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Beiträge zum Thema 'Neotigason'.
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Psoriasis-Wirkstoff Acitretin kann auch bei Alzheimer wirken
Redaktion erstellte ein Artikel in Acitretin (Neotigason, Acicutan)
Kaum eine Alters-Erkrankung schreckt die Deutschen so sehr wie Alzheimer. Die Zahl der Betroffenen weltweit wird auf 35 Millionen geschätzt. In 35 Jahren soll es bereits 135 Millionen Demenz-Patienten geben – wenn es denn bis dahin nicht ein wirksames und sicheres Medikament gibt. Eines könnte aus der Psoriasis-Behandlung kommen. Forscher der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz haben neue Erkenntnisse mit dem Wirkstoff Acitretin gewonnen. Er ist beispielsweise im Schuppenflechte-Medikament Neotigason enthalten. Das Arzneimittel führt im Gehirn von Alzheimer-Patienten zu einer verstärkten Aktivität des Enzyms ADAM10. Bislang nur Therapien für die Symptome verfügbar Das Problem: Zur Behandlung von Alzheimer stehen der Medizin derzeit lediglich symptomatische Therapien zur Verfügung. Sie zögern den Krankheitsverlauf und die fortschreitende Pflegebedürftigkeit hinaus. Eine Therapie, die zur Heilung führt, gibt es heute nicht. Die Alzheimer-Demenz stellt deshalb eine der großen Herausforderungen für die moderne Medizin und ein wichtiges Forschungsfeld dar. Umstritten ist, was die häufigste, die spät einsetzende Alzheimer-Demenz, auslöst. Als gesichert gilt, dass die Aktivität bestimmter Sekretasen dabei eine Rolle spielt. Diese Enzyme spalten Eiweiße auf Zelloberflächen und führen zur Freisetzung der Spaltprodukte. Den Vorgang nennt man Sekretion. Im Krankheitsfall kommt es zu einer vermehrten Spaltung des Amyloid-Vorläuferproteins durch die beta-Sekretase, wobei Amyloid-beta Peptide entstehen. Diese Peptide lagern sich zusammen, schädigen Nervenzellen und bilden den Hauptbestandteil der so genannten Alzheimer-Plaques im Gehirn. Neuer Ansatz für Alzheimer-Therapie Die alpha-Sekretase ADAM10 (A disintegrin and metalloproteinase 10) ist ein Gegenspieler der beta-Sekretase: Sie spaltet das Amyloid-Vorläuferprotein so, dass die Entstehung von Amyloid-beta Peptiden verhindert und gleichzeitig ein Nervenzellen-schützender Wachstumsfaktor freigesetzt wird – das APPs-alpha. Die Grundlagenforscher Dr. Kristina Endres und Professor Falk Fahrenholz – beide von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz – haben aufbauend auf dieser Erkenntnis nun einen neuen Ansatz zur Therapie der Alzheimer-Erkrankung gefunden. Zusammen mit anderen Wissenschaftlern gaben sie einer Gruppe von Alzheimer-Patienten den Schuppenflechte-Wirkstoff Acitretin in oraler Form – also als Tablette. Daraufhin erhöhte sich die Menge an APPs-alpha in der Rückenmarksflüssigkeit der Patienten. Ablagerung von Alzheimer-Plaques verhindert Dies ist ein starkes Zeichen für eine Aktivitätssteigerung der alpha-Sekretase ADAM10, die wiederum die Ablagerung von Alzheimer-Plaques vermindert. Im Tiermodell der Alzheimer-Erkrankung hat sich zudem gezeigt, dass ADAM10 die Lern- und Gedächtnisleistung verbessert. Das Medikament wurde von den Patienten gut vertragen. Um den Einfluss der getesteten Substanz auf die geistige Leistungsfähigkeit bei Patienten weiter zu untersuchen und zu prüfen, ob es langfristig als Alzheimer-Therapeutikum eingesetzt werden kann, sind größere klinische Studien mit längerer Behandlungsdauer erforderlich. Die Studienergebnisse sind in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Neurology“ veröffentlicht. idw/cl- 1 Kommentar
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Acitretin (Neotigason, Acicutan) – was ist das und wie wird es angewendet?
Redaktion erstellte ein Artikel in Acitretin (Neotigason, Acicutan)
Name des Wirkstoffs: Acitretin Name des Medikaments: Neotigason oder Acicutan Dieses Medikament ist rezeptpflichtig. Allgemeine Informationen Acitretin gehört zu den so genannten Retinoiden – das sind Arzneistoffe, die in Aufbau und Wirkung dem Vitamin A (Retinol) gleichen. Eingesetzt werden sie vor allem, wenn schwere Verhornungsstörungen der Haut oder vom Talg reguliert werden müssen. Das ist beispielsweise bei schwerster Akne der Fall – oder eben bei der Psoriasis. Vitamin A wird mit der täglichen Nahrung zugeführt und hat unter anderem eine wichtige Rolle bei der Bildung und Erneuerung der oberen Haut- und Schleimhautschichten. Acitretin wird als Kapsel täglich eingenommen. Aufgrund der speziell für dieses Medikament geltenden Vorsichtsmaßnahmen ist während der Therapie eine ständige ärztliche Kontrolle erforderlich. Bei welcher Erkrankung wird das Medikament angewandt? Acitretin kann bei schweren Verhornungsstörungen der Haut eingesetzt werden, zu denen auch die Psoriasis gehört. Meist kommt die orale Therapie bei schweren und ausgedehnten Formen der Schuppenflechte zum Einsatz, die nur unzureichend auf andere Maßnahmen ansprechen. Wirkmechanismus Die gesunde Haut erneuert sich ständig, indem Hornschicht-bildende Zellen (Keratinozyten) durch die Hautschichten an die Oberfläche gelangen und in rund 28 Tagen zu Hornzellen werden. Diese abgestorbenen Hornzellen fallen dann durch Waschen oder Reiben an der Kleidung ab. Bei Psoriasis teilen sich die Keratinozyten vermehrt und die Zeit bis zur Umwandlung in eine (unvollständige) Hornzelle ist auf 3 bis 5 Tage verkürzt. Beide Mechanismen führen zu einer vermehrten Schuppenbildung. Retinoide wie Acitretin greifen regulierend in die unkontrollierte Vermehrung der Hautzellen ein und fördern das langsame Ausreifen der neu gebildeten Zellen. Hinzu kommt eine direkte Hornhaut-lösende Wirkung, die sich bereits nach einigen Tagen bemerkbar machen kann. Der genaue Wirkmechanismus bei Psoriasis ist aber letztendlich unbekannt. Die Symptome der Psoriasis werden durch die Therapie zwar gelindert – an der Ursache der Erkrankung ändert sich aber nichts. Anwendung von Acitretin Die Aufnahme aus dem Darm und die weitere Verstoffwechselung ist bei Acitretin individuell sehr unterschiedlich, sodass für jeden einzelnen Patienten die richtige Dosis gefunden werden muss. In der Regel wird bei Erwachsenen mit einer Tagesdosis von 25 mg (1 Kapsel á 25 mg) oder 30 mg (3 Kapseln á 10 mg) begonnen. Mit dieser Dosierung über 2-4 Wochen lässt sich meist ein befriedigendes Behandlungsergebnis erreichen. Die Erhaltungsdosis wird je nach klinischer Wirksamkeit und Verträglichkeit festgelegt. Im Allgemeinen liegt diese Dosis bei 25 bis 50mg/Tag, die über weitere 6-8 Wochen verabreicht werden. In einigen Fällen ist auch eine tägliche Dosis von 75 mg erforderlich. Beendet wird die Therapie, sobald ein zufrieden stellendes Hautbild erreicht wurde. Bei Rückfällen kann dann erneut mit der Therapie begonnen werden. Bei Kindern sollte Acitretin wegen des erhöhten Nebenwirkungspotenzials nur eingesetzt werden, wenn alle anderen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft wurden. Die initiale Tagesdosis beträgt hier in etwas 0,5 mg pro Kilogramm Körpergewicht. Die Maximaldosis von 35 mg/Tag sollte nicht überschritten werden. In der Langzeittherapie sollte die Dosis auf 0,1 mg/Kilogramm reduziert werden. Die Kapseln sollen einmal täglich zu einer Mahlzeit oder mit einem Glas Milch eingenommen werden. Auf diese Weise wird der Wirkstoff besser vom Körper