Moderne Therapien gegen Schuppenflechte schädigen die Leber nicht, sondern verbessern krankhaft erhöhte Werte sogar deutlich. Eine Studie beweist, dass eine wirksame Behandlung der Hautentzündung den gesamten Körper entlastet und die Leberfunktion schützt.
Viele Menschen mit Schuppenflechte haben auch Probleme mit der Leber. Das liegt oft daran, dass Psoriasis den ganzen Körper betrifft. Die Entzündung bleibt nicht nur auf der Haut. Sie wandert über das Blut auch zu anderen Organen. Oft kommen noch Übergewicht oder Diabetes dazu. Das belastet die Leber zusätzlich.
Bisher waren viele Ärzte deshalb vorsichtig. Sie hatten Respekt vor modernen Therapien bei schlechten Leberwerten. Deshalb bekamen manche Patienten diese wirksamen Mittel gar nicht erst. Frederik Krefting und seine Kollegen vom Universitätsklinikum Essen wollten in der Studie wissen, ob diese Sorge berechtigt ist.
Was wurde genau untersucht?
Das Team untersuchte die Daten von 276 Patienten aus dem echten Klinikalltag. Alle Teilnehmer hatten eine mittelschwere bis schwere Psoriasis. Sie bekamen entweder Biologika wie Secukinumab, Ixekizumab und Adalimumab oder das Medikament Apremilast.
Die Forscher teilten die Patienten in zwei Gruppen auf. Die eine Hälfte hatte zum Start normale Leberwerte. Die andere Hälfte hatte bereits erhöhte Werte. Das Team schaute sich die Blutwerte nach drei und nach sechs Monaten genau an. Sie prüften dabei die Enzyme AST, ALT und GGT. Diese Werte zeigen normalerweise an, wie gestresst die Leber gerade ist.
Ergebnisse der Studie
Bei den Patienten mit normalen Werten passierte fast gar nichts. Ihre Leber blieb unter der Therapie einfach gesund. Aber bei der Gruppe mit den schlechten Werten gab es eine Überraschung. Ihre Leberwerte verbesserten sich während der Behandlung deutlich. Die Enzyme AST, ALT und GGT sanken nach sechs Monaten merklich ab.
Das bedeutet: Die Medikamente haben der Leber nicht geschadet. Im Gegenteil, sie scheinen ihr sogar geholfen zu haben. Besonders gut schnitt dabei der Wirkstoff Ixekizumab ab. Er senkte die Leberwerte am stärksten. Auch die Haut wurde bei fast allen Patienten viel besser.
Warum hilft die Therapie der Leber?
Wie kann ein Medikament gegen Schuppenflechte die Leber heilen? Die Forscher haben dafür eine logische Erklärung. Wenn die Entzündung im ganzen Körper nachlässt, beruhigt sich auch die Leber. Weniger Botenstoffe im Blut bedeuten weniger Stress für die inneren Organe.
Außerdem fühlen sich viele Patienten besser, wenn ihre Haut abheilt. Wer weniger rote Stellen hat, bewegt sich oft mehr. Sport und ein aktiverer Lebensstil sind das beste Training für die Leber. So greifen die medizinische Wirkung und der Alltag der Patienten perfekt ineinander.
Ein wichtiges Signal für die Praxis
Die Studie gibt Ärzten nun eine wichtige Sicherheit. Erhöhte Leberwerte sind kein Grund mehr, auf eine moderne Therapie zu verzichten. Die Behandlung ist eher eine Chance für den gesamten Körper. Patienten müssen also keine Angst vor einer Verschlechterung haben.
Der Hauptautor der Studie, Frederik Krefting, hat dafür einen wichtigen Preis gewonnen: Er erhielt den Wissenschaftspreis für klinische Dermatologie in Nordrhein-Westfalen.
Quelle: "Baseline Pathological Liver Function Tests in Patients With Psoriasis Support the Indication for Systemic Therapy Rather Than Being a Reason Against It: A Real-World Analysis" in: Psoriasis: Targets and Therapy 15/2025
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