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Geschrieben

Hallo zusammen, 
ich bin 23. Vor einem Jahr wurde mir Psoriasis diagnostiziert, ich denke aber, dass ich sie schon seit mindestens 1-2 Jahren mehr habe - meine Haut wurde damals schon sehr trocken, nur hatte ich erst 2024 einen zu starken Juckreiz mit folgenden Plaques, die einen Dermatologen-Besuch nötig machten.

Nun, seit zwei vorgestern habe ich auch Schmerzen, oder eher unwohle Gefühle an den Schultern, teils auch am SI-Gelenkbereich und an den Händen. Dabei ist vor allem die rechte Hand die schlimmere, genauso auch wie die rechte Schulter. 
Ich habe nun extremst Angst PsA haben zu können. Ich bin Medizinstudent und mir ist bewusst, dass dies auch auf die Gelenke umschlagen kann. Ich hatte schon bei Erstdiagnosestellung Angst. 
Ich weiß nicht einmal, ob ich es nun wirklich habe, vor allem weil ich in meinem Studentenjob die letzten Tage immer wieder Akten lesen, Aktenberge woanders hinlegen musste etc. und schon seit ich mich kenne immer verspannte Schultern hatte. Morgensteifigkeit, Schwellungen, oder Nägelveränderungen habe ich keine, aber eben den Schmerz und die Verspannungen. Gleichzeitig möchte ich auch nicht in die Situation kommen, das alles aufzuschieben und dann mit dem irreversiblen Schaden zu enden. 

Ich hätte einige Fragen an euch als Community, ein paar praktische, aber auch eher etwas weitergehende:
Wie bekomme ich so schnell wie möglich einen Termin beim Rheumatologen? Es scheint sehr schwer, einen Termin zu bekommen. Beim Dermatologen geht das ja sehr schnell, aber Rheumatologen haben anscheinend keine Notfall-Sprechstunden. Ich möchte ungerne zwei Monate warten, die Folgen wären schließlich sehr groß. Ich wohne in einer Unistadt und in einer Stadt in der Nähe befindet sich auch ein großes Rheumazentrum. 

Das andere... ich habe extreme Angst. Mir war bewusst, es könnte mal auf die Gelenke kommen, aber nicht dass es so schnell sein würde, zumal meine Haut-Psoriasis sehr mild ist. Meine Symptome sind jetzt noch in Ordnung, aber was ist in 20, 30, 40 Jahren? Internet-Berichte über Betroffene die auf einen Rollstuhl angewiesen sind machen mir schwer zu schaffen. Wie mache ich das mit meinem zukünftigen Beruf? Ich wohlte immer eine Weiterbildung in ein Fach, wo man zwar kein Chirurg ist, aber doch Fingerhandwerk gebraucht wird - kann ich mir das jetzt abschminken? Was ist mit meinem Studium? Es macht mir sehr Angst zu sehen, dass man mit PsA oft sein ganzes Leben umkrempeln muss und dass alles schlimmer wird. Meine Dermatologin meinte heute morgen zu mir, als sie mir die Überweisung gab, man bekomme das gut im Griff heutzutage, aber das kann sich ja immer unterschiedlich äußern.

Neu hier? Ein guter Start.

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Geschrieben

Hallo Sun02,

herzlich Willkommen.

Panik ist nicht nötig. Besorg dir einen Rheumatologietermin, das dauert halt so lang es dauert. So schnell geht's nun auch nicht mit den Schäden bei der PSA. Du musst ja nicht Jahre warten, vielleicht 3-5 Monate. 

Und dann sieh weiter. 

Auch mit PSA ist das Leben nicht vorbei 😁...ich hab sie seit ich 13 Jahre war... Nun bin ich 56 und finde das Leben trotz Schäden (weil es damals keine so tollen Medikamente gab) richtig toll und lebenswert. 

Lies dich in aller Ruhe durch und bedenke dabei, von allen PSA Patienten schreiben meistens die, die gerade Probleme haben... Die, denen es gut geht, schreiben in der Regel nicht😄

Alles wird gut, studiere ruhig weiter und vielleicht entscheidest du dich als Fachrichtung dann für Rheumatologie oder Dermatologie 👍🏻

Liebe Grüße Supermom 

Geschrieben

Hallo Sun02,

ich kann deine Befürchtungen nachvollziehen, nichtsdestotrotz kann ich mich Supermoms Beitrag nur anschließen. Wichtig ist zudem, keinen Tunnelblick zu entwickeln, der wiederum Stress auslöst und sich negativ auf einen Krankheitsverlauf auswirken kann.