aufgenommen. Wann darf das Medikament nicht eingenommen werden? Acitretin hat einen stark schädigenden (teratogenen) Einfluss auf das ungeborene Kind. Es darf daher auf gar keinen Fall von Schwangeren eingenommen werden. Zur Sicherheit wird empfohlen, Acitretin am besten gar nicht bei Frauen im gebärfähigen Alter einzusetzen. Auf jeden Fall muss aber vier Wochen vor und zwei Jahre nach der Behandlung das Eintreten einer Schwangerschaft durch eine sichere Empfängnisverhütung verhindert werden. (siehe auch Schwangerschaft und Stillzeit) Acitretin kann den Fetus sogar dann noch schädigen, wenn Frauen Blut von Patienten erhalten, die mit dem Medikament behandelt werden. Während und ein Jahr nach der Behandlung darf daher kein Blut gespendet werden. Weiterhin darf Acitretin nicht eingesetzt werden: bei bekannter Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe (oder gegen andere Retinoide) bei schweren Leber- und Nierenfunktionsstörungen bei dauerhaft erhöhten Blutfettwerten Worauf müssen Arzt und Patient besonders achten? Der behandelnde Arzt sollte Erfahrung mit der Anwendung von systemischen Retinoiden haben und das hohe teratogene Risiko kennen. Frauen dürfen während der Behandlung mit Acitretin (und zwei Monate danach) keinen Alkohol trinken, da sich bei gleichzeitiger Einnahme von Acitretin und Alkohol das Retinoid Etretinat bilden kann. Dieser Stoff hat eine deutlich längere Halbwertzeit und lagert sich für lange Zeit im Fettgewebe ab, was bei Frauen, die später dann schwanger werden wollen, problematisch ist. Während der ersten zwei Monate sollten alle 1-2 Wochen die Leberwerte kontrolliert werden – später reichen dreimonatige Kontrollen aus. Auch die Blutfette (Cholesterin und Triglyceride) muss der Arzt regelmäßig kontrollieren. Das gilt vor allem für Risikopatienten mit Diabetes mellitus, Übergewicht oder hohem Alkoholkonsum. Bei Diabetikern kann sich die Blutzuckerkontrolle durch Acitretin verbessern oder verschlechtern, sodass hier in der ersten Zeit engmaschige Kontrollen erforderlich sind. Da übermäßige Verknöcherungen (Hyperostosen) auftreten können, sollten bei einer Langzeittherapie auch regelmäßige Röntgenkontrollen erfolgen. Bei Kindern müssen Wachstum und Knochenreifung sorgfältig überwacht werden, da sich die Wachstumsfugen durch die Therapie vorzeitig schließen können. Die Haut kann während der Behandlung empfindlicher auf Sonnenlicht reagieren. Eine übermäßige Sonnenexposition sollte daher während der Therapie vermieden werden. Während der Therapie kann das Dämmerungssehen beeinträchtigt sein. Dies sollte bei der Teilnahme am Straßenverkehr beachtet werden. Acitretin in Schwangerschaft und Stillzeit Die Gefahr, dass ein schwer missgebildetes Kind geboren wird, ist extrem hoch, wenn Acitretin vor oder während der Schwangerschaft eingenommen wird. Das gilt auch für geringe Dosen über einen kurzen Zeitraum. Aus diesem Grund muss alles daran gesetzt werden, eine Einnahme im zeitlichen Zusammenhang mit einer Schwangerschaft zu vermeiden. Für Frauen im gebärfähigen Alter gelten daher besondere Sicherheitsvorkehrungen: Vier Wochen vor, während und zwei Jahre nach der Therapie muss eine sichere Empfängnisverhütung gewährleistet sein. Dabei ist zu beachten, dass so genannte „Minipillen“, die nur Progesteron enthalten, unter der Therapie mit Acitretin möglicherweise in ihrer Wirkung beeinträchtigt sind. In den zwei Wochen vor Therapiebeginn muss sicherheitshalber noch ein negativer Schwangerschaftstest vorliegen, dann wartet man die nächste Menstruation ab und startet 2-3 Tage nach Beginn der Blutung mit der Therapie. Auch während der Therapie wird die monatliche Durchführung eines Schwangerschaftstest empfohlen. Sollte es trotz all dieser Vorsichtsmaßnahmen zu einer Schwangerschaft kommen (bis zu 2 Jahre nach Therapie), sollte die Schwangerschaft wegen des hohen Missbildungsrisikos besonders sorgfältig überwacht bzw. über einen Schwangerschaftsabbruch nachgedacht werden. Auch in der Stillzeit darf Acitretin nicht verabreicht werden, da der Wirkstoff in die Muttermilch übergehen kann. Mögliche Nebenwirkungen Die meisten Nebenwirkungen von Acitretin sind dosisabhängig und gehen nach Dosisreduktion oder Absetzen des Medikaments wieder zurück. Am häufigsten beobachtet man Symptome, die einer Vitamin-A-Überdosierung (A-Hypervitaminose) entsprechen. Dies äußert sich vor allem in einer übermäßigen Trockenheit von Haut und Schleimhäuten z.B. in Form von trockene Lippen (Cheilitis) und Mundwinkelrhagaden, Mundtrockenheit und vermehrtem Durst, trockener Nasenschleimhaut oder trockenen Augen. Durch Auftragen einer Fettsalbe auf die Lippen und einer milden Augensalbe können diese Beschwerden abgemildert werden. Möglicherweise bemerken Sie auch eine Verdünnung der Haut und eine vermehrte Abschuppung (vor allem an Handflächen und Fußsohlen). Dies kann mit einer erhöhten Verletzbarkeit der Haut einhergehen. Während der Behandlung kann ein Anstieg der Cholesterin- und Triglycerid-Werte auftreten – vor allem bei Patienten mit Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus, Übergewicht und hohem Alkoholkonsum. Bei einer Langzeittherapie ist damit möglicherweise ein erhöhtes Risiko für Herz- Kreislauferkrankungen verbunden. Auch ein vorübergehender Anstieg der Leberwerte wird manchmal beobachtet. In der Langzeittherapie mit hohen Dosen kann es zur Verschlechterung einer vorher bestehenden Spinalkanalverengung (spinale Hyperostose), zum Auftreten neuer übermäßiger Verknöcherungen und zum vorzeitigen Verschluss der Wachstumsfugen kommen. Ein vermehrtes Auftreten von Scheideninfektionen mit Hefepilzen (Candida albicans) wurde ebenfalls beobachtet. Zu Beginn der Behandlung kann es zu einer vorübergehenden Verschlimmerung der Erkrankung kommen. Häufig (bei mehr als einem von 100 Behandelten aber weniger als bei einem von 10) „Klebrige“ Haut, Dermatitis, Hautrötung (Erythem), Juckreiz (Pruritus) Vermehrter Haarausfall, Nagelbrüchigkeit, Entzündungen des Nagelfalzes (Paronychie) Gelegentlich (bei mehr als einem von 1000 Behandelten aber weniger als bei einem von 100) Kopfschmerzen Trockene Augen (Xerophthalmie) oder Bindehautentzündung (Konjunktivitis) – evtl. verbunden mit der Unfähigkeit Kontaktlinsen zu tragen Verschwommensehen oder vermindertes Nachtsehen Wasseransammlungen (Ödeme) z.B. in den Beinen, Flush-Symptomatik Entzündungen der Mundschleimhaut (Stomatitis) und des Zahnfleisches (Gingivitis) Geschmacksstörungen Epidermale Nekrolyse Schnupfen und Nasenbluten Rachenentzündung mit Heiserkeit (Pharyngitis) Blasige Hautablösungen (bullöse Eruptionen) Veränderung der Haarstruktur Muskel-, Gelenk- und Knochenschmerzen Selten (mehr als einer von 10.000 Behandelten aber weniger als einer von 1000) Erhöhter Hirndruck (Pseudotumor cerebri) – Patienten mit starken Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Sehstörungen sollen daher Acitretin sofort absetzten und sich in neurologische Behandlung begeben. Hornhautgeschwüre des Auges Störungen des Magen-Darm-Traktes, Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) Hepatitis, Gelbsucht (Ikterus) Erhöhte Lichtempfindlichkeit, Photosensibilitätsreaktionen Eitrige Infektionen Blutbildveränderungen (Verminderung der Zahl der roten und weißen Blutkörperchen, Verminderung oder Erhöhung der Zahl