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Beiträge zum Thema 'Begleiterkrankungen'.
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20 Prozent der Menschen mit Schuppenflechte sind auf Betablocker gegen Herzprobleme eingestellt. Diese Beobachtung hat Professor Ulrich Mrowietz von der Uniklinik in Kiel gemacht. Dabei gelten gerade die Betablocker als einer der Auslöser oder Verschlimmerer einer Psoriasis. Weil Haus- und Hautarzt oft nichts voneinander wissen und ein Patient nicht auf einen Zusammenhang kommt, bleibt der Betablocker im Einsatz. Alternativen gibt es. Eine davon ist der Wirkstoff Ivabradin. Er ist seit Anfang 2006 zugelassen für die Behandlung einer stabilen Angina pectoris. Derzeit gibt es ein einziges Medikament mit diesem Wirkstoff - Procoralan. Nur mit großer Vorsicht angewendet werden darf das Medikament bei Patienten mit Vorhofflimmern oder anderen Herzrhythmusstörungen sowie mit einer Tachyarrhythmie (Vorhof-Rhythmusstörungen. Wer eine Alternative zu Betablockern sucht, muss ohnehin zu seinem Arzt, denn alle diese Medikamente sind rezeptpflichtig. cl Quellen: journalMED, 03.12.2006 Ärzte Zeitung, 08.11.2006 Weiterlesen: Neue Alternative, die Herzfrequenz zu senken" (Ärzte Zeitung, 27.04.2007)
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Schwere Schuppenflechte geht mit erhöhter Sterblichkeit einher
Claudia Liebram erstellte ein Artikel in Forschung
Eine schwere Schuppenflechte scheint ein erhöhtes Sterbe-Risiko mit sich zu bringen - verglichen mit Menschen ohne diese Hautkrankheit. Das schreiben Autoren im "Archives of Dermatology". Analysiert wurden die Daten von britischen Patienten, die zwischen 1987 und 2002 einen Allgemeinarzt aufgesucht hatten. 133.568 Patienten hatten eine milde Form der Schuppenflechte – was soviel heißt wie: Die Diagnose war bekannt, die Patienten waren jedoch nie deswegen behandelt worden. 3.951 Patienten hatten eine schwere Schuppenflechte und erhielten Medikamente oder andere Therapien. Ihre Daten wurden jeweils verglichen mit fünfmal so vielen Menschen, die keine Psoriasis hatten und etwa um die selbe Zeit in der gleichen Arztpraxis behandelt wurden. Während des analysierten Zeitraums hatten die Menschen mit einer schweren Schuppenflechte ein um 50 Prozent erhöhtes Risiko zu sterben. In Zahlen ausgedrückt: 21,3 von 1.000 Menschen mit Schuppenflechte starben, während es bei den Nicht-Kranken 12 von 1.000 Menschenw aren. Die Patienten mit einer milden Schuppenflechte zeigten keinerlei Sterbe-Auffälligkeiten. Männer mit schwerer Schuppenflechte sterben der Studie nach 3,5 Jahre früher als jene ohne Psoriasis. Frauen mit Schuppenflechte gehen sogar 4,4 Jahre früher von uns. Joel M. Gelfand und seine Kollegen von der Universität of Pennsylvania School of Medicine in Philadelphia sagen: "Es sind weitere Studien nötig, um den Grund für die erhöhte Sterblichkeit bei Menschen mit schwerer Shuppenflechte zu ermitteln." Außerdem müsse herausgefunden werden, ob das Sterberisiko mit verschiedenen innerlichen Therapien zusammenhängt. Keine Panik! BBitte brich jetzt nicht in Panik aus. "Schwere Schuppenflechte" meint wirklich eine objektiv schwere Schuppenflechte. Außerdem sagen die Forscher selbst, dass sie nach dem Grund für die Sterblichkeit dringend weiterforschen müssen. cl Quelle: Archives of Dermatology, Heft 12/2007 Hinweis: Diese Studie wurde von der Firma Centocor und aus dem National-Institut für Arthritis, Muskel- und Hauterkrankungen bezuschusst. Die Firma Centocor hat Medikamente gegen Psoriasis in der Entwicklung. -
Bei Patienten mit Psoriasis besteht ein erhöhtes Risiko, dass Herz und Gefäße erkranken. Außerdem ist das Risiko eines metabolischen Syndroms deutlich erhöht. Dies ergab eine retrospektive Auswertung von mehr als 131.000 Patientendaten aus Großbritannien. Damit wurde für die Wissenschaftler erneut bestätigt, dass Psoriasis eine sehr ernst zu nehmende, behandlungsbedürftige Erkrankung ist, die mit hohem Leidensdruck und großer Einschränkung der Lebensqualität verbunden ist. Das Metabolische Syndrom ist eine ganze Sammlung von Stoffwechsel-Störungen. Die Triglyzeride und der Blutdruck sind erhöht. Der Patient ist übergewichtig. Zusätzlich funktioniert der Zuckerstoffwechsel nicht mehr einwandfrei. Die Forscher um Andrea L. Neimann von der University of Pennsylvania School of Medicine haben die "General Practice Research Database" (GPRD) - die weltweit größte Datenbank mit anonymisierten Langzeitdaten von Hausärzten - betrachtet. Das Ergebnis belegt die Hypothese, dass die wichtigsten Herz-Kreislauf-Risikofaktoren gehäuft bei Patienten mit Psoriasis auftreten(1). Darunter sind Patienten mit schwerer Schuppenflechte häufiger betroffen als solche mit leichter. So litten 7,1 Prozent der Patienten mit schwerer Psoriasis an Diabetes. In der Kontrollgruppe waren es 3,3 Prozent. Weitere Daten entnehmen Sie der Grafik: "Diese Ergebnisse zeigen ein weiteres Mal, dass Psoriasis eine ernst zu nehmende, schwerwiegende Erkrankung mit einer Reihe assoziierter Komorbiditäten ist," so Dr. Sigbert Jahn, Medizinischer Direktor bei der Pharmafirma Serono. "Der Leidensdruck ist nicht zu unterschätzen. Eine konsequente Behandlung gerade der mittelschweren und schweren Formen der Schuppenflechte kann den Patienten ein immenses Plus an Lebensqualität zurückgeben." Die retrospektive Auswertung von Neimann et. al. betrachtete die Diagnose- und Behandlungscodes der GPRD. In die Kategorie "schwere Psoriasis" fielen Patienten, die neben dem Code für Psoriasis auch den für eine innerliche Behandlung erhielten. Patienten mit der Diagnose Psoriasis, aber ohne innerliche Behandlung, wurden mit "leichter Psoriasis" klassifiziert. Außerdem wurden Codes für Diabetes, Hypertonie, Hyperlipidämie, Übergewicht und Rauchen erfasst. Andersherum übrigens geht es auch: Sieben Prozent der Menschen mit Morbus Bechterew erkranken zusätzlich an Schuppenflechte. Patienten mit Morbus Crohn haben siebenmal mehr als andere außerdem eine Schuppenflechte.Quellen: idw, 20.02.2007 medical tribune, Ausgabe 05/2007 Journal der eruopäischen Akademie für Dermatologie und Venerologie (J Eur Acad Dermatol), 20/2006
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"Schuppenflechte heißt auch schlau: Psoriasis": Dr. Weigl erklärt die Grundlagen
Redaktion erstellte ein Artikel in Magazin
Wer mal so ganz grundlegend wissen will, was Schuppenflechte ist oder das anderen zeigen will, kann 17 Minuten seines Lebens investieren und dieses Video ansehen. Es lohnt sich! Dr. Tobias Weigl ist einer der seriösen Influencer in den Weiten der sozialen Medien. Das heißt: Er erklärt zum Beispiel bei YouTube alles Mögliche aus der Medizin. In diesem Video erzählt er: Was ist eine Psoriasis (Schuppenflechte)? Ist man selbst schuld, wenn man das hat? Anzeichen und Symptome Was hilft gegen Schuppenflechte? Was hilft nicht? Okay, Dr. Weigl wirbt zwischendrin auch für seine Ratgeber zu Nahrungsergänzungsmitteln (Überraschung: auch zu Vitamin D). Aber er nimmt auch Aloe-vera-Cremes und Omega-3-Fettsäuren ihren Zauber. Und, positiv: Er erwähnt auch die mögliche psychische Komponente. Nun kann bislang auf YouTube jeder jeden Quatsch erzählen und Wundermittel anpreisen – zumindest, bis sich jemand die. Mühe macht und den gröbsten Unsinn meldet. Seit Anfang März aber gibt es von YouTube für handverlesene Ärzte und Anbieter im Gesundheitsbereich ein Zertifikat. Wenn ein Arzt dieses Zertifikat hat, klebt unter dem Video jetzt ein Hinweis: Jetzt aber das Video: Wie findet Ihr das Video?-
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Online-Seminar: Psoriasis und Komorbidität
Redaktion erstellte eine Veranstaltung in Veranstaltungen
Psoriasis und Komorbidität – Begleiterkrankungen erkennen und behandeln Ein Online-Seminar vom Deutschen Psoriasis-Bund e.V. mit Professor Ulrich Mrowietz, Kiel Für das Online-Seminare muss man sich anmelden. Die Anmeldung geht an bockelmann@psoriasis-bund.de. Mitglieder vom Deutschen Psoriasis-Bund e.V. bezahlen nichts, alle anderen pro Termin 10 Euro. -
Mindestens jeder zweite Diabetes-Patient hat auch irgendwann einmal eine Hauterkrankung. Und andersherum: Manchmal ist ein Hautproblem überhaupt erst der Hinweis auf einen Diabetes. „Diabetes und Haut stehen in enger Wechselbeziehung“, erklärt Professor Monika Kellerer. Sie ist die Präsidentin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). „Zwischen 30 und 70 Prozent aller Diabetes-Patienten weisen dermatologische Symptome und Erkrankungen auf.“ Als wäre die Zahl noch nicht erschreckend genug, gibt es laut Experten auch noch mehr als 50 verschiedene Hautkrankheiten, die zusammen mit der Stoffwechselerkrankung auftreten können. Warum sich die Erkrankungen gegenseitig beeinflussen, ist nicht klar. „Vermutlich begünstigen Entzündungsprozesse, Ablagerungen von zuckerhaltigen Substanzen in der Haut und die geschwächte Immunabwehr Pilz- und bakterielle Infektionen“, sagt Professor Claudia Pföhler von der Hautklinik am Universitätsklinikum des Saarlandes. Verräterische Flecken am Schienbein Zu den häufigsten Hauterscheinungen bei Diabetikern gehören bräunliche, rundliche Flecken, die meist über dem vorderen Schienbein sitzen und wie Narben aussehen. Mediziner sagen zu diesen Pigmentveränderungen auch diabetische Dermopathie. Bis zu 70 Prozent aller Patienten haben sie – und viele, ohne vom Diabetes zu wissen. „Sie ist sehr oft das erste Anzeichen eines nicht erkannten Diabetes“, berichtet Claudia Pföhler, die Ärztin aus dem Saarland. Was also tun? Wer solche Flecken an Schienbeinen, Unterarmen oder Füßen bemerkt, sollte beim Hausarzt oder Diabetologen seinen Nüchtern-Blutzucker überprüfen lassen. Und dann? „Die Flecken verschwinden, sobald der Diabetes eingestellt ist“, versichert die Dermatologin. Pilzinfektionen geben Hinweis auf Diabetes Ein anderes Warnzeichen für Diabetes sind stark ausgeprägte, hartnäckige Pilzinfektionen an Füßen, in den Leisten oder der Achselhöhle, unter der Brust, in der Scheide oder im Analbereich. „Chronische Pilzinfektionen und ihr quälender Juckreiz gelten als Marker-Erkrankung für Diabetes mellitus“, sagt Claudia Pföhler. Erreger ist oft der Pilz namens Candida albicans. Auch hier gilt es, unbedingt nüchtern den Blutzucker-Wert messen zu lassen. „Sobald der Blutzuckerwert normalisiert ist, können die Pilzinfektionen oft mit örtlichen Cremes und Zäpfchen erfolgreich behandelt werden“, berichtet die Hautexpertin. Am Fuß können gefährliche Erkrankungen beginnen Vom Nagelpilz zeugen verdickte Nagelplatten, Flecken, Brüchigkeit und Risse. Das mag sich alles mit Socken verbergen lassen, doch die Nagelschäden können für Bakterien ein prima Weg sein, in den Körper des Menschen zu gelangen. Eine mögliche Folge wäre ein diabetisches Fußsyndrom. „Die Sanierung von Nagelpilz bei Diabetes-Patienten ist deshalb keine kosmetische Frage, sondern eine medizinische Notwendigkeit und gehört in die Hände von Fachkräften“, betont Dr. Cornelia Woitek. Sie leitet in Wurzen bei Leipzig eine diabetologische Schwerpunktpraxis. Ärzte können die professionelle Fußpflege beim Podologen auf Rezept verordnen. Kleiner Riss – große Wundrose Bakterien, die über kleine Fußwunden in den Körper eintreten, können aber auch eine schwerwiegende Wundinfektion auslösen – ein sogenanntes Erysipel, ebenfalls bekannt unter dem Namen Wundrose. „Ein Erysipel macht sich an der Haut als flammende Rötung bemerkbar, die sich rasch ausbreitet, bevorzugt an den Unterschenkeln oder im Gesicht“, erklärt Professor Baptist Gallwitz, Mediensprecher der DDG. Anzeichen sind gleichzeitig hohes Fieber und Schüttelfrost – und das ist ein Notfall. „Es droht die Gefahr einer Blutvergiftung", betont der Diabetologe vom Universitätsklinikum Tübingen. „Deshalb sollte man sich sofort ins Krankenhaus begeben“. Denn mitunter handelt es sich bei den Erregern nicht nur um Streptokokken, sondern auch um Staphylokokken, die gegen verschiedene Antibiotika resistent sein können. „Ob Blasen, Druckstellen oder Hühneraugen – Diabetes-Patienten müssen auf jede Hautveränderung am Fuß achten“, fasst Gallwitz zusammen. Ewiger Juckreiz – ein Alarmzeichen für Nierenschäden Viele Diabetes-Patienten leiden unter trockener Haut, was wiederum einen starken Juckreiz auslösen kann. Dazu gehören auch feine Einrisse, eine leichte Schuppung und Rötung. Zunächst werden meist klassische Therapien wie Kortisonsalben oder Antihistaminika ausprobiert. Helfen die nicht, sollten Patient und Arzt hellhörig werden. „Unstillbarer Juckreiz, der auf keine Therapie anspricht, ist bei Diabetes-Patienten ein Hinweis auf eine Nierenfunktionsstörung“, betont Woitek. „Manchmal hilft eine Lichttherapie gegen die Hautprobleme“, ergänzt Pföhler. Auf jeden Fall sollte ein Hautarzt hinzugezogen werden – und für die Nierenschädigung ist der Nephrologe zuständig. Richtige Hautpflege als Vorbeugung „Die tägliche Hautpflege ist essentiell“, so Woitek. Besonders eignen sich dafür feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukte mit den Inhaltsstoffen Glyzerin, Panthenol, Hamamelis, Aloe Vera, Vitamin E und Harnstoff. „In der kalten Jahreszeit sollten Menschen mit Diabetes außerdem nicht zu heiß und zu lange baden und sich gut abzutrocknen, um nasse Hautstellen zu vermeiden“, rät die Diabetologin.
