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Vorsicht bei Kiefergelenkbeteiligung


Salamander2

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Mich würde generell mal interessieren, wie viele eine PsA am Kiefergelenk haben.

Tatsächlich war das bei mir der Fall und auch wenn das fast jeder Arzt für untypisch hielt, besserte sich das Problem deutlich mit MTX.

In der Zeit habe ich einige Erfahrungen gemacht die ich hier nochmal teilen möchte. Das ganze ist nämlich absolut kein Spaß, da der Kiefer ja maßgeblich die Kaufunktion und das Sprechen beeinflusst.

Wenn man mit Kiefergelenksproblemen zum Zahnarzt geht (das ist der richtige Facharzt dafür), dann wird man zunächst 2 Dinge bekommen: 1. eine Aufbissschiene, da Knirschen als Ursache vermutet wird. 2. Physiotherapie, um die "CMD" (craniomandibuläre dysfunktion) zu bessern.

Beides ist mit PsA nur bedingt empfehlenswert aus meiner Sicht.

Warum?

1. die Aufbissschiene kann helfen, vor allem, wenn sie einen Fehlbiss ausgleicht und das entzündete Gelenk entlastet. Diese wird aber meist nur Nachts getragen und der Unterschied zwischen Entlastung und Belastung ist dann immer sehr groß - das kann sehr irritierend sein. Außerdem ist die Aufbisschiene ein rein symptomatisch behandelndes Instrument.

2. Physiotherapie. Hier ist es extrem (!) wichtig, einen wirklich guten Physio zu haben. Kiefer ist ein Bereich für den Physiotherapeuten eine Zusatzausbildung benötigen. Das Problem ist hier, dass in der sog. manuellen Therapie gelehrt wird, besonders grob am Gelenk zu ziehen, zu drücken und bestimmte Tests durchzuführen. Das ist tatsächlich die klassiche Lehre für CMD und wirkt bei CMD Patienten auch (wahrscheinlich).

Hat man aber eine Entzündung am Gelenk ist das fatal. So passierte es bei mir, dass ich von Physio Termin zu Physio Termin immer schlimmere Beschwerden hatte und nun auf dem MRT (Zeitraum < 1 Jahr) deutliche Schäden am Gelenk habe. Erst eine zweite Physiotherapeutin vermutete nach Anamnese eine Entzündung und ging deutlich vorsichtiger vor - da war aber schon einiges an Schaden angerichtet. Das Problem ist nur, dass diese Anamnese im hektischen Betrieb kaum noch gemacht wird. Blind drauf los behandeln ist bei einem so feinen Gelenk wie dem Kiefergelenk extrem fatal.

Man kann das ganze so zusammenfassen: Bei Kiefergelenksproblemen wird in der Regel nach Schema F behandelt. Dieses Schema F ist bei einer vorliegenden Entzündung jedoch sehr kontraproduktiv. Bei mir hat es einen ganz deutlichen Schaden produziert.

Ich hoffe, dass ich mit diesem Beitrag ein biscchen etwas von meinen Erfahrungen teilen kann. Was mir heute mit dem Problem hilft ist eine Korrektur der Zahnstellung (um das Gelenk zu entlasten) und die systemische Therapie gegen PsA.

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Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Vielen Dank Salamander2.

An das Kiefergelenk im Zusammenhang mit PSA habe ich noch gar nicht gedacht!

Drücke dir fest die Daumen, dass es dir bald  besser gehen möge.

 

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vor 9 Stunden schrieb Salamander2:

Mich würde generell mal interessieren, wie viele eine PsA am Kiefergelenk haben.

Im Szintigram war leicht was zu sehen.

Ich wurde von meinem Zahnarzt zum HNO und zum Kieferchirug geschickt. Bei letzterem war ich richtig. 1

Meine Probleme sind im Moment verschwunden. Mit MT und die dazugehörigen Übungen und Schiene. 

Schiene trage ich heute noch. Der Kiefer ist entspannt am Morgen und mein Mann sagt ich schlafe leiser. Genauso mache ich immer noch meine Übungen damit alles geschmeidig bleibt. Kann man auch im Auto machen. Macht auch Spaß aus dem Augenwinkel die Gesichter der anderen zu sehen wenn die einem dabei zusehen😂

MT war am Anfang sehr unangenehm, war aber zum Schluß sehr angenehm. 24 Stunden Kopfschmerzen war nach den ersten 10 Einheiten vorprogrammiert. 

Da man es damals noch niemand wusste ob es von der PsA kommt oder nicht wurde sanft ran gegangen. Meine Physiotherapeuten wissen von der PsA. 

