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Beiträge zum Thema 'Reha'.
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Wir strolchen gerade auf der Fortbildungswoche der Hautärzte in München herum. Die meiste Zeit hören wir Vorträge zu sehr verschiedenen Themen, die mal mehr und mal weniger mit der Psoriasis zu tun haben. Was uns auffällt: In nicht einer Veranstaltung ging und geht es um Rehabilitation, um "Kuren". Natürlich haben Hautärzte andere Schwerpunkte, aber zu den Therapie-Möglichkeiten sollte es schon (noch) gehören. Was uns andererseits freut: Es gibt noch immer Forscher, die sich mit der topischen Therapie auch der Schuppenflechte – also Salben, Cremes und Co – beschäftigen. Innerliche Medikamente sind nicht das Ein und Alles – das wurde heute in mehreren Vorträgen deutlich. Und: Das Thema Psyche wird von Hautärzten nicht vergessen – auch wenn es bei weitem noch stärker beachtet werden könnte. Außergewöhnlich auch für Hautärzte war heute ein Vortrag "Über das Riechen". Wir schreiben ja – wie angekündigt – noch eine Zusammenfassung der neuen Erkenntnisse oder interessantesten Fakten, aber so viel sei verraten: Wer nett träumen möchte, sollte sich mit Orangenduft umgeben. Frauen, die jünger wirken möchten, könnten es mit Grapefruit-Duft versuchen. Damit lassen sich angeblich ganze sechs Jahre "herausholen" – und das soll nur auf Männer so wirken. Nach zwei Tagen mehr oder minder Dauerregen ist es heute das erste Mal seit morgens trocken. Davor regnete es oft nicht einfach, sondern es schüttete wie aus Eimern. München versucht also endlich, uns irgendwie für sich einzunehmen. Ein kleines bisschen trägt dazu auch ein wundervoller Wurstautomat dazu bei – siehe Foto. So etwas kennen wir aus Berlin nicht Leider werden wir aber keine Zeit haben, Nela und Nobby zu besuchen.
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kur bei schuppenflechte,starker befall an kopf und gelenken
jupp51 erstellte einem Thema in Schuppenflechte-Forum
suche eine kur gegen pso.die salbe hilft nur bedingt. -
Reha in Westerland - noch ein paar Eindrücke
halber Zwilling erstellte einen Blogeintrag in Halber Zwilling
Moin Moin! Bevor ich mich aus dem Blog verabschiede, möchte ich Euch noch mit ein paar Fotos an der herrlichen Natur teilhaben lassen. Ich möchte auch nicht versäumen, darauf hinzuweisen, dass es sich bei meinen Einträgen um meine ganz persönliche Meinung handelt. Man trifft hier ja auch immer mal wieder Gäste, die nicht alles gut finden. Sie haben bestimmt ihre Gründe. Aber... ...die wird es immer geben. ICH finde es hier richtig gut! Tschüß denn und schöne Grüße von der Küste und vom halben Zwilling- 7 Kommentare
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Moin Moin! Heute also ein paar Worte zu Küche und Essen. Ich meine, da hat ja jeder so seinen eigenen Geschmack und seine Vorlieben. Aber auch da gibt es von meiner Seite nichts zu meckern. Gekocht wird hier noch frisch in eigener Küche. Zur Auswahl stehen mittags täglich • Vollkost • vegetarische Kost • Leichte Vollkost / Reduktionskost Wenn der Arzt es verordnet und es mit der Diätassistentin abgesprochen ist , kann man hypoallergene Kost oder eine angepasste Kost bei Unverträglichkeiten bekommen. Und es schmeckt lecker! Morgens und abends bedient man sich am Buffet. Hierbei sind die Getränke (Kaffee, Tee, Kakao, Saft) mit inbegriffen. Wasser gibt es immer kostenlos. Nachmittags gibt es im Cafe Kuchen und Kaffee ( natürlich nicht kostenlos). Und an einem Kaffeeautomaten kann man zusätzlich den ganzen Tag und abends gegen Bares seinen Koffeinbedarf abdecken. So, ich hoffe ich habe nichts Wichtiges vergessen. Wenn Ihr Fragen habt, einfach melden. Schöne Grüße von der Küste und vom halben Zwilling
