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Beiträge zum Thema 'Mahonie'.
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Nutzer des Psoriasis-Netzes konnten die Belixos Körpercreme mit dem Extrakt der Mahonia Aquifolium-Wurzel testen. In Studien ist nachgewiesen worden, dass dieses Berberitzen-Gewächs bei Schuppenflechte wirkt. Das konnte gezeigt werden mit Cremes, die 10 Prozent Mahonia aquifolim enthalten – wie z.B. dem apothekenpflichtigen Arzneimittel Rubisan. In dieser Dosierung werden sie zur äußerlichen Behandlung der Schuppenflechte eingesetzt – allein oder kombiniert mit anderen Therapien. Die Belixos® Körpercreme enthält lediglich 1,6 Prozent Mahonia-Extrakt. Den Test hatten wir deshalb angeboten für diejenigen, die eine leichte und aktuell nicht "blühende" Psoriasis hatten. Testergebnis Insgesamt haben 17 Nutzerinnen und Nutzer die Belixos-Körpercreme getestet. Drei haben den Test aus unterschiedlichen Gründen abgebrochen. Alle haben Kommentare geschrieben. Aber nur 14 Tester haben die sechs Fragen beantwortet, die wir Ihnen am Ende gestellt hatten. Juckreiz gemildert? Knapp die Hälfte (6) meinte, die Creme würde den Juckreiz lindern. Fast genauso viel (5) sehen das nur teilweise erreicht. Sie begründen das damit, dass der Effekt bei ihnen nicht lange angehalten hat. Nur bei sehr wenigen war der Juckreiz „über Stunden“ verschwunden. Bei einer Minderheit (3) hat die Creme den Juckreiz überhaupt nicht verringert. Wohlbefinden gesteigert? Die Tester sollten die etwas ungenaue Frage beantworten, ob die Creme „das Wohlbefinden steigere“. Dem stimmten nur einige (3) voll zu, die meisten (9) teilweise und wenige (2) überhaupt nicht. Viele betonten, dass sich die Haut nach dem Eincremen „geschmeidiger“, „weicher“ oder „glatter“ angefühlt hätte. Vor allem dort, wo sie vorher trocken war. Als Basispflege wurde die Creme allgemein gelobt. Weniger zufrieden waren diejenigen, die erhofft hatten, mit der Belixios® Körpercreme ihre Psoriasis behandeln zu können. Ein Tester hatte eine stark schuppende Psoriasis, die er allein mit Pflegemitteln in den Griff bekommen wollte. Sein Zustand verschlechterte sich. Auch zwei andere bekamen einen Schub. Es ist nicht davon auszugehen, dass die Creme das verursacht hat. Zwei von dreien meinten, der Schub hätte vermutlich eher psychische Ursachen. Andere beschreiben leichte Besserungen oder keine Veränderungen. Schnell eingezogen? Die große Mehrheit (11) findet, dass die Creme schnell und leicht einzieht – „in Sekunden“ meinte eine Testerin. Nur wenige meinten, das treffe nur nur teilweise (1) bzw. überhaupt nicht (2) zu. Einige berichteten, ihre Hände würden sich nach dem Eincremen „klebrig“ anfühlen. Das würde aber nach 5 Minuten verschwunden sein. Erfahrungen von Menschen mit Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis: Schau Dich in unserem Forum um. Gefettet? Die allermeisten (12) bestätigten, dass die Creme nicht fetten würden. Nur jeweils eine Person meinte, das stimme nur teilweise bzw. überhaupt nicht. Zwei Testerinnen hätten sich für ihren Fall eine fettigere Creme gewünscht, weil die besser auf den Plaques wirken würde. Haut gereizt? Die Frage, ob die Creme reizen würde, hat die Mehrheit (8) verneint. Andere meinten, es stimme nur teilweise (4) bzw. überhaupt nicht (2). Die meisten empfanden sie als angenehm kühl. Aber einige berichteten, dass Belixos® Creme auf offenen, eingerissenen Stellen brennen würde. Das sei, so eine Testerin „auszuhalten“ und „lasse nach“. Empfehlenswert? Schließlich wurden sie gefragt, ob sie das Produkt weiterempfehlen würden. Nur eine Minderheit (3) findet die Creme empfehlenswert. Ungefähr gleich groß war die Anzahl derjenigen, die Belixos Creme teilweise (5) oder aber überhaupt nicht (6) weiterempfehlen würden. Die Tester mussten ihre Bewertung nicht begründen. Den Kommentaren kann man entnehmen, dass sich am Geruch der Creme die Geister scheiden. Die eine Hälfte (8) empfand den Geruch als „angenehm“. Die Creme würde nach „Medizin“ oder „Kamille“ riechen. Die andere Hälfte (9) empfand ihn als „unangenehm“. Die Creme würde „erdig“, nach „Parfüm“, Zigarrenrauch“ oder sogar „Badezusatz“ riechen. Einige hatten sich dann daran gewöhnt, andere nicht. Nur eine Testerin fand den Geruch „neutral und unaufdringlich“. Viele waren vermutlich deshalb enttäuscht, weil sie sich versprochen hatten, ihr Juckreiz und ihre Schuppenflechte würde durch die Creme spürbar zurückgehen. Das ist das Problem aller Cosmeceuticals, d.h. der Pflegeprodukte, die Wirkstoffe gegen bestimmte Krankheiten enthalten. Die Werbung lässt vermuten, dass man mit ihnen eine Hautkrankheit behandeln kann. Aber Belixos Körpercreme ist kein Arzneimittel. Der Anteil der entzündungshemmenden Mahonia aquifolium beträgt 1,6 Prozent. Das ist relativ wenig im Vergleich zu Rubisan mit 10 Prozent. Und auch Rubisan wird nur in leichten Fällen und nicht im Schub empfohlen. Wer nur wenige, nicht besonders aggressive Psoriasis-Stellen hat, kann ausprobieren, ob die Belixos Körpercreme hilft. Sie ist aber in erster Linie für die therapiebegleitende Pflege der Haut gedacht und nicht zur Behandlung einzelner Plaques.. Weitere Anmerkungen zur Creme Die Tester haben sich noch zu weiteren Punkten geäußert: Viele äußerten sich positiv zur Aufmachung: Die Tube sähe „hochwertig“ aus, wie ein „Edelprodukt“. Kritik gab es am Verschluss der Tube: Für mehrere war er schwer zu öffen. Vor allem diejenigen, die gleichzeitig an den Gelenken betroffen waren, hatten Probleme. Einige waren beim ersten Öffnen nicht darauf vorbereitet, dass die Creme relativ dünnflüssig ist und leicht herausläuft. Die Konsistenz wurde sehr unterschiedlich beurteilt: Einigen (5) war sie als Creme zu dünnflüssig („glibberig“). Andere (4) haben sie als Lotion eingestuft, mit der man wegen der flüssigen Konsistenz sparsam umgehen könne. Aber wer größer Körper-Areale damit eincremen will, bei dem reicht die Tube nicht lange. Da viele die Creme zur Behandlung ihrer Schuppenflechte einsetzen wollten, haben sie klare Anweisungen vermisst: Einen Beipackzettel, der die Anwendung erklärt. Überrascht hat einige die Farbe der Creme: Sie ist nicht weiß, sondern gelblich („honigfarben“). Befürchtet wurde, sie könne die Kleidung verfärben. Das macht sie aber nicht. Du kennst die Belixos Körpercreme schon? Schreib doch etwas dazu in unseren Marktüberblick. Mehr zum Thema im Psoriasis-Netz ➔ Umfrage: Was muss in Deiner Pflegecreme sein? ➔ Forum: Erfahrungen in Sachen Hautpflege bei Schuppenflechte ➔ Marktüberblick: Produkte zur Hautpflege
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- Hautpflege bei Schuppenflechte
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Rubisan gibt es als Salbe oder als Creme. Wichtigster Inhaltsstoff ist Mahonia aquifolium – auf Deutsch: gewöhnliche Mahonie. Hersteller von Rubisan ist die Deutsche Homöopathie-Union (DHU). In Rubisan ist der Mahonien-Extrakt aber nicht in homöopathischer Dosis, sondern "in echt" enthalten – als Urtinktur. Die DHU nennt als Anwendungsgebiet "trockene Hautausschläge wie z.B. leichte bis mittelschwere Formen der Schuppenflechte". Rubisan soll auch für eine Langzeittherapie geeignet sein. Auch Gesicht oder Hals können damit behandelt werden. Der Hersteller empfiehlt die Anwendung im Salbenverband als besonders effektiv. Verwendet wird die Rinde der Mahonie. Sie soll das überschießende Wachstum der Zellen und die Entzündung der Schuppenflechte hemmen. Rubisan wird zwei- bis dreimal pro Tag auf die Schuppenflechte-Stellen aufgetragen. Creme und Salbe gibt es nur in Apotheken bzw. deren entsprechenden Online-Versendern. Tipp: Wer Rubisan erstmals ausprobieren möchte, sollte sich auf die kleine Tube mit 50 Gramm beschränken – das genügt völlig, denn Creme und Salbe sind ergiebig.