Die Feinmotorik meiner Hände war durch Schwellungen und Steifheit stark eingeschränkt, für die Ärzte könnte nur die von ihnen empfohlene Biologika-Behandlung Abhilfe schaffen.

Über den Einsatz von Omega-3-Fettsäuren bei solchen Beschwerden liegen der Ärzteschaft keine aussagekräftigen Studien vor,  folgedessen konnten mir meine Ärzte auch keine Empfehlungen bzgl. Dosierung geben. Allerdings lehnten sie die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren als Nahrungsergänzungsmittel aber auch nicht ab, frei nach dem Motto "Versuch macht klug."

Im Netz fand ich eine ältere Zusammenfassung von Studien über den Einsatz von Omega-3-Fettsäuren mit dem Ergebnis, dass aufgrund der Studienlage keine Empfehlungen ausgesprochen werden können. Letztlich orientierte ich mich an folgender Aussage:

“Wie oben erwähnt, deuten Studien mit gesunden freiwilligen Versuchspersonen darauf hin, dass eine Aufnahme von >2 g EPA+DHA/Tag erforderlich ist, um entzündliche Prozesse zu beeinflussen. Es gibt nur wenige Dosis-Wirkungs-Studien, die die Wirkung mariner n-3-PUFAs bei Patienten mit entzündlichen Erkrankungen untersuchen. 

In Studien zu rheumatoider Arthritis wurden 1,5 bis 7 g EPA+DHA/Tag (durchschnittlich etwa 3,5 g/Tag) verwendet und die Studien dauerten lange (3 bis 12 Monate), wobei die Wirkung nach einigen Monaten sichtbar wurde [ 97 ]. Eine Studie mit zwei Dosen n-3-PUFAs [ 117 ] berichtete, dass beide Dosen einen Nutzen brachten, der Effekt aber bei der höheren Dosis früher eintrat. 

Wenn Dosen von 2 g oder sogar mehr EPA+DHA pro Tag erforderlich sind, bevor eine entzündungshemmende Wirkung eintritt, ist es möglich, dass einige Patientenstudien keinen Nutzen zeigen, weil sie eine zu geringe Dosis verabreicht haben oder die Behandlungsdauer nicht ausreichte. Es ist nicht bekannt, ob zur Behandlung verschiedener entzündlicher Erkrankungen unterschiedliche Dosen mariner n-3-PUFAs erforderlich sind. Dies ist jedoch möglich, da die genaue Art der Entzündung ( d. h. die beteiligten Zellen, Mediatoren und Signalsysteme) von Erkrankung zu Erkrankung unterschiedlich ist [ 1 ] und es sein kann, dass diese verschiedenen Entzündungskomponenten unterschiedlich empfindlich auf n-3-PUFAs reagieren”.

https://pmc-ncbi-nlm-nih-gov.translate.goog/articles/PMC3257651/?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=rq#:~:text=As alluded to above%2C studies,required to affect inflammatory processes

Da ich ansonsten keine Medikamente einnehme und damit mögliche Wechselwirkungen ausschließen konnte, besorgte ich mir ein Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren, dessen Gehalt an EPA und DHA angegeben wird. Fünf Kapseln entsprechen 2,5 g EPA und 1,25 g DHA, nach sechswöchiger Einnahme waren die Beschwerden weg....und meine Ärzte freuten sich ob des Erfolgs für mich.

Liebe Grüße 

Jella

 

 

Geschrieben

Hallo Sun02,

Angst ist ein schlechter Ratgeber, ein Spruch von meiner Oma. Das habe ich immer beherzig. Supermom hat natürlich recht, so schnell entstehen keine Gelenkschäden. Und auch der Tipp von Jella mit dem Omega3 ist sehr gut. Die Studienjahre ist eindeutig. Weihrauch wäre in ausreichende  Dosierung  auch eine zusätzliche Maßnahme. Das heiß geliebte Kurkuma würde ich unter Sagen und Mythen einordnen. Lieber nur als Gewürz verwenden. Ich würde dir aber auf jeden Vitamin D empfehlen. Es gibt Zusammenhänge zwischen anhaltenden Vitamin D Mangel und Begünstigung von Autoimmunerkrankungen. 2000 pro Tag Einheiten pro Tag,  kannst du auf jeden Fall zu Dir nehmen. Mach einen Test bei deinem Hausarzt, wenn du einen richtigen Mangel hast brauchst du viel mehr. Überhaupt ist vorbeugend eine gesunde, antientzündliche Ernährung mit ausreichend Mikronährstoffen, auch Kalzium und Magnesium für die Muskeln wichtig. So kannst du die Zeit bis zum Rheumatologen Termin überbrücken und vielleicht geht es dir bis dahin schon wieder gut.