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Moin Moin! Da jetzt am Wochenende nur UV und Salben auf dem Programm stehen, nutze ich die Gelegenheit und erzähle mal etwas über die freundlichen und hilfsbereiten Mitarbeiter ( andere habe ich hier ehrlich gesagt auch noch gar keine getroffen). Der Empfang an der Rezeption war mit einem guten Hotel vergleichbar. Sehr freundlich und hilfsbereit. Die Putzfrau ist èin Goldstück: ich bat sie um eine Auflage auf die harte Matratze. Als ich 1 Stunde später ins Zimmer kam, hatte ich eine viskoelastische Matratze und ein neues Kissen im Bett. Klasse. Auch die Mitarbeiter im Service sind sehr freundlich und zuvorkommend. Ein Beispiel hierzu: Am Montag kommt "susanne1972" (der eine oder die andere kennt sie hier aus der Comunity), auch hierher in Reha. Ich habe den Service- Chef gefragt, ob sie wohl an unseren Tisch sitzen kann. Obwohl er am Montag frei hat und das Haus rappelvoll belegt ist, hat er alles in die Wege geleitet. Finde ich toll. Morgen berichte ich noch ein wenig über Küche und Essen ... Ich wünsche allen ein schönes Wochenende. Sonnige Grüße von der Küste und vom halben Zwilling
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Moin Moin ! Heute erzähle ich mal ein bisschen über meinen Therapieplan. Diese Woche sieht mein Plan noch sehr entspannt aus. Ich muss sagen, dass mir das sehr entgegen kommt, da ich durch die Klima-Umstellung doch ziemlich müde bin. Hauptsächlich für Hände und Füße bekomme ich zunächst eine 4 Tage "Schock-Therapie". Das bedeutet morgens und abends CT-Creme. (Das C steht für Chlorhexidindigluconat + T für Triamcinolonacetonid ). Abends kommt zusätzlich noch Karison Salbe obendrauf und alles in Folie verpackt. Ab heute nur noch Salbe ohne Folie. Und dann gehts Tag für Tag ans Ausschleichen. Tagsüber und bei Juckreiz gibt es Tannolact Fettcreme. Jeden Tag ein Starksolebad und anschließend UV. Ich bin so gespannt wie es nach dem Ausschleichen sein wird! Ja und für das körperliche und seelische Wohl stehen sportliche Betätigungen auf dem Programm. Zum einen natürlich MTT (medizinische Trainingstherapie) in einer gut ausgestatteten "Folterkammer", die von kompetenten Physiotherapeuten betreut wird. Zum anderen kann man, wenn man möchte, das Schwimmbad und die Sauna nutzen. Ich werde heute smovey walk testen. Walking am Strand mit Gewichtringen. Und für die Psyche gibt es heute Nachmittag noch 2 Meditationseinheiten. Und wenn ich Glück habe, wieder einen perfekten Sonnenuntergang. Sonnige Grüße vom halben Zwilling
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Moin! Moin! Ich habe es versprochen und stelle einen aktuellen "Mitschnitt" aus der Reha in der Nordseeklinik Westerland ein: Schon die gestrige Anreise mit der Bahn über den Hindenburgdamm war ein Erlebnis. Vor allem begrüsste Sylt mich mit Sonnenschein. Da fühlt man sich doch gleich mal willkommen. Trotz reichlicher Verspätung fiel auch die Begrüssung an der Rezeption sehr freundlich und hilfsbereit aus. Mir wurde ein Medien-Paket angeboten, das man für 65€ +10€ Pfand bekommen kann. Selbstverständlich kann man das Paket auch für weniger Tage und einen entsprechenden Betrag nutzen. Es beinhaltet eine Telefonflat innerhalb Deutschlands, WLAN und TV ( mit 4 Radiosendern). Bademantel kann gegen 8€ Pfand ausgeliehen werden. Gleich nach dem Check-in ( bei mir um 18:00) hatte ich eine erste Aufnahmeuntersuchung und um 21:00 Uhr schon mal eine Salbensession. Meine Koffer standen schon vor meinem sehr schönen, geschmackvoll eingerichteten Balkonzimmer mit moderner Dusche und WC. Ich glaube mittlerweile sind alle Zimmer renoviert. Lediglich der Therapiebereich ist teilweise noch älteren