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Stufe 1: Behandlung der Psoriasis mit Cremes und Salben
Inga Richter erstellte ein Artikel in Behandlung der Schuppenflechte
Mit einer Behandlung der Psoriasis sollte möglichst sanft begonnen werden – nach dem Motto: "Nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen". Deine Haut dankt es dir, wenn du sie nicht unnötig quälst. Aufbauend auf der „Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris“ von 2011 hier einige Erweiterungen der Empfehlungen zur Behandlung mit rezeptpflichtigen Präparaten: Vor der eigentlichen Therapie Zunächst sollten die Stellen entschuppt werden, damit die eigentlichen Medikamente da hinkommen, wo sie wirken sollen. Oftmals reichen dazu einfache Cremes, in hartnäckigeren Fällen welche, die Harnstoff oder Salicylsäure enthalten - in Vaseline oder Öl. Bei Salicylsäure ist darauf zu achten, dass sie nicht großflächig aufgetragen werden sollte. Aber: Wer Salicylsäure nicht mag oder verträgt, muss noch lange nicht verzweifeln. Ölbäder tun es auch, und dabei muss es nicht das teure Öl aus der Apotheke sein. Auch für die schwer zu erreichenden Herde auf dem behaarten Kopf gibt es recht einfache Lösungen. In leichteren Fällen reichen besonders entwickelte Shampoos oder Cremes. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, den Kopf mit einer Salicylsäure-Öl-Kappe über Nacht zu behandeln. Etwas aufwändig, aber sehr effektiv. Nähere Informationen bzw. Quelle: www.dermatologie-berlin.de/ Die wichtigsten Wirkstoffe Darauf folgt die eigentliche äußerliche Behandlung – und da gibt es verschiedene Mittel. Wir haben sie hier mal danach sortiert, welche am häufigsten angewendet werden. Vitamin-D-Abkömmlinge Vitamin D3 normalisiert das Wachstum und die Reifung der Zellen in der Oberhaut. Die dem natürlichen Vitamin nachempfundenen Präparate sind seit knapp 20 Jahren im Dienste der psoriatischen Menschheit. In Deutschland bekommt man seit 1992 das Präparat Daivonex oder Psorcutan. Später folgte Curatoderm. Studien bewiesen, dass bei chronisch-stationären Herden eine ähnliche Wirkung erzielt wird wie mit einem mittelstarken Kortison - freilich ohne dessen Risiken. Als Nebenwirkungen treten bisweilen Hautreizungen auf, meist aber nur vorübergehend. Die Medikamente sollten nicht zusammen mit Salicylsäure angewendet werden und nicht im Gesicht. Calcipotriol und Calcitriol scheinen Untersuchungen zufolge gleich wirksam zu sein, etwas weniger Wirkung zeigt Tacalcitol. Bekannte Präparate: Curatoderm (Tacalcitol), Silkis (Calcitriol); Daivonex (Calcipotriol), in Kombination mit Betamethason: Daivobet und Enstilar Kortison Bei Kortison handelt es sich um ein Hormon, das in der Nebenniere gebildet wird. Vorsicht ist bei diesen Präparaten immer geboten, denn weniger ist zuweilen mehr, und mehr ist zuviel, denn es macht die Haut dünn (Atrophie) und damit unendlich verletzlich. Starke Kortison-Salben sollten nicht auf Flächen angewandt werden, die größer als eine Hand sind. Tabu sind auch Kinderhaut, Gesicht, Hals und der Genitalbereich, weil hier die Haut ohnehin schon dünn ist. Als weitere Nebenwirkungen können Follikulitis, Dermatitis, Hautatrophien, Brennen, Rötungen oder Juckreiz auftreten. Oft kommen die Stellen auch mit einer großen Wucht wieder ‘raus (Rebound Effekt). Deshalb wird empfohlen, Kortison -Salben nicht länger als zwei Wochen anzuwenden und die Behandlung nach Besserung langsam auszuschleichen, also eine Weile lang nur noch jeden zweiten, dann jeden dritten Tag zu schmieren. Eine interessante Alternative ist das folgende Verfahren: Dabei wird drei Tage lang eine Kortison -Salbe aufgetragen, vier Tage lang dann eine Pflege- oder andere Salbe. Für gewöhnlich trägt man Kortison -Salben einmal am Tag auf. Nur an Handtellern und Fußsohlen darf zweimal geschmiert werden, denn da ist die Hornschicht dicker. An diesen Stellen kann Kortison daher auch längere Zeit aufgetragen werden ohne dass einen die genannten Nebenwirkungen gleich quälen. Manchmal kann ein abdeckender Verband die Wirkung verstärken. Auf dem behaarten Kopf und an den Nägeln ist die Gefahr von Kortison -Salben nicht so groß. In allen Fällen sollte auf Kortison verzichtet werden bei Infektionen während der Schwangerschaft und in der Stillzeit. Bekannte Präparate: Wirksamkeit sehr stark (Klasse IV): Clobegalen, Dermoxin, Karison (Clobetasol-17-propionat); Wirksamkeit stark (Klasse III): Amciderm (Amcinonid); Diprosone (Betamethasondipropionat), Benesol V und Celestan V (Metamethasonvalerat); Topisolon (Desoxymethason); Ecural (Mometasonfuroat); Jellin (Fluocinolonacetonid) mäßig stark (Klasse II): Triamgalen und Volon A (Triamcinolonacetonid); Dermatop (Prednicarbat); Adnatan (Methylprednisolonaceponat) Betnesol V mite (Betamethasonvalerat), Hydrocortisonaceponat; schwach (Klasse I): Hydrocortison Wolff, Hydroderm HC (beides Hydrocortison); Linola HN (Prednisolon), Ebenol (Hydrocortisonacetat), Dexamethason Creme. Zwei Studien ergaben, dass Cremes genauso wirksam sind wie Lotionen oder Schäume. Dithranol – ein synthetisches Teerpräparat Auch dieses Medikament hat seine Jährchen "auf dem Buckel": Seit 1916 reguliert es genau den Knackpunkt der Schuppenflechte, die vermehrte Zellteilung. Dithranol blockiert auch die Immunreaktion, die an den entzündlichen Hautveränderungen schuld ist. Eingesetzt wird der Wirkstoff bei leichter bis mittelschwerer Psoriasis vulgaris. Der größte Nachteil von Dithranol ist, dass es – wie die natürlichen Teerprodukte auch - alles und jedes braun verfärbt. Langzeitbehandlungen mit 12 bis 24 Stunden "Aufenthalt" des Dithranols auf der Haut sind deshalb fast nur in Kliniken möglich. Eine höhere Dosierung wird nach zunächst 10 und nach langsamer Steigerung auf 20 Minuten mit lauwarmem Wasser (ohne Seife!) abgewaschen und kann daher auch ambulant verwendet werden. Darüber hinaus existiert eine Anwendung, die nur eine Minute auf der Haut bleibt. Bei der Eigenanwendung sollten unbedingt Einmalhandschuhe getragen werden. Interessant ist die Kombination mit Harnstoff wie bei Psoradexan oder mit Salicylsäure wie bei Psoralon. Beide Substanzen fördern die Freigabe von Dithranol aus der Salbe in die Haut und somit die Wirksamkeit. Ein Teil der Patienten berichtet von Nebenwirkungen wie Hautbrennen und –rötungen. Nicht angewendet werden darf Dithranol bei erythrodermischer Psoriasis, Psoriasis pustulosa und in der Nähe von Schleimhäuten sowie der Augen. Vorsicht auch – wie immer - bei Schwangerschaft und in der Stillzeit. Seit 1997 auf dem Markt war das Dithranol-Präparat Micanol. Der Hersteller Galderma versprach, dass nichts mehr verfärbt, wenn man die Salbe mit höchstens lauwarmem Mittel abwäscht. Der Hersteller hat das Micanol jedoch 2017 vom Markt genommen. Bekannte Präparate: in Kombination mit Harnstoff Psoradexan (1%), Psoradexan mite (0,5%), Psoradexan forte (2%) Teer Schon seit mehr als 100 Jahren werden chronische Hautkrankheiten mit Steinkohlenteer behandelt. Die Substanzen darin hemmen sowohl die übertriebene Zellteilung und Verhornung als auch die Entzündung. Außerdem lindert Teer den Juckreiz . Teer ist aber nichts für lebhaft rote oder nässende Stellen und schon gar nichts während der Schwangerschaft, Stillzeit oder für Säuglinge. Vorsicht ist in Hautfalten und am Hodensack geboten. Shampoos dürfen heutzutage keinen Steinkohlenteer mehr enthalten, einige Produkte wurden wegen des Verdachts auf erhöhte