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Bei Schuppenflechte und Psoriasis arthritis aufpassen auf Herz und Hirn
Redaktion erstellte ein Artikel in Magazin
Viele Menschen mit Schuppenflechte tragen ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall in sich. Die miese Botschaft sollten vor allem die ernst nehmen, die zusätzlich zur Hautkrankheit auch eine Psoriasis arthritis haben. Betroffene sollten regelmäßig von einem Arzt ihren Blutdruck und die Blutfette kontrollieren lassen. Das raten die Experten der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh). Sie raten außerdem, auf eine gesunde Lebensführung zu achten. Für ihre Tipps führen sie eine neue internationale Studie ins Feld. „Psoriasis und die Psoriasis arthritis belasten wie alle anderen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen den gesamten Körper", erläutert der Präsident der DGRh, Professor Hanns-Martin Lorenz. Patienten sollten deshalb ihre Medikamente zuverlässig anwenden. Und: Mit einer gesunden Lebensführung ihren Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Der Grund: Die Betroffenen entwickeln auch besonders häufig Krankheiten, die zum metabolischen Syndrom zählen. Das sind Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Diabetes mellitus. "Die Patienten haben mit der Entzündung und weiteren Risiken ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall“, erklärt er. Blutdruck und Blutfette oft erhöht Mit diesen Risiken bei Psoriasis nämlich beschäftigte sich eine Untersuchung des International Psoriasis and Arthritis Research Teams (IPART). Lihi Leder von der Universität Toronto und seine Kollegen haben in Nordamerika und Israel insgesamt 2254 Patienten mit Schuppenflechte untersucht, die meisten davon mit Gelenkbefall. Die Patienten litten im Durchschnittsalter von 52 Jahren seit mehr als 20 Jahren unter einer Psoriasis, davon 14 Jahre mit Gelenkbeschwerden. Die meisten Betroffenen hatten weitere gesundheitliche Probleme: 75 Prozent waren übergewichtig oder fettleibig, davon 54 Prozent mit einer ungünstigen Zunahme des Bauchumfangs. 45 Prozent der Patienten hatten einen Bluthochdruck. 49 Prozent hatten zu hohe Blutfette. 17 Prozent waren aktuelle Raucher 13,3 Prozent hatten einen Typ 2-Diabetes Bei 6,5 Prozent waren die Herzkranzgefäße verengt. Ähnliches Risiko für Patienten in Deutschland „Fast die Hälfte der Patienten hatte im Alter von Anfang 60 ein Risiko von mehr als zehn Prozent, innerhalb der nächsten zehn Jahre einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden“, berichtet der Experte. Nun unterscheiden sich Gesundheit und Verhalten in Nordamerika und Israel von Deutschland dann doch immer noch. Aber: „Diese Risikokonstellation für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall beobachten wir auch bei unseren Patienten in Deutschland“, sagt Professor Lorenz. In der IPART-Studie wusste jeder dritte der Patienten mit Schuppenflechte nicht, dass seine Blutfette zu hoch sind. Bei jedem fünften war der Bluthochdruck nicht bekannt. Und: Von den Patienten mit Bluthochdruck nahmen die meisten ihre Medikamente nicht oder nicht regelmäßig ein. „Behandelnde Ärzte müssen die möglichen Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck oder eine Fettstoffwechselstörung regelmäßig diagnostisch abklären und gegebenenfalls behandeln“, ist das Fazit von Professor Lorenz. Zudem sei es wichtig, die Entzündungen optimal zu behandeln. Betroffene müssten über die Erkrankungen des metabolischen Syndroms aufgeklärt und in der Prävention unterstützt werden. idw/cl-
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Warum bei Schuppenflechte mehr wichtig ist als nur die Haut
Redaktion erstellte ein Artikel in Magazin
Wer Schuppenflechte hat, sollte unabhängig davon auch auf andere Gesundheitsprobleme achten. Das rät die Barmer. Denn: Die Psoriasis hat oft Begleiterkrankungen im Gepäck. Neben der Behandlung der Haut sollte also der allgemeine Gesundheitszustand regelmäßig kontrolliert werden, so die Krankenkasse. „Wer unter einer Schuppenflechte leidet, hat in der Regel mindestens eine weitere Erkrankung wie Adipositas, Diabetes, Bluthochdruck, Gelenkerkrankungen oder Depressionen", sagt Dr. Utta Petzold, Hautärztin bei der Barmer. "Daher ist es wichtig, die entsprechenden Werte regelmäßig zu überprüfen.“ „Die Psoriasis gilt heute als chronisch-entzündliche Erkrankung, bei der die Hautveränderungen nur ein Aspekt sind. Sie beeinflusst das Immunsystem“, so Petzold. Das Risiko eines Patienten mit Schuppenflechte für Typ-2-Diabetes sei im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung etwa doppelt so hoch. Auch Depressionen träten bei Psoriasis-Betroffenen etwa doppelt so häufig auf, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn sogar 3,5-mal so oft. Mehr als doppelt so häufig komme es außerdem zu Komplikationen wie beispielsweise einem Herzinfarkt. „Um den gesundheitlichen Risiken einer Schuppenflechte zu begegnen, ist eine frühzeitige Diagnose von begleitenden Erkrankungen wichtig“, mahnt Petzold. Wer an Hautveränderungen leide, werde vor allem mit hornlösenden und antientzündlichen Cremes, Salben oder medizinischen Ölbädern behandelt. Je nach Ausprägung komme auch eine Lichttherapie zum Einsatz. „Wichtig bei Schuppenflechte ist die regelmäßige Hautbehandlung mit rückfettenden Produkten. Man sollte zudem nur kurz lauwarm duschen und sich danach abtupfen“, rät Petzold. Medikamente in Form von Tabletten oder Spritzen, die die Aktivität des Immunsystems reduzieren, wirkten nicht nur auf der Haut, sondern auch gegen Entzündungen etwa an betroffenen Gelenken. Viele Patienten mit Psoriasis profitierten von Entspannungstechniken wie etwa Yoga und sollten Stress vermeiden. cl -
Was trockene Augen oder Uveitis mit Schuppenflechte zu tun haben
Redaktion erstellte ein Artikel in Magazin
Trockene Augen oder Uveitis – die bringt man nicht unbedingt mit der Schuppenflechte in Zusammenhang. Augenärzte aber horchen da schon auf, wenn ihre Patienten nebenbei von ihrer Psoriasis erzählen. Denn: "Viele wissen nicht, dass sich bei der Psoriasis nicht nur die Haut entzünden kann", erklärt Professor Uwe Pleyer vom Berufsverband der Augenärzte Deutschland. "Besonders bei der Psoriasis arthritis ist oft auch eine Beteiligung der Augen zu beobachten", so Pleyer. Betroffen sein können dabei alle Regionen von der Lid- und Bindehaut bis zum Augeninneren. Worauf sollten Menschen mit Psoriasis also achten, wenn sie an trockenen Augen oder einer Uveitis leiden? Trockenes Auge – Sicca-Syndrom Symptome sind müde Augen und ein Fremdkörpergefühl – als rieben Sandkörner auf der Augenoberfläche "Das trockene Auge sollte nicht unbehandelt bleiben", meint Professor Pleyer. Der Grund: Ein intakter Tränenfilm ist wichtig für den Schutz der Hornhaut des Auges und für ihre Versorgung mit Nährstoffen und zur Abwehr von Infektionserregern. Die Behandlung erfolgt je nach Ausprägung des trockenen Auges mit Tränenersatzmitteln in Form von Augentropfen, Gelen oder Salben. In sehr schweren Fällen mit einer Entzündung der Augenoberfläche können Augentropfen mit dem Wirkstoff Cyclosporin A helfen – den kennt der "fortgeschrittene Psoriatiker" vielleicht schon als innerliches Medikament. Ein trockenes Auge kann auch zusammen mit einer Entzündung des äußeren oder inneren Lidblatts auftreten und zu einer chronisch verlaufenden Blepharitis führen. Da hilft dann eine langfristige Behandlung, unterstützt von konsequenter Hygiene der Lidränder. Uveitis – eine Entzündung im Augeninneren Das Auge ist eines der am besten durchbluteten Organe des Körpers. Daher ist es oft auch von innerlichen Krankheiten betroffen. Bei einer Uveitis ist Gewebe im Augeninneren entzündet. Symptome der Uveitis sind rote Augen, eine schmerzhafte Lichtempfindlichkeit und verschwommenes Sehen. Oft verläuft die Augenentzündung schleichend, dass die Veränderungen den Patienten nicht sofort auffallen. Das Gefährliche: An der Uveitis erblinden in Deutschland sehr viele Menschen, und das schon im erwerbsfähigen Alter. Schuppenflechte-Patienten haben ein drei- bis vier mal höheres Risiko, an einer Uveitis zu erkranken. Für die Behandlung gibt es verschiedene Medikamente. Dazu gehören Augentopfen mit Kortison oder Wirkstoffe, die in das Immunsystem eingreifen. Manchmal wird auch eine Augenoperation nötig. Tipp für Schuppenflechte-Patienten mit Problemen an den Augen "Wenn eine Uveitis zusammen mit einer Psoriasis auftritt, ist bei der Behandlung die Abstimmung mit dem Hautarzt von besonderer Bedeutung", betont Professor Pleyer. "Denn einige Medikamente, die der Hautarzt für die Therapie der Schuppenflechte verordnen kann, weisen eine sehr gute Wirkung auf den Verlauf der Uveitis auf. Sie helfen, Kortison zu vermeiden oder zu reduzieren." Professor Pleyers Empfehlung lautet also: "Bemerkt ein Patient mit Schuppenflechte auch nur leichte Probleme mit den Augen, sollte er nicht zögern, einen Augenarzt aufzusuchen." Grundsätzlich sollte eine Augenrötung, die nicht innerhalb von 48 Stunden wieder von selbst verschwindet, vom Augenarzt untersucht werden. Denn ein rotes Auge kann viele verschiedene Ursachen haben – von einer harmlosen Bindehautentzündung bis hin zu einer bedrohlichen Uveitis.-
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Im September 2015 trafen sich deutsche Rheumatologen in Bremen. Auf ihrem Kongress ging es unter anderem darum, ob innerliche Medikamente wie Methotrexat oder Biologika tatsächlich lebenslang genommen werden müssen und ob Biologika das Krebsrisiko für Kinder erhöhen. Aussagen über die Rheumatoide Arthritis (RA) gelten überwiegend auch für die Psoriasis arthritis (PsA). Professor Jens Gert Kuipers bezeichnet die PsA sogar als „Schuppenflechte-Rheuma“. Bei beiden Gelenkkrankheiten handelt es sich um chronische Entzündungen (Arthritis), gegen die teilweise die selben Wirkstoffe eingesetzt werden. Einige Rheuma-Medikamente sind ebenfalls für die Behandlung der Haut-Psoriasis zugelassen. Insofern betreffen die Erkenntnisse der Rheumatologen auch Psoriasis(-arthritis)-Patienten. Weniger Medikamente, wenn die Psoriasis arthritis stillsteht Im Vorfeld des Kongresses stellten führende Rheumatologen vor, womit sie und ihre Kollegen sich zur Zeit beschäftigen. Eines der Hauptthemen ist die Frage, ob Medikamente abgesetzt werden können und für Patienten eine therapiefreie Zeit möglich ist. Professor Erika Gromnica-Ihle und Professor Kuipers wiesen darauf hin, dass das möglich sei. Bei einem Stillstand ("Remission") der Arthritis könne man bei einem Teil der Patienten die Medikamente niedriger dosieren oder völlig absetzen. Diese „Deeskalation“ sei als Therapieziel in der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie festgelegt Es gibt mehrere Studien, in denen Basistherapeutika oder Biologika abgesetzt oder reduziert wurden. Die haben gezeigt, dass ein Teil der Patienten ohne Medikamente längere Zeit überhaupt