Suchen und finden
Beiträge zum Thema 'Cosentyx Erfahrungen'.
-
Wer Cosentyx, Kyntheum oder Taltz nimmt, sollte auf seinen Darm "hören"
Claudia Liebram erstellte ein Artikel in Brodalumab
Wer eines der Medikamente nimmt, die gegen das Interleukin-17 wirken, sollte bei Darm-Problemen hellhörig werden und mit seinem Arzt sprechen. Es geht dabei um die Arzneimittel Cosentyx, Kyntheum und Taltz. Wer Methotrexat (MTX) anwendet, sollte nicht gleichzeitig Schmerz-Medikamente mit dem Wirkstoff Metamizol benutzen. Nebenwirkungen von Medikamenten sollten im besten Fall von Ärzten, aber auch von Betroffenen gemeldet werden. Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) hat jetzt Meldungen ausgewertet, die in 2018 bekannt wurden. In dieser Bilanz tauchen auch Medikamente gegen Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis auf – und zwar Cosentyx, Kyntheum, Taltz und MTX. In ihrer Zeitschrift "Arzneiverordnung in der Praxis" berichten fünf Experten über die sogenannten Spontanmeldungen von Nebenwirkungen, die bei der AkdÄ eingingen. Wichtig zu wissen: Bei diesen Spontanmeldungen handelt es sich um Verdachtsfälle. Bei mancher Meldung kann es also auch sein, dass das Problem am Ende gar nichts mit dem Medikament zu tun hatte. Deshalb sollte man die Zahlen auch eher als Tendenz betrachten und sich nicht verrückt machen lassen. Nebenwirkungen von IL-17-Blockern Eine Tendenz zum Beispiel haben die Experten bei den IL-17-Blockern gefunden. Sie schreiben in bestem Mediziner-Deutsch: Daten aus vorklinischen und klinischen Studien sowie Einzelfälle (...) sprechen für einen Zusammenhang zwischen der Gabe des Anti-IL-17A-Antikörpers Secukinumab (Cosentyx) und der Verschlechterung einer vorbestehenden chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) und möglicherweise auch der Erstmanifestation. Aufgrund des ähnlichen Wirkmechanismus handelt es sich wahrscheinlich um einen Gruppeneffekt, der auch für die beiden anderen Antikörper zutrifft, die über IL-17A wirken (Ixekizumab (Taltz) und Brodalumab (Kyntheum)). Heißt: Cosentyx, Kyntheum und Taltz können eine ohnehin schon bestehende chronisch-entzündliche Darmerkrankung verschlimmern. Möglicherweise tritt eine solche Erkrankung auch erstmals auf. Unter der Bezeichnung chronisch-entzündlichen Darmerkrankung werden Morbus Crohn und Colitis ulcerosa zusammengefasst. Weiter wird berichtet: Heißt: Das Risiko ist klein. Wirklich klein. Aber es ist da. Zur besseren Einordnung schreiben die Experten auch: Und so lautet die Empfehlung auch: Wenn eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung bekannt ist, sollten die IL-17A-Medikamente nur eingesetzt werden, wenn Nutzen und Risiko gut abgewogen werden und wenn Kontrolluntersuchungen "engmaschig" vorgenommen werden. In der Fachinformation von Kyntheum steht sogar ausdrücklich, dass das Medikament bei einem aktiven Morbus Crohn nicht angewendet werden soll. Hinweis zu MTX In einem Absatz des Artikels geht es eigentlich um das Schmerz- und Fiebermittel Metamizol, in diesem Zusammenhang aber auch um MTX. Den Experten fiel auf, dass bei einigen Nebenwirkungsmeldungen zu Metamizol auch Methotrexat genannt wurde. Deshalb weisen sie darauf hin: Die ganze Veröffentlichung findet sich hier: Spontanmeldungen von Nebenwirkungen an die AkdÄ im Jahr 2018- 2 Kommentare
-
- Brodalumab
- Cosentyx Erfahrungen
-
(und 7 mehr)
Markiert mit:
-
Wer mit dem Wirkstoff Secukinumab (Cosentyx) behandelt wird, sollte bei Problemen mit den Ohren nicht nur zum Hals- / Nasen- / Ohrenarzt gehen, sondern auch mit dem Hautarzt darüber sprechen. Ohreninfekte gehören zu den gelegentlich vorkommenden Nebenwirkungen dieses Biologikums. Das betrifft zwar sehr wenige Secukinumab-Patienten. Aber nicht jeder führt Ohrenbeschwerden direkt auf das Psoriasis-Medikament zurück. Das kritische arznei-telegramm (a-t) weist in der Ausgabe 6 / 2018 auf diesen Zusammenhang hin. Die Welt-Gesundheits-Organisation (WHO) habe 24.729 Verdachtsberichte über Nebenwirkungen bei Secukinumab bekommen. Davon seien 101 Ohr-Infektionen gewesen (0,4 Prozent), 11 Mittelohrentzündungen, 9 Gehörgangsentzündungen und 5 Trommelfell-Perforationen. In klinischen Studien wären Ohren-Infektionen bei 300 mg-Dosierungen häufiger vorgekommen, als bei 150 mg. Mit der höheren Dosis werden Patienten mit Plaque Psoriasis behandelt. Die niedrigere Dosis erhält man bei Psoriasis arthritis (PsA). Das a-t berichtet von einem (!) besonders krassen Fall: Die PsA-Patienten erlitt durch Secukinumab letztendlich einen Innenohrschaden mit einseitiger Schwerhörigkeit und Gleichgewichtsstörungen. Auch wenn es extrem selten vorkommt: Wer während der Behandlung mit Secukinumab (Cosentyx®) Probleme mit den Ohren hat, sollte bei den ersten Anzeichen mit dem Dermatologen darüber reden. In Zusammenarbeit mit dem HNO-Arzt kann dann entschieden werden, ob das Medikament weiter genommen werden sollte.
-
- Cosentyx Erfahrungen
- Medikamente
-
(und 2 mehr)
Markiert mit:
-
Stiftung Warentest aktualisiert Special zu Psoriasis-Medikamenten
Rolf Blaga erstellte ein Artikel in Medikamente
Die Stiftung Warentest hat ihre Bewertungen von verschreibungspflichtigen Psoriasis-Medikamenten mit Datum vom 1. August 2017 überarbeitet. Betrachtet wurden 88 Präparate, sowohl für die äußerliche wie für die innerliche Anwendung. Leicht verständlich wird über wichtige Wirkstoffgruppen umfassend informiert. Erst nach Veröffentlichung dieses Artikels teilte man uns mit, dass lediglich die Medikamentenpreise aktualisiert worden seien. Das steht auf der Broschüre anders und ändert nichts an unserer grundsätzlichen Kritik. Update: Die Stiftung Warentest hat die Bewertung einzelner Medikamente inzwischen eingestellt. Ab und an werden Übersichten von Arzneimitteln für bestimmte Erkrankungen angeboten. Die finden sich dann hier. Dieser Artikel basiert auf dem früheren "test"-Angebot. Fast alle Präparate wurden dann abgewertet, wenn grundsätzlich gefährliche Risiken bestehen – unabhängig davon, wie viel Patienten das tatsächlich betreffen kann. Die Autoren äußern meist dann Vorbehalte, wenn es für ein Medikament keine oder zu wenig klinische Daten gibt. Leider ist der Test unvollständig. Es fehlen wichtige innerliche Präparate. Enttäuschend ist, dass teilweise überholte Warnungen ausgesprochen und aktuelle Fragen von Psoriasis-Patienten nicht aufgegriffen werden. Der Text war ein Kapitel des Handbuches „Medikamente im Test“. Man konnte ihn sich für 3-Euro als pdf-Datei herunterladen. Inhalt Die Liste der Medikamente ist alphabetisch geordnet – von Alpicort bis Volon A Tinktur. So fällt gleich auf, dass Xamiol fehlt, obwohl es weiterhin angeboten wird. Es ist nicht das einzige Präparat, das fehlt. Zu jedem Medikament werden Preise genannt, die aber durch Rabattverträge der Krankenkassen unterschiedlich sein können. Jahres-Therapiekosten sind nicht ablesbar. Die Wirkstoffgruppen werden ausführlich beschrieben und kommentiert: Es wird erklärt, welche unerwünschte Wirkungen und Wechselwirkungen auftreten können, was beobachtet werden sollte und wann man sofort zum Arzt gehen muss. Es folgen Hinweise zur Empfängnisverhütung, zu Schwangerschaft und Stillzeit und für ältere Menschen. Nicht entschuldbar ist, dass Stelara (Ustekinumab) überhaupt nicht beurteilt wurde, obwohl es schon seit 2009 gegen Schuppenflechte zugelassen ist. Ebenfalls nicht erwähnt werden das 2016 auf den Markt gekommene Kombinations-Präparat Enstilar und das ab März 2017 angebotene Taltz (Ixekizumab). Otezla und Cosentyx nicht bewertet Alle aufgelisteten Präparate werden als „geeignet“ eingeschätzt, die Schuppenflechte zu behandeln. Nur die Gruppe der Biologika (TNF-Alfa-Blocker ) wird als „eingeschränkt geeignet“, die Fumarate wie Fumaderm sogar als „wenig geeignet“ eingeschätzt. Als neue Medikamente werden Otezla (Apremilast) und Cosentyx (Secukinumab) vorgestellt, aber nicht bewertet. Im Text heißt es dazu, dass die Stiftung Warentest „zu einem späteren Zeitpunkt“ ausführlich Stellung nehmen werde. Wann und wo Interessierte das finden, wurde leider nicht geschrieben. Otezla wurde kritisiert, weil der Hersteller keine Daten vorgelegt hat, welche Vor- bzw. Nachteile das Präparat gegenüber anderen Psoriasis-Medikamenten hat (siehe auch: „Kein Zusatznuten für Otezla“). Diese Forderung ist ungewöhnlich: In klinischen Studien wird bisher ermittelt, wie wirksam ein Präparat im Vergleich zum Placebo und / oder zu einem Medikament der gleichen Gruppe ist. Wie auch bei den Biologika wird bei Otezla bemängelt, man könne nicht beurteilen, wie verträglich es sei, wenn es über mehrere Jahre genommen wird. Es würden außerdem Daten über seltene unerwünschte Ereignisse fehlen. Die Autoren informieren nicht darüber, dass solche Daten über Nebenwirkungen von innerlichen Medikamenten weltweit in Psoriasis-Registern gesammelt werden. Cosentyx (Secukinumab) weist nach Aussagen der Tester ebenfalls nicht nach, welche Vor- und Nachteile es gegenüber bisherigen Standard-Therapien hat. Diese Aussage war aber schon bei Erscheinen des Textes überholt: Das IQWiG gab bekannt, dass sowohl Cosentyx als auch Taltz einen Zusatznutzen gegenüber bisherigen Präparaten hätten. Interessant zu wissen: Die Wirkung von Cosentyx kann man bei der Psoriasis arthritis mit zusätzlichem Methotrexat (MTX) verstärken. Klassische Psoriasis-Therapien Methotrexat (MTX) wird empfohlen, obwohl es nur wenige Studien darüber gibt. Es lägen aber jahrzehntelange klinische Erfahrungen vor, die bestätigen würden, dass MTX bei Schuppenflechte und Psoriasis Arthritis wirkt. Die Autoren sprechen nicht an, ob MTX als Injektion deutlich besser auf die Haut-Plaques wirkt als in Tablettenform. Sie warnen aber davor, sich während der MTX-Therapie zu viel der Sonne auszusetzen. Das könne die Psoriasis verschlimmern. Die Aussage, dass Männer unter MTX keine Kinder zeugen dürfen, weil das Erbgut geschädigt werden könne, ist in der Praxis seit mehreren Jahren widerlegt. PUVA taucht vermutlich deshalb im Testbericht auf, weil die Bestrahlung durch Psoralen wirksamer gemacht wird. Unter Experten gilt es als die effektivste UV-Therapie. Trotzdem raten die Autoren von einer Langzeitbehandlung wegen der UV-Belastung vorsichtshalber ab. Doch sie weisen gleichzeitig darauf hin, dass bisher bei UV-bestrahlten Patienten kein erhöhtes Hautkrebsrisiko festgestellt worden sei. Wie man als Patient mit diesem Widerspruch umgehen soll, wird nicht weiter ausgeführt. Von Ciclosporin ist bekannt, dass es schwere Nebenwirkungen haben kann, vor allem Nierenschäden. Die Tester halten die Therapie trotzdem bei einer sehr schweren Schuppenflechte für vertretbar, wenn zum Beispiel PUVA oder Methotrexat nicht ausreichend anschlagen – solange der Nutzen größer sei als die unerwünschten Wirkungen. Unter Dermatologen dagegen wird der Wirkstoff als „critical dose“ eingestuft, weil sehr viele Risiken und unerwünschte Wirkungen eintreten können, die regelmäßig zu kontrollieren sind. Außerdem darf es nur einige Monate eingesetzt werden. Die Autoren dagegen raten zu diesem Wirkstoff, ohne stattdessen Biologika, Fumarate oder Otezla in Erwägung zu ziehen. Testurteil Fumaderm: wenig geeignet Fumarsäureester wie Fumaderm halten die Experten der Stiftung Warentest nur dann für vertretbar, „wenn besser bewertete Mittel nicht den erwünschten Erfolg gebracht haben“. Aber eigentlich halten sie den Wirkstoff schon seit langem für wenig geeignet, eine Schuppenflechte zu behandeln. Das begründen sie mit fehlenden seriösen Studiendaten. Aus gleichem Grund könnten sie nicht bewerten, wie gut Fumaderm gegenüber besser dokumentierten Mitteln wirkt. Nicht berücksichtigt haben die Tester, dass seit dem Frühjahr 2017 Studiendaten aus dem Vergleich zwischen dem Mono-Fumarsäure-Präparat Skilarence und Fumaderm vorliegen. Bei aller berechtigten Kritik fällt auf: Bei MTX akzeptieren die Warentester langjährige Erfahrungswerte, nicht aber bei Fumaderm. Das, obgleich in Deutschland seit 1994 hohe Behandlungszahlen mit entsprechenden Beobachtungen vorliegen und veröffentlicht wurden. Ernster zu nehmen ist der Hinweis der Autoren auf das lebensgefährliche PML-Risiko bei Fumaraten. Sie betonen zwar, dass das nur extrem seltene Fälle sind. Aber sie klären nicht darüber auf, ob diese Gehirnerkrankung durch regelmäßige Kontrolle der Lymphozyten und Beobachtung neurologischer Symptome früh genug erkannt werden kann. Denn trotz des lange bekannten Risikos wurden im April 2017 acht neue Fälle veröffentlicht. Ausdrücklich warnen die Tester davor, Kinder und Jugendliche mit Fumaraten zu behandeln. Es lägen zu wenig Erfahrung dazu vor. Man mag bezweifeln, ob dieser Wirkstoff mit seinen Magen-/Darm-Syptomen wirklich für Kinder praktikabel ist. Trotzdem läuft seit mehreren Jahren eine Kinder-Fumaderm-Studie. Beteiligte Ärzte berichteten von guten Erfolgen, so dass es nicht völlig ausgeschlossen scheint, den Wirkstoff bei diese Altersgruppe einzusetzen. Testurteil TNF-Alpha-Hemmer: eingeschränkt geeignet Die Autoren haben nur Biologika, die TNF-Alpha hemmen, bewertet. Das sind Humira (Adalimumab), Enbrel (Etanercept) und Remicade (Infliximab). Die ebenfalls angebotenen Nachbauten (Biosimilars) wurden nicht mit aufgenommen. Mit TNF-Alpha-Blockern solle erst dann behandelt werden, wenn andere Präparate nicht gewirkt haben oder nicht in Frage kommen. Inzwischen sind aber fast alle als „Erst-Therapie“ zugelassen, damit wirklich schwer Betroffene nicht unnütz viel Zeit dadurch verlieren, dass sie erst schlechter wirkende Medikamente ausprobieren müssen. Für die Tester dagegen kommen Biologika erst als „secon-line-therapy“ in Frage: Zum einen würden Biologika „ massiv in das Immungeschehen eingreifen“. Patienten riskierten damit „lebensbedrohliche Infektionen (z. B. Tuberkulose) und eventuell sogar Krebserkrankungen“. Ein Argument, das