Datums. Dazu kann ich in der Kürze der Zeit aber noch nicht viel sagen. Ich hole es aber nach. Essen: Ich habe eine Histaminunverträglichkeit und hatte heute vormittag bereits einen Hinweis für den Diätassistenten im Postfach! Meine Tischmarke wurde mit einem entsprechenden Kleber versehen und damit bekomme ich ab sofort immer histaminarme Kost. Das finde ich ganz grosse Klasse! So einen Service hatte ich in der Uni Tübingen nicht. Mein Therapieplan ist noch in Arbeit aber ich werde berichten. Jetzt muss ich erst mal dringend an den Strand! Es grüsst Euch der halbe Zwilling
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Online-Seminar: Rehabilitation bei Psoriasis – vom Antrag bis zum Aufenthalt
Redaktion erstellte eine Veranstaltung in Veranstaltungen
Der Deutsche Psoriasis Bund e.V. (DPB) lädt zum Online-Seminar "Rehabilitation bei Psoriasis – vom Antrag bis zum Aufenthalt" mit Dr. Athanasios Tsianakas ein. Er ist Dermatologe, Venerologe, Allergologe und Chefarzt der Dermatologie in der Fachklinik Bad Bentheim. Die Teilnahme am Online-Seminar ist für DPB-Mitglieder kostenfrei. Alle anderen zaheln 10 Euro. Eine verbindliche Anmeldung kann jeder loswerden per E-Mail an bockelmann@psoriasis-bund.de per Telefon unter 040 / 223399-11 Wir haben auch eine Übersicht über weitere Online-Seminare des DPB. -
Rheuma- und Rehatelefon der Rheumaklinik Bad Wildungen
Redaktion erstellte eine Veranstaltung in Veranstaltungen
Jeden letzten Mittwoch des Monats sitzt der Leitende Arzt Dr. Alexander Puls von der Rheumaklinik Bad Wildungen am Rheuma- und Rehatelefon. Jeder kann Fragen rund um das Thema Rehabilitation sowie zum Krankheitsbild Rheumatismus stellen – wobei "Rheumatismus" schon ein sehr weiter Begriff ist. Unter Telefon 05621 797-684 nimmt er von 17 bis 18 Uhr den Hörer ab. Der Termin kann wegen Urlaubs oder Feiertagen auch mal ein anderer sein. Deshalb sollte man sich vorab bei der Patientenverwaltung unter Telefon 05621 797-0 vergewissern, ob der Termin stattfindet. Weitere Informationen gibt die Klinik auf ihrer Internetseite. -
Online-Seminar: Rehabilitation bei dauerhaftem Juckreiz
Redaktion erstellte eine Veranstaltung in Veranstaltungen
Was können Betroffene in einer Reha-Klinik über den Umgang mit Juckreiz lernen? Der skinhealthcampus lädt zu einer Zoom-Informationsveranstaltung mit dem Experten Dr. A. Tsianakas ein. Wer sich per Mail anmeldet, bekommt einen Teilnahmelink zurück. Die E-Mail-Adresse: info@skinhealthcampus.org-
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Reha bei Schuppenflechte und Psoriasis arthritis beantragen – so geht‘s
Rolf Blaga erstellte ein Artikel in Rehabilitation und Klinik
Manchmal werden die Schuppenflechte oder die Psoriasis arthritis so schlimm, dass sie in der Klinik behandelt werden müssen. Hier erklären wir, was du dafür tun und beachten musst, wenn du in einer gesetzlichen Krankenkasse bist – wie die meisten Menschen in Deutschland. Krankenhaus oder Reha? Gemeinsam mit der Ärztin oder dem Arzt solltest du entscheiden, ob es schnell gehen soll. Dann wird sie oder er dich akut ins Krankenhaus einweisen. Anders ist es, wenn du ein paar Monate Zeit hast, um eine dauerhaft hartnäckige Psoriasis grundlegend zu behandeln. Dann solltest du eine medizinische Rehabilitation (Reha) beantragen. Wenn es eine Akutklinik sein soll: Die Krankenkassen zahlen bei Schuppenflechte durchschnittlich einen zweiwöchigen Aufenthalt. Die meisten konzentrieren sich in dieser kurzen Zeit darauf, die Hautstellen möglichst gut zu behandeln. Vielen Betroffenen reicht das, weil sie nicht länger von Beruf, Familie oder anderen Aktivitäten fernbleiben wollen. Es gibt einige Kliniken, die trotz der kurzen Zeit mehr anbieten als