keine Krankheitsaktiviäten gezeigt hat, ein anderer Teil lediglich auf niederigem Niveau. Wenn die Medikamente dann wieder gegeben werden mussten, hätten sie erneut erfolgreich gewirkt. Eine Antikörper-Bildung und damit eine schwächere Wirkung wurde verneint. Hautärzte mit anderer Meinung Zukünftig müsse genauer erforscht werden, bei welchen Patienten wie lange ein Medikament abgesetzt werden könne und welche begleitenden Maßnahmen notwendig seien. Das sei noch dringender für die Behandlung von Kindern, so Professor Kirsten Minden. Die wolle man keinesfalls ununterbrochen mit starken Medikamenten behandeln. Bei Dermatologen läuft diese Diskussion genau in die entgegengesetzte Richtung: Viele Meinungsbildner propagieren inzwischen, bei der Schuppenflechte und der Psoriasis Arthritis keine Behandlungspausen einzulegen. Nur so sei es möglich, die Entzündungslast im Körper dauerhaft gering zu halten und zu verhindern, dass sie weitere schwere Krankheiten provoziert. Anders, als die Rheumatologen, weisen viele Dermatologen darauf hin, dass Biologika im Laufe der Zeit schwächer wirken würden, vor allem wenn man mit der Therapie ausgesetzt habe. Warnung vor Tumoren bei TNF-Alpha-Blockern Eine weitere Frage war, wie eine Warnung der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA vor TNF-Alpha-Blockern (Biologika) einzuschätzen sei. Sie standen unter dem Verdacht, bei Patienten unter 30 Jahren Tumore zu entwickeln. Professor Kirsten Minden wies darauf hin, dass Untersuchungen gezeigt hätten, dass diese Patienten tatsächlich ein deutlich höheres Risiko hätten, einen Tumor, ein bösartiges Ekzem oder ein Lymphdrüsen-Geschwür zu bekommen. Das sei aber unabhängig vom Medikament. Die Angst von Eltern, dass ihr Kind durch Biologika Krebs bekommen könne, sie unberechtigt. Angst müssten sie haben, wenn ihr Kind nicht so schnell wie möglich nach der Diagnose behandelt wird. Vor allem dann wären schwere Krankheiten als „Hintergrundrisiko“ der Rheumatoiden Arthritis möglich. Das gilt auch für Erwachsene: Zwischen der Diagnose einer Rheumatoiden Arthritis und einer Behandlung mit einem innerlichen Medikament dürfe nicht zu viel Zeit vergehen. Nur dann, so Professor Erika Gromnica-Ihle, kann eine Gelenkzerstörung verhindert werden. Im schlimmsten Fall führe das zur Bewegungsunfähigkeit. Biologika würden schmerzhafte und geschwollene Gelenke bis zu 50 Prozent bessern. Je früher behandelt werde, desto eher gäbe es Phasen ohne Beschwerden. Weniger bekannte Begleiterkrankungen der Psoriasis Auf bisher noch nicht bekannte Begleiterkrankungen der Psoriasis wies Professor Kuipers hin. In internationalen Studien würden, neben den schon bekannten, Gicht, weißer Hautkrebs, Osteoporose und Gefäß-Entzündungen (vor allem bei Wirbelsäulen-Entzündungen) und Leber-Schädigungen genannt. Patienten, die Medikamente nehmen, bei denen das Immunsystem geschwächt wird, müssen nach Ansicht der Rheumatologen unbedingt einen guten Impfschutz haben. Denn sie sind anfälliger für Infekte. Das gilt für (fast) alle Psoriasis- und PsA-Medikamente. Ältere Patienten mit Rheumatoider Arthritis sollten möglichst mit Biologika behandelt werden, so Professor Jürgen Wollenhaupt. Denn Wirkstoffe wie Methotrexat würden über Leber und Niere abgebaut werden. Sie könnten ebenso blutbildende Organe beeinträchtigen. Die seien aber gerade bei Älteren sowie schon gefährdeter, vor allem wenn mehrere Medikamente eingenommen werden. Biologika seien durch den Organismus gut abbaubar, weil sie Eiweiß-Moleküle wären. Naturheilkunde bei Gelenkerkrankungen Professor Andreas Michalsen verwies darauf, dass es inzwischen klare Beweise für die Wirksamkeit (Evidenz) einiger naturheilkundlicher Therapien gäbe – nicht als Alternative zur Schulmedizin, sondern zu ihrer Ergänzung (Komplementär-Medizin). Vor allem das Heilfasten, so Michalsen, unterstütze nachweislich die Therapie mit entzündungshemmenden Medikamenten. Gut wirksam bei der Rheumatoiden Arthritis sei auch die Wilfords Dreiflügel-Frucht, die aber erheblichen Nebenwirkungen haben könne. Eher mild würden Borretsch- und Nachtkerzen-Öl sowie Katzenkralle auf die Rheumatoide Arthritis wirken. Klassiker wie die Kneipp’sche Hydro-Therapie könnten schmerzlindernd wirken. Große Stücke hält Michalsen von der Mind-Body-Medizin, mit der Schmerzen reduziert und Lebensqualität verbessert werden könne.
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Alle zwei Jahre findet in München eine Fortbildung der deutschsprachigen Hautärzte statt. Über Psoriasis wird dabei stets ausführlich referiert. Thema vieler Vorträge waren diesmal die Begleiterkrankungen. Jeder zweite Psoriatiker hat eine von ihnen, oft ohne es zu wissen. Um Schlimmeres zu verhindern, sollen die Hautärzte lernen, diese Krankheiten möglichst frühzeitig zu erkennen. Neuigkeiten wurden vorgestellt für die Behandlung der Nagelpsoriasis und eine punktgenaue UV-Bestrahlung. In absehbarer Zeit wird es Biologika geben, die noch wirkungsvoller sind. Am Rande gab es viele, auch für Patienten interessante Hinweise. Begleiterkrankungen 2007 wurden die ersten Ergebnisse über schwerwiegende und gar lebensbedrohliche Krankheiten bekannt, die verstärkt bei Psoriatikern auftreten können. Viele meinten bisher, diese Aussagen seien übertrieben bzw. gelten nur für Menschen mit sehr schwerer Psoriasis. Aber neuere Untersuchungen haben diese Zusammenhänge bekräftigt. In Dänemark seien die Register-Einträge aller Psoriasis-Patienten seit 1995 ausgewertet worden, so Professor Kristian Reich. Dabei habe sich herausgestellt, dass typische Begleiterkrankungen selbst bei Patienten mit sehr leichter Psoriasis öfters vorkommen als bei Gesunden. Stark gefährdet seien auf jeden Fall diejenigen, die eine schwere Psoriasis haben. Inzwischen weiß man, dass z.B. Übergewicht nicht nur (psoriatische) Entzündungsprozesse verstärkt und Therapie-Erfolge deutlich verschlechtert, sondern auch eine der Hauptursachen für Krebs ist. Professor Matthias Augustin hat in Deutschland Krankenkassen-Daten ausgewertet. Danach haben 50 Prozent der Psoriasis-Patienten mindestens eine der psoriasis-typischen Begleiterkrankungen. Diese würden, so Professor Reich, bei vielen Psoriasis-Patienten nicht oder nur ungenügend behandelt werden. So erhielten 20 Prozent keine Diabetes-Therapie, obgleich sie notwendig sei. Deshalb wurde in vielen Vorträgen darauf eingegangen, wie man erkennen könne, ob ein Psoriasis-Patient gleichzeitig eine dieser Krankheiten hat. „Der Hautarzt wird immer mehr zum Lotsen“, so Dr. Diamant Thaçi. Er müsse seine Psoriasis-Patienten viel genauer untersuchen und an andere Fachärzte überweisen. Viele Hautärzte empfinden das als Bürde. Mindestens 20 Prozent der Psoriatiker haben gleichzeitig eine Psoriasis arthritis. Für die gibt es inzwischen solide Merkmale, um sie zu diagnostizieren. Kompliziert wird es, wenn der Patient keine Hauterscheinungen hat. Professor Jürgen Wollenhaupt verwies auf das Licht-Fluoreszenz-Verfahren, mit dem Entzündungen in den Fingergelenken durch Infra-Rotlicht ungefährlich erkannt werden könne. Zu den lebensbedrohlichen Begleiterkrankungen der Psoriasis schon bei unter 45-Jährigen gehören die Herz-Kreislauf-Erkrankungen - bis hin zu Herzinfarkt und Schlaganfall. Deshalb wurde ausführlich darüber referiert, wie der Hautarzt frühzeitig das kardio-vaskuläre Risiko einschätzen könne: Welche Fakten müssen abgefragt, welche Messungen durchgeführt und welche Bio- und Entzündungsmarker im Blut gesucht werden? In mehreren Projekten, die auch andere Begleiterkrankungen einbeziehen, werden standardisierte Checklisten und Fragebogen für den Hautarzt erarbeitet. Bisher weniger bekannt sei, so Professor Prinz, dass Schwangere mit einer moderaten oder schweren Psoriasis fast doppelt so häufig wie Gesunde mit Komplikationen aller Art rechnen müssten: vor allem mit Schwangerschaftsabbrüchen, Fehl- oder Frühgeburten oder vorzeitigem Blasensprung und beim Kind mit zu niedrigem Geburtsgewicht oder verstärktem Längenwachstum. Das bestätigen eine israelische und eine US-amerikanische Studie. Rauchen, so Professor Bernhard Homey, verschlechtere die Medikamenten-Aufnahme und damit den Therapie-Erfolg. Nikotin verenge die Blutgefäße und verlangsame die Hautdurchblutung. Lediglich Biologika, die über das Lymphsystem verteilt werden (wie Stelara®), würden bei Rauchern voll wirksam werden können. Das betrifft immerhin 40 Prozent der Psoriatiker, weil so viele von ihnen Raucher seien, meinte Dr. Thaçi. Wer dagegen bei Bluthochdruck oder einer Herzkrankheit mit einem Calcium-Antagonisten behandelt werde, beschleunige damit die Wirkstoff-Aufnahme, so Professor Homey, weil sich dadurch die Blutgefäße erweitern. Psoriatiker, so Professor Reich, hätten ein doppeltes Problem: Wie jeder Gesunde seien sie den typischen Zivilisationskrankheiten ausgesetzt. Gleichzeitig sei die Psoriasis ein eigenständiger, zusätzlicher Risikofaktor für eben diese, teilweise lebensbedrohlichen Krankheiten. Es ist wahrscheinlich, aber wissenschaftlich nicht nachgewiesen, dass sich eine frühzeitige und erfolgreiche Psoriasis-Behandlung auch positiv auf die Begleiterkrankungen auswirkt. Aus der Rheumatologie, so Professor Wolf-Henning Boehncke, wisse man, dass sich Bio- und Entzündungs-Marker im Blut unter einer effektiven Therapie verbessern. Therapien Bestrahlung Professor Thomas Werfel stellte das neu entwickelte UV-Bestrahlungsgerät Skintrek® vor. Damit können die erkrankten Hautflächen konturgenau angesprochen werden, ohne die gesunde Haut zu treffen. Das Verfahren nennt sich „Digitale Fototherapie“. Die Hautoberfläche wird nur einmal gescannt. Dann erkennt das Gerät die Plaques automatisch immer wieder. Skintrek® passt die Bestrahlungsdosis selbständig an, wenn sich der Patient bewegt, die Plaques seitlich am Körper liegen oder unterschiedlich stark abgeheilt sind. Das UV-Spektrum kann frei gewählt werden. Das Gerät ist nicht für die großflächige Psoriasis geeignet. Diese Therapie muss privat bezahlt werden. Den Ärzten wurde vorgerechnet, dass sich das Gerät bei nur sehr wenigen Patienten schnell rentiert. Das Psoriasis-Netz berichtete in einem ausführlichen Artikel über dieses Verfahren. Grundsätzlich beklagten die Experten der Fototherapie, dass ihre Erfolge im Schatten der aufwendigen und öffentlichkeitswirksamen Biologika Studien stehen würden. Professor Percy Lehmann verwies darauf, dass nicht mehr alle Dermatologen eine Lichttherapie anbieten. PUVA sei noch seltener geworden - außer in Kliniken. So würde es dem Dermatologen-Nachwuchs an entsprechenden Erfahrungen fehlen. Er berichtete von einer österreichischen Studie, in der die Therapie-Erfolge von PUVA mit denen der gängigen Biologika verglichen wurde. Während Stelara® geringfügig bessere Ergebnisse erzielte, war PUVA allen anderen Biologika überlegen. Es wirke schneller, sei kostengünstiger und es lägen 50 Jahre Erfahrung vor. Im Gegensatz zu den Biologika gäbe es