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Amgevita und Ekzembildung


Rothko

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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo in die Runde!

Ich (w, 46 Jahre) habe eine Psoriasis Arthritis mit minimaler Hautbeteiligung (nur eine winzige Stelle am Kopf), weshalb es gefühlt ewig gedauert hat, bis ich letztendlich die Diagnose bekam. Meine Gelenke schmerzen seit einigen Jahren und vor allem die Sehnenansätze machen Probleme.

Nachdem ich Sulfasalazin und MTX überhaupt nicht vertragen habe (und es auch keinerlei positive Veränderung gab), wurde ich jetzt Anfang Februar von meiner Rheumatologin auf Amgevita umgestellt. Nach der ersten Injektion ging es mir phänomenal gut. Das war unfassbar, nach zwei Tagen war meine ganze Symptomatik so gut wie verschwunden. Ich dachte, ich spinne 😆. Leider kam ein Teil der Symptomatik nach einigen Tagen schleichend wieder, aber allgemein kann ich sagen, dass es mir Stück für Stück doch merklich besser geht.

Inzwischen habe ich drei Injektionen im Abstand von je 14 Tagen hinter mir. 

Jetzt das Irritierende: ich bekomme immer 9-11 Tage nach der Injektion einen Hautausschlag am Körper. Sieht aus wie Nesselsucht, juckt kaum, brennt unangenehm, keine Quaddelbildung. Vor allem am Rumpf, breitet sich aber auch auf die Arminnenseiten aus und gelegentlich auch auf die Oberschenkel. Cetirizin hilft ein wenig. Nach etwa einer Woche verschwindet der Ausschlag dann wieder, und tritt dann nach der folgenden Injektion (wieder um Tag 9-11 rum) wieder auf.

Ich war nach dem ersten Auftreten bei meiner Rheumatologin, die ein wenig ratlos war. So etwas (mit dieser doch eher späten Reaktion nach dem Medikament) wäre ihr noch nicht untergekommen, üblicherweise wären Reaktionen schneller sichtbar. 

Meine Frage nun an euch: kennt das jemand? Ich bin etwas verunsichert, ob ich Amgevita unter diesen Umständen wirklich weiter nehmen sollte. Ich bin auf alles mögliche allergisch und habe durchaus Respekt vor dieser Reaktion. Mir ist klar, dass niemand hier mir raten kann, was nun zu tun ist, aber mich interessiert, ob dies eine eher gängige Nebenwirkung ist, die nur meine Rheumatologin bisher nicht so gesehen hat (was mich wundert, die Frau ist wirklich gut und erfahren), oder ob ich da alarmiert sein sollte.

Über Erfahrungen und Meinungen dazu freue ich mich. 

Danke und viele Grüße!

bearbeitet von Rothko

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Ich würde mal den Hautarzt dazu einbinden. Man kann durchaus noch andere Hauterkrankungen oder z.B. Arthrose zusätzlich haben, da wirken dann z.B. Biologika  oder topische Mittel anders oder garnicht.

Lg. Lupinchen

Geschrieben

Hallo Lupinchen, 

danke dir – das ist interessant! Weißt du, wieso in solchen Fällen z.B. Biologika anders (oder gar nicht) wirken? Ich werde meinen Hausarzt auf jeden Fall mal mit ins Boot holen.

Liebe Grüße!

Geschrieben
Am 16.3.2025 um 16:46 schrieb Rothko:

Hallo Lupinchen, 

danke dir – das ist interessant! Weißt du, wieso in solchen Fällen z.B. Biologika anders (oder gar nicht) wirken? Ich werde meinen Hausarzt auf jeden Fall mal mit ins Boot holen.

Liebe Grüße!

Da ist eher der Hautarzt/Internist gefragt. Für Arthose ist kein Biologika zugelassen und für die meisten Hauterkrankungen auch nicht. Für Neurodermitis gibt es eigene. Für bestimmte Darmerkrankungen gibt es auch Biologika die aber dann auch für Pso/PsA zugelassen sein können. Vieles kann man hier nachlesen.

Lg. Lupinchen

Geschrieben

Ach so meintest du das. Ja, dass es unterschiedliche Biologika für unterschiedliche Erkrankungen gibt und dass manche auch für mehrere Erkrankungen geeignet sind, ist mir bewusst. Aber danke nochmal für den Hinweis.