Krebswahrscheinlichkeit vom Markt genommen. Vielleicht aus diesen Gründen werden Teerprodukte nach der „Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris“ als Monotherapie nicht empfohlen. In Kombination mit UV-Behandlungen soll die Therapie erfolgreicher sein als mit Teerpräparaten allein. Andererseits existieren unerwünschte Begleiterscheinungen bei der Kombination von Teerprodukten mit starker UV-Exposition und/oder photosensibilisierenden Substanzen. Die Farbe und der unangenehme Geruch der Präparate trugen ebenfalls nicht gerade zu deren Beliebtheit bei. Inzwischen werden neuartige Teerprodukte beworben, die solche Nachteile laut Herstellerangaben nicht haben sollen. Näheres ist hier zu lesen. Neue Präparate: Scytera; Psorent Bekanntes Teerpräparat: das Teer-Shampoo Tarmed-Shampoo Vitamin-A-Abkömmlinge Dieses Medikament ist für leichte bis mittelschwere Psoriasis gedacht. Klinische Studien bescheinigen ihm, dass 70 Prozent der hartnäckigen Stellen abheilten. Dicke Schuppenherde bildeten sich zurück, wie sie es sonst nur bei starkem Kortison tun. Tarazoten darf während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden, unangenehme Begleiterscheinungen könnten Pruritus, Hautbrennen, Erytheme und Irritationen sein. Außerdem sollte höchsten ein Zehntel der Körperoberfläche damit behandelt werden. Die Therapie ist kombinierbar mit Kortison, Phototherapien und der Photochemotherapie namens PUVA. Allerdings wird Tarazoten in Deutschland nicht vertrieben und kann nur über Auslandsapotheken erstanden werden. Bekanntes Präparat: Zorac (Tarazoten) Mahonia aquifolium Der Wirkstoff wird aus einem nordamerikanischen Zierstrauch gewonnen. Die chemischen Substanzen nehmen Einfluss auf die Zellteilung und Entzündung. Das Medikament eignet sich vor allem für eine Langzeitbehandlung, wobei allerdings 2- bis 3-mal täglich geschmiert werden muss. Wissenschaftler verglichen ihre Wirkung mit Standardbehandlungen mit Dithranol sowie Daivonex und fanden heraus, dass die Stellen zwar langsamer zurückgebildet wurden, dafür aber fehlten unschöne Begleiterscheinungen. Die Betroffenen empfanden die Pflanzensalbe durchweg als angenehmer. Bekanntes Präparat: Rubisan (nicht verschreibungspflichtig) Aktuelle Studienergebnisse sind in der Kurzfassung hier zu lesen: www.rosenfluh.ch/ Die Studien beziehen sich aber immer nur auf die 10-prozentige Mahonia-Creme (Rubisan). Belixos enthält nur 1,6 Prozent des Wirkstoffes. Calcineurin-Inhibitoren Relativ neu sind die Wirkstoffe Pimecrolismus und Tacrolismus. Beide Substanzen sind seit 2002 zugelassen für atopische Dermatitits (Neurodermitis) und (noch) NICHT bei Psoriasis vulgaris, obwohl die Wirksamkeit bei Psoriasis durch Studien belegt werden konnte – jedoch nicht im ausreichenden Maße. Daher können die Substanzen nur im so genannten „off label use“ verschrieben werden. Die Wirkung beruht auf einer Hemmung spezieller Moleküle, die für das Immunsystem zuständig sind, weshalb die Substanzen auch als topische Immunmodulatoren bezeichnet werden. Die Wirksamkeit wird Untersuchungen zufolge mit der eines Klasse II Kortikoides verglichen, wobei die Calcineurin Inhibitoren jedoch in kortkoid-sensiblen Körperbereichen wie im Gesicht, in Hautfalten und im Genitalbereich gut angewendet werden können. Binnen sechs bis 12 Wochen berichteten etwa die Hälfte der Patienten von einer deutlichen Verbesserung oder gar kompletten Abheilung der Läsionen. Als Nebenwirkungen traten bisweilen Hautbrennen und –infektionen auf. Wegen mangelnder Erfahrungen ist auch diese Therapie während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht empfehlenswert. Eine Kombination mit UV-B Photobehandlungen oder PUVA schließt sich ebenfalls aus. Bekannte Präparate: Protopic (Tacrolimus); Elidel (Pimecrolimus) Natürlich gibt es noch weit mehr Behandlungsmöglichkeiten. Darüber kannst du in den Rubriken "Themen", "Medikamente" und "Therapien" und nicht zuletzt im Forum sehr viel nachlesen. Tipps zum Weiterlesen In diesem Artikel geht es vor allem um rezeptpflichtige Cremes, Salben etc. Rezeptfreie Produkte, die aus unserer Sicht einen Versuch wert sind, findest du in unserem Artikel "Rezeptfreie Mittel gegen Schuppenflechte". Wir bieten auch eine Übersicht der rezeptpflichtigen äußerlichen Medikamente und ihrer Darreichungsformen. In unserem Forum: Erfahrungen mit Medikamenten gegen Schuppenflechte Was man bei Schuppenflechte von außen tun kann: Woraus besteht eine gute Hautpflege? Wie wirken Kortisonpräparate? Welche anderen Mittel zum Auftragen kommen infrage? All das wird bei gesundheitsinformation.de erklärt. Warum ein Schaum manchmal besser als Creme oder Salbe ist: In diesem Artikel der Pharmazeutischen Zeitung wird erklärt, welchen Vorteil ein Schaum gegenüber Creme oder Salbe hat. Es geht um Clarelux, Deflatop und Enstilar. Das Wichtigste im Video erklärt Dr. Uwe Schwichtenberg erklärt in diesem Video, womit die Psoriasis äußerlich behandelt werden kann. Er hat seine Praxis in Bremen und ist dort auch im Hautärzte-Netzwerk PsoNet aktiv.- 97 Kommentare
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Eine Psoriasis am Körper kann schon anstrengend sein. Doch dort kann man sie oft irgendwie noch verbergen. Bei einer Schuppenflechte im Gesicht ist man den Blicken der Mitmenschen ausgeliefert. Wie lässt sich die Erkrankung dort behandeln? Symptome Schuppenflechte sieht im Gesicht aus wie auch an anderen Stellen am Körper. Sie ist im Gesicht aber stärker dem Licht, Wind und Wetter und anderen Einflüssen der Umwelt ausgesetzt. Sie kann also durchaus stärker gereizt, geröteter, flacher oder schuppiger sein. Die Psoriasis setzt sich im Gesicht gern in den Augenbrauen, in den Nasenfalten oder an der Stirn fest. Behandlung Jeglicher Wirkstoff, jede Salbe, Tinktur oder Maske wird von der Haut im Gesicht stärker aufgenommen, denn dort ist die Haut dünner als am restlichen Körper. Das sollte man immer im Hinterkopf haben. Abseits von Medikamenten Gute Hautpflege Gerade im Gesicht kann eine gute Hautpflege bei Psoriasis schon einiges ausmachen. Lassen Sie sich am besten in der Apotheke beraten. Und: Wählen Sie Hautpflegeprodukte, die so wenig verschiedene Inhaltsstoffe wie möglich haben, denn jeder kann zusätzlich reizen. Sie finden so auch einfacher heraus, welcher Inhaltsstoff Ihrer Haut am besten bekommt. Es muss dabei nicht unbedingt eine spezielle Gesichtscreme sein. Aloe vera Ob Aloe vera einer Schuppenflechte im Gesicht beikommen kann, ist auf jeden Fall einen Versuch wert. Dabei kann man das reine Gel aus einer Aloe-vera-Pflanze ebenso nutzen wie eine der vielen Aloe-vera-Cremes. Bei Letzteren sollten Sie auf einen möglichst hohen Anteil der Aloe vera achten, aber auch darauf, dass mit Konservierungsmitteln nicht zu großzügig umgegangen wurde etc. Lassen Sie sich nicht von einem Glaubenskrieg beeindrucken, welche Aloe-vera-Creme von welchem Anbieter oder -Vertreiber die bessere ist. Im Reformhaus oder in der Apotheke zum Beispiel dürften Sie gut beraten werden. Urea (Harnstoff) Eine Gesichtscreme mit Urea (Harnstoff) ist auch eine Möglichkeit, gegen die Schuppenflechte im Gesicht anzugehen. Allerdings kann Urea im Gesicht stärker reizen als an anderen Körperstellen, deshalb sollten Sie hier nicht zur 10- oder mehrprozentigen Harnstoff-Creme greifen, sondern lieber eine 3- oder 5%-ige Urea-Creme ausprobieren. Arzneimittel Mahonia aquifolium Dieser Wirkstoff ist frei