bei PUVA keine schwerwiegenden Nebenwirkungen oder Todesfälle. Die in der Vergangenheit behaupteten Risiken von PUVA seien übertrieben und wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Alle Nebenwirkungen seien kontrollierbar. Auf die Frage nach Hautkrebs als Folge von medizinischer UV-Bestrahlung antwortete Professor Lehmann, darüber seinen keine Auffälligkeiten bekannt. Man vermutet, so Professor Mark-Jürgen Bernburg, dass bestrahlte Hautläsionen gegenüber Melanomen eine Schutzfunktion entwickeln. Professor Lajos Kemeny hat bisher vor dem Bestrahlen der Kopfhaut Paraffin-Öl aufgetragen. Das mache die Schuppen durchsichtig, weil das flüssige Paraffin nicht hart werde und durchsichtig bleibe. Damit könne man bestrahlen, ohne die Schuppen erst vollständig entfernen zu müssen. Das sei aber eine fettige und schmierige Angelegenheit. Jetzt probiere er ein UV-Photo-Spray aus, das in 2013 auf den Markt kommen solle. Das mache die Schuppen ebenfalls durchsichtig. Die einzige Bestrahlungstherapie, von der behauptet wird, sie könne Gelenkentzündungen erfolgreich behandeln, ist die Grünlicht-Therapie von Gerhard Saalmann. Professor Lehmann führt deren Erfolge aber allein auf einen Placebo-Effekt zurück (extrem gute Betreuung). Dagegen habe die DemorDyne-Lichtimpfung, die mit Blaulicht arbeitet, ein gewisses Potential bei der atopischen Dermatitis (Neurodermitis), so Professor Adrian Tenew. Für deren Wirkung auf die Psoriasis äußerte er sich deutlich zurückhaltender. Endgültig könne er erst in 2014 solide Daten vorlegen. Auch Professor Dietrich Abeck betonte, dass er die UV-freie Lichtimpfung für eine sichere, nebenwirkungsfreie und vor allem nachhaltig wirkende Bestrahlungstherapie halte – bei Neurodermitis. Aber das müsse jetzt seriös nachgewiesen werden. Nagelpsoriasis 68% der Patienten mit Psoriasis arthritis haben eine Nagel-Beteiligung, aber nur 40 Prozent bis 50 Prozent der Haut-Psoriatiker, so Dr. Marc Radtke. Eine schwere Nagelpsoriasis könne man nur durch ein innerliches Medikament behandeln. Sonst solle man es gleich bleiben lassen, meinte Professor Abeck. Für Patienten mit weniger schwerer Nagelbeteiligung gibt es eine Neuentwicklung, den Sililevo-Nagellack. Der wurde in einer Studie erfolgreich an Patienten mit Psoriasis-Nägeln getestet. Der Nagellack ist frei verkäuflich. Wenn er aber allein nicht hilft, empfiehlt Professor Abeck eine Rezeptur aus Clobetasol 0,05% in Sililevo Nagellack, 1x täglich abends aufgetragen. Das bezahlt die Krankenkasse, weil der Nagellack als Grundlage für ein Kortison dient. Professor Abeck erwähnte außerdem eine aktuelle Studie, bei der Patienten mit Psoriasis-Nägeln erfolgreich mit Tacrolimus behandelt wurden. Die Protopic-Salbe ist dafür nicht zugelassen. Aber als „off-label-Therapie“ ist es eine weitere Chance der ansonsten schwer zu behandelnden Nagel-Psoriasis. Äußerlich wirkende Medikamente Vitamin D3-Analogika (Calcipotriol) Anders als in der Schweiz würden die reinen Calcipotriol-Präparate Psorcutan und Daivonex nicht vom deutschen Markt genommen werden, versicherte uns Dr. Hans Joachim Hutt von Leo Pharma. Aber bei einer Präsentation der Firma besprachen die anwesenden Professoren nur noch die Behandlung mit dem kortisonhaltigen Xamiol bzw. Daivobet Gel®. Professor Reich lässt seine Patienten das Gel nach vier Wochen nur noch 1x täglich, später nur noch 3x wöchentlich, aber dauerhaft anwenden. Kortison-Nebenwirkungen seien ihm nicht bekannt. Anders steht es in der deutschen Leitlinie zur Therapie der Psoriasis. Darin ist eine Kombination von Vitamin-D3-Analogikum mit dem Kortison Betamethason – zum Beispiel Daivobet – nur als Einführungs-Therapie „in den ersten vier Wochen“ vorgesehen. Danach soll ohne Kortison weiterbehandelt werden. Trotzdem beabsichtige Leo nicht, das reine Calcipotriol-Präparat auch als (anwenderfreundliches) Gel anzubieten. Daivobet Gel® gibt es zukünftig in drei Größen: Die bekannte 60 g-Flasche, eine kleinere mit 30 g und eine große mit 120 g. Innerlich wirkende Medikamente Fumarsäure-Ester Anfang des Jahres 2012 konnte man in den Medien erfahren, dass ein Fumarsäure-Präparat von Biogen Idec in 2013 zur Behandlung der Multiplen Sklerose angeboten werden wird. Dahinter verbirgt sich das Präparat, das schon 2005 unter dem Namen Panaclar zur Therapie der Psoriasis vorgestellt wurde. Viele Patienten versprachen sich davon, dass die typischen unangenehmen Fumaderm-Nebenwirkungen zukünftig milder oder völlig weg sein würden. Der Konzern hatte sich dann entschlossen, den Zulassungsantrag für Deutschland ruhen zu lassen, um Panaclar weltweit für MS einführen zu können. Eine Zulassungserweiterung für Psoriasis, so wurde uns jahrelang erklärt, sei dann relativ schnell durchgesetzt. Die Handelsbezeichnung Panaclar wird von Biogen Idec nicht mehr benutzt. Das Präparat heißt wieder, wie schon vor Jahren, BG-12. Auf den offiziellen Internetseiten der Firma gibt es seither keine Hinweise mehr darauf, dass für BG-12 eine Zulassung für Psoriasis beantragt werden soll. Fumaderm ist das innerliche Mittel, das von Dermatologen in Deutschland am häufigsten verschrieben wird. Es liegen langjährige Erfahrungen und Daten vor. So könnte es aus Sicht der Firma nicht notwendig sein, ein erfolgreiches Präparat vom Markt zu nehmen. Ciclosporin Auf Nachfrage wies Professor Matthias Goebeler darauf hin, dass es keine verbindlichen Richtlinien darüber gäbe, wie lange Psoriatiker mit Ciclosporin behandelt werden dürfen. Aber die deutsche und die europäische Leitlinie für die Psoriasis-Therapien empfehlen grundsätzliche nur eine Kurzzeit-Therapie, d.h. maximal 16 Wochen. Obgleich die Hersteller eine 2-jährige Therapiedauer angeben, sei das in beiden Leitlinien nur als Ausnahme vorgesehen. Zu groß seien mögliche Nebenwirkungen, vor allem das Risiko auf Hautkrebs und Lymphome. Vitamin A (Retinoide) Es liegen Einzelfall-Berichte vor, dass mit Toctino® vor allem die Hand-Psoriasis erfolgreich behandelt wurde – als off label-Therapie, da es nur für das Hand-Ekzem zugelassen ist. Durch den Eigentümerwechsel (Basilea wurde an Stiefel und damit an GlaxoSmithKline verkauft), liegt der Versuch auf Eis, Toctino® für die Psoriasis zuzulassen. In der Schweiz laufen die Projekte noch. Noch in 2011 stellte Professor Thomas Ruzicka das Präparat als die „erfolgreichste Einführung eines systemischen Medikaments in der Dermatologie“ vor. Es ist für Patienten, die nicht auf Kortison ansprechen. Der enthaltene Wirkstoff Alitretinoin ist ein Retinoid. Bei dieser Wirkstoffgruppe müssen Frauen allerstrengste Verhütungsmaßnahmen ergreifen, weil sonst Missbildungen oder Fehlgeburten möglich sind. Es gehört zu den starken Medikamenten mit vielen Nebenwirkungen, das relativ teuer ist. Echsen-Spucke Professor Wolf-Henning Boehnke erwähnte in einem Vortrag, dass Exenatid (BYETTA) auch bei Psoriasis helfe. Der Wirkstoff sei im Speichel der nordamerikanischen Gila-Krustenechse entdeckt worden. Das Medikament wird bei Diabetes II eingesetzt. Insulin-Resistenz, so Professor Boehnke, würde entzündliche Krankheiten wesentlich beeinflussen. Biologika Demnächst werden zwei neue Biologika auf den Markt kommen, die am Interleukin 17 A ansetzen und nicht am TNF-Alpha. Vor allem Ixekizumab hatte in den Studien sehr gute Ergebnisse. Professor Prinz sprach davon, dass 80 Prozent der Patienten nahezu abgeheilt seien. Stelara® wirkt nicht nur auf die Haut, sondern auch auf die Gelenke. Janssen-Cilag wird deshalb die Zulassung auch für die Psoriasis arthritis beantragen. Vor allem Raucher sollen mit Stelara® bessere Therapie-Erfolge haben als mit anderen Biologika, weil es nicht über die Blutgefäße wirkt. Juckreiz Einen kleinen Hoffnungsschimmer gegen Juckreiz lässt ein Gerät von Riemser aufkommen. Der „Stichheiler“ ist eigentlich als Notfall-Hilfe bei Insektenstiche gedacht. Aber nach Hersteller-Angabe kann damit auch der Juckreiz punktuell auf der Haut beseitigt werden. Die Wirkung besteht darin, dass das Gerät einen kurzen Hitze-Stoß an der betroffenen Stelle abgibt. Da es eine 30-Tage-Geldzurück-Garantie gibt, kann man in Ruhe ausprobieren, ob es auch beim individuellen Juckreiz hilft. Patienten einbeziehen Die Frage, ob und wie ein Patient die Therapie unterstützt, ist inzwischen auch bei den Dermatologen angekommen. Professor Reich stellte fest, dass 40 Prozent der Psoriasis - Patienten sich nicht besonders gut an die Anweisungen hielten, die der Arzt zuvor mit ihnen besprochen habe („geringe Adhärenz“). Nur 25 Prozent würden die äußerlichen Mittel so auftragen, wie es der Arzt empfohlen habe. Ein Drittel hole die Rezepte erst gar nicht ab. Viele würden die Therapie zu früh beenden und sogar bei den Biologika wären nach zwei Jahren in Dänemark 75 Prozent der Patienten abgesprungen. „Je schwerer, sichtbarer und juckender die Psoriasis ist, je mehr jemand dadurch eingeschränkt ist, desto geringer ist seine Therapietreue“, so Professor Reich. Das könne daran liegen, dass Medikamente nicht oder nicht wie erhofft wirken, sie ungünstige Eigenschaften haben (Galenik, Geruch, Einziehen in die Haut) oder unpraktisch bzw. zeitaufwendig sind. Oder der Patient hat vergessen, was der Arzt ihm mündlich erklärt hat. Daraus folgt, dass alle Beteiligten lernen müssen, besser über die Therapie Bescheid zu wissen, z.B. durch standardisierte Checklisten für Dermatologen und deren Kommunikation mit Patienten, schriftliche, standardisierte Anweisungen für den Patienten, die zu Hause nachgelesen werden können, Trainingsprogramme mit Ärzten und Hilfspersonal, "Help-Desks" für Patienten, Erinnerungen per SMS oder E-Mails, standardisierte Fragebogen über Therapiezufriedenheit und Patientenschulungen. Neue Pflege-Produkte, die uns auffielen Taurus Pharma bietet das neu entwickelte Shampoo Ciclosan® an. Der Name kommt vom Wirkstoff Ciclopirox, der hauptsächlich anti-bakteriell, anti-entzündlich und gegen Hefepilze auf dem Kopf wirkt. Das Shampoo ist vor allem für fettige Kopfschuppen gedacht. Von Neutrogena kommt eine neue Feuchtigkeitscreme, die vor allem für das Gesicht von Akne-Betroffene gedacht ist. Vor allem die darin enthaltene Salizysäure macht es auch für Psoriatiker interessant: visibly clear verspricht eine ölfreie Feuchtigkeitspflege, die 24 Stunden anhalten soll. Die Variante „Pink Grapefruit“ riecht angenehm nach Pampelmuse, also nichts für Duftstoff-Verächter. Die Carbamid Creme der Firma Louis Widmer gibt es künftig auch mit 18 Prozent Harnstoff - gedacht als Fußcreme. Dagegen lässt neubourg skin care das Allpresan mit 15 Prozent Urea auslaufen. Im Psoriasis-Netz wurde der 10-prozentige Schaum getestet. Von Beiersdorf gibt es eine Neuentwicklung, die Eucerin COMPLETE REPAIR Lotion mit 5 und mit 10 Prozent Urea, vor allem gegen trockene Haut. La Roche-Posay hat die Creme CICAPLAST Baume B5 entwickelt, die auch für Babys geeignet ist und vor allem entzündungshemmend und wundheilend wirkt - ohne Duftstoffe.