für die führenden Dermatologen in Deutschland zu pauschal und zu ungenau ist. Zum anderen müssten sie dauerhaft gegeben werden, weil beim Absetzen die Schuppenflechte „in voller Stärke“ zurückkehre. Unseres Wissens kann dieser „Rebound-Effekt“ auch bei anderen Psoriasis-Medikamenten auftreten. Eine lebenslange Einnahme von Biologika ist aus Sicht der Autoren riskant. Man könne für diese „relativ neuen Wirkstoffe“ nicht vorhersagen, welche langfristigen Risiken bestehen. „Neu“ sind Biologika bei Rheuma, Psoriasis Arthritis und Schuppenflechte nicht. Alle drei besprochenen wurden zwischen 1998 und 2004 zugelassen. Sie werden seitdem weltweit bei sehr vielen Patienten eingesetzt. Es stimmt, dass es keine Langzeit-Begleitstudien gibt. Aber in Psoriasis-Registern werden unerwünschten Wirkungen erfasst, wenn die Ärzte sie melden. Verstärkt wird unter Rheumatologen und Dermatologen darüber diskutiert, unter welchen Bedingungen ein Biologikum abgesetzt werden könne. Es soll vermieden werden, dass ein Patient damit lebenslang behandelt wird. Entsprechende Hinweise, an denen sich Patienten orientieren könnten, fehlen im Text. Schließlich wird bemerkt, dass die TNF-Alpha-Hemmstoffe im Laufe der Anwendung an Wirkung verlieren können. Das Immunsystem bildet Anti-Körper gegen sie. Das trifft nicht auf Enbrel (Etanercept) zu. In der nicht bewerteten Biologika-Generation der Interleukin-Blocker sind nach unserer Information Anti-Körper gegen den Wirkstoff seltener. Ebenfalls unerwähnt blieb die Frage, ob Patienten problemlos von einem Biologikum auf ein Biosimilar umgestellt werden können. Testurteil äußerliche Wirkstoffe: geeignet Es wird zwar ausführlich über Glukokortikoide (kortisonhaltige Mittel) informiert. Aber man erfährt nichts darüber, dass Dermatologen seit einigen Jahren empfehlen, diese äußerlichen Mittel nicht mehr völlig abzusetzen. Damit will man die lebenslang aufgenommene gesamte Kortison-Menge verringern. Ebenfalls erfährt man nichts darüber, ob Schäume oder Gels tatsächlich besser wirken als Cremes, Salben oder Lotionen. Als Patient kann man schwer durchschauen, ob das durch Studien abgesichert ist oder ob es sich um eine Strategie der Pharmafirmen handelt, ihren Umsatz zu steigern. Leider helfen die unabhängigen Medikamenten-Tester bei diesen aktuell diskutierten Fragen nicht weiter. Als eines der ältesten Anti-Psoriasis-Wirkstoffe wird Dithranol besprochen. Das dazu genannte Präparat Micanol ist aber im Februar 2017 vom Markt genommen worden. Bei den äußerlich anzuwendenden Vitamin-D-Abkömmlingen wie Daivonex (Calcipotriol) werden die bekannten Warnungen aufgezählt. Falsch ist der Hinweis, sie sollten nicht länger als 8 Wochen benutzt werden. Das trifft nur für Kinder und Jugendliche zu. Erwachsene sollten Vitamin-D-Abkömmlinge nicht länger als ein Jahr auftragen. Beim Kombinationspräparat Daivobet fragen sich die Autoren, ob das enthaltene Betamethason in einigen Fällen nicht durch ein stärkeres Glukokortikoid oder „eine andere Dosierung von Calcipotriol“ ersetzt werden müsste. Im Prinzip bevorzugen sie damit eine individuell angepasste Rezeptur, je nach Schweregrad der Schuppenflechte. Wenn die Entzündung abgeklungen ist, sollten die betroffenen Hautstellen nur noch mit dem reinen Vitamin-D-Abkömmling weiterbehandelt werden, d.h. ohne Kortisonzusatz. Das widerspricht ihrer vorher genannten Empfehlung, Daivonex nur 8 Wochen anzuwenden. Seit 2014 raten exponierte Dermatologen zum Gegenteil: Kein Umstieg auf reines Calcipotriol, sondern dauerhafte Erhaltungstherapie mit dem Kombinationspräparat - an zwei Tagen der Woche. Dazu äußern sich die unabhängigen Autoren leider nicht, so dass Patienten auf sich selbst gestellt bleiben, wenn sie sich entscheiden müssen. Wertung des Medikamenten-Tests Der Test hat seine Stärke bei den Präparaten für die äußerliche Behandlung. Das betrifft immerhin deutlich mehr als die Hälfte aller Psoriatiker. Patienten mit schwerer Psoriasis, bei denen diese Mittel nicht mehr ausreichen, finden wenig Hilfreiches. Es wirkt altbacken, dass die Autoren dieser Gruppe nur MTX, Ciclosporin und PUVA empfehlen. Während sie bei dem nicht ganz unproblematischen Wirkstoff Ciclosporin den Nutzen gegen die Risiken abwägen, tun sie das nicht bei den Biologika. Aus unserer Sicht ist es ein großer Nutzen, wenn sich bei einer wachsenden Anzahl von schwer Betroffenen die Schuppenflechte um 90 oder sogar 100 Prozent zurückbildet – auch an bisher nur schlecht therapierbaren Stellen. Mehrere Biologika dürfen inzwischen für schwer erkrankte Kindern und Jugendlichen verschrieben werden. Für die gab es bis dahin kaum Therapieangebote. Früher gab viel mehr "austherapierte" Patienten, denen keines der Mittel mehr half. Mit heutigen Psoriasis-Medikamenten kann sich nicht nur deutlich die Lebensqualität verbessern, sondern mutmaßlich gehen Begleiterkrankungen zurück und das lebensgefährliche Herzinfarkt-Risiko sinkt. Das ist der Nutzen von Biologika. Dem steht als Risiko gegenüber, dass für 0,5 bis 1 Prozent der Patienten schwerwiegende Effekte gemeldet werden. Und das bei einer Patientengruppe, die – unabhängig von Medikamenten – an sich schon durch Begleiterkrankungen gefährdeter ist. Es gibt keine Hautkrankheit, über die in den vergangenen 15 Jahren so viele Studienergebnisse veröffentlicht wurden, wie die Psoriasis. Nicht alle waren rein pharma-finanzierte Studien. Die stehen nämlich unter Generalverdacht, seitdem Experten immer wieder nachweisen, dass viele geschönt oder sogar gefälscht sind. Die meisten Psoriasis-Studien der letzten Jahre erfüllten den Anspruch, placebo-kontrolliert, doppel-blind und mit genügend Teilnehmerzahlen abgelaufen zu sein. Trotzdem fließen deren Erkenntnisse darüber nicht in den Medikamenten-Test ein. Patienten hätten vor allem darüber aufgeklärt werden müssen, dass Medikamente allein nicht ausreichen: Begleiterkrankungen behandeln, Übergewicht abbauen, Psyche stabilisieren, sich gesund ernähren, Sport treiben und das Rauchen lassen. Unser Gesamturteil des Tests: bedingt empfehlenswert, vor allem für leicht Betroffene. P.S. Die Pressestelle der Stiftung Warentest teilte uns mit, aktualisiert seien lediglich die Preise der Medikamente. Eine inhaltliche Aktualisierung habe es nicht gegeben. Da aber auf der Umschlagseite eindeutig "Stand 01.08.2017" steht, muss jeder Leser davon ausgehen, dass das auch für den Text gilt. Insbesondere deshalb, weil gerade beim Krankheitsbild Psoriasis jedes Jahr viele neue Erkenntnisse und Medikamente veröffentlicht werden. Patienten, die sich das Special neu herunterladen, sollen durch unseren Beitrag befähigt werden, die darin gemachten Aussagen kritisch zu bewerten.-
- 1
-
-
- Biologika
- Calcipotriol
-
(und 7 mehr)
Markiert mit:
-
Cosentyx und Taltz bestehen vor strengem Expertengremium
Claudia Liebram erstellte ein Artikel in Secukinumab (Cosentyx)
Die Medikamente Cosentyx und Taltz haben einen beträchtlichen Zusatznutzen für Psoriasis-Patienten – aber nicht für alle. Das hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen jetzt erklärt. Cosentyx im Vergleich zu Fumaderm Fangen wir mit Cosentyx an: Da ging es den Experten um einen Vergleich mit dem Medikament Fumaderm. Der Hersteller Novartis hatte dafür eine Studie mit dem Namen Prime vorgelegt. Nach Analyse der Daten meint das IQWIG: "Gegenüber Fumaderm zeigt Secukinumab (der Wirkstoff in Cosentyx) sehr große positive Effekte bei den Remissionen." Sprich: Bei den Studienteilnehmern zeigten sich sehr deutliche Besserungen der Schuppenflechte. Außerdem fanden die IQWIG-Experten, dass Cosentyx bei der Lebensqualität (in Bezug auf ihre Gesundheit) punktet. Hinzu kamen für sie "Hinweise auf einen geringeren Schaden bei einigen Nebenwirkungen". Sprich: Manche Nebenwirkungen setzen dem Betroffenen weniger zu. Fazit der Experten ist "ein Hinweis auf einen beträchtlichen Zusatznutzen von Secukinumab bei Patienten, für die eine systemische Therapie geeignet ist." Das heißt, dass Cosentyx bei denen, für die eine innerliche Therapie infrage kommt, mehr bringt als Fumaderm. Taltz im Vergleich zu Stelara Taltz wurde schlussendlich mit dem Medikament Stelara verglichen. Der Hersteller Lilly hatte zwar zwei Studien eingereicht, eine davon erkannte das IQWIG aber nicht an: Dort waren auch Patienten beteiligt, die vorher schon einmal eine Lichttherapie bekommen hatte, und die wertet das IQWIG als innerliche (sogenannte systemische) Therapie. In der verbleibenden einen Studie namens IXORAS war nach sechs Monaten Anwendung von Taltz erhoben worden, wie sehr sich die Schuppenflechte und alle Begleitumstände verändert hatten. Wenn es um die Morbidität geht, bescheinigen die IQWIG-Experten dem Medikament einen beträchtlichen Zusatznutzen. Die Lebensqualität der Teilnehmer hatte sich in der Studie zwar auch verbessert, alles in allem aber reichte das in diesem Bereich aber nur für die Bescheinigung eines "geringen Zusatznutzens" aus. Allerdings sehen die Experten auch "einen Hinweis auf einen höheren Schaden im Endpunkt Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort gegenüber, der aber die positiven Effekte nicht infrage stellt". Das Fazit der Prüfer lautet: Heißt: Wer schon einmal eine innerliche Therapie gegen seine Schuppenflechte hatte, die aber nicht genügend wirkte, könnte von Taltz profitieren. Einen Tipp haben die Prüfer noch, und das nicht nur auf die beiden konkreten Fälle bezogen: Ihrer Meinung nach wäre es für künftige Studien gut, wenn dabei nicht nur nach irgendwieviel Wochen an einem Tag festgehalten wird, wie es um die Schuppenflechte steht. Die Experten wünschen sich, dass über den gesamten Studienzeitraum immer wieder erhoben wird, wie es dem Patienten geht – also der Verlauf über die ganze Zeit. Sie glauben, dass es typischer für die Psoriasis wäre, wenn das Auf und Ab der Erkrankung auf diese Weise deutlicher würde. "So würden auch vorübergehende Schübe und anhaltende Verbesserungen oder Verschlechterungen sichtbar, die für die Patienten im Grunde wichtiger sind als ihr Befinden an einem einzelnen Stichtag“, erklärt der stellvertretende IQWIG-Leiter Stefan Lange. Und jetzt? Das IQWIG lieferte seine Bewertung jetzt beim Gemeinsamen Bundesausschuss ab. Der nämlich beschließt auf Grundlage so einer Bewertung, wie viel besser die Medikamente gegenüber anderen wirklich sind. Schlussendlich geht es darum, wie viel Geld der Hersteller für sein Medikament verlangen darf – wie viel teurer es sein darf als bisherige Arzneimittel. Erfahrungen von Patienten mit Cosentyx und Taltz In unserer Community tauschen sich Betroffene über ihre Erfahrungen mit dem Medikament Cosentyx aus. Dort gibt es auch erste Berichte über Erfahrungen mit Taltz, das in Deutschland aber noch nicht so lange auf dem Markt ist. Mehr zum Thema Presseinformation vom IQWIG zur Nutzenbewertung von Secukinumab und Ixekizumab Cosentyx – was ist das und wie wird es angewendet? Taltz – was ist das und wie wird es angewendet?-
- Cosentyx Erfahrungen
- Fumaderm
-
(und 5 mehr)
Markiert mit:
-
Cosentyx mit unterschiedlichem Zusatznutzen bewertet
Claudia Liebram erstellte ein Artikel in Secukinumab (Cosentyx)
Cosentyx ist zur Behandlung der Schuppenflechte und der Psoriasis arthritis zugelassen. Seit Juni 2015 ist es auf dem Markt. Wie alle neuen Medikamente musste auch Cosentyx vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) bewertet werden – vor allem, ob es einen so genannten Zusatznutzen hat, denn dann darf es mehr kosten als vergleichbare Arzneimittel. Die Vorarbeit dazu leistete das IQWIG – das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Es hatte eine Bewertung vorgelegt. Am 27. November 2015 beschloss der G-BA in einer öffentlichen Sitzung, was er zu Cosentyx meint. Wir waren dabei. Das Ergebnis: Wer schon einmal mit einem Biologic behandelt wurde, aber nur mäßigen Erfolg hatte oder es nicht vertrug, kann mit Cosentyx effektiver behandelt werden. Wer schon mit einem innerlichen Medikament behandelt wird, kann seinen Therapieerfolg mit Cosentyx nur geringfügig verbessern. Es gab keinen Nachweis dafür, dass Cosentyx bei denen, die noch nie mit einem innerlichen Medikament behandelt wurde, besser wirkt als andere innerliche Medikamente. Drei Gruppen für Cosentyx-Bewertung Für die Bewertung des Zusatznutzens hat der G-BA die Patienten in drei Gruppen eingeteilt: Gruppe A: Betroffene, die grundsätzlich für eine innerliche Therapie und / oder eine Phototherapie in Frage kommen, bisher mit einer solchen jedoch noch nicht behandelt wurden Gruppe B: Betroffene, die auf innerliche Medikamente (Ciclosporin, MTX) oder PUVA nicht angesprochen haben oder diese aus irgendeinem Grund nicht nehmen können. Diese Gruppe wurde wiederum in zwei Untergruppen aufgeteilt: Gruppe B 1: Betroffene, die bereits ein Biologic bekommen haben Gruppe B2: Betroffene, die zwar innerlich behandelt wurden, aber nicht mit einem Biologic Cosentyx im Vergleich In Gruppe A musste Cosentyx gegen Fumarsäureester, Ciclosporin, Methotrexat und eine Phototherapie antreten. (Mit Phototherapie war übrigens sowohl Balneophototherapie als auch eine PUVA- oder eine UV-B-Therapie gemeint.) Der G-BA legte sich in seinem Beschluss konkret auf den Vergleich mit MTX fest. So heißt es: Ausmaß und Wahrscheinlichkeit des Zusatznutzens gegenüber Methotrexat Ein Zusatznutzen ist nicht belegt. In Gruppe B wurde die Wirkung von Cosentyx mit der von Adalimumab oder Infliximab oder Ustekinumab verglichen. Doch nicht umsonst hatte der G-BA diese Gruppe noch einmal unterteilt. Sein Fazit lautet nämlich auch innerhalb dieser Gruppe unterschiedlich: Ausmaß und Wahrscheinlichkeit des Zusatznutzens gegenüber Ustekinumab B 1) Patienten mit einer Biologika-Vorbehandlung: Hinweis auf einen beträchtlichen Zusatznutzen. B 2) Patienten ohne eine Biologika-Vorbehandlung: Hinweis auf einen geringen Zusatznutzen Im direkten Vergleich zu Ustekinumab hat sich nach 52 Wochen ergeben, dass Secukinumab in einigen Punkten besser wirkt. Bei denjenigen, die vorher erfolglos mit anderen Biologika behandelt wurden, verbessern sich Schmerz, Juckreiz und Schuppung. Bei mehr Patienten gehen die Symptome für eine gewisse Zeit völlig zurück (PASI 100), treten bei einem Großteil aber wieder auf. Wie lange diese „Remission“ anhält, so dass IQWiG, sei nicht untersucht worden. Die Anzahl derjenigen, bei denen sich die Haut deutlich verbessert hat (PASI 75, PASI 90), ist höher. Auch die Lebensqualität in Bezug auf Schwere und Verlauf der Krankheit, hat sich bei mehr Secukinimab-Patienten verbessert als unter Ustekinumab. In anderen Bereichen, vor allem bei den Nebenwirkungen, ergaben sich keine Unterschiede zwischen diesen Biologika. Grundsätzlich wird empfohlen, den Wirkstoff nach 16 Wochen erfolgloser Therapie abzusetzen. Und jetzt? Novartis – der Hersteller von Cosentyx – begrüßte die Entscheidung vom G-BA. Das Unternehmen wolle dann das Wissen der Ärzte über Cosentyx „vertiefen“, heißt es in einer Stellungnahme. Derzeit würden "rund 1.500 Patienten in Deutschland mit Cosentyx behandelt". Auf jeden Fall traten Hersteller und der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen dann in Verhandlungen – denn am Ende geht es bei alledem um den Preis. Psoriasis – ein Marktüberblick Der Beschluss enthält gegen Ende eine Art Marktüberblick. Wie viele Psoriatiker kommen eigentlich für eine innerliche Therapie in Frage? Demnach haben 19.800 bis 137.300 Menschen in Deutschland eine mittelschwere bis schwere Psoriasis – eine ordentliche Spannweite, nebenbei bemerkt. 