der Blutplättchen) Erhöhung der Blutsenkungsgeschwindigkeit Depressionen, Verhaltensstörungen Erhöhung der Harnsäurespiegel Sehr selten (bei weniger als einem von 10.000 Behandelten) Fieber Verminderung der Knochensubstanz (Osteoporose) Verschlechterung des Hörvermögens Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Wirkstoffen Acitretin darf nicht zusammen angewandt werden mit: Methotrexat (bei Kombination erhöhtes Hepatitisrisiko) Tetracyclin (beide Medikamente erhöhen das Risiko für einen erhöhten Hirndruck) Vitamin A (z.B. in Multivitamin-Präparaten) und anderen Retinoide (erhöhte Gefahr der Vitamin-A-Überdosierung) „Minipillen“, die nur Progesteron enthalten (verminderte Wirksamkeit der Pille mit der Gefahr ungewollter Schwangerschaften) Phenytoin (Antiepileptikum) Eine Kombination von Acitretin und PUVA ist möglich. Was sollte man sonst noch über Acitretin wissen? Wenn Sie einmal die Einnahme einer Kapsel vergessen haben, sollten Sie nicht die doppelte Dosis nehmen sondern die Einnahme wie gewohnt fortsetzen. Haben Sie einmal versehentlich zu viel Acitretin-Kapseln eingenommen, können als Zeichen der akuten Vitamin-A-Überdosierung Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Schwindel auftreten. In diesen Fällen sollten Sie sofort einen Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen. In den Leitlinien der Deutsche Dermatologischen Gesellschaft wird Acitretin als niedrig dosierte Monotherapie aufgrund mangelnder Wirksamkeit nicht empfohlen. Höhere Dosierungen sind wirksam, die Anwendung wird aber durch die dann häufiger auftretenden Nebenwirkungen eingeschränkt. Lagerung: nicht über 25° Maria Weiß, Ärztin Verwendete Literatur: Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris der Deutschen Gesellschaft für Dermatologie (AWMF Leitlinienregister 013/001) Fachinformation Neotigason -
Innerliche Medikamente und Kinderwunsch
Claudia Liebram erstellte ein Artikel in Schuppenflechte und Schwangerschaft
Paare, die Eltern werden wollen, stehen vor einem Problem: Was, wenn einer der beiden eine so schwere Schuppenflechte hat, dass er innerliche Medikamente einnehmen muss? Welche dürfen genommen werden, welche sind absolut ausgeschlossen? Grundsätzlich empfehlen alle Experten in Nachschlagewerken und anderen Büchern, bei einem geplanten Kinderwunsch eine innerliche Therapie vor Eintritt der Schwangerschaft abzusetzen. Äußerliche Therapien sind dann die Mittel der Wahl. Da sich das Leben manchmal an solche "Regeln" nicht hält, hier ein paar Worte zu innerlichen Therapien vor und in der Schwangerschaft. Die Zahlen hinter den Angaben bezeichnen die Quelle, die am Ende des Artikels genannt ist. Ciclosporin strenge Indikationsstellung (1) Es gibt keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit bei Psoriasis (1), mehr aber in der Transplantations-Medizin (2, 3). Im Tierversuch gab es Hinweise auf schädliche Wirkungen auf das Embryo oder eine Fruchtschädigung (1). wurde in Einzelfällen bis maximal 3 mg pro Kilogramm Körpergewicht eingesetzt (2) Erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt, verringertes Geburtsgewicht (2, 3) und eine Präeklampsie (2). Enbrel Wirkstoff: Etanercept kontraindiziert, weil keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen (1, 2) Im Tierversuch gab es keinen Hinweis auf schädliche Wirkungen auf das Embryo oder eine Fruchtschädigung. (1) Fumaderm Wirkstoff: Fumarsäureester kontraindiziert, weil keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen (1, 2) Im Tierversuch gab es keinen Hinweis auf schädliche Wirkungen auf das Embryo oder eine Fruchtschädigung. (1, 2) Wenn während einer Fumaderm-Therapie eine Schwangerschaft eintritt, muss das Medikament sofort abgesetzt werden. Es ist aber kein Grund für einen Schwangerschaftsabbruch. (2) Erfahrungen von Menschen mit Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis: Schau Dich in unserem Forum um. Humira Wirkstoff: Adalimumab kontraindiziert, weil keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen (1, 2) Im Tierversuch gab es keinen Hinweis auf schädliche Wirkungen auf das Embryo oder eine Fruchtschädigung. (1) Wartezeit zwischen letzer Medikamentengabe und einer Schwangerschaft: mindestens fünf Monate (1) MTX Wirkstoff: Methotrexat kontraindiziert, weil keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen (1, 2) Wartezeit zwischen letzter Medikamentengabe und einer Schwangerschaft: Frauen bis zu drei Monate, Männer bis zu sechs Monate (1) Tritt während der Therapie mit MTX eine Schwangerschaft ein, ist das Medikament ein Grund für einen Schwangerschaftsabbruch. (3) Neotigason Wirkstoff: Acitretin absolut kontraindiziert Wartezeit zwischen letzter Medikamentengabe und einer Schwangerschaft: zwei Jahre vor, während und nach der Behandlung (1) Tritt während der Therapie mit Neotigason eine Schwangerschaft ein, ist das Medikament ein Grund für einen Schwangerschaftsabbruch. (3) Otezla Wirkstoff: Apremilast Frauen im gebärfähigen Alter müssen verhüten Studien zu Fertilität und frühembryonaler Entwicklung unter dem Wirkstoff gibt es nur mit Tieren, nicht am Menschen Remicade Wirkstoff: Infliximab kontraindiziert, weil keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen (1, 2) Im Tierversuch gab es keinen Hinweis auf schädliche Wirkungen auf das Embryo oder eine Fruchtschädigung. (1) Wartezeit zwischen letzter Medikamentengabe und einer Schwangerschaft: mindestens sechs Monate (1) Simponi Wirkstoff: Golimumab Wartezeit zwischen letzter Medikamentengabe und einer Schwangerschaft: mindestens sechs Monate (4) Stelara Wirkstoff: Ustekinumab Wartezeit zwischen letzter Medikamentengabe und einer Schwangerschaft: mindestens 15 Wochen (4) als Vorsichtsmaßnahme Stelara während der Schwangerschaft möglichst vermeiden (4) Quellen: "Systemische Therapie in der Dermatologie" von Silja Damm, Regine Gläser, Ulrich Mrowietz "Evidenz-basierte Therapie der Psoriasis - Schwerpunkt Biologics" von Professor Wolf-Henning Boehncke, Professor Roland Kaufmann und mehreren Autoren "Psoriasis auf einen Blick" von Enno Christophers, Ulrich Mrowietz und Wolfram Sterry (Hrsg.) Angaben des Herstellers Fachinformation zum Medikament -
Hallo zusammen, ich nehme seit ca 5 monaten Neotigason 35 mg(10mg+25mg) Die ersten 3 Wochen hab ich in Homburg(Saarland) in der Uniklinik verbracht, nebenbei habe ich eine Lichttherapie gemacht und wurde 2 mal tägllich eingecremt. Nachdem ich aus der Klinik kam war es sau geil, leichte Schatten überall, aber ansonsten fast komplett frei von den Schuppis. Das hat so ca. 6 Wochen angehalten, die besten 6 Wochen seit ich Pso habe. Dann kammen die Schuppis wieder, aber, ich war zuversichtlich, da ich davon ausgegangen bin, das Neotigason bald auch seine wirkung entfalltet. Es verging zeit, es kammen mehr Schuppis, und die verzweiflung wurde größer, "wird das denn wirklich nochmal so schön wie nach der klinik?" Letzte Woche dann beim Hautarzt, der mir den sagte, das ich wohl nicht darauf anspringe, er verschreibt aber auch nicht gerne Neotigason, weil er nichts von dem Medikament hält, aber er hat mir nochmal welche verschrieben um sicher zu gehen, hat mit aber auch schon ne Überweisung zur Uniklinik angeboten. Jetzt bin ich ratlos, soll ich noch weiter machen mit Neotigason oder soll ich direkt nochmal in die Klinik?
