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Cimzia – was ist das und wie wird es angewendet?
Claudia Liebram erstellte ein Artikel in Certolizumab pegol (Cimzia)
Wirkstoff: Certolizumab pegol Handelsname: Cimzia Dieses Medikament ist rezeptpflichtig. Allgemeine Informationen Cimzia gehört zur Gruppe der Biologics. Es handelt sich um einen TNF-α-Blocker. Anwendungsgebiete Cimzia ist von der europäischen Zulassungsbehörde EMA im Herbst 2013 für die Behandlung einer aktiven Psoriasis arthritis zugelassen. Das Medikament kann bei Erwachsenen eingesetzt werden, wenn so genannte DMARDs vorher versagt haben. Außerdem wird das Medikament bei mittelschwerer bis schwerer aktiver rheumatoider Arthritis (RA) und bei axialer Spondyloarthritis angewendet. Es soll immer zusammen mit MTX eingesetzt werden – außer, der Patient verträgt es nicht oder es gibt andere Gründe, die dagegen sprechen. Im Juli 2018 erhielt das Medikament auch die Zulassung zur Behandlung der Schuppenflechte. Wirkmechanismus Cimzia hat sozusagen eine Leidenschaft für TNFα im menschlichen Körper: Es schnappt sich das Zytokin und neutralisiert es. TNFα ist ansonsten dafür bekannt, dass es bei Entzündungen eine wichtige Rolle spielt und sie antreibt. Obgleich es auch ein TNF-Alpha-Blocker ist, unterscheidet es sich chemisch von anderen Biologics dieser Gruppe. Anwendung von Cimzia Cimzia kommt als fertig gefüllte Spritze aus der Apotheke. Sie ist als Injektion unter die Haut gedacht - sprich: Gespritzt wird in die Bauchfalte oder in den Oberschenkel. Ein Griff an der Spritze macht die Handhabung auch bei Problemen mit den Händen oder Fingern einfacher. Nach einer Einweisung beim Arzt kann sich der Patient die Spritze zuhause selbst verabreichen. Wer darin unerfahren ist, kann sich sicherlich die ersten Male in der Arztpraxis die Spritze setzen lassen. Übliche Dosierung Zu Beginn einer Therapie bekommt der Patient alle zwei Wochen 400 Milligramm (also jedesmal zwei Spritzen) Cimzia. Gleichzeitig wird, wenn möglich, MTX weiterhin genommen oder gespritzt. Nach sechs Wochen setzt der "Normalfall" ein: Dann gibt es alle zwei Wochen 200 Milligramm, also eine Spritze. Denkbar ist bei gutem Erfolg eine Änderung auf eine Erhaltungsdosis von 400 Milligramm nur noch alle vier Wochen. Dies ist nur die übliche Dosierung. Der Arzt kann auch zu der Überzeugung kommen, dass eine andere Dosierung geeigneter wäre. Ist nach zwölf Wochen bei Psoriasis arthritis noch kein Erfolg zu sehen, sollten Arzt und Patient "die Fortsetzung der Therapie sorgfältig überdenken", ist in der Fachinformation zum Medikament nachzulesen. Wird Cimzia wegen der Schuppenflechte angewendet, gilt eine Frist von 16 Wochen. Aber Achtung: Im Beipackzettel steht für diesen Fall eine Mutmacher-Info: Bei manchen Patienten mit Plaque-Psoriasis und mit anfänglich teilweisem Ansprechen kann es bei fortgesetzter Behandlung über Woche 16 hinaus zu einer weiteren Verbesserung kommen. Wann darf das Medikament nicht eingenommen werden? Gegen eine Behandlung mit Cimzia sprechen eine Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen Bestandteil eine aktive Tuberkulose oder andere schwere Infektionen, z.B. Sepsis oder opportunistische Infektionen eine mittelschwere bis schwere Herzinsuffizienz (NYHA-Grad III/IV) Worauf zu achten ist Wie bei allen Biologics, müssen Patient und Arzt gut auf Infektionen achten – einschließlich Tuberkulose. Wenn das Medikament aus irgendeinem Grund abgesetzt wird, werden Infektionen nicht weniger gefährlich, denn der Wirkstoff ist erst nach fünf Monaten aus dem Körper "ausgewaschen". Infektionen können