Zur Behandlung der Psoriasis und anderer Hauterkrankungen gibt es inzwischen viele Medikamente. Dennoch ist die Lichttherapie noch immer eine Option – zum Beispiel, wenn jemand schon mehrere Medikamente nimmt.
Bei der Lichttherapie wird die Haut mit speziellen UV-Strahlen bestrahlt, die Entzündungen hemmen. Die Lichttherapie ist alt, bewährt und nebenwirkungsarm. Das erklärt die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG), die Fachgesellschaft der Hautärzte.
Oft wird die Behandlung in Hautarztpraxen angeboten. Die richtige Dosis und Wellenlänge des Lichts wird dann am Gerät eingestellt. Patienten müssen eine UV-Schutzbrille tragen und die Behandlung mehrmals pro Woche wiederholen. Erfahrene Patienten nutzen die Lichttherapie oft auch zuhause. Krankenkassen bezahlen die kleineren Geräte oder erstatten die Mietgebühr, wenn der Hautarzt ein Gerät verordnet. Da lohnt sich ein Gespräch mit der Krankenkasse, um das vorher abzuklären.
Und das Hautkrebs-Risiko? "Die Studienlage zeigt derzeit für die Schmalband-UVB-Therapie und für die UVA-Therapie keine klinisch messbare Zunahme von Hautkrebs", so die DDG.
Lichttherapie als Option für die, die schon viele Medikamente nehmen
„Die Phototherapie verdient eine Renaissance", erklärt Professorin Silke Hofmann, Chefärztin der Hautklinik am Helios-Universitätsklinikum Wuppertal. "Besonders profitieren Patienten mit Komorbiditäten, die bereits viele Medikamente erhalten.“ Denn Polypharmazie – also die Einnahme von fünf oder mehr verschiedenen Arzneimitteln – sei für viele Menschen eine Realität. Dann seien unerwünschte Wechselwirkungen zwischen den Substanzen immer zu bedenken.
Schlussendlich empfiehlt die DDG, die Lichttherapie als eine personalisierte Medizin zu betrachten, die je nach Krankheitsbild und Hauttyp angepasst werden kann. Die Lichttherapie verdient eine Renaissance, so die DDG.
Das passiert bei der Lichttherapie in der Haut
Bei der Psoriasis sind die UVB-Strahlen im Bereich von 311 nm am wirksamsten. Der langwellige Anteil des UV-B-Lichts wirkt besonders in den unteren Schichten der Epidermis, insbesondere in der Basalzellschicht. Dort nämlich entstehen in einem sich wiederholenden Zyklus von etwa vier Wochen neue hornbildende Zellen (Keratinozyten). Bei einer Schuppenflechte entstehen die Keratinozyten im Turbo-Gang, nämlich in vier bis sieben Tagen. An der Oberhaut sind sie dann als mehr oder weniger dicke schuppige, oft juckende Stellen zu sehen.
Die Wirksamkeit der UV-B-Strahlung beruht unter anderem darauf, dass die Zellteilung in der Basalzellschicht der Epidermis gehemmt wird. Das führt zu einer Besserung der entzündlichen Hautveränderungen, die Schuppung nimmt ab.
Eine andere Möglichkeit ist die Kombination von UV-A-Licht mit dem Wirkstoff Psoralen. Der macht die Haut empfänglicher für die UV-A-Strahlen. Er wird einige Zeit vor der Therapie entweder als Creme auf die erkrankten Stellen aufgetragen oder eingenommen. Letzteres erfordert aber sehr viel Umsicht, denn damit wird der ganze Körper für jedwedes Licht auch außerhalb der Bestrahlungskabine empfänglich, was dann zu viel sein kann.
(cl)
Tipps zum Weiterlesen
➜ Überblick: Behandlung mit Licht und Bädern
➜ Skinuvita: Sichere Form der Lichttherapie für zuhause wird erforscht
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