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Hallo zusammen, bis vor ca. 3 Wochen nahm ich noch das Neotigason. 2 Tabletten am Tag und das ganze auch nur ca. einen Monat. Ich hatte extrem starken Juckreiz überall an der Haut und ein Brennen auf der Haut, als hätte ich einen Sonnenbrand. Der Juckreiz war echt übel. Bin nachts wach geworden, weil ich im Schlaf aktiv den Juckreiz bekämpfen wollte. :-) Auch waren meine Lippen total rissig, konnte kaum noch reden ohne das die Lippenhaut aufsprang. Augen waren auch extrem trocken, so dass ich mit Augentropfen helfen mußte. Also habe ich Neotigason abgesetzt. Eine Woche später habe ich auch die -eine Tablette- Fumaderm abgesetzt, die ich immer noch genommen habe. Nun, nachdem ich tablettenfrei bin, blüht die Schuppenflechte wieder am ganzem Körper. Bestrahlung hilft im übrigen nicht. Die Schuppi lacht mich echt aus. Meine große Sorge nun: Ich habe Haarausfall!!! Sogar meine Augenwimpern lassen mich im Stich. Die Haare sind extrem wenig geworden, obwohl ich erst ca. zwei Wochen Haarausfall habe. Noch nicht zu sehen, aber von mir sehr zu fühlen. Hat jemand damit Erfahrung? Wie lange kann das anhalten? Kommen die Wimpern wieder? Nun steh ich da, habe diesen Müll an Fumaderm und Neotigason geschluckt und nix gewonnen. Allerdings hat Neotigason während der Zeit als ich es einnahm meiner Haut geholfen. Kann mir jemand nun Erfahrungen mitteilen, wie lange so ein Haarausfall andauern kann oder was vielleicht auch hilft? Ich wäre allen sehr dankbar. L.G. catwoman
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Hallo an alle mit Nagelpsoriasis – Erfahrungen mit Neotigason willkommen
Stefan27 erstellte einem Thema in Neue stellen sich vor
Hallo alle zusammen, hab erst vor kurzem diese Seite entdeckt, und bin echt überrascht, wieviel Leute es mit Psoriasis gibt. Kurz zu meiner Person. Ich bin 27 und habe seit ca. 1 1/2 Jahren Psoriasis an den Nägeln. Ich nehme seit ca 1 Jahr Fumaderm und zusätzlich Ecural Lösung. Vor kurzem habe ich noch Neotigason 10 verschrieben bekommen (4 Wochen). Sind ja lt. Packungsbeilage ziemliche Hämmer. Ein paar Nebenwirkungen hab ich bereits festgestellt (Nasenbluten, Mundhöhlenentzündung). Die Psoriasis ist bei mir zum Glück schon im Rückgang. Bei mir waren ursprünglich 7 Nägel und 2 Fußnägel sehr schlimm befallen. Mittlerweile haben sich 3 Nägel schon ziemlich gut entwickelt. Wen jemand Erfahrung mit Neotigason (Nebenwirkungen usw.) hat, würde ich mich über Rückmeldung freuen. Viele Grüße Stefan-
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Hallo liebe Mitgeplagte! Ich hoffe ich erstelle jetzt hier kein Thema, dass schon tausendmal beantwortet wurde. Bin leider nicht so der Forenschreiber. Mein Anliegen ist folgendes: Ich habe seit etwa 3 Jahren extreme Beschwerden an den Händen (Innenseite und Finger), und seit etwa einem halben Jahr auch an den Füßen (unterm Fuß, zwischen den Zehen). Anfangs habe ich es nicht weiter beachtet, und dachte es wäre nur eine Rückkehr meiner Neurodermitis, die sich ab und an mal meldet wenn es mir psychisch schlecht geht. Irgendwann wurde das ganze aber unerträglich, vor allem auf der Arbeit (Lebensmittelmarkt, Kontakt mit offenen Lebensmitteln, Kälte und Nässe). Nachdem ich satte 3 Jahre gar nicht und/oder falsch behandelt wurde, wurde jetzt nach einem erneuten Arztwechsel Schuppenflechte diagnostiziert. Da eine Behandlung mit Cortison und Teersalben nur leichte Linderung verschafft soll ich nun das berühmt-berüchtigte Neotigason einnehmen (25mg), eine pro Tag. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich leicht zu Panik neige, aber die im Beipackzettel aufgeführten Nebenwirkungen haben mich regelrecht erschlagen (und wurden mir vom Doc auch so nicht näher erläutert). Natürlich können diese auftreten, müssen aber nicht. Aber die Wahrscheinlichkeitsangaben finde ich doch schon sehr erdrückend. Da ich arbeitsbedingt sowieso schon ständig Knochen- und Gelenkschmerzen habe wäre zum ersten dies völlig suboptimal, auch die Möglichkeit weniger zu sehen oder schlechter in der Dämmerung zu sehen ist ebenso abschreckend (da ich sowieso nicht die besten Augen habe) wie die Aussicht auf noch dünnere Haut an eben genau diesen Stellen. Ich finde das sogar ziemlich paradox, dass das Medikament die betroffenen Stellen somit sogar noch empfindlicher macht. Eventuell schlechtere Blutwerte wären mir sicher auch nicht zuträglich. Und jetzt zur Erkältungssaison trockene Schleimhäute? Na bitte sehr... Da Google leider sehr viel Blödsinn ausspuckt was das Thema angeht wende ich mich lieber gleich an Menschen, die die Problematik kennen. Meine Frage wäre also: Hilft es wirklich? Denn Fakt ist, so kann ich kaum meinen Alltag bewältigen, geschweige denn arbeiten. Was wären die Alternativen (auch darüber wurde ich leider nicht aufgeklärt), gibt es vielleicht sogar spezielle Alternativen für Hände und Füße? Wie sind Eure Erfahrungen mit den Nebenwirkungen? Im Netz liest man Horrorgeschichten, die man in Hollywood verfilmen könnte. Und eine wahrscheinlich ebenso blöde wie naive Frage zum Ende: Ich weiss, dass das Medikament fatale Folgen für Frauen im gebährfähigen Alter haben kann, aber muss ich als Mann denn auch etwas beachten, was das Thema Sex angeht? Ich bin da was Biologie angeht leider etwas... naja unbedarft. Im Netz gibt es auch hierzu leider keine nützlichen Aussagen. Ich danke im Voraus für alle Antworten und Eure Mühe! Grüße, Keith
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Hallo, ich bin neu hier und wollte mal etwas fragen. Ich bin momentan teilstationär in der Hautklinik aifgenommen wegen meiner PSO am Komp und am Körper. Bis jetzt bekomme ich jeden Tag Bäder,Bestrahlung und Salbung, mein Stationsarzt sagte mir diese Woche das man ein Neotigason Therapie machen möchte. Deshalb musste ich Urin, 7 Röhrchen Blut, zum Röntgen und zum Ultraschall ( Oberbauch ) gehen, ist das normal vor so einer Therapie und kann es auch sein das ich das Medikament als Spritze bekomme oder habe ich etwas falsch verstanden ? Danke für eure Antworten
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Hallo ihr Lieben, ich habe seit etwa 9 Jahren Psoriasis Pustulosa an den Fußsohlen und habe glaub schon alle Salben, Cremes und Bäder durch, die so empfohlen oder nicht empfohlen werden :-( Nichts half auf Dauer. Gegen Tabletten oder Spritzen wehre ich mich noch, obwohl meine Toleranz- und Schmerzgrenze langsam erreicht ist. Gerade jetzt im Sommer blühen die Pusteln um die Wette mit den Blumen :-( Aktuell habe ich einen Schub, der mit kleinen tageweisen Unterbrechungen, nun schon seit Februar anhält. Nun meinte mein HA, wir sollten die Iontophrese (Interferenzstrom in Leitungswasser) ausprobieren. Hat irgendjemand von Euch das schon gemacht und kann mir seine/ihre Erfahrung schreiben? Ansonsten wünsche ich uns allen, das wir bald von diesem Albtraum aufwachen und eine Haut haben, die schön, glatt, schuppen- und pustelfrei ist :-)
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Schuppenflechte an Händen und Füßen, Erfahrungsaustausch
