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Gleichgültigkeit bei PSO


Waldfee

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Waldfee
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Heute habe ich im Wartezimmer beim Psychologen ( bei mir Schlafstörungen) eine Frau ( etwa 45 Jahre) kurz kennengelernt, die eine ausgeprägte PSO hatte, was man an den Armen sah. Sie lehnt jede Behandlung ab und es mache ihr nichts aus. Das kam mir vor wie große Unkenntnis und psychische Abschiermung. Ich hätte ihr gern ein bißchen Mut zur Behandlung gemacht, aber sie war dann weg. 

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vor 2 Stunden schrieb Waldfee:

eine Frau ( etwa 45 Jahre) kurz kennengelernt, die eine ausgeprägte PSO hatte, was man an den Armen sah. Sie lehnt jede Behandlung ab und es mache ihr nichts aus.

Hallo @Waldfee,

als bei mir die Haut durch die zyklisch aufgetragene Cortisoncreme immer empfindlicher wurde und durch die 2%ige Salivaseline auch noch zu nässen anfing und dann noch der Stress mit den Bestrahlungszeiten beim Arzt dazukam, war ich es ehedem auch leid geworden, hatte jegliche "Behandlung" abgelehnt und wollte meine Pso einfach mal in Ruhe lassen. - Der daraus resultierende und heftigste Rebound-Effekt brachte mir darauf 3 Monate Klinikaufenthalt ein. (Dumm gelaufen...)

Aber in den 3 Monaten hatte ich endlich einmal DIE ZEIT, mich mal genau mit mir selber zu beschäftigen... und mir zu überlegen, wie ich zukünftig mit meiner Pso umgehen und leben wollte. Das war eine sehr intensive und lehrreiche Zeit für mich, die die Weichen für ein besseres Leben für mich gestellt hatten.

Ab da war ich nicht mehr das arme Hascherl, das sich mit seiner Pso rumschlagen musste. Ab da kannte ich den Abgrund, den eine schwere Pso auch mit sich bringen konnte! - Und ich war heilfroh, dass ich danach wieder leben DURFTE. Die Vögel im Frühjahr singen zu hören, das erste Grün und den blauen Himmel bewundern zu dürfen - eine große Dankbarkeit durchströmte mich - und ich wollte mit meiner Pso nie mehr in solch eine missliche Lage kommen. - Ich hatte zu der Zeit die Verantwortung für meine Pso voll übernommen.

Ich konnte entscheiden, welche Therapie ich machte, ob und wann ich in eine Klinik ging und ob die Therapie dort für mich angemessen war. (ich konnte ja auch wieder gehen...)

Dazu musste ich meine Pso sehr gut kennen lernen! Genau darauf achten was gut für sie war und auch was nicht und mich danach richten.

Cortison war nicht gut oder schlecht für mich, sondern ich durfte es keine 4-6 Wochen hintereinander nehmen! An 1-3 Tagen hintereinander war wirkungsvoller und brachte mir keine Nebenwirkungen. (Aber meist konnte ich auf das Cortison ganz verzichten - die Creme ohne Cortison brachte für mich gute Ergebnisse.)

Und ein erneuter Klinikaufenthalt sollte so kurz wie nur irgend möglich werden. Also hatte ich meine Ärzte über die Besonderheiten meines Körpers, meiner Haut und ihre Verträglichkeit auf die Cremes eingeweiht und auf die für mich viel niedrigeren tolerablen Konzentrationen hingewiesen. Auch die Therapieerweiterung durch eine Psychotherapie (die auch auf dem Klinikgelände möglich war - man kann nach solch einer Möglichkeit fragen) und viel Bewegung an frischer Luft wurde von meinen Ärzten unterstützt.

Damit die Ärzte (neben mir selbst) auch Spaß am Therapieren haben sollten, hatte ich für eine gute Stimmung gesorgt. Ab dem 2. Behandlungstag zeigte ich bei der Visite stolz die Abheilerfolge meiner Pso. Die Ärzte kamen dann sehr gerne an mein Bett! (fröhlicher Patient - fröhliche Ärzte) - So dauerte die Therapie nur 3 Wochen bis zur Erscheinungsfreiheit.

So brachte für mich das "Mal-nicht-therapieren" der Pso ein Dazulernen und Umdenken und meine Bereitschaft mit meinen Ärzten noch intensiver zusammen zu arbeiten.

Bei den wenigen Malen, die ich nochmals ins Krankenhaus musste, hatten wir jedes Mal ein extra Arzt-Patienten-Gespräch, um voneinander zu lernen.

LG Burg

 

Für mich brachte das "Mal-nicht-therapieren" der Pso ein Dazulernen und Umdenken und meine Bereitschaft mit meinen Ärzten noch intensiver zusammen zu arbeiten. (siehe ausführlichen Text im Zitat)

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vor einer Stunde schrieb Burg:

Therapieerweiterung durch eine Psychotherapie (die auch auf dem Klinikgelände möglich war - man kann nach solch einer Möglichkeit fragen)

Diese Psychotherapie war speziell für Hautkranke und es sollten mindestens 5 Personen zusammen kommen. Wir waren schon eine Gruppe von 4 und hatten andere Patienten auf diese Zusatztherapie aufmerksam gemacht. So arbeiteten wir dann in einer Gruppe von 7 Personen über 2 Wochen in 4 x 2 Stunden.

