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Vorstellung und Frage wegen Virusinfektion unter Etanercept


Mandarava

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Geschrieben

Hallo, 

ich möchte mich kurz vorstellen. Ich bin Heidrun und habe mich gerade hier registriert. Ich wurde 2013 zunächst wegen entzündlicher Rückenschmerzen mit Morbus Bechterew diagnostiziert, was dann aber 2018 von einer anderen Rheumatologin auf PSA geändert wurde, auch wenn ich nur sehr geringe Schuppenflechtesymptome habe, hauptsächlich im Gehörgang (habe ich tatsächlich schon seit der Kindheit, ist nur nie jemand drauf gekommen, dass mein ewiger Juckreiz Psoriasis sein könnte) und an den Fußnägeln und leider manchmal auch im Genitalbereich. Nachdem ich zunächst nur NSAR bekam, meist Arcoxia, stellte mich meine Rheumatologin 2020 schließlich mit Etanercept ein, weil meine Nierenwerte sehr unter der ständigen Arcoxia-Einnahme gelitten haben. 
Nun eine Frage: Ich habe meine Spritzen immer sehr gut vertragen, selten Infektionen gehabt, außer ab und zu eine Blasenentzündung. Nun habe ich eine sehr hartnäckige Erkältung seit drei Wochen und sie besserte sich nur sehr langsam. Meine Rheumatologin hatte mir mal gesagt, dass ich während einer Infektion mit den Spritzen pausieren soll. Das habe ich jetzt 2 mal gemacht und dann letzte Woche wieder gespritzt, als ich dachte, dass ich einigermaßen wieder ok wäre. Prompt ging es mir wieder schlechter, die Halsschmerzen und der Husten nahmen wieder zu. Das Dumme ist, dass ich vor drei Wochen, also genau zu dem Zeitpunkt, als die Erkältung begann, in ein neuen Ort umgezogen bin, 600 km von meinem bisherigen Wohnort entfernt. Ich habe zur Zeit noch keinen Hausarzt und einen Termin bei meinem neuen Rheumatologen erst in zwei Wochen. Wenn ich längere Zeit nicht spritze, nehmen bald auch die Symptome der PSA zu, Rückenschmerzen, Schmerzen an den Sehnenansätzen der Füße etc. Ich bin mir so unsicher, ob ich nun weiter spritzen soll, oder lieber noch pausieren sollte. Habt ihr Erfahrungen oder Ratschläge für mich? Vielen Dank schon mal!

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Geschrieben

Moin Mandarava, ich würde mir die Frage stellen, welche Beschwerden schlimmer sind. Die Erkältung, oder die stärker werdenden Rückenschmerzen etc.  Tipps geben bezüglich Medikamentenpause ist immer so eine Sache . 14 Tage können lang werden. 

Viele Grüße 

Ps: Herzlich Willkommen 🤩

  • + 2
Geschrieben

Moin Bolek, ja, genau-was wird schlimmer? Das ist ja die Frage, die ich mir auch stelle. Aber , ich glaube, ich werde heute wieder spritzen. Vielen Dank für Deinen Denkanstoß, Bolek!

Geschrieben

Mir hat die Ärztin damals gesagt, so lange man kein Fieber hat oder völlig neben der Spur ist (manche bekommen ja auch kein Fieber) ist spritzen möglich.

Drück dir für Daumen, dass alles gut geht.

 

Und herzlich Willkommen bei uns Schuppis 

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo @Mandarava, die Kombination von Etanercept mit MTX erhöht oft die Wirksamkeit der Therapie, allerdings auch die Häufigkeit (und Schwere) von Nebenwirkungen.
 

Am 13.11.2025 um 22:19 schrieb Mandarava:

ab und zu eine Blasenentzündung

... kann auch mit der Immunmodulation durch die Therapie zusammenhängen.

Sehr ausführlich mit Quellenangabe (trotzdem können Falschinformationen enthalten sein) gibt folgende Recherche Auskunft zu Deiner beschriebenen Problematik:
https://copilot.microsoft.com/chats/o9eXMToj65dA9gKeRXTTF

Viel Erfolg bei der Arztsuche und gute Besserung !