Bluesky erstellte einem Thema in Schuppenflechte an Händen und Füßen
Ich habe seit anderthalb Jahren eine histologisch belegte Psoriasis an Händen und Füßen, die kompletten Hand und Fußflächen sind betroffen. Es ist aber keine Pustulosa, es ist eine starke Hyperkeratose verbunden mit vielen Rissen und Schrunden und ab und an heftigem Juckreiz. Ich bin 56 Jahre alt, lebe realativ gesund, hab Normalgewicht, rauche nicht, mache regelmäßig Sport trotz schmerzender Füße (mit Bepanthenpflastern). Ich behandel die Hände und Füße fast täglich mit Daivobet, creme viel mit Bepanthen tagsüber oder dem "Schrundenwunder" von Fußpunkt mit 15% Urea oder dem Rügener Kreidebalsam. Eine Puvatherapie im letzten Sommer hat leider keinen Erfolg gebracht. Hände und Füße schmerzen wegen ständigen Rissen und Schrunden, der Alltag ist anstrengend. Die Hautärztin hat mir jetzt eine Behandlung mit Neotigason vorgeschlagen, aber ich habe große Hemmungen dieses Mittel zu nehmen. Ich würde lieber in einer Klinik oder bei einer Kur die Chance bekommen, dass es mal abheilt. Die Hautärztin will dies aber nicht unterstützen, bevor ich nicht eine Systemtherapie versucht habe. Wie sind Eure Erfahrungen? Soll ich die Rentenversicherung wegen einer Reha anschreiben? Ich wäre sehr dankbar für Tipps! Was hat Euch geholfen? Ich möchte auch gerne das Daivobet irgendwann mal absetzen können, ich nehme es schon so lange. Lass ich es aber mal zwei Tage weg, dann wird es direkt schlimmer. Allen Mitgeplagten gute Besserung und ein gesundes 2021 Liebe Grüße Bluesky- 34 Antworten
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Tremfya gegen Psoriasis Pustulosa Palmoplantaris
Minchen87 erstellte einem Thema in Psoriasis pustulosa
Ein herzliches Hallo an alle 😊 Im Jahr 2017 bekam ich die Diagnose Morbus Crohn und ein Jahr später Psoriasis Pustulosa Palmoplantaris. Zu Beginn bekam ich lediglich Kortison in hohen Mengen. Danach Neotigason je 30mg pro Tag. Neotigason hat es etwas verbessert aber ich war nie Schmerzfrei. Seit Montag (02.03.20) bekomme ich Tremfya. Daher meine Frage: Wer leidet unter Psoriasis Pustulosa Palmoplantaris und hat positive Erfahrungen mit Tremfya gemacht? Wie lange hat es gedauert bis die Wirkung eingesetzt hat? Liebe Grüße Euer Minchen- 60 Antworten
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Ich möchte mich hiermit mal wieder zu Wort melden und vielleicht einigen Leuten Mut machen, die auf Neotigason eingestellt werden oder seit kurzem Neotigason nehmen. Mittlerweile nehme ich Neotigason seit seit gut 3 Jahren und komme nach anfänglichen Problemen extrem gut klar damit. Meine Dosis ist heute minimal (alle zwei Tage 1x10mg abends) und ich habe nur ab und an ein paar ganz kleine Stellen, die ich gar nicht mehr als solche wahrnehme. Anfangs bekam ich die Nebenwirkungen heftig zu spüren. Die Dosis war noch dementsprechend hoch bei täglich 30mg, wenn ich mich recht erinnere. Trockene Lippen, Nasenbluten, kaum sichtbare Erfolge. Jedoch gewöhnte sich mein Körper wohl mit der Zeit daran. Ich unterstützte die Therapie mit Schüsslersalzen und Psorelia-Weihrauchcreme. Letztere bringt in der Tat Linderung. Als die Psoriasis dann ein erträgliches Mass angenommen hatte begann ich intensiv Sport zu machen und Gewicht zu reduzieren, indem ich besser auf meine Ernährung achtete. Ich wiege mittlerweile fast 30kg weniger als vor drei Jahren, als ich mit Neotigason begann. Ich konnte letztes Jahr problemlos mit dem Mountainbike eine Alpenüberquerung machen und fühle mich derzeit körperlich ziemlich in meiner Mitte. Zusätzlich reduzierte ich meine Arbeitszeit, um mehr Zeit für mich und meine Gesundheit zu haben. Vielleicht ist jetzt nicht mehr jedes Jahr ein toller Urlaub drin und ein normaler gebrauchter Mittelklassewagen tut´s auch, aber dafür habe ich Zeit für mich und meine Gesundheit. Ich habe ausserdem das Rauchen aufgegeben, trinke nur noch sporadisch Alkohol (ab und an ein Bier), keine Limonaden mehr, dafür viel und ausreichend stilles Wasser. Und ich vermisse nichts. Die Dosis Neotigason habe ich in stetiger Absprache mit meinen Ärzten und unter begleitender Kontrolle meiner Blutwerte ganz langsam reduziert. Mittlerweile gibt es keine Nebenwirkungen mehr und mein Hautbild ist wirklich sehr gut. Mein persönliches Fazit zu Neotigason: Mit Geduld und begleitender Kontrolle durch gewissenhafte Ärzte kann Neotigason wirklich helfen. Es ist ein erprobtes Mittel und man spielt nicht die Laborratte für irgendwelche Biologics. Und wenn man noch etwas mehr auf sich achtet, dann geht alles vielleicht noch etwas schneller und nachhaltiger. Frauen mit Kinderwunsch sollten sich unbedingt beraten lassen, da Neotigason vor und während der Schwangerschaft kontraindiziert ist.
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Moin Moin Ich wollt nun auch mal meine Erfahrungen mit Neotigason erzählen Also erst zu mir. Ich bin 31 Jahre alt und hab seid 16 Jahren Psoriasis. Hab unzählige Therapien versucht von Homöopathie über Psychotherapie bis zu Sachen wie Bade PUVA und Fumaderm. Nix hat geholfen aber auch wirklich Garnichts hat mir auf lange Sicht geholfen. Irgendwann meinte mein Arzt das wir mal Neotigason ausprobieren sollen, ich dachte mir nur OK schauen wir mal du kannst sagen was du willst ich lese mich erstmal schlau. Und was ich alles gelesen habe Sachen wie Perücke, Nierenschäden, Blindheit, hab sogar irgendwo gelesen das es sich bei Neotigason um eine Chemotherapie handelt. Dies hat mir nun Richtig Angst eingejagt allerdings hatte ich nun richtig keine Lust mehr auf die Psoriasis und war bereit einiges auszuprobieren. Inzwischen nehme ich das Präparat seit 8 Monaten und muss sagen die Nebenwirkungen Halten sich weitgehend in Grenzen. Meine Dosis liegt bei 50 mg pro Tag das sind 2stück und mein Gewicht bei 85 Kilo bei einer Größe von 185 cm. Haare sind noch fast alle da, Nieren sind auch OK, meine Hornhaut ist komplett von meinen Füßen und Händen verschwunden, die Lippen sind immer noch Kaput werden aber langsam besser. und meine Haut fühlt sich echt komisch an sie brennt juckt und fühlt sich immer klebrig schwitzend an. Aber das sind so Sachen mit den kann Mann leben. Und zum Thema Chemotherapie kann ich nur sagen das ist absoluter Schwachsinn. Der Wirkstoff ist Acitretin was dem Vitamin A (Retinol) Gleicht. Die normale Tagesdosis für einen gesunden Menschen liegt bei 1 mg pro Tag. In meinem Fall Ist die tagesdosis Für einen Gesunden Menschen 50 fach überschritten dies führt nun zum Ausscheiden des Stoffes Über den Urin was wiederrum die Nieren auf Hochtouren Arbeiten lässt. Also nix mit Chemo. Die erste Wirkung Stellte sich nach 4 Wochen ein und nach weiteren 3 Wochen bin ich nahe zu Erscheinungsfrei gewesen. Begleitend Mache ich eine UV Bestallung Ich will das Medikament nicht in den Himmel loben weil die 50 Fache Überdosierung schon ein Hammer ist und man echt auf essen achten muss und viel trinken (bei mir sind es 3 Liter am Tag ). Aber bis Jetzt hilft es mir ganz gut.
