Suchen und finden
Beiträge zum Thema 'Beziehung'.
7 Ergebnisse gefunden
-
"Es gibt schlimmere Krankheiten." T-Shirts oder Röcke lassen zwar sehen, womit sie sich herumplagt, doch Sabine W. schenkt der Psoriasis nicht viel Beachtung. Der Erfahrungsbericht einer Betroffenen. Ich hatte als Kind und Jugendliche nie Probleme mit der Haut, auch in der Pubertät nicht. Mit 28, da trennte sich mein langjähriger Freund von mir, aus heiterem Himmel. Damals traten erstmals Flecken auf, an den Ellenbogen. Aber es war Spätherbst, und ich dachte, das könnte bei der Jahreszeit schon mal vorkommen. Aus der Apotheke holte ich mir eine Fettsalbe. Nach zwei Monaten war auch alles wieder weg. Ein halbes Jahr später schlug die Psoriasis dann richtig zu: Ellenbogen, Kniekehlen und der Kopf sind bis heute befallen. Nicht schlimm, aber so, dass man es mitbekommt, wenn ich T-Shirts oder Röcke trage. Ich kümmere mich allerdings auch nicht so sehr drum. Gibt schlimmere Krankheiten. Eine Eucerin-Salbe aus der Apotheke glättet alles, so gut es geht. Das reicht mir.
-
- Beziehung
- Erfahrungsberichte
-
(und 3 mehr)
Markiert mit:
-
Yvonne ist mit der PSO aufgewachsen und empfindet sie nicht als "richtige" Krankheit. "Ansonsten lebe ich so, wie es andere junge Menschen in meinem Alter auch tun." Der Erfahrungsbericht einer Betroffenen – mit einem Urlaubstipp. Zu meiner PersonIch lebe seit 13 Jahren mit dieser "Krankheit", wobei ich eigentlich finde, daß ich noch recht harmlos im Gegensatz zu anderen Leuten mit PSO bin. Das heißt nicht, daß ich nur kleine, vereinzelte Stellen habe. Naja ich bin halt mit der PSO aufgewachsen und empfinde sie nicht als "richtige" Krankheit. Ich habe eigentlich nie richtig negative Erfahrung damit gemacht. Mit der Zeit lernt man, mit der PSO zu leben und arrangiert sich mit ihr. Ich trage selten dunkelblaue und schwarze Kleidung (läßt mich eh so blaß aussehen!), sondern lieber Fliedertöne, beige, grau, etc. Ansonsten lebe ich so, wie es andere junge Menschen in meinem Alter auch tun. Ich gehe im Sommer ins Freibad, ziehe einen Bikini und kurze, luftige Kleidung an und wenn mich jemand anstarrt, starre ich halt zurück. Mein Freund regt sich zwar immer über solche Leute auf, aber ich nehme es gelassen hin, weil ich es so von klein auf gewöhnt bin.Meine PsoriasisIch habe jetzt nicht den ganze Körper komplett mit PSO-Stellen, aber die Stellen, die ich habe, sind sehr großflächig und über den ganzen Körper verteilt.Ich habe an beiden Schienenbeinen (von unten bis ca. 3 cm vor der Kniescheibe), am linken Oberarm (14,5 cm hoch und 8 cm breit), unter der linken Brust (11 cm hoch und 8 cm breit), am Rücken viele vereinzelte kleine Stellen, am linken Unterarm (8 cm lang und 3 cm breit) und die üblichen Stellen an den Ellbogen und der Kopfhaut (besonders schlimm ist der Haaransatz an der Stirn (die Stelle ist etwas größer und breiter als ein 5 DM Stück) PSO. Obwohl einige dieser Stellen recht groß sind habe ich keine Probleme damit. Das liegt wohl daran, daß ich die PSO schon so lange habe. Seit dem April diesen Jahres habe ich allerdings eine große Fläche der PSO zwischen den Brüsten (ich habe eine große Oberweite) und unter den Brüsten in der Hautfalte. Gerade diese Stellen sind sehr empfindlich und reißen schnell ein. Diese Erfahrung habe ich Mitte Mai gemacht. 