Oh, der Link ist wohl nur für mich als Rechercheersteller zielführend.
Hier die Textkopie aus Microsoft Copilot:

Okay, ich habe einen passenden Rechercheplan erstellt. Ich untersuche medizinische Empfehlungen zur Anwendung von Etanercept bei Atemwegsinfekten wie Halsschmerzen und Husten – inklusive möglicher Risiken und Unterschiede zwischen leichten und schweren Symptomen. Du bekommst einen strukturierten Bericht mit Quellen und praktischen Hinweisen.

Medizinischer Bericht: Etanercept-Injektion bei Halsschmerzen und Husten – Evidenz, Risiken und Empfehlungen


Einleitung

Die Entscheidung, ob eine laufende Therapie mit dem Biologikum Etanercept bei akuten Infektsymptomen wie Halsschmerzen und Husten fortgesetzt werden darf, ist für viele Patientinnen und Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen von zentraler Bedeutung. Die Unsicherheit resultiert aus dem bekannten erhöhten Infektionsrisiko unter TNF-α-Inhibitoren, der potenziellen Gefahr schwerer Infektionsverläufe und der Notwendigkeit, die rheumatische Grunderkrankung stabil zu halten. Dieser Bericht analysiert umfassend die aktuelle Evidenz, offizielle Leitlinien (u. a. DGRh, EULAR, NICE, STIKO, AWMF), Patienteninformationen und praktische Aspekte, um eine fundierte, patientenorientierte und sichere Entscheidungsgrundlage zu bieten.


Hintergrund: Etanercept – Wirkmechanismus, Indikationen und Dosierung

Etanercept ist ein biotechnologisch hergestelltes Fusionsprotein, das als löslicher TNF-α-Rezeptor wirkt. Es bindet gezielt an den proinflammatorischen Botenstoff TNF-α und verhindert so dessen entzündungsfördernde Wirkung. Dadurch wird die Aktivität des Immunsystems gezielt moduliert, was zu einer Reduktion von Entzündung, Schmerzen und Gelenkschädigung bei verschiedenen Autoimmunerkrankungen führt 1 2.

Die wichtigsten Indikationen für Etanercept sind:

  • Rheumatoide Arthritis (RA)
  • Psoriasis-Arthritis
  • Ankylosierende Spondylitis (Morbus Bechterew)
  • Plaque-Psoriasis
  • Juvenile idiopathische Arthritis (JIA)

Die Standarddosierung bei Erwachsenen beträgt in der Regel 50 mg einmal wöchentlich oder 25 mg zweimal wöchentlich subkutan 2. Die Wirkung setzt meist innerhalb von Tagen bis wenigen Wochen ein, die maximale Wirksamkeit wird nach etwa drei Monaten erreicht.

Kombinationstherapien mit Methotrexat sind häufig und können die Wirksamkeit weiter steigern, erhöhen aber auch das Infektionsrisiko 3. Die Therapie ist als Langzeitbehandlung konzipiert und sollte regelmäßig und unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.


Infektionsrisiko unter Etanercept: Evidenz und Registerdaten

Allgemeines Infektionsrisiko

Die Hemmung von TNF-α beeinträchtigt die Immunabwehr gegen verschiedene Erreger. In kontrollierten Studien und Registerdaten wurde unter Etanercept ein erhöhtes Risiko für Infektionen festgestellt, insbesondere für Infektionen der oberen Atemwege, Harnwegsinfekte und Hautinfektionen 4 5 6. Die meisten dieser Infektionen verlaufen jedoch mild bis moderat.

Eine große Meta-Analyse zeigte:

  • Gesamtnebenwirkungen: Odds Ratio (OR) 1,39 (95% CI: 1,10–1,76)
  • Schwere Infektionen: OR 1,72 (95% CI: 1,56–1,90)
  • Tuberkulose: Kein signifikanter Unterschied (OR 2,55; 95% CI: 0,40–16,23)
  • Krebsrisiko: OR 1,36 (95% CI: 1,20–1,53) 5

Registerdaten aus Kanada (2015–2019) zeigten, dass bei 2% der Etanercept-Anwender eine Hospitalisierung wegen Infektion auftrat, bei Infliximab waren es 7%. Das Risiko schwerer Infektionen war bei Etanercept niedriger als bei Infliximab, und es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen Biosimilars und Originalpräparaten 6.