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Hallo liebe gemeinde! da ich vor ca. 2 monate einen mächtigen schub hatte (hatte bisher noch nie so extrem viel schuppenflechte, auch an stellen wo ich 10 jahre lang verschont blieb, auslöser war eine sehr lange entzündung im hals) ging ich zu meinem Hautarzt. Dieser verschrieb mir Neotigason und Daivobet salbe. da ich eigentlich mit diesen tabletten nichts anfangen konnte, hörte ich damit auf, sie machten mich irgendwie psychisch fertig diese medis. Mit der daivobet salbe hatte ich einen kleinen erfolg, jedenfalls lösten sich die schuppen sehr schnell auf aber das "rote" blieb da. da unsere wetterfrösche endlich den "sommeranfang" angekündigt haben und ich vor 3 tagen meinen vw bulli gekauft habe, mit dem ich mit meiner freundin einen wunderbaren roadtrip ans meer machen werde, habe ich mich entschieden, zu einem anderen hautarzt zu gehen, das war gestern. Ich ging mit dem gedanken einer lichttherapie dorthin, dies hat mir vor einem halben jahr nach nur wenigen wochen sehr gut geholfen, die kleinen stellen waren alle weg und die ellbogen und knie waren auch sehr start verbessert. Der arzt sagte, dass ich nächsten mittwoch mit der uvb-therapie beginnen kann, bis dahin hat er mir dermovate verschrieben, ich weiss das diese salbe sehr stark ist, aber ich hatte sie gestern das erste mal angewendet und heute sah ich schon verbesserungen! ausserdem muss ich sie nur eine woche benutzen und danach wieder daivobet und daivonex. Ich hoffe und denke auch, dass mit dieser salbe und der uvb-therapie meine flechte sehr rasch verschwindet und dass ich endlich wieder einmal den sommer so richtig geniessen kann! Sorry für mein gelabber , jetzt kommt eigentlich erst meine richtige frage: ich habe gelesen, dass bei einer lichttherapie lebertran oder schwarzkümmelöl, kenne den unterschied nicht :confused: oder ist es das gleiche?, sehr gut mithilft, stimmt das? ausserdem habe ich im forum gelesen dass es auch gut ist fürs wohlbefinden und fürs immunsystem??? was habt ihr damit für erfahrungen gemacht? wie oft habt ihr eine kapsel geschluckt? vielen dank im voraus und entschuldigt bitte meinen roman allen gute besserung und positives denken mike
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Nagelpsoriasis: Was kann ich noch machen?
maya erstellte einem Thema in Schuppenflechte an den Nägeln
Hallo, bei mir sind inzwischen an den Händen insgesamt fünf Nägel und an den Füßen ebenso viels Nägele abgelöst, obwohl ich Neotigason (Acitretin) nehme. Habt Ihr mit diesem Medikament Erfahrungen gemacht? Meine Leberwerte haben sich bereits verdoppelt ggt von 9 auf 23, so dass ich eigentliche das Mittel absetzen will. Ich habe aber Angst, dass auch noch meine restlichen Nägel Abschied nehmen, sodass ich in der Feinmotorik sehr eingeschränkt bin ganz zu schweigen in optischer Hinsicht. Ich muss medizinische Handschuhe tragen, um meine Kundschaft nicht zu verschrecken. Bitte schreibt mir, was ich ich noch versuchen kann. maya- 6 Antworten
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Erfahrungen mit Neotigaston bei Psoriasis pustulosa gesucht
Wolfgang erstellte einem Thema in Psoriasis pustulosa
Habe seit ca.5 Jahren Psoriasis beiden Fußsohlen kleiner Herd ca.6x6cm groß alle 14 Tage ein starker Schub dann ist das laufen sehr schwer jetzt habe ich mir ein Medikament Neotigason 10 mg aus Spanien besorgt ohne Rezept hatt jemand damit erfahrung- 2 Antworten
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Neotigason bei Schuppenflechte: Wann hat das Medikament bei Euch angeschlagen?
Gast erstellte einem Thema in Neotigason
Hi Leute!!! Wer hat schon Erfahrung mit Neotigson gemacht? Ich schlucke das Zeug schon seit einem Monat aber leider habe ich noch keine Wirkung festgestellt( wenn man die Nebenwirkungen nicht betrachtet!!! ).- 24 Antworten
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Neotigason bei Schuppenflechte: Wann hat das Medikament bei Euch angeschlagen?
Murmelchen erstellte einem Thema in Neotigason
Hallobin ganz neu hier und auch das aller erste mal im netzt. habe seit ende mai zum ersten mal schuppenflechte am gesammten körper und pusteln an den händen und füßen. salben und kortisontabletten haben immer nur kurzzeitig geholfen - nach absetzen kam alles wieder zurück. seit 8 tagen nehme ich nun neotigason und die symtome gehen zurück und gleichzeitig schuppt/pellt sich die haut. mal abgesehen von den anderen nebenwirkungen schlägt die behandelung meines erachtens gut an. gibt es irgent jemanden der ähnliche erfahrungen gemacht hat. mich verwundert die kürze der zeit - mein arzt sagte es dauert bestimmt 4 wochen bis sich etwas tut. habe in der ersten woche 50mg genommen und seit heute 25mg.- 24 Antworten
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Neotigason bei Schuppenflechte: Wann hat das Medikament bei Euch angeschlagen?
Dorolein erstellte einem Thema in Neotigason
Hallo,wer hat Erfahrung mit dem Medikament Neotigason gemacht? Bin gerade in Bad Bentheim und bekomme nun die Tabletten.ist zur Zeit jemand von Euch auch da? LG Dorolein- 24 Antworten
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Neotigason bei Schuppenflechte: Wann hat das Medikament bei Euch angeschlagen?
Gast erstellte einem Thema in Neotigason
Hi Leute, ich bitte Euch um Eure Erfahrungen mit Neotigason. Nehme jetzt seit drei Tagen 50mg/tgl. Mein Hautarzt sagte zu mir, ich werde wohl 1 Monat lang Nebenwirkungen haben, bis überhaupt etwas passiert, aber dann soll es super helfen. Meine Frage: Kann es sein, das es jetzt schon nach drei Tagen irgendwie anschlägt? Ich pelle von oben bis unten und es hört nich auf. Ich bin sozusagen ständig mit den Knipser zugange, weil es in dicken Placken runterkommt. Kann doch ganich sein oder? Meinen Arzt konnt ich heut nich mehr erreichen, werde ihn wohl Montag mal eben anrufen, aber wenn mir jetzt schon jemand was sagen könnte, wär ich echt dankbar!- 24 Antworten
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Hallo, ich bin Katrin und habe im Februar d. J. die Diagnose Psoriasis Pustulosa erhalten. Bei mir ist es so stark an Händen und Füssen ausgeprägt, dass ich auch schon stationär behandelt wurde. Mein Leidensweg fühlt sich unendlich an. Bin nun beim 3. Medikament, da alle vorher keine Linderung brachten. Bei mir sind zudem auch die Finger-u. Fussnägel betroffen. D.h. völlige Ablösung der Nagelplatten. Ab Freitag soll ich nun spritzen mit Taltz, in der Hoffnung, dass es wirkt. Mein Leidensdruck ist besonders groß, da ich vorher über 3 Monate Neotigason mit 50mg nahm, aber diese so starke Nebenwirkungen hatten, dass ich sie nicht mehr nehmen wollte. Habe durch das Neotigason fast keine Haare mehr auf dem Kopf und der ganze Körper klebte. Meine Sorge ist, dass meine Haare nicht mehr nachwachsen. Habe mir nun heute ein Rezept für eine Perrücke geben lassen. Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen und kann mir sagen, ob die Haare wieder wachsen?! Ich bin so down, dass ich momentan wenig Vertrauen in die Aussage der Ärzte lege.
