Kim Kardashian hat sie, Britney Spears auch: Die Psoriasis macht vor Prominenten nicht halt. Die Frage "Warum grade ich?" ist also müßig. Und es gibt sie schon ewig: Unter den in der Bibel erwähnten „Aussätzigen“ waren wahrscheinlich Psoriasis-Kranke, denen es nach einem Bad oft besser ging.
Heute sind wir viel weiter. In Deutschland haben wir eine Fülle von Behandlungsmöglichkeiten, die dazu noch ständig erweitert werden: Wie aber wäre es, wenn ich ich mich als Patient direkt an der Forschung beteiligen könnte? Ein Träumchen? Nicht mehr!
Am Weltpsoriasistag am 29.10.2025 trafen sich im Hörsaal der Uni Frankfurt weit mehr als 150 Teilnehmer, um neue Möglichkeiten in der Forschung zu erfahren und darüber zu diskutieren. Und das war äußerst unterhaltsam und spannend!
Klar wurde an dem Abend: Trotz vieler Möglichkeiten bleiben für Ärzte viele Fragen offen – und das Wissen der Patienten ist oft lückenhaft. Verstehen Ärzte und Patienten überhaupt dasselbe unter einem zufriedenen Patienten? Wird eigentlich ganzheitlich genug gedacht?
Vieles wird noch gar nicht verstanden in der Psoriasis, die Zusammenhänge für die Auslöser sind zum Teil unklar. Die Ernährung spielt eine große Rolle, die Lebensweise auch, die Triggerpunkte können im der Psche liegen. Aber wie interagiert die Haut mit den anderen Organen? Warum hat der eine zum Beispiel zusätzlich Morbus Crohn, der andere zusätzlich Psoriasis Arthritis? Und wäre es da nicht sinnvoll, wenn eine solche Krankheit, die lebenslang bestehen bleibt, weiter erforscht würde?
Die Nebenwirkungen von Medikamente sind häufig noch so stark, dass die Therapie abgebrochen wird. Auch das ist ein Problem. Da ist Forschung nötig. Diese Lücke will man in Frankfurt schließen. Dort geht ein Duo an den Start, das zu neuen Optionen und verbesserten Therapien forschen wird.
Patienten beraten die Forscher
Zur Klärung dieser Fragen und vieler mehr arbeiten Ärzte aus den Fachgebieten Dermatologie, Rheumatologie und Gastroenterologie in Frankfurt in der 4D-Entzündungsklinik. Sie wollen unter einem Dach die chronisch-entzündlichen Erkrankungen optimieren, die sich aus den jeweiligen Fachgebieten ergeben.
Die Ärzte wollen dabei nicht unter sich bleiben: Ein Patientenbeirat wurde gegründet, damit die Kommunikation im Fluss bleibt. Im Projekt IMPACT (Inflammation Medicine Patients Actice in Research) wird an mehreren Terminen im Jahr von Forschenden und interessierten Patienten zusammen geforscht. Letztere werden als als Co-Forschende einbezogen.
Patienten gesucht, die mitforschen wollen
Bisher machen an der Studie des Fraunhofer Instituts 5200 Menschen europaweit mit. Um die Studie perfekt zu machen, werden bundesweit weitere Studienteilnehmer gesucht. Je mehr teilnehmen, umso abgesicherter das Ergebnis.
Es werden Immunprofile erstellt, damit die Behandlung individueller und gezielter auf den Patienten abgestimmt werden kann. Ziel ist eine schnellere und bessere Therapie mit Hilfe neuester Forschungsmöglichkeiten.
Wer sich hierfür interessiert, muss nicht in Frankfurt wohnen. Kontakt aufnehmen kann jeder hier:
Fraunhofer-Institut für Translationale Medizin und Pharmakologie ITMP
Abteilung Klinische Forschung
Theodor-Stern-Kai 7
60596 Frankfurt
Telefon 069/6301 73 02
E-Mail-Adressen
Sekretariat des Studienzentrums: Heike.lembach@itmp.fraunhofer.de
Studienkoordination: Sabins Zierof (sabina.zierof@itmp.fraunhofer.de) und Dr. Michaela Reichenzeller (michaela.reichenzeller@itmp.fraunhofer.de)
Angelika Busch

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