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Beiträge zum Thema 'Übergewicht'.
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Wenn Übergewichtige bestimmte Fette meiden, tun sie etwas gegen die Entzündung
Claudia Liebram erstellte ein Artikel in Psoriasis und Ernährung
Wer Lebensmittel mit gesättigten Fettsäuren aus seinem täglichen Essen streicht, kann damit seine Schuppenflechte lindern. Dabei geht es noch nicht einmal ums Abnehmen. Forscher haben übergewichtige Mäuse auf Diät gesetzt. Sie reduzierten die gesättigten Fettsäuren in ihrem Futter. Nach einer Woche war das Entzündungs-Level im Körper der Tierchen auf Normalmaß reduziert. In ihrer Studie ging es den Wissenschaftlern aber natürlich um mehr. Ausgangspunkt ihrer Untersuchungen war die Tatsache, dass chronisch entzündliche Krankheiten wie die Schuppenflechte bei übergewichtigen Menschen früher und verstärkt zu finden sind. Außerdem sind diese Erkrankungen bei Patienten mit Adipositas schwerer zu behandeln. Die Experten der Universitätsmedizin Leipzig wollten also herausfinden, warum übergewichtige Patienten häufiger chronisch-entzündliche Erkrankungen und chronisch nicht-heilende Wunden haben. Die Forscher wussten auch: Bei einer Entzündung oder bei einer Verletzung der Haut werden Gefahrenmoleküle ausgeschüttet. Ihren Schwerpunkt legten die Mediziner auf das Gefahrenmolekül S100A9. Wenn dieses Molekül und viele gesättigte Fettsäuren zusammenkommen, können Entzündungsreaktionen nicht abklingen oder Verletzungen der Haut nicht ordnungsgemäß repariert werden. Erfahrungen mit Ernährung und Nahrungsergänzung bei Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis: Schau Dich in unserem Forum um. Die Reaktionen haben eigentlich durchaus ihren Sinn: Sie sollen eine Infektion bekämpfen und später dazu beitragen, dass die Entzündung wieder abklingt und das Gewebe repariert wird. Bei Übergewicht gerät die Reaktion aber außer Kontrolle. Wenn nun aber das Molekül S100A9 gehemmt wird, wird die überschießende Reaktion eingefangen. Die Entzündungsreaktion und die Wundheilung normalisieren sich. „In einer vorangegangenen Studie haben wir gezeigt, dass die gesättigten Fettsäuren eine sehr wichtige Rolle spielen", erklärt Studienleiterin Dr. Anja Saalbach von der Hautklinik der Universitätsklinikum Leipzig. "In einem Mausmodell reichten bereits vier Wochen Ernährung mit vielen gesättigten Fettsäuren wie Palmitinsäure und Stearinsäure aus, dass entzündliche Hautreaktionen verstärkt auftraten.“ In ihrer neuen Studie ging es nun um die Umsetzung - also um eine Diät oder besser: Reduktion von gesättigten Fettsäuren. Schon nach einer Woche Diät hatte sich die Entzündungsreaktion wieder normalisiert. „Nach unseren Daten scheint es zu reichen, die Ernährung umzustellen, auch wenn die Patienten nicht abnehmen würden“, sagt Dr. Saalbach. Ob beim Menschen wirklich funktioniert, was an Mäusen untersucht wurde, soll eine weitere Studie zeigen. Und: Das Gefahrenmolekül S100A9 ist stärker in den Fokus der Wissenschaft geraten, wenn es um fehlgeleitete Entzündungsreaktionen und Wundheilungsstörungen bei Fettleibigkeit geht. Gesättigte Fettsäuren in Lebensmitteln Wer gesättigte Fettsäuren in seinen täglichen Lebensmitteln reduzieren will, sollte ein Augenmerk auf tierische Fette wie Milchfette, Rindertalg, Schweine- und Geflügelschmalz sowie auf einige Pflanzenfette wie Kakaobutter, Kokosfett, Sheabutter und Palmfette legen. Aber: Ein wenig gesättigte Fettsäuren müssen auch sein, denn sie sind für Körperfunktionen notwendig. Nur eben in Maßen. Viele gesättigte Fettsäuren stecken zum Beispiel in folgenden Lebensmitteln: fettreiche Käsesorten Butter Fleisch - vor allem fettige Fleischsorten wie Schweinefleisch Schmalz Sahne Crème fraîche Wurst Fleisch Schokolade andere Süßwaren verschiedene Fertigprodukte Anschauliche Beispiele hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Lachsfilet statt Schweinebraten: Eine Portion Lachsfilet (125 g) liefert 5,5 g mehrfach ungesättigte Fettsäuren sowie 4,1 g gesättigte Fettsäuren. Die gleiche Portion Schweinebratenfleisch enthält 2,5 g mehrfach ungesättigte Fettsäuren sowie 11,7 g gesättigte Fettsäure Walnüsse statt Schokolade: Eine Portion Walnüsse (20 g) liefert 10,4 g mehrfach ungesättigte Fettsäuren und 1,3 g gesättigte Fettsäuren. Die gleiche Portion Schokolade enthält 0,2 g mehrfach ungesättigte Fettsäuren und 4,1 g gesättigte Fettsäuren. Mehr zum Thema im Psoriasis-Netz ➔ Expertenmeinungen: Schuppenflechte und Ernährung ➔ Übersicht: Was die "Ernährungs-Docs" bei Schuppenflechte und Psoriasis arthritis raten ➔ Tipps: Abnehmen mit Schuppenflechte und Psoriasis Arthritis – aber wie? ➔ Forum: Erfahrungen mit Ernährung und Nahrungsergänzung bei Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis- 1 Kommentar
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- Ernährung bei Schuppenflechte
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Abnehmen mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis – aber wie?