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Stufe 3: Innerliche Medikamente bei Psoriasis – Tabletten und Spritzen
Redaktion erstellte ein Artikel in Behandlung der Schuppenflechte
Eine innerliche – so genannte systemische – Therapie ist bei einer mittelschweren, vor allem aber bei einer schweren Schuppenflechte nötig, um die Folgen der stetigen Entzündung zu lindern oder zu vermeiden. Manche der innerlichen Medikamente wirken recht allgemein im gesamten Körper, andere regulieren nur an bestimmten Stellen im Körper das Nötige. Tabletten Konventionelle Systemtherapeutika sind die klassischen Medikamente, die schon seit vielen Jahren zur Behandlung der Psoriasis eingesetzt werden. Sie wirken im gesamten Körper und greifen vor allem in das Immunsystem ein, um die Entzündungsreaktionen zu bremsen, die für die Schuppenflechte typisch sind. Im Gegensatz zu den neueren Biologika sind diese Medikamente meist als Tabletten oder Kapseln erhältlich und werden oft als erste Stufe der innerlichen Behandlung verwendet. Acitretin Acitretin ist ein Medikament aus der Gruppe der Retinoide, also Abkömmlinge von Vitamin A. Es sorgt dafür, dass sich die Hautzellen wieder normal entwickeln und nicht mehr so schnell teilen wie bei Psoriasis üblich. Acitretin wird als Tablette eingenommen und eignet sich vor allem für Menschen, bei denen die Schuppenflechte besonders dicke, verhornte Plaques bildet. Frauen im gebärfähigen Alter müssen bei der Einnahme von Acitretin besonders vorsichtig sein, weil das Medikament das ungeborene Kind schädigen kann. Deshalb ist während und nach der Therapie eine sichere Verhütung notwendig. Apremilast Apremilast ist ein modernes Medikament gegen Psoriasis, das als Tablette eingenommen wird und gezielt in die Entzündungsprozesse des Körpers eingreift. Sein Wirkprinzip beruht darauf, dass es das Enzym Phosphodiesterase-4 (PDE4) hemmt, das in den Immunzellen vorkommt. Durch diese Hemmung steigt der Spiegel eines Botenstoffs namens cAMP in den Zellen an. Das führt dazu, dass weniger entzündungsfördernde Botenstoffe wie TNF-α, Interleukin-17 und Interleukin-23 gebildet werden, während der entzündungshemmende Botenstoff Interleukin-10 zunimmt. So wird die überschießende Immunreaktion, die bei Psoriasis für die Entzündung und die Bildung der typischen Hautveränderungen sorgt, deutlich abgeschwächt. Ciclosporin Ciclosporin ist ein weiterer Wirkstoff, der bei schwerer Psoriasis eingesetzt werden kann. Ursprünglich stammt das Medikament aus der Transplantationsmedizin, weil es das Immunsystem stark unterdrückt und so die Abstoßung von Organen verhindert. Bei Psoriasis wird Ciclosporin meist nur für einen begrenzten Zeitraum angewendet, weil es auf Dauer die Nieren schädigen und den Blutdruck erhöhen kann. Es wirkt sehr schnell und kann besonders dann helfen, wenn die Schuppenflechte plötzlich sehr stark aufflammt oder andere Therapien nicht ausreichen. Deucravacitinib Deucravacitinib ist ein relativ neuer Wirkstoff zur Behandlung der mittelschweren bis schweren Plaque-Psoriasis und wird unter dem Handelsnamen Sotyktu als Tablette angeboten. Es gehört zur Klasse der sogenannten Tyrosinkinase-2-Inhibitoren (TYK2-Inhibitoren), die gezielt in den Entzündungsprozess bei Psoriasis eingreifen. Das Besondere an Deucravacitinib ist, dass es als erstes Medikament seiner Art die Aktivität des Enzyms TYK2 hemmt. Dieses Enzym ist an der Weiterleitung von Signalen beteiligt, die bestimmte entzündungsfördernde Botenstoffe wie Interleukin-12, Interleukin-23 und Typ-I-Interferone aktivieren. Indem Deucravacitinib TYK2 blockiert, werden diese Signale unterbrochen und die Entzündung in der Haut kann deutlich zurückgehen. Dimethyfulmarat Ein weiterer klassischer Wirkstoff ist Dimethylfumarat. Sie werden seit Jahrzehnten vor allem in Deutschland bei mittelschwerer bis schwerer Psoriasis eingesetzt. Fumarsäureester wirken, indem sie das Immunsystem modulieren und die Entzündungsbereitschaft der Hautzellen senken. Die Tabletten werden langsam aufdosiert, damit sich der Körper an das Medikament gewöhnen kann. Häufige Nebenwirkungen sind Magen-Darm-Beschwerden oder Hitzewallungen, die aber oft mit der Zeit nachlassen. Fumarsäureester gelten als gut wirksam und sind für viele Menschen mit Psoriasis eine wichtige Behandlungsoption. Methotrexat Ein sehr häufig eingesetztes Medikament ist Methotrexat, kurz MTX genannt. Ursprünglich wurde es zur Behandlung von Krebs entwickelt, aber schon lange nutzt man es auch bei entzündlichen Erkrankungen wie der Psoriasis. MTX hemmt das Wachstum schnell teilender Zellen, zu denen auch die Hautzellen bei Schuppenflechte gehören. Außerdem dämpft es das Immunsystem, sodass die Entzündungsreaktionen nachlassen. Methotrexat wird meist einmal pro Woche als Tablette oder Spritze verabreicht. Die Wirkung setzt nach einigen Wochen ein. Während der Behandlung sind regelmäßige Blutkontrollen wichtig, weil MTX die Leber belasten und die Blutbildung beeinflussen kann. Diese konventionellen Systemtherapeutika sind bewährte Mittel, die vielen Menschen mit Psoriasis helfen können. Sie sind oft günstiger als die neueren Biologika, haben aber auch mehr Nebenwirkungen und erfordern eine engmaschige ärztliche Kontrolle. Trotzdem sind sie für viele Patientinnen und Patienten ein wichtiger Baustein in der Behandlung der Schuppenflechte. ⬇️ Übersicht der Systemtherapeutika als Tabletten oder Kapseln Wirkstoffname Handelsnamen Psoriasis Psoriasis arthritis zugelassen ab zugelassen seit Acitretin Acicutan, Neotigason ✅ 1988 (Neotigason), 2015 (Acicutan) Apremilast Otezla ✅ ✅ 6 Jahre 2015 Ciclosporin Ciclosporin A, Ciclosporin Pro, Sandimmun optoral, Sandimmun Neoral, Immunosporin ✅ 1983 (in der Transplantationsmedizin), 1993 (zur Behandlung der Schuppenflechte) Deucravacitinib Sotyktu ✅ 18 Jahre 2023 Dimethylfumarat Skilarence ✅ 18 Jahre 2017 Leflunomid Arava ✅ 18 Jahre 1999 Methotrexat Lantarel metex MTX ✅ ✅ 1991 (Psoriasis arthritis) Baricitinib Olumiant ✅ nur für juvenile Psoriasis arthritis (Kinder ab 2 Jahre) 2023 Upadacitinib Rinvoq ✅ 18 Jahre 2021 Tofacitinib Xeljanz ✅ 2 Jahre 2018 Spritzen und Infusionen Biologika – die neuen Medikamente Biologika sind moderne Medikamente, die gezielt in das Immunsystem eingreifen und bei vielen Menschen mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis für eine deutliche Verbesserung sorgen. Anders als klassische Tabletten werden Biologika meist als Spritze unter die Haut oder als Infusion verabreicht. Sie bestehen aus Eiweißstoffen, die im Labor hergestellt werden und ganz bestimmte Botenstoffe im Körper blockieren, die bei der Schuppenflechte eine zentrale Rolle spielen. TNFα-Hemmer: Eine der ersten Gruppen von Biologika, die bei Psoriasis eingesetzt wurden, sind die sogenannten TNFα-Hemmer. TNFα steht für Tumornekrosefaktor