verkäuflich und in Deutschland vor allem in zwei Produkten enthalten: Rubisan und Belixos. Der Hersteller von Rubisan schreibt ausdrücklich "Der Einsatz ist auch am Hals und im Gesicht gut möglich.". Rubisan ist ein Arzneimittel und gibt es in der Apotheke, Belixos ist ein Kosmetikprodukt und gib es vor allem im Internet. Hydrokortison-Cremes Diese sehr leichte Kortison-Form kann nach Meinung von Pharmazeuten im Gesicht gut angewendet werden. In niedriger Dosierung ist sie frei verkäuflich. Dabei empfiehlt sich die Konzentration von 0,25% im Gesicht eher als die von 0,5%. (2) Alle stärkeren Kortisonsalben bergen größere Gefahren (siehe Abschnitt "Kortison"). Tacrolimus oder Pimecrolimus Betroffene berichten u.a. in unserem Forum darüber, dass ihr Hautarzt ihnen für die Schuppenflechte im Gesicht die Wirkstoffe Tacrolimus oder Pimecrolimus empfohlen oder verschrieben hat. Die sind zum Beispiel in Elidel® oder Protopic enthalten und nicht zur Behandlung bei Psoriasis zugelassen, sondern bei Neurodermitis. Nach Erfahrung von Medizinern wirken sie im Schnitt nach zwei Wochen. Bis zu 50 Prozent der Patienten haben nach 6 bis 12 Wochen von einer deutlichen Verbesserung oder sogar völligen Abheilung der Symptome verspürt. (1) Medikamente mit Vitamin D3 Die Wirkstoffe in Vitamin-D3-Präparaten heißen zum Beispiel Calcipotriol oder Tacalcitol. In der Packungsbeilage von Daivonex steht eine "Psoriasis im Gesicht" als Gegenanzeige – das heißt, dass das Medikament dort nicht angewendet werden soll. In der Fachinformation von Curatoderm gibt es lediglich einen Hinweis, dass bei einer Anwendung im Gesicht der Kontakt mit den Augen vermieden werden soll. Und: UV-Licht kann den Wirkstoff Tacalcitol abbauen, was ja das Gegenteil von dem wäre, was man erreichen will. Deshalb soll Curatoderm besser abends aufgetragen werden. Die Angaben der Hersteller sind die eine Seite – die Erfahrungen von Ärzten eine andere. Bei Vitamin-D3-Präparaten wird von den Medizinern vor "lokalen unerwünschten Arzneimittelwirkungen" gewarnt. Aber: Sie sind "prinzipiell möglich". Die Reizungen gingen vorüber. Wenn sie zu arg sind, könne vorübergehend die Dosis reduziert werden. Generell würde der Wirkstoff Tacalcitol (in Curatoderm enthalten) weniger reizen als der Wirkstoff Calcipotriol (z.B. in Daivonex enthalten). (1) Innerliche Medikamente Alle innerlichen Medikamente können die Schuppenflechte im Gesicht ebenso lindern wie am Rest des Körpers. Deshalb erwähnen wir sie hier nicht einzeln. Nicht geeignete Medikamente Psoriasis-Medikamente, die nicht im Gesicht angewendet werden sollen, sind Dithranol und Tazaroten. Kortisoncremes oder -salben sind für das Gesicht sehr wenig geeignet. Mediziner sehen dort die Gefahr, dass die Haut dünner wird ("Atrophie") oder andere Hauterkrankungen wie Rosazea oder Steroid-Akne ausgelöst werden. Verwechslung mit anderen Hautkrankheiten Es gibt einige andere Hautkrankheiten, mit denen die Schuppenflechte im Gesicht verwechselt werden kann. Was der Laie für eine Psoriasis hält, kann auch etwas anderes sein – zum Beispiel ein seborrhoisches Ekzem – vor allem in den Nasenfalten, den Augenbrauen oder am Kinn Pityriasis rubra pilaris Lupus erythematodes eine Bartflechte (Tinea barbae) – eine Pilzerkrankung eine Grindflechte (Impetigo contagiosa) – vor allem bei Kindern Da hilft am Ende nur, wenn der Hautarzt gefragt wird. Er kann die Erkrankungen im besten Falle aufgrund seiner Erfahrung auseinanderhalten oder ein kleines Stückchen Haut entnehmen und im Labor untersuchen lassen. Fachleute diskutieren außerdem über eine Mischform aus Psoriasis und seborrhoischer Dermatitis. Das Ergebnis bezeichnen sie dann auch als Sebopsoriasis oder Seborrhiasis. Fotos von Schuppenflechte im Gesicht Austausch mit anderen Betroffenen In unserem Forum kannst du dich auch über gute (und schlechte) Erfahrungen bei Psoriasis im Gesicht austauschen. Tipps zum Weiterlesen Wieviel Totes-Meer-Salz die günstigen Gesichtsmasken wirklich enthalten (Stylebook, Juni 2021) Das Portal schickte Gesichtsmasken mit Totes-Meer-Salz ins Labor. Die Analysen zeigten, wie wenig des Salzes die Masken wirklich enthalten. Gesichtsmasken aus eigener Herstellung (allergie-frei.info, Oktober 2018) Gekaufte Gesichtsmasken sind gerade für Allergiker und Neurodermitiker ein Risiko. Darüber hinaus sind sie teilweise unverhältnismäßig teuer. Wer seine Haut und den Geldbeutel schonen möchte, stellt seine Gesichtsmasken selbst her. Quellen Leitlinie "Therapie der Psoriasis vulgaris" "Hydrocortison – Vertrauen und Vorbehalte" in: Pharmazeutische Zeitung 29/2011
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In Baden-Baden fand Ende Oktober die 48. Medizinische Woche statt. Das ist europaweit die größte Veranstaltung der „Komplementär-Medizin“. Das Psoriasis-Netz hat die verschiedensten kommerziellen Aussteller danach gefragt, was sie bei Schuppenflechte raten würden. Nicht ganz unerwartet haben fast alle genau ihren Ansatz auch für die Psoriasis empfohlen. Typisch für die Grundhaltung vieler auf diesem Kongress war die Einstellung zur evidenzbasierten Medizin (ebM): Chronische Erkrankungen, wie die Psoriasis, würden nur am Symptom behandelt werden, vor allem durch Schwächung des Immunsystems. Das meist lebenslang und oft mit quälenden Nebenwirkungen für den Patienten. Die hohen Gewinnerwartungen der Pharmaindustrie würden das Gesundheitssystem bald überfordern. So z.B. Dr. medic.-storm. (RO) Martin Klehmet (Bremen). Wenn mehrere Faktoren (Stressoren) eine Krankheit verursachen, sei das für die ebM nicht eindeutig zu beweisen und bliebe deshalb unberücksichtigt, so Dr. Peter Ohnsorge, Würzburg. Dagegen stehe die „Erfahrungsheilkunde“, die ihre therapeutische Sicherheit durch ärztliche Heilkunst in der Praxis gewinnen würde. Wie zu erwarten, waren auf dem Kongress die unterschiedlichsten Richtungen der Alternativ-Medizin vertreten: von plausiblen Ansätzen gesunder oder heilender Wirkmechanismen bis hin zu fragwürdigen oder spirituellen Methoden. Wer Seriöses von Unseriösem unterscheiden will, muss sich sehr genau informieren und darf sich nicht von Einzelschilderungen beeindrucken lassen. Dr. Bernhard Uehleke (Berlin) berichtete von positiven Erfahrung mit „Heilerde“. Die könne man durchaus erfolgreich bei Psoriasis anwenden. Dr. Rainer Stange (Berlin) betonte die positive Wirkung des Fastens unter ärztlicher Kontrolle und der Eigenblut-Therapie. An Wirkstoffen gegen entzündliche Hautkrankheiten wurden Präparate mit Weihrauch oder Curcuma angeboten. Chia-Samen, relativ neu in Deutschland, hat einen hohen Anteil an entzündungshemmenden Omega-Fettsäuren. Vertreten war eine niederländische Apotheke, die Dimethylfumarat (DMF) - Tabletten unter dem Markennamen Psorinovo® anbietet. Der Wirkstoff entspricht dem extrem teuren Tecfidera® von Biogen Idec. Das sollte ursprünglich als besser verträgliches Fumarsäure-Präparat für Psoriasis auf den Markt kommen. Zur Zeit (2014) ist es nur für die Behandlung der Multiplen Sklerose zugelassen. Erst in 2017 wird ein entsprechendes Psoriasis-Präparat auf den europäischen Markt kommen. Dimethylfumarat kann vereinzelt zu schwerer PML führen. Da die Apotheke aktuell (2017) keine deutschsprachige Internetseite mehr anbietet, kann man vermutlich diese Tabletten nur noch in den Niederlanden beziehen. Darmbakterien prägen unser Immunsystem in erheblichem Maße. Deshalb propagieren Naturheilkundler auch bei