Rolf Blaga erstellte ein Artikel in Psoriasis und Ernährung
Zu viele Psoriatiker haben Übergewicht. Bauchfett kann Entzündungen fördern und damit eine& Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis verstärken. Eine Therapie kann durch Abnehmen deutlich erfolgreicher sein. Ohne Begleitung und Rückkoppelung ist das kaum zu schaffen. Wir stellen interessante Möglichkeiten vor. Allein konsequent abzunehmen, das schaffen nur sehr Willensstarke. Eine kontrollierte Gewichtsreduktion in der Gruppe, mit einem Coach oder betreut im Internet ist meist erfolgreicher. Es gibt interessante Möglichkeiten, wenn auch keine einzige davon diejenigen Lebensmittel berücksichtigt, die Entzündungen beeinflussen. Unterschiedliche Untersuchungen [1] kommen zu dem Ergebnis, dass Menschen mit mittelschwerer oder schwerer Psoriasis oft übergewichtig sind. In Deutschland sollen rund 30 Prozent aus dieser Gruppe einen Body Mass Index (BMI) größer als 30 haben – also nach WHO stark übergewichtig sein. Bei weiteren 10 Prozent liegt der BMI immerhin noch über 25. Aber BMI-Werte sind nur bedingt aussagekräftig, weil für Ältere höhere Werte als „ideal“ gelten als für Jüngere. So ist für über 65-Jährige ein BMI zwischen 24 und 29 noch ideal (BMI-Rechner). Als Grenzwert für Übergewicht gilt zusätzlich der Taillenumfang; bei Männern sind das 101 cm, bei Frauen 88 cm [2]. BMI ist out, WHR ist in Inzwischen weiß man, dass nicht so sehr der BMI, sondern die Verteilung des Körperfetts entscheidend für Krankheitsrisiken ist. Die misst man mit dem Taille-Hüfte-Quotienten Waist-to-hip ratio. Der Umfang der Taille (Taille in Nabelhöhe gemessen) wird dividiert durch den Umfang der Hüfte (Hüfte an der dicksten Stelle). Von Adipositas spricht man, wenn der Wert bei Männern größer als 1, bei Frauen größer als 0,85 ist. Übergewicht (Adipositas) kann nicht nur eine typische Folge (Begleiterkrankung) der Psoriasis [4], sondern umgekehrt auch ihre Ursache (Trigger) sein. Verantwortlich dafür ist das Bauchfett. Das setzt Signalstoffe frei, die Entzündungsprozesse fördern und Insulin-Aktivitäten bremsen [5]. Aber das gilt nicht für alle Übergewichtigen: Möglicherweise 25 Prozent haben niedrige Werte des Enzyms Hämoxygenase-1 und riskieren damit keine weiteren Entzündungen [6]. Die Praxis zeigt, dass eine Psoriasis Arthritis desto stärker ausgeprägt ist, desto höher der BMI eines Patienten ist. Studien belegen, dass Psoriasis-Patienten durch Abnehmen besser auf eine Therapie ansprechen, d.h. umgekehrt, dass bestimmte Medikamente schlechter wirken, wenn jemand übergewichtig ist [7]. Hilfe beim kontrollierten Abnehmen Das alles sind gute Gründe, um ernsthaft darüber nachzudenken, wie man es schafft abzunehmen. Aber nichts ist schwerer als den Lebensstil zu ändern, den inneren Schweinehund zu überwinden und sich konsequent anders zu ernähren und mehr zu bewegen. Für diejenigen, die versuchen wollen, kontrolliert abzunehmen, sind die folgenden Tipps. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse an, welche Angebote sie dafür hat. Die Ausgaben für (Gesundheits-) Kurse werden meist anteilig oder sogar völlig übernommen. Ernährungs-Coach der TK Kostenlos für Mitglieder der Techniker Krankenkasse, für alle anderen nur in den ersten vier Wochen, ist der TK-Ernährungs-Coach. Man gibt Essens-Vorlieben ein und erhält jeden Tag einen persönlichen, saisonorientierten Ernährungsplan. In einem Protokoll wird notiert, was man tatsächlich zu sich genommen hat. Das wird hinterher ausgewertet. Man kann Lieblingsspeisen testen lassen und erhält gegebenenfalls Alternativvorschläge. Sportliche Aktivitäten werden, wie es auf den ersten Blick scheint, weder innerhalb des Programms vorgeschlagen, noch bei den Ernährungsvorschlägen berücksichtigt. Der Ernährungs-Coach läuft zeitlich unbegrenzt. BeWegbereiter Völlig kostenlos für alle ist dagegen das Patienten-Unterstützungsprogramm BeWegbereiter. Das hat der Pharmakonzern Janssen an Patienten mit Schuppenflechte wissenschaftlich testen lassen [10] und dann ins Netz gestellt. Ziel ist es, interaktiv das Gewicht zu verringern und die Beweglichkeit zu erhöhen. Wer sich daran beteiligen will, muss sich in seiner Hautarztpraxis einen Code geben lassen, um sich anzumelden. Damit soll sichergestellt werden, dass es medizinisch unbedenklich ist, daran teilzunehmen. Man meldet sich aber völlig anonym an. Anhand der Körpergröße und des Gewichts wird der tägliche Kalorien-Bedarf errechnet. Ziel ist es, dass man sein Gewicht langfristig um 5 bis 7 Prozent verringert. Es ist keine Turbo-Diät – das heißt, es wird nicht festgelegt, innerhalb welcher Zeit man das erreichen sollte. Es gibt tägliche Ernährungs- und Bewegungs-Tipps. Die Rezepte kommen aus der Datenbank der Brigitte-Diät, sind also nicht speziell auf die Psoriasis abgestimmt. Berücksichtigt werden aber Allergien, Unverträglichkeiten und vegetarische Ernährung. Erfahrungen mit Ernährung und Nahrungsergänzung bei Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis: Schau Dich in unserem Forum um. Man bleibt mit diesem Programm nicht allein. Zum einen wird es betreut. Das heißt: Man kann mit einer Ernährungs-Beraterin per E-Mail kommunizieren. Zum anderen kann jeder aus seinem Freundeskreis