die pure Behandlung – zum Beispiel, wenn sie naturheilkundlich orientiert sind. Eine medizinische Rehabilitation (Reha) dagegen dauert zwischen 3 und 6 Wochen. Zusätzliche therapiebegleitende Angebote sollen die Krankheit langfristig verbessern. Du erfährst außerdem, was du selbst zur Besserung beitragen kannst. Dazu gehören Physio- und Ergotherapie, Bewegungs- und Entspannungstechniken, Ernährungsumstellung, psychologische Beratung und Patientenschulungen. Eine Mischform ist die Anschluss-Heilbehandlung: In schweren Fällen ist es möglich, direkt nach der Akutbehandlung in die Reha zu wechseln. Dafür beantragt der Sozialdienst des Krankenhauses eine „Anschlussheilbehandlung“. Wenn dich dieser schnelle Weg in eine Reha interessiert, frage bei der Klinik nach, welche Erfahrungen sie mit deiner Krankheit gemacht haben. Gelenkkranke haben eher eine Chance als Hautkranke. Wer ist zuständig? Bist du Arbeitnehmer, ist grundsätzlich die Deutsche Rentenversicherung zuständig, wenn du bestimmte Voraussetzungen erfüllst wie zum Beispiel Warte- oder Beitragszeiten. Mit einer Reha soll deine Arbeitsfähigkeit wiederhergestellt, verbessert oder erhalten werden. Für den Reha-Antrag gibt es Antragsunterlagen. Lesetipp: Die Zeitschrift Finanztest hat erläutert, was mit den Anträgen gemacht werden soll. Sollte bei dir die Psoriasis oder Psoriasis arthritis als Berufskrankheit anerkannt sein, ist die Berufsgenossenschaft zuständig. Die gesetzliche Krankenkasse ist dagegen zuständig, wenn du Mitversicherter (Ehepartner, Kind, Jugendlicher) oder Altersrentner bist. Oder du bist Arbeitnehmer, der die Reha-Voraussetzungen der Rentenversicherung nicht erfüllt. Mit einer Reha sollst du deinen Alltag und dein Leben wieder uneingeschränkt bewältigen und am sozialen Leben teilhaben können. Die Unterlagen für den Reha-Antrag erhältst du bei der gesetzlichen Krankenkasse, bei der du versichert bist. Es könnte vorkommen, dass du als Arbeitnehmer durch deine Krankheit zwar nicht in deiner Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt bist, wohl aber erheblich in deinem privaten Leben. Dann kannst du den Reha-Antrag erst der Krankenkasse vorlegen, wenn die Rentenversicherung ihn ablehnt. Klinik vorher aussuchen Informiere dich vorher, welche Klinik für dich die richtige wäre und ob es Patientenberichte gibt. Manchmal ist es möglich, Kinder mitzubringen und sie unterrichten zu lassen. Unsere Klinikliste kann dir dabei weiterhelfen. Es gibt Häuser, die entweder nur mit der Rentenversicherung zusammenarbeiten oder aber nur mit (einzelnen) gesetzlichen Krankenkassen. Wenn du dich für eine Klinik entschieden hast, erkundige dich dort, welche „berechtigten Wünsche“ du in deinem Antrag eintragen solltest, damit deine Klinikauswahl akzeptiert wird. Gut vorbereitet zur Ärztin oder zum Arzt Du solltest dir klar werden und aufschreiben, in welchen Situationen dich deine Haut- oder deine Gelenk-Krankheit besonders stark beeinträchtigt. Wenn du das einmal gesammelt hast, kann dir das immer dann weiterhelfen, wenn der Antrag begründet werden muss. Außerdem helfen dir diese Angaben für die gewünschte „Selbsteinschätzung“. Als Arbeitnehmer solltest du klar benennen, welche beruflichen Tätigkeiten du nicht oder schlechter machen kannst. bzw. wovon du ausgeschlossen bist. Dazu gehören körperliche Einschränkungen, weil du zum Beispiel Schmerzen oder offene Stellen hast. Du könntest in deinen beruflichen Aktivitäten eingeschränkt sein und Konzentrationsschwierigkeiten haben, weil du wegen des Juckreizes schlecht schläfst. Vor allem könntest du daran gehindert sein, am alltäglichen Arbeitsleben teilzuhaben, weil du angestarrt wirst, Kollegen abfällige Bemerkungen machen oder dich ausgrenzen. Depressionen