möglicherweise vom Betroffenen nicht gut erkannt werden, weil typische Symptome wie Fieber fehlen. Vor Beginn einer Behandlung mit Cimzia muss ein Tuberkulose-Test gemacht werden. Auch ein Test auf Hepatitis B ist angesagt. Wer mit Cimzia behandelt wird, kann sich impfen lassen – jedoch nur mit Totimpfstoffen. Schwangerschaft und Stillzeit Frauen im gebärfähigen Alter sollen während der Einnahme von Cimzia und mindestens fünf Monate danach verhüten. Zur Anwendung des Wirkstoffs in der Schwangerschaft heißt es in der Fachinformation: Daten von mehr als 500 prospektiv gesammelten Schwangerschaften, in denen Cimzia angewendet wurde und deren Schwangerschaftsausgang bekannt war, deuten darauf hin, dass Cimzia keine Auswirkungen auf Fehlbildungen hat. Diese Daten beinhalten auch mehr als 400 Schwangerschaften, in denen Cimzia im ersten Trimester angewendet wurde. Dennoch sind die vorhandenen klinischen Erfahrungen zu gering, um mit angemessener Sicherheit ein mit der Anwendung von Cimzia verbundenes erhöhtes Risiko ausschließen zu können. Als eine Art Fazit steht geschrieben: "Cimzia sollte nur während der Schwangerschaft angewendet werden, wenn dies klinisch notwendig ist." Zur Anwendung in der Stillzeit heißt es in der Fachinformation In einer klinischen Studie mit 17 stillenden Frauen, die mit Cimzia behandelt wurden, wurde ein minimaler Transfer von Certolizumab Pegol vom Plasma in die Muttermilch beobachtet. Der prozentuale Anteil der mütterlichen Certolizumab-Pegol-Dosis, der innerhalb von 24 Stunden auf den Säug- ling übertragen wird, wurde auf 0,04 % bis 0,3 % geschätzt. Da Certolizumab Pegol ein Protein ist, das nach oraler Verabreichung im Magen-Darm-Trakt abgebaut wird, ist die zu erwartende absolute Bioverfügbarkeit sehr niedrig. Daher kann Cimzia während der Stillzeit angewendet werden. Eine Studie mit 17 Teilnehmerinnen ist nicht groß, aber immerhin. Mögliche Nebenwirkungen Häufig (bei mehr als einem von 100 Behandelten aber weniger als bei einem von 10) bakterielle Infektionen (z.B. Abszess) virale Infektionen (einschließlich Herpes, Papillomavirus und Influenza) Eosinophile Erkrankungen, Leukopenie (einschließlich Neutropenie, Lymphopenie) Kopfschmerzen (einschließlich Migräne), sensorische Anomalien Arterielle Hypertonie Übelkeit Hepatitis (einschließlich erhöhte Leberenzyme) Ausschlag Fieber, Schmerz (beliebige Lokalisation), Asthenie, Pruritus (beliebige Lokalisation), Reaktionen an der Injektionsstelle Gelegentlich (bei mehr als einem von 1000 Behandelten aber weniger als bei einem von 100) Sepsis maligne Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems (einschließlich Lymphome und Leukämie), Organtumore, Nicht-Melanom-Hautkarzinome, präkanzeröse Läsionen (einschließlich Leukoplakia oris, melanozytärer Naevus), benigne Tumore und Zysten (einschließlich Hautpapillom) Anämie, Lymphadenopathie, Thrombozytopenie, Thrombozytose Vaskulitiden, Lupus erythematodes, Arzneimittelüberempfindlichkeit (einschließlich anaphylaktischer Schock), allergische Erkrankungen, Autoantikörper positiv Elektrolytstörungen, Dyslipidämie, Appetitstörungen, Gewichtsveränderung Angst und Stimmungsschwankungen (einschließlich assoziierter Symptome) Periphere Neuropathien, Schwindel, Tremor Sehstörung (einschließlich verschlechtertes Sehvermögen), Augen- und Augenlidentzündung, Störung der Tränensekretion Tinnitus, Vertigo Kardiomyopathien (einschließlich Herzinsuffizienz), ischämische koronare Herzkrankheiten, Arrhythmien (einschließlich Vorhofflimmern), Palpitationen Hämorrhagie oder Blutung (beliebige Lokalisation), Hyperkoagulabilität (einschließlich