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Psoriasis kann das Risiko für Diabetes Typ 2 erhöhen
Claudia Liebram erstellte ein Artikel in Magazin
Psoriasis kann ein Risikofaktor für die Entwicklung einer Diabetes Typ 2 sein. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Universität von Pennsylvania (USA). Dabei tragen die Psoriatiker das größte Risiko, die eine schwere Form ihrer Erkrankung haben. Als schwer bezeichnen die Forscher eine Psoriasis dann, wenn jemand deshalb schon einmal eine innerliche oder eine UV-Therapie angewandt hat, unabhängig von PASI. "Unsere Daten besagen, dass auch die Psoriatiker ein Risiko haben, die ansonsten keinen anderen Risikofaktor wie Adipositas mit sich herumtragen", sagt Joel M. Galfand, Professor an der Uni. Sein Fazit: "Patienten mit Psoriasis sollten sich gesund ernähren, regelmäßig Sport treiben und genauso regelmäßig Vorsorge-Untersuchungen wahrnehmen - beispielsweise mit einem Blutdruck-, Cholesterin und Blutzucker-Check." Psoriasis und Diabetes sind beides Krankheiten mit einer ständigen Entzündung. TH-1-Cytokine können dabei dafür sorgen, dass der Körper gegen Insulin resistent wird und sich ein metabolisches Syndrom entwickelt. In der Studie hatten die Forscher 108.132 Menschen mit Psoriasis verglichen mit 430.716 Menschen ohne diese Hauterkrankung. Die Daten stammen aus Großbritannien. Das Risiko, einen Diabetes zu entwickeln, steigt bei Patienten mit milder Psoriasis um 11 Prozent bei Patienten mit schwerer Psoriasis um 46 Prozent Zahlen aus Deutschland belegen, dass Psoriatiker doppelt so häufig an Diabetes mellitus erkrankt sind wie Nicht-Psoriatiker. (2) Die US-Studie suchte auch nach Behandlungen derjenigen, die mit Diabetes diagnostiziert wurden. Sie fand heraus, dass Patienten mit beiden Erkrankungen - schwerer Psoriasis und Diabetes - öfter Mediakmente gegen den Diabetes nehmen mussten, verglichen mit Diabetikern ohne Psoriasis. Die Forscher empfehlen, dass sich weitere Studien damit beschäftigen sollten, wie eine Behandlung der Psoriasis in der Entwicklung eines Typ-2-Diabetes und dessen Komplikationen eine Rolle spielt - sprich: ob eine (stärkere) Behandlung der Psoriasis den Diabetes Typ 2 vielleicht aufhalten kann. Tipps zum Weiterlesen Wie sich Schuppenflechte und Diabetes einschleichen können (Apotheken-Umschau, 08.02.2022) Wie es zum ungeliebten Doppel aus Psoriasis und Diabetes kommt, wird in diesem Artikel erklärt. Quellen: Rahat S. Azfar, et al.: "Increased Risk of Diabetes Mellitus and Likelihood of Receiving Diabetes Mellitus Treatment in Patients With Psoriasis" in: Archives of Dermatology Juni 2012 Matthias Augustin et al.: "Co-morbidity and age-related prevalence of psoriasis: Analysis of health insurance data in Germany" in Acta Dermato Venerologica 90 (2010) -
Hautärzte haben für ihre tägliche Arbeit eine Checkliste erarbeitet, damit sie bei ihren Patienten rechtzeitig Begleiterkrankungen - so genannte Co-Morbiditäten - erkennen können. Gedacht ist die Checkliste zur Anwendung bei Betroffenen mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis. Wer dazu zählt, sollte sich also nicht wundern, wenn der Dermatologe Untersuchungen vornimmt, die auf den ersten Blick nicht direkt mit der Haut zu tun haben. Anders herum können Betroffene diese Checkliste auch für sich nutzen: Diese Untersuchungen sollten von Zeit zu Zeit gemacht werden - bei mittelschwerer Psoriasis alle 12 Monate, bei schwerer Psoriasis alle 6 Monate. Am Anfang: BeratungDer Arzt sollte den Patienten auf Gewicht, Rauchen, Bewegung und Ernährung ansprechen.Empfohlene Werte: Der Patient sollte ein Normalgewicht haben. Es sollte eine Nikotiinkarenz erreicht werden - meint: Das Rauchen sollte für lange Zeit, am besten für immer, unterbleiben. Mehrmals pro Woche sollte Sport getrieben werden - mäßig bis intensiv. Der Psoriatiker sollte sich gesund ernähren.Blutdruck und PulsEmpfohlene Werte: Patienten mit bis zu zwei Risikofaktoren für eine koronaren Herzerkrankung sollten höchstens 140/90 mmHG haben. Patienten mit einer koronaren Herzerkrankung, Diabetes mellitus, einer Niereninsuffizienz und mehr als drei Risikofaktoren für eine koronare Herzerkrankung sollten höchstens bei einem Blutdruck von unter 130/80 mmHG landen.Body Mass IndexEmpfohlener Wert: Der BMI sollte unter 25 (Kilogramm pro Quadratmeter) liegen.TaillenumfangEmpfohlener Wert: Der Taillenumfang sollte bei Männern maximal 102 Zentimeter, bei Frauen maximal 88 Zentimeter betragen.LipidprofilBestimmt werden sollten das Gesamtcholesterin, LDL und HDL-Fraktion sowie die Triglyceride, und zwar nüchtern.Empfohlene Werte: Bei einem kardiologischen Risikofaktor sollte der LDL-Wert unter 160 mg/dl liegen. Bei zwei kardiologischen Risikofaktoren sollte der LDL-Wert unter 130 mg/dl liegen. Bei einem Metabolischen Syndrom, hohem Kalk-Wert, bei einer koronaren Herzerkrankung usw. sollte der LDL unter 100 mg/dl liegen. Bei Hochrisikopatienten mit einem akuten Koronarsyndrom und Diabetes mellitus sollte der LDL unter 70 mg/dl liegen.BlutzuckerDer Nüchtern-Blutzucker sollte unter 100 mg/dl sein.Patienten, die zwar "nur" einer leichte Psoriasis haben, aber auch eine erhöhte arterielle Hypertonie und insbesondere eine abdominelle Adipositas (sprich: einen sehr dicken Bauch), sollten von ihrem Arzt ebenfalls angesprochen werden: Er sollte sie über ihr möglicherweise erhöhtes Risiko aufklären und weitere Untersuchungen empfehlen. Quellen: "National Psoriasis Foundation clinical consensus on psoriasis comorbidities and recommendations for screening" in: Journal of the American Academy of Dermatology, 06/2008 "Checkliste Ko-Morbiditäten bei Patienten mit Psoriasis" vom PsoNet
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BKK: Neuer Vertrag zur Psoriasis- und Neurodermitisversorgung
Burg erstellte einem Thema in Rechtliches und Soziales
Ein bundesweiter Vertrag zur besonderen Versorgung soll die Betreuung von Patienten mit Psoriasis, Psoriasis-Arthritis sowie atopischer Dermatitis verbessern. Das berichtet der Berufsverband der deutschen Dermatologen (BVDD). Dem Vertrag namens „DermAktiv“ sind bislang 22 Betriebskrankenkassen beigetreten. Er richtet sich an Patienten, die eine Behandlung mit Biologika, PDE-4-Hemmern oder JAK-Inhibitoren erhalten. Eine Besonderheit ist, dass er ein Modul zum jährlichen Screening auf die bei den drei Krankheitsbildern häufigen Begleiterkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Arteriosklerose und Depressionen bietet. „Besonders hervorzuheben ist, dass DermAktiv die Psoriasis-Arthritis als eigenständige Indikation abdeckt und auch die frühzeitige Diagnose von Begleiterkrankungen der Psoriasis und Neurodermitis durch Dermatologinnen und Dermatologen in den Fokus nimmt“, sagte der BVDD-Präsident Ralph von Kiedrowski, der auf Seiten des Berufsverbandes die Verhandlungen geführt hat. An dem Vertrag teilnehmen können angestellte oder ermächtigten Dermatologen, die BVDD-Mitglied sind, über umfangreiche Erfahrung in der Behandlung der Psoriasis, der Psoriasis-Arthritis und/oder der Neurodermitis mit immunmodulierenden Arzneimitteln wie Biologika, JAK-Inhibitoren oder PDE-4-Hemmern verfügen und sich regelmäßig zu den drei Krankheitsbildern fortbilden. https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/140331/BKK-Neuer-Vertrag-zur-Psoriasis-und-Neurodermitisversorgung-
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Fakten, Fakten, Fakten - viel Neues zur Psoriasis
Claudia erstellte einem Thema in Schuppenflechte-Forum
Heute will ich Euch mal auf einen Artikel im redaktionellen Teil hinweisen: Neues zur Psoriasis - Juli 2012 Darin stecken viele verschiedene kleine und nicht so kleine Neuigkeiten. Ja, der Artikel ist lang, aber man kann ihn ja auch in Häppchen lesen Interessant war für Rolf, der den Artikel geschrieben hat, zum Beispiel ein neues Bestrahlungsgerät, das nur genau die Psoriasis-Stellen bestrahlt und sich merkt, wo es hinleuchten muss der Vergleich der PUVA-Therapie mit Biologics (beides im Abschnitt "Bestrahlung") der Tipp eines Nagellacks für Psoriasis, der von der Kasse übernommen wird, wenn der Arzt Kortison dazurühren lässt (im Abschnitt "Nagel-Psoriasis") die Zulassung von Panaclar für die Psoriasis offenbar in den Sternen steht Also - vielleicht mag ja der eine oder andere weiterlesen: Neues zur Psoriasis - Juli 2012- 8 Antworten
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Hallo! Leider leide ich neben der Psoriasis auch unter Bluthochdruck. Alle bisher ausprobierten Medikamente zur Senkung des Blutdrucks fürhren leider zu einer starken Reaktion der Psoriasis. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und welche Medikamente eignen sich besser?. Für eine Antwort bin ich sehr dankbar, da mein Arzt keine Erfahrungen hiermit hat.