32.400 bis 97.100 Psoriasis-Patienten haben zwar ein innerliches Medikament oder PUVA bekommen, auf die Therapie aber nicht ausreichend angesprochen oder sie nicht vertragen. 5400 bis 16.300 davon haben auch schon ein Biologic "probiert". 27.000 bis 80.800 haben noch kein Biologic gehabt. Welche Therapie wird in ihrer Erhaltungsphase wie oft angewendet? Secukinumab: 1-mal pro Monat Fumarsäureester: 1- bis 3-mal pro Tag Ciclosporin: 2-mal pro Tag Methotrexat: 1-mal pro Woche Adalimumab: alle 2 Wochen Infliximab: alle 8 Wochen Ustekinumab: alle 12 Wochen PUVA: 3-bis 4-mal pro Woche Was kostet das am Ende pro Jahr? Secukinumab: 21.439,32 Euro Fumarsäureester oder Ciclosporin oder Methotrexat: 51,78 bis 5984,39 Euro Adalimumab oder Infliximab oder Ustekinumab: 17.345,07 bis 21.381,10 Euro plus 69,40 – 164,40 € für vorherige Screening-Leistungen. Für Infliximab werden zusätzlich maximal 526,50 Euro pro Jahr für das Herstellen der Infusionslösung gerechnet. Eine Sitzung beim G-BA Die Sitzungen des Gesamt-G-BA sind öffentlich. Jeder kann sich anmelden. Oft muss man schnell sein, weil die Plätze in den vier Stuhlreihen für Besucher begehrt sind. Dazu bestellt man am besten den Newsletter, in dem die Tagesordnung der nächsten Sitzung verkündet wird. Ist ein Punkt davon interessant, sollte man sich fix anmelden. Die Bestätigungsmail klingt übrigens nicht gerade einladend: In die Sitzung darf man demnach "keine Mäntel, Schirme, Koffer und Taschen sowie Geräte zur Aufzeichnung, Übermittlung, Übertragung oder Wiedergabe von Bild und Ton, Ferngläser und ähnliche Gegenstände" mitnehmen. "Mobiltelefone und ähnliche Geräte dürfen nur ausgeschaltet mitgeführt werden" – und überhaupt darf man nicht lautstark protestieren oder Beifall bekunden oder anderweitig "Ordnung und Anstand" verletzen. In der Realität läuft es dann doch formloser (wobei in "unserer" Sitzung ohnehin niemand protestierte oder klatschte). Der brave Bürger findet sich also am Sitzungstag zu gegebener Stunde im Gebäude des G-BA nahe des Berliner S-Bahnhofes Tiergarten ein und lauscht den Ausführungen des G-BA-Vorsitzenden. Die sind sehr formell, voller Kürzel und Verfahrens-Deutsch. Wer sich im deutschen Gesundheitswesen auskennt, könnte aber Chancen haben, mitzukommen. Zwischendrin gibt es immer Bemerkungen von Leistungserbringern oder von den Patientenvertretern. Ein Ausflug zu Verfahrensfragen Kommt ein Arzneimittel auf den Markt, kann der Hersteller mehr oder minder willkürlich einen Preis festsetzen. Allerdings tritt auch sofort der G-BA auf den Plan: Er will wissen, ob das neue Medikament gegenüber bisherigen Medikamenten einen zusätzlichen Nutzen hat. Von dem Urteil hängt ab, wie und wann die Preisverhandlungen zwischen dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen und dem Hersteller verlaufen. So lange der G-BA noch nicht über den Zusatznutzen befunden hat, kann der Hersteller maximal 12 Monate lang seinen Preis "einfach so" verlangen. Nach der Markteinführung des Medikamentes beauftragt der G-BA also das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG): Die dortigen Experten sichten Unterlagen und Studien und sagen, ob sie einen Zusatznutzen sehen. Dabei muss das Arzneimittel immer gegen eines antreten, das schon länger auf dem Markt ist und für die Behandlung der gleichen Erkrankung bei ähnlichem Schweregrad gedacht ist. Dieses Urteil wird öffentlich gemacht. Dann kann der Hersteller seine Sicht der Dinge in einer Stellungnahme einreichen. Es kommt außerdem zu einer mündlichen Anhörung. Sechs Monate nach der Markteinführung ist dann der Showdown: Der G-BA entscheidet, ob er sich dem Urteil des IQWIG anschließt oder die Fakten anders interpretiert. Nachtrag Einige Tage nach dem Beschluss veröffentlichte das IQWIG eine neue Einschätzung zu Cosentyx. Dafür waren Daten geprüft worden, die der Hersteller im Stellungnahmeverfahren nachgereicht hatte. Für alle, bei denen andere innerliche Therapien erfolglos waren sieht das IQWIG "einen Hinweis auf einen Zusatznutzen" – der aber je nach Vortherapie unterschiedlich ausfällt: Wurden zuvor Biologics eingesetzt, ist der Zusatznutzen demnach nicht in Zahlen zu fassen. Ohne Biologika-Vortherapie ist der Zusatznutzen gering. "Für Patienten, für die andere systemische Therapien infrage kommen, fehlen weiterhin geeignete Daten", bemängelt das Institut. Quellen: Beschluss des G-BA vom 27.11.2015 Tragende Gründe zum Beschluss Wortprotokoll der Anhörung zum IQWIG-Urteil; im Rede-Duell: Vertreter vom G-BA, von verschiedenen Pharma-Firmen, vom Deutschen Psoriasis-Bund, von Forschern und vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen-
- Cosentyx Erfahrungen
- G-BA
-
(und 1 mehr)
Markiert mit:
-
Cosentyx konnte das IQWIG nicht überzeugen
Claudia Liebram erstellte ein Artikel in Secukinumab (Cosentyx)
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hatte den Auftrag, sich die Studien zum Wirkstoff Secukinumab genauer anzusehen. Ermittelt werden sollte, ob das Medikament gegenüber "alten" Arzneimitteln einen zusätzlichen Nutzen bietet. Das Ergebnis lautete: Nein. "Teils fehlen geeignete Daten, teils gibt es keine relevanten Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen", schrieb das IQWiG in einer Mitteilung. Die dort arbeitenden Experten hatten überprüft, ob dieser Wirkstoff gegenüber der so genannten zweckmäßigen Vergleichstherapie einen Zusatznutzen bietet. Der Hersteller dagegen kritisiert, das IQWiG sei bei seiner Bewertung von der unrealistisch hohen Abheilquote PASI 100 ausgegangen. Die Vergleichsstudie mit Ustekinumab (Stelara) würde sehr wohl zeigen, dass Secukinumab (Cosentyx) überlegen sei und damit einen Zusatznutzen erbringe. Was das IQWiG sagt Das IQWiG schaute sich die Wirkung von Cosentyx unter zwei Aspekten an: Einmal ging es um Erwachsene mit Plaque-Psoriasis, für die sich eine innerliche Therapie grundsätzlich eignet. Der andere Teil widmete sich denjenigen Patienten, für die aus irgendeinem Grund keine innerliche Therapie infrage kommt oder die mit bisherigen innerliche Therapien nicht den gewünschten Erfolg hatten. Teil 1: Zu kurze Studien mit Cosentyx Im ersten Teil hatte der Hersteller gesagt: Hier soll Cosentyx gegen Methotrexat antreten. Doch die vorgelegten Studien wollten sich laut IQWiG nicht so recht miteinander vergleichen lassen. Die Bewerter gehen davon aus, dass eine mittelschwerer bis schwere Plaque-Psoriasis dauerhaft behandelt werden muss – also müssten die Studien dazu mindestens 24 Wochen lang laufen. Die fünf Studien mit Secukinumab aber liefen nur über 12 Wochen. Die zum Vergleich ausgewählte Studie mit Methotrexat dauerte 16 Wochen. Das Fazit der IQWiG-Experten hier: "So liefert das Herstellerdossier keine geeigneten Daten und deshalb keinen Anhaltspunkt für einen Zusatznutzen für diese Patientengruppe." Teil 2: Zu geringe Unterschiede zu Stelara Bei Erwachsenen mit Plaque-Psoriasis, für die eine systemische Therapie nicht infrage kommt oder bei denen sie ohne ausreichenden Erfolg war, hatte der Hersteller Ustekinumab (Stelara) als Vergleichsmedikament gewählt. Die eingereichte Studie für Letzteres lieferte Daten von insgesamt 313 Patienten nach 24 Wochen Behandlungsdauer. Die Studie läuft noch. Die IQWiG-Experten monierten hier die zu geringen Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen sowohl in Bezug auf den Rückgang der Psoriasis noch, was die Symptome und Beschwerden oder schwere Nebenwirkungen und Therapieabbrüche wegen unerwünschter Ereignisse betrifft. In diesem Teil der Analyse war auch die Auswirkung der Behandlung auf die Lebensqualität wichtig. Die Daten, die den zusätzlichen Nutzen belegen sollten, waren nach 16 Wochen Studiendauer erhoben worden. Auch hier sagen die IQWiG-Experten: zu kurz für unsere Bewertung. Ihr Fazit: "Auch für diese Patientengruppe ergibt sich also kein Zusatznutzen aus dem Herstellerdossier." Was Novartis sagt Novartis, der Anbieter von Cosentyx, wirft dem IQWiG vor, überzogene Vorstellungen davon zu haben, was ein Psoriasis-Medikament heutzutage leisten könne. In den Behandlungs-Leitlinien gelte als optimales Therapieziel, dass sich die Plaque-Psoriasis um 75 Prozent (PASI 75) verbessern würde. Das IQWiG dagegen würde als Maßstab ein vollständiges Abheilen (PASI 100) ansetzen. Das sei zwar wünschenswert, aber völlig praxisfern. Trotzdem würde ihr Präparat selbst diese hohe Abheilquote noch eher erreichen als das zum Vergleich herangezogene Stelara. PASI 75 hätten in der Vergleichsstudie 93 Prozent der Cosentyx-Patienten erreicht, aber nur 83 Prozent der mit Stelara Behandelten. Bei PASI 90 seien es 79 Prozent gegenüber 58 Prozent und bei PASI 100 sind es 45 Prozent gegenüber 34 Prozent. Novartis wies darauf hin, ihr Präparat sei zur Zeit das einzige, das bei mittelschwerer oder schwerer Psoriasis als innerlicher Wirkstoff sofort verschrieben werden dürfe (Erstlinien- Therapie). Alle anderen Biologika dürften erst dann verschrieben werden, wenn andere innerliche Präparate nicht oder nicht gut gewirkt hätten (Zweitlinien-Therapie). Entscheidung vom Gemeinsamen Bundesausschuss Das IQWiG hat einen Zusatznutzen deshalb nicht anerkannt, weil die Anzahl der zugrundegelegten Teilnehmer sehr gering war: Secukinumab 164 zu Ustekinumab 149. Statistisch sind das viel zu wenig, um gesicherte Aussagen zu machen – trotz der leichten Überlegenheit von Cosentyx® in dieser Studie. So geringe Fallzahlen können viele Zufallsergebnisse enthalten. Die "Bescheinigung" des IQWiG-Instituts war eine Vorlage für das oberste Gremium, den Gemeinsamen Bundesausschuss. Der entscheidet schlussendlich, ob er der Sicht des IQWiG folgt oder nicht. Wir waren bei dieser Entscheidung dabei. Vorher konnte der Hersteller noch seine Meinung zur IQWiG-Wertung kundtun. Wer bereits Cosentyx nimmt oder bald bekommt, muss nichts befürchten: Bei dem ganzen Verfahren geht es am Ende darum, wie viel Geld der Hersteller künftig für sein Medikament bekommt und nicht um die generelle Zulassung des Arzneimittels. Zum Vergleich: Eine übliche "Portion" Cosentyx mit 2 Spritzen kostet, vom arznei-telegramm umgerechnet, um die 65 Euro pro Tag (je nach Packungsgröße). Eine übliche Dosis Stelara kostet, wieder pro Tag umgerechnet, um die 60 Euro. Reaktion des Deutscher Psoriasis-Bundes e.V. Der wissenschaftliche Beirat des Deutschen Psoriasis-Bundes e.V. kritisiert die Schlussfolgerungen des IQWIG in einer Stellungnahme. Darin werden Mediziner aufgefordert, gegenüber dem Gemeinsamen Bundesausschuss ebenfalls auf den Bericht zu reagieren. "Es geht um die bestmögliche Behandlung von Menschen mit Schuppenflechte", heißt es in dem Schreiben. In einem Vorwort zur Stellungnahme wird zudem die Befürchtung geäußert, "dass von Unternehmen angebotene Wirkstoffe vom Markt genommen werden könnten". Tipps zum Weiterlesen Kurzfassung der Nutzenbewertung vom IQWIG Langfassung der Nutzenbewertung vom IQWIG Pressemitteilung vom IQWIG zu seiner Entscheidung Erklärung des Verfahrens der frühen Nutzenbewertung beim G-BA- 3 Kommentare
-
- Cosentyx Erfahrungen
- IQWIG
-
(und 1 mehr)
Markiert mit:
-
Hallo, Ich bin neu hier, verfolge und lese aber seit Jahren in diesem Forum ohne mich selbst einzubringen. Nun möchte mich kurz vorstellen: Ich habe seit 5,5 Jahren Psoriasis diagnostiziert und hatte Anfags große Probleme. UV-Therapie und Cortison wirkten nicht bzw. nur kurz und ich traute mich jahrelang nicht in ein Bad gehen, arbeitete auch im Sommer langärmig damit die offenen Stellen nicht sichtbar waren. Vor ca 2,5 Jahren wurde mir Cosenty verschrieben und es war ein Traum. Innerhalb weniger Monate waren die Stellen soweit verheilt dass ich mich sogar mit den Kindern ins Bad traute. Ich hatte seitdem nur kleine Stellen, mal mehr mal weniger aber so wenig, dass ich letztes Frühjahr die Pens absetzte. Im Herbst / Vorweihnachtszeit hat alles wieder angefangen und ich bin aufgeblüht. Mittlerweile habe ich wieder mit Cosentyx begonnen. Nun meine Frage: Hat jemand von euch Erfahrungen mit einer Reduktion der Dosis? Das man zB nur 150mg, also einen statt 2 Pens gleichzeitig spritzt? Liebe Grüße und ich freue mich auf Erfahrungsberichte und Antworten.