Spezifische Infektionsrisiken

  • Obere Atemwegsinfekte (Erkältung, Pharyngitis, Bronchitis) sind die häufigsten Infektionen unter Etanercept 4.
  • Schwere bakterielle Infektionen (z. B. Pneumonie, Sepsis) sind selten, aber potenziell lebensbedrohlich und erfordern eine sofortige Therapiepause 7 8 2.
  • Tuberkulose: Das Risiko ist unter Etanercept geringer als bei monoklonalen Antikörpern wie Infliximab, aber eine sorgfältige Prä-Therapie-Screening ist Pflicht 5.
  • COVID-19 und Influenza: Patienten unter Biologika haben ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe, weshalb Impfungen empfohlen werden 7 9 10.

Einfluss von Begleitmedikation und Komorbiditäten

Das Infektionsrisiko steigt bei Kombination mit anderen Immunsuppressiva (Methotrexat, Kortikosteroide, JAK-Inhibitoren) und bei älteren Patienten, Rauchern oder bestehenden Komorbiditäten wie Diabetes 5 6.


Empfehlungen bei akuten Infekten (Halsschmerzen, Husten) unter Etanercept

Offizielle Leitlinien und Fachgesellschaften

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh):

  • Bei Fieber oder schweren Infektionszeichen (z. B. ausgeprägter Husten, Dyspnoe, Schüttelfrost, schlechtes Allgemeinbefinden) sollte Etanercept nicht injiziert werden und der behandelnde Arzt kontaktiert werden 8.
  • Bei leichten Infektsymptomen (z. B. milden Halsschmerzen ohne Fieber, leichtem Husten) ist eine individuelle Risikoabwägung erforderlich. Im Zweifel sollte vor der nächsten Injektion ärztlicher Rat eingeholt werden.

Erelzi Patientenpass und Fachinformation:

  • Bei Anzeichen einer Infektion (Fieber, anhaltender Husten, Gewichtsverlust, Antriebslosigkeit) wird empfohlen, unverzüglich einen Arzt aufzusuchen und die nächste Injektion auszusetzen, bis eine ärztliche Einschätzung erfolgt ist 2.

EULAR, NICE, STIKO:

  • Die Empfehlungen stimmen darin überein, dass bei aktiven, insbesondere systemischen Infektionen, Biologika pausiert werden sollten 10 9.
  • Impfungen mit Totimpfstoffen (Influenza, Pneumokokken, COVID-19) werden ausdrücklich empfohlen, Lebendimpfstoffe sind kontraindiziert 9 10.

Praktische Entscheidungsalgorithmen

Die folgende Tabelle fasst die evidenzbasierten Empfehlungen für das Vorgehen bei Halsschmerzen und Husten unter Etanercept zusammen:

Symptomatik Empfehlung zur Etanercept-Injektion Weitere Maßnahmen
Leichte Halsschmerzen, Fortsetzung möglich, aber Rücksprache mit Selbstbeobachtung, ggf. Arztkontakt
leichter Husten, kein Arzt empfohlen, insbesondere bei Unsicherheit bei Verschlechterung
Fieber, kein schweres    
Krankheitsgefühl    
Fieber (>38°C), ausgeprägte Therapiepause! Arzt kontaktieren, Diagnostik (CRP, Blutbild, ggf. Röntgen)
Halsschmerzen, starker Infekt abklären  
Husten, Dyspnoe,    
Schüttelfrost,    
schlechtes Allgemeinbefinden    
Nachgewiesene bakterielle Therapiepause! Bis zur Genesung Antibiotikatherapie nach ärztlicher
Infektion, Pneumonie,   Verordnung, Monitoring
Sepsis    

Wichtige Hinweise:

  • Bei unklaren Symptomen oder Unsicherheit sollte immer der behandelnde Rheumatologe kontaktiert werden.
  • Die Entscheidung zur Fortsetzung oder Pause der Therapie sollte individuell und unter Berücksichtigung der Schwere der Symptome, Begleiterkrankungen und des allgemeinen Gesundheitszustands erfolgen 8 5.