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Da ich nicht glaube, dass Psoriasis nur eine reine Hauterkrankung ist würde mich interessieren, welche Erkrankungen bei Euch im Zusammenhang der Psoriasis häufig auftreten. Ich persönlich leide neben der Psoriasis auch unter Darmproblemen und unter Migräne. Besonders in Bezug auf den Darm sehe ich bei mir einen Zusammenhang zur Psoriasis!
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Ende März 2011 trafen sich Hautärzte zur 46. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft in Dresden. Psoriasis ist eine der Erkrankungen, über die seit Einführung der Biologika auf Haut-Kongressen sehr umfangreich berichtet wird. Diesmal ging es darum, sich über die bisherigen Erfahrungen mit den Biologika auszutauschen: Welches Biologikum wird wann eingesetzt? Darf man die Dosierung anpassen, die Intervalle verlängern oder die Therapie unterbrechen, wenn es dem Patienten besser geht? Seit einigen Jahren wird immer deutlicher, dass die Dermatologen sich nicht nur mit den Hauterscheinungen beschäftigen können. Sie müssen zusätzlich über mögliche Begleiterkrankungen der Psoriasis informiert sein und mit Ärzten anderer Fachrichtungen zusammen arbeiten. Da es in Deutschland relativ wenige Rheumatologen gibt, müssen sie verstärkt auch deren Aufgaben übernehmen: Sie müssen lernen, wie man eine Gelenk-Psoriasis (Psoriasis Arthritis) diagnostiziert und behandelt. Neuigkeiten für Psoriasis-Patienten gab es eher bei den Mitteln, die die Therapie unterstützen. Psoriasis-Therapiestandard (Leitlinie 2011) Die Leitlinien für die Behandlung der Psoriasis wurden aktualisiert. Es handelt sich dabei um Empfehlungen für die Hautärzte, d.h. um den derzeitigen Standard, wie eine Psoriasis bei welchem Schweregrad behandelt werden sollte. Grundlage sind stets so genannte „evidenzbasierte“ Studienergebnisse. Dr. Adel Sammain (Berlin) verwies darauf, dass ein Arzt aber rechtlich nicht verpflichtet sei, sich daran zu halten. Für die äußerliche Behandlung wurden die so genannten Calcineurin-Inhibitoren (Tacrolimus und Pimecrolimus) neu bewertet. So gelten sie jetzt zwar auch bei der Psoriasis als wirksam, wurden aber als nicht besonders praktikabel für den Arzt eingestuft. Abgewertet wurde dagegen der Wirkstoff Tazaroten (Zorac). Er sei, äußerlich angewendet, weder für den Patienten, noch für den Arzt besonders praktikabel. Bei der inneren Behandlung mit Methotrexat (MTX) wird inzwischen anerkannt, dass es nicht bei jedem gleich gut auf die Hauterscheinungen wirkt. Insgesamt aber wird MTX jetzt als sicherer und beherrschbarer Wirkstoff beurteilt. Therapie-Anpassung Bis vor einigen Jahren hatte man als Vergleichsmaßstab nur den PASI-Score, um beurteilen zu können, wie erfolgreich eine Therapie angeschlagen hat. Inzwischen misst man zusätzlich den BSA (Prozentsatz der betroffenen Körperoberfläche), den NAPSI oder NAPPA (Schweregrad der Nagelbeteiligung) und den DLQI (Einschränkungen in der Lebensqualität). Professor Ulrich Mrowietz (Kiel) plädiert dafür, eine Therapie zu verändern, wenn sich zum Beispiel der PASI gegenüber der Ausgangslage noch nicht um 75 Prozent verbessert hat und der DLQI noch über 5 ist. Dann kann der Arzt entweder die Dosis steigern (stärkeres Kortison, intensivere Bestrahlung, höherer Wirkstoffanteil). Oder er kann den Zeitraum der Therapie verkürzen (öfters täglich eincremen, mehrmals in der Woche zur Bestrahlung kommen, in kürzeren Abständen das Medikament einnehmen). Schließlich kann eine äußerliche Therapie (UVB, PUVA) mit einem inneren Wirkstoff (Neotigason, Biologika) kombiniert werden. Wenn die Werte sich immer noch nicht verbessern, muss die Therapie gewechselt werden. Professor Gottfried Wozel (Dresden) geht davon aus, dass man sein Therapieziel nach 24 Wochen erreicht haben sollte. Schwierig wird es für den Hautarzt, wenn noch weitere Begleiterkrankungen hinzukommen. Dr. Sandra Philipp (Berlin) wies darauf hin, dass dann ein „individuelles Therapiemanagement“ in enger Absprache mit anderen Fachärzten notwendig sei. Der Arzt müsse meist in jedem einzelnen Fall ausprobieren, welche Medikamente wie kombiniert werden können. Der Patient darf nicht darauf hoffen, dass es einfache und schnelle Lösungen gibt. Biologika-Untersuchungen Die Therapie mit Biologika wird immer genauer. So werden in den aktuellen Psoriasis-Leitlinien die Voruntersuchungen auf Tbc und Hepatitis genannt. Professor Mrowietz verwies darauf, dass der Labortest (IGRA = Interferon-Gamma-Release-Assay) bis zu 20 Prozent falsche Ergebnisse bringe und empfahl zusätzlich den klassischen TB-Haut-Test. Wer ganz sicher gehen wolle, solle sich zusätzlich den Thorax (Brustkorb) röntgen lassen. Umstritten ist, ob das Tbc-Screening jährlich wiederholt werden soll. Einige meinten, das wäre nur nötig, wenn ein Patient mit Infizierten zusammen war oder sich in einem Risikogebiet aufgehalten hat. Dr. Philipp empfiehlt (vor allem jungen) Patienten, sich vor der Therapie mit einem Biologikum gegen Grippe impfen lassen. Ebenfalls wurde geraten, sich vorher gegen eine Varizellen-Infektion (ähnlich Windpocken) impfen zu lassen. Wenn der Patient einen Infekt hat, muss die Therapie mit einem Biologikum nicht abgesetzt werden: weder bei Erkältungen, Lungen-Entzündungen, Streptokokken oder ähnlichen „normalen“ Infekten, noch bei rein bakterielle Entzündungen - lediglich bei einer Tbc. Biologika-Therapie variieren Uneinig waren sich die Experten, ob man die Biologika absetzen bzw. in größeren Abständen oder geringeren Mengen geben sollte, wenn der Psoriasis-Patient darauf gut anspricht. Die Befürworter argumentieren damit, den Patienten nicht unnötig mit Wirkstoffen und Risiken zu belasten, sondern individuell auszuprobieren, wann ein Biologikum gerade noch wirkt. Dagegen spricht, dass der Patient bei den TNF-Alpha-Blockern (Enbrel, Humira, Remicade und Simponi) eher Anti-Körper (gegen das Biologikum) bildet, wenn die Dosis gering ist bzw. „episodenhaft“ gegeben wird. Wenn mit dem Biologikum nicht nur die Haut, sondern auch die Gelenke behandelt werden, sollte man nicht modulieren, denn nur Biologika können eine Gelenkzerstörung stoppen. Wer davon ausgeht, dass die Psoriasis zu weiteren, schweren Begleit-Erkrankungen führen kann, muss ebenfalls das Biologikum als Dauertherapie geben. Grundsätzlich sind Humira und Stelara für eine Dauertherapie geeignet, Enbrel dagegen nicht, weil es über die Jahre schlechter anspricht. Professor Jörg Prinz (München) empfiehlt, Enbrel bis zum endgültigen Abbruch in größeren Intervallen zu spritzen (alle 10, 14 Tage oder länger). Die Behandlung mit Remicade, so Professor Mrowietz, muss immer wieder unterbrochen werden, weil es sonst an Wirkung verliert. Nebenwirkungen von Biologika Professor Gottfried Wozel (Dresden) wies darauf hin, dass in der „Cochrane Collabaration Overview 2011“ Studien zu den wichtigsten Biologika ausgewertet worden seien. Hinsichtlich der Nebenwirkungen hätte es keine wesentlichen Unterschiede zur Placebogruppe gegeben. Die Autoren der Übersicht weisen ausdrücklich darauf hin, dass ihre Ergebnisse nur kurzfristige Nebenwirkungen erfassen würden. Die untersuchten Studien dauerten längstens 13 Monate. Es sei dringend erforderlich, die langfristigen Folgen der Biologikum-Therapien zu erforschen, vor allem welches Präparat genau welche Langzeitfolgen habe. In den Studien sei die Abbrecherquote wegen Nebenwirkungen (v.a. bei Humira und Remicade) bei den Biologika-Patienten höher als bei Placebo-Patienten. Auch das Risiko für eine Tuberkulose könnte höher sein. Doch seien es so wenig Fälle, dass die Autoren dieser Aussage nur gering vertrauen. Schwere Infektionen oder Herzinsuffizienz kämen bei Biologika-Patienten nicht öfters vor. Der Aussage, Krebs trete ebenfalls selten auf, vertrauen die Autoren ebenfall nur wenig. Völlig fehlten ihnen genaue Informationen über andere mögliche Nebenwirkungen und Komplikationen, darunter seltene oder langfristige Nebenwirkungen. Es wurde darauf hingewiesen, dass bei den TNF-Alpha-Blockern das Infektionsrisiko etwas höher sei, als bei Stelara (IL12/IL 23-Antikörper). Weil Stelara länger im Körper bleibt, vermutete man ursprünglich mehr Infekte, z.B. bei Notfall-Operationen. In München seien solche Fälle beobachtet und keine höhere Infektrate festgestellt worden. Erfahrungen von Menschen mit Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis: Schau Dich in unserem Forum um. Ciclosporin Professor Dr. Rudolf Schopf (Mainz) bewertet die Wirkung von MTX und Ciclosporin in etwa gleich. Beide könnten zu nicht unerheblichen Nebenwirkungen führen. Die Therapie müsse bei beiden genau kontrolliert werden. Nach seiner Erfahrung werde Ciclosporin aber besser vertragen, vor allem mache es keine Leberschäden wie MTX. Nicht so bekannt sei, dass mit Ciclosporin der Juckreiz dramatisch zurück gehe. Er halte es für unbegründet, dass sich viel Hautärzte nicht an die Therapie mit Ciclosporin herantrauen würden. Man könne mit Ciclosporin sogar eine schwere Neurodermitis behandeln. Wie reagiert die Niere? Professor Dr. Frank Strutz (Wiesbaden) wies darauf hin, dass gerade bei Ciclosporin und vor allem in der Langzeittherapie darauf geachtet werden muss, ob die Therapie die Nieren schädigt (Kreatininwert? Nierenfunktion?). Es sei unklar, ob die Nierenschäden rückgängig gemacht werden können. Tacrolimus habe ähnliche Nebenwirkungen auf die Niere. Bisher sind bei Biologika keine Probleme mit der Niere aufgetreten, aber es gäbe keine Langzeituntersuchungen. Es sei nicht belegt, ob es möglich ist, mit Fischöl, Kalzium-Blockern oder ACE-Hemmern eine Nierenschädigung zu verhindern. Strutz empfiehlt, dass Patienten mit Nieren-Vorschädigungen sich frühzeitig vom Nephrologen mitbehandeln lassen. Bestrahlung Professor Mrowietz bewertete Bestrahlungs-Therapien bei der Psoriasis als „nicht mehr Standard der Behandlung“, wenn man schon mit einem innerlichen Medikament begonnen hat. Professor R. U. Peter (Ulm) hält dagegen, dass UV-Bestrahlung eine echte Alternativ sei: Gerade in Zeiten hochpreisiger Medikamente, die meist lebenslang genommen werden müssen, seien Bestrahlungen einschließlich Balneo-Fototherapie deutlich billiger und zeitlich