-
Auf der Hautärzte-Tagung der DDG im Jahr 2015 wurde wieder einmal viel Interessantes rund um die Psoriasis berichtet: Auffällig ist der Wechsel hin zur Dauer-Therapie, nicht nur bei innerlichen Wirkstoffen. Selbst das Ausschleichen bei Kortison wurde in Frage gestellt. Inzwischen ist nachgewiesen, dass eine Psoriasis sich bessern kann, wenn die Mandeln entfernt oder Zahnfleisch-Entzündungen behandelt werden. Als schwer ausrottbarer Mythos gilt die Warnung vor Beta-Blockern. Fumaderm dagegen erwies sich in einer Untersuchung auch nach 12 Jahren als wirkungsvolles und sicheres Medikament. In Einzelfällen wurde Psoriasis als Berufskrankheit anerkannt. Alle zwei Jahre, um den 1. Mai herum, lädt die Fachgesellschaft der Hautärzte, die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG), zur Tagung ein. Viele Jahre fand das in Dresden statt, dieses Jahr aber im neuen CityCube Berlin. Wir dürfen dankenswerter Weise daran teilnehmen, um Informationen weiterzugeben, die Patienten interessieren könnten. Keine Behandlungspausen mehr? Für die Psoriasis galt bisher, dass nur bei Bedarf behandelt wird. Ist der Patient mehr oder weniger erscheinungsfrei, wird der Wirkstoff abgesetzt – bis zum nächsten Schub (Intervall-Therapie). So sind die meisten Hautärzte auch bei innerlich wirkenden Stoffe vorgegangen. Nur bei Fumarsäureester und Methotrexat gab es schon immer viele Patienten, die ohne Unterbrechung behandelt wurden. Bei den Biologika hieß es von Anfang an, dass sie dauerhaft gegeben werden sollten. Skeptiker verdächtigen die Pharmafirmen, sie würden dieses Vorgehen unterstützen, um noch mehr Präparate zu verkaufen. Der Sinneswandel beruht aber auf der relativ neuen Erkenntnis, dass die Entzündung der Psoriasis weitere schwere Krankheiten fördert. Deshalb haben viele Referenten gefordert, Psoriasis-Patienten „lebenslang“ zu behandeln – unabhängig davon, wie schwer sie betroffen sind. Um schwere Begleiterkrankungen zu verhindern oder abzumildern, so Professor Peter Altmeyer, solle die „risikoreiche Entzündungslast im Körper gering“ gehalten werden. Professor Matthias Augustin sprach sich bei einer schweren Psoriasis gegen jede Therapie-Pause aus. Professor Kristian Reich dagegen würde prüfen, ob der Wirkstoff niedriger dosiert oder in größeren Zeitabständen gegeben werden kann, wenn ein Patient ein Jahr erscheinungsfrei ist. Schon 2014 wurde in München für das äußerlich wirkende Daivobet Gel eine Erhaltungs-Therapie empfohlen. Auch wenn keine Plaques mehr vorhanden sind, sollten die bekannten Stellen 2x wöchentlich weiter behandelt werden. In einer Übersichtsarbeit wird dieses Vorgehen für die Kombination Calcipotriol und dem starken Kortison Betamethason als wirkungsvoll und kostengünstig herausgestellt. „Vermutlich“, so die Autoren, wirke das Calcipotriol der Hautverdünnung durch Kortison entgegen. Da sei bisher aber noch nicht nachgewiesen. Professor Reich bestätigte auf Nachfrage, dass man bei äußerlich angewendetem Kortison nicht mehr völlig ausschleichen sollte, wenn der Patient erscheinungsfrei geworden ist. Inzwischen gelte auch dafür, die Dosis zu reduzieren und den Zeittakt zu verlängern, aber nicht auf Null Kortison zu setzen. Sonst komme die Psoriasis schneller wieder. Aus der Behandlung des Atopischen Ekzems (Neurodermitis) wisse man, dass bleibender Kortison-Schäden nicht zu erwarten sind. Professor Altmeyer machte darauf aufmerksam, dass Biologika zwar dauerhaft eingesetzt werden, aber im Laufe der Zeit schwächer wirken würden. Niemand wisse bisher, was danach komme. Psoriasis fördert weitere Entzündungen Mandeln entfernen? Bisher wurde nur vermutet, dass eine Psoriasis sich verbessert, wenn die Mandeln entfernt werden. Jetzt weiß man mehr über die Zusammenhänge zwischen Mandeln und Haut. Wenn Streptokokken eine Mandelentzündung (Angina) verursachen, so wandern Linolsäuren (CLA) in die Haut, anstatt in die Leber oder die Nieren. Bei einem Drittel der Psoriatiker verschlechtert sich daraufhin der Hautzustand. Professor Ulrich Mrowietz wies auf eine aufwendige Untersuchung aus Island hin. Bei 70 Prozent der Psoriasis-Patienten verbesserte sich der PASI nach zwei Monaten deutlich, nach dem die Mandeln herausgenommen wurden. Bei niemanden wurde sie durch die Operation schlimmer. Das entspricht auch den Erfahrungsberichten in der Psoriasis-Community. In Südost-Asien sei das die erste Maßnahme bei der pustulösen Form an Händen und Füßen (Psoriasis pustulosa palmoplantaris). Professor Mrowietz meinte, HNO-Ärzte würden bei Erwachsenen nicht gerne die Mandeln entfernen. Vermutlich seien ihnen die Zusammenhänge zur Psoriasis noch nicht so bekannt. Vielleicht hilft ein Hinweis auf die Doktorarbeit einer HNO-Ärztin aus Aschersleben? Zahnfleisch-Entzündung behandeln? Es ist schon seit 1820 bekannt, dass Zahnfleisch-Entzündungen (Parodontitis) und Rheumatoide Arthritis miteinander zusammenhängen. Für die Psoriasis wird das erst seit einigen Jahren vermutet. Professor Mrowietz erklärte, dass sich bei der Parodontitis die gleichen Entzündungsparameter zeigen, wie bei der Psoriasis. Beide würden sich gegenseitig verstärken („triggern“). Die Entzündung finde in einer „hoch aktiven Zone mit kompetenten Immunsystem“ statt. Ihre schwere Form führe zu Knochenabbau und Zahnverlust. Psoriasis komme bei Patienten mit Parodontitis häufiger vor, als in der Normalbevölkerung. Auch umgekehrt konnte gezeigt werden, dass Psoriatiker eher gefährdet sind, daran zu erkranken. Raucher und Übergewichtige hätten ein zusätzliches Risiko. Viele merken nicht, dass sie eine Zahnfleisch-Entzündung haben. Typische Symptome fallen erst auf, wenn sie dauerhaft auftreten. Die Diagnose erfordert meist eine aufwendige Untersuchung mit einer Sonde. Wie bei anderen Begleiterkrankungen kann vermutet werden, dass eine Behandlung der Parodontitis auch die Psoriasis verbessert – und umgekehrt. Begleiterkrankungen (Komorbiditäten) Dr. Marc Alexander Radtke bezeichnet die Psoriasis als „Gatekeeper“ (Türhüter) für weitere Krankheiten. Selbst bei leichteren Formen seien Unterschiede im Immunsystem gefunden worden. Es gelte, Begleit-Erkrankungen früh zu erkennen und gezielt zu behandeln. Vor allem bei der Psoriasis arthritis gebe es nur ein kurzes Zeitfenster für Diagnose und Behandlung. Schon nach zwei bis vier Jahren entwickele ein bedeutender Teil der Patienten Schädigungen, die nicht mehr rückgängig gemacht werden könnten. Psoriatiker benötigten eine lebenslange Betreuung, um Komorbiditäten kontrollieren zu können. Sie sollten sich alle 12 Monate (bei schwerer Pso alle 6 Monate) auf eine Fettstoffwechsel-Störung (Lipid-Stoffwechsel-Störung = Dyslipidämie) untersuchen lassen. Außerdem regelmäßig nach Blut-Hochdruck (arterielle Hypertonie), Adipositas und Diabetes. Stress und Depression Professor Kai G. Kahl erklärte, dass bei der Depression fast die gleichen Begleit-Erkrankungen auftreten wie bei der Psoriasis. Er erklärte das neurobiologisch: Psoriatiker seien oft eingeschränkt bei den Aktivitäten des täglichen Lebens wie auch in ihren sozialen Beziehungen. Sie nähmen ihre Krankheit besorgt wahr und hätten Angst vor dem nächsten Schub. Das beeinflusse Psyche und Persönlichkeit und mache Stress. Wird der chronisch, ist das Gehirn nicht mehr in der Lage, die nötige Energie (Glukose) selbst aufzubringen und greift in den Insulin-Haushalt ein. Das wiederum fördert die Neigung zu kohlenhydrat- und fettreicher Ernährung, Alkohol- und Nikotin. Stress aktiviere die gleichen Botenstoffe, wie eine Entzündung und könne damit auf Dauer eine Depression auslösen. Bei den Hautkranken mit Depression, Ängsten und Selbstmordgefährdung stehen die Psoriatiker weit vorne. Aber auch die Entzündung der Psoriasis könne zur Depression führen – unabhängig vom Stress. Entsprechende Bio-Marker seien im Gehirn nachweisbar. Deshalb sei es denkbar, so Professor Kahl, dass die Therapie der Psoriasis ebenfalls eine Depression verbessere. Psychotherapeutisch biete sich, neben Medikamenten, eine Therapie des Akzeptierens und das Engagierens (Acceptance-and-commitment-treatment) an: „Du hast zwar eine Psoriasis, aber was hält dich davon ab, das zu machen, was du willst?“. Es gehe darum, die Menschen zu befähigen, trotz der Krankheit ihren eigenen Lebenssinn zu finden, d.h. gesund und zielgerichtet zu leben. Mythen über Medikamente Es müsse genau hingeschaut werden, so Professor Reich, ob ein Medikament gegen eine andere Krankheit die Psoriasis triggert. Genauso wenig wie Spinat besonders viel Eisen enthält, genauso wenig würden Beta-Blocker generell eine Psoriasis verursachen oder verschlimmern. Zwar wisse man das schon seit einigen Jahren, aber selbst in den aktuellen Psoriasis-Leitlinien würde das noch so behauptet. Tatsächlich aber würden Beta-Blocker eine Psoriasis nur in einzelnen Fällen verschlechtern. Bei Lithium, oft zur Behandlung von psychisch Kranken eingesetzt, sei es sehr zweifelhaft, ob es eine Psoriasis auslöst oder antreibt. Während der Wirkstoff Chloroquin, der gegen Malaria eingesetzt wird, deutlich auf die Psoriasis wirke. Erfahrungen von Menschen mit Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis: Schau Dich in unserem Forum um. Fumaderm-Therapien langfristig ausgewertet Mediziner der Universitätsklinik Bochum hatten die Akten von 879 Patienten ausgewertet, die seit 12 Jahren mit Fumarsäureester (FSE) behandelt wurden. Das, so Dr. Heinrich Dickel, sei die erste Langzeit-Untersuchung, die länger als drei Jahre umfasst. Einige Patienten seien zusätzlich mit MTX oder UV-Licht behandelt worden. FSE habe über diese Zeit nicht an Wirkung verloren, unabhängig von der jeweiligen Psoriasis-Form. Wenn FSE abgesetzt und dann wieder eingesetzt wurde, wirkte es genau so gut wie vorher. Denn anders, als z.B. bei den Biologika, würden keine Anti-Körper gebildet. Über diesen langen Zeitraum hätte es keine schweren (so genannte „oppurtunischen“) Infektionen gegeben. Deshalb bestätigte Dr. Dickel dem Fumarsäure-Gemisch „ein gutes Sicherheitsprofil“. Die aktuellen Meldungen über den Wirkstoff Dimethyl-Fumarat, der in Fumaderm enthalten ist, wurden auf der Tagung nicht problematisiert. Auf Nachfrage bemerkte Professor Altmeyer, ein PML-Risiko gebe es schließlich für alle immunsuppressiven Wirkstoffe, vor allem bei MS-Medikamenten. Durch regelmäßige Blutkontrollen könne das aber ausgeschlossen werden. Psoriasis als Berufskrankheit Professorin Vera Mahler berichtete, dass es zwischen 1995 und 2010 in Deutschland 130 Fälle gab, in denen Psoriasis als Berufskrankheit anerkannt wurde. Sechs Betroffene davon wurden wegen ihrer Berufsunfähigkeit als „rentenberechtigt“ eingestuft. Zwar sei Psoriasis genetisch bedingt, aber unter bestimmten Bedingungen könne sie als Berufskrankheit gelten. Zum Beispiel, wenn sie erstmals durch berufliche Einwirkungen am Arbeitsplatz ausbricht; aber auch, wenn sie sich beruflich bedingt verschlimmert oder deutlich verändert. Wer das an sich beobachtet, solle das unbedingt der Hautärztin berichten und dokumentieren lassen. Grundlage ist die Berufskrankheiten-Verordnung, eine Liste der offiziell anerkannten Berufskrankheiten. Die jeweils aktuelle Version findet sich auf der Internetseite der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Psoriasis wäre nach Ziffer 5101 zu überprüfen. Ein wesentlicher Hinweis ist, dass sie sich in der „arbeitsfreien Zeit“ deutlich bessere. Wirklichkeitsfremd sei, so Prof. Mahler, dass dem eine sechswöchige, durchgehende Arbeitspause zugrunde gelegt werde. Das geht heutzutage eigentlich nur durch Krankschreibung. Berufsbedingt entstehe eine Psoriasis an „Kontaktstellen“,meist an den Händen (Köbner-Effekt). Typisch sei die „ekzematisierte Psoriasis“. Eine Berufskrankheit werde auch dann anerkannt werden, wenn die Arbeit lediglich eine wesentliche Teil-Ursache sei. Die Krankheit schütze nicht vor einer beruflich erworbenen Kontakt-Allergie. Es dauere bei Psoriatikern nur manchmal etwas länger, bis die ausbreche. Neue Medikamente Apremilast (Otezla) Über das hinaus, was das Psoriasis-Netz bisher schon über Apremilast geschrieben hat, gab es weitere Informationen: Apremilast sei für Patienten, die nicht auf TNF-alpha-Blocker ansprechen oder sie nicht benutzen wollen bzw. können („Second-Line Medikament“), so Professor Mrowietz. Die Wirkung sei schwächer, als die des neuen IL-17a-Bloker Secukinimab (Cosentyx®) und würde über ein Jahr nachlassen. Vor allem die Magen-Darm-Probleme würden sich im Laufe der Therapie verbessern. Gewichtsverluste, auf die der Hersteller hinweist, seien bei nur 6 Prozent der Patienten beobachtet worden. Generell hätte es im Beobachtungszeitraum von fünf Jahren keinen Abbruch wegen der Nebenwirkungen gegeben. Dr. Michael Sebastian berichtete über deutliche Verbesserung der Nagel-, Kopf und Palmoplantaris-Psoriasis. Einige Patienten hätten auf Apremilast extrem gut angesprochen, andere nicht („Non-Responser“). Der Wirkstoff sei eine zusätzliche Chance für an sich „aus-therapierte“ Patienten. Eine regelmäßige Blutbild-Kontrolle sei nicht nötig. Secukinumab (Cosentyx) Über das hinaus, was das Psoriasis-Netz bisher schon über Secukinumab geschrieben hat, gab es weitere Informationen: Das Biologikum, so Professor Reich, zeige erst nach 16 Wochen seine volle Wirksamkeit. Es scheine auch die Psoriasis arthritis sehr gut zu beeinflussen. Wenn die Behandlung unterbrochen wird, wirke es bei Wiederaufnahme genau so gut wie vorher. Im Gegensatz zu anderen Biologika werden bei Secukinumab kaum Anti-Körper gebildet. Es gebe keine Sicherheitsbedenken, so Professor Mrowietz. Aber