Thrombophlebitis, Lungenembolie), Synkope, Ödeme (einschließlich periphere, faziale), Ekchymose (einschließlich Hämatome, Petechien) Asthma und verwandte Symptome, Pleuraerguss und Symptome, Atemwegsobstruktion und -entzündung, Husten Aszites, gastrointestinales Geschwür und -Perforation, Entzündung des Gastrointestinal- trakts (beliebige Lokalisation), Stomatitis, Dyspepsie, aufgetriebenes Abdomen, Trockenheit im Mund-Rachen-Raum Hepatopathie (einschließlich Zirrhose), Cholestase, erhöhte Bilirubinwerte im Blut Alopezie, Neuauftreten oder Verschlechterung einer Psoriasis (einschließlich palmoplantare pustuläre Psoriasis) und verwandte Erkrankungen, Dermatitis und Ekzeme, Erkrankungen der Schweißdrüsen, Hautulzera, Photosensitivität, Akne, Hautdiskoloration, trockene Haut, Nagel- und Nagelbettstörungen Erkrankungen der Muskulatur, Kreatinphosphokinase im Blut erhöht Nierenfunktionsstörungen, Blut im Urin, Symptome der Blase und Harnröhre Menstruationszyklusstörungen und Metrorrhagien (einschließlich Amenorrhö), Erkrankungen der Brust Schüttelfrost, grippeähnliche Erkrankung, veränderte Temperaturwahrnehmung, Nacht- schweiß, Hautrötung mit Hitzegefühl Erhöhte alkalische Phosphatasewerte im Blut, verlängerte Blutgerinnungszeit Hautverletzungen, Wundheilungsstörung Selten: (mehr als einer von 10.000 Behandelten aber weniger als einer von 1000) Magen-Darm-Tumore, Melanome Panzytopenie, Splenomegalie, Erythrozytose, pathologische Leukozytenmorphologie Angioneurotisches Ödem, Sarkoidose, Serum-Krankheit, Pannikulitis (einschließlich Erythema nodosum) Schilddrüsenerkrankungen Hämosiderose Selbstmordversuch, Delirium, geistige Beeinträchtigung Krampfanfall, Entzündung der Hirnnerven, Koordinations- oder Gleichgewichtsstörungen Perikarditis, atrioventrikulärer Block Zerebrovaskulärer Insult, Arteriosklerose, Raynaud-Phänomen, Livedo reticularis, Teleangiektasie Interstitielle Lungenerkrankung, interstitielle Pneumonie Odynophagie, Hypermotilität Cholelithiasis Hautexfoliation und -desquamation, bullöse Erkrankungen, Erkrankungen der Haarstruktur Nephropathie (einschließlich Nephritis) Sexuelle Funktionsstörung Fistel (egal wo) Erhöhte Harnsäurewerte im Blut Wechselwirkungen Es wird nicht empfohlen, Cimzia mit Anakinra oder Abatacept zu kombinieren. Lagerung Das Medikament sollte im Kühlschrank bei 2° bis 8°C aufbewahrt werden – nicht aber im Tiefkühlfach. Empfohlen wird, es im Karton zu lassen, damit es vor Licht geschützt ist. Interessant für Reisen: Die Cimzia-Pens können einmalig für maximal 10 Tage vor Licht geschützt bei Raumtemperatur gelagert werden, also bis zu 25 °C. Spätestens nach den zehn Tagen müssen die Pens verwendet werden – oder eben entsorgt. Preis Eine Packung mit 6 Spritzen oder Pens Cimzia kostet 4692,40 Euro (Stand April 2019). Das ist eine Art Listenpreis, der durch spezielle Vereinbarungen zwischen Krankenkassen und Hersteller abweichen kann – er ist also nur als Richtschnur zu verstehen. Tipps zum Weiterlesen In unserer Community tauschen Betroffene ihre Erfahrungen mit Cimzia aus. Wer Cimzia nimmt, kann sich für das Patientenbetreuungsprogramm UCBCares anmelden. [weitere Informationen] Verwendete Literatur Fachinformation Cimzia Empfehlung des Ausschusses CHMP an die Europäische Kommission- 1 Kommentar