einen Unterstützer benennen, der über die Fortschritte informiert wird. Ärztin oder Arzt bekommen nur solche Informationen, die man selber ausdruckt und vorlegt. Das Programm ist zeitlich nicht beschränkt. Es kann sowohl auf Desktop-Computern, Laptops, Tablets und Smartphones benutzt werden. Netter Nebeneffekt: Die Firma will die Patenschaft für einen vom Aussterben bedrohten Elefanten übernehmen, sobald die Teilnehmer des Programms insgesamt 3.500 kg abgenommen haben – das Gewicht eines Dickhäuters. Weight Watchers Eine der bekanntesten Methoden aus dem nicht-medizinischen Bereich sind die Weight Watchers (Gewichtsbeobachter). Lebensmittel werden z.B. anhand ihres Energiegehalts mit Punkten bewertet. Pro Tag steht jedem eine festgelegte Menge an Punkten zur Verfügung. Der Wert berechnet sich nach Geschlecht, Alter, Körpergröße und Gewicht. Innerhalb dieses Punkte-Budgets darf man sich seine Mahlzeiten frei zusammenstellen. Wöchentliche angeleitete Treffen dienen dem Erfahrungsaustausch und der weitergehenden Information. Das kann auch online oder mithilfe einer App durchgeführt werden. Dieses Konzept ist erfolgreich und wissenschaftlich bestätigt und kostet monatlich rund 40 Euro. (App: iOS | Android) FDDB Grundsätzlich kostenlos [9] ist die Food-Database (FDDB), die mit Women’ Health zusammenarbeitet. Der Schwerpunkt liegt in einer umfangreichen Datenbank, in der für fast alle Lebensmittel Kalorien- und Nährwerte erfasst werden. In einem persönlichen Ernährungstagebuch dokumentiert man sein Essverhalten und erfährt, wie viele Kalorien des Tagesbedarfs noch verbraucht werden dürfen. Sportliche Aktivitäten werden dabei berücksichtigt. Automatisch wird angezeigt, wie sich das für den BMI auswirkt und wann man wieder auf die Waage steigen soll. FDDB hat eine Community, in der man sich austauschen kann. Es gibt aber keine Betreuer (Ernährungsberater), mit denen man kommunizieren kann. Das Programm ist als App auf dem Smartphone zu betreiben. (App: iOS | Android) Herausforderung: Lebensmittel meiden Kein einziges dieser Abnehm-Programm berücksichtigt, dass Menschen mit entzündlichen Krankheiten wie Schuppenflechte oder Psoriasis Arthritis Lebensmittel meiden sollten, die Entzündungen fördern. Stattdessen sollten sie sich so ernähren, dass Entzündungen eher verringert werden. Dazu gibt es u.a. Hinweise in Broschüren. Mehr zum Thema im Psoriasis-Netz ➔ Expertenmeinungen: Schuppenflechte und Ernährung ➔ Übersicht: Was die "Ernährungs-Docs" bei Schuppenflechte und Psoriasis arthritis raten ➔ Tipps: Abnehmen mit Schuppenflechte und Psoriasis Arthritis – aber wie? ➔ Forum: Erfahrungen mit Ernährung und Nahrungsergänzung bei Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis Quellen: [1] Die von rund 600 Praxen dem Register PSOBEST gemeldeten Patientengewichte betragen durchschnittlich 85 Kilo gegenüber dem Gewicht eines normalen deutschen Bürgers von ungefähr 76 Kilo. Die Firma Celgene hat in ihren Studien zwischen 80 und 90 Kilo gemessen. Siehe: Mündliche Anhörung des GB-A zu Apremilast, 23. Juni 2015, S. 19 f. [2] Abnehmen kann allein schon die Psoriasis lindern, Jürgen-Peter Stössel, PSOaktuell 1/2014 [3] Bauchfett schadet auch Normalgewichtigen, PZ 47/2015 [4] Early detection of comorbidity in psoriasis: recommendations of the National Conference on Healthcare in Psoriasis, Marc Alexander Radtke et.al. JDDG Volume 13, Issu 7, Juli 2015 [5] Entzündungen führen zum Diabetes, Nicole Schuster, PZ 35/2009 / Abspecken: Warum eigentlich und wenn ja, wie?, Dr. Marion Hofmann-Aßmus, PSO aktuell 4/2013 [6] Übergewicht führt nicht automatisch zu Diabetes, nano / 3sat 9. Juli 2014 / Übergewicht: Enzym entscheidet über Folgeerkrankungen, PZ-online Nachrichten 07.07.2014 [7] Diet and physical exercise in psoriasis: a randomized controlled trial, Dr. Luigi Naldi et.al. BJD Vol 170 Issue 3 / Effect of weight loss on the severity of psoriasis: a randomized clinical study, Dr. Peter Jensen et.al., JAMA Dermatol. 2013; 149: 795-801 / Neues und Bewährtes zur Psoriasis im Jahr 2014, Psoriasis-Netz / The effect of weight reduction on treatment outcomes in obese patients with psoriasis ob biologic therapy, Nawaf Al-Mutairi et.al. [8] Angeboten von Welldoo, einem Unternehmen von Gruner + Jahr, das auch für die Techniker Krankenkasse Gesundheits-Apps entwickelt. [9] Geld kostet es nur, wenn man die Internetseiten werbefrei lesen und sein Ernährungs-Tagebuch länger als 90 Tage aufbewahrt haben möchte. [10] Im Auftrag der Janssen-Cilag GmbH a) gab es in Kiel eine Pilotstudie: Online weight loss coaching for patients with psoriasis: result of a pilot study, Sascha Gerdes et.al., b) läuft 2015/2016 in mehreren Zentren eine 12-monatige Studie mit Psoriasis-Patienten.- 3 Kommentare