Hautkrankheiten schon seit Jahren, den Darm zu sanieren, d.h. mikrobiologisch zu therapieren. Dr. Annette Jänsch (Hochschulambulanz für Naturheilkunde, Berlin) berichtete, wie aufwendig es sei herauszufinden, welche Bakterienstämme gestärkt werden müssen. Sie habe gute Erfahrungen mit der Mikrobiologischen Therapie bei Nesselsucht (Urtikaria) und Neurodermitis (Atopische Dermatitis) gemacht. Auf Nachfrage bedauerte sie, dass sie bei Psoriatikern mit diesem Ansatz bisher keinen Erfolg gehabt hätte. Kommerzielle Anbieter dagegen behaupteten das Gegenteil. Ein Medizinprodukt mit natürlichen Humin-Säuren soll den Darm entgiften. Bei der Darmsanierung helfen können Produkte mit Probiotika oder rechtsdrehender Milchsäure. Bitterstoffe in vielen Pflanzen wirken entschlackend und gegen Übersäuerung. Psoriasis wurde aber auch als Defizit von Mikro-Nährstoffen bezeichnet. Dadurch würde das Immunsystem nicht mehr richtig reagieren. „Ortho-molekulare“ Präparate werden sowohl für Psoriasis wie auch für Neurodermitis angeboten, z.B. mit Amino-, Fol- oder Omega 3 -Säuren und Vitamin E. „Bio-molekulare“ Präparate sollen bei Psoriasis wirken, indem sie der kranken Milz, Thymusdrüse, Nebenniere oder den Lymphknoten mit „Bestandteilen entsprechend gesunder Organe“ helfen. Homöopathisch orientierte Anbieter sahen Psoriasis als eine Stoffwechsel-Störung von Leber und Galle. Diese Organe müssten durch entsprechende Präparate gestärkt werden. Für die äußerliche Behandlung gibt es ein "Mönch Balsam" mit zinkhaltigem Harz des Pistazienbaums gegen Psoriasis und die Neurodermitis-Creme "Ekzevowen® derma" mit Mahonia, Indischen Wassernabel (Centella) und Veilchen (Viola). Auffällig war, dass sehr viele physikalisch wirkende Geräte zur Diagnose und Therapie angeboten wurden. In allen Fällen wurde bestätigt, dass auch Psoriasis damit behandelt oder deutlich gelindert werden könne. Verschiedene Verfahren arbeiten mit Sauerstoff bzw. Ozon und sollen auch die kleinsten Blutgefäße noch gut versorgen. Aufwendige Bio-Resonanz-Techniken messen Körperfrequenzen, um (auch verborgene) Krankheiten aufzudecken und zu behandeln. Mit pulsierenden Elektro-Magnetfeldern arbeiten Geräte, die generell die Körperenergie positiv regulieren und auf die Gefäße stabilisierend wirken sollen. Sie werden z.B. oft bei Schmerzen eingesetzt (Siehe Foto: Autor hatte Knieschmerzen). Damit kann man auch Wasser ionisieren, das man nicht nur trinken, sondern auch auf die Psoriasis-Hautstellen auftragen sollte. Ein Gerät schickt mit einer Licht-Therapie Bio-Photone in den Körper, um, so der Aussteller, das „Schwefelproblem“ bei Psoriatikern zu lösen. Therapeutische Effekte soll eine Hyper-Thermie-Anlage bewirken, mit der die Körpertemperatur erhöht wird.
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- Alternative Behandlung
- Darm
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So vielseitig die Gesichter der Psoriasis sind, so viele verschiedene Behandlungsmöglichkeiten existieren. Es gibt unzählige Wirkstoffe in diversen Darreichungsformen. Dennoch kann oft bestenfalls eine Linderung erreicht werden. Deshalb greifen Patienten oftmals zu Alternativmethoden, um ihr Leiden zu mindern. Eine Gruppe von Dermatologen aus den USA hat sich nun die Mühe gemacht, Wirksamkeitsstudien über diese Verfahren zusammenzustellen und auszuwerten. Vitamine, Kräuter, MineralstoffeNeemextraktIn einer Studie wurden die Patienten als Basistherapie mit 5%iger Teersalbe mit 3%iger Salicylsäure behandelt. Eine Hälfte erhielt zusätzlich dreimal täglich eine Kapsel mit Neemextrakt, die andere bekam Kapseln ohne Wirkstoff. Nach zwölf Wochen hatte sich der PASI Score der Neemgruppe um 9,47 Punkte verbessert, in der Placebogruppe war es mit 4,74 Punkten nur die Hälfte. Nebenwirkungen gab es keine.Aloe veraEbenfalls wirksam zeigte sich eine Feuchtigkeitscreme, die 0,5 Prozent Aloe Vera enthielt. 60 Patienten waren dreimal täglich über einen Zeitraum von vier Wochen damit behandelt worden. Der durchschnittliche PASI-Score sank in der Aloe-Gruppe von 9,7 auf 2,2, in der Placebogruppe von 8,9 auf 8,2. Nebenwirkungen wurden nicht vermerkt. Aber: Aloe Vera im Gel bewirkte keinerlei Verbesserung. Man vermerkte sogar Nebenwirkungen wie trockene Haut, Stechen, Wundsein, Fissuren und Erytheme. Weitere mögliche Begleiterscheinungen von Aloe können laut Angaben der Dermatologen allergische Reaktionen sein.Mahonia aquifolium (Berberitze)Mahonia aquifolium enthält ebenfalls Wirkstoffe, die gegen Entzündungen wirken. Bei 171 Patienten wurde 12 Wochen lang jeweils eine Psoriasis-Plaque entweder mit Berberitze oder Placebo behandelt. Während in der in der Placebogruppe kein Effekt zu beobachten war, sank der PASI-Wert in der Wirkstoffgruppe um durchschnittlich 3 Punkte. In Deutschland ist der Wirkstoff in Rubisan (10 %) und in Belixos (1,6%) auf dem Markt.InositolPatienten mit einer bipolaren Störung werden oft mit Lithium behandelt, welches die Symptome einer gleichzeitig vorhandenen Psoriasis verschlechtert. Wird zusätzlich Inositol (6 Gramm pro Tag) eingesetzt, konnte eine Verbesserung erreicht werden.Vitamin D, Zinksulfat, Selen, Vitamin B12, Oleum HarvathensisKaum oder gar keine signifikanten Ergebnisse im Vergleich zu Placebo zeigten die Behandlungen mit Vitamin D (1 Mikrogramm pro Tag), Zinksulfat (220 mg), Selen (200 Mikrogramm pro Tag), mit Vitamin B12/Acocadocreme oder Oleum Harvathensis - einer Mischung aus verschiedenen Kräuterölen.FischölIn fetten Seefischen kommen Omega-3-Fettsäuren (EPA: Eicosapentaensäure; DHA: Docosahexaensäure) vor, die positive Effekte auf viele Körperfunktionen haben sollen. Einfach fetten Fisch zu essen allerdings bringt laut den Ergebnissen einer Studie bei Schuppenflechte nichts. Das Einreiben mit Fischöl zeigte geringfügige positive Auswirkungen auf die Dicke der Plaques, die Erytheme blieben davon ausgeschlossen. Mehr Erfolge brachten Fischölkapseln, allerdings nur in hoher Dosierung. Während eine Tagesdosis von 3 Gramm EPA und 1,8 Gramm DHA keine Wirkung hervorrief, bewirkten 15 Gramm EPA verteilt auf zehn Kapseln täglich einen signifikant geringeren Juckreiz und weniger Erytheme.Durch die Kombination von zehn Fischölkapseln (3,6 g EPA, 2,4 g DHA) täglich mit UVB Bestrahlung nahmen Erytheme und die Dicke der Plaques ab. Das Abschuppen ging einfacher vonstatten. Auch der Umfang der befallenen Oberfläche (BSA) verringerte sich um 45 Prozent, bei Placebo um 22. Noch bessere Ergebnisse erzielten Infusionen mit Omega-3-Fettsäuren: Eine Infusion von Omega-3-Fettsäuren (2,1 Gramm EPA, 21 Gramm DHA) täglich über zehn Tage verminderte den Schweregrad der Erytheme und Plaques bis zu 76 Prozent. Die Infusion einer Lösung mit 4,2 Gramm EPA und DHA senkte den PASI-Wert der Probanden um 11,2 Punkte. Bei 37 Prozent wurde eine 50%ige Verringerung (PASI-50) erreicht. Klimatherapien und Salz vom Toten MeerErfolge erzielten hoch- aber auch niedrig dosierte Spa-Salzbäder in Kombination mit UVB-Bestrahlungen, wobei das mit 25 Prozent hochkonzentrierte Heilwasser noch besser wirkte PASI 50 erreichten 86% der Probanden.Kaum messbare Verbesserungen dagegen wurden mit Lotionen oder Bäder mit Salz vom Toten Meer errreicht. Auch in Kombination mit UVB war nur ein geringer Effekt im Vergleich mit der Placebogruppe zu verzeichnen. Diese Studien liefen wie gesagt in den USA - in Deutschland sind die Erfahrungen deutlich anders. Allerdings - so die Autoren - müsse