7 Wochen vor meinem Urlaub hatte ich eine offene PSO-Wunde, die einfach nicht heilen wollte. Ich habe alles mögliche versucht von Bepanthen Wund- und Heilsalbe über Fettcremes. Mir blieb also nur noch der Weg zum Hautarzt. Der verschrieb mir dann eine "leichte", vom Apotheker angemischte Cortisonsalbe. Und tatsächlich... die offene Wunde heilte ab und die Schuppenflechte verschwand dort. Hat vielleicht jemand einen Tip für eine Creme oder sonstiges die den Juckreiz behebt? An solchen Stellen verfluche ich meine PSO, aber ändern kann ich daran eh nichts und ich möchte auch nicht immer die Cortison-Salbe nehmen. Mein UrlaubstipBevor ich am 29.6. in die Türkei geflogen bin, bin ich 2 1/2 Wochen vor dem Abflug ins Sonnenstudio gegangen, um einer Sonnenallergie vorzubeugen. Innerhalb dieser 2 Wochen bildete sich die Schuppenflechte an meinem Haaransatz, am linken Oberarm, die Stelle unter der linken Brust sowie an den Schienenbeinen und dem Rücken zurück. Die Stelle am linken Oberarm war vorher extrem dick verschuppt...nach der Sonnenbank war sie glatt wie meine "gesunde" Haut.Naja mein Türkei-Aufenthalt war jedenfalls richtig gut für meine PSO. Nach nur 4 Tagen Strand, Sonne und Mittelmeer bildete sie sich super zurück. Es sind nur noch Umrisse bzw. die hellen Hautstellen zu sehen. So langsam, nachdem ich 5 Wochen wieder zuhause bin, kommen aber leider die ersten Stellen (Haaransatz und zwischen der Brust) wieder zurück. Um zu Verhindern, daß es wieder so extrem wird, habe ich mir jetzt vorgenommen mind. 1-2 in 14 Tagen unters Solarium zu gehen. Habe gemerkt wie gut es mir und meiner PSO tut. Schließlich bewirken die UV-Strahlen gute Laune, helfen der Haut und der Sommerbräune hilft es auch noch ein bißchen um länger zu bestehen. Ich weiß nur eins, daß ich nächstes Jahr auf jeden Fall wieder in die Türkei fahren werde! Kann ich nur jedem empfehlen! Jüngeren Leuten empfehle ich allerdings nicht Side, wie Uwe A. in seinem Erfahrungsbericht rät (P.S. Das Hotel Hane ist nicht so toll! Trotz AI ist das Essen nicht zu empfehlen!!!), sondern lieber nach Alanya zu fahren! Dort ist der Strand zwar leicht kieselig und im Wasser teils felsig, dafür wir für das Nachtleben viel mehr geboten! (Kleiner Tip am Rande!!!) Daß die PSO in Schüben auftritt kann ich von mir nicht behaupten. Bei mir ist sie das ganze Jahr über da. Es kommen zwar manchmal ein paar Stellen hinzu aber daß Stellen ganz verschwinden kann ich nicht sagen. Ich merke nur, daß die Schuppenbildung im Winter extremer ist als im Sommer, aber das liegt wohl an der fehlenden Sonneneinstrahlung. Nahrung - Ich esse was mir schmecktBei meiner Ernährung achte ich jetzt nicht darauf, was ich mit meiner PSO essen darf und was nicht. Ich weiß wohl, daß man Schweinefleisch meiden sollte, aber da ich eh nur Puten- oder Hühnerfleisch esse (schmeckt mir einfach besser!). Dafür liebe ich aber Knoblauch und scharfe Gewürze umsomehr.ArbeitIn Bezug auf meine Arbeitskollegen und meinen Chef kann ich nichts Negatives sagen. Sie waren alle sehr aufgeschlossen und interessiert an dem Thema. Keiner hat abwertend oder mitleidig darüber gesprochen. Sie haben sogar gesagt, daß sie es bewunderndswert finden, daß ich im Sommer Oberteile ohne Ärmel und kurze Sachen trage.BeziehungFrüher habe ich immer gedacht, daß ich keinen Freund finden würde, der die PSO akzeptieren und tolerieren würde. Ich habe immer gedacht, daß man mit dieser Krankheit nie geliebt werden und eine "richtige" Beziehung führen würde. Doch ich wurde eines Besseren belehrt....... ;-)) ...denn heute auf den Tag genau bin ich seit 1 Jahr und 8 Monaten mit meinem Schatz glücklich und ihn stört die PSO in keinster Weise. Ich kann nur jedem den Mut machen, daß es für ihn "dort draußen" sicherlich jemanden geben wird, der ihn trotz PSO liebt und achtet!MedikamenteIch habe in meiner PSO-Laufbahn schon allerhand an Medikamenten ausprobiert und kann mich nicht an die Namen aller erinnern (schließlich war ich ja noch recht jung!!!)