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Wie Ärzte über Patienten denken (können)


Claudia

4.344 Aufrufe

Gestern war ich zu Vorträgen von und für Psychodermatologen - ein spannendes Thema und Fach! (Psychodermatologen sind die, die sich sowohl um die Haut als auch die Psyche kümmern, mal eher mit dem Schwerpunkt Haut, mal mit dem Schwerpunkt Psyche.)

Die Aussage einer Chefärztin hat mich dann den ganzen Abend geärgert.

Es ging um Compliance - wie "brav" Patienten also befolgen, was der Arzt ihnen rät, wie "brav" sie ihre Medikamente nehmen oder anwenden bzw., warum sie das nicht tun. (Auch das ist grundsätzlich ein spannendes Thema.)

Besagte Oberärztin sagte sinngemäß "Ich bestelle alle meine Patienten lieber ein und gebe ihnen eine Spritze (zur Immunisierung gegen Heuschnupfen) als dass ich ihnen diese neuen Tabletten verschreibe, die man nur unter der Zunge zergehen lassen muss. Ich traue meinen Patienten nicht zu, dass sie die Tabletten regelmäßig nehmen. Wenn ich ihnen die Spritze gebe, weiß ich, dass sie das Medikament genommen haben."

Das empfinde ich ganz klar als Entmündigung.

Zum einen: Erfahren ihre Patienten je, dass es auch eine Tabletten-Therapie gäbe?

Zum anderen: Eine Spritze ist - für mich jedenfalls - so viel mehr "Körperverletzung" (nicht im strafrechtlichen Sinne) als eine Tablette. Denkt die Ärztin mal daran, was eine Spritze ihren Patienten bedeutet?

Und dann: Ich möchte als Patient bitte nicht für "dumm" gehalten werden - für so "dumm", dass ich meine Tabletten nicht regelmäßig nehmen kann. Wenn sie das von Fall zu Fall entscheidet - okay. Aber so pauschal zu sagen, alle ihre Patienten würden eh nicht machen (können), was sie rät - das ist eine ordentliche Abwertung oder - höflicher ausgedrückt - Unterschätzung.

Wie so oft wurde auf der Veranstaltung auch das (vermeintlich) schlechte Ansehen der Ärzte beklagt - das wäre ja schon fast so schlimm wie das von Lehrern ;)Mich wundert das Ansehen jedenfalls manchmal nicht.

Ein andermal werde ich mal noch andere Aussagen von Psychodermatolgen vorstellen, zu denen mich Eure Meinung interessiert. Das war aber die krasseste, die mich am meisten geärgert hat.

10 Kommentare


Empfohlene Kommentare

ande71

Geschrieben

Indem sie ihren Patienten persönlich die Spritze verabreicht hat sie ja auch ganz andere Möglichkeiten der Abrechnung. Schließlich steht ja dann auch ein Patientengespräch" auf der Liste.

Ganz so wie die Othtopäden bei uns in der Stadt.

Mit akuten starken Schmerzen, lassen die einen sechs Wochen auf einen Termin warten. In der Zeit haben sie aber schon hunderte ihrer Einrenk-Patienten kommen lassen.

Und dann wundern sie sich über ihr sclechtes Image???? :blink:

Gast

Geschrieben

Natürlich hat sie (nur?) unrecht, diese Ärztin. :rolleyes:

Sämtlich sogenannte Hausapotheken (Küchenschränke, Schubladen und sonstige Verstecke) platzen nicht aus allen Nähten. Nein, sie müssen nicht mit Schwerlastdübel verankert sein. ;)

Klar piekst ne Nadel mehr als ne Tablette, aber wie meinst du das, das mit der "Bedeutung"?

LG

Siegfried

Gast Birilig

Geschrieben

:angry: Vielleicht sticht sie (Die Oberärztin) auch nur einfach gerne zu. :angry:
Gast Bluemchen28

Geschrieben

Hallo Claudia,

der Name der Ärztin beginnt nicht etwas mit H.....?

Die Veranstaltung in der Friedrichstraße fand ich sehr informativ.

Du warst auf der verkehrten Veranstaltung. Lächel-

Liebe Grüße

Bluemchen28

Claudia

Geschrieben

Hallo Claudia,

der Name der Ärztin beginnt nicht etwas mit H.....?

Ähm, doch... Ist aber keine von denen, die wir so aus der Selbsthilfegruppe kennen...

Zeisig1520

Geschrieben

Nun ich denke mal, dass diese Ärztin eine von denen ist, die denkt, dass sie "über der Sonne wohnt". ;)

Nicht umsonst sagt man im Volksmund ".... die Götter in weiß....".

Das soll natürlich keine Pauschalaussage sein. Diese Ärztin ist Gott sei dank kein Maßstab für die Ärzteschaft.

Aber oft genug hat man das schon erlebt,

........dass man den Ärzten jedes Wort aus der Nase ziehen muss.

........dass der Arzt gar nicht darauf eingeht, was der Patient ihm eigentlich mitteilt.

........dass Ärzte mit einer recht arroganten Art den Patienten gegenüber auftreten.

und und und. Der Beispiele gibt es da sicherlich viele und es ist ja auch immer noch eine Frage, wie es der Patient auffasst.