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BEHANDLUNG VON SCHWANGEREN MIT PSORIASIS IST HEIKEL AU=Alexandra Regner, Pharmazeutische Zeitung, PTA, 20.11.2023 Ratschläge der DDG, Deutschen Dermatologischen Gesellschaft. - topische Corticosteroide (niedrig(st)dosiert, eigene Anmerkung) zur Basisversorgung - UVB-Licht-Therapie, plus eine Standarddosis von 0,8 mg Folsäure pro Tag einnehmen - nur noch selten: Eine Therapie mit Ciclosporin, NW: Hypertonie - TNF-alpha-Blocker: - Adalimumab, Humira bis zum dritten Trimenon - Certolizumab, Cimzia über die gesamte Schwangerschaft - Schwangerschaft als Kontraindikation für: - Methotrexat - Retinoid Acitretin, Vit.A-Abkömmling - Meladinine (PUVA, eigene Anmerkung) https://www.diepta.de/news/antikoerper-behandlung-von-schwangeren-mit-psoriasis-ist-heikel# LG Burg
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Moin, nachdem ich nun schon eine ganze Menge an innerlichen Medikamenten durchhabe (Fumaderm, Enbrel, Stelara, Humira, Simponi und bis vor ein paar Wochen Remicade), bin ich nun nach einem erneuten Wirkungsverlust auf das Medikament Cimzia (Wirkstoff Certolizumab) umgestellt worden. Dies ist ein Mittel, welches in der Rheuma-Behandlung (ich habe auch PSA) eingesetzt wird, soll aber auch der Haut sehr gut helfen. Zusätzlich spritze ich mir noch MTX. Hat jemand damit Erfahrung? Schöne Grüße MrX
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Hallo! Ich möchte euch kurz berichten, was sich in meiner ersten Woche mit Cimzia so getan hat. Was ich schon versucht hab : Gestartet habe ich mit Bestrahlung und Fumaderm: Das brachte kaum was, auf Fumaderm reagierte ich allergisch und musste es auch sofort wieder absetzen. Cortisonsalben und sämtliche Schmiermittel scheiterten irgendwann daran,dass mein Körper zu großflächig betroffen war. Dann bekam ich Humira. War 1 Jahr lang mein Wundermittel- innerhalb von ein paar Wochen alles verheilt ( und es war der ganze Körper stark betroffen) und nie wiederwas bekommen. Auch meinen Gelenken ging es sehr gut, Nebenwirkungen hatte ich keine. Leider hatte ich mehrere Morbus-Crohn-Schübe unter Humira und musste es dann wegen Unwirksamkeit auf den Darm absetzen. Es folgte Remicade: Wirkung auf Darm ,Haut und Gelenke war sehr gut- es schien 3 Fliegen mit einer Klappe zu schlagen und schon die erste Infusion zeigte Wirkung. Doch leider, schon nach kurzer Zeit bekam ich schlimme Nebenwirkungen zu spüren. Wochenlange ,hämmernde Migräne. Übelkeit. Beider zweiten Infusion dann der erste anaphylaktische Schock. Das wünsche ich Keinem! Trotzdem haben wir es wieder versucht, die nächste Infusion erfolgte unter Aufsicht und ich bekam davor Cortison und ein Anti-Allergikum gespritzt. Es folgte der nächste anaphylaktische Schock,der mich schliesslich auf die Intensivstation beförderte. Danach hatte sich das Thema Remicade für mich erledigt. Nun musste ich 4 Wochen Medikamenten- Pause machen und bekam einensehr starken PSO - Schub. Am ganzen Körper und auf der Kopfhaut,auf den Fingernägeln, in den Ohren, ja sogar an den unmöglichsten Stellen- alles voll. Nun nehme ich seit einer Woche Cimzia- zuerst war ich sehr skeptisch,denn meine ganze Haut begann wie irre zu jucken und ich bekam an Tag 1 überall Punkte, was mich sehr verunsicherte. Die waren aber an Tag 2 verschwunden und mittkerweile hat sich Einiges getan! Die Plaques werden immer dünner und heller und an den Füße sind schon Manche dabei,zu verschwinden! Und das nach so kurzer Zeit. Bislang spüre ich noch keinerlei Nebenwirkungen. Meinen Gelenken geht es blendend und der Morbus Crohn ist ganz ok. Wenn es da nun auch noch gut wirken sollte,wäre ich überglücklich!!! Ich fasse neue Hoffnung mit Cimzia ,nach den letzten 2 Jahren , die mir 11 stationäre Aufenthalte bescherten.. Hoffentlich geht es so weiter!
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Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte, Psoriasis arthritis und dem ganzen Rest