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Diagnose PSA . Ein NEUER stellt sich vor.


Ostsee-HL

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Geschrieben

Hallo und liebe Grüße aus Lübeck.

 

Ich bin Stefan, 50 Jahre jung und habe vor einer Woche die Diagnose PSA bekommen.

Mein Hausarzt hatte zwar schon vor 3 Wochen die Vermutung, die nun letzte Woche von einem Rheumatologen bestätigt wurde.

 

Bis vor 6 Wochen, hatte ich keine Beschwerden ! Und dann ging es ganz plötzlich los: Finger angeschwollen, Schmerzen in den Fingergelenken.

Also: auf zum Hausarzt.

 

Der war anfangs etwas ratlos (weil das Blutbild keinerlei Ergebnisse zeigte), so dass ich zu einem Rheumatologen geschickt wurde um eine 2.Meinung einzuholen.

Ich war bis vor 6 Wochen absolut Beschwerdefrei. Wobei ich auch jemand bin, den kleine "Weh-Weh-chen" gerne mal ignoriert.

 

KRANK ist für mich in den letzten Jahren nie einThema gewesen. Alle Viren haben immer einen großen Bogen um mich gemacht.

Jetzt weiss ich warum: Auch Viren sind nicht blöd. Hat sich unter den kleinen "Biestern" wohl rumgesprochen: "geht da nicht hin, der hat PSA - das ist nicht gesund".

 

Die Anzeichen für PSA waren aber schon lange da: GANZ leichte Schuppenflechte (die ich schon seit 30 Jahren hab) und seit einem Jahr Veränderung an den Fingernägeln. Aber der Arzt sagte damals: "das ist Nagelpilz, hol dir einen Nagellack als Medikament und dann geht das weg" ....

Ich hätte auch den roten Nagellack meiner Frau nehmen können ... der hätte sicher genauso wenig geholfen :-)

 

Naja ... nun die Diagnose PSA und der "Spass" beginnt.

 

Ich hab jetzt das volle "Paket" an weiteren Arzt-Terminen auf dem Zettel.

Der Hausarzt muss nun erstmal mein Imunsystem stabilisieren, weil das verschriebene Medikament MTX (als Pen) das wohl wieder schwächen könnte.

Und bevor es mit MTX losgeht, muss der Rest erstmal "gerade gerückt" werden.

 

Dazu nun noch ein Termin beim Hautarzt, der die Behandlung mit begleiten soll.

Da ich immer leicht verschwommen sehe, auch noch zum Augenarzt, weil vermutet wird dass das Rheuma evtl. den Sehnerv geschädigt hat.

Dann zum Physio um schon mal einen Plan auszuarbeiten, was man machen kann um in Bewegung zu bleiben.

 

Hätte nie gedacht, dass alles so schlimm wird.

Wie gesagt: vor 6 Wochen war nix da was mich beeinträchtigt hat.

Nun wird es fast jeden Tag etwas schlimmer, auch von den Schmerzen.

 

Mein Hausarzt hat mich auch gleich "auf Schlag" für 5 Wochen krank geschrieben. DAS hätte mir zu denken geben sollen, denn der "sitzt" normaler Weise auf seinem Block mit den gelben Zetteln.

 

Ich war auch in den letzten Jahren NIE krank geschrieben. Und nun gleich sowas.

 

Ich arbeite im Verkauf und stehe den ganzen Tag, muss ständig das Kleingedruckte in Preislisten und Katalogen lesen und immer hochkonzentriert Kunden beraten.

Nicht ganz so einfach wenn man verschwommen sieht und sich vor Schmerzen irgendwann nicht mehr konzentrieren kann.

 

Auch die ständige Belastung der Finger, beim Schreiben am PC, und beim Ausfüllen von Zetteln macht das arbeiten derzeit fast unmöglich.

 

Nun hab ich gelesen, dass das MTX erst nach WOCHEN vielleicht etwas hilft.

