Zasocitinib (auch bekannt als TAK-279) ist ein neuer Wirkstoff, der als Tablette einmal täglich eingenommen wird und vielversprechende Ergebnisse in Studien für die Behandlung von Schuppenflechte und Psoriasis arthritis gezeigt hat.
Bildlich gesprochen, wird die Wirkung so erklärt: Im menschlichen Körper arbeitet ein Team von Botenstoffen, die Entzündungen auslösen können. Ein bestimmter Teil dieses Teams, das sogenannte TYK2-Enzym, spielt bei Psoriasis und Psoriasis arthritis eine wichtige Rolle. Zasocitinib ist so etwas wie ein hochspezialisierter „Bremser“, der genau dieses TYK2-Enzym hemmt. Das Besondere daran ist, dass es dies extrem gezielt tut, ohne andere, verwandte Enzyme (JAK1, JAK2, JAK3) stark zu beeinflussen. Diese anderen Enzyme sind wichtig für viele Körperfunktionen – wenn sie gehemmt werden, können mehr Nebenwirkungen auftreten.
Die sehr hohe Zielgenauigkeit von Zasocitinib wird als großer Vorteil für die Sicherheit angesehen. Das Risiko von Nebenwirkungen, die durch die Hemmung anderer, breit wirkender Enzyme entstehen könnten, wird minimiert, heißt es.
Zudem bleibt Zasocitinib nach der Einnahme sehr lange im Körper aktiv. Modellierungen zeigen, dass die Wirkung nach einer täglichen Dosis 24 Stunden lang anhält. Das bedeutet, dass der Wirkstoff den ganzen Tag über effektiv gegen die Entzündung arbeitet.
Studienergebnisse und Wirksamkeit
Zasocitinib wurde in sogenannten Phase-2b-Studien getestet, sowohl bei Psoriasis der Haut als auch bei Psoriasis arthritis der Gelenke:
Bei Psoriasis (Haut)
An der Studie nahmen 259 Patientinnen und Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Schuppenflechte teil. Sie erhielten 12 Wochen lang einmal täglich eine Zasocitinib-Tablette (in verschiedenen Dosierungen: 2 mg, 5 mg, 15 mg oder 30 mg) oder ein Placebo (ein Scheinmedikament ohne Wirkstoff).
- Nach zwölf Wochen erreichten in den höheren Dosen 68 Prozent (bei 15 mg) und 67 Prozent (bei 30 mg) der Patienten eine PASI 75-Verbesserung (das bedeutet eine Verbesserung des Hautzustands um mindestens 75 Prozent). In der Placebogruppe waren es nur sechs Prozent.
- Ein Drittel (33 Prozent) der Patienten in der 30-mg-Gruppe erreichte nach zwölf Wochen eine PASI 100-Verbesserung – also eine vollständige Erscheinungsfreiheit der Haut.
- Die Wirkung setzte bereits nach vier Wochen ein und hielt bis Woche 12 an.
Bei Psoriasis arthritis
Eine weitere Studie untersuchte Zasocitinib bei 290 Patientinnen und Patienten mit aktiver Psoriasis arthritis. Auch hier wurden verschiedene Dosen (5 mg, 15 mg oder 30 mg) oder Placebo über 12 Wochen einmal täglich verabreicht.
- Das wichtigste Ergebnis war die ACR20-Ansprechrate (eine Verbesserung der Gelenksymptome um mindestens 20 Prozent). Nach 12 Wochen erreichten 53,3 Prozent (bei 15 mg) und 54,2 Prozent (bei 30 mg) der Patienten unter Zasocitinib diesen Wert, verglichen mit 29,2 Prozent in der Placebogruppe.
- Auch bei stärkeren Verbesserungen der Gelenksymptome (ACR50) und bei der Hautbeteiligung (PASI 75 bei Patienten mit relevanter Hautfläche) wurden gute Ergebnisse erzielt.
- Man beobachtete schnelle Verbesserungen der Gelenk- und Hautsymptome bereits nach 2 Wochen.
Sicherheit und Verträglichkeit
Zasocitinib zeigte in den Studien ein günstiges Sicherheitsprofil und wurde insgesamt gut vertragen. Die meisten Nebenwirkungen waren mild bis moderat.
Häufig genannte Nebenwirkungen waren COVID-19, Akne und Durchfall. Bei Psoriasis arthritis wurden auch Schnupfen und Kopfschmerzen genannt.
Ein besonders wichtiger Punkt ist, dass in den Studien keine schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Ereignisse, Blutgerinnsel oder schwere Infektionen beobachtet wurden, die manchmal mit anderen Medikamenten, den sogenannten JAK-Inhibitoren, in Verbindung gebracht werden. Die hohe Selektivität von Zasocitinib für TYK2 wird als Grund für dieses vorteilhafte Sicherheitsprofil gesehen.
Es gab keine Hinweise darauf, dass die Nebenwirkungen mit einer höheren Dosis zunahmen, und auch die Laborwerte zeigten keine klinisch bedeutsamen Veränderungen.
Vergleichstherapien und Ausblick
Zasocitinib wurde im Labor direkt mit dem bereits zugelassenen TYK2-Hemmer Deucravacitinib und anderen JAK-Hemmern (wie Baricitinib, Upadacitinib und Tofacitinib) verglichen. Zasocitinib zeigte dabei eine deutlich höhere Zielgenauigkeit und stärkere Wirkung als diese Vergleichsmedikamente. Es wird angenommen, dass es die TYK2-Signalgebung im Körper deutlich effektiver und länger hemmen kann als Deucravacitinib.
Derzeit laufen in den USA Phase-3-Studien für Zasocitinib. In diesen größeren Studien wird Zasocitinib unter anderem direkt mit einem bereits zugelassenen Psoriasis-Medikament namens Apremilast sowie mit Placebo verglichen. Das Ziel ist es, die langfristige Sicherheit und Wirksamkeit weiter zu bestätigen.
Studien mit Zasocitinib in Deutschland
Im US-Verzeichnis klinischer Studien werden in Deutschland fünf Adressen gelistet, an denen eine Studie zur Anwendung bei Psoriasis arthritis geplant ist. Davon werden demnach nur im Rheumazentrum Ruhrgebiet in Herne schon Patienten in die Studie eingeschlossen. Hier ist der Eintrag. Erkundigen kann man sich dort unter Telefon (02325) 592-707. In einem weiteren Eintrag sind acht Adressen aufgeführt, aber auch dort scheinen (noch) keine Patienten aktiv an der Studie teilzunehmen.
Studien zur Anwendung von Zasocitinib bei Schuppenflechte sind offenbar im Moment alle "dicht". Im besagten Verzeichnis klinischer Studien ist nur ein Ort in den USA gelistet.
Das Wichtigste zum Anhören
Hinweis: Diese Unterhaltung wurde mithilfe künstlicher Intelligenz erstellt. Grundlage waren viele Artikel über den Wirkstoff und seine Entwicklung, Studienergebnisse, Beiträge in Fachjournalen und ähnliches. Wir haben den Inhalt überprüft.
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