es könnte sich die Zahl der Leukozyten verringern, so dass eine Neutropenie möglich ist. Bei manchen Patienten hätten sich die Schleimhäute mit dem Hefepilz Candida infiziert. Genau zu beobachten sei, ob Patienten unter dieser IL-17a-Therapie später einen Morbus Crohn (MC) entwickeln. Professor Ulrich Amon schließt Secukinumab für MC-Patienten aus. Biosimilars Es sei kein Problem, vom Original-Biologikum Infliximab (Remicade) auf das Biosimilar zu wechseln. Dr. Sandra Philipp berichtete, dass bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis über ein Jahr lang keine signifikanten Unterschiede festgestellt wurden. Beide angebotenen Präparate (Remsima, Inflectra) sind identisch und werden vom gleichen Produzenten geliefert. Bestrahlungstherapie Die angekündigten Studien zum sichtbaren Licht (Dermodyne) parallel in verschiedenen Behandlungszentren kommt erst einmal nicht zustande. Es war vorgesehen, die Blaulicht-Therapie bei Neurodermitis-Patienten zu vergleichen mit einer äußerlichen Behandlung (erst Kortison, dann Tacrolimus). Die positiven Erfahrungsberichte sollten wissenschaftlich untermauert werden. Aus unterschiedlichen Gründen haben aber fast alle Therapiezentren, die sich daran beteiligen wollten, die Geräte nicht installiert oder nicht in Betrieb genommen. Lediglich in Wien bei Professor Adrian Tanew und in Mainz bei Dr. Detlef Becker wird das Verfahren angewendet. Die geplante Studie wurde von deren Universitätsgremien als „Arzneimittel-Studie“ eingeordnet. Die damit verbundenen Anforderungen und Kosten sind aber für die beiden Zentren zu hoch. Professor Tanew ist davon überzeugt, dass die Therapie mit Blaulicht wirkt, wenn auch langsam. Er könne sich aber nicht erklären, weshalb sie funktioniert. In Wien werde es jetzt nur eine einfache Studie mit Blaulicht geben. Nachtrag: Erst 2023 wurde eine Blaulicht-Studie veröffentlicht, bei festgestellt werden sollte, wie sie auf die Atopische Dermatitis (AD), bekannt als Neurodermitis, wirkt. Ernüchterndes Ergebnis: Nur der Juckreiz konnte verringert werden und nur mit einem bestimmten Blaulicht-Spektrum. Die AD verbesserte sich kaum. Die Autoren schreiben die Blaulicht-Therapie trotzdem noch nicht ab: Durch die Bestrahlung gingen die Aktiväten des Interleukin 31 messbar zurück. Das ist vornehmlich für den Juckreiz verantwortlich. Es wirkt aber auf auf weitere Entzündungsauslöser. Durch häufigere, intensivere Bestrahlung könnten eventuell doch Effekte nachgewiesen werden. In ihrer "AD-Blue-Study" hätten kaum schwer AD-Betroffene teilgenommen, nicht alle Patienten seien therapietreu geblieben und bei mehr Teilnehmern seien Ergebnisse statistisch sicherer. Hautkrebs Empört reagierten viele Referenten auf den Vorwurf des TV-Magazins „Kontraste“, Hautkrebs-Screening sei nutzlos und teuer. Die Früherkennung führe nicht dazu, dass sich die Zahl der Todesfälle verringert. Stattdessen würden mehr Hautkrebs-Diagnosen gestellt, obgleich unklar sei, wie viele davon tatsächlich gefährlich werden würden. Auch die Hammerwerferin Betty Heidler lässt sich auf Hautkrebs untersuchen Der Pressesprecher des Berufsverbandes BVDD, Dr. Ralph von Kiedrowski, meinte, die Sterblichkeit sei tatsächlich genau so hoch wie vor Einführung der Früherkennung. Allerdings verdoppele sich die Erkrankungsrate bei Hautkrebs alle zehn Jahre. Das läge auch daran, dass die Bevölkerung immer älter würde. Freya Trautmann (Uniklinik Dresden) hat ermittelt, dass Screening Teilnehmer länger überleben. Die Ursache sei aber vermutlich nicht eine frühere Diagnose bzw. frühzeitige Behandlung, sondern die Veränderung des Lebensstils. Patienten, die zum Screening gehen, verhalten sich wahrscheinlich inbezug auf die Hautkrebs-Gefahr bewusster. Andere Experten gestehen dagegen ein, dass die Datenlage „miserabel“ sei. Selbst die Meldequoten seien je nach Region und Tumortyp unterschiedlich. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin fordert einen „klaren Nutzennachweis“. Bis dahin sollte die Bevölkerung nicht ermuntert werden, zum Haut-Screening zu gehen. Tipps Bei Kopf-Psoriasis empfiehlt Prof. Reich zwei Nächte lang eine Kappe mit Eucerin 5 % - Shampoo + Creme (Kortison oder kombiniert mit Calcipotriol). Salicyl sei nicht für alle Patientengruppen geeignet, alkoholische Tinkturen würden austrocknen, Daivobet Gel sei schwer auszuwaschen und Clarelux-Schaum würde spannen. Bei manchen Psoriasis-Formen sind die Stellen feucht und damit schwer einzucremen. Prof. Reich empfiehlt, sie kurz mit dem Fön zu trocknen. Bei Nagel-Psoriasis empfiehlt Prof. Reich eine Kombinationsbehandlung: erst Onypso-Lösung (Harnstoff) auftragen, nach kurzer Wartezeit Clobegalen®-Lösung (Kortison) und danach Daivobet Gel (Kortison + Calcipotriol) – alles luftdicht über Nacht einwirken lassen. Wer es schafft, 5 kg abzunehmen, könne seinen Therapie-Erfolg verdoppeln, so Prof. Augustin mit Hinweis auf eine italienische Studie. Bei Abnehmer-Programmen ohne Begleitung (Coaching) würden die meisten nach einer Zeit in alte Verhaltensweisen zurückfallen, so Dr. Sascha Gerdes. In Deutschland hätten diejenigen Psoriasis-Patienten die besten Erfolge, so Prof. Mrowietz, die ihre Therapie ausführlich mit der Ärztin bzw. dem Praxispersonal besprochen hätten. Ob ein Wirkstoff für einen konkreten Psoriasis-Patienten tatsächlich geeignet ist, sollte frühesten sechs Monate nach Therapie-Beginn entschieden werden. Spätestens nach 4 bis 6 Wochen aber sollte das Präparat sichtbar ansprechen, so Dr. Andreas Körber. Produkte Wer versuchen will, ob seine Krankenkasse das Bestrahlungsgerät BlueControl bezahlen würde, kann selbst oder über den behandelnden Arzt Antragsunterlagen bei Hönle anfordern. Parallel dazu bietet die Firma eine dreimonatige Testphase an. Wer das Gerät danach kauft, bekommt die Miete beim Preis angerechnet. Präparate mit sulfoniertem Öl aus schwefelreichem Schiefer werden oft mit teerhaltigen gleichgestellt. Sie haben aber, so der Hersteller Ichthyol Gesellschaft, andere Eigenschaften und weniger Nebenwirkungen. Die Ichthyol Gesellschaft stellte ihre seit langen Jahren bekannten Präparate in modernem Design vor. Das Crino Cordes® N Shampoo wird nicht vor Herbst 2015 lieferbar sein. Auf der Tagung war außerdem Bionatar vertreten, das von Psoriasis-Netz-Nutzern getestet wurde. Die Creme letiSR ist eigentlich für Rosazea entwickelt, eignet sich aber für alle, die Rötungen im Gesicht haben. Die Haut wird leicht getönt, was streifenfrei aufzutragen und vor allem sehr unauffällig ist. Tarmed, das teerhaltige Shampoo, wird noch vor dem Sommer 2015 auf dem deutschen Markt kommen, hieß es am Firmenstand von GSK. Dann darf dieses Fertigpräparat wieder verschrieben werden. Man kann sich das Shampoo aber auch als Rezeptur verschreiben lassen. Leo wird Daivobet-Gel ab Herbst 2015 in einer völlig anderen "Applikation" anbieten. Details wurden nicht genannt, aber wir vermuten eine Flasche mit Spender. Damit wäre (nicht nur) unsere jahrelang geäußerten Kritik endlich erfolgreich: Die Plastikflasche ist viel zu steif, um das Gel herauszudrücken – besonders bei Gelenkproblemen. Die Öffnung ist viel zu scharfkantig, weil man sie selbst aufschneiden muss. Fumaderm ist in Tübingen relativ erfolgreich gegen krankhaften Haarausfall eingesetzt worden, so Dr. Katharina Meier. Mehr zum Thema im Psoriasis-Netz ➔ Übersicht: Hier werden aktuell Studienteilnehmer gesucht ➔ Tipps: Studien – was sie bringen, was du wissen solltest ➔ Lexikon: Fachbegriffe von A bis Z
- 2 Kommentare
-
- Begleiterkrankungen
- Berufskrankheit
- (und 13 mehr)
-
Lungenentzündung begünstigt durch Secukinumab (Cosentyx®)?
GrBaer185 erstellte einen Blogeintrag in Cosentyx® - Erfahrungen und Überlegungen zur Therapie mit Secukinumab
Juni 2018 - Lungenentzündung begünstigt durch Secukinumab? Im Folgenden zusammengefasst Einträge aus dem Forum der Community des Psoriasis-Netz bezüglich einer bei mir 2018 während der Therapie mit Cosentyx® aufgetretenen, atypischen Lungenentzündung. Entry posted by GrBaer185 · July 1, 2018 Hallo Tessa, danke für den Bericht. Ich spritze Cosentyx seit rund 1,25 Jahren mit sehr gutem Ergebnis für die Haut ( nur wenige kleine Stellen an der rechten Wade und einer Zehe.. Zwischenzeitlich hatte ich Ausschlag und Juckreiz in den Armbeugen und Kniekehlen, ähnlich einer Neurodermitis, ging wieder weg. Ebenso mit Salbe der Ausschlag in der Leiste und die trockene, rote und spröde Haut am kleinen Finger rechts. An zwei Fingergelenken ist die Haut sehr trocken und wenn ich nicht genug salbe, reißt sie ein. Generell kommt mir die Haut trockener als vor Cosentyx vor. Zwei Sachen, die nicht mit Cosentyx zusammenhängen müssen: - Im linken Knie gab es beim Aufstehen vom Tisch plötzlich einen Stich, einige Tage später waren die Beschwerden so stark, dass ich nur noch humpeln konnte. Orthopädin: Verdacht auf Plicasyndrom (hatte ich noch nie), MRT: altersentsprechend gesundes Knie, mittlerweile mit gerätegestützter Krankengymnastik wieder schmerzfrei. - Rechte Hand Verdacht auf Karpaltunnelsyndrom (beim Lenkradhalten und vor allem beim Schlafen kribbeln in der Hand), Handgelenksorthese zum Schlafen, Nervenleitungsgeschwindigkeitsmessung nur leichte Abweichung zw. links und rechts. Mittlerweile keine Beschwerden mehr. Vermutlich eher muskuläre Verspannung/ Fehlhaltung im Schulterbereich. Hatte am Mi., 6.6.18 abends plötzlich Schüttelfrost und 39,4 °C Fieber. Arzt tippte auf Virus, abhören der Lunge o.B.., kein Husten, keine Erkältung, gab mir vorsorglich falls es nicht besser wird ein Rezept für ein Antibiotikum mit. Fr. leichte Brustschmerzen und etwas Auswurf beim Räuspern, woraufhin ich das Antibiotikum holte und einnahm. Keine Besserung, Fieber ging nur mit Ibuprofen 400 mg runter, bei nachlassen der Wirkung nach ca. 8 Stunden wieder Schüttelfrost und 39,5 °C Fieber. Montag zum Röntgen: bilaterale atypische Lungenentzündung, CRP 249 mg/l, neues Breitbandantibiotikum, das dann nach 2,5 Tagen endlich anschlug. Sprach Arzt auf möglichen Zusammenhang mit Biologicum an und meine von früher von Fumarsäurederivaten und FUMADERM her immer noch niedrigen Lymphozytenwerte (um 650 pro Mikroliter), meinte, auch 30 jährige bekämen Lungenentzündung. Habe mir gestern wieder 2 Cosentyx-Spritzen gesetzt - hoffe, dies war kein Fehler... GrBaer185 Hallo Arni, kannst Du das näher erläutern oder einen Link angeben, falls Du es woanders schon dargestellt hast? Wäre super, danke! arni >100 Beiträge Geschrieben 29. Juni (bearbeitet) Mal gucken, ob ich das noch alles zusammen bekomme... Es fing an mit einer Kieferhöhlenentzündung Dann kam die trockene Haut. Hab mich 3x tgl. cremen müssen. Habe mich sonst kaputt gekratzt. Mein Bauchnabel ist gerissen und hat sich entzündet. Der nächste Infekt kam Fieberschübe und Schüttelfrost ohne einen Infekt zu haben. Bestimmt 4 Wochen ging so. Dies habe ich heute noch, wenn sich ein Schub ankündigt. Dann Schmerzen der Weichteile und Gelenke und Muskelschmerzen. Besondern mein Knie schmerzte und wurde dann im Verlauf auch dick. Lungenentzündung war die nächste Station Dann kam für mich das Schlimmste. Die Schuppenflechte, die vorher gut war, explodierte. Steht auch unter selten Nebenwirkungen im Beipackzettel Ausbruch der Psoriasis. Ich hatte den schlimmsten Psoriasis Schub meines Lebens. Davon habe ich mich erst nach 1,5 Jahren erholen können. Aber nur durch ein neues wirksames Biological. Es folgten 2x Nasennebenhöhlen-Vereiterungen Consentyx wieder mal ausgesetzt und alle Infekte sind innerhalb von 7 Tagen verschwunden. Neuer Start mit Secukinumab Wieder einen heftig Infekt und 3x Bindehaut-Vereiterung 2 Abszesse haben sich gebildet Das war das Ende vom Cosentyx für mich. Ich habe lange aus verschiedenen Gründen daran festgehalten. Aus heutiger Sicht viel zu lang. Meine Rheumatologin würde heute mit Ihren neuen Erfahrungen mit diesem Medikament auch anders handeln. Aber damals, war es der große Renner und kein Arzt hatte Zweifel zugelassen. Selbst heute noch, sehen Dermatologen dieses Medikament als den Durchbruch der Psoriasis Medizin an und sind immun gegen Kritik. Die meisten Patienten vertragen Cosentyx zum Glück sehr gut und profieren von dessen Wirkung. Es ist immer schwierig abzuklären, wenn man weitere Baustelle hat, ob diese Dinge vom Cosentyx kommen oder völlig unabhängig sind. Fast unmöglich. Dazu müsste man Cosentyx mal aussetzen und gucken. Aber wer setzt schon freiwillig ein gut wirksames Medikament ab mit der Möglichkeit, dass es hinterher nicht mehr so gut wirken wird. Dir bleibt eigentlich nicht viel übrig als abzuwarten. Wenn sich Deine Nebenerkrankungen häufen und ein anderer Leidensdruck entsteht, dann musst Du handeln. Wegen Deiner Sehnengeschichte und auch Kniebeschwerden auch mal beobachten ob noch weitere Dinge hinzukommen. Vielleicht unterdrückt Cosentyx auch nicht ausreichend die rheumatologische Seite. Ich wünsche Dir für heute erst einmal eine Gute-Besserung für Deine Lungenentzündung. bearbeitet 29. Juni von arni GrBaer185 Geschrieben Freitag um 16:56 Hallo Arnhild, zunächst vielen Dank für die ausführliche und sehr interessante Beschreibung Deiner Erfahrungen mit Cosentyx. Da sind ja einige Parallelen zu mir: trockene, teils rissige Haut, Knieproblem, Juckreiz, Lungenentzündung. Hast Du die vermutlichen Nebenwirkungen gemeldet? Noch ohne Lungenentzündung hatte ich bei Novartis (Tel. Nr. aus dem Beipackzettel) angerufen, weil ich mich unglücklich gespritzt hatte (wohl etwas zu tief am Bauch und eine Ader getroffen, gab eine richtige Beule mit später blauem Fleck) und wissen wollte, ob