bei UV-Behandlungen das erhöhte Risiko für Hautkrebs in Betracht gezogen werden. PsychotherapienMeditationen, auch in Kombination mit Visualisierung der möglichen Heilung, bewirkten eine deutliche Abnahme der Symptome.Bei Hypnose zeigte sich, dass beeinflussbare Menschen mehr profitierten als welche, die nicht so leicht zu beeinflussen sind. Phototherapien plus Audiotherapie Kassetten mit Anleitung zur Stressreduktion führten dazu, dass die Patienten früher eine Symptomlinderung verspürten als die Kontrollgruppe, die allein mit Phototherapie behandelt wurde. Psychotherapie inklusive eines Trainings zum Stressmanagement bewirkte leichte Verbesserungen, Biofeedback oder Entspannungstechniken dagegen wirkten sich im Vergleich zu Placebo (keine Behandlung) kaum auf die Schwere der Krankheit aus. Chinesische Medizin und AkupunkturAls wirksam erwies sich eine recht ungewöhnliche Art der Behandlung: Man entnahm den Patienten 200 Milliliter Blut, behandelte es mit Magnetismus, Hochfrequenzstrahlung und ionisiertem Sauerstoff. Anschließend wurden jeweils acht Milliliter in die Bereiche der betroffenen Hautstellen zurück injiziert. Das Ergebnis: Punktuelle Heilung bei 72,7 Prozent der behandelten Hautstellen, in der Placebogruppe waren es 32,3.In einer anderen Studie erhielten die Teilnehmer ein für Psoriasis entwickeltes Präparat namens „Yin Xie Ping“ als Granulat (zwei mal täglich 4,5 Gramm). Die Placebogruppe wurde mit dem Psoriasismittel „Xiao Yin Pian“ (7 Tabletten, drei mal täglich) versorgt: Symptome und Anzeichen der Krankheit verbesserten sich in der „Yin Xie“- Gruppe um 91 Prozent und in der „Xiao Yin“- Gruppe um 86,67 Prozent. Allerdings: Die Inhaltsstoffe der Präparate wurden nicht genannt. Die Autoren der zusammenfassenden Studie weisen darauf hin, dass mehrere chinesische Heilmittel lebertoxische Nebenwirkungen zeigen können. Akupunktur erwies sich als wirkungslos. Ein Wort nochZu all diesen Daten und Fakten betonen die Autoren folgendes: Oftmals waren die durchgeführten Untersuchungen von nicht ausreichender Qualität, was die Anzahl der Probanden oder das Studiendesign betraf. So sollten wissenschaftliche Studien stets randomisiert, doppelblind und placebokontrolliert sein, was nicht immer der Fall war.Zudem nutzten die meisten Untersuchungen den PASI-Score zur Ergebnisbetrachtung. Nach Ansicht der Autoren ist dieser Wert nicht ausreichend aussagekräftig. Außerdem wurden die Alternativverfahren oftmals in Kombination mit traditionellen Standardtherapien getestet, was den Ergebnissen die Allgemeingültigkeit nimmt. Nicht zuletzt sollten die möglichen Nebenwirkungen der Therapien berücksichtigt werden. Dies erfolgte in den Aufsätzen oft nicht. Fazit der Forscher: Es werden mehr Qualitäts-Studien mit besserem Design benötigt, wenn der Wert alternativer Verfahren für die Zukunft einschätzbar werden soll. Quelle: Nana Smith, Alex Weymann, Francisco A. Tausk und Joel M. Gelfand: "Complementary and alternative medicine for psoriasis: A qualitative review of the clinical trial literature". In: Journal of the American Academy of Dermatology, November 2009
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Mahonia: So gut wie Dithranol, aber besser verträglich
Redaktion erstellte ein Artikel in Naturheilkunde
Mahonia aquifolium-Salbe ist nicht besser als das herkömmliche Dithranol. Sie wird bei manchen Patienten aber besser vertragen. Zu diesem Ergebnis kam Dr. Matthias Augustin von der Hautklinik der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg (inzwischen am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf). Er hatte mehr als 40 Patienten nach sechs und zwölf Wochen Anwendung beobachtet. Den Patienten war symmetrisch - also beispielsweise auf jeden Arm - eines der beiden Präparate aufgetragen worden. Nach sechs Wochen konnte die Mahonia-Salbe noch nicht mit Dithranol mithalten. Nach zwölf gab es dann aber kaum Unterschiede bei der Besserung. Das Fazit der Forscher: Leichte bis mittelschwere Formen der Plaque-Psoriasis können durchaus gut auf Mahonia-Salbe ansprechen. 3. Jahrestagung der Gesellschaft für Dermopharmazie, Juni 1999 -
Die Präparate mit Mahonia (Rubisan® und Belixos®) werden bei Psoriasis eingesetzt. Nun hat mir meine Hautärztin gesagt, diese Cremes würde sie nie im akuten Schub anwenden. Den könne man damit nicht behandeln und würde ihn praktisch verlängern. Weil die Entzündung damit nicht wirklich zurückgehe. Welche Erfahrungen haben Sie mit diesem Wirkstoff?
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Hat jemand schon Erfahrungen mit Luvos Heilerde 2 und Rubisan Salbe N gesammelt? Seit einigen Wochen nun trage ich 2 mal täglich die Rubisan Salbe N auf. Heute kam ein Paket mit Heilerde, und das habe ich sofort an einer Stelle ausprobiert! Ergebnis ist ganz gut, Schuppen sind großteils sanft abgelöst worden und momentan juckt nichts. Danach habe ich Rubisan Salbe N aufgetragen. Meine Frage ist nun - hat jemand von euch shconmal Erfahrungen mit Anwendung der beiden gemacht? Auch kombiniert? Nicht dass sich in Kombination komische Nebenwirkungen entwickeln.. Was ich mir allerdings nicht vorstellen kann weil die Wirkstoffe der beiden ja pflanzlich sind und ich eigentlich auf nichts allergisch reagiert habe bisjetzt. Gruß Anna
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Von Dr.Reckeweg & Co. GmbH. Das ist etwas anders als nur Berberis aquifolium (Homöopathie) aus Mahonia, was auch zB in Rubisan Creme enthalten ist. Hat jemand Erfahrung damit oder kennt jemanden, der das benutzt hat? Wie war die Wirkung, darf ich genauer wissen?
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Rubisan: Salbe oder Creme – was soll ich nehmen?
crazyfriend erstellte einem Thema in Fragen und Tipps
Hallo ihr gleichgesinnten :-) Ich habe mich entschieden mein hart verdientes Geld in Rubisan zu investieren. Ich hoffe es ist nicht umsonst. Ich habe Schuppenflechte sehr stark auf der gesamten Kopfhaut (weil ich auch ständig alles aufkratzen muss) und kleinere unscheinbare Stellen am Körper. Also hauptsächlich möchte ich damit meine Kopfhaut therapieren. Jetzt steh ich vor der Frage ob ich dafür die Salbe oder die Creme von Rubisan verwenden soll? Könnt ihr mir helfen? -
Hallo Ihr Lieben! Also Claudia und Rolf haben zum Kölner-Treff einige Proben ( 5g - Tuben ) von Belixos der Firma Biofrontera mitgebracht. Ich habe damit nur die Pso-Stellen eingecremt. Diese Creme bzw. Gel ist sehr ergiebig und ich bin mit der kleinen Tube eine Woche lang ausgekommen. Sie müffelt zwar etwas, ist aber nicht unangenehm. Was ich eigentlich sagen will: Das Zeugs ist toll. Schon nach 2 Tagen sind die Rötungen raus gegangen und der Juckreiz wird weniger. Da Belixos bei Neurodermitis gut sein soll, habe ich einem Bekannten auch was abgegeben und auch er war begeistert. Hatte sofort gar keinen Juckreiz mehr und das für eine ganze Nacht. In den Apotheken bekommt man es noch nicht. Allerdings kann man es über deren Internetseite bestellen. 50g kosten ca. 25 Euro. Als ich den Preis gesehen habe, musste ich erstmal schlucken. Bin mir noch nicht so sicher, ob ich es bei dem Preis bestellen werde. Wenn ich allerdings überlege, daß ich mit einer Tube dann ca. einen Monat auskommen werde...:confused: ... und dadurch weniger Cortison...:confused:.... naja. Wie sieht es denn bei Euch aus? Hat noch jemand die Creme ausprobiert? In Köln haben sich doch fast alle eine Probe mitgenommen???