Neurodermitis liegt bei mir definitiv nicht vor und die Psoriasis war bisher nur auf eine winzige Stelle am Kopf begrenzt. Meine Rheumatologin ist auch Internistin, sie hat sich das Ekzem letztens angesehen und vermutet am ehesten eine leicht allergische Reaktion auf Amgevita. Einen Hautarzt habe ich aktuell nicht, die Suche gestaltet sich ein wenig schwierig.

Nachdem ich am Montag wieder die Injektion gesetzt hatte und gestern einen wirklich miesen Tag hatte (fieses innerliches Vibrieren im gesamten Körper + Kribbelgefühle am Mund und im Gesicht + mehrfach das Gefühl, mir würde gleich der Kreislauf die Grätsche machen) werde ich Anfang dieser Woche nochmal meine Rheumatologin aufsuchen. Ich muss eh zum Laborcheck und hoffe, ich kriege sie zu fassen. Für mich fühlt sich das nicht mehr gut an, ich mache mir wirklich Sorgen wegen meiner grundsätzlichen Allergieneigung. War echt nicht schön gestern.

 

 

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Rothko:

Nachdem ich am Montag wieder die Injektion gesetzt hatte und gestern einen wirklich miesen Tag hatte (fieses innerliches Vibrieren im gesamten Körper + Kribbelgefühle am Mund und im Gesicht + mehrfach das Gefühl, mir würde gleich der Kreislauf die Grätsche machen) werde ich Anfang dieser Woche nochmal meine Rheumatologin aufsuchen. Ich muss eh zum Laborcheck und hoffe, ich kriege sie zu fassen. Für mich fühlt sich das nicht mehr gut an, ich mache mir wirklich Sorgen wegen meiner grundsätzlichen Allergieneigung. War echt nicht schön gestern.

Am 15.3.2025 um 08:14 schrieb Rothko:

Inzwischen habe ich drei Injektionen im Abstand von je 14 Tagen hinter mir. 

Jetzt das Irritierende: ich bekomme immer 9-11 Tage nach der Injektion einen Hautausschlag am Körper. Sieht aus wie Nesselsucht, juckt kaum, brennt unangenehm, keine Quaddelbildung. Vor allem am Rumpf, breitet sich aber auch auf die Arminnenseiten aus und gelegentlich auch auf die Oberschenkel. Cetirizin hilft ein wenig. Nach etwa einer Woche verschwindet der Ausschlag dann wieder, und tritt dann nach der folgenden Injektion (wieder um Tag 9-11 rum) wieder auf.

Hallo @Rothko,

Adalimumab soll Hautausschläge hervorrufen können.

https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Adalimumab_47567

Geht es Dir heute wieder besser?

Mir geistert der Allergie-Typ-IV, der Spät-Typ (meist bei einer Kontaktdermatitis) im Kopf herum, da soll es auch noch nach "Tagen" eine Reaktion geben können.

Durch einen Unfall im Labor kam bei mir eine toxische Reaktion mit Brennen und Hautverfärbung nach oliv-grün an der exponierten Hautstelle erst nach 24 Stunden und hielt 2 Wochen an. Alle ärztlichen "Therapien" musste ich wegen des enormen Brennens wieder entfernen und kühlte meine Haut dann Tag und Nacht mit nassen Wasserumschlägen. Nach etwa 8 Wochen hatte sich auch die Hautfarbe wieder einigermaßen angeglichen.

Während einer Desensibilisierung mit intradermaler Applikation des Allergens, erfolgte bei mir als außergewöhnliche Reaktion nach 2-3 Stunden (ich bin wohl auch ein Spät-Typ) erst Unwohl-sein, dann ansteigendes "Herzrasen", "Ohrsaussen", alle Schleimhäute schwollen an und klopften - erst legte ich mich hin, aber nachdem es immer ärger wurde, telephonierte ich mit dem Hautarzt und musste sofort zurück in die Praxis.

Es waren 10 Minuten Fußweg und 6 Stockwerke hochsteigen, da der Fahrstuhl an diesem Abend schon abgeschaltet war.

Mein Arzt diagnostizierte einen allergischen Schock, infundierte Adrenalin und eine Calcium-Lösung und meinte, dass ich schon bei den ersten Anzeichen mich hätte zur dermatologischen Ambulanz bringen lassen sollen.

Die Begriffe "Herzrasen" und "Ohrsaussen" hatte ich früher mal in einem Buch über Nebenwirkungen von verschiedenen Stoffen gelesen und fand, dass sie bei meiner allergischen Reaktion sehr zutreffend waren.