alpha, einen wichtigen Entzündungsbotenstoff im Körper. Bei Menschen mit Schuppenflechte ist dieser Botenstoff oft besonders aktiv und sorgt dafür, dass die Entzündung in der Haut und manchmal auch in den Gelenken dauerhaft angeheizt wird. TNFα-Hemmer wie Adalimumab, Etanercept oder Infliximab blockieren diesen Botenstoff gezielt. Dadurch lässt die Entzündung nach, die Haut wird ruhiger und auch die Gelenkbeschwerden können sich bessern. TNFα-Hemmer werden schon seit vielen Jahren eingesetzt und haben sich besonders bei Patientinnen und Patienten bewährt, die zusätzlich zur Psoriasis auch eine Psoriasis arthritis haben. IL-17-Hemmer: In den letzten Jahren sind Biologika entwickelt worden, die noch gezielter wirken, zum Beispiel die sogenannten IL-17-Hemmer. IL-17 ist ein weiterer Botenstoff, der bei der Entstehung der Schuppenflechte eine entscheidende Rolle spielt. Medikamente wie Secukinumab, Ixekizumab oder Bimekizumab blockieren diesen Botenstoff und können so die Entzündung sehr effektiv stoppen. IL-17-Hemmer sind vor allem dann eine gute Wahl, wenn andere Therapien nicht ausreichend geholfen haben oder nicht vertragen wurden. IL-23-Hemmer: Eine weitere wichtige Wirkstoffgruppe sind die IL-23-Hemmer. IL-23 ist ein Botenstoff, der das Immunsystem dazu bringt, bestimmte Entzündungszellen zu aktivieren, die bei der Psoriasis die Haut angreifen. Biologika wie Guselkumab, Risankizumab oder Tildrakizumab blockieren gezielt IL-23 und verhindern so, dass die Entzündung überhaupt erst richtig in Gang kommt. Diese Medikamente haben den Vorteil, dass sie meist nur alle paar Monate gespritzt werden müssen und trotzdem sehr wirksam sind. Viele Patientinnen und Patienten erreichen mit IL-23-Hemmern eine fast vollständige Abheilung der Haut. IL-12 und IL-23: Es gibt auch Biologika, die sowohl IL-12 als auch IL-23 blockieren, zum Beispiel Ustekinumab. IL-12 und IL-23 sind beide an der Steuerung des Immunsystems beteiligt und fördern die Entzündungsreaktion bei Psoriasis. Durch die Blockade beider Botenstoffe kann Ustekinumab die Entzündung besonders umfassend bremsen. Das Medikament wird alle drei Monate gespritzt und ist für viele Menschen mit Schuppenflechte eine praktische und wirksame Option. Biologika sind teurer als die "Klassiker". Sie werden oft erst dann eingesetzt, wenn andere Therapien nicht ausreichend geholfen haben oder nicht vertragen wurden. Gegen den Einsatz der Biologika sprechen schwere Herzinsuffizienz und Tuberkulose. In der Schwangerschaft und Stillzeit kann Certolizumab pegol angewendet werden – für alle anderen Biologika gibt es diesen Nachweis nicht. Nachdem Efalizumab (Raptiva) 2009 wegen eines erhöhten Risikos einer progressiven multifokalen Leukenzephalopathie (PML, Erkrankung des Zentralen Nervensystems) vom Markt genommen wurde, sind inzwischen mehrere Wirkstoffe in Deutschland zugelassen. Kortison (innerlich) Kortison gibt es als Tablette oder Injektion. Es wirkt besonders bei akuten Schüben meist schnell. Nachteil ist, dass die Schuppenflechte nach dem Absetzen rasch und oft stärker als zuvor wieder ausbricht. Überhaupt ist eine innerliche Kortison-Anwendung nur noch kurzfristig in Notfällen angeraten. In der „Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris“ von 2021 taucht eine innerliche Behandlung mit Kortison erst gar nicht auf. MTX Für den Wirkstoff Methotrexat, abgekürzt MTX, gilt das oben im Abschnitt "Tabletten" geschriebene. ⬇️ Übersicht der Systemtherapeutika als Spritze, Pen oder Infusion Wirkstoffname Handelsnamen Psoriasis Psoriasis arthritis Wirksansatz zugelassen ab zugelassen seit Abatacept Orencia ✅ T-Zellen 18 Jahre 2017 Adalimumab Humira, Amgevita, Amsparity, Cyltezo, Halimatoz, Hefiya, Hukyndra, Hulio, Hyrimoz, Imraldi, Solymbic, Yuflyma ✅ ✅ TNFα 4 Jahre 2005 (zur Behandlung der Psoriasis arthritis), 2007 (zur Behandlung der Schuppenflechte) Bimekizumab Bimzelx ✅ ✅ IL-17A, IL17-F, IL17-AF 18 Jahre 2021 (zur Behandlung der Psoriasis arthritis), 2023 (zur Behandlung der Schuppenflechte) Brodalumab Kyntheum ✅ IL-17A 18 Jahre 2017 Certolizumab pegol Cimzia ✅ ✅ TNFα 18 Jahre 2013 (zur Behandlung der Psoriasis arthritis), 2018 (zur Behandlung der Schuppenflechte) Etanercept Enbrel, Benepali, Erelzi und Nepexto ✅ ✅ TNFα 6 Jahre (Psoriasis) bzw. 12 Jahre (Psoriasis arthritis) 2002 (zur Behandlung der Psoriasis arthritis), 2004 (zur Behandlung der Schuppenflechte) Golimumab Simponi ✅ TNFα 18 Jahre (Kinder ab 2 Jahren mit Einschränkungen) 2009 Guselkumab Tremfya ✅ ✅ IL-23 18 Jahre 2017 Infliximab Remicade, Flixabi, Inflectra und Remsima ✅ ✅ TNFα 18 Jahre 2005 Ixekizumab Taltz ✅ ✅ IL-17A 6 Jahre (bei Psoriasis) bzw. 18 Jahre (bei Psoriasis arthritis) 2016 Methotrexat metex, MTX und Nordimet ✅ ✅ 18 Jahre (Kinder mit Einschränkungen) Risankizumab Skyrizi ✅ ✅ IL-23A 18 Jahre 2019 Secukinumab Cosentyx ✅ ✅ IL-17A 6 Jahre 2015 Tildrakizumab Ilumetri ✅ IL-23 18 Jahre 2018 Ustekinumab Stelara, , Qoyvolma, Uzpruvo und mehr ✅ ✅ IL-12/23 18 Jahre 2009 Das Wichtigste im Video Dr. Uwe Schwichtenberg erklärt in diesem Video, welche Möglichkeiten es gibt, die Psoriasis innerlich zu behandeln.- 29 Kommentare
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Wie lange kann man Neotigason einnehmen?
Gini 62 erstellte einem Thema in Expertenforum Schuppenflechte, Psoriasis arthritis, Therapie, Klinik...
Sehr geehrte Expertin Wie lange kann man Neotigason ohne Nebenwirkungen einnehmen? In der Packungsbeilage steht keine Dauermedikation. Ich habe immer Knochenbeschwerden und Entzündungen ohne Schwellungen kann das auch Arthritis sein? Mein Rheumawert ANA ist immer erhöht alle anderen sind negativ. Mit frdl. Grüßen Gini 62- 2 Antworten
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Schlimme Psoriasis pustulosa an den Füßen – warum mehr Schmerzen?
Silvia1202 erstellte einem Thema in Psoriasis pustulosa
Hallo ich heiße Silvia, bin 48 Jahre und habe seit drei Monaten Pustulose. Keiner weiss woher und bis jetzt hat mich niemend wirklich darüber aufgeklärt. Ich habe die Hände, Füssen extrem und Kopf betroffen. Nehme Neodiogsan 25mg. War nun in einer Hautklinik und wurde mit Moment Galen Salbe behandelt. Meine Hände sehen wieder gut aus, die Füße schmerzen und Jucken extrem. Warum sind die Füße mit mehr Schmerzen und offenen Stellen verbunden? Kann mir jemand mehr über diese Krankheit schreiben? Vielen Dank -
Erfahrungen mit Neotigason gesucht
cessyces erstellte einem Thema in Schuppenflechte an Händen und Füßen
Hat bitte jemand Erfahrung mit Neotigason Tabletten, habe diese verschrieben bekommen. Trau mich aber nicht, wegen den hohen Nebenwirkungen , sie zu nehmen Danke- 22 Antworten
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Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte, Psoriasis arthritis und dem ganzen Rest