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Lepra - und was sie mit Psoriasis zu tun hat


Claudia

5.581 Aufrufe

Bei unserem Urlaub in und um Münster fiel mir zunächst nur ein Hinweisschild auf - sinngemäß: zum Lepra-Museum links abbiegen. Einige Tage später bogen wir wirklich links ab. Was soll ich sagen? Wer jemals in Münster ist, sollte das auch tun.

Um die Scheu zu nehmen, gleich vorweg: Es ist nichts zu sehen, von dem sich empfindlichere Naturen abwenden müssten.

Die Gesellschaft für Leprakunde e.V. hat am Kinderhaus 15 zusammengetragen, was sich zum Thema zeigen lässt: Fotos, Zeichnungen, Modelle, Exponate, lebensgroße Puppen in Frauengestalt...

In der Gegend stand früher, vier Kilometer von der (wunderschönen) Altstadt Münsters entfernt, das Lepra-Hospital - Leprosorium genannt. "Früher" heißt schon im Jahr 1333. Es waren keineswegs nur Kinder im Sinne von jungen Menschen dort untergebracht: Man nannte damals auch die Hilfsbedürftigen "Kinder".

Die Krankheit war bis ins 18. Jahrhundert auch in unseren Breiten weithin zu finden. Heute ist sie in vielen Ländern noch immer eine "Pest". 300.000 Menschen erkranken daran pro Jahr. Bislang helfen "nur" Antibiotika.

Lepra ist eine Krankheit der Nervenenden - mehr Medizinisches erklärt Wikipedia.

Ich hatte bei Lepra - neben der Verwechslungsgefahr mit Psoriasis - eher verstümmelte Körperteile im Kopf, "abgefallene" Hände oder so etwas in der Art. Die kommen, so wurde mir erklärt, davon, dass die Betroffenen in den Fingern kein Gefühl mehr haben und weder Schmerzen noch Hitze oder ähnliches spüren und dann entweder in Feuer fassen (zum Beispiel) oder eben eine rechtzeitige Behandlung von Wunden versäumen.

Wer sich die Bilder ansieht (im Museum und in unserer Galerie hier), sieht, was Lepra und Psoriasis gemeinsam haben - nämlich die roten Flecken. Auch in der Therapie wurden lange gleiche Wirkstoffe eingesetzt.

Die Eckdaten des Museums also noch einmal:

Lepra-Museum

Kinderhaus 15

48159 Münster

Internetseite: www.lepramuseum.de

4 Kommentare


Empfohlene Kommentare

malgucken

Geschrieben

Ein interessanter Exkurs in die Historie. Die Thematik interessiert mich auch.

Danke Claudia, auch für die teilweise ausführlichen Bilderklärungen. :daumenhoch:

Supermom

Geschrieben

Find das auch total spannend!

Danke für die Info.

Schlapunski

Geschrieben

Es hat ja nun wirklich was für sich, wenn man mal Zeit hat und hier im Forum etwas rumkruschen kann. Somit bin ich heute reichlich klüger geworden. Ich will´s nicht beschreien, aber meine Füße, (Bitte es ist keine PNP)sollten doch mal auf dererlei Diagnostik hin untersucht werden.Claudia, danke Dir für diesen Beitrag, Servus

Lupinchen

Geschrieben

Das Traurige daran: auch Psoriatiker wurden wg. dieser Besonderheit wie die Lebrakranken früher, gleich mit vor die Stadt verband.

Wer sich dafür interessiert, es gibt zu diesem Thema ein Buch von G. Saalmann. Ich habe eins mal von ihm geschenkt bekommen, kann es aber nicht wiederfinden. Titel ist, glaub ich, Geschichte der Psoriais.

G. Saalmann kennen die meisten wg. seiner Bestrahlungslampen.

Gruß Lupinchen

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    • Claudia
      Wer oder was ist denn Freund Carlos? Ich bin so gespannt!  
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      Claudia die Aussagen die ich gehört habe zum Aufenthalt in Leutenberg liegen bei 3 / 4 Wochen und noch länger. Was mich wirklich beeindruckt hat, ist der Personalschlüssel. In der Gruppe "Gruppenreisen" sind einige die immer mal wieder nach Leutenberg gehen! Man muss natürlich mit diesem strengen Konzept klar kommen! Für Raucher , Kaffeetrinker, und Biertrinker wird es schwierig.😜
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    • Claudia
      So falsch finde ich die Kombination mit psychosomatischer Behandlung nicht. Gerade, wenn die Hauterkrankung gut sichtbar ist, kann das auch auf die Psyche schlagen.
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