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Hallo, ich benutze Mahonia Salbe bei meiner 11 jährigen Tochter im Genitalbereich. Hat irgendwer eine Ahnung wie lange man das ohne Bedenken machen kann? Danke Sabine
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Erfahrungen mit Berberis aquifolium?
dorenerb erstellte einem Thema in Schuppenflechte auf der Kopfhaut
Hallo, meine Mutter hat seit 40 Jahren Schuppenflechte an verschiedenen Stellen u.a. auf dem Kopf. Für sie suche ich jetzt mal im Internet. Und da stieß ich auf die Empfehlung, Berberis aquifolium als Globuli 3 mal täglich einzunehmen. Da es keine Nebenwirkungen hat, ist es sicher einen Versuch wert. Kennt das jemand? Auf Deutsch heißt das übrigens Mahonie. Da gibt es auch so ein Fluid, aber das kostete 39,80 Euro (200ml). Gruß Mirijam- 2 Antworten
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- Globuli
- Homöopathie bei Psoriasis
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hallo ihr wer hat schon erfahrungen mit rubisan gemacht und waren die erfolge und eindrücke? wie lange gibt es schon auf den markt? bye matze alias pharao
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Pflanzliche Wirkstoffe bei Schuppenflechte: Was laut Studien wirklich helfen kann
Claudia Liebram erstellte ein Artikel in Pflanzliche Behandlung
Der Wunsch nach einer natürlichen Behandlung bei Schuppenflechte ist groß. Viele Betroffene suchen nach pflanzlichen Alternativen oder Ergänzungen zu Kortison, MTX oder Biologika. Die Phytotherapie – die Behandlung mit Pflanzen oder Extrakten daraus – bietet einige interessante Ansätze. Was davon ist ein gut gemeinter Ratschlag und was ist wissenschaftlich belegt? Wir schauen uns an, welche Pflanzen in Studien untersucht wurden, was sie wirklich können und wo du vorsichtig sein solltest. Eines vorweg: Pflanzliche Mittel können eine ärztliche Therapie in vielen Fällen sinnvoll ergänzen, aber in der Regel nicht ersetzen. Sprich daher jede Anwendung immer zuerst mit deiner Ärztin oder deinem Arzt ab. Das Wichtigste in Kürze Pflanzliche Mittel können ärztliche Therapien sinnvoll ergänzen, aber nicht ersetzen. Für die äußerliche Anwendung sind vor allem Salben mit Mahonie und Indigo naturalis gut durch Studien belegt. Bei Psoriasis arthritis wird vor allem Weihrauch wegen seiner entzündungshemmenden Wirkung auf Gelenke untersucht. Wichtig: Sprich jede Anwendung immer zuerst mit deiner Ärztin oder deinem Arzt ab. Äußerliche Anwendung: Cremes, Salben und Gele für die Haut Diese Pflanzenextrakte wurden in klinischen Studien untersucht und zeigten positive Effekte bei leichter bis mittelschwerer Psoriasis, meist in Form von Salben oder Cremes. Gut untersucht und vielversprechend Mahonie (Mahonia aquifolium) Was ist das? Die Mahonie ist ein immergrüner Strauch, dessen Rinde traditionell zur Behandlung von Hautkrankheiten eingesetzt wird. Was sagt die Forschung? Extrakte der Mahonienrinde (z.B. in der Salbe Rubisan) sind am besten untersucht. Mehrere Studien (zum Beispiel die hier) zeigten, dass sie die Schuppenbildung und Rötung bei leichter bis mittelschwerer Psoriasis reduzieren können. Die Wirkung beruht vermutlich auf den enthaltenen Alkaloiden, die entzündungshemmend wirken und das übermäßige Zellwachstum der Haut bremsen. Fazit: Eine der vielversprechendsten pflanzlichen Optionen für die äußerliche Anwendung bei leichten Plaques. Indigo naturalis (Qing Dai) Was ist das? Ein dunkelblaues Pflanzenpulver, das aus der Färberwaid-Pflanze gewonnen wird und in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) seit Jahrhunderten genutzt wird. Was sagt die Forschung? Insbesondere in Salbenform zeigt Indigo naturalis in mehreren hochwertigen Studien eine bemerkenswerte Wirkung. Es kann Entzündungen hemmen und die typischen Hautveränderungen der Psoriasis deutlich verbessern. Ein wichtiger Wirkstoff darin ist das Indirubin. In der traditionellen chinesischen Medizin wird Indigo naturalis gegen Hautkrankheiten eingesetzt. Deshalb kommen fast alle der zahlreichen Studien aus der Republik China (Taiwan). Sie berichten von sehr guten Ergebnissen. Der Wirkstoff wird als Salbe oder Creme aufgetragen. Eine Studie aus 2018 mit 98 Teilnehmern hat gezeigt, dass Indirubin in allen Dosierungen mehr als eine 50-prozentige Verbesserung bringt. Die beste Wirkung zeigte es aber bei 200 Mikrogramm pro Gramm. Da hat sich die Schuppenflechte um fast 70 Prozent verbessert. Es ist belegt, dass der Wirkstoff die Zellteilung und die Ausreifung der Hautzellen mit Zellkernen normalisiert. Das Signal des Entzündungs-Botenstoffes Interleukin 17 wird durch Indirubin abgeschwächt. Fazit: Ein sehr potenter Wirkstoff für die äußerliche Therapie, dessen Wirksamkeit gut belegt ist. Achte auf standardisierte Präparate aus der Apotheke, um Verunreinigungen zu vermeiden. Es gibt nicht sehr viele. Birkenrinde (Betula spp.) Was ist das? Aus der weißen Rinde von Birken wird ein Trockenextrakt mit dem Hauptwirkstoff Betulin gewonnen. Was sagt die Forschung? Ein hochreiner Birkenrindenextrakt ist als verschreibungspflichtiges Gel zur Behandlung von Hautwunden zugelassen, da er die Wundheilung fördert und entzündungshemmend wirkt. Erste Studien und Fallberichte deuten auf eine positive Wirkung auch bei entzündlichen Hauterkrankungen wie Psoriasis hin. Die Forschung hierzu steht aber noch am Anfang. Fazit: Ein moderner, gut erforschter pflanzlicher Wirkstoff, dessen Potenzial bei Psoriasis aktuell ausgelotet wird. Ein spannender Kandidat für die Zukunft." Unterstützend bei leichten Symptomen wie Juckreiz oder Trockenheit Diese Mittel sind populär, ihre spezifische Wirksamkeit bei Psoriasis ist wissenschaftlich aber nur schwach oder gar nicht belegt. Sie können aber bei Symptomen wie Trockenheit oder Juckreiz helfen. Aloe Vera: Das Gel aus der Aloe-Pflanze kühlt, spendet Feuchtigkeit und kann so Spannungsgefühle und Juckreiz lindern. Studien zeigten jedoch keine überlegene Wirkung gegenüber einem Placebo bezüglich der Psoriasis-Plaques selbst. 