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Erhöhtes Psoriasis-Risiko bei Rauchern Rauchen erhöht das Risiko, an Schuppenflechte zu erkranken. Um das wissenschaftlich zu untermauern, haben Forscher aus den USA und Kanada 78.532 weibliche Raucher und Nichtraucher untersucht. Alle waren anfangs zwischen 25 und 42 Jahre alt. Die ersten Befragungen liefen im Jahr 1989. Bei 887 Teilnehmerinnen trat die Psoriasis in den folgenden 14 Jahren auf. Verglichen mit Frauen, die niemals geraucht hatten, war das Risiko, an Schuppenflechte zu erkranken, bei den Ex-Raucherinnen um 37 Prozent höher. Bei den "aktiven" Raucherinnen lag das Risio sogar um 78 Prozent höher. Wer jetzt spontan das Rauchen sein lässt, handelt immer richtig, ist aber aus dem Risiko nicht entlassen. Auf das Risiko-Level der Nichtraucher kommt ein Ex-Raucher erst nach 20 Jahren. Aber auch das Passivrauchen während der Schwangerschaft oder Kindheit erhöht das Risiko, an einer Schuppenflechte zu erkranken. Die Wissenschaftler glauben, dass die Gifte in Zigaretten auf die Stellen des Immunsystems wirken, die mit der Schuppenflechte in Verbindung gebracht werden. Link zur Studie Menschen mit Schuppenflechte rauchen mehr als andere Wissenschaftler in den USA wollten wissen, wie Rauchen und Fettleibigkeit (Adipositas) mit der Schuppenflechte zusammenhängen. Dazu untersuchten sie 557 Psoriatiker. Sie verglichen ihre Daten mit denen aus Datenbanken mit Menschen ohne Schuppenflechte. 37 Prozent der Psoriatiker rauchten. Unter den Menschen ohne Schuppenflechte taten das nur 13 bis 25 Prozent. Eine Fettleibigkeit wurde bei 34 Prozent der Psoriatiker festgestellt. Dagegen waren es bei den Menschen ohne Schuppenflechte nur 18 Prozent. Als die Wissenschaftler weiter forschten, fanden sie heraus: Die Fettleibigkeit ist eher eine Folge als eine Ursache der Psoriasis. Beim Rauchen ist das anders. "Wir dachten, dass Fettleibigkeit den TNF-Spiegel verändern würde", erklärt der Chef der Forscherrunde, Dr. Gerald G. Krueger von der Universität in Utah. "Aber es scheint eher so, als wirke die Psoriasis auf das eigene Körperbild, das ein Psoriatiker von sich hat, und das verleitet den Patienten dazu, sich ungesunde Lebensstile zu eigen zu machen" - eben übermäßiges Essen oder wenig Bewegung. Das Rauchen dagegen scheint doch einen direkten Einfluss auf die Psoriasis zu haben, so Krueger. "Der Mechanismus scheint auf die Zytokine zu wirken, was wiederum das Immunsystem nachteilig beeinflusst." Link zur Studie Wer viel raucht, hat schwerere Psoriasis Die andere Studie stammt von Wissenschaftlern aus Italien. Sie verglichen Daten von 818 Psoriasis-Patienten, um die Verbindung zwischen Rauchen und Schwere der Krankheit festzustellen. Ihr Ergebnis: Wer mehr als 20 Zigaretten pro Tag raucht, erhöht sein Risiko für eine schwere Psoriasis um mehr als da Doppelte als der, der "nur" zehn oder weniger Zigareten raucht. Und: Vor allem bei Frauen hängen Dauer und Intensität des Rauchen direkt mit der Schwere der Psoriasis zusammen. Link zur Studie Die beiden letztgenannten Studien-Teams kommen in der Fachzeitschrift "Archives of Dermatology, Dezember 2005" zur gleichen Empfehlung: Sie empfehlen Psoriasis-Patienten, mit dem Rauchen aufzuhören. Rauchen + Rheuma = mehr Schmerzen Patienten mit rheumatoider-Arthritis, die rauchen, haben deutlich mehr schmerzhafte und geschwollene Gelenke als Patienten, die nicht rauchen. Eine Datenbank mit Angaben von 8.228 Patienten mit rheumatoider Arthritis in den USA wurde in Bezug auf Raucher und Nichtraucher analysiert. Alle fünf Monate waren die Patienten mit einem Fragebogen zu ihren Rauchgewohnheiten und klinischen Befunden befragt worden. Wer es genau wissen will: Es waren 4.862 Nichtraucher, 1.279 Raucher und 2.087 ehemalige Raucher. Unter den rauchenden Patienten waren weniger Frauen als Männer. Die eigentliche Nachricht aber: Raucher hatten deutlich mehr schmerzhafte und geschwollene Gelenke als ehemalige oder Nichtraucher. Auch Knoten unter der Haut waren bei ihnen deutlich häufiger. Der Rheumafaktor war häufiger positiv. Im Vergleich zu Nichtrauchern war auch bei ehemaligen Rauchern die Zahl der Knoten unter der Haut erhöht. Allerdings wurde die Dauer der Abstinenz nicht abgefragt. Quelle: Ärzte Zeitung, 15. Juni 2005; dpa-Meldung, 17. Juni 2005 Tipps zum Weiterlesen Passivrauchen der Eltern kann dem Kind Schuppenflechte bescheren (Pädiatrische Dermatologie, 01.02.2022) Forscher haben untersucht, ob Psoriasis im Kindesalter häufiger auftritt, wenn Mama oder Papa rauchen. Die Antwort: Wenn Mama in der Schwangerschaft geraucht hat, scheint das nicht eher zu Psoriasis (beim Kind) zu führen. Wenn das Kind aber in der Wohnung zum Passivraucher wird, tritt eher schon mal Schuppenflechte auf. Aber: Es waren nur wenige Kinder, an denen das untersucht wurde. Es muss also an einer größeren Gruppe geforscht werden. Rauchen kann Schweregrad der Psoriasis erhöhen (hautstadt, 18.07.2013) Rauchen stellt einen erheblichen Risikofaktor für Patienten mit Psoriasis dar, den Schweregrad der Erkrankung zu erhöhen. Ursächlich dafür ist vermutlich oxidativer Stress. Dieser ist bei Psoriasis-Patienten generell erhöht, unabhängig davon, ob sie Raucher sind oder nicht. Bei Patienten, die Psoriasis haben und rauchen, kommt aber noch ein weiterer Faktor hinzu, der den oxidativen Stress steigert: eine verminderte Aktivität eines Enzyms. Rauchen und Psoriasis Informationen von Dr. Thomas Walser (Schweiz) Rauchen fördert Schuppenflechte Meldung in "Focus online", 29.10.2007 Tipps zum Aufhören www.tabakfrei.de www.rauchfrei.de
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Schuppenflechte bei Adipositas um 25 Prozent durch Ernährungsumstellung verbessert?