... ich weiß nur daß ich jede Menge, von meinem Hautarzt selbst zusammengestellte Cremes und Salben verpaßt bekam.Die PSO trat bei mir als erstes in (!!) den Ohren auf. Mein Hautarzt dachte, wie es anscheinend viele Ärzte tun, an ein Ekzem. Ich bekam also eine Salbe und die Stellen verschwanden wieder. Doch das "Glück" währte nicht lange, denn nach ein paar Woche "blühten" diese Stellen abermals. Mein Hausarzt wußte sich nicht weiter zu helfen und schickte mich zu einem Hautarzt. Ganz zu Anfang war ich bei einem Hautarzt, der mich nach dem ersten Betrachten, sofort Bestrahlen ließ. Danach wollte er mir Cortison andrehen! Dank meiner Mutter, die dies verhinderte, bin ich dann zu einem Hautarzt gewechselt, der erst natürliche Mittel ausprobiert bevor er Cortison verschreibt. Er verschrieb mir allerhand Salben, darunter auch Curatoderm, Teersalbe (wie sie bestimmt schon fast jeder ausprobiert hat), Öl-Emulsionen, Terzolin für die Kopfhaut... doch nichts von alledem half... Ein besonderer "Reinfall" war die Salbe PSORIGON aus den USA. Diese Creme (100 ml) hat erstmal einen happigen Preis von 96,84 DM und bringt nur die Veränderung, daß die Schuppen verschwinden. Man darf diese Salbe allerdings nur auf der schuppigen Haut auftragen! Sind keine Schuppen mehr vorhanden, brennt die Salbe wie Feuer. Ich habe damals den Fehler gemacht und habe sie dann auf die nicht schuppigen Stellen aufgetragen, das brannte derart stark, daß ich dachte, mir würde jemand ein Feuerzeug an die Haut halten. Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit dieser Creme gemacht? Nachdem ich jahrelang alles Mögliche ausprobiert habe, habe ich mich dazu entschlossen nicht viel an meiner PSO zu machen. Ich creme sie mit Feuchtigkeitscreme ein und gehe unters Solarium. Wenn es juckt, kratze ich auch, warum soll ich mich beherrschen, wenn es mich wahnsinnig macht. Viele "normale" Menschen können das nicht verstehen, aber ich glaube, daß mich viele Psoriatiker verstehen! Zwischenzeitlich habe ich auch mal Ringelblumensalbe und Vaseline benutzt, aber durch die Fetthaltigkeit dieser Cremes hatte meine Haut ein erhöhtes Verlangen nach Feuchtigkeit. Wenn ich sie mal nicht so regelmäßig eingecremt habe, ist die Haut eingerissen. Fumaderm - nichts für michIm Februar diesen Jahres habe ich dann von der vielversprechenden Fumaderm -Therapie gehört. Ich bin dann also mir nichts dir nichts zu meinem Hautarzt marschiert und wollte diese "Wundertabletten" verschreiben lassen. Doch mein Hautarzt wollte erst einmal meine Blutwerte haben. Als diese dann in Ordnung waren, bekam ich das heißersehnte Rezept (Obwohl mein Hautarzt davon gar nicht überzeugt war. Er meinte,daß Fumaderm nicht so toll wäre, wie alle glauben und daß viele seiner Patienten die Tabletten wieder absetzen würden.).Voller Vorfreude begann ich dann mit der Einnahme von Fumaderm Initial...ich hatte keine von den genannten Nebenwirkungen, bis auf ein oder 2 mal die sogenannten Flushs. Ich war auch richtig glücklich, als ich nach 2 Wochen (so schnell!!!) positive Veränderungen feststellte. Nachdem diese Packung dann leer war, ging ich wieder hin und ließ mir die "richtigen" Fumaderm -Tabletten verschreiben. Doch schon in der zweiten Woche bekam ich die Nebenwirkungen zu spüren. Ich bekam Magenkrämpfe, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen und Übelkeit. Ich konnte nachts bzw. abends nicht liegen und nicht schlafen, solche Schmerzen hatte ich. In dieser Zeit fehlte ich öfters auf der Arbeit, weil ich nicht wußte woher das kam. Ich ging also zu meinem Hausarzt, der mir aber riet die Tabletten weiter zu nehmen und zusätzlich verschrieb er mir krampflösende Zäpfchen (komisches Gefühl... hatte zuletzt als kleines Kind Zäpfchen). Nachdem die Schmerzen nicht nachließen, setzte ich Fumaderm ab und siehe da... die Schmerzen waren wie weggeblasen. Nach einer Woche fing ich wieder mit der Einnahme von Fumaderm an... und die Schmerzen kamen wieder. Da habe ich für mich persönlich entschieden, daß ich lieber so mit der Schuppenflechte lebe, als andauernd diesen Schmerzen ausgesetzt zu sein. Hierfür hatte mein Hautarzt auch vollstes Verständnis (was sollte er auch sonst sagen!)