Werde also wohl noch länger krank geschrieben bleiben, bis wieder alles einigermaßen im Lot ist.

 

Meine Sorge: Ich bin erst seit einem Jahr in der jetzigen Firma beschäftigt. Mein Chef hat mich zwar lieb und auch Verständniss für meine Krankheit. Aber wenn ich nun wochenlang ausfalle ... vielleicht denkt er dann anders. Zumal meine Arbeitskraft auch im team gebraucht wird. Wir sind in unserer Filiale nur eine kleine Truppe und die Kollegen/innen müssen im Moment meine Arbeit mitmachen. DAS finden die auch nicht lustig.

 

Da kam vor ein paar Tagen schon die Aussage: "am Besten du bleibst gleich ganz weg, dann können wir einen neuen einstellen. Sonst müssen wir ja damit rechnen, dass wir ständig deine Arbeit mitmachen müssen oder müssen die Befürchtung haben, dass du plötzlich immer wieder ausfällst".

 

Eine tolle Aussage von Kollegen !!!!!!!

 

Ich werde nun versuchen einen Schwerbhinderten-Ausweis zu bekommen, damit Chef mich nicht kündigen kann.

Oder sehe da etwas falsch ? Habt Ihr damit Erfahrung ?

 

Ich hoffe natürlich, dass ich schnell wieder arbeiten gehen kann.

Zur Zeit ist es so, dass die Beschwerden fast täglich mehr werden und immer mehr Gelenke betreffen.

Das geht doch niemals schnell wieder weg .... oder ?

 

Soweit erstmal meine Vorstellung in diesem Forum. Ich würde mich freuen Kontakt zu Gleichgesinnten zu finden.

Vielleicht auch in meiner Region, mit denen man sich auch mal persönlich oder telefonisch austauschen kann.

 

Wenn Ihr bis hier mitgelesen habt ... VIELEN DANK :-)

 

Liebe Grüße aus Lübeck

Stefan

 

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Der Hausarzt muss nun erstmal mein Imunsystem stabilisieren, weil das verschriebene Medikament MTX (als Pen) das wohl wieder schwächen könnte.

Und bevor es mit MTX losgeht, muss der Rest erstmal "gerade gerückt" werden.

Wie soll das denn funktionieren? Weißt du da schon näheres? Ist nämlich das erste Mal, dass ich davon lese, das Immunsystem muss erst mal “geradegerückt” werden, bevor es dann mit MTX unterdrückt wird.
Geschrieben

Hi Majaline,

damit ist zum Beispiel eine Grippeimpfung gemeint. Der HA soll mal schauen ob und was notwendig ist.

Das MTX soll ja in einigen Fällen das Immunsystem schwächen. So soll verhindert werden, dass wenn der Körper jahrelang es nie

mit Viren oder Infektionen zu tun hatte, ihn nun etwas "aus der Bahn wirft".

So war der Vorschlag vom Rheuma-Doc. Mal schauen was der HA daraus macht.

Desweiteren soll es ja auch die Entzündungen im Mund geben, so dass ich schon vorher mal zum Zahnarzt gehe und das bespreche und evtl.

ein Mittel zur Behandlung bekomme. Denn wenn es erst zu spät ist, versuche mal "eben schnell" einen Termin da zu bekommen :-)

 

Der Rheuma-Doc hat mir das alles empfohlen und da ich ja eh krank geschrieben bin, hab ich ja Zeit die Ärzte zu besuchen.

 

Ich bin morgen beim HA und werde dann mal berichten was aus dem Gespräch geworden ist.

Geschrieben

Hallo Stefan

 

erst mal Herzlich Wilkommen hier im Forum und ich komme auch aus Schleswig-Holstein Kreis RD-ECK.

Dich hats ja gleich ordentlich erwischt.Bin gerade aus einer 4 Wöchigen Reha aus Bad Bentheim zurück habe  PSO + PSA.

 

MTX habe ich 1 1/2 Jahre genommen und habe auch noch nie davon gehört das man vorher das Immunsystem stabiliesieren soll.