Interessant bei den Gesprächen dort war, dass einige eine/ihre Erkrankung schon lange bevor sie "sichtbar" wurde, vermuteten. Es gab "Anzeichen" wie anlassloses Jucken, leichte Hautschüppchen, aber noch ohne Entzündung, Ekel- oder ähnliche Gefühle bei bestimmten Speisen oder Situationen wie z.B. verschmutzter Luft oa, Unverträglichkeiten auf diverse Konservierungsstoffe oa und private Erlebnisse.

Wir lernten auch auf Kleinigkeiten und Nebensächlichkeiten in unserem Leben zu achten und wie wir unser Verhalten anpassen konnten.

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malgucken
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Am 5.6.2024 um 14:39 schrieb Waldfee:

Heute habe ich im Wartezimmer beim Psychologen ( bei mir Schlafstörungen) eine Frau ( etwa 45 Jahre) kurz kennengelernt, die eine ausgeprägte PSO hatte, was man an den Armen sah. Sie lehnt jede Behandlung ab und es mache ihr nichts aus. Das kam mir vor wie große Unkenntnis und psychische Abschiermung. Ich hätte ihr gern ein bißchen Mut zur Behandlung gemacht, aber sie war dann weg. 

Liebe Waldfee,

in meinem Bekanntenkreis habe ich auch einen Mann, der es weitgehend aufgegeben hat. Manchmal hat er so ne Anfälle und cremt ne Weile. Aber er sagt, dass ihn die Pso nicht stört - bis auf das Jucken.

Ich habe ihn darauf angesprochen und er meint, ihn ist das Cremen zu nervig und beruflich ist er sehr einspannt. (Man sieht übrigens bei ihm auch deutlich, dass er Pso hat, am Kopf und an den Armen ist es zumindest für jeden sichtbar.)

Mir wäre das nichts, aber anscheinend gibts tatsächlich Menschen, die gleichgültig sind gegenüber der Erkrankung. Vermutlich, weil es sie nicht weiter einschränkt.

Liebe Grüße

Kati

Waldfee
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Bei dieser Patientin hatte ich den Verdacht, daß ihr Bildungsstand nicht ganz o.k. ist. Vielleicht auch daher ihre Interessenlosigkeit an einer Behandlung. Ich denke, da ist sie nicht die Einzige. 

malgucken
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Das könnte natürlich auch sein. Dann ist es natürlich eher Hilflosigkeit, als wirkliches Desinteresse.

Schade, dass du nicht mit ihr weiter darüber reden konntest.  :(

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Am 6.6.2024 um 20:06 schrieb Waldfee:

Bei dieser Patientin hatte ich den Verdacht, daß ihr Bildungsstand nicht ganz o.k. ist. Vielleicht auch daher ihre Interessenlosigkeit an einer Behandlung. Ich denke, da ist sie nicht die Einzige. 

Es könnte jedoch auch sein, dass die psychischen Probleme derer der Pso überwiegen, was dann weniger mit dem Bildungstand zu tun hat, sondern eher damit, die dringlichste "Baustelle" anzugehen und evtl. abzuschließen. Kennen wir darüber hinaus nicht alle das "Gefühl des genervt sein", wenn wildfremde Menschen uns auf die Pso ansprechen. 

Am 6.6.2024 um 18:36 schrieb malgucken:

... die gleichgültig sind gegenüber der Erkrankung.

Auch mit Gleichgültigkeit hat das meines Erachtens eher weniger zu tun, vielmehr mit Scham und Unsicherheit, wie mein bekanntes und vor allem "unbekanntes Umfeld" mit der Sichtbarkeit der Pso umgeht. In besonders schlechten Zeiten - bezogen auf meine Psyche - mochte ich auch nicht, von wem auch immer, darauf angesprochen werden. 

Am 6.6.2024 um 18:36 schrieb malgucken:

Manchmal hat er so ne Anfälle und cremt ne Weile.

Was cremen betrifft, sind Männer "Schlampen". 😂🤪

LG - Uli 😉

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malgucken
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vor 3 Stunden schrieb kuzg1:

Auch mit Gleichgültigkeit hat das meines Erachtens eher weniger zu tun, vielmehr mit Scham und Unsicherheit, wie mein bekanntes und vor allem "unbekanntes Umfeld" mit der Sichtbarkeit der Pso umgeht. In besonders schlechten Zeiten - bezogen auf meine Psyche - mochte ich auch nicht, von wem auch immer, darauf angesprochen werden.

Hallo Uli,

in dem Fall des Bekannten schon.

 

Zitat

Was cremen betrifft, sind Männer "Schlampen". 😂🤪

:tw_joy:

PrivateDemon
Posted

Mhm so Phasen hab ich auch immer wieder gehabt, insbesondere als Jugendlicher.
Wenn man damit von Kindesbeinen an aufwächst und es dann Phasenweise einfach immer schlimmer wird, egal was man tut, dann resigniert man irgendwann einfach und denkt sich auch nur "wozu der Scheiß?"

Mich hats an der Stelle dann oft auch nicht mehr gejuckt (haha) und selbst den Juckreiz hab ich kaum noch wahrgenommen, das Kratzen verlief dann eher unterbewusst.

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