es schlimm ist, wenn Cosentyx aus Versehen in eine Ader gespritzt wird. Die Ärztin, zu der ich durchgestellt wurde, gab mir diesbezüglich Entwarnung. Bei der Gelegenheit schilderte ich auch gleich meine "Nebenwirkungen" und stellte Fragen zur Dosierung. Ich bekam in Folge umfangreiche Fragebogenunterlagen zu den von mir genannten Nebenwirkungen für meinen Arzt. Dieser füllte sie schnell aus und sah keinen Zusammenhang mit Cosentyx - deckt sich gut mit dem was Du geschrieben hast, für den Arzt ist es DAS fantastische Präparat bei Psoriasis. Meine atypische Lungenentzündung habe ich auf der im Beipackzettel genannten Web-Seite des Paul-Ehrlich-Instituts in Langen, www.pei.de gemeldet. Bisher ohne Reaktion, kann aber noch kommen. Mir geht es soweit wieder gut und ich war heute wieder das erste Mal seit der Lungenentzündung bei der gerätegestützten Krankengymnastik. Bezüglich arthritischer Beschwerden scheint Cosentyx bei mir "nicht" zu wirken, seit vielen Wochen schmerzt mir am Handballen der linken Hand das Erbsenbein und die Achillessehne links wird auch nicht besser (habe nächste Woche meine vierte Stoßwellenbehandlung). Nachdem ich zu Beginn der Cosentyx-Therapie grippale Infekte und Halsschmerzen hatte und das Spritzenintervall deshalb auf fünf Wochen verlängert hatte, bin ich allerdings 'off Label' bei fünf Wochen Spritzenabstand geblieben und meine Haut ist nach wie vor sehr gut (nur vernachlässigbare kleine Stellen). Siehe auch: Habe mich auch bis zu meiner Lungenentzündung gut gefühlt und gefreut, das Cosentyx bei meiner Haut so super geholfen hat (zuvor im Dez. 2016 PASI von 34,3 und DLQI von 22). Frage mich halt, wann die nächste Lungenentzündung kommt (meine Vorletzte war 2000 und Anfang 2003). So wie Du denkst, zulange bei Cosentyx geblieben zu sein, so war ich zu lange bei Fumaraten und FUMADERM geblieben, trotz Leuco- und Lymphopenie. Habe nun immer noch verringerte Lymphozytenwerte. Welches Biologikum nimmst Du jetzt Arnhild? Alles Gute und viele Grüße! GrBaer185 >100 Beiträge Benutzer 242 Beiträge Beitrag melden Geschrieben Gestern um 14:54 Hallo Bettina, ich wurde weder auf Lungenembolie noch auf Lupus erythematodes noch auf einen DIL gecheckt. Geröntgt wurde ich jetzt zweimal, ersten als nach 4 Tagen (am Montag) immer noch hohes Fieber (39,5 °C) trotz drei Tagen Antibiotikum bestand, mit der Diagnose bilaterale atypische Lungenentzündung, dann eine Woche später zur Kontrolle nachdem ich ein anderes, diesmal Breitbandantibiotikum bekommen hatte. Bei einem Hämatologen (Krankenhaus Neukölln) mit Knochenmarkspunktion war ich vor ca. 22 Jahren wegen der niedrigen Lymphozytenwerte (durch Fumarate) ohne besonderes Ergebnis, neuerlich nicht mehr. Sprach jetzt meinen Internisten auf einen Hämatologen an, ohne dass er dies befürwortete. Ich frage mich, was ein neuerlicher Hämatologenbesuch bringen soll mit welchen Erkenntnissen und vor allem mit welchen Handlungsfolgerungen. Mir geht es schon wieder recht gut. Ob Cosentyx die Ursache oder eine Mitursache der Lungenentzündung ist kann man halt nicht sagen. 2000 und 2003 hatte ich auch eine Lungenentzündung ohne Cosentyx. Nachdenklich macht es mich aber schon, da es "kein Schnupfen" ist und aus heiterem Himmel kam, d.h. keine Erkältung, kein Husten und beim Abhören am ersten Tag ohne Befund. Der Arzt dachte an eine Virusinfektion und meinte ein Antibiotikum würde mir nichts bringen. PS: Ich rauche nicht, bin gegen Pneumokokken geimpft (Auffrischimpfung erst 3 Wochen vor der Lungenentzündung), habe kein Asthma und lebe auch sonst recht gesund. Hast Du eine Idee, wie man die Lymphozytenzahl erhöhen/ pushen kann? Ein schönes Wochenende wünscht B. ____________________________________________________________________________ GrBaer185 Benutzer 919 Geschrieben am 28. Juni 2018 Ich spritze Cosentyx seit rund 1,25 Jahren mit sehr gutem Ergebnis für die Haut ( nur wenige kleine Stellen an der rechten Wade und einer Zehe.. Zwischenzeitlich hatte ich Ausschlag und Juckreiz in den Armbeugen und Kniekehlen, ähnlich einer Neurodermitis, ging wieder weg. Ebenso mit Salbe der Ausschlag in der Leiste und die trockene, rote und spröde Haut am kleinen Finger rechts. An zwei Fingergelenken ist die Haut sehr trocken und wenn ich nicht genug salbe, reißt sie ein. Generell kommt mir die Haut trockener als vor Cosentyx vor. Zwei Sachen, die nicht mit Cosentyx zusammenhängen müssen: - Im linken Knie gab es beim Aufstehen vom Tisch plötzlich einen Stich, einige Tage später waren die Beschwerden so stark, dass ich nur noch humpeln konnte. Orthopädin: Verdacht auf Plicasyndrom (hatte ich noch nie), MRT: altersentsprechend gesundes Knie, mittlerweile mit gerätegestützter Krankengymnastik wieder schmerzfrei. - Rechte Hand Verdacht auf Karpaltunnelsyndrom (beim Lenkradhalten und vor allem beim Schlafen kribbeln in der Hand), Handgelenksorthese zum Schlafen, Nervenleitungsgeschwindigkeitsmessung nur leichte Abweichung zw. links und rechts. Mittlerweile keine Beschwerden mehr. Vermutlich eher muskuläre Verspannung/ Fehlhaltung im Schulterbereich. Hatte am Mi., 6.6.18 abends plötzlich Schüttelfrost und 39,4 °C Fieber. Arzt tippte auf Virus, abhören der Lunge o.B.., kein Husten, keine Erkältung, gab mir vorsorglich falls es nicht besser wird ein Rezept für ein Antibiotikum mit. Fr. leichte Brustschmerzen und etwas Auswurf beim Räuspern, woraufhin ich das Antibiotikum holte und einnahm. Keine Besserung, Fieber ging nur mit Ibuprofen 400 mg runter, bei nachlassen der Wirkung nach ca. 8 Stunden wieder Schüttelfrost und 39,5 °C Fieber. Montag zum Röntgen: bilaterale atypische Lungenentzündung, CRP 249 mg/l, neues Breitbandantibiotikum, das dann nach 2,5 Tagen endlich anschlug. Sprach Arzt auf möglichen Zusammenhang mit Biologicum an und meine von früher von Fumarsäurederivaten und FUMADERM her immer noch niedrigen Lymphozytenwerte (um 650 pro Mikroliter), meinte, auch 30 jährige bekämen Lungenentzündung. Habe mir gestern wieder 2 Cosentyx-Spritzen gesetzt - hoffe, dies war kein Fehler...-
- Cosentyx Erfahrungen
- Cosentyx Erfahrungen
- (und 3 mehr)
-
Therapieoptimierung bei Biologika am Beispiel Secukinumab (Cosentyx)
GrBaer185 erstellte einen Blogeintrag in Cosentyx® - Erfahrungen und Überlegungen zur Therapie mit Secukinumab
1.11.2020, überarbeitet 03.11.2022, 8.11.2022 unter 3.6 ergänzt Argumente und Ansatzpunkte für eine individuelle Therapieoptimierung Inhaltsverzeichnis: 1. Jeder Mensch ist verschieden - Multikausalität der Psoriasis 2. Mögliche Vorteile einer individuellen Therapieoptimierung 3. Ansatzpunkte für eine individuelle Therapieoptimierung 3.1 Wiederholung der Initialdosierung oder (erneute) Stoßtherapie 3.2 Spritzenabstand 3.3 Einzelspritze mit 150 mg alle zwei Wochen 3.4 Dosisanpassung nach klinischem Bild (Haut- und/oder Gelenkzustand) und bedarfsgerechte Behandlung - SCULPTURE Studie mit 150 und 300 mg Secukinumab 3.5 Wirkung-/Nebenwirkungs-Kompromiss 3.6 Dosisanpassung/-abstufung nach Körpergewicht 3.7 Dosisanpassung nach Laborwert 3.8 Kombination mit anderen Arzneimitteln 4. Risiken einer individuellen Therapieoptimierung 5. Links zu weiteren Informationen 1. Jeder Mensch ist verschieden - , selbst eineiige Zwillinge. Auch die Ursachen der Psoriasis sind unterschiedlich. Wenn vielleicht nicht von Mensch zu Mensch, so gibt es aber doch mehrere Arten der Erkrankung und die Psoriasis ist eine multifaktorielle Erkrankung. Dies äußert sich z.B. in mehreren Genabschnitten der DNA, die man mit der Psoriasis in Verbindung bringt. Die Faktoren können in unterschiedlicher Kombination und die auslösenden und/oder begünstigenden Umweltfaktoren in unterschiedlicher Intensität für die Psoriasis verantwortlich sein. Allein schon bei nur vier Einflussgrößen, hier als a, b, c und d bezeichnet, ergeben sich (ohne Berücksichtigung der Reihenfolge) 14 Kombinationsmöglichkeiten: a (nur alleine die Größe a, z. B. die Genveränderung a, ist bei einer Person vorhanden) b c d ab (z. B. die Genveränderungen a und b sind bei der Person vorhanden) ac ad bc bd abc abd acd bcd abcd (z. B. gleich (alle) vier Genveränderungen sind bei der Person vorhanden) Aus der Multikausalität der Psoriasis und unterschiedlichen Stoffwechselgegebenheiten bei Betroffenen sowie verschiedenen Lebensumständen folgt eine große Anzahl unterschiedlicher Reaktionen auf eine (standardisierte) Therapie, das heißt ein verschiedenes Ansprechverhalten und auch unterschiedliche und verschieden starke Nebenwirkungen. Dies zeigt sich deutlich in den Studienergebnissen, bei denen die Wirksamkeit in der Regel sehr weit von 100 % entfernt ist und 80 % Ansprechrate schon ein sehr guter Wert wäre. Die oben beschriebenen individuellen Gegebenheiten beim einzelnen Patienten kann die arzneimittelherstellende Industrie kaum, der behandelnde Arzt ein wenig und ein erfahrener Dermatologe könnte sie etwas mehr berücksichtigen und die Therapie entsprechend anpassen. Umso mehr ist der einzelne, erfahrene und mündige Patient selbst gefragt und in der Verantwortung. 2. Mögliche Vorteile einer individuellen Therapieoptimierung Durch eine auf den einzelnen Patienten angepasste Therapie könnten - ·die Wirksamkeit der Behandlung verbessert werden - ·unerwünschte Nebenwirkungen verringert oder vermieden werden - ·unter Umständen die Therapiekosten herabgesetzt werden - ·die Patienten Compliance sich verbessern - ·die Dauer der Wirksamkeit des Biologikums verlängert (ein Wirkverlust verhindert) werden 3. Ansatzpunkte für eine individuelle Therapieoptimierung 3.1 Wiederholung der Initialdosierung oder (erneute) Stoßtherapie Eine Betrachtung der Pharmakokinetik von Secukinumab bei dem vom Hersteller vorgegebenen Therapieschema (zu Anfang fünf Dosen im Abstand von einer Woche, dann alle vier Wochen eine „Erhaltungsdosis“) zeigt, dass theoretisch ca. vier Wochen nach Therapiebeginn die maximale Serumkonzentration von Secukinumab vorliegt (vgl. Cosentyx® Initialdosierung, Aufdosierung bzw. Stoßtherapie - zeitlicher Verlauf der Secukinumab-Menge im Körper - Cosentyx® - Erfahrungen und Überlegungen zur Therapie mit Secukinumab - Psoriasis-Netz ). Der Spitzenwert (etwa 3,5) zu Behandlungsbeginn nach vier Wochen liegt um rund 75 % höher als der Spitzenwert der „Erhaltungsdosis“ nach 28 Wochen (rund 2). Das obige Diagramm geht von einer Reihe vereinfachender Annahmen aus, die nicht der menschlichen Physiologie entsprechen. So wird stark vereinfachend angenommen, dass die gesamte gespritzte Antikörpermenge augenblicklich sich im Körper verteilt. Tatsächlich wird individuell unterschiedlich schnell und unterschiedlich viel gespritztes Secukinumab aus dem Fettgewebe des Bauches oder des Oberschenkels in das Serum überführt. Überlegenswert ist, bei Verschlechterung des klinischen Psoriasisbildes, eine erneute „Stoßtherapie“ durchzuführen ähnlich wie zu Therapiebeginn. Da ja bereits eine gewisse Menge Secukinumab im Serum enthalten ist, würden nun etwa drei im Abstand einer Woche applizierte Dosen ausreichen, um den anfänglichen Spitzenwert (3,5) erneut zu erreichen. 3.2 Spritzenabstand Bei gutem Ansprechen auf die Therapie oder bei unerwünschten Nebenwirkungen könnte, über eine Verlängerung des Spritzenintervalls über vier Wochen hinaus, die mittlere Serumkonzentration von Secukinumab verringert werden. 3.3 Einzelspritze mit 150 mg alle zwei Wochen Statt alle vier Wochen sich zwei Spritzen mit je 150 mg Secukinumab sich zu spritzen, könnte auch alle zwei Wochen eine Spritze mit 150 mg gespritzt werden. Die Konzentration von Secukinumab im Serum wäre dann geringeren Schwankungen unterworfen. Die „Zähne“ der „Sägezahnkurve“ wären kleiner, die Spitzenwerte somit geringer und die Minimalwerte der Serumkonzentration vor der nächsten Injektion wären angehoben. 3.4 Dosisanpassung nach klinischem Bild (Haut- und/oder Gelenkzustand) und bedarfsgerechte Behandlung Da Secukinumab auch bei geringerer Erhaltungs-Dosierung als 300 mg alle vier Wochen ausreichend wirken kann, ist eine Dosierung nach dem Hautzustand gut vorstellbar. Laut der SCULPTURE Studie („Secukinumab retreatment-as-needed versus fixed-interval maintenance regimen for moderate to severe plaque psoriasis: A randomized, double-blind, noninferiority trial (SCULPTURE)“) ist die Nicht-Unterlegenheit einer bedarfsgerechten Behandlung im Vergleich zu einer Behandlung mit festen Intervallen bei 300 mg und 150 mg nicht nachgewiesen. Allerdings ist der Prozentsatz der Personen, die bei einer bedarfsgerechten Behandlung den PASI 75 beibehielten, mit 67,7 % (bei 300 mg) und 52,4 % (bei 150 mg) jeweils nur rund 10 % geringer als bei der Behandlung mit festen Intervallen (vgl. folgende Abb. 4. der SCULPTURE Studie). Abbildung 4. Beibehaltung einer Verbesserung von 75 % oder mehr gegenüber dem Ausgangswert des Psoriasis Area and Severity Index (PASI 75). Dargestellt sind die Prozentanteile der Personen, die in Woche 12 mit PASI 75 ansprachen und zwischen der 40. und 52. Woche beibehielten, bei einer bedarfsgerechten Behandlung im Vergleich zu einer Behandlung mit festen Intervallen bei 300 mg und 150 mg. Ergänzende Abb. 1 (verfügbar unter http://www.jaad.org) veranschaulicht den statistischen Vergleich der Nicht-Unterlegenheit zwischen den Schemata für diesen Endpunkt. n = Anzahl auswertbarer Patienten. aDas Ansprechen von PASI 75 wurde bei Patienten mit dem Fest-Intervall-Schema in Woche 52 beurteilt; bei Patienten mit einer bedarfsgerechten Behandlung wurde das Ansprechen von PASI 75 bei denjenigen, die in Woche 40 eine aktive Behandlung benötigten, in Woche 52 beurteilt, bzw. in Woche 40 bei denjenigen, die in Woche 40 keine aktive Behandlung benötigten. Originaltext: Fig 4. Maintenance of 75% or more improvement from baseline Psoriasis Area and Severity Index score (PASI 75) response. The proportions of week-12 responders who maintained PASI 75 response between weeks 40 and 52 for retreatment-as-needed versus fixed-interval treatment regimens at 300 mg and 150 mg are shown. Supplementary Fig 1 (available at http://www.jaad.org) illustrates the statistical noninferiority comparison between regimens for this end point. n = number of evaluable patients. aMaintenance of PASI 75 response was assessed at week 52 for patients on the fixed-interval regimen; for patients on the retreatment-as-needed regimen, PASI 75 response was assessed at week 52 for those who required active treatment at week 40, or at week 40 for those who did not require active treatment at week 40. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Die obige Abbildung 4 veranschaulicht zudem, dass bereits bei einer Dosierung von 150 mg, also der Hälfte der laut Beipackzettel vorgegebenen Dosis von 300 mg bei Plaque Psoriasis, bei einem großen Anteil der Personen vergleichbare Behandlungserfolge erzielt werden. Bei der bedarfsgerechten Behandlung mit 150 mg sind dies nach Abbildung 4 immerhin 52,4 % (gegenüber 67,7 % bei 300 mg – nur 15,3 % mehr) und bei festen Intervallen 62,1 % (gegenüber 78,2 % bei 300 mg). Bei 52,4 %, bzw. 62,1 % der Personen stellt somit eine Behandlung mit 300 mg eine unnötig hohe Dosierung von Secukinumab dar. Bei Gelenkbeteiligung ist mit längeren Zeitspannen für das Krankheitsgeschehen zu rechnen und oft eine sogenannte Basistherapie erforderlich. Therapieänderungen erfordern meiner Meinung nach daher hier mehr Umsicht und Fingerspitzengefühl und wollen besonders gut überlegt sein. 3.5 Wirkung-/Nebenwirkungs-Kompromiss Bei einer niedrigeren Dosierung von Secukinumab können sich sowohl unerwünschte Nebenwirkungen, wie auch die erwünschte Wirkung, reduzieren. Der Patient könnte zusammen mit dem Arzt seines Vertrauens die Dosierung so anpassen, dass sich der für den Patienten optimale, gewünschte Kompromiss zwischen Wirkung und unerwünschten Nebenwirkungen einstellt bei einem für den Patienten zufriedenstellenden PASI. 3.6 Dosisanpassung/-abstufung nach Körpergewicht Nach der Initialdosierung beträgt laut der Fachinformation (Juni 2022 V007) die empfohlene Erhaltungsdosis für Erwachsene bei Plaque-Psoriasis 300 mg Secukinumab monatlich (dies kann z.B. bedeuten alle vier Wochen, d.h. alle 28 Tage, oder z.B. immer am ersten eines Monats, d.h. je nach Monatslänge alle 28 bis 31 Tage). "Basierend auf dem klinischen Ansprechen kann eine Erhaltungsdosis von 300 mg alle 2 Wochen einen zusätzlichen Nutzen für Patienten mit einem Körpergewicht von 90 kg oder mehr bieten.", heißt es in der Fachinformation. Wie ist nun ein Patient mit einem Körpergewicht von 89 kg optimal zu behandeln? In welchem Rahmen können und dürfen behandelnde Ärzte die empfohlene Erhaltungsdosis nach eigenem Ermessen entsprechend dem klinischen Ansprechen und dem Körpergewicht der Patienten anpassen und optimieren? Bei Kindern mit Plaque-Psoriasis wird bei der Behandlung mit Secukinumab nach drei Gewichtsklassen unterschieden und zudem bei einem Gewicht von größer oder gleich 50 kg neben der Dosis von 150 mg auch auf einen möglichen zusätzlichen Nutzen einer 300 mg Dosis hingewiesen. Wäre hier denn auch eine Dosierung von 225 mg ( Injektionen mit 150 mg und 75 mg) eine weitere "zulässige" Dosierungsabstufung? Quelle: https://klinischeforschung.novartis.de/dokumente/fachinformationen-cosentyx-150-mg-300-mg-injektionsloesung-in-einem-fertigpen-und-in-einer-fertigspritze/ , abgerufen 10.10.2022 Im Folgenden eine Tabelle mit einem Diskussionsvorschlag für eine an das Körpergewicht der Person angepasste Dosierung. Gewählt wurde teilweise eine gewichtsproportionale Abstufung der Dosierung. Insgesamt ist die Tabelle nicht durchgehend systematisch aufgebaut, sondern enthält „Brüche“, die zeigen, dass ausgehend von unterschiedlichen „Fixpunkten“ sich für ein Körpergewicht verschiedene Dosierungen in der Inter-, bzw. Extrapolation ergeben können. Eine Dosierung, alleine am Körpergewicht ausgerichtet, wird jedoch im Allgemeinen nicht ein optimales Ergebnis bringen. Vielmehr sind außer dem Körpergewicht viele weitere individuelle Faktoren der Pharmakokinetik und -dynamik relevant, z.B. Körpervolumen/-zusammensetzung, Serum-Interleukin-Spiegel, Abbau, Ausscheidung, Krankheits-/Entzündungsaktivität… 3.7 Dosisanpassung nach Laborwert Ideal wäre es, die Secukinumab-Gaben an dem Interleukin 17A Plasmaspiegel des Patienten auszurichten. So wird z. B. bei Diabetes die zu spritzende Insulinmenge nach einer Blutzuckerbestimmung festgelegt. Denkbar ist auch eine Bestimmung des Secukinumab-Spiegels im Blut, ähnlich wie es bei einigen Psychopharmaka zur Kontrolle des Medikamentenspiegels im Blut und der Anpassung des Dosierschemas durchgeführt wird. Laut Cosentyx® Fachinformation wurde in einigen Studien die Secukinumab-Konzentration im Blut zur Untersuchung der Pharmakokinetik bestimmt. 3.8 Kombination mit anderen Arzneimitteln Secukinumab kann zusammen mit topischen (äußerlich angewendeten) Arzneimitteln, wie z. B. den sogenannten Vitamin D haltigen Cremes und Salben angewendet werden. ... ist zu ergänzen 4. Risiken einer individuellen Therapieoptimierung Sofern die empfohlene Medikamentendosis verringert wird, sind zu den im Beipackzettel genannten unerwünschten Nebenwirkungen, keine zusätzlichen Nebenwirkungen zu erwarten. Im Gegenteil ist eher zu erwarten, dass sich Nebenwirkungen verringern. Dies kann allerdings auf Kosten der erwünschten Wirksamkeit gehen. Zu klären ist, ob eine individuelle Therapieoptimierung als sogenannter „off label use“ von Cosentyx® angesehen wird und sich daraus Konsequenzen für die Kostenübernahme durch die Krankenkasse und/oder Beihilfe ergeben. Ist das Ansprechen auf die Secukinumab-Dosis nach einer längeren Pause schlechter oder verliert das Biologikum seine Wirkung? 5. Links zu weiteren Informationen Cosentyx® Initialdosierung, Aufdosierung bzw. Stoßtherapie - zeitlicher Verlauf der Secukinumab-Menge im Körper - Cosentyx® - Erfahrungen und Überlegungen zur Therapie mit Secukinumab - Psoriasis-Netz Medizin nach Maß - Schuppenflechte - Psoriasis-Netz ####################################################################################### Links in Überarbeitung: "Cosentyx® - Dosierung, Halbwertszeit und pharmakokinetische Eigenschaften": https://www.psoriasis-netz.de/community/blogs/entry/4075-cosentyx®-dosierung-halbwertszeit-und-pharmakokinetische-eigenschaften/ Übersicht der in der Fachinformation genannten Studien zu Secukinumab in meinem Blog "Cosentyx® (Secukinumab) - Studien zur Therapie der Plaque-Psoriasis, ankylosierender Spondylitis, Psoriasis bei Kindern - eine Übersicht": https://www.psoriasis-netz.de/community/blogs/entry/4066-cosentyx®-secukinumab-studien-zur-therapie-der-plaque-psoriasis-ankylosierender-spondylitis-psoriasis-bei-kindern-eine-übersicht/ Siehe auch meinen Blog-Beitrag "(Secukinumab) - individuelle Erhaltungsdosis finden!?": https://www.psoriasis-netz.de/community/blogs/entry/4062-cosentyx®-secukinumab-individuelle-erhaltungsdosis-finden/- 5 Kommentare
-
- 3
-
-
-
- Biologika
- Cosentyx Erfahrungen
- (und 4 mehr)
-
Therapie mit Cosentyx® - Laborwerte, CRP-Wert und Berechnung der absoluten Lymphozytenzahl
GrBaer185 erstellte einen Blogeintrag in Cosentyx® - Erfahrungen und Überlegungen zur Therapie mit Secukinumab
Entry posted by GrBaer185 · May 25, 2019; 2,289 views; überarbeitet 27.08.2022 Informationen (Stand Juli 2019) des Herstellers zu Voruntersuchungen und Therapiemonitoring bei Cosentyx®: und hier als pdf-Datei: 386700_FAQ_Cosentyx Voruntersuchung und Therapiemonitoring.pdf Von meinem Arzt lasse ich mir jeweils meine Werte der Blutuntersuchung ausdrucken, bzw. als Kopie geben. So kann ich auch über längere Zeit und bei einem Arztwechsel die Entwicklung der Werte verfolgen. Auch ist es so möglich, durch Vergleiche eine Verschlechterung oder auch eine Verbesserung von einzelnen Laborwerten zu sehen, die sonst vielleicht gar nicht auffallen würde, da die Werte immer im Normalwertbereich liegen. Mein Lymphozytenwert ist vermutlich seit einer langjährigen Therapie mit Fumarsäure-Estern stark erniedrigt. Maßgeblich für die Bewertung ist die absolute Zahl der Lymphozyten. In den Laborwerten ist jedoch die Zahl der Lymphozyten als Prozentwert der (aller) Leukozyten angegeben. Mit den Laborwerten vom 20.05.2019 aus der Tabelle unten ergibt sich: Leukozyten 4,4 pro nl (Nanoliter) = 4400 pro Mikroliter Lymphozyten 17 % (der Leukozyten) daraus ergibt sich die absolute Zahl der Lymphozyten pro Mikroliter (µl) als 4400/µl * 0,17 = 748/µl (absolute) Zahl der Lymphozyten 748 pro Mikroliter Ein Wert, bei dem man mit dem Arzt unbedingt über weitere Maßnahmen reden sollte, ist ein Lymphozytenwert kleiner 500 pro Mikroliter (µl). Der CRP-Wert (C-reaktives Protein) ist ein Entzündungsmarker (C-reaktives Protein – Wikipedia). Er ist bei Entzündungen im Körper erhöht, z.B. auch bei Psoriasis Arthritis oder einer Lungenentzündung. Vor Beginn der Therapie mit Cosentyx® war mein CRP-Wert immer erhöht und lag bei Werten oberhalb von 10 oder auch 20 mg/l. Bei Infektionen der Atemwege auch sehr hoch, z.B. 18.3.2011 bei 138,7 mg/l oder bei meiner Lungenentzündung am 11.06.2018 bei 249 mg/l. Während der Therapie mit Cosentyx® liegt mein CRP-Wert im Normbereich (Ausnahme bei Infekten). Im Folgenden Laborwerte vor und kurz nach Beginn der Therapie mit Cosentyx® am 13.03.2017: Siehe auch den Blog:- 1 Kommentar
-
- Cosentyx
- Cosentyx Erfahrungen
-
(und 4 mehr)
Markiert mit:
-
Namensgebung bei monoklonalen Antikörpern
GrBaer185 erstellte einen Blogeintrag in Biologika und Biosimilars
Alle monoklonalen Antikörpernamen enden mit der Silbe "mab". Auch den weiteren vorgesetzten Namensteilen kommt nach einer Konvention eine besondere Bedeutung zu. Der vor "mab" kommende Buchstabe (bzw. die Buchstaben) geben den Ursprungsorganismus des Antikörpers an. Es bedeuten: -a- Ratte -e- Hamster -i- Primaten (Affen) -o- Maus -u- human -xi- chimär (human/femd) -zu- humanisiert -xizu- chimär/humanisierter Hybrid -axo- Ratte/Maus-Hybrid Dem Kürzel für den Ursprungsorganismus wiederum vorgestellt sind Buchstaben, die den Wirkungsbereich im menschlichen Körper angeben, so z.B.: -ki(n)- oder -k(i) für die Wirkung des Antikörpers auf ein Interleukin -li(m)- oder -l(i) für die Wirkung auf das Immunsystem Beispiel 1: Die Wortteile von Secukinumab (Cosentyx) haben demnach folgende Bedeutung Secu-kin-u-mab Secu : Präfix ohne besondere Bedeutung, soll wohlklingend sein, dient der Unterscheidung von Antikörpern mit gleichem Wirkungsbereich und gleichem Ursprung kin : Interleukin (Wirkungsbereich) u : human (Ursprungsorganismus des Antikörpers) mab : Wortstamm für alle monoklonalen Antikörper, von engl. monoclonal antibody Beispiel 2: Ixe-ki-zu-mab (Taltz) Ixe : Präfix ki : Interleukin (Wirkungsbereich) zu : humanisiert (Ursprungsorganismus des Antikörpers) mab : Wortstamm für alle monoklonalen Antikörper, von engl. monoclonal antibody Quelle und weitere Einzelheiten: Nomenklatur der monoklonalen Antikörper – Wikipedia-
- 4
-
-
-
-
- Cosentyx Erfahrungen
- Ixekizumab
- (und 4 mehr)
-
Nun ist Australien schon nahe, sehr nahe. Also musste ich auch endlich entscheiden, wie ich es mit den Medikamenten für meine Schuppenflechte halte. Ausreichend Cosentyx mitzunehmen – das wäre das Nonplusultra gewesen. Der Arzt hätte mir sogar eine Sechserpackung verschrieben und "Muster" mitgegeben, damit ich hinkomme. Aber die Kühlung... In der Kühlkette wären zu viele Eventualitäten gewesen. Dieses Risiko wollte ich am Ende nicht eingehen. Eine Kühltasche habe ich, ja. Aber: Sie hält Medikamente im Durchschnitt 12 Stunden kühl, maximal, aber wirklich ganz maximal 20 Stunden. Und ich bin 24 Stunden unterwegs. Bei der Fluggesellschaft hatte ich angefragt – dort steht in den Beförderungsbedingungen schon drin, dass sie an Bord keine Medikamente kühlen. Auch die freundliche Nachfrage hat keine Ausnahme ergeben. Und darauf vertrauen, dass ich die Crew dazu bekomme, diese Menge in den Kühlschrank zu legen – das war mir zu heiß. Wahlweise hätte ich auch Kühlakkus abgeben können. Aber bekommt man die durch die Sicherheitskontrollen? Jedenfalls ist es nun entschieden. Heute war ich zu letzten Besprechung mit meinem Hautarzt. Nun habe ich noch einmal Cosentyx, das ich am Abend vor der Reise spritze. Dann ist Pause. Ich werde eine große Tube Daivobet dabeihaben, das war meine Idee. Sozusagen vorsorglich, wenn es wieder ein bisschen schlimmer wird. Mein Arzt riet mir, vorsorglich auch MTX-Tabletten mitzunehmen, wenn es wieder deutlich schlimmer wird. Im Hinterkopf habe ich, dass ich, wenn es ganz ganz schlimm werden sollte, dort zu einem Arzt gehen und mir Cosentyx verschreiben lassen kann. Dafür habe ich eine Bescheinigung vom Arzt und einen Ausweis vom Hersteller. Nach meiner Rückkehr könnte es dann Taltz werden, meinte mein Arzt. Aber: Ich fahre in den Frühling und Sommer dort. Ich habe also alle Gelegenheit, auch UV-Licht zu tanken, im Schatten. Von Kollegen dort wurde ich übrigens schon gewarnt: vor Elstern Die verteidigen jetzt ihre Nester und ihren Nachwuchs. Erfinderische Radfahrer bauen sogar Spikes an die Helme Und so sieht eine Elster im Flug aus (Foto: Hamish Irvine / Flickr) (CC BY-NC 2.0). Da will man ja wirklich nicht Ziel sein, oder?