Bei mir hat es relativ schnell angeschlagen mußte es jedoch absetzen wegen zu vieler Nebenwirkungen. Spritze jetzt Humira das für

die Haut super wirkt aber nicht so wirklich für die PSA. In der Reha haben sie mir zusätzlich wieder MTX angeboten das ich aber dankend abgelehnt habe.

Zum Glück ist es bei mir nicht ganz so schlimm so das ich auf Schmerztabletten zurück greifen kann.

 

Wenn Du noch fragen haben solltest kannst micch gerne anschreiben

LG Birthe

 

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Hallo Stefan,

Hallo Birthe,

 

 

Stefan das hört sich aber ganz schön chaotisch an.....sooo schnell die Erkrankung. Oha.....na dann alles Gute für die weitere Behandlung, ich kann da noch nicht allzu viel zu beitragen.....

 

Birthe: Du spitzt also auch nur noch Humira? Ich auch seit ca. 6 Wochen (gestern meine 3. Spitze), nachdem ich auf Enbrel allergisch reagiert habe. 

Ich habe PSA hauptsächlich an den Fingern (Nägel und Kuppen) und an den Gelenken, besonders schlimm für mich sind die Füße (Fersen), morgens kann ich kaum laufen, erst nach einiger Zeit gehts dann....und auch wenn ich längere Zeit gesessen/gelegen habe. Und die Wirbelsäule ist beteiligt. 

 

Kannst du was zu den Nebenwirkungen sagen? Kann es sein, dass Humira Schweißausbrüche verursacht? Oder sind es doch die Wechseljahre? ;)

 

Ich nehme ansonsten nur noch bei Bedarf Schmerzmittel (Diclo) und bis vor kurzem Arava (Leflunomid), das sollte ich aber dann absetzen, die Rheumatologin meinte Humira würde reichen. Eine Reha in Bad Bentheim hat sie auch schon mal erwähnt.....mal schauen, sollte ich evtl. mal in Angriff nehmen.

Geschrieben

Hallo Stefan,

 

du musst jetzt unbedingt darauf achten, dass du regelmäßig den Augendruck überprüfen läßt. Kortison läßt diesen steigen. Metex geht auch auf die Augen.

 

Liebe Grüße Anne

Geschrieben

Hallo Stefan,

 

deine Geschichte klingt ähnlich wie meine. Ist aber bei mir nicht ganz so dramatisch. Krank geschrieben war ich wegen der PsA insgesamt seit Diagnosestellung vor zwei Jahren insg. 2 Wochen. Werde momentan mit Cortison (ausschleichend) und MTX 20 mg behandelt. Bei Bedarf gibts Arcoxia 90 als Schmerzmittel. Bei mir sind mehr Sehnen, Muskeln und Bänder betroffen, weniger die Gelenke (da betrifft es Hände und Füße). Dezente Veränderungen gibt es in den Daumengelenken, ansonsten erfolgt erst im Frühjahr diesen Jahres die nächste Röntgenkontrolle von Händen und Füßen. Wurden bei dir denn schon radiologische Untersuchungen gemacht (z.B. MRT, einfache Rö-Aufnahmen)? Und sind es bei dir "nur" die Hände? Das ist echt ätzend....vor allen Dingen, wenn man viel am PC arbeitet (muss ich auch). Allerdings heißt Gelenkschmerz nicht per se Zerstörung. ;)

 

Hatte vor dem Beginn mit MTX ebenfalls meinen Impfstatus auf den neuesten Stand bringen lassen. Vertrage MTX sehr gut und auch vom Cortison hab ich (noch) nichts zugenommen, wobei ich das schon 1 Jahr nehme. Leider merke ich die Reduzierung, allerdings habe ich auch das Gefühl, dass das MTX (hatte ne Dosiserhöhung) jetzt ganz gut greift. Muss ich beobachten. Hab angenehmerweise seit längerer Zeit kein Schmerzmittel mehr gebraucht.