Da ich jetzt keine Probleme habe vermute ich das die PsA im Kiefer NICHT direkt Schuld an den Problemen war, sondern Schmerzen überall und dann wie man so schön sagt Zähne zusammen beißen und durch. Das bringt Verspannung im Kiefer über Nacken bis zu den Schulter. Wurde alles mitbehandelt. 

Rumgerissen oder mit Gewalt waren sie nicht an meinem Kiefer. 

Einmal etwas was bei mir mal glatt gegangen ist

Gruß Clau dia 

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Ich hatte vor rund 25 Jahren relativ plötzlich eine Kiefergelenkssperre und konnte den Mund nur noch ganz wenig öffnen. Der Arzt führte dies (nur Anhand der Symptomatik) auf eine Verschiebung der Disc (eine Art Knorpelscheibe) im Kiefergelenk, auf der Seite wo ich auch schmerzen hatte, zurück. Seit dem hatte ich keine Probleme mehr. An eine PSA im Kiefergelenk dachte niemand, ich auch nicht, halte dies auch für eher unwahrscheinlich. Ich tippe als Ursache eher auf unverarbeiteten Stress und schlechte Liegeposition des Kopfes beim Schlafen.
Seit vielen Jahren trage ich nachts eine Anti-Knirscherschiene.

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vor 10 Minuten schrieb GrBaer185:

halte dies auch für eher unwahrscheinlich. Ich

Nicht unwahrscheinlich sondern sehr selten. Genauso wie Schuppenflechte in der Nase. Ist übrigens beides auf der gleichen Gesichtshälfte. 

Wie sagt man so schön. Nichts ist unmöglich 

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vor einer Stunde schrieb Clau dia:

Nicht unwahrscheinlich sondern sehr selten.

Ich kann es nach der langen Zeit von etwa 25 Jahren nicht mehr genauer einordnen. Ich hatte zu dieser Zeit in Berlin noch eine Therapie mit FUMADERM gemacht und wegen aufgetretener Leukopenie und Lymphopenie immer wieder Therapiepausen gemacht. Möglicher Weise gibt es bei meinen damaligen einseitigen Kiefergelenksbeschwerden mit Kiefersperre auch einen Zusammenhang mit meiner auch da schon bestehenden PSA - auch nachdem ich nun den von @Salamander2 oben verlinkten Artikel gelesen habe.
Ich weiß nicht mehr alle Einzelheiten, hatte auch Manuelle Therapie für das Kiefergelenk, wohl auch ein Schmerzmittel oder NSAR, vielleicht auch da schon die Aufbissschiene erhalten. Ich habe das Glück, dass bei mir im Allgemeinen nach einer erfolgreichen antientzündlichen Behandlung (teils z.B. Kortison), der "Spuck" wieder vorbei ist - dazu zähle ich meine Uveitis (ein Auge, einmalig, Kortisontropfen), einige Finger- und Zehengelenke (verschiedene, teils Kortisonspritzen ins Gelenk), Achillessehne (mehrmals, teils Stoßwelle), den Tennisellenbogen (links, einmalig), Erbsenbeinschmerzen (wiederholt, jetzt weg), Schnappfinger (zwei verschiedene, wieder weg).

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Hallo zusammen,

ich hatte zwei mal eine Kiefersperre mit starken Schmerzen. Damals war mein Gedanke auch, dass es an der PSA liegen könnte. Mein Rheumatologe meinte eher nicht und sagte das ich zum Zahnarzt soll. Nach jeweils etwa 2 Wochen war de Spuk wieder vorbei.

Seit dem ich MTX und Julio bekomme, bin ich fast beschwerdefrei. Die Müdigkeit und die Antriebslosigkeit machen mir etwas zu schaffen aber damit kann ich Leben.

Grüße

Aznif

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Moin zusammen,

ich hatte bei meinem ersten diagnostizierten Schub vor vier Jahren eine doppelte Wurzelentzündung auf der rechten Seite und kurz darauf eine weitere (einzeln) auf der anderen Seite. Ich hielt das für zusammenhängend mit dem gesamten Entzündungsgeschehen durch die bis heute nicht gesichert diagnostizierte PsA in meinem Körper.
Ich wies meinen Zahnarzt auf die Krepitationen in meinen Kiefergelenken hin und er bestätigte mir nach Abtasten, dass dort vermutlich Arthrosen entstanden waren und dass ein Zusammenhang durchaus bestehen kann.

Eine Schiene gegen das Knirschen hatte ich davor schon, Physiotherapie vom Zahnarzt verordnet noch nie.

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