... Ich kann nur jedem raten, es sich gründlich zu überlegen, ob er die Nebenwirkungen,die die Einnahme von Fumaderm mit sich bringen, eingehen will oder nicht. Ich habe mich dagegen entschieden, aber ich glaube, daß andere von Euch die PSO schlimmer und extremer als ich haben und es dafür tun würden... es ist jedem selbst überlassen! Naja ... mein Fazit ist mittlerweile, daß ich die PSO so lasse wie sie ist (außer die Flächen reißen auf) und creme mich ganz normal mit einer Feuchtigkeitslotion ein. Ich halte nichts von den ganzen "Wundersalben"...die PSO kommt eh wieder... Was ich noch an Pflegeprodukten empfehlen kann ist die '"Aqeo"-Reihe, die in Apotheken erhältlich ist. Diese Salben versorgen die Haut mit reichlich Feuchtigkeit und lindern den Juckreiz. Zudem sind sie, im Gegensatz zu anderen Produkten, noch im erschwinglichen Bereich (kein Teil der Reihe kostet mehr als 15 - 16 DM). Ist echt einen Versuch wert. Vielleicht hilft es Euch ja auch. Was mich allerdings interessiert, ist diese Impfung gegen bwz. für die PSO, die zur Zeit in den USA erprobt wird. Wer weiß, vielleicht hilft uns das... Yvonne
-
Wer krank ist, geht zum Doktor – denkt man. Aber es kursieren Zahlen, dass 40 Prozent der Menschen mit Psoriasis überhaupt nicht zum Arzt gehen. "Na und?" könnte man denken. "Ist doch gut, wenn es auch ohne geht." Die Wirklichkeit sieht anders aus. In vielen Fällen haben diese Patienten ihr Vertrauen in die sogenannte Schulmedizin verloren. Sie haben die Suche nach einem "guten Arzt" aufgegeben. Trotzdem leiden sie meist weiterhin an ihrer Krankheit. Denn die geht schließlich nicht dadurch weg, dass man sie ignoriert. Doch es leidet noch jemand mit: Partner, Eltern oder andere nahestehende Verwandte und Freunde. Hilflos sehen sie zu, wie sich der Psoriatiker quält, blutig kratzt und oft von anderen isoliert. Sie wollen so gerne helfen – aber geht das überhaupt? Katjas Leben mit Thorstens Psoriasis Katja (30) ist eine selbstbewusste Frau, die gerne bestimmt, wo es lang gehen soll. Deshalb passt Thorsten (33) ganz gut zu ihr. Er ist ein eher sanfter Mann, wurde liebevoll erzogen und von seinen Eltern gut behütet. Ihn stört es nicht, wenn Katja die Entscheidungen trifft. Seit sieben Jahren sind sie zusammen. Seitdem leben beide mit seiner Schuppenflechte. Katja hat sich angewöhnt, Thorsten liebevoll zu ermahnen, wenn er sich zu auffällig kratzt. Weil sie ihn liebt, ignoriert sie meist seine Krankheit. Aber ihr und ihrer gesamten Familie kommt es trotzdem so vor, als würde er durch das Kratzen auch die Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollen. So wird Thorsten angesprochen und bedauert. Thorsten macht nichts gegen seine Krankheit. Er geht nicht zum Arzt, informiert sich nicht, ändert seine Ernährung nicht und will zu keiner Psychotherapie. Das Thema ist Tabu. Jetzt aber hat sich seine Psoriasis deutlich verschlechtert. Er hat kaum noch eine freie Fläche auf dem Körper. Natürlich kratzt er sich deshalb noch mehr, so dass Katja nicht mehr weghören kann. Er ist psychisch schon völlig fertig. Am schlimmsten ist es für Katja, Thorsten jammern zu hören. Er jault vor Schmerzen wie ein Welpe. Für sie ist es unerträglich, das miterleben zu müssen. Natürlich will sie ihn nicht leiden sehen. Sie spürt, dass