Burg erstellte einem Thema in Ernährung
Eine Ernährungsumstellung mit wenig gesättigten Fettsäuren hilft Menschen mit Adipositas (Fettleibigkeit), die Heilung der chronischen Schuppenflechte, unter Beibehaltung der regulären Therapie, zu verbessern. Der Entzündungswert wird dadurch reduziert. Randomisierte Studie mit 33 Patienten. 16 erwachsene Patienten erhalten für 12 Wochen eine gesättigte-Fettsäuren-reduzierte Diät und 17 Patienten ernähren sich für 3 Monate wie üblich weiter und starten dann auch für 12 Wochen eine gesättigte-Fettsäuren-reduzierte Diät. Auch wenn das Körpergewicht nicht reduziert wird, nehmen die Entzündungswerte ab. AU=Alfred Domke, Heilpraxis, 7. Mai 2023 Schuppenflechte: Diese Ernährungsumstellung kann helfen https://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/schuppenflechte-diese-ernaehrungsumstellung-kann-helfen-20230507574810/ AU=Anja Saalbach, ua, Nutrients, 15 (7), 1698, 2023 (Die Tochter einer meiner Ärzte arbeitet an dieser Studie mit.) Modulation of Dietary Fatty Acids in an Open-Label Study Improves Psoriasis and Dampens the Inflammatory Activation Status-
- Adipositas
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Hallo liebe Leute, ich hab mal eine blöde Frage: Hat schon mal jemand ernsthaft einen negativen Zusammenhang zwischen der Pso und paar Kilo´s zuviel auf der Waage festgestellt??? Es fällt mir zur Zeit so schwer, konsequent auf meine Ernährung zu achten. Ich esse zur Zeit viel was nicht grad förderlich ist. Auch nicht grad immer die besten Dinge... Auf Arbeit wurde ich schon angesprochen, dass meine Pso wieder schlimmer ist. Auch im Gesicht hab ich o blöde Stellen. Gestern entdeckte ich drei kleine Stellen unterm Arm. Ganz klasse. Mein Doc stellte vor kurzem eine gewaltige Überfunktion der Schilddrüse fest. Seitdem hab ich so blöde Tabletten zu nehmen. Davon hab ich (zumindest kommt mir das so vor) ganz dicke Füße, so als ob Wasser drin ist. Ich werd nächste Woche nochmal zum Doc gehn. Ich schwitze total, und bei dem Gedanken an die Waage noch mehr (bei 1,70m 80kg). Jetzt mach ich mir natürlich voll den Kopf, möchte am liebesten garnichts mehr essen,nur um einwenig abzunehmen. Schlafen tue ich total schlecht zur Zeit. Hat mir jemand einen Rat??? Könnte heulen so dick fühl ich mich zur Zeit...
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für Interessierte mit hoher Frustrationstoleranz :-) http://www.rheuma-on...oriasisart.html
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Moin Leute, weiß eigentlich gar nicht so genau, wie ich anfangen soll. Ich habe seit mehr als 20 Jahren PSO, seit 10 Jahren auch PSA. Die PSA kommt allerdings noch ohne Gelenkzerstörungen aus. Das tröstet mich aber nur bedingt, da die Schmerzen teiweise so heftig sind, dass ich nicht laufen kann, kein Autofahren kann, die Treppe nicht runter komme, nichts tragen kann, keine Tasse halten kann usw. Ich habe bereits mehrmals in Kliniken gelegen und habe heute die Mitteilung von meiner behandelneden Uniklinik bekommen, da ich schon so gut wie alle biologicals (Enbrel, Humira, Stelara, Simponi, Remicade, Cimzia) durchhabe, dass man nichts mehr machen kann. Ich soll die im Moment stark befallene und schmerzende Haut in der Klink behandeln lassen und die PSA, naja, da gibt es nichts mehr. Ich war so sauer. Doch sie teilten mir noch mit, da ich übergewichtig bin, abnehmen wäre sicherlich gut und meine Probleme sind gelöst. Jetzt stehe ich da und meine Perspektive ist ganz schön finster. Gesünder leben trifft bestimmt für alle Krankheiten zu, aber wenn die Ärzte nicht mehr weiterwissen, dass nur noch darauf zu begrenzen, finde ich sehr einfach. Ich selbst bin Sozialarbeiter und in Fällen, wo wir nicht weiter wissen sagen wir oft scherzhaft "Wenn du nicht mehr weiter weißt, gründe einen Arbeitskreis!" Was mache ich denn nun? Medikamente gibt es nicht mehr. Was mich so sauer macht ist, dass ich am letzten Freitag einen Termin in der Uniklink hatte, die meine Therapie begleiteten. Sie schlugen mir noch ein Medikament vor und wollten in Absprache mit den Rheumatologen klären, wie es bei mir weitergehen soll. Da war ich ganz hoffnungsvoll. Aber das sie mich heute telefonisch abservieren, hätte ich nicht gedacht. Bin sehr enttäuscht. Nun ja, lange Rede kurzer Sinn: Ich bin austherapiert! Wer hat gleiche Erfahrungen gemacht oder wie geht ihr damit um? Hat jemand von euch Tipps, was man noch machen kann? Habe seit heute morgen übrigens wieder einen PSA-Anfall im linken Fuß und bin schon wieder kräftig am humpeln, morgen geht wahrscheinlich gar nichts mehr. So genug gejammert, weitermachen! Schöne Grüße MrX
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Hochseereizklima - Wo ist ein Aufenthalt derzeit empfehlenswert?