Unterschiede zwischen leichten und schweren Symptomen: Evidenz und Leitlinien

Leichte Symptome

Leichte Halsschmerzen und Husten ohne Fieber oder schweres Krankheitsgefühl sind häufig viralen Ursprungs und verlaufen meist selbstlimitierend. Die DEGAM- und DGRh-Leitlinien sehen in solchen Fällen keine absolute Kontraindikation für die Fortsetzung der Etanercept-Therapie, empfehlen aber eine individuelle Abwägung und ggf. Rücksprache mit dem Arzt 11.

Schwere Symptome

Bei Fieber, ausgeprägtem Krankheitsgefühl, Atemnot, eitrigem Auswurf, Schüttelfrost oder anderen systemischen Symptomen besteht ein erhöhtes Risiko für eine bakterielle oder systemische Infektion (z. B. Pneumonie, Sepsis). In diesen Fällen ist eine sofortige Therapiepause und eine ärztliche Abklärung zwingend erforderlich 7 8 2.

Die S3-Leitlinie Sepsis (AWMF) betont die Bedeutung der frühzeitigen Erkennung und Behandlung schwerer Infektionen bei immunsupprimierten Patienten und empfiehlt eine sofortige Diagnostik und ggf. antiinfektive Therapie 7.


Monitoring und Diagnostik bei Infektverdacht

Labor und klinische Überwachung

  • CRP und Blutbild: Erhöhte Entzündungswerte und Leukozytose/Leukopenie können auf eine bakterielle Infektion hinweisen 12.
  • Fieberkontrolle: Regelmäßige Temperaturmessung ist essenziell, da Fieber unter TNF-Blockade abgeschwächt sein kann 12.
  • Klinische Untersuchung: Inspektion des Rachens, Auskultation der Lunge, Beurteilung des Allgemeinzustands.

Differenzierung viral vs. bakteriell

  • Die meisten akuten Halsschmerzen und Husten sind viral bedingt und benötigen keine Antibiotikatherapie 13 14.
  • Bei Verdacht auf bakterielle Infektion (z. B. Streptokokken-Tonsillitis, Pneumonie) ist eine gezielte Diagnostik und ggf. antibiotische Therapie erforderlich.

Spezielle Erreger

  • COVID-19: Bei Symptomen wie Husten, Fieber, Geschmacksverlust sollte ein Test erfolgen. Bei bestätigter Infektion ist eine Therapiepause empfohlen 7.
  • Influenza: Grippeimpfung wird empfohlen, bei Infektion Therapiepause und ggf. antivirale Therapie.
  • Pneumokokken: Impfung empfohlen, insbesondere bei älteren und multimorbiden Patienten.

Praktische Hinweise für Patienten

Selbstinjektion und Lagerung

  • Etanercept wird subkutan injiziert, nach Einweisung kann die Selbstinjektion erfolgen 15.
  • Lagerung im Kühlschrank (+2 bis +8°C), kurzfristig (bis zu 4 Wochen) auch bei Raumtemperatur bis 25°C möglich.

Patientenpass und Kommunikation

  • Der Patientenpass (z. B. Erelzi-Patientenpass) sollte stets mitgeführt und jedem behandelnden Arzt vorgelegt werden.
  • Bei Arztbesuchen, Notfällen oder Krankenhausaufenthalten immer auf die laufende Etanercept-Therapie hinweisen.

Wann sollte ein Arzt kontaktiert werden?

  • Bei Fieber, anhaltendem oder schwerem Husten, Atemnot, Schüttelfrost, schlechtem Allgemeinbefinden, schlecht heilenden Wunden, Zahnschmerzen, Durchfällen oder Brennen beim Wasserlassen.
  • Bei unklaren Symptomen oder Unsicherheit bezüglich der nächsten Injektion.
  • Bei geplanten Operationen oder zahnärztlichen Eingriffen (siehe Abschnitt Perioperatives Management).