Viele Grüße und lass dir die Laune nicht verderben, Radelbine 

Geschrieben

Hallo @Sun02,

über alles schon Gesagte hinaus noch meine Ideen:

  • Lass dir von deiner Krankenkasse beim Terminfinden helfen.
  • Medizin studiert man ja doch allermeist an einer Uniklinik. Kannst du versuchen, als "Interner" eher einen Termin zu bekommen?
  • Suche nach "Früharthritis"-Sprechstunden oder so ähnlich. Das sind keine Termin früh um 7, sondern "früh" in der "Karriere" der Psoriasis arthritis (oder anderen Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis). Diese Sprechstunden gibt es eben genau für Fälle wie deine – wo möglichst früh diagnostiziert werden muss, damit gar nicht erst groß was passiert.
Geschrieben
Am 1.10.2025 um 20:47 schrieb Supermom:

Hallo Sun02,

herzlich Willkommen.

Panik ist nicht nötig. Besorg dir einen Rheumatologietermin, das dauert halt so lang es dauert. So schnell geht's nun auch nicht mit den Schäden bei der PSA. Du musst ja nicht Jahre warten, vielleicht 3-5 Monate. 

Und dann sieh weiter. 

Auch mit PSA ist das Leben nicht vorbei 😁...ich hab sie seit ich 13 Jahre war... Nun bin ich 56 und finde das Leben trotz Schäden (weil es damals keine so tollen Medikamente gab) richtig toll und lebenswert. 

Lies dich in aller Ruhe durch und bedenke dabei, von allen PSA Patienten schreiben meistens die, die gerade Probleme haben... Die, denen es gut geht, schreiben in der Regel nicht😄

Alles wird gut, studiere ruhig weiter und vielleicht entscheidest du dich als Fachrichtung dann für Rheumatologie oder Dermatologie 👍🏻

Liebe Grüße Supermom 

 

Ich hatte Glück, ich habe die ganze Region abgeschustert und einen Termin für nächste Woche bekommen. 

Meine aktuellen Beschwerden machen mir gar nicht sooo viel Schlimmes - würde mir jemand sagen, es bleibt so, oder das ist das Schlimmste was kommt, wäre das für mich ok. Ich habe halt nur Angst dass sich das immer weiter und weiter verschlimmert. 

Geschrieben
Am 1.10.2025 um 19:26 schrieb Sun02:

Nun, seit vorgestern habe ich auch Schmerzen, oder eher unwohle Gefühle an den Schultern, teils auch am SI-Gelenkbereich und an den Händen. Dabei ist vor allem die rechte Hand die schlimmere, genauso auch wie die rechte Schulter. 
Ich habe nun extremst Angst PsA haben zu können. Ich bin Medizinstudent und mir ist bewusst, dass dies auch auf die Gelenke umschlagen kann. Ich hatte schon bei Erstdiagnosestellung Angst. 

Hallo @Sun02

hier hatte ich ein Buch des Herzspezialisten aus Südafrika, Christiaan Barnard beschrieben; es könnte Dir vielleicht einen Einblick geben, wie ein Chirurg mit seiner rheumatoiden Arthritis zurecht kam. 

TI=In eigener Sache - mit Arthritis leben 

AU=Christiaan Barnard 

SO=1993, Humboldt Taschenbuchverlag, ISBN 3-581-66710-x 

LG Burg 

Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb Sun02:

 

Ich hatte Glück, ich habe die ganze Region abgeschustert und einen Termin für nächste Woche bekommen. 

Meine aktuellen Beschwerden machen mir gar nicht sooo viel Schlimmes - würde mir jemand sagen, es bleibt so, oder das ist das Schlimmste was kommt, wäre das für mich ok. Ich habe halt nur Angst dass sich das immer weiter und weiter verschlimmert. 

Na supi, dann schieb jetzt mal keine Panik und warte eine Diagnose ab. Und selbst wenn es eine PSA wäre, die Medikamente sind jetzt wirklich gut. Und es gibt immer einen Weg glücklich zu sein. 

Ich habe tatsächlich beim Nachdenken über dich festgestellt: Ja die Arthritis hat in mein Leben eingegriffen, aber wenn irgendwas nicht so ging , wie ich es mir gedachte hatte, dann gab es einen anderen spannenden Weg und ich entdeckte Neues für mich. 

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