Atha erstellte einem Thema in Nord- und Ostsee
Moin moin! Ich habe eine Reha beantragt und innerhalb 2 Wochen (rekord!) bewilligt bekommen. Meine Ärzte, sowohl Haut- als auch Hausarzt empfahlen das Reizklima Hochsee, mit dem ich auch durchaus zufrieden wäre und schon Erfahrungen (2009, Sylt) sammeln konnte. Leider wurde ich aber auf Bad Windsheim bewilligt, der Widerspruch zur Fristwahrung ist schon raus, einen ausführlichen wirds nach dem Termin beim VDK (27.06.) geben. Was ich habe ist einfach: Pollenallergien Pso (ohne A!) Zuviel Speck auf den Rippen... Probleme, Sorgen, Nöte, von denen ich gerne Abstand gewinnen möchte (wie jeder Mensch eben) Ich hätte also gerne wieder was, wo ich wegen der Haut behandelt werde, und nicht für Orthopädie, Inneres oder sonstiges. Kann jemand Tipps geben, was an der See momentan empfehlenswert ist? Borkum Riff? Nordseeklinik? Ostsee vielleicht? liebe grüße, Claudia- 4 Antworten
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Vitamin D und Psoriasis: Studie findet möglichen Zusammenhang bei bestimmten Patienten
Claudia Liebram erstellte ein Artikel in Forschung
Frühere Studien deuteten bereits auf einen Zusammenhang zwischen niedrigem Vitamin-D-Spiegel und Schuppenflechte hin, allerdings meist nur bei schwer betroffenen Patienten in Kliniken. Eine aktuelle Studie bestätigt diesen Zusammenhang für die Allgemeinbevölkerung nicht. Aber: Sie zeigt, dass die Kombination aus Übergewicht und Vitamin-D-Mangel dafür sorgen könnte, dass eine Schuppenflechte aktiver ist. Warum die Forscher die Studie gemacht haben Forscher wollten herausfinden, ob ein niedriger Vitamin-D-Spiegel im Blut mit einem erhöhten Risiko für Schuppenflechte einhergeht. In früheren Studien sprach einiges dafür – doch es fehlten noch Daten aus größeren Studien mit mehr Teilnehmern vor allem auch mit leichterer Psoriasis. Welches Ziel die Studie hatte In der Studie wurde der Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel und Schuppenflechte in einer großen bevölkerungsbasierten Kohorte untersucht. Außerdem wollten die Forscher prüfen, ob Übergewicht den Zusammenhang beeinflusst. Der Vitamin-D-Spiegel wurde als 25-Hydroxy-Vitamin-D (25[OH]D) gemessen. Wie die Studienautoren vorgegangen sind Die Forscher nutzten Daten der sogenannten Tromsø-Studie aus den Jahren 2015-2016. Daran nahmen 19.520 Personen im Alter von 40 bis 79 Jahren aus der Allgemeinbevölkerung teil. Die Experten analysierten, wie die Beziehung zwischen 25(OH)D und Schuppenflechte verläuft. Das Risiko für eine Schuppenflechte in der Vergangenheit oder aktuell schätzten sie mittels logistischer Regression (Erklärung unten). In den Analysen berücksichtigten sie Faktoren wie den Monat der Blutabnahme, den Body-Mass-Index (BMI), das Alter und das Geschlecht. Sie untersuchten auch die Wechselwirkung zwischen BMI und 25(OH)D. Erfahrungen von Menschen mit Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis: Schau Dich in unserem Forum um. Welche Ergebnisse die Forscher fanden Von den 19.520 Teilnehmern (52,3 Prozent Frauen, Durchschnittsalter 56,3 Jahre) berichteten 10,7 Prozent von einer Schuppenflechte in der Vergangenheit und 6 Prozent von einer aktiven Schuppenflechte in den letzten 12 Monaten. Es zeigte sich kein Zusammenhang zwischen dem 25(OH)D-Spiegel und einer Schuppenflechte in der Vergangenheit. Bei den Leuten mit der aktuellen Schuppenflechte sah es so aus, als ob ein Zusammenhang da sein könnte. Aber so richtig sicher waren sich die Forscher nicht. Was sie aber rausgefunden haben: Wenn jemand übergewichtig ist und gleichzeitig zu wenig Vitamin D hat, dann ist die Gefahr für eine aktive Schuppenflechte fast doppelt so hoch wie bei Leuten mit normalem Gewicht und genug Vitamin D. Zu welcher Schlussfolgerung die Forscher kommen Die große bevölkerungsbasierte Studie fand keinen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel und Schuppenflechte. Möglicherweise war die Studie nicht groß genug, um einen Schwellenwert-Effekt im niedrigen Vitamin-D-Bereich zu entdecken. Die Interaktionsanalyse deutet aber darauf hin, dass die Kombination aus hohem BMI und Vitamin-D-Mangel das Risiko für eine aktive Schuppenflechte stärker erhöht als die Summe der Einzelfaktoren. Bei übergewichtigen Schuppenflechte-Patienten könnte es daher sinnvoll sein, einen Vitamin-D-Mangel zu vermeiden. Welche Einschränkungen die Forscher für ihre Studie sehen Die Studie basiert auf Selbstangaben der Teilnehmer zu ihrer Schuppenflechte. Dabei kann es zu Erinnerungsfehlern und Fehlklassifikationen gekommen sein. Außerdem lässt das Design der Studie keine Rückschlüsse auf Ursache-Wirkungs-Beziehungen zu. Wo die Studie stattfand Die Studie fand in Norwegen statt. Wer die Studie finanziert hat Informationen zur Finanzierung der Studie wurden nicht angegeben. Fachbegriffe erklärt Body-Mass-Index (BMI): Der BMI ist ein Maß zur Bewertung des Körpergewichts in Relation zur Körpergröße. Er wird berechnet, indem man das Körpergewicht in Kilogramm durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat teilt. Ein BMI über 25 gilt als Übergewicht, über 30 spricht man von Adipositas (Fettleibigkeit). 