-
Australien: Meine Psoriasis-Medikamente – was tun?
Claudia erstellte einen Blogeintrag in Mit Psoriasis nach Australien
Seitdem ich weiß, dass ich für vier Monate zum Arbeiten nach Australien gehe, überlege ich auch, was ich mit meinen Medikamenten mache. Ich nehme Cosentyx, das ich mir einmal im Monat spritze. Bei der medizinischen Hotline vom Hersteller Novartis rief ich an – die hatten so gar keine Tipps, was Versicherung und Bezug den Medikamentes in Australien angeht. Aber eine Kühltasche, die haben sie mir schon mal angeboten. Zwei Tage später traf sie auch gleich ein – siehe Foto am Ende des Beitrags. Mein Hautarzt mag mir nicht so viel auf einmal verschreiben, dass es reichen würde – und ich kann ihn ja verstehen. Jetzt, hier in Deutschland, will er alle zwei bis drei Monate eine Blut- und Urinprobe. Ohne die ist das auch mir zu unsicher. Gestern war ich nun wieder einmal bei ihm und wir sprachen das zweite Mal darüber. Er hat zwei Vorschläge: Entweder spritze ich noch mal kurz davor (was turnusmäßig sowieso so wäre) und pausiere dann oder er stellt mich vorher auf Stelara um, das nur alle drei Monate gespritzt wird. In beiden Fällen könnte es passieren, dass Cosentyx nicht mehr so gut anschlägt. Könnte. Bei der Umstellung auf Stelara könnte passieren, dass es bei mir nicht gut wirkt (ich hatte es noch nie). Wenn ich jetzt mit dem Cosentyx mal über der Zeit bin, merke ich schon, dass die Haut wieder etwas loslegen will und dass sie auch wieder mehr juckt. Etwas mehr. Aber noch immer ist die Schuppenflechte zu 90 Prozent weg. Eine dritte Option wäre, dass ich in Australien zum Arzt gehe, mir Cosentyx verschreiben lasse, es erst einmal selbst bezahle und nach meiner Rückkehr mit der heimischen Krankenkasse abrechne. Ob das überhaupt ginge (und abgesehen davon, dass ich das ja vorfinanzieren müsste), muss ich erst mit der Krankenkasse besprechen. Mein Arbeitgeber hat jedenfalls bei meiner bisherigen Krankenversicherung eine Weitergeltung der deutschen Rechtsvorschriften beantragt. Außerdem hat er eine Restkostenversicherung für mich abgeschlossen. Erklärt wurde mir Letzteres so: Im Moment habe ich auf so viel Action und ja auch Erklärung gegenüber meinem Arbeitgeber keine Lust und tendiere zum Pausieren. Was würdet Ihr denn tun? -
Moin! Also ich habe nun 5 Spritzen jede Woche im Dezember und Januar bekommen. Nach einem Monat habe ich die 6. am 07.02.17 bekommen. Nächsten Monat werde ich wieder 5 Spritzen im Wochen Rhythmus bekommen. Ich bin seit der 6. Spritze erscheinungsfrei. Außerdem habe ich keine Nebenwirkungen gehabt. Jedoch habe ich auf meinem Kopf viele Stellen bekommen. Dafür habe ich eine Sprühsalbe zum Auftragen bekommen. Sie heißt "Enstilar schaum 60 gramm". Ich mag sie nicht, da sie meine Haare extrem fettet. Sie wirkt, aber ich will sie nicht benutzen. Joa sonst ist alles gut. Das wars LG Queen
-
Hallo, Ich habe nun wöchentlich bis zum 10.01.17 jede Woche eine Spritze bekommen. Meine Ellenbogen sind erscheinungsfrei und meine Knien fast auch. Jedoch war ich nach der 5. Spritze drei Tage lang sehr krank, so dass ich nur zu Hause geblieben bin. Die nächste bekomme ich am 7.2.17. Was mir aufgefallen ist, ist dass meine Kopfhaut sich verschlimmert hat. Ich werde dann auch mal ein Bild von meinem Bein rein stellen, um den Verlauf bis her zu zeigen c: Ich finde, dass jedes Kind Cosentyx bekommen sollte, da es das Schulleben deutlich erleichtert, wie ich das an mir sehen kann. Ich wünsche euch viel Erfolg mit euren Therapien. LG Queen
- 4 Kommentare
-
- 1
-
-
- Cosentyx Erfahrungen
- Psoriasis bei Jugendlichen
-
(und 2 mehr)
Markiert mit:
-
Hallo! Meine Haut bessert sich und die Ärztin meinte, dass ich Cosentyx bekommen habe. Ich habe jedoch bemerkt, dass ich am ersten und zweiten Tag nach der Spritze starke Allergieausbrüche habe. Außerdem hatte ich Halsschmerzen. Sonst geht es mir super. Ich würde jedem Patienten Cosentyx empfehlen! Kommt alle gut ins neue Jahr! Eure Queen.
- 1 Kommentar
-
- 1
-
-
- Cosentyx Erfahrungen
- Psoriasis bei Jugendlichen
-
(und 1 mehr)
Markiert mit:
-
Hallo! Gestern, am 20.12.16, habe ich meine 2. Spritze bekommen. Ich habe 2 in meinen Bauch bekommen, was nicht so brannte wie letzte Woche. Ich habe deutliche Veränderungen bemerkt, weshalb ich mich auch sehr freue. Meine Haut ist blasser und juckt nicht mehr so schlimm. Sonst ist nichts passiert. Keine Nebenwirkungen. Jedoch denke ich, dass ich Cosentyx bekommen habe, da meine Haut sich sehr verändert. Ich versuche mal ein paar Fotos hier reinzustellen. Meine Ellenbogen waren echt bedeckt und jetzt ist es fast erscheinungsfrei. Dann habe ich auch noch 3 Fotos von meinen Knien. Eins vom 22.11.16 als ich MTX zum ersten mal einnahm. Das andere nach der ersten Spritze und das letzte von heute nach der zweiten. Ich wünsche euch frohe Weihnachten Queen. Nur 2 Spritzen c:
- 1 Kommentar
-
- 1
-
-
- Cosentyx Erfahrungen
- Placebo
-
(und 2 mehr)
Markiert mit:
-
Hallo! Ich wollte meine Erfahrungen mit einer Studie, an der ich teilnehme, mit euch teilen. Ich bin 16 Jahre alt und habe Psoriasis und nahm vor 3 Wochen an einer Studie in Münster teil. Es geht um Kinder/Jugendliche mit Cosentyx. Ich versuche das jetzt kurz zu beschreiben: Es gibt zwei Gruppen. Man wird per Computer zu einer Gruppe zugewiesen. Die eine Gruppe ist die Enbrel-Gruppe. Die Studie musste auch ein anderes Medikament an Kindern testen. Da rein kommen 25% der teilnehmenden Kinder. Die nächste Gruppe ist die Cosentyx-Gruppe (75%). Sie teilt sich in Placebo (Wasserspritze) (25%) und Cosentyx (50%) auf, um darzulegen, dass das Medikament wirkt und nicht nur eine Kopf-Sache sei. Es wird einen mitgeteilt, ob man in die Enbrel oder Cosentyx-Gruppe kommt. Kommt man in die Cosentyx-Gruppe wird einem aber nicht gesagt was man bekommt. Man weiß nicht ob einem Wasser oder das Medikament gespritzt wird, wegen dieser Kopf-Sache. Man muss dann erst mal jede Woche dahin fahren. Wenn sich nach 3 Monaten nichts tut, erfahren die Ärzte und der Patient, was für ein Medikament man bekommen hat. Ist es die Wasserspritze, dann bekommt man sofort Cosentyx. Also kommt man in die Cosentyx-Gruppe, dann bekommt man so oder so Cosentyx. Ich hatte das Glück dort teilnehmen zu dürfen. Meine Pso war sehr schrecklich, was mich sehr belastete. Kurz vor der Studie habe ich MTX ausprobiert, kam aber mit den Nebenwirkungen (ständige Kopfschmerzen und Übelkeit) nicht zurecht. Das Medikament hat die "Schuppung" gelindert. Nach 2 Tabletten, brach ich es ab und meine Hautärztin hat sich viel Mühe gegeben und hat es geschafft dort in Münster anzurufen. Ich wurde angenommen. Beim ersten Termin wurde meine Haut untersucht, mir wurden viele Fragen gestellt, musste Blut abnehmen usw. Die Studienärzte sind dort sehr angenehm. 10 Tage später kam ich wieder (13.12.16). Dort wurde ich wieder untersucht und dann kam die Zuordnung. Zum Glück bin ich in der Cosentyx-Gruppe. Nun hatte ich am Dienstag meine erste Spritze. Überraschender Weise taten beide Spritzen, die ich in den Bauch bekommen habe, sehr weh. Die Flüssigkeit brannte sehr. Vielleicht hat die Ärztin einen Fehler gemacht oder so. Ich weiß es nicht. Nächsten Dienstag (20.12.16) muss ich wieder kommen. Ehrlich gesagt fühlt es sich schrecklich an nicht zu wissen, was man gespritzt bekommen hat, aber ich bin einfach nur glücklich, dass ich irgendwie Cosentyx bekommen werde/ habe. Bis jetzt habe ich keine Nebenwirkungen feststellen können. Die Rötung geht ein bisschen weg, jedoch weiß ich nicht ob das vielleicht auch noch MTX ist (ich habe die letzte MTX Tablette am 22.11.16 eingenommen), da dies auch die Rötung weg machte. Nun ja auf jeden Fall warte ich jetzt auf die nächste Spritze, um zu gucken, ob sich was ändert. Ich werde hier mal reinschreiben falls ich etwas ändert. Mit freundlichen Grüßen Queen.
- 1 Kommentar
-
- 2
-
-
- Cosentyx Erfahrungen
- Psoriasis bei Jugendlichen
-
(und 1 mehr)
Markiert mit:
-
Hallo ihr Lieben Mitleidenden
-
Hallo zusammen:) Nehme seit November 2015 cosentyx. Bin zu 100 Prozent beschwerdefrei was wirklich toll ist kann nach vier Jahren Qual wieder Shirts und Kleider tragen und schwimmen gehen, man muss sagen es ist wirklich ein neues Lebensgefühl bin viel besser drauf gehe gern raus kleide mich viel lieber. jetzt merkt man erst was einem alles gefehlt hat und wie sehr man gelitten hat, hatte Pso am ganzen Körper an den Nägel sogar in den Ohren ganz schlimm und das über vier Jahre. Jetzt wollt ich mal eure Nebenwirkungen wissen bzw ob ihr was macht euer Immunsystem zu stärken ich habe fast alle zwei Wochen blasenentzündung und jetzt merke ich Herpes an meiner Lippe. Ich will mich nicht ständig mit Antibiotika voll stopfen will es so in griff kriegen. Könnt ihr mir da vielleicht ein paar Tipps geben? Liebe Grüße Jasmin
- 87 Antworten
-
- Cosentyx Erfahrungen
- Cosentyx Erfahrungen
- (und 2 mehr)
-
Hallo, ich habe nun die 2. Woche Cosentyx gespritzt. Da ich keine großen Plaques habe, ist das bei der PSA wohl üblich nur mit jeweils 1 Spritze zu beginnen, anstatt mit 2 auf einmal. Nach der ersten Spritze ist eine leichte Besserung eingetreten, aber so wirklich tut sich da nix. Ihr schreibt Alle bei der Haut hilft das gleich. In den anderen Threads wurde noch nichts über die Wirkung bei der PSA beschrieben. Vielleicht kann mir da jemand etwas berichten. Spritzt noch jemand 1 stat 2 auf einmal?? Bin etwas frustriert ? VG Maisi
-
Hallo, ich nehme seit zwei Wochen cosentyx und hab jetzt Halsschmerzen was ja eine Nebenwirkung davon ist bzw Hals rachen Infektion. Meine Frage ist jetzt muss ich deswegen sofort zum Arzt rennen oder kann ich einfach zur Apotheke und mir was holen?und ist es ansteckend weil hab ein 6 Wochen alten Sohn will ihn nicht anstecken:/ hoff ihr könnt mir meine Fragen beantworten:)
-
Hallo wollte mal nachfragen ob jemand Erfahrung hat während Cosentyx ins Solarium oder eiin Strandurlaub gemacht hat. Mfg
-
Hallo hat jemand schon mal den 4 wöchigen Spriten abstand verlängert, weil das Hautbild sehr gut ist? Mein Doc meinte, ich könnte mal versuchen, evtl. längeres Intervall mit den Spriten oder auf eine Spritze alle 4 Wochen zu gehen.
-
Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte, Psoriasis arthritis und dem ganzen Rest