👉 Hier erfährst du, wie du selbst eine Aloe-vera-Creme mixen kannst. Capsaicin (aus Chili): In Cremes kann der Scharfstoff aus Chilischoten Nervenfasern in der Haut desensibilisieren und so quälenden Juckreiz lindern. Er hat aber keinen Einfluss auf die Entzündung. Achtung: Kann anfangs stark brennen! Teebaumöl: Aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung beliebt, aber bei Psoriasis nicht zu empfehlen. Es kann die ohnehin schon gereizte Haut stark irritieren und schwere allergische Reaktionen auslösen. Hamamelis (Zauberstrauch): Destillate oder Extrakte aus Hamamelis können bei leichten Hautreizungen und Juckreiz beruhigend wirken. Eine spezifische Wirkung auf Psoriasis-Plaques ist nicht belegt. Innerliche Anwendung: Kapseln und Extrakte Speziell bei Gelenkbeteiligung (Psoriasis arthritis) Weihrauch (Boswellia serrata) Was ist das? Das Harz des Weihrauchbaumes enthält sogenannte Boswelliasäuren, die für ihre stark entzündungshemmende Wirkung bekannt sind. Was sagt die Forschung? Weihrauch wird vor allem bei entzündlichen Gelenkerkrankungen untersucht. Für Betroffene mit Psoriasis arthritis ist er daher besonders interessant. Studien deuten darauf hin, dass die Einnahme von Weihrauch-Extrakten Gelenkschmerzen und Schwellungen reduzieren kann. Die Wirkung auf die Haut ist weniger gut erforscht. Fazit: Wenn du zusätzlich zur Haut-Psoriasis auch Gelenkbeschwerden hast, könnte Weihrauch als Kapsel eine sinnvolle Ergänzung sein – nach ärztlicher Rücksprache. In der Forschung, aber noch kein Standard Kurkuma (Curcuma longa) Was ist das? Die Gelbwurzel enthält den Wirkstoff Curcumin, der für seine antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt ist. Was sagt die Forschung? Sowohl eingenommen als auch äußerlich aufgetragen wurde Curcumin bei Psoriasis untersucht. Die Ergebnisse sind vielversprechend, aber noch nicht eindeutig. Es scheint Entzündungsprozesse im Körper, die die Psoriasis antreiben, positiv zu beeinflussen. Die Aufnahme im Darm ist jedoch ein Problem, weshalb Präparate oft mit Piperin (aus schwarzem Pfeffer) kombiniert werden. Fazit: Ein interessanter Ansatz, dessen Stellenwert noch weiter erforscht werden muss. Als Gewürz in der Küche super, als hochdosiertes Präparat nur nach ärztlicher Empfehlung. Ein Blick in die Forschung Wenn aus einem Inhaltsstoff ein Medikament wird Manchmal liefert die Natur nicht die Therapie, sondern die Blaupause dafür. Das beste Beispiel ist der Erdrauch (Fumaria officinalis). Schon im Mittelalter wurde er bei Hautleiden eingesetzt. Wissenschaftler isolierten daraus später die Fumarsäure. In hochreiner, veränderter und exakt dosierter Form wurde daraus eines der wichtigsten innerlich wirkenden Medikamente gegen mittelschwere bis schwere Psoriasis entwickelt. Die Anwendung des Krauts selbst ist heute überholt und nicht empfehlenswert. Der wissenschaftlich geprüfte und als Tablette zugelassene Wirkstoff ist jedoch eine zentrale Säule der modernen Psoriasis-Therapie. Ein anderes Beispiel ist Dithranol, auch als Cignolin bezeichnet. Es wurde aus dem brasilianischen Araroba- (Goa-) Baum gewonnen. Es hemmt die überschüssige Zellteilung der Haut. Salizylsäure ist ein Weidenrinden-Extrakt, das vor allem die Schuppen ablöst. Psoralen wird benutzt, um bei der PUVA-Bestrahlung die Haut lichtempfindlicher zu machen. Es ist enthalten in der Knorpelmöhre. Wenn aus Hoffnung nichts wird Immer wieder werden neue Pflanzen auf ihre Wirksamkeit untersucht. Doch der Weg von einer Entdeckung im Labor bis zu einem zugelassenen Medikament ist lang und viele Kandidaten scheitern. Ein gutes Beispiel dafür ist das Tropische Gänseblümchen (Vernonia anthelmintica). Um das Jahr 2000 sorgte es für Schlagzeilen, da seine Samen vielversprechende Wirkstoffe enthielten. Was aus diesem einstigen Hoffnungsträger wurde, kannst du hier im Detail nachlesen. Wichtig: "Pflanzlich" bedeutet nicht "harmlos"! Sprich mit deinem Arzt/deiner Ärztin: Nur so können Wechselwirkungen mit deinen anderen Medikamenten ausgeschlossen werden. Achte auf Qualität: Kaufe Präparate nur aus vertrauenswürdigen Quellen wie der Apotheke. Produkte aus dem Internet können verunreinigt oder falsch dosiert sein. Vorsicht vor Allergien: Teste jede neue Salbe oder Creme zuerst an einer kleinen Hautstelle (z.B. in der Armbeuge), um zu sehen, ob du sie verträgst. Erwarte keine Wunder: Phytotherapie kann eine wunderbare Unterstützung sein. Eine Heilung der Psoriasis kann sie aber nicht bewirken. Sonderfall: Hände weg von der Herbstzeitlose (Colchicin) Der Wirkstoff Colchicin ist zwar ein hochwirksames, verschreibungspflichtiges Medikament (u.a. gegen Gicht), hat aber eine sehr geringe therapeutische Breite. Das bedeutet, der Abstand zwischen wirksamer Dosis und tödlicher Dosis ist winzig. Es gab in der Vergangenheit zwar kleine Studien zu Colchicin bei Psoriasis, aber das Nutzen-Risiko-Verhältnis ist im Vergleich zu modernen Therapien viel zu schlecht. Fazit Die Phytotherapie bietet spannende und wirksame Ergänzungen für die Psoriasis-Behandlung, insbesondere für die äußerliche Anwendung bei leichten bis mittelschweren Formen. Mahonie und Indigo naturalis sind hier die am besten durch Studien belegten Wirkstoffe. Bei Gelenkbeteiligung kann Weihrauch eine Option sein. Wichtig ist immer ein realistischer Blick und die enge Abstimmung mit deinem Behandlungsteam. So kannst du das Beste aus Schulmedizin und Naturheilkunde für dich kombinieren. Deine eigenen Erfahrungen sind für andere Betroffene Gold wert. Wir glauben, dass der beste Austausch dort stattfindet, wo alle zusammenkommen: in unserer Community. Hier geht's direkt zum Austausch über pflanzliche Mittel im Forum. Teile dort deine Gedanken, lies die Erfahrungen anderer oder stelle deine Fragen an die Community! Zum Weiterlesen Allgemeine Artikel oder Informationen Komplementärmedizin in der Dermatologie: Nicht Alternative, sondern Ergänzung der akademischen Medizin, Schempp (2017) Rationale topische Phytotherapie bei Hautkrankheiten, Augustin (2005) Arzneipflanzenlexikon "Pflanzliche Arzneimittel – Nahrungsergänzungsmittel mit pflanzlichen Inhaltsstoffen" – In diesem Faltblatt werden die wichtigen Unterschiede erklärt. Es wird darauf hingewiesen, dass auch pflanzliche Wirkstoffe Neben- und Wechselwirkungen hervorrufen können. Naturheilverfahren und Schuppenflechte Natürliche Behandlung der Schuppenflechte, Ergebnisse zweier Übersichtsarbeiten, Haacke (2017) CAM-Report: Was bringen Heilkräuter & Co. bei Rheuma und Psoriasis Arthritis? Deutsche Rheuma Liga Frei herunterladbare Studien Traditional Chinese Medicine Use among Patients with Psoriasis in Taiwan: A Nationwide Population-Based Study, Weng et.al.(2016) Auflistung der gebräuchlichsten TCM-Kräuter bei Schuppenflechte Topical Botanical Agents for the Treatment of Psoriasis: A Systematic Review, Fahrani, Sharma, Alban, Sivamani (2017) Use of common Chinese herbs in the treatment of psoriasis, Tse (2003) Auch interessant Heilpflanzen – natürlich, sicher, wirksam? In folgendem Vortrag geht es um Heilpflanzen, ihre Wirkung und wann welche gar nicht wirken können. Ein Beispiel: Curcumin aus der Gelbwurz. Es wirkt angeblich gegen jede Krankheit – nicht nur gegen Krebs. Aber wieso kann das Curcumin beim Menschen gar nicht wirken? Die Antwort: "Wir nehmen es nicht auf und bauen die Kleinstmengen, die es doch in unseren Körper schaffen, sofort ab", wird im Vortrag erklärt. "Es kommt nicht über den Magen-Darm-Trakt und evtl. die Leber hinaus. Punkt. Ende der Geschichte. Keine Heilwirkung – nicht bei Gelenkbeschwerden und auch nicht bei Krebs." Dr. Petra Schling ist Biochemikerin und Dozentin am Biochemie-Zentrum der Universität Heidelberg. Als Dozentin ist es Ihr wichtig, im Studierenden-Unterricht, bei Kinderunis und öffentlichen Vortragsreihen oder Workshops kritisches und eigenverantwortliches Denken zu fördern. Dieser Vortrag wurde im September 2021 auf der Skepkon gehalten – der jährlichen Konferenz der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (gwup).- 3 Kommentare
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