sie nicht mehr genug Kraft hat, sondern durch die Situation selbst mit herunter gezogen wird. Mit ihren eigenen Problemen kann sie Thorsten jetzt überhaupt nicht kommen. Was soll man ihr raten? Natürlich ist es toll, wie Katja zu Thorsten steht. Viele andere hätten sich von der Psoriasis und dem ständigen Kratzen schon längst abgestoßen gefühlt und die Beziehung beendet. Aber hier steckt auch ihr gemeinsames Problem: Es ist unklar, wie oft Katja und andere Thorsten vergeblich dazu gedrängt haben, sich behandeln zu lassen. Da Katja ihn grenzenlos liebt, verzeiht sie ihm seine Schwäche, nichts gegen die Psoriasis zu tun. Dadurch verhält sie sich zu Thorsten wie eine "Co-Abhängige". So nennt man diejenigen, die mit einem Abhängigen zusammen leben und es nicht über das Herz bringen, ihm die Grenzen aufzuzeigen. Weil es immer einen helfenden Menschen gibt, der den Abhängigen nie fallen lassen würde, muss er nichts grundlegend gegen seine Sucht machen. Dieses psycho-soziale Muster findet sich aber nicht nur bei Suchtkrankheiten, sondern eben auch bei anderen Patienten, die ihre Krankheit nicht wirklich angehen und bewältigen wollen. Erfahrungen von Menschen mit Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis: Schau Dich in unserem Forum um. Katja und ihre Familie vermuten, dass Thorsten mit seinem Leiden auf sich aufmerksam machen will. Aber haben sie mit ihm jemals darüber offen gesprochen? Niemand weiß wirklich, ob und weshalb Thorsten sich nicht beachtet fühlen könnte. Aber selbst, wenn diese Frage zu klären wäre, verschwinden damit weder der Juckreiz noch die schwere Psoriasis. Weiß man eigentlich genau, weshalb Thorsten nicht zum Arzt geht oder kann man darüber mit ihm nicht sprechen? Vielleicht ist es möglich, mit Hilfe aller Bezugspersonen die Gründe herauszufinden, weshalb Thorsten sich nicht helfen lassen will – zum Beispiel auf einer Familienkonferenz. Das gäbe dann vielleicht Anhaltspunkte, damit man ihn umstimmen kann. Es ist ganz eindeutig: Thorsten braucht medizinische und psychologische Hilfe – jetzt und sofort. Aber niemand kann ihn zwingen, gesund werden zu wollen. Alle sollten eindringlich versuchen ihn davon zu überzeugen, dass er sich um seine Krankheit kümmert. Aber niemand kann ihn hinter seinem Rücken helfen: Arzttermine vereinbaren oder einen Arzt ins Haus bestellen, Medikamente ins Essen tun. Der "mündige Patient" hat das Recht, eine Therapie abzulehnen. Juristisch gäbe es die Möglichkeit, einen Menschen unter vorläufige Betreuung ("entmündigen") zu stellen, d.h. ihm das Recht abzusprechen, als Patient eigenständig zu entscheiden. Das wird aber nur in extremen Fällen genehmigt. Ist es nicht egoistisch vom Kranken, wenn er sich überhaupt nicht um seine Krankheit kümmert? Wenn Überzeugung nicht hilft, schafft es vielleicht Druck. Zum einen kann die Krankheit so schlimm werden, dass der Patient es nicht mehr aushält. Man hofft, dass jemand spätestens dann seine Krankheit behandeln lässt, wenn der Leidensdruck groß genug ist. Je länger man aber wartet, desto schwieriger wird es, eine Krankheit zu therapieren. Bei der Psoriasis arthritis können dann schon Gelenke unwiederbringlich zerstört sein. Angehörige können den Kranken nur immer wieder auf solche Gefahren aufmerksam machen - einsehen muss er es selbst. Eventuell hilft persönlicher Druck, das bedeutet: eine klare Grenze zu setzen. Zum Beispiel könnte Katja ihrem Thorsten ein Ultimatum stellen: "Wenn Du Dich bis Ende der Woche nicht in ärztliche Behandlung begibst, dann .... " Ja – was, dann? Keine Zärtlichkeit mehr? Keinen Sex? Keine gemeinsame Reise? Auseinanderziehen? Weniger treffen? Trennung? Katja liebt Thorsten und will sich natürlich nicht