begrenzt. Professor Adrian Tanew (Wien) bescheinigte der PUVA-Therapie eine sehr hohe Abheilungsrate (PASI 87 bis 100), vor allem bei schweren Psoriasis Fällen und dem atopischen Ekzem (Neurodermitis). In der Vergangenheit war das Krebsrisiko deutlich höher, als bei anderen Bestrahlungsarten. Das treffe aber nur auf die Behandlungen bis 1989 zu. Seitdem setze man PUVA „nicht mehr so hemmungslos“ ein. Heutzutage wird es nur bei bestimmten Patientengruppen, oft kombiniert mit innerlichen Medikamenten und genauer kontrolliert eingesetzt. Deshalb sei das Krebsrisko erheblich geringer als früher. Professor Peter Wolf (Graz) empfahl, PUVA erst dann einzusetzen, wenn Schmalband-UVB (311 nm) nach acht Wochen nicht anschlägt. Professor Tanew befürchtet, dass Ärzte es verlernen könnten, wegen neuer UV-Spektren und neuer Medikamente, mit PUVA umzugehen. Professor Herbert Hönigsmann (Wien) berichtete darüber, dass man die Strahlendosis und die Nebenwirkungen verringern bzw. die Wirkung verstärken kann, wenn man parallel zur Bestrahlung weitere Mittel gibt. Schmalband-UVB kann mit allen äußerlichen Wirkstoffen (Kortison, Dithranol, Vitamin-D-3-Abkömmlingen) kombiniert werden. Bei PUVA verringert Neotigason das Krebsrisiko, während Ciclosporin es deutlich erhöht, vor allem wenn es nachträglich genommen wird. MTX wird bei PUVA nur in der Anfangsphase bei schweren Fällen gegeben. Seine Empfehlung, Schmalband-UVB und PUVA mit Neotigason zu kombinieren oder mit einem Biologika. Auslöser von Psoriasis Professor Mrowietz vermutet, dass ACE-Hemmer auf Psoriasis noch schlechter wirken als Betablocker. Er bezeichnete außerdem Rauchen als unabhängigen Einfluss-Faktor auf die Psoriasis. Psoriasis und Stress, so Mrowietz, führen geradewegs zu Herz-/Kreislaufproblemen. Professor Prinz weist darauf hin, dass eine Streptokokken-Angina der Auslöser für eine Psoriasis sein kann. Das ist beobachtet worden bei Patienten, deren genetische Konstellation HLA-Cw6-positiv ist. Prinz empfiehlt, die Mandeln zu entfernen (Tonsillektomie) oder eine Antibiotika-Therapie. Begleit-Erkrankungen (Komorbiditäten) Professor Mrowietz wies darauf hin, dass Begleit-Erkrankungen zur Psoriasis gehören. Schon bei Kindern mit Psoriasis könne man sie überdurchschnittlich häufiger finden, als bei gesunden. Wer schon in jüngeren Jahren eine schwere Schuppenflechte habe, könne damit rechnen, fünf bis sechs Jahre früher zu sterben. Deshalb sei es notwendig, die Entzündungslast im Körper zu verringern, um das Risiko für eine Begleit-Erkrankung zu senken. Es sei aber noch nicht bewiesen, dass eine gut behandelte Psoriasis positiv auf Begleit-Erkrankungen wirkt. Vieles spräche aber dafür, weil z.B. bei Fumaderm-Patienten geringere Hinweise (Marker) auf die typischen Begleit-Erkrankungen zu finden seien. Patienten mit Übergewicht und schlecht eingestellter Diabetes sollten sich immer parallel beim Facharzt behandeln lassen. Vor allem junge Patienten, so Dr. Ralph von Kiedrowski (Selters) hätten noch keinen Hausarzt. Bei ihnen müsse der Dermatologe besonders auf typische Begleiterkrankungen achten. Professor Wolf-Henning Boehncke (Frankfurt/M.) appellierte an seine Kollegen, bei Patienten mit einer schweren Psoriasis den Puls, den Blutdruck, den BMI (Body-Mass-Index) sowie die Wert für Nüchtern-Bluttfett und Nüchtern-Blutzucker zu überprüfen. Dieses Monitoring, so Professor Thomas Luger (Münster), könne lebensrettend sein. Psoriasis arthritis (PsA) Es ist statistisch nicht gesichert, wie viel Prozent der (Haut-) Psoriatiker ebenfalls an PsA erkrankt sind. Auf diesem Kongress kursierten unterschiedliche Zahlen. Die höchste nannte Professor Jörg Prinz (München), der auf eine Studie verwies, nach der 30 bis 40 Prozent der Psoriasis-Patienten eine PsA haben. D.h. 90 Prozent derjenigen, die eine PsA haben, leiden auch an der Hautform der Psoriasis. Professor Kristian Reich (Hamburg) hat festgestellt, dass es notwendig ist, die Entzündung in den ersten zwei Jahren einzudämmen. Gelänge das nicht, sei die Krankheit schwer einzufangen. Als neues diagnostisches Verfahren wies er auf den Rheumascan hin. Oft falsch würde die PsA an den Achilles-Sehnen und dem Fußmuskel (Enthesitis) und an den Fingern bzw. Weichteilen (Daktylitis) diagnostiziert werden, so Professor Prinz. Neuigkeiten Öfters wurde erwähnt, dass Dermatologen in schweren Fällen die Psoriasis mit Toctino behandeln. Zugelassen ist dieses Retinoid für schwere Handekzeme, die nicht auf Kortison ansprechen. Es gehört zu den schweren Medikamenten mit vielen Nebenwirkungen, das relativ teuer ist. Für Psoriasis werden demnächst neu zugelassen die Biologika: Cimzia (Certolizumab) und Secukinumab. Bei der PsA deuten sich als zukünftige Medikamente Tofacitinib und Apremilast an. Neue oder uns aufgefallene Produkte ● babybene Gel zum Schuppenablösen aus verschiedenen Ölen und pflegenden Pflanzenextrakten, ● Linola Fußcreme mit Linolsäuren - ohne Duftstoffe (Dr. August Wolff Arzneimittel). ● Wundgel mit Thermo-Effekt: bei Kälte (>15 °C) ist es flüssig, bei Wärme - also, wenn es auf die Haut kommt - fest. Medizinprodukt ab 1.5. - Zulassung als Arzneimittel beantragt. Gut evtl. bei offenen Stellen? Schließt die Wunde (=die offene Stelle) ein und fördert ein gutes Wundmilieu ohne Bakterien (Dr. August Wolff Arzneimittel). ● Neue Spezialrezeptur für Psoriasis auf dem Kopf: handelsübliches Psorimed (enthält Salicylsäure 10%) kann in der Apotheke mit Clobetasol-17-propionat 0,05% angemischt werden. Haltbarkeit: 3 Monate. Kann vom Arzt verordnet werden (Dr. August Wolff Arzneimittel) ● head & shoulders anti-schuppen-shampoo - milde pflege bei juckender kopfhaut, mit Eukalyptus-Extrakt ● head &s houlders anti-schuppen-shampoo - milde pflege bei trockener kopfhaut ● head & shoulders anti-schuppen-shampoo - sensitive bei empfindlicher kopfhaut ● “Eco”-Serie - Lipolotion, Lipocreme, Mandelölsalbe (Hans Karrer) ● Sebexol Haarwasser - bei Juckreiz und Spannungsgefühl auf der Kopfhaut. Ohne Alkohol und ohne Parfüm. Wird nach der Haarwäsche auf das noch feuchte Haar aufgetragen, kurz einmassiert. Nicht auswaschen. Kann auch in trockenem Haar angewendet werden (Devesa Dr. Reingraber GmbH). Mehr zum Thema im Psoriasis-Netz ➔ Übersicht: Hier werden aktuell Studienteilnehmer gesucht ➔ Tipps: Studien – was sie bringen, was du wissen solltest ➔ Lexikon: Fachbegriffe von A bis Z
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Die gute Nachricht: Kratzen ist erlaubt. Die schlechte: Es haben weit mehr Menschen mit Schuppenflechte auch eine Psoriasis arthritis – die Form der Schuppenflechte, die die Gelenke betrifft. Ein Fazit ist aus der Tagung der deutschen Hautärzte nur schwer zu ziehen. Auf jeden Fall geht es auf dem Gebiet der Forschung in Sachen Psoriasis mächtig voran. Vom 20. bis 23. April 2005 trafen sich die deutschen Hautärzte in Dresden. Sie waren zur 43. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft in die Elbestadt gekommen, um neue Forschungsergebnisse kennenzulernen und Fragen aus der täglichen Praxis zu diskutieren. Auffällig war, dass Wissenschaftler vermehrt nicht nur die Zellen und die Haut sehen, die ein Patient zu ihnen bringt, sondern den ganzen Menschen. Das ist noch ausbaufähig, aber schon deutlich zu spüren. Nicht nur der PASI zählt So wird eine jahrzehntelang verwendete Formel zur Ermittlung, wie schwer die Psoriasis ist, überdacht: Der PASI (Psoriasis Area and Severity Index) berücksichtigt die Größe der befallenen Körperoberfläche sowie, wie dick die Stellen sind, wie stark sie schuppen und wie rot sie sind. Daraus wurde und wird ein Punktwert ermittelt. "Ein größerer Befall am Körper eines Patienten kann etwa den gleichen PASI ergeben wie ein Befall beider Hände", erklärte Professor Gottfried Wozel von der Hautklinik der Technischen Universität in Dresden. "Zweiterer Fall ist aber eine schwere Schuppenflechte, weil der Patient nicht arbeiten kann und dringend behandelt werden muss." Eine pustulöse oder eine Gelenk-Psoriasis seien ebenfalls schwere Formen der Schuppenflechte. Auch Professor Kristian Reich erklärte: "Die Schwere der Psoriasis ist am PASI nicht immer messbar. Es kommt auch darauf an, wo die Psoriasis auftritt." Bei einer Verkäuferin oder Außendienstmitarbeiterin könne ein Psoriasis an den Händen nicht hingenommen werden. Psoriasis arthritis häufiger als gedacht Professor Wolf-Henning Boehncke aus Frankfurt/Main berichtete: "Die Psoriasis arthritis tritt dreimal öfter auf, als es in unseren Büchern steht." Dr. Markus Friedrich von der Berliner Charité nannte Zahlen: "Wir haben gerade erfahren, dass 30 Prozent der Psoriatiker eine Psoriasis arthritis haben." Professor Hubert Nüßlein vom Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt berichtet außerdem: "Sehr häufig tritt eine Psoriasis-Arthropathie auf" - also Schmerzen in den Gelenken, ohne dass dies gleich eine Arthritis mit den gefürchteten Verformungen der Gelenke wäre. Professor Joachim Peter Kaltwasser aus Frankfurt/Main wusste: Die Psoriasis arthritis kommt bei bis zu drei Vierteln der Psoriasis-Patienten durchschnittlich zehn Jahre nach den Hauterscheinungen. In fünf bis 40% der Fälle ist die Wirbelsäule mit betroffen. (Anmerkung der Redaktion: Zwischen fünf und 40 Prozent ist denn doch eine Menge Raum. Da wird sicherlich noch einiges zu untersuchen sein.) Im Symposium zur Psoriasis arthritis saßen mehrheitlich Hautärzte. In einem Quiz beantworteten sie am Anfang zehn Fragen - und siehe da: Die meisten waren gut informiert, obwohl die Psoriasis arthritis vornehmlich ins Fachgebiet der Rheumatologen gehört. Diskussionswürdig ist offenbar folgende Tabelle, die Professor Ulrich Mrowietz vom Uniklinikum Kiel mitbrachte: Wirkstoff Wirkung auf die Haut Wirkung auf die Gelenke NSAID* keine gut MTX mäßig bis gut gut bis sehr gut Fumarsäureester gut bis sehr gut mäßig Ciclosporin sehr gut mäßig Acitretin mäßig keine Leflunomid keine gut Sulfasalazin keine mäßig bis gut Gold keine fraglich systemische Kortikoide gut(aber: Rebound) gut Etanercept mäßig bis gut sehr gut Infliximab sehr gut sehr gut Efalizumab mäßig bis gut keine Professor Nüßlein hatte mit Leflunomid andere Erfahrungen gemacht. Auf diesen Wirkstoff hätten die Hauterscheinungen von Probanden deutlich angesprochen. Psyche findet mehr und mehr Beachtung Immer öfter sollten Hautärzte ihre Patienten fragen "Wie geht es Ihnen sonst so?". Denn: Untersuchungen der National Psoriasis Foundation aus den USA haben ergeben, dass acht Prozent der Menschen mit Schuppenflechte bereits an Selbstmord gedacht haben. 