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Paradoxe Krankheitsreaktionen von Biologika


Jella

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Geschrieben

Hallo,

beim Aufräumen habe ich einen Beitrag des Ärzteblatts aus dem Jahr 2022 gefunden. Der Artikel ist zwar schon etwas älter, aber vielleicht kann er doch noch für Betroffene erklärend sein.

Paradoxe Krankheitsreaktionen von Biologika bei chronisch entzündlichen Systemerkrankungen

Hintergrund: Biologika mit auf das Immunsystem einwirkenden Substanzen werden in zunehmendem Maße bei chronisch entzündlichen Systemerkrankungen eingesetzt. Ihr Einsatz kann erwartete Nebenwirkungen, aber auch nicht erwartete, paradoxe Krankheitsreaktionen (PR) induzieren. Als paradox wird die Wirkung eines Arzneimittels bezeichnet, wenn eine prinzipiell therapeutisch wirksame Substanz das Gegenteil des beabsichtigten Effekts auslöst mit Neuauftreten/Exazerbation von nichtinfektiösen entzündlichen Haut- und anderen Organveränderungen.

https://www.aerzteblatt.de/archiv/paradoxe-krankheitsreaktionen-von-biologika-bei-chronisch-entzuendlichen-systemerkrankungen-950f84e2-d68f-489f-8d91-afc65517719f

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Jella

 

 

 

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Geschrieben

Hallo zusammen,

ja die Uniklinik konnte mir sehr gut helfen, paradoxe Reaktion wurde bestätigt. Ich bekam Prednitop Creme 2,5 mg. Was soll ich sagen, erstmal ist alles verschwunden. Bisher auch nicht wieder gekommen. Ich benutze zur Zeit Prednitop nur für die Beine 2 x wöchentlich. Falls die Psoriasis wieder aufflammen sollte erneute Vorstellung im UKB Bonn, Dermatologie. Bin jetzt in einer Studie wo alle paar Monate alles dokumentiert wird. 

  • Like 1
Geschrieben

Hallo @Jella

das ist ein interessanter Artikel und ich hatte vorher mal angenommen, dass solche paradoxen Reaktionen wohl eher Unverträglichkeitsreaktionen wären... aber bei reichlichem Nachdenken, sind doch paradoxe Reaktionen möglich, auch wenn ich mir ihr Zustandekommen nur vage vorstellen kann. 

Von einigen chemischen "optisch aktiven"* und pharmakologisch wirksamen Substanzen ist eine PR bekannt. Als Beispiel das Coffein im Kaffee oder Tee (dort auch Tein genannt). 

*optische Isomere, Stereoisomere, chirale Strukturen (spiegelbildlich wie z.B. Hände) 

In wieweit und wodurch biologisch erzeugte Heilstoffe auch zu PR führen können, wird zu untersuchen sein; auch da sind optische Isomere und/oder ein anderer Stoffwechsel oder noch Unbekanntes möglich. 

Noch ein Zitat aus:

Paradoxe Krankheitsreaktionen von Biologika bei chronisch entzündlichen Systemerkrankungen 

AU=Igor Kremenevski, Oliver Sander, Michael Sticherling, Martin Raithel, Dtsch Arztebl Int, 119, 88-95, 2022, Link=siehe oben

Zitat

... Dass PSO-Läsionen unter Biologika häufig auftreten, ist darauf zurückzuführen, dass die Anti-TNF-alpha-Wirkung an den dendritischen Zellen der Haut die Interferon-alpha-Bildung enthemmt und dadurch eine Mehrproduktion von IL-23 auslöst. Diese bewirkt schließlich die Hyperproliferation des Hautepithels, indem sie einerseits über Th17-Zellen Neutrophilen aktiviert und andererseits an Keratinozyten die IL-22-Wirkung verstärkt... oder 

... Die Plastizität der PR spricht für verschiedenartige aberrante Immunwege. Je nach verwendetem Biologikum können unterschiedliche Immunphänomene auftreten. Dies bedeutet, dass einerseits PR auf zum Beispiel Anti-TNF-alpha-Antagonisten (Arthritis, PSO) durch Ustekinumab behandelt werden können, während andererseits durch Ustekinumab induzierte PR (beispielsweise ebenfalls Arthritis oder PSO) mit TNF-alpha-Antagonisten therapierbar sind... 

Eine Enterocolitis, Darmentzündung als PR kann mit einem anderen Biological behandelt werden. 

Meine Klinikärzte sagten 1990 aus ihrer Erfahrung, immer dann wenn sie einen Entzündungsweg medikamentös (damals noch keine Biologicals) bei einigen Patienten versperrt hatten, "suchte" sich deren Pso/PsA einen anderen Weg. 

- In wieweit ist das Entzündungsgeschehen im Körper krankheitsbedingt  (Pso/PsA) oder umweltbedingt und/oder therapiebedingt? - Als Kontrollperson wäre ich hier wohl geeignet, denn: 

Meine Magendarmprobleme vor 50J begannen zeitgleich mit meiner Pso durch eine Unverträglichkeit von Kaffee, die bis heute anhält. 

Nur die ersten 3J probierte ich immer wieder eine Cortison-Creme, dann 8J Cortison-Creme in minimalster Dosis, danach 35J fast keine medikamentöse Therapie mehr. 

Die Magen-Darm-Unverträglichkeiten wurden in dieser langen Zeit immer mehr. Von einigen hatte ich die Ursache (Nahrungsmittel, und Zusatzstoffe) ermitteln können, von anderen noch nicht. 

Es ist sehr schwer Ursachen und Wirkungen sinnvoll zusammen zu bringen. LG Burg 

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb SonjaErika:

Ich benutze zur Zeit Prednitop nur für die Beine 2 x wöchentlich. Falls die Psoriasis wieder aufflammen sollte erneute Vorstellung im UKB Bonn, Dermatologie. Bin jetzt in einer Studie wo alle paar Monate alles dokumentiert wird. 

Hallo @SonjaErika

danke für Dein Update. Das UKB habe ich auch als sehr kompetent in Erinnerung, auch wenn ich vor 20J dorthin nur einen Patienten begleitet hatte. Wie heißt die Studie an der Du teilnimmst? Wird sie zu Prednitop, Prednicarbat, Glucocorticoid Klasse II durchgeführt? 

Wieviel Creme in etwa? 

2,5mg Prednitop Creme in Bezug auf das Prednicarbat berechnet? 

Wieviele Stellen cremst Du damit ein? 

Wie reagiert Deine Pso darauf, wenn Du sie 2x/Woche aufträgst? Kannst Du die durch das Cortison zurückgedrängte Pso da noch sehen? 

Nach welchem Schema trägst Du die Creme auf? 

In den letzen 35J hatte ich eine cortisonhaltige Creme ausschließlich bei einem großen Pso-Schub nur auf die wenigen hochentzündlichen, schwarzroten Stellen an 1-3 (meist nur 1) aufeinanderfolgenden Tagen benutzt; insgesamt in der langen Zeit nur etwa 3-4 mal. Die Pso-Stellen waren danach nur noch hellrot so wie die anderen. 

Hier mal noch den Querverweis zu Deinem Post: 

Dir weiter alles Gute!!! LG Burg 

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