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PsA Neuling (fast) ohne Hautbeteiligung


EbraFeWu

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Hallo an alle hier!

Ich hatte zwar vor vielen Jahren mal eine Stanzung eines Pünktchens und das wurde auch als Psoriasis guttata klassifiziert. Aber das war es dann auch schon. Sehr selten habe ich mal was bei der Haut. Meine Gelenksschmerzen wurden immer abgetan, weil keine Rheumafaktoren im Blut und auch keine all zu hohen Entzündungswerte. Das Ganze hat sich mehr oder weniger über 40 Jahre hingezogen, in denen mir mehr oder weniger mitgeteilt wurde, dass ich es mir einbilde. Ich wusste zwar, das was nicht stimmt, aber da es mal da war und dann wieder weg war, wusste ich auch nicht so recht was ich selbst davon halten soll. Allerdings hat meine Frau Lupus und sie war immer diejenige, die mir gesagt hat, dass sie das alles kennt und irgendwann wird es bei mir eine Diagnose geben. 

Ja und so war es dann auch. Im letzten Winter hatte ich wirklich so einen starken Schub, dass meine Blutsenkung und meine Entzündungswerte über Monate immer erhöht waren. Aufgefallen ist es aber nur, weil ich alle drei Monate zur Überprüfung meiner Blutwerte musste, da ich auf ein GLP-1 Medikament eingestellt wurde und in der Zeit die Hausärztin gewechselt habe. Die hat dann mal alle meine Vorerkrankungen abgefragt, weil ihr diese beiden erhöhten Werte nicht gefallen haben und als wir dann bei meiner Stanzung und dem Ergebnis angekommen sind, hat sie Alarm geschlagen und mich an eine Rheumaambulanz überwiesen.

Das Alles ging dann eigentlich sehr schnell. Von ihrem Verdacht bis zur Diagnose waren es nicht einmal vier Wochen. In der Ambulanz wurden dann noch Gelenksröntgen angeordnet, die direkt bei dem Besuch dort gemacht wurden und eine Stunde später hat mir der Arzt dann gesagt, was ich habe und das PsA halt die Krankheit der 1.000 Gesichter ist. Weggegangen bin ich von dort schon mit einer Verordnung für MTX und gaaaaanz viel Informationsmaterial. 

Das war vor vier Monaten. Das MTX (20mg) hat gut angeschlagen. Entzündungswerte und Blutsenkung sind wieder im Normalbereich. Leber und Niere stecken das MTX auch gut weg. Mehr oder weniger habe ich jetzt die gleichen Medikamente bekommen, die ich schon von von meiner Frau gekannt habe. sie hat sogar von meiner Diagnose profitiert, weil ich das MTX als Spritze bekommen habe und sie es als Tablette hatte, von denen ihr immer übel war. Sie hat dann auch um die Spritze gefragt und auch bekommen. Alles in allem war die Diagnose ein Segen für uns beide. Weil endlich ist dieses "psychosomatisch" vom Tisch gewesen und nachdem es mir wirklich gut geht seit Jahrzehnten, ist es ein echter Gewinn an Lebensqualität. 

Natürlich gibt es Ups and Downs, aber generell geht es mir jetzt besser. Meistens komme ich jetzt ohne Schmerzmittel aus. Meine linke Schulter und mein linkes Knie sind zwar leider im A...., aber ist halt so. Bewegung und Radfahren ist daher nur in der Ebene möglich und Wassergymnastik geht auch gut. Die Finger und Zehen sind bei mir immer ein Anzeiger für Stress, weil da kann es schon mal vorkommen, dass die anschwellen und weh tun. Aber wir haben den großen Vorteil neben einer Therme zu wohnen und das Heilwasser tut sehr viel für mich und ich mache dort auch regelmäßig meine Wassergymnastik. Da ich wegen der Haut nicht wirklich aufpassen muss, ist auch das Chlor im Wasser kein Problem und danach verwende ich eine sehr reichhaltige Pflege für die Haut. Kälte halte ich gar nicht aus, auch nicht wenn aktuell etwas entzündet ist. Meistens kühle ich das Gelenk mit dem Kaltwasserschlauch mehrmals ab, während ich in der Dampfsauna sitze, aber Eis oder so drauf halte ich nicht aus. Mein Rheumatologe meinte, dass ich das machen soll, was für mich angenehm ist. Von der Therme war er nicht so angetan, wegen MTX und Immunsupression, aber er meinte, wenn es mich freut, soll ich es machen. Mit ihm kann ich sehr gut zusammen an der Sache arbeiten, weil ich bei Problemen immer innerhalb von einer Woche einen Termin bekomme. Und Probleme gab es in den ersten drei Monaten mit dem MTX und meinen anderen Medikamenten aber auch mit dem Knie (musste dann sogar punktiert werden und 30ml Flüssigkeit sind rausgekommen) genug.

Im Großen und Ganzen ist er zufrieden und ich auch. Ich schreib ein Tagebuch und mache einmal wöchentlich meine DAPSA-Score und bei Schmerzen halt auch mal zwischen rein. Damit kann er bei den Kontrollen gut arbeiten und ich sehe auch wo es Handlungsbedarf gibt. Vor allem bei Stressbereitern. Ich achte immer darauf, dass ich Fieberblasen vermeide oder frühzeitig abfange. Ernährung ist auch schon auf antientzündlich umgestellt und ich glaub das wäre auch davor schon kein Fehler für meine Frau gewesen, aber hat nie jemand was gesagt.

Durch das MTX ist meine dauerentzündete Speicheldrüse wieder angesprungen. Die Tränendrüsen sind aber nicht davon zu überzeugen auch Öle zu produzieren. Sie produzieren zwar viel Flüssigkeit, aber die bleibt nicht am Augapfel. Daher tränen meine Augen sehr oft, sind aber immer trocken. Da auch der Augenarzt mit der Diagnose meine Augen jetzt anders betrachtet, habe ich Augentropfen bekommen, die pflegend sind und siehe da, ich sehe jetzt auch wieder besser und bin nicht mehr so lichtempfindlich. In den nächsten Monaten stehen noch viele Dinge an, wo man schauen muss, ob sie von der PsA sind. Aber ich bin guter Dinge, dass sich für Alles eine Lösung finden wird. 

Lieber Grüße aus Graz

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