Dokumentation

  • Regelmäßige Dokumentation von Symptomen, Temperatur und ggf. Laborwerten im Patientenpass oder einem Symptomtagebuch.
  • Kommunikation mit dem behandelnden Rheumatologen über Infekte, Therapiepausen und Nebenwirkungen.

Perioperatives und zahnärztliches Management

  • Bei geplanten Operationen sollte Etanercept zum Ende des Therapieintervalls pausiert werden (meist 1 Woche vor dem Eingriff), um das Infektionsrisiko zu minimieren 16 17 18.
  • Die Wiederaufnahme der Therapie erfolgt nach abgeschlossener Wundheilung und bei fehlenden Infektionszeichen.
  • Bei zahnärztlichen Eingriffen mit erhöhtem Infektionsrisiko ist eine individuelle Risikoabwägung und ggf. eine Therapiepause ratsam.

Impfempfehlungen unter Etanercept

  • Totimpfstoffe (Influenza, Pneumokokken, COVID-19, Tetanus, Diphtherie, Hepatitis B) sind unter Etanercept sicher und werden empfohlen 9 10.
  • Lebendimpfstoffe (z. B. Masern, Mumps, Röteln, Gelbfieber) sind während der Therapie kontraindiziert 9 10.
  • Impfungen sollten möglichst vor Beginn der Biologika-Therapie durchgeführt werden.
  • Bei Kindern, die intrauterin Etanercept-exponiert waren, sollten Lebendimpfstoffe frühestens 16 Wochen nach der letzten mütterlichen Dosis verabreicht werden 19 20.

Spezielle Patientengruppen

Schwangerschaft und Stillzeit

  • Etanercept kann in der Schwangerschaft nach individueller Risiko-Nutzen-Abwägung fortgeführt werden, insbesondere wenn eine Krankheitskontrolle anders nicht möglich ist 19 20.
  • Stillen ist unter Etanercept möglich, da nur geringe Mengen in die Muttermilch übergehen und keine Nebenwirkungen bei gestillten Säuglingen beschrieben wurden 19 20.

Kinder und Jugendliche

  • Die Dosierung richtet sich nach dem Körpergewicht, die Sicherheit ist in Studien belegt 2.
  • Infektrisiko und Nebenwirkungsprofil sind ähnlich wie bei Erwachsenen, aber regelmäßige Kontrollen sind besonders wichtig.

Patienten mit Herzinsuffizienz oder MS

  • Bei schwerer Herzinsuffizienz (NYHA III/IV) ist Etanercept kontraindiziert 12 2.
  • Bei Multipler Sklerose oder demyelinisierenden Erkrankungen ist eine individuelle Risikoabwägung erforderlich.

Evidenzlage: Systematische Reviews, RCTs und Registerdaten

  • Klinische Studien und Registerdaten zeigen eine gute Wirksamkeit und ein insgesamt günstiges Sicherheitsprofil von Etanercept, sofern die Therapie durch erfahrene Rheumatologen überwacht wird 3 21.
  • Das Risiko schwerer Infektionen ist erhöht, aber im Vergleich zu anderen Biologika (z. B. Infliximab) geringer 6 5.
  • Die Kombination mit Methotrexat oder anderen Immunsuppressiva erhöht das Infektionsrisiko weiter 3 5.

Praktische Entscheidungsalgorithmen für Patienten mit Halsschmerzen/Husten

Flowchart zur Entscheidungsfindung:

  1. Leichte Symptome (kein Fieber, kein schweres Krankheitsgefühl):

    • Selbstbeobachtung, ggf. Rücksprache mit Arzt.
    • Etanercept kann meist fortgesetzt werden, aber bei Unsicherheit Arzt kontaktieren.
  2. Fieber (>38°C), ausgeprägte Symptome, Dyspnoe, Schüttelfrost:

    • Therapiepause!
    • Arzt kontaktieren, Diagnostik (CRP, Blutbild, ggf. Röntgen), ggf. antibiotische Therapie.
  3. Nachgewiesene bakterielle Infektion, Pneumonie, Sepsis:

    • Therapiepause bis zur vollständigen Genesung!
    • Enge ärztliche Überwachung, ggf. stationäre Behandlung.
  4. Wiederaufnahme der Therapie:

    • Nach vollständiger Genesung und in Rücksprache mit dem Rheumatologen.