gelten als typische Begleiterkrankungen der Psoriasis und verursachen hohe Fehlzeiten. Sprich mit deiner Ärztin, ob du weitere Krankheiten hast, die mit deiner Psoriasis zusammenhängen und deine Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen könnten. Aber: die Hauptdiagnose muss stets die Schuppenflechte oder die Psoriasis arthritis sein. Gehörst du nicht zur Gruppe der Arbeitnehmer, solltest du eindringlich beschreiben, was genau in deinem alltäglichen Leben durch die Krankheit erschwert wird, zum Beispiel bei Aktivitäten oder Kontakten, im Haushalt oder in der Freizeit, in der Partnerschaft oder beim Sex. Viele Menschen mit Hautkrankheiten isolieren sich, meiden andere Menschen und vereinsamen. Solltest du gerade die Ärztin gewechselt haben, lasse Dir von der bisherigen Praxis eine Kopie deiner Patientenakte ausdrucken. Wenn du Unterlagen über andere Krankheiten hast, kannst du die vorsichtshalber bereithalten. Vielleicht ist eine Begleiterkrankung der Psoriasis dabei. Reha beantragen So vorbereitet kannst du dir von der Ärztin oder dem Arzt „Leistungen zu Rehabilitation“ verordnen lassen. Das Formular hat die Praxis. Achtung: Für Privatversicherte gelten andere Regeln. Für gesetzlich Versicherte geht es so weiter: Die Ärztin schreibt schreibt einen ärztlichen Befundbericht, um zu begründen, warum die ambulante Behandlung nicht mehr ausreicht und eine Reha-Maßnahme notwendig ist. Aus dem sollte ersichtlich sein: welche Beschwerden eine Reha erforderlich machen. welche Behandlungen in den letzten zwölf Monaten durchgeführt wurden. wie gut (oder eben nicht) diese geholfen haben. inwiefern die Möglichkeiten der ambulanten Behandlung ausgeschöpft sind. weshalb nicht (weiter) mit innerlich wirkenden Mitteln behandelt wird. was mit der Reha erreicht werden soll (Ziele). Es kann sein, dass die Versicherung oder der sozial-medizinische Dienst von der Ärztin ein Gutachten anfordern. Darin sollten die oben genannten Punkte etwas ausführlicher beschrieben werden. Wenn du dir schon eine Klinik ausgesucht hast, formuliere mit der Ärztin zusammen, weshalb die für dich besonders geeignet ist (Behandlung von Begleiterkrankungen, Wohnortnähe, Familie, Tagesklinik). Die Wunschklinik wird auf einem gesonderten Formular beantragt. ? In unserem Forum "Klinik, Reha, Kur & Urlaub" kannst du fragen, welche Erfahrungen andere mit bestimmten Kliniken oder beim Antrag gemacht haben. Die Entscheidung Grundsätzlich müssen Reha-Anträge innerhalb von drei Wochen entschieden werden. Länger kann es dauern, wenn ein ärztliches Gutachten angefordert wird. Ganz schnell geht es mit einer Anschluss-Heilbehandlung-Begutachtung beim Sozial-medizinischen Dienst. Die weitaus meisten Anträge werden am Schreibtisch entschieden. Aber es kann sein, dass du aufgefordert wirst, dich dem sozial-medizinischen Dienst vorzustellen. Da sitzen Ärzte, die dich im Auftrag des Versicherungsträgers begutachten sollen. Nimm alle Unterlagen aus den letzten zwei Jahren mit, die bekräftigen, dass die Reha notwendig ist: Kopie der Patientenakte, Befunde, Krankenhaus-Entlassungsberichte, Röntgenbilder, eigene Fotos und die Kopie des Reha-Antrags. Deine Psoriasis-Stellen sollten zum Termin gut sichtbar sein. Vermeide es, sie schon Tage vorher mit Kortison-Creme blasser werden zu lassen. Frage den Gutachter unbedingt, was für ein Facharzt er ist. Wirst du nicht von einem Hautarzt begutachtet, kann das ein Widerspruchsgrund sein. Denn gerade zur Psoriasis gibt es viel neues Hintergrundwissen. Das haben meist nur gut fortgebildete Dermatologen. Besonderheiten Mehrkosten der Wunschklinik Es kann sein, dass die von dir gewählte Klinik keinen Vertrag mit der Versicherung hat und deshalb höhere