schuppenflechte verbesserte sich die Krankheit um mindestens 10 Prozent. 24 Prozent fühlten sich als geheilt oder um 50 Prozent und mehr gebessert. Die Patienten bekamen 83 unterschiedliche Globuli in verschiedenen Potenzen. Das Durchschnittsalter betrug 41,6 Jahre. Parallel zur homöopathischen Behandlung durften die Patienten ihre bisherigen Medikamente weiterhin anwenden. Die deutlichste Besserung der Diagnosen und medizinischen Beschwerden wurde in den ersten drei Monaten beobachten. Die Schuppenflechte besserte sich dabei aber langsamer als die anderen Krankheiten. 28 Prozent der Patienten setzten die homöopathische Behandlung am Ende der Studie fort. Schweregrad und Lebensqualität bewerteten die Patienten auf einer Skala von 1 bis 10 – am Anfang und am Ende der Studie. Objektive Psoriasis-Messgrößen wie PASI oder DLQI wurden nicht erhoben. Es wurde auch nicht dokumentiert, ob die homöopathische Behandlung bei schwer Betroffenen genauso erfolgreich war wie in leichteren Fällen. Eine Kontrollgruppe, die Schein-Globuli nahm, gab es nicht. Fast alle Patienten hatten neben der Schuppenflechte andere Krankheiten, und auch die waren meist chronischer Natur. Die Krankheiten waren zuvor meist schulmedizinisch behandelt worden und bestanden zwischen 2,8 und 28,1 Jahren. Neben der Psoriasis plagten die Teilnehmer vor allem Migräne (11 Prozent) Heuschnupfen (9,8%) Psoriasis arthritis (7,3 Prozent) Bluthochdruck (6,1 Prozent) und chronische Nasennebenhöhlen-Entzündung (6,1 Prozent). Homöopathie nur therapiebegleitend erfolgreich? Von einer "erfolgreichen" Behandlung spricht man überhaupt erst dann, wenn sich die Psoriasis um mindestens 50 Prozent verbessert hat (PASI 50). Das erreichten in der Studie nur 24 Prozent der beteiligten Psoriatiker. Dieser Wert liegt am untersten Ende der Erfolge, die Wissenschaftler für Placebos herausgefunden haben: Bei 20 bis 50 Prozent der Patienten wirken Placebos – selbst wenn vorher angekündigt wurde, dass es sich um ein Scheinmedikament handelt. Ganz davon abgesehen, dass heutige Psoriasis-Medikamente bei der großen Mehrheit der Patienten Verbesserungen von 75, 90 oder sogar 100 Prozent erreichen. Andersherum zeigt die Studie, dass die homöopathische Behandlung bei 76 Prozent der Patienten die Psoriasis überhaupt nicht oder nur gering verbessert hat. Problematisch ist vor allem, dass die Patienten neben den homöopathischen Mitteln auch ihre bisherigen Medikamente weiter verwenden durften. Das heißt im Klartext, die homöopathischen Mittel sind in dieser Studie lediglich als therapiebegleitende Maßnahme eingesetzt worden. Wissenschaftlich wurde nicht sauber geklärt, welches der Präparate im Endeffekt die Verbesserung bewirkt hat. Die Autoren weisen folgerichtig darauf hin, dass die Studie nicht beweist, dass es die Globuli waren, die auf die Schuppenflechte gewirkt haben. Sie zeige lediglich, dass bei einem Teil der Patienten die typische homöopathische Behandlung mit intensiver Befunderhebung, langen Gesprächen und Mut machendem Optimismus erfolgreich war – wenn auch nur subjektiv gemessen. "Nicht mehr als Placebo" Das bestätigte Professor Claudia Witt, die wesentlich an dieser Untersuchung beteiligt war. Sie sagte in einem Interview mit der 3sat-Sendung „nano“ am 27.10. 2010, „dass Homöopathie nicht mehr als ein Placebo ist“. Zwar gehe es den Patienten danach besser, aber es „gibt keine einzige Studie, in der überprüft wird, inwieweit die Erwartungshaltung der Patienten auf das Studienergebnis einwirkt.