66 Prozent der Menschen mit Schuppenflechte leiden unter Depressionen. Welche Krankheiten können mit Psoriasis einhergehen? Morbus Crohn tritt bei Menschen mit Psoriasis neunmal häufiger auf als bei Gesunden. Koronare Herzerkrankungen, die zum Tod führen, sind überdurchschnittlich häufiger bei Psoriatikern anzutreffen. Auch die Diabetes ist häufiger mit einer Psoriasis "verbandelt". Metabolisches Syndrom und Arteriosklerose sind ebenfalls häufig bei Psoriatikern zu finden. Darauf wies Professor Enno Christophers aus Kiel hin. Kratzen erlaubt! Und: Akupunktur hilft Im Workshop "Pruritus" (Juckreiz) waren auffällig mehr jüngere Wissenschaftler auf dem Podium als in anderen Veranstaltungen. Dr. Sonja Ständer aus Münster widmet einen Großteil ihrer Arbeit dem Thema Juckreiz - gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern. Sie sagt: "Wir müssen den Patienten das Schuldgefühl nehmen." Und - die gute Nachricht für alle, die sich kratzen müssen: "Kratzen ist normal. Es gehört zum Juckreiz wie das Aus- zum Einatmen." In einer Untersuchung wurde die Creme Physiogel A.I. von Stiefel unter die Lupe genommen: "Bei 64 Prozent der Patienten wurde der Juckreiz weniger", so Sonja Ständer. Dr. Ulf Darsow aus München berichtete von einer Studie mit Akupunktur. Untersucht wurde ein Akupunktur-Punkt am Ellbogen (für Fortgeschrittene: Di11), verglichen mit Patienten, wo der Einstich-Punkt an einer anderen Ellbogen-Stelle lag. Das Ergebnis: Der Juckreiz war nach der Di11-Akupunktur nicht mehr so intensiv und störend. Wichtig: "Wir haben nur diesen Punkt untersucht", so Dr. Darsow. Es könnten also weitere Akupunktur-Punkte nützlich sein. Dr. Markus Streit aus Bern wies auf den Zusammenhang zwischen Juckreiz und inneren Erkrankungen hin. Wenn die Haut nicht erkrankt ist und es trotzdem juckt, sind oft innere Erkrankungen die Ursache. Am häufigsten ist eine Urämie (eine schwere Nierenerkrankung) die Ursache, gefolgt von Eisenmangel oder Morbus Hodgkin. Bei Kindern indes - so Dr. Elke Weisshaar aus Heidelberg - sind innere Erkrankungen als Ursache für Juckreiz selten. Hier sind es meist Hautkrankheiten, vor allem die atopische Dermatitis. Erfahrungen von Menschen mit Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis: Schau Dich in unserem Forum um. Die neuen Biologics "Für mich ist es ethisch nicht vertretbar, einem Patienten mit Knochenveränderungen erst ein Medikament geben zu müssen, bevor ich ihm ein Biologic geben darf", erläuterte Professor Kristian Reich aus Göttingen für mehrere seiner Kollegen. Hintergrund: Wer eines der neuen Medikamente wie Enbrel, Raptiva oder Remicade verschrieben haben möchte, muss laut Zulassung erst andere innerliche Medikamente "durch" haben, die entweder nicht geholfen haben oder zu schwere Nebenwirkungen zeigten, bevor er das teure Neue bekommen kann. Für Professor Professor J. O. Schröder aus Kiel ist klar: "MTX würde heutige Zulassungskriterien überhaupt nicht mehr erfüllen." Professor Ulrich Mrowietz rief die Hautärzte und Rheumatologen auf, Mut zu zeigen und die neuen Medikamente zu verschreiben: "Sie müssen sich trauen das zu tun". Dem Argument Regress (Rückforderungen der Krankenkasse, weil der Arzt über sein Budget pro Patient hinaus verschrieben hat) könnte mit einer guten Dokumentation mit Fotos und Berichten entgegengetreten werden. Meist geben die Hersteller den Ärzten mit Formblättern auch eindeutige Hilfen an die Hand. Welche Biologic eingesetzt wird, ist je nach Schuppenflechte unterschiedlich. "Wenn eine großflächige Psoriasis schnell therapiert werden soll, ist Infliximab das Mittel der Wahl", so Mrowietz. Eine Kombination aus Alefacept und UV-Therapie wirke auch sehr gut, doch sei nicht klar, ob das Krebsrisiko dadurch nicht steigt. Das größte Problem bei den neuen Biologics sind Infektionen. Professor Schröder rät seinen Patienten immer, dass sie auch bei kleinen Anzeichen für eine Infektion, bei Fieber oder Unwohlsein, auch am Wochenende oder spätabends fix in die Uniklinik kommen, um sich untersuchen zu lassen. Lieber zu viel erzählen... Dem Hautarzt gegenüber sollte der Patient keinesfalls maulfaul sein - oder vorauseilend sagen, der Arzt hätte bestimmt sowieso keine Zeit. Dinge, von denen man denkt, dass sie den Hautarzt nicht interessieren, gehören oft zur Psoriasis dazu: Gelenkprobleme, Infekte, Mandelentzündungen, andere Entzündungen - ein guter Hautarzt bezieht diese in die Diagnose und Therapie mit ein. Also: Erzählen Sie dem Hautarzt lieber zu viel als zu wenig. Mehr zum Thema im Psoriasis-Netz ➔ Übersicht: Hier werden aktuell Studienteilnehmer gesucht ➔ Tipps: Studien – was sie bringen, was du wissen solltest ➔ Lexikon: Fachbegriffe von A bis Z Quellen: DDG-Tagung Seminar "Moderne Aspekte der topischen Psoriasis-Therapie" Wokshop "Psoriasis arthritis - Was Dermatologen wissen sollten" Symposium "Innovative Therapiestrategie zur Behandlung der Psoriasis" Symposium "Psoriasis - Eine Erkrankung und der rasante Forschritt" Workshop "Pruritus" (Juckreiz)
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Hallo zusammen! Hier meine Frage :Gibt es einen zusammenhang mit Psoriasis und Bluthochdruck? Weiß da jemand etwas darüber zu Berichten
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Hallo ihr lieben :3 Habe seit 9 jahren pso und vor kurzem erst erfahren das pso das herzinfarkt risiko um 3 fache erhöhen soll und das selbe gilt auch für den schlaganfall was sagt ihr dazu ist es wirklich so oder ist es panikmache?.. Da ich auch an einer angsstoerung seit 15 jahren leide ist diese info fuer mich stark belastend lg psy
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Hallo an den Experten, Ist es möglich das durch Psoriasis auch die Zähne betroffen sein können? Seit ich es habe, ca. 20 Jahre, haben sich meine Zähne trotz regelmässigen Zahnarztbesuchen, verschlechtert. Da ich auch hohen Blutdruck habe hat mir mein Arzt Ramipril verordnet. Jetzt war ich neun Wochen in der Reha,Wirbelsäulenbruch mit 2 Op s. Dort wurde festgestellt das mein Blutdruck trotz Tabletten viel zu hoch war ( 180 / 150 ). Man hat mir AMLIDOPIN verschrieben und der Blutdruck ist in Ordnung. Aber seit der Einnahme kommt es mir so vor,das die PSO sich verschlechtert ( immenser Juckreiz ). Es wäre schön wenn mir jemand Tpps zur Hilfe geben könnte. Danke Trucker1101
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Sind Psoriasis-Begleiterkrankungen eine "Erfindung" der Pharmaindustrie?
Rolf erstellte einem Thema in Expertenforum Begleiterkrankungen
Immer wieder wird von Psoriasis-Betroffenen der Verdacht geäußert, die Warnungen vor (lebensgefährlichen) Begleiterkrankungen könnten völlig übertrieben sein. Es seien vor allem Pharmafirmen, die seit einigen Jahren Studien und Projekte zu „Komorbiditäten“ finanzieren und sie entsprechend auslegen. Damit würden sie sich die wissenschaftliche Begründung „erkaufen“, weshalb (ihre) Psoriasis-Medikamente dauerhaft und lebenslang genommen werden müssten. Wenn man bei anderen Krankheiten genauso intensiv forschen würde, erhielte man vermutlich ähnliche Ergebnisse. Fast jede Krankheit kann auch weitere Krankheiten provozieren. Was würden Sie solchen kritischen Patienten antworten? -
Psoriasis Pustulosa und das Ganze Drumherum
Johny erstellte einem Thema in Expertenforum Begleiterkrankungen
Sehr geehrte Fachärzte, ich habe seit April gesichert die Psoriasis Pustulosa.Begonnen hat es vor 2 Jahren in der Hand - übergegangen ist es vor 1,5 Jahren auf die Füße (erst Links, dann rechts, dann beidseitig). An den Händen verschwand es zeitgleich als es bei den Füßen begann. Ausmaß und Pflege, etc.. der Form sind bekannt. Füße seitdem immer im bekanntem Schub Verlauf. Zwischenzeitlich habe ich einen grünen Star diagnostiziert bekommen im linken Sehnerv (noch in den Kinderschuhen und nicht behandlungsnötig). Im August bekam ich die ersten Tüpfel auf 2 Nägeln. Mittlerweile ist die Nagelpsoriasis vom Hautarzt bestätigt. Seit circa 2 Wochen habe ich die Flecken auf der Zunge die man als Landkartenzunge kennt. Mein Hautarzt bestätigte die Diagnose Landkartenzunge nach Zungenprüfung (Frage 1: "Ist das durch bloßes Blicken auf die Zunge 100 % sicher zu diagnostizieren?") - war aber mit der Diagnose der Schleimhaut Psoriasis zunächst vorsichtig (Frage 2: "Wie wird das diagnostiziert?"). Es soll nun der ASL Titer Wert festgestellt werden, denn da ich meine Mandeln noch besitze könnte dort ein Zusammenhang als Trigger bestehen (Frage 3: "Kann ein eventueller Entzündungsherd in den Mandeln tasächlich einen Schub auslösen"). Mein Hautarzt bat mich zunächst nicht in Panik zu verfallen und nach Erkenntnis (Werte stehen noch aus) der Blutwerte würde gehandelt- ggf. die Mandeln entfernt werden. (Frage 4:" Wie sollten diese Werte liegen um es für die Psoriasis als unbedenklich einzustufen") - (Frage 5:" Ist es ratsam die Mandeln entfernen zu lassen- alle mir bekannten Psoriasis Leidgenossen haben dennoch Schübe"). Zur Information vielleicht zusätzlich - meine sonstigen Schleimhäute sind aktuell nicht betroffen. (Frage 6:" Kann es -im Falle einer tatsächlichen Diagnostik- Bedenklichkeiten / Komplikationen geben im Falle einer Schwangerschaft?") Ich danke Ihnen herzlichst für eine Antwort und die damit verbunde Aussicht auf vielleicht ein kleines Stück Klarheit im täglichen Gewusel. MIt den Besten Grüßen. Johny P.S.: weiblich, 32- 3 Antworten
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Kann ich durch Schuppenflechte Rheuma bekommen, habe schwere schmerzen an den Gelenken und knien.?
olaf_01 erstellte einem Thema in Expertenforum Begleiterkrankungen
Kann ich durch Schuppenflechte Rheuma bekommen, habe schwere schmerzen an den Gelenken und knien.?- 1 Antwort
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Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte, Psoriasis arthritis und dem ganzen Rest