wirklich von ihm trennen. Aber sie hilft ihm nicht, wenn sie ihn bedingungslos und grenzenlos liebt. Sie muss etwas finden, das ihn unter Druck setzt. Denn auch Thorsten muss etwas tun, um sich Katjas Liebe zu verdienen und von ihr respektvoll behandelt zu werden. Ist es nicht egoistisch von ihm, wenn er sich überhaupt nicht um seine Krankheit kümmert? Wenn es ihm egal ist, wie er aussieht, wie er auf gemeinsame Freunde wirkt, ob er sein Leben sinnvoll gestaltet, ob er einen Job hat usw.? Wäre es nicht ein Zeichen seiner Liebe, für Katja auf sein Äußeres, seine Erscheinung und seine Psyche zu achten? Enttäuscht er sie nicht, weil sie mit ihm ihre eigenen Probleme überhaupt nicht mehr besprechen kann? In so einer Situation kann Katja sich bestimmt nicht vorstellen, gemeinsame Kinder zu haben. Sie hat schon eines - nämlich Thorsten! 👉 Lesetipp: Erfahrungen von Angehörigen von Menschen mit Psoriasis Jeder von uns muss lernen, in Beziehungen Grenzen zu setzen – auch Menschen, die man liebt. Wer anderen nicht offen und klar signalisiert, was man sich nicht gefallen lässt, wird ganz schnell selbst zum Opfer. Kompromisse muss man immer im Leben schließen. Ein Kompromiss bedeutet, dass jeder etwas nachgibt. Aber man darf nicht zulassen, dass ein anderer Mensch Dinge mit einem tut oder einem zumutet, die man "eigentlich" nicht will. Gerade Frauen neigen dazu, bei ihren Partnern, Eltern oder Freunden Vieles zu erdulden. Über Jahre haben sie "großes Verständnis" mit dem anderen, quälen sich aber in Wirklichkeit und nehmen sich und ihre Interessen zurück. Wenn sie viel früher klar und unmissverständlich ausgedrückt hätten, was sie persönlich wollen und vor allem, was sie nicht wollen, wäre die Beziehung eher geklärt worden: entweder der andere verändert sein Verhalten oder man passt nicht zusammen. Das klingt hart, aber nur so gibt es eine Lösung. Ein erwachsener Mann, der verantwortungsvoll mit seinem Leben umgeht, holt sich dann sachkundige Hilfe, wenn er ernsthaft krank ist oder psychische Probleme hat. Genau das muss Katja immer und immer drängender von Thorsten fordern. Er sollte erklären, weshalb er seine Hautkrankheit nicht behandeln lassen will. Weshalb nimmt er in Kauf, von anderen angestarrt zu werden, sich blutig zu kratzen und seine Freundin zu verzweifeln? Was ist sein persönlicher "Krankheits-Gewinn" – was erlaubt ihm die Krankheit, was er als Gesunder nicht machen darf oder sich nicht traut? Wie stellt er sich seine Zukunft mit Katja vor, wenn er so weiter macht wie bisher? Handlungsdruck kann auch dann entstehen, wenn ein Kranker persönliche Nachteile erkennt, das heißt, wenn er befürchten muss, seine Arbeit, seine Freunde, seine Partnerin oder andere soziale Zusammenhänge zu verlieren. Wenn er aber schon alles verloren hat, ist es oft zu spät. Der Betreffende gibt sich selbst auf. Als Angehöriger kann man frühzeitig mögliche Folgen aufzeigen – mehr nicht. Man kann allen Angehörigen und Freunden nur wünschen, dass sie die Kraft haben, einen Weg für sich zu finden. Jeder ist für sein eigenes Leben verantwortlich – im Guten wie im Schlechten. Wie sind deine Erfahrungen? Der Hilferuf einer jungen Frau war Anlass für uns, uns mit diesem Thema zu beschäftigen. Wie sind deine Erfahrungen als Angehöriger oder mit Angehörigen? Hast du einen Vorschlag, wie Angehörige reagieren können? Diskutiere in unserer Community. Mehr zum Thema im Psoriasis-Netz ➔ Forum: Diskussion zum Thema in unserem Forum ➔ Expertenchat: Mitschrift eines Expertenchats über Psoriasis und Psyche ➔ Psyche und Psoriasis: Mit der Krankheit leben, ohne zu verzweifeln
- 5 Kommentare
-
- Angehörige
- Beziehung
-
(und 4 mehr)
Markiert mit:
-