Symptom-spezifische Selbstbehandlung von Halsschmerzen und Husten (OTC-Maßnahmen)

  • Halsschmerzen: Lutschtabletten mit Lokalanästhetika (z. B. Benzocain, Lidocain), Flurbiprofen-Lutschtabletten oder -Spray (z. B. Dobendan® Direkt), warme Getränke, Gurgeln mit Salzwasser 11.
  • Husten: Viel trinken, ggf. Hustenlöser (Ambroxol, ACC), Inhalationen.
  • NSAR (Ibuprofen, Naproxen) können bei Bedarf zur Schmerzlinderung eingesetzt werden, sofern keine Kontraindikationen bestehen 11.
  • Achtung: Bei anhaltenden oder sich verschlechternden Symptomen, Atemnot oder Fieber immer ärztliche Abklärung!

Zusammenfassung und Fazit

Etanercept ist ein wirksames und in der Langzeittherapie gut verträgliches Biologikum zur Behandlung entzündlich-rheumatischer Erkrankungen. Das Infektionsrisiko ist unter der Therapie erhöht, insbesondere für Infektionen der oberen Atemwege. Bei leichten Infektsymptomen wie milden Halsschmerzen oder Husten ohne Fieber kann die Therapie in der Regel fortgesetzt werden, sollte aber immer individuell und in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt entschieden werden. Bei Fieber, ausgeprägtem Krankheitsgefühl oder Verdacht auf eine bakterielle/systemische Infektion ist eine Therapiepause und ärztliche Abklärung zwingend erforderlich.

Die regelmäßige Kommunikation mit dem Rheumatologen, die sorgfältige Dokumentation von Symptomen und die Beachtung der offiziellen Leitlinien sind essenziell für eine sichere und effektive Therapie. Impfungen mit Totimpfstoffen sind empfohlen, Lebendimpfstoffe kontraindiziert. Bei Unsicherheit oder Verschlechterung der Symptome sollte immer ärztlicher Rat eingeholt werden.


Kernaussagen:

  • Leichte Infektsymptome: Fortsetzung der Therapie nach individueller Abwägung möglich, Rücksprache mit Arzt empfohlen.
  • Fieber oder schwere Symptome: Therapiepause, sofortige ärztliche Abklärung.
  • Bakterielle/systemische Infektion: Therapiepause bis zur vollständigen Genesung.
  • Impfungen: Totimpfstoffe empfohlen, Lebendimpfstoffe kontraindiziert.
  • Patientenpass: Immer mitführen und bei Arztbesuchen vorlegen.
  • Selbstbehandlung: Symptomatische Maßnahmen möglich, aber bei Verschlechterung Arzt kontaktieren.

Quellen:
Die Empfehlungen und Analysen basieren auf aktuellen Leitlinien der DGRh, EULAR, NICE, STIKO, AWMF, systematischen Reviews, Registerdaten, Patienteninformationen und Fachliteratur 4 12 1 8 17 13 14 2 7 16 19 3 18 20 10 9 5 6 11 21.


Hinweis:
Diese Zusammenstellung ersetzt nicht die individuelle ärztliche Beratung. Im Zweifel oder bei Unsicherheit sollte immer der behandelnde Rheumatologe kontaktiert werden.

bearbeitet von GrBaer185
Textkopie eingefügt
Geschrieben
vor 22 Stunden schrieb Supermom:

Mir hat die Ärztin damals gesagt, so lange man kein Fieber hat oder völlig neben der Spur ist (manche bekommen ja auch kein Fieber) ist spritzen möglich.

Drück dir für Daumen, dass alles gut geht.

 

Und herzlich Willkommen bei uns Schuppis 

Danke! Ich habe heute wieder gespritzt. Hoffe, es geht jetzt nicht wieder vermehrt los mit Halsschmerzen!

Mandarava

Geschrieben

An GrBaer185: Danke! Diese Datei war wirklich sehr hilfreich!  

Mandarava

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