Tagessätze berechnet. Dann wirst du aufgefordert zu unterschreiben, dass du die Mehrkosten der Wunschklink aus eigener Tasche bezahlst („Mehrkosten-Übernahme-Vereinbarung“). Das solltest du auf keinen Fall machen! Fordere stattdessen einen offiziellen „Bescheid über Mehrkosten“, der eine Rechtsmittel-Belehrung enthält. Nur dann kannst du dem widersprechen. Denn eine Zuzahlung darf nicht verlangt werden, wenn du diese Klinik gewählt hast aus medizinischen Gründen (Attest vorlegen) oder aus zwingend zu beachtenden persönlichen Gründen (z.B. pflegebedürftige Angehörige in der Nähe). Reha nur alle vier Jahre? Grundsätzlich erhalten Versicherte nur alle vier Jahren eine medizinische Reha. Es sei denn, dass sie aus medizinischen Gründen notwendig ist: Bei chronisch Kranken wäre das ein starker Schub oder deutlich zunehmende Beeinträchtigungen. Zum Beispiel, wenn bei dir weitere Körperregionen betroffen oder Begleiterkrankungen hinzugekommen sind – typischerweise eine Gelenkbeteiligung. Die Veränderungen solltest du drastisch beschreiben. Wenn der Antrag abgelehnt wird Nimm es nicht persönlich, wenn dein Antrag erst einmal abgelehnt wird. Die Sozialversicherungen sind offiziell angehalten zu sparen. Mit der Ablehnung wird gleichzeitig darauf hingewiesen, innerhalb welcher Frist du dem Bescheid widersprechen kannst (Rechtsmittel-Belehrung). Du musst genau beachten, ob die Frist in Tagen, Wochen oder Monaten angegeben ist. Unbedingt widersprechen! Erfahrungsgemäß ist die Hälfte aller Widersprüche ganz oder teilweise erfolgreich. In der Ablehnung werden meist sehr allgemeine Gründe (Textbausteine) genannt. Du solltest möglichst mit Hilfe der Ärztin jedem Ablehnungsgrund gesondert widersprechen. Für deinen Fall solltet ihr ausführlich erklären, wo im Einzelnen die Arbeitsfähigkeit bzw. Alltagsbewältigung und soziale Teilhabe (Lebensqualität) eingeschränkt sind. Bei Reha-Anträgen kann es entscheidend sein, wenn du bisherige Medikamente nicht vertragen hast bzw. sie nicht nehmen darfst (z.B. wegen Wechselwirkungen). Wenn du den Widerspruch nicht innerhalb der Frist begründen kannst, reicht es aus, erst einmal nur allgemein zu widersprechen und zu erklären, dass die Begründung nachgereicht wird. Bei Krankenkassen ist es immer wieder vorgekommen, dass Antragstellern am Telefon dringend geraten wird, den Widerspruch zurückzuziehen, weil er doch völlig chancenlos wäre. Lasse dich nicht einschüchtern, sondern bestehe auf einen schriftlichen Bescheid! Zur Not klagen Wird auch dein Widerspruch abgelehnt, kannst du dagegen innerhalb von vier Wochen beim Sozialgericht Klage einreichen. Ohne Anwalt ist das kostenlos! Wenn du dich in Rechtsfragen nicht sicher fühlst, lass dich beraten. Du solltest aber nur dann klagen, wenn du dich vorher hast beraten lassen. Erfahrene Sozialrechts-Experten können meist beurteilen, wie deine Erfolgsaussichten sind – nicht nur medizinisch, sondern auch sozialrechtlich. Adressen findest du im Abschnitt „Wer hilft bei Reha-Fragen?“. Wenn du dir einen Anwalt nimmst, ist das meist nicht besonders teuer, weil der Streitwert niedrig ist. Frage trotzdem sicherheitshalber vorher, mit welchen Kosten du im schlimmsten Fall rechnen musst. Mit einer Rechtsschutzversicherung kostet es nichts. Anstatt vors Gericht zu ziehen Es kann 1 ½ Jahre oder länger dauern, bis eine Klage vor dem Sozialgericht entschieden ist. Stattdessen kannst du einfach nach ein paar Monaten einen neuen Reha-Antrag mit aktuellen Befunden stellen. Es steht dir immer offen, auch wenn dein Reha-Antrag verzögert bearbeitet wird, dich akut in ein Krankenhaus einweisen zu lassen und danach eine Anschluss-Heilbehandlung zu beantragen. Reha im Ausland Uns sind keine ausländischen