Angst die Wahrheit zu sagen, dass ich Pso habe
evelyyy erstellte einem Thema in Schuppenflechte-Forum
Hallo meine Lieben.,ich habe ein Problem, und hoffe dass mir hier jemand helfen könnte. Ich bin seit einem Jahr in einer Beziehung, und habe das ganze Jahr meinem Partner verheimlicht dass ich an Schuppenflechte leide. Pso habe ich an Ellenbogen und an den Knien..so stark ist es nicht, deswegen konnte ich das verstecken..und die Elosalic-Salbe hat mit dabei bisschen geholfen.. das ganze Jahr schlafen wir im Dunkel und das stört ihn sehr. Jedes mal will er eine Erklärung, warum das so ist, doch ich traue ihm nicht die Wahrheit zu sagen, weil ich Angst habe ihn dadurch zu verlieren. Oft sage ich zu ihm, dass ich mich nicht wohl fühle in meiner Haut, weil ich während der Schwangerschaft etwas zugenommen habe..worauf ich eine Antwort bekomme, dass es nicht so ist, ich habe gute Figur und er ist zufrieden.. Doch mir ist peinlich und ich habe Angst..ich traue mich einfach nicht. Er ist ein sehr gut ausehender Mann, 7 J. älter als ich, der hübsche Frauen vor mir hatte.. Oft reden wir über eine gemeinsame Zukunft, er will sehr ein Kind von mir.. Doch mein Problem ist meine Haut.. ich sehe nicht schlecht aus, viele Männer gucken mir hinterher und habe viele Freunde und bin ein sehr nettes Mädchen, das immer hilfsbereit ist..wie alle sagen..ich liebe ihn sehr und habe Angst, dass er es nicht versteht ..und wird sauer sein dass ich das ganze Jahr im es verheimlicht habe. Er hat nie mich nackt im Hellen gesehen..immer wieder klappt es es pso zu verstecken.. ich weiß nicht, was ich machen soll.. er guckt anderen Frauen hinterher, die kurze Röcke tragen.. Ich versuche mich sexy zu kleiden und tue alles dafür um gut auszusehen, aber halt ohne Röcke und Kleider((... er ist ein sehr, ernster korrekter Mensch, der kein Lügen erträgt..ich habe Angst dass er nicht damit klar kommt, dass ich etwas anders bin als seine Ex-Frau.. Im Winter ist immer schlimmer mit pso..ich hab schon Angst vor Kälten..es kann nicht mehr so lange weiter gehen..Nachts habe ich oft Angst, wenn er aufsteht auf die Toilette, dass er Licht anmacht und meine Knie oder Ellenbogen sieht, bin immer angespannt und depressiv((( ich will nicht mehr((((((((( -
Kleine Leidensgeschichte plus kleine persönliche Lösung
Neverkien erstellte einem Thema in Schuppenflechte-Forum
Kleine Leidensgeschichte plus kleine persönliche Lösung Hallo Forum, wie wohl die meisten hier habe ich mich mit dem Problem Schuppenflechte schon seit Jahren auseinander zu setzten. Mittlerweile habe ich gelernt, wo bei mir die Schuppenflechte herkommt und wie ich das Problem in den Griff bekomme. Es ist natürlich nur eine persönliche Lösung und hat sicher keinen großen allgemeinen Wert, dennoch möchte ich meine kleine Story plus meine kleine persönliche Lösung hier kurz schildern; vielleicht trifft diese Geschichte auch auf den ein oder anderen Leser dieses Forums zu und vielleicht hilft meine kleine persönliche Lösung ja auch dem ein oder anderen Leser hier. Kurze Geschichte Schuppenflechte kenne ich schon seit meiner Jugendzeit, damals eher harmlos. Über die Jahre verschlechterte sich das Krankheitsbild. Irgendwann erkannte ich einen klaren Zusammenhang: die Menge meines Alkoholkonsums korreliert mit der Ausprägung meiner Hautkrankheit, je mehr Alkohol ich zu mir nehme, umso stärker tritt die Schuppenflechte in Erscheinung. Verzichtete ich ganz auf Alkohol, bildet sich die Flechte zunächst Tag für Tag etwas zurück und verschwindet schließlich vollständig, ohne irgendwelche Spuren oder Narben zu hinterlassen. Persönliche Situation: als langjähriger Single wurde es für mich zur Gewohnheit abendlich zwei bis drei Biere