Ich kenne aber auch viele andere Ärzte, die nicht so denken und handeln.

LG aus Thüringen vom

Zeisig

Gast Tom50bs

Geschrieben

Hallo Claudia, ich halte dies ebenso als eine " Entmündigung " des Patienten. Vergißt diese Ärztin denn nicht, das der Patient ja ein direktes Interesse hat, das er Hilfe bekommt? In welcher Form auch immer. Der Patient geht ja nicht zum Arzt, weil er Pritzengeil ist, oder? Und ich dachte schon, die Ärzte haben einwenig dazu gelernt. Irrtum anscheinend, auch wenn dies nicht für ALLE Ärzte gilt.

Es stimmt, heute muss der Patient " mündig " sein, damit er überhaupt etwas erfährt. Andererseits kann ich auch die Ärzte verstehen. Die möchten nach Studium, Einrichtung ihrer Praxis, Miete und Personal bezahlen und und und - auch mal Geld bedienen. Ein Beispiel aus MEINEM Alltag. Ein Augenarzt bekommt von der GKS im Quartal " 17,00 Euro " pro Patient, egal, ob der 1 mal oder 10 mal da war. Diese Ärzte MÜSSEN also viele Patienten durchschleusen, damit sie überhaupt überleben können. Weiß nicht, was ein HA bekommt. Wird aber auch nicht mehr sein. Dies soll keine Entschuldigung sein, sondern verständlich machen, warum WIR - die Patienten mündiger werden sollten und ruhig mal den Ärzten ne klare Ansage geben sollten. Denn .... manchmal wissen WIR durchaus MEHR über PSO, als die HÄ, oder?

LG Tom

Gast Tom50bs

Geschrieben

Es muss natürlich GKV - Gesetzliche Krankenkassen Versicherung - heißen, sorry Tom

restvitaminsuche

Geschrieben

Dank Dir, Claudia,

SCHÖNER hätte ich das auch nicht ausdrücken können.

Es gibt natürlich "beratungsresistente" Menschen, aber DAS ist eine maßlose Unverschämtheit an Ignorantentum!

Was Du Dir da so alles antust!?!

Dafür meine Bewunderung!

Thomas.

Gast Home of PSO

Geschrieben

Machen wir uns nichts vor..... das der Patient Tabletten nicht nimmt hat in vielen Fällen nichts mit unzuverlässigkeit zu tun, sondern weil man oft im Behandlungszimmer sitzt. Der Arzt schaut kurz. Stellt ein Rezept aus und ruft " der nächste bitte". Ist doch klar, dass man dann zu Hause sitzt den Beipackzettel liest und denkt " bevor ich Pokrebs riskiere schaue ich lieber ob es nicht von allein besser wird......

man wird einfach nicht genug über das warum wieso weshalb aufgeklärt.

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    • Tenorsaxofon
      Für privat Versicherte gibt es sicher auch keinen Aufnahmestop. Auf Termine warten brauchen sie eh nicht.
    • Lupinchen
      Wer zum Heilpraktiker gehen möchte soll es tun, aber auf eigene Kosten. Die meisten Leistungen/Verordnungen dort sind wiss. nicht belegt und gehören eben nicht  in den Katalog. Außerdem reicht für mich deren Ausbildung nicht aus um Krankheiten wirklich behandeln zu können. Vieles was wir so  kaufen an Augentropfen (nicht alle) ,  Erkältungsmitteln usw. zahlt man ja schon lange selber.  Naturheilmittel werden dann vom Hausarzt oder Facharzt empfohlen, verschreibungspfichtige auf Privat Rezept ver
    • Burg
      Meine Krankenkasse (Ersatzkasse) hatte sich mal (1995) bei mir gemeldet und wollte wissen, ob sich ein Besuch beim Heilpraktiker mit Pso überhaupt lohnt. Sie hatten einen Mitarbeiter, der davon betroffen war.  Es gibt gute Heilpraktiker, bei denen sich ein Besuch sicher lohnt. Ich selbst hatte nie einen ausprobiert, da ich mit meinen Ärzten gut klar gekommen war und später dann auch alleine. Aber ich wusste von Patienten, die dort gute Hilfe bekommen hatten.  Vor 30J war ich mal bei ei
    • Lupinchen
      Die sind doch alle gut abgesichert und privat krankenversichert. Warten auf Termine.....wohl eher nicht, ist doch Ministerin. Ich mochte den Lauterbach, ein Arbeitstier und wusste wovon er sprach. Von dieser Ministerin erwarte ich mir nichts....vor allen Dingen nichts positives. Erinnert mich an das Geschwafel von Herrn Spahn.
    • Matjes
      Da kann mal sehen, was  unsere neue Gesundheitsministerin für uns chronisch Kranke übrig hat.... ich denke manchmal, was wäre wenn diese Minister-innen wohl selbst betroffen wären, würden sie dann auch so denken und handeln?
  • 18 Haustiere

    1. 1. Ein Tier im Haus - geht das überhaupt mit Schuppenflechte & Co. ?


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      • Ich spiele mit dem Gedanken ein Haustier anzuschaffen

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