Kliniken bekannt, für die Deutsche Rentenversicherung bei Psoriasis oder Psoriasis Arthritis die Kosten übernehmen würde. Die Klinik im schweizerischen Davos ist seit 2004 geschlossen. Reha am Toten Meer Eine Sonderstellung nimmt die Klimatherapie am Toten Meer ein. Die wird inzwischen von den meisten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland bezahlt. Aber nur, wenn du keine Rentenversicherungs-Beiträge zahlen musst, also kein Arbeitnehmer bist. Das sind vor allem Kinder und Jugendliche, Studenten, Rentner und freiwillig Krankenversicherte. Auch die Beihilfe für Beamte trägt diese Kosten. Bist du dagegen Arbeitnehmer, ist grundsätzlich die Rentenversicherung zuständig. Die aber zahlt den Aufenthalt am Toten Meer nicht. Wir kennen nur wenige Gerichtsurteile, bei denen sie zur Kostenübernahme verurteilt wurde. Du müsstest klagen und nachweisen, dass bisherige Therapien und Medikamente bei dir individuell erfolglos waren („Therapieresistenz“). Oder sie dürfen in deinem Fall nicht angewendet werden, zum Beispiel wegen anderer Erkrankungen oder Unverträglichkeiten. Dieser Nachweis wird immer schwerer zu führen sein, weil es inzwischen für die innerliche Therapie fast 20 verschiedene Wirkstoffe gibt. Links zu einigen Urteilen findest du am Ende des Artikels „Aktuelles zur Therapie am Toten Meer“ Das Tote Meer ist nicht nur wegen der starken UV-Belastung umstritten. Besprich mit deiner Ärztin, ob es in deinem Fall sinnvoll ist, dort deine Schuppenflechte auszukurieren. Vorsorgekuren Du kannst bei der Krankenkasse einen Zuschuss zu einer Vorsorge- oder Badekur beantragen. Das geht, wenn zu erwarten ist, dass du in absehbarer Zeit eine Krankheit bekommen wirst, eine bestehende Erkrankung sich deutlich verschlimmert oder du pflegebedürftig werden könntest. Du musst nachweisen, dass bisherige Therapien und Medikamente keine wesentliche Besserung gebracht haben. Du solltest dich mit der Ärztin absprechen, welches Kurbad und welche Kurklinik für dich geeignet wären. Für deine Haut wäre das eine Klimakur am Meer oder im Gebirge, für die Gelenke eine Kur mit Moor- oder Schwefelbädern. Vorsorgekuren werden bezuschusst, wenn sie in Kliniken eines anerkannten deutschen Kurorts stattfinden. Aber du kannst die Badekur auch im Ausland machen. Die Krankenkasse beteiligt sich daran aber nur, wenn du das vorher mit ihr abgeklärt hast. Preisgünstig sind viele Angebote in ost- und südosteuropäischen Kurorten. Typisch ist die ambulante Badekur, es gibt aber auch stationäre Vorsorgekuren. Ambulant bedeutet, du gehst nur zu den Anwendungen in die Klinik, wohnst aber außerhalb. Du kannst dich selbst auf die Suche machen oder alles zusammen bei einem Gesundheitsreisen-Veranstalter buchen. Die Krankenkassen beteiligen sich unterschiedlich an einer Vorsorgekur. Da du auf jeden Fall einen Teil der Kosten selbst tragen musst, solltest du dich vorher sachkundig machen: Wie viel übernimmt deine Kasse für den Kurarzt und die Kurmittel (Massagen, Bäder, Bewegungstherapie)? Zahlt sie für Kurtaxe, Unterkunft, Verpflegung oder Fahrkosten einen Zuschuss? Ist der abhängig davon, wie lange die Kur dauert? Bezahlt werden bis zu 3 Wochen. Aber im Gegensatz zur Reha werden Arbeitnehmer nicht krankgeschrieben, müssen dafür also Urlaub nehmen. Eine ambulante Badekur darf alle drei Jahre bewilligt werden. Reha für Kinder Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die an Schuppenflechte oder sogar Gelenk-Psoriasis leiden, ist gering. Trotzdem gehören sie nicht in Kliniken für Erwachsene. Bekannt ist die Fachklinik Sylt für Kinder und Jugendliche. Dort ist schon vor vielen Jahren ein umfassendes Therapiekonzept für diese Altersgruppe entwickelt worden. In besonders schweren Fällