Eine Therapie für Menschen mit Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis ist die mit verschiedenen TNF-Alpha-Blockern, neudeutsch auch "Biologics" genannt. Diese Medikamente sind für diejenigen gedacht, die sehr schwer betroffen sind und bei denen andere Therapien nicht mehr anschlagen ("austherapierte Fälle").
Aber auch die Biologika sind keine Wundermittel: Sie helfen nicht in jedem Fall. Es gibt Patienten, bei denen sie äußerst erfolgreich sind, andere profitieren gut davon. Aber bei allen zugelassenen Biologika gibt es auch eine mehr oder weniger große Gruppe von Patienten, bei denen die Biologika überhaupt nicht anschlagen. Selten wird ein Arzt dann bei dem Patienten noch ein anderes Biologika ausprobieren. Die Krankenkassen verlangen für diese teuren Medikationen eine aufwändige Dokumentation, die sich nicht jeder Arzt mehrmals zumuten wird.
An einer Studie in 71 Zentren in Deutschland haben 819 Patienten teilgenommen, die wegen ihres Rheumas ("rheumatische Arthritis") erfolglos mit Infliximab (Remicade) und / oder Etanercept (Enbrel) behandelt worden sind. Diese Personen hatten das Biologika entweder nicht vertragen oder es hat bei ihnen nicht gewirkt. Daraufhin wurden sie 12 Wochen mit Adalimumab (Humira) behandelt.
Bei 61 % der Patienten verbesserten sich die rheumatischen Symptome um 20 %, bei 33 % um 50 %. Selbst nur 20 % weniger Schmerzen und 20 % mehr Beweglichkeit verbessern das Lebensgefühl von Menschen, bei denen jahrelang überhaupt keine Besserung eingetreten ist. Eine kleine Gruppe von 13 % profitierte besonders stark von dem Wechsel: Bei diesen Rheumatiker kam die Krankheit fast völlig zum Stillstand (DAS28<2,6).
Das Ergebnis gilt für Rheumatiker. Es sagt nichts darüber aus, ob es auch Hoffnungen für Menschen mit Gelenk- oder Haut-Psoriasis gibt, die schon einmal vergeblich mit einem Biologika behandelt wurden. Betroffene Patienten sollten auf jeden Fall mit ihrem Arzt darüber sprechen.
Es wäre auch interessant zu untersuchen, ob Patienten, die vergeblich mit Adalimumab (Humira) behandelt wurden, von einem Wechsel zu Infliximab (Remicade) oder Etanercept (Enbrel) profitieren könnten.
Quelle: Abbott (Hersteller von Humira), zitiert in Pharmazeutische Zeitung 50/2005 und in journal med vom 13.12.05
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