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Frisch diagnostiziert mit Psoriasis-Arthritis, nach 9-monatigen Gelenkschmerzen.


Kiesel

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Geschrieben

Hallo liebes Forum, schön, dass es hier einen Erfahrungsaustausch gibt. Ich möchte mich auch vorstellen und meine Geschichte skizzieren. Mein Weg von den ersten Symptomen bis hierher ist 10 Monate alt, meine Vermutung lautete „Post-Infekt-Arthritis“, die Diagnose ist aber nun PSOA.

Noch will ich es nicht glauben, dass die Krankheit nun für immer bei mir bleiben wird und hoffe noch, dass sie sich in der Adresse geirrt hat (wobei ich die Diagnose natürlich niemandem wünsche). 

Ich bin 43 Jahre alt, schon ein wenig herumgekommen, und habe mich bis November 2024 gesund und wohl gefühlt. Ich hatte gerade eine richtig gute schaffensreiche und motivierte Phase, als mich Covid 19 zum dritten Mal erwischte. Parallel zum heftigen Infekt (der heftigste der drei Male) hatte ich auf einmal einen Schmerz in einem Zeh, der sich nicht ignorieren ließ. Ich dachte zunächst, ich habe mir den Zeh angestoßen. Kurz vor Weihnachten tat es so weh, dass ich dachte, der Zeh ist gebrochen. Kurze Zeit später tat jedoch die selbe Stelle am anderen Fuß weh… spätestens da wusste ich, dass irgendetwas im Gange ist. Ich hatte von Anfang an ein komisches Gefühl. Weihnachten verbrachte ich humpelnd, inzwischen taten 4 Zehen weh und das Auftreten schmerzte. Der Schmerz rutschte in die Ballen, ich hatte dort ein Fremdkörpergefühl, als ob Erbsen darin waren. Die Zehen schwollen an und waren gerötet. Ich hatte noch mit den Corona-Symptomen zu tun und konnte mich noch nicht so richtig um die Zehen kümmern. 

Anfang Januar ließ ich dann aber einen schon gebuchten Zug nach Stössing sausen, weil ich mir in der Nacht vor der Reise Sorgen machte zu verreisen, ohne zu wissen was los ist. Die Hausärztin beruhigte mich, nahm Blut ab und verschrieb mir Etoricoxib 90, das ich nicht länger als 10 Tage einnehmen sollte. Ab nach Österreich… 

Die Reise - ein Fastenkurs - klappte soweit, aber ich konnte es oft kaum erwarten, die nächste Schmerztablette zu nehmen, um normal laufen zu können. Leider hatte das Fasten keine Auswirkungen auf die Sache gezeigt (sicher zu kurze fastenphase).

In Monat 2 kamen Schmerzen an den Hüften und Ellenbogen dazu. Die Blutwerte waren nahezu ok, nur geringe Entzündungswerte, kein Rheuma - Ein Aufatmen. Wenigstens das nicht. Ich bin fest davon ausgegangen, dass sich die Sache ausschleichen wird. Aber die Schmerzen bleiben und es kamen in schneller Folge immer mehr Gelenke dazu, bis 18 hatte ich gezählt. Der Weg zum Orthopäden (Tipp der Hausärztin) brachte nicht viel Hilfe. Er verschrieb Einlegesohlen und ignorierte, dass fast der ganze Körper betroffen war. Der enge orthopädische Blick, der nicht nach den Ursachen fragte, löste in mir den Wunsch nach einer ganzheitlichen Behandlung aus.

Ich war dann je 2x bei einem Heilpraktiker und einer Kinesiologin. Ich hatte die Praxen jeweils mit einem guten und erleichterten Gefühl verlassen, weil viele Sachen „ausschlossen“ wurden, soweit das möglich war. Allerdings haben die verschriebenen pflanzlichen Mittel nicht spürbar geholfen. Vielleicht war ich auch zu ungeduldig oder habe nicht richtig daran geglaubt? Einen Versuch war es für mich auf alle Fälle wert gewesen.

Inzwischen war ich schon über ein halbes Jahr mit den Gelenkschmerzen unterwegs und zunehmend ratlos. Nur der Tipp des Orthopäden, Weihrauch zu nehmen, half ein wenig. Zusätzlich hatte ich angefangen, Selleriesaft frisch zu pressen und jeden Morgen zu trinken und hatte das Gefühl, dass die Schwellungen nachließen (und bisher auch nicht in dem Maße wiederkamen). 
 

Aber eine Diagnose fehlte und ich hatte inzwischen das Gefühl, das geht nicht von alleine weg, das ist wohl doch keine reine Post-Infekt-Arthritis.

Von einer Freundin bekam in den Tipp, zu einem Rheumatologen zu gehen, sie hatte zufällig von einer guten Praxis (in einer anderen Stadt) erfahren. Ich habe nicht lange gezögert, sondern einen Termin vereinbart. Inzwischen Monat 9. Ab da ging es schnell, der Rheumatologe stellte viele Fragen und schaute genau hin - Verdacht Psoriasis-Arthtritis, Gentest (HLA… 27), Blut-/Urinuntersuchung plus Röntgen bekräftigten dies dann. Etwas Bleibendes, Hilfe. 
 

An meine frühere langjährige Schuppenflechte hatte ich lange nicht gedacht… auf einmal ploppte das Thema wieder auf.  Was Schuppen angeht bin ich seit gut 10 Jahren beschwerdefrei. Bis dahin hatte mich das Thema vom Kindergarten an begleitet mit heftigen Kopfschuppen (ein dicker Belag mit Juckreiz). Zum Glück habe ich dickes Haar, konnte es gut verstecken, solange der Juckreiz aushaltbar war. 
 

sorry, ich merke gerade, der Text wird viel zu lang. Noch kurz zum Thema Kopfhaut, falls das für Betroffene interessant sein könnte. Ich hatte 2009 eine Phase heftigen Haarausfalls (vermutlich durch Absetzen und wiederaufnehmen der Pille). Damals habe ich konsequent auf Naturkosmetik umgestellt und viele wertvolle Tipps von einem Naturfrisör bekommen. Eine lange und schwer Umstellungsphase begann. Motto: so wenig chemische und mechanische Belastung der Kopfhaut wie möglich… Nur noch 1x/Wo Haare waschen etc. Die bis dahin immer genutzten Mittel vom Hautarzt habe ich ausschleichen lassen (immer weiter verdünnt) und nicht mehr nachgekauft. Später die Ernährung auf überwiegend pflanzlich (ca. 80%) umgestellt, möglichst vollwertig. Die Schuppen verschwanden dann tatsächlich recht nachaltig (bis auf kurze saisonale Schübe). 
 

Was aber die Arthritis angeht, habe ich noch keine Krankheitsakzeptanz erreicht, ich will das noch nicht glauben… chronisch, autoimmun. Ich bin begeisterte Fernwanderin und habe noch viele Ziele im Leben, u.a. ein Häuschen bauen oder sanieren. Ich brauche dafür Kraft, Beweglichkeit und Energie und will daher ganzheitlich dran bleiben. Nur Tabletten schlucken lebenslang, das kann es nicht sein.

Ich bin in der 4. Woche mit Sulfasalazin. Bisher vertrage ich es, aber es wirkt noch nicht. Der 10. Monat insgesamt. 
 

Ich freue mich auf den Erfahrungsaustausch.

Herzliche Grüße 

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