zu trinken, oder eine dreiviertel Flasche Wein zu konsumieren, die Schuppenflechte entwickelte sich über die Jahre, bis sich schließlich etwa Handteller große und juckende Flecken an den Ellbogen zeigten und einige etwas kleinere Flecken an den Unterschenkeln auftraten. Vor Kurzem lernte ich eine Frau kennen und überlegte, wie ich jetzt mit meiner Flechte umgehen soll. (Für mich persönlich ist es eigentlich gar nicht so schlimm in meinen eigenen Schuppen aufzuwachen und mir die Blutspuren im Bett vom nächtlichen Kratzen anzusehen, aber was soll meine neue Frau davon halten, wie soll sie sich damit fühlen?) Ich hab nachgedacht und fand eine einfache Lösung: Du hast Wunden, verbinde sie! Ich wollte nicht, dass jemand meine verkratzten Flecken sehen muss und in meinen Schuppen aufwacht. Ich lies den regelmäßigen abendlichen Schoppen weg, um die Krankheit zu lindern und überklebte die Flecken mit elastischem Pflaster (Flexomull, irgendwie sowas…) – und war verwundert: 1. das Pflaster war weich und anschmiegsam 2. ich seh die Wunden nicht mehr, sie sind überdeckt 3. ich kratz nicht mehr so viel (vielleicht auch, weil die Wunden nicht mehr so stark gereizt werden). 4. ich wache auf und mein Bett weist weder Schuppen noch irgendwelche Blutspuren auf (und wenn ich mich doch kratzte, ist immer noch ein Flies darüber, ich kratze nicht mehr direkt auf der Haut). Was ich sagen will: Keine Medikation, keine Salbe, keine Tinktur hat bei mir je geholfen, bei mir wirkt nur der vollständige Verzicht auf Alkohol. Da ich jetzt nichts mehr trinke, erleichtere ich mir die Zeitspanne bis zum gänzlichen Abklingen der Symptome durch einfaches Überkleben mit geeignetem Pflaster (die Freundin hat sich gefreut). Und: Für mich ist klar, selbst wenn das mit der neuen Beziehung nichts dauerhaftes werden sollte, die Sache mit dem Pflaster behalte ich bei, es kostet nicht viel und wirkt für mich sehr lindernd. Viele Grüße Euer Neverkien -
... meint Ihr, auch als Psoriatiker habe ich das Recht, mir meine Traumfrau zu suchen? Oder sollte ich lieber warten, bis ich selbst von einer Frau ausgesucht werde - auch wenn diejenige von ihrerm Wesen vielleicht gar nicht zu mir passt? Bitte nur ehrliche Antworten! Denn verar... kann ich mich auch ganz gut alleine :-)
- 90 Antworten
-
Meine Psoriasis plagt mich zur Zeit wieder ganz extrem. Inzwischen sind so ziemlich die kompletten Beine betroffen und bluten regelmäßig. Ebenso sind beide Arme betroffen. Im Frühjahr war nach sehr langer Zeit endlich mal alles ganz in Ordnung. Zu der Zeit habe ich regelmäßig eine Lichttherapie besucht, die durchaus Besserung brachte. Ich habe die Therapie so lange besucht bis alles in Ordnung war. Schon kurz nach Beendigung der Lichttherapie fing alles wieder an, besserte sich aber über den Sommer wieder. Aktuell ist es so schlimm dass ich mich bei der Arbeit kaum traue mich um zu ziehen. Außerdem trage ich bei der Arbeit aktuell trotz warmer Temperaturen im Büro immer meine langärmelige Arbeitsjacke. Natürlich würde ich viel lieber im kurzen T-Shirt dort sitzen, traue mich aber nicht. Außerdem bin ich derzeit auch seelisch wieder extrem angekratzt. Es geht sowei dass mein Mann und ich und regelmäßig zoffen. Ich reagiere immer sehr gereizt und explodiere dann auch sehr schnell. Obwohl wir erst dieses Jahr geheiratet haben trägt meine Gereiztheit teilweise zu so derben Streit bei, dass wir schon wieder über Trennung nachdenken. Wer kann mir Tips geben?? Wer weis Hilfe?? Hier mal ein paar Fotos wie es bei mir aussieht. Leider kommt das Erscheinungsbild an den Armen nicht ganz so rüber.
-
Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte, Psoriasis arthritis und dem ganzen Rest