Auch eine allergische Reaktion auf bestimmte Pflanzen im Garten hatten bei mir einmal "Herzrasen" und "Ohrsaussen" und eine Dermatitis an Körper, Beinen und Armen nach 2-3 Stunden ausgelöst. Bis der Krankenwagen kam, hatte ich mich in ein Salzbad gelegt. 2 Stunden später gingen die Reaktionen in der Klinik ohne weitere Therapie wieder zurück.

Jetzt wünsche ich Dir gute Besserung und beobachte Deine Symptome genau, damit Du, wenn nötig, auch mal schnell reagieren kannst. LG Burg

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Burg:

Während einer Desensibilisierung mit intradermaler Applikation des Allergens, erfolgte bei mir als außergewöhnliche Reaktion nach 2-3 Stunden (ich bin wohl auch ein Spät-Typ)

Alle vorherigen Injektionen hatte ich gut vertragen. Bei der von mir beschriebenen Ausnahme mit "allergischem Schock"  begann damals zeitgleich meine Menstruation. Ob das ein Auslöser war?

Das weiß ich nicht, da ich mich nie wieder desensibilisieren lassen wollte. 

Ein indirektes Desensibilisieren mache ich, indem ich mich im Frühjahr schon so früh wie möglich meinen Allergenen, den Blütenpollen aussetze, dann verläuft mein Heuschnupfen milder.

Geschrieben

Hallo @Burg

danke dir - ja, es ist heute wieder besser, ich habe allerdings mit einem Antihistaminikum und Prednisolon "gegengearbeitet". Besser wurde es erst nach Predni. Meine Güte, was du von deiner allergischen Reaktion erzählst, ist heftig! Ich hoffe wirklich, dass mir so etwas erspart bleibt.

Liebe Grüße!

 

 

Geschrieben

Sollte das eine allergische Reaktion sein, muss das Biologika sofort abgesetzt werden. Mein Sohn hatte von Taltz 2x hintereinander eine heftige Schwellung und Rötung am Bauch. Es ging über das Normale, was ich auch manchmal nach Taltz habe, hinaus. Du hättest eigentlich garnicht mehr spritzen dürfen. Lass Dich da nicht abwimmeln. solche Reaktionen können lebensbedrohend sein. Ich hatte noch nie NW, habe aber den Beipackzettel bei einem neuen  Biologika immer griffbereit und  meinen Mann informiert.

Lg. Lupinchen

  • + 2
Geschrieben (bearbeitet)

Kurze Wasserstandsmeldung: ich war heute bei meiner Rheumatologin und wir sind übereingekommen, dass wir mit Amgevita nicht weitermachen. Was auch immer es ist, irgendwas in dem Medikament löst bei mir eine allergische Reaktion aus. (Ich musste sie übrigens gar nicht abwimmeln, sie hat mich sehr ernstgenommen und sagte nach meiner Symptomschilderung direkt, dass das Medikament unter diesen Umständen nicht mehr in Frage kommt.) Wir pausieren jetzt für 4 Wochen und ich starte dann mit Cimzia. Ich bin ein bisschen traurig, weil Adalimumab mir wirklich in vielerlei Hinsicht gut geholfen hat. Meine Enthesitis ist fast komplett verschwunden und die allgemeine Beweglichkeit viel besser, ich brauche auch keine Schmerzmittel mehr. Das ist beeindruckend und ich finde es unglaublich schade, dass ich das Medi nicht weiternehmen kann. Ich hoffe nun, dass Cimzia für mich gut funktioniert. We'll see... (Ich starte nach Absprache mit meiner Ärztin dann übrigens nicht mit der doppelten Dosis. Sicher ist sicher :))

 

bearbeitet von Rothko
Geschrieben

Nachtrag: wollte oben eigentlich schreiben, dass ich gar nicht dafür sorgen musste, dass mich meine Rheumatologin nicht abwimmelt ... Also ihr wisst, wie es gemeint ist. *seufz* Manchmal frage ich mich, ob mir die Behandlung auch auf die Konzentrationsfähigkeit geht. 

Geschrieben (bearbeitet)

Ich war von Cimzia begeistert, ist auch ein super zu handhabender Pen. Leider hatte ich nach ca. 8 Monaten schon einen Wirkverlust. NW hatte ich nicht. Ich habe bei den meisten Biologika (bin beim 8.) mit der Normaldosis angefangen.

Viel Glück

Lupinchen

bearbeitet von Lupinchen
  • Like 1
Geschrieben

Danke @Lupinchen – ich bin gespannt, wie es laufen wird. 

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