“ Diese Aussage ist deshalb so beachtlich, weil Professor Witt an der Berliner Charité eine Stiftungsprofessur zur Erforschung der „Komplementär“-Medizin hatte. Die wurde mit fünf Millionen Euro über fünf Jahre von der Karl und Veronica Carstens-Stiftung bezahlt, einer der einflussreichsten Lobby-Organisationen zur Förderung von Naturheilkunde und Homöopathie. Erfahrungen einer Heilpraktikerin In der "Allgemeinen Homöopathischen Zeitung" schildert Gabriele Willig aus Ilmenau, Doktor der Agrarwissenschaften (?), den Fall eines Patienten, der eine "klassische" Schuppenflechte mitbrachte – auf dem Kopf, an Ellenbogen, Knien und Unterschenkeln. Sie kam zu dem Schluss, dass der Mann sich zum größten Teil selbst einschränkte. Die Schuppenflechte "erfüllte die Funktion eines äußeren Panzers, der einen Austausch mit der Umwelt verhinderte". Er habe praktisch nur verstandesmäßig gelebt und sich von seiner Gefühlswelt abgekoppelt. Nach einer homöopathischen Behandlung könne er seine Gefühle erleben und ausdrücken. Die Beziehung mit der Familie habe "eine ganz andere Qualität" erhalten. In Stresssitautionen flamme die Psoriasis allerdings immer wieder auf. Dr. sc.agr. Willig erhebt an keiner Stelle einen weitergehenden Anspruch als die Schilderung eines Einzelfalls. Interessante Artikel zum Thema Homöopathie Zahlen zu Heilpraktikern und Homöopathie (Hamburger Abendblatt, 05.04.2014) Das Hamburger Abendblatt beschäftigt sich mit Homöopathie. Interessant sind nicht die unkritisch hingenommenen Aussagen der Heilpraktiker, sondern dass es mal ein paar Zahlen gibt: Eine Heilpraktiker-Praxis macht im Schnitt 50.000 Euro Umsatz im Jahr - macht 4.167 Euro pro Monat. Umsatz, nicht Gewinn. Kosten, Steuern etc. gehen davon noch ab. Im Jahr 2012 wurden in Deutschland homöopathische Mittel im Wert von 500 Millionen Euro verkauft. (Im Vergleich: 32 Milliarden Euro Umsatz hat die Pharmaindustrie im Jahr 2011 in Deutschland gemacht. Quelle: "Pharma-Daten 2012", Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V., Seite 33 Kerosin im Kügelchen (Süddeutsche Zeitung, 29.11.2012) Viele Menschen halten die Homöopathie für ein besonders sanftes Heilverfahren, das angeblich die Heilkräfte der Natur nutzt. Aufgrund der sogenannten Potenzierung der Ausgangsstoffe sind Nebenwirkungen unwahrscheinlich. Doch wenn diese Verdünnung zu schwach ist, kann es gefährlich werden. Alternativmedizin-Forscher Edzard Ernst legt sich mit Prinz Charles an (Zeit Wissen, 28.01.2012) Edzard Ernst erforscht die Alternativmedizin mit wissenschaftlichen Methoden – und ernüchternden Resultaten. Damit hat er sich viele Feinde gemacht, bis ins britische Königshaus. Als seine Universität ihn loswerden wollte, kam es zum Machtkampf. "Aber es wirkt doch auch bei Tieren" (Spiegel online, 04.02.2011) Homöopathie-Anhänger haben ein Lieblingsargument: Homöopathie wirke auch bei Kindern und Tieren, und die könnten sich nichts einbilden. Das aber könnte ein Irrtum sein. Weitere Lese- und Gucktipps zum Thema Diskussionen in unserem Forum: Homöopathie bei Schuppenflechte – Erfahrungen "Homöopathie wirkt*" – Video vom ZDF Magazin Royale "Homöopathie" – was sie will und was sie kann. Übersicht der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e.V. Homöopathie - Heilung oder Humbug? – Doku im SWR, 29.01.2020 Homöopathie-Gesetz: Deutschlands schlechtestes Gesetz – maiLab, 12.07.2019 Buch "Homöopathie - die Fakten [unverdünnt]" (2018) das Buch "SCHMU - Schein-Medizinischer Unfug" (2019) das Buch "Heikel oder heilend: Homöopathie neu gedacht" (2015) Informationsnetzwerk Homöopathie - Wir klären Sie auf, Sie haben die Wahl Regasinum antallergicum – wenig bekannt, einige Erfolge Quelle Claudia Witt u.a.: "Homeopathic treatment of patients with psoriasis--a prospective observational study with 2 years follow-up" im "Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology", Mai 2009
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Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte, Psoriasis arthritis und dem ganzen Rest