25-Hydroxy-Vitamin-D (25[OH]D): 25(OH)D ist die Form von Vitamin D, die im Blut gemessen wird, um den Vitamin-D-Status einer Person zu bestimmen. Vitamin D wird zum einen durch Sonneneinstrahlung in der Haut gebildet, zum anderen über die Nahrung aufgenommen bzw. aus ihr verstoffwechselt. Es ist wichtig für viele Funktionen im Körper, unter anderem für ein gesundes Immunsystem und den Knochenstoffwechsel. Logistische Regression: Die logistische Regression ist ein statistisches Verfahren, mit dem man den Einfluss verschiedener Faktoren auf ein binäres Ereignis (das nur zwei mögliche Ausprägungen hat, z.B. krank vs. nicht krank) untersuchen kann. Sie erlaubt Aussagen darüber, um wie viel sich das Risiko für das Ereignis ändert, wenn sich ein Einflussfaktor um eine Einheit erhöht. Mehr zum Thema ➜ Artikel: Brauchen wir wirklich Vitamin-D-Tabletten? ➜ Blog: Vitamin D - äußerlich und innerlich – "Altes", Neues und Anwendungserfahrungen ➜ Forum: Erfahrungen mit Vitamin-D-Tabletten bei Psoriasis und Psoriasis arthritis Quelle: "The association between serum 25-hydroxyvitamin D levels and psoriasis in a large population-based cohort: a cross-sectional analysis of The Tromsø Study 2015–16" in: British Journal of Dermatology, November 2023- 4 Kommentare
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Body Positivity und Psoriasis: Zwischen Akzeptanz und Gesundheit
Redaktion erstellte ein Artikel in Psyche
Die Body-Positivity-Bewegung hat viele positive Aspekte, wie die Förderung von Selbstakzeptanz und die Bekämpfung von Diskriminierung und Stigmatisierung aufgrund des Körperbildes. Dazu zählt nicht nur Übergewicht, sondern sämtliche Körperformen, -farben oder Behinderungen. Allerdings gibt es auch Kritikpunkte an der Bewegung unrealistische Erwartungen an den eigenen Körper, die zu zusätzlichem Druck führen, Kommerzialisierung, Ausschluss bestimmter Gruppen, der Fokus auf das Äußere und natürlich Gesundheitsrisiken. Da stellt sich auch die Frage: Wie ist die Bewegung in Hinblick auf chronisch-entzündliche Hautkrankheiten einzuordnen? Wir alle wünschen uns für unsere persönlichen Probleme, Meinungen und Eigenschaften Anerkennung, Wertschätzung und Toleranz von anderen Menschen. Das ist aus mehreren psychologischen, sozialen und evolutionären Gründen wichtig. Anerkennung und Wertschätzung sind tief in unserer Psychologie verwurzelt. Menschen haben das Bedürfnis, gesehen und gehört zu werden. Dies geht auf das Bedürfnis nach sozialer Zugehörigkeit und Akzeptanz zurück, das in der Maslowschen Bedürfnishierarchie verankert ist. Toleranz wiederum ist die Grundlage für ein friedliches Miteinander in einer vielfältigen Gesellschaft. Gerade in einer Demokratie ist Toleranz ein unverzichtbarer Wert. Ohne sie könnte eine Demokratie nicht funktionieren, da abweichende Meinungen unterdrückt und Minderheiten diskriminiert würden. Und genau diese Grundbedürfnisse sind das Fundament der Body-Positivity-Bewegung, die vor allem in den sozialen Medien allgegenwärtig ist. Sie zielte ursprünglich darauf ab, Übergewichtige nicht aufgrund ihres Gewichtes zu diskriminieren und mehr in die Gesellschaft einzubinden. Aber auch sich im eigenen Körper wohlzufühlen, ist Ziel dieser Bewegung. Lernen, den eigenen Körper zu lieben: Das gilt weiterführend natürlich nicht nur für übergewichtige Personen. Es umfasst sämtliche Körperformen, die Herkunft und somit Hautfarbe eines Menschen, aber auch Behinderungen oder Erkrankungen, die vor allem äußerlich sichtbar sind und somit Stigmatisierung eine Bühne bieten. Soweit, so gut. Was könnte es daran auszusetzen geben? Kritik an der Body-Positivity-Bewegung Abseits der medizinischen Kritik können die Ziele der Bewegung dazu führen, dass unrealistische Erwartungen an den eigenen Körper gestellt werden. Das kann zu zusätzlichem Druck führen, denn nicht jeder möchte sich in seinem Körper unter den gegebenen Umständen wohlfühlen. Die Kommerzialisierung in Form von Diät- und gewichtsreduzierenden Wellness-Produkten sorgt dafür, dass viele unnötige und überteuerte Produkte den Weg auf den Markt finden und Werbung mit Menschen gemacht wird, die unter ihrem Übergewicht leiden. Der Fokus der Bewegung liegt klar auf dem Äußeren. Dabei sollte es auf die inneren Werte eines Menschen ankommen. Auch medizinisch gesehen sind die unerwünschten Begleiterkrankungen, die mit Übergewicht einhergehen, problematisch. Aus dermatologischer Sicht führt die Bewegung zur Verharmlosung von Hautkrankheiten wie Akne, Psoriasis oder Ekzemen. Indem alle Hautzustände als normal und akzeptabel dargestellt werden, könnte die Notwendigkeit einer medizinischen Behandlung oder einer gesunden Hautpflege weniger ernst genommen werden. Auch psychische Belastungen spielen eine bedeutende Rolle: Menschen mit sichtbaren Hautkrankheiten könnten sich unter Druck gesetzt fühlen, ihre Hautprobleme zu akzeptieren und zu lieben, obwohl sie möglicherweise unter erheblichen psychischen Belastungen leiden. Das führt zu einem inneren Konflikt, da sie einerseits die Botschaft der Selbstakzeptanz annehmen sollen, andererseits aber mit den realen Herausforderungen ihrer Hautkrankheit kämpfen. Ein weiterer Nachteil könnte sein, dass die Bewegung nicht ausreichend über die medizinischen Aspekte und Behandlungsmöglichkeiten von Hautkrankheiten aufklärt. Was wiederum dazu führen kann, dass Betroffene nicht die notwendige medizinische Hilfe suchen, sondern versuchen, ihre Hautprobleme allein durch Selbstakzeptanz zu bewältigen. Verbindungen von Psoriasis zu Übergewicht Psoriasis kann eine Folge von Übergewicht sein, daran besteht schon längst kein