 

Man muss Geduld haben und versuchen, trotz allem positiv zu denken. Sagt sich so einfach, aber ich hab die Erfahrung gemacht, dass es mir besser geht, wenn ich mich möglichst viel ablenken kann. Und nicht den Dingen nachtrauere, die nicht mehr so funktionieren. Mein Mann und ich haben 4 Pferde und wir versorgen die selbst. Mir fehlt aber seit Diagnosestellung öfter mal die Energie zum Reiten. Dieses kaltnasse Wetter tut sein übriges dazu. Also beschäftige ich die Herrschaften vom Boden aus.....macht mir genauso viel Spaß.

 

Wobei die Situation in deinem Job natürlich schon echt existentiell und mit meinem o.angeführtem Beispiel nicht vergleichbar ist. Aber gegen Krankheit ist ja nun niemand gefeit. Vielleicht kannst du das Gespräch mit deinen Kollegen suchen....ist aber auch nicht so einfach, ich weiß.

 

Mit Antrag auf Schwerbeschädigung kenne ich mich leider nicht aus, da gibts hier bestimmt welche, die haben da wesentlich mehr Ahnung als ich.

 

Wünsch dir gute Besserung und drück die Daumen, dass die Therapie ganz schnell greift und du recht schnell wieder in der Lage bist zu arbeiten. :daumenhoch:

Geschrieben

@Tenorsaxofon

 

Im Ernst....MTX geht auf die Augen? Kann also meine ständige Sehverschlechterung darauf zurückzuführen sein. Bin mittlerweile schon so nachtblind, dass ich unbekannte Strecken autofahrenderweise im Dunkeln absolut vermeide. Ich dachte....das liegt am Alter (bin auch schon 50). Sollte ich mir doch in Kürze einen Augenarzttermin machen.

Geschrieben

Hallo Wichtel,

 

mein Rheumadoc ist auch verunsichert. Ist allerdings so. Meine PSA hat allerdings mit einer Autoimunerkrankung des linken Auges angefangen. Inzwischen hat sich die Sehkraft vom li Auge sehr stark verschlechtert.

Eine neue Brille bekomme ich jedoch erst, wenn meine Werte stabil sind.

 

Nachtblindheit hat nichts mit MTX zu tun. Das liegt am Alter genau wie die Altersichtigkeit.

Ein Kontrolle beim Augenarzt kann nie schaden. Augendruckmessungen sind normal IGEL Leistungen. Daher vielleicht erst mit deinem Doc reden.

 

Liebe Grüße Anne

Geschrieben

Bevor jetzt jeder einen Schreck bekommt, der MTX in irgendeiner Form nimmt... was Augen angeht, steht im Beipackzettel (vom Metex Pen zumindest):

  • Augen: Schwerwiegende Sehstörungen (selten); Konjunktivitis (sehr selten)
  • Gefäße: Retina-Venenthrombose (selten)
  • Sonstiges: Retinopathie (sehr selten)

Metex geht also nicht grundsätzlich und immer auf die Augen.

  • + 1
Geschrieben

@Claudia

 

Ist bei Lantarel nicht anders. Zumindest war es bei mir so. Aber wie gesagt: Bei mir liegt eine Autoimunerkrankung des linken Auges vor.

 

Liebe Grüße Anne

Geschrieben

Nachdem ich heute auf der KK zu tun hatte, habe ich mir dort schon einmal eine Liste mit Internistischen Rheumaärzten ausdrucken lassen. Die ich gefunden hatte waren viel zu weit weg.

 

Wenn beim nächsten Termin nichts passiert, werde ich mir eine Zweitmeinung einholen. So kann es jedenfalls nicht weiter gehen.

Auch wenn ich nur noch die halbe Dosis nehme - mir steigen meine Leberwerte und der Magen rebelliert.

Bei meiner anderen Krankheit bin ich durch MTX von 2/3 auf 3/4 gerutscht. 4 ist Endstufe.

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