Vier Krankenkassen haben fünf Projekte gekürt, die das Leben von Patienten mit verschiedenen Erkrankungen erleichtern wollen. Erstmals ist ein Projekt dabei, das sich an Menschen mit Schuppenflechte richtet: Die App Sorea bekommt nun deutlich mehr Unterstützung von einer der Krankenkassen, damit sie noch mehr Betroffenen direkter helfen kann.
Vor einigen Jahren haben sich vier Krankenkassen im Healthy Hub zusammengeschlossen. Das soll eine Anlaufstelle für Start-ups sein, die im Gesundheitsbereich unterwegs sind und den Austausch mit Krankenkassen suchen. In einem Wettbewerb können sich Start-ups um eine Förderung bewerben. Die Gewinner dürfen ihre Innovationen im echten Alltag der Krankenversicherung testen – begleitet von den Kassen, die bei rechtlichen Fragen helfen und den Zugang zu Millionen Versicherten ermöglichen. Die vier Krankenkassen sind BIG direkt gesund, IKK Südwest, mhplus und SBK Siemens-Betriebskrankenkasse.
Kürzlich wurden die diesjährigen Gewinner des Wettbewerbs bekanntgegeben. Zum ersten Mal wird mit Sorea nun eine App gefördert, die für Menschen mit Schuppenflechte da ist. Entwickelt wird sie von der Firma Nia Health.
Funktionen der Sorea-App
Mit der Sorea-App können Betroffene zum Beispiel
- ein Symptomtagebuch führen – mit dem Markieren der befallenen Stellen auf einer Skizze oder mit Fotos
- Triggerfaktoren festhalten – also Faktoren, die für eine Verschlechterung sorgen könnten
- die Anwendung von Therapien notieren
- Schübe und ihre Stärke festhalten
- ihr psychisches Befinden mithilfe eines Fragebogens bewerten
- auf einen Blick im Verlauf sehen, wie sich die Psoriasis verbessert oder verschlechtert hat
- erkennen, was einen Schub auslöst
- erkennen, ob eine Therapie für ausreichend Verbesserung sorgt
- den Verlauf als PDF-Datei exportieren und mit zum Arzt nehmen oder ihm schicken
Was die Förderung Firma und Betroffenen bringt
"Der Gewinn beim Healthy Hub ist für uns ein wichtiger Meilenstein, um Sorea für deutlich mehr Menschen mit Psoriasis zugänglich zu machen", erklärt Tobias Seidl, Gründer und Geschäftsführer von Nia Health. "Durch den Healthy Hub und die Partnerschaften mit Krankenkassen können wir einen direkten Weg in die gesetzliche Krankenversicherung etablieren." Außerdem stärke die Auszeichnung das Ansehen der App bei weiteren Krankenkassen und medizinischen Fachkreisen, was langfristig zu einer flächendeckenden Versorgung führen solle.
Im nächsten Schritt will Nia Health mit der BIG direkt gesund ein Pilotprojekt konzipieren und umsetzen. Die App soll in den nächsten Monaten allen, die bei einer der vier Krankenkassen versichert sind, zur Verfügung stehen. "Mittelfristig planen wir, weitere Krankenkassen zu gewinnen", so Seidl.
Sorea-Vollversion gibt's für DPB-Mitglieder gratis
Die App Sorea ist seit Jahren für jeden in den AppStores zu finden, ob nun für Apple-Geräte oder für Android. "Aktuell haben wir mehrere Tausend aktive Installationen unserer App", berichtet Tobias Seid. Die Nutzerzahl würde auch kontinuierlich wachsen – besonders, wenn Hautärzte die App empfehlen.
Bekannt dürfte die App auch allen sein, die im Deutschen Psoriasis-Bund e.V. (DPB) sind: Mitglieder bekommen einen kostenlosen Zugang zur Vollversion. "Die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Psoriasis-Bund ist für uns von unschätzbarem Wert", so Tobias Seidl. "Der direkte Austausch mit der Patientenorganisation hilft uns, die Bedürfnisse der Betroffenen noch besser zu verstehen und in unsere Entwicklung einfließen zu lassen." Die Kooperation solle ausgebaut werden, um gemeinsam noch mehr für Menschen mit Psoriasis erreichen zu können.
Die anderen Gewinner beim Healthy-Hub-Wettbewerb 2025 sind:
- Xund: Die App analysiert persönliche Angaben und Gesundheitsdaten mit medizinischem Know-how. Dabei bekommt der Nutzer Empfehlungen zu passenden Arztleistungen, Präventionskursen oder Services seiner Krankenkasse.
- Maculight: Ein Gerät samt App für die Therapie der altersbedingten Makuladegeneration zu Hause statt aufwändig in der Klinik. "Die Behandlung ist schmerzfrei, dauert nur wenige Minuten pro Sitzung und wird digital überwacht", wird in der Beschreibung versprochen.
- Probatix und Zotz|Klimas: Mit Probatix kann man seine Lipoprotein(a)-Werte zuhause testen: Blutprobe nehmen, ins Labor schicken, Ergebnis digital erhalten. Bei Auffälligkeiten gibt's eine medizinische Empfehlung dazu.
- Adon Health: ein Heimtest für Männer, der einen Testosteronmangel erkennen soll. Auch hier: Mann testest selbst, bekommt einen Befund und – falls nötig – direkt eine ärztliche Beratung.
Welche Erfahrungen habt Ihr mit Gesundheits-Apps schon gemacht? Gefällt Euch eine besonders gut oder habt Ihr Kritik? Schreibt's in die Kommentare ⬇️
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