Zweifel mehr: Fast 40 Prozent der Menschen mit Psoriasis sind übergewichtig, 37 Prozent davon sogar fettleibig: Diesen Zusammenhang fassten auch die Forscher um Ulrich Mrowietz in einer Übersichtsarbeit zusammen. Selbst nach Berücksichtigung anderer Einflussfaktoren bleibt Übergewicht ein unabhängiger Risikofaktor. Besonders alarmierend: Ein Body-Mass-Index (BMI) von über 30 verdoppelt fast das Risiko für Psoriasis. Aber woher rührt diese Verbindung? Die zugrunde liegenden Entzündungsprozesse im Fettgewebe, verstärkt durch Übergewicht, erhöhen die Freisetzung von proinflammatorischen Zytokinen wie Interleukin(IL)-6 und Tumornekrosefaktor (TNF). Zudem zeigt die aktuelle Forschung, dass Übergewicht auch die Zahl entzündungshemmender regulatorischer T-Zellen verringert und proentzündliche T-Zellen fördert. Eine Genomstudie aus dem Jahr 2024 identifizierte gemeinsame genetische Loci und kausale Beziehungen zwischen Adipositas und Psoriasis. Dabei wurde eine positive genetische Korrelation zwischen dem BMI und Psoriasis sowie zwischen dem Taillen-Hüft-Verhältnis und Psoriasis festgestellt. Übergewichtige Patienten mit Psoriasis zeigen zudem erhöhte Spiegel von Adipokinen. Diese Adipokine tragen zur systemischen Entzündung bei, die sowohl entzündliche Hautkrankheiten als auch eine Adipositas verschlimmern kann. Die Verbindung der beiden Krankheiten ist also bidirektional: Übergewicht kann das Risiko für die Entwicklung von Psoriasis erhöhen und umgekehrt. Besondere Behandlung Die Behandlung von Psoriasis bei übergewichtigen Menschen erfordert mehr als nur eine gut abgestimmte Systemtherapie. Durch das Übergewicht als (Mit-)Auslöser der Erkrankung muss auch dieses angegangen werden, um langfristig Erfolge in der Therapie erzielen zu können. Eine angemessene Ernährungsumstellung ist somit unbedingt erforderlich und sollte ausführlich mit dem Patienten besprochen werden. Zu einer gesunden, ausgewogenen Ernährung gehört ebenso regelmäßige Bewegung. Abnehmen ändert nichts daran, an Psoriasis erkrankt zu sein, kann aber dazu beitragen, die Schübe oder Auswirkungen zu vermindern. Zudem spricht die Therapie bei Menschen mit Übergewicht oft schlechter an. Da sich durch Übergewicht außerdem vermehrt Hautfalten bilden, sollten diese besonders gründlich gewaschen und (vorsichtig!) abgetrocknet werden, um einen Feuchtigkeitsstau und Entzündungen zu vermeiden. Wohlbefinden allein reicht oft nicht Der enge Zusammenhang zwischen Übergewicht und Psoriasis ist ein Beispiel, warum die Body-Positivity-Bewegung aus medizinischer Sicht durchaus kritisch zu sehen ist. Kritiker argumentieren, dass die Bewegung gesundheitliche Risiken verharmlosen könnte. Indem sie alle Körperformen und -größen als gleichwertig und gesund darstellt, könnte sie dazu beitragen, dass Krankheiten wie Psoriasis oder Essstörungen nicht ausreichend thematisiert werden. Oder schlimmer noch: Mit Übergewicht einhergehende Probleme werden verharmlost. Natürlich sollte sich jeder in seinem Körper wohlfühlen dürfen. Ganz gleich ob dick, dünn, klein, groß, körperlich eingeschränkt oder hautkrank. Aber reine Akzeptanz ist kein universelles Heilmittel und je nach Komorbidität bedarf es unbedingt einer ärztlichen Behandlung. Mehr über Body Positivity Woher der Begriff kommt Die Ursprünge des Begriffs „Body Positivity" lassen sich bis in die späten 1960er Jahre zurückverfolgen. Die Bewegung entstand als Reaktion auf die gesellschaftlichen Normen und Schönheitsideale, die oft unerreichbar und diskriminierend waren und sind. Ein bedeutender Meilenstein in der Entwicklung der Body-Positivity-Bewegung war die Gründung der National Association to Advance Fat Acceptance (NAAFA) im Jahr 1969. Diese Organisation spielte eine zentrale Rolle bei der Förderung von Akzeptanz und Gleichberechtigung für Menschen aller Körpergrößen. In den folgenden Jahrzehnten gewann die Bewegung zunehmend an Aufmerksamkeit und Einfluss. Wie sich der Begriff verbreitete Der Begriff „Body Positivity" selbst wurde in den 1990er Jahren populär, als sich die Bewegung weiterentwickelte und ihre Ziele erweiterte. Neben der Bekämpfung von Gewichtsdiskriminierung rückte nun auch die allgemeine Akzeptanz und Wertschätzung aller Körperformen, -größen und -farben in den Fokus. Die Verbreitung sozialer Medien in den 2000er Jahren trug erheblich zur Popularisierung der Body-Positivity-Bewegung bei, indem sie Plattformen für Menschen schuf, um ihre Geschichten zu teilen, sich gegenseitig zu unterstützen und gegen gesellschaftliche Schönheitsnormen zu protestieren. Merle Twesten Mehr zum Thema im Psoriasis-Netz ➔ Forschung: Wenn Übergewichtige bestimmte Fette meiden, tun sie etwas gegen die Entzündung ➔ Forum: Austausch über den Zusammenhang von Schuppenflechte und Psyche ➔ Expertenchat: Mitschrift eines Expertenchats über Psoriasis und Psyche ➔ Psyche und Psoriasis: Mit der Krankheit leben, ohne zu verzweifeln Für Fortgeschrittene: Weitere Studien zum Thema Eine Beobachtungsstudie von 147 Psoriasis-Patienten: Übergewicht und Adipositas und wie sie mit Psoriasis zusammenhängen (November 2023) Depression als Begleiterkrankung der Psoriasis, verursacht durch Entzündungen im Stoffwechsel (Mai 2023) Weltweite Zahlen zur Fettleibigkeit bei Patienten mit Psoriasis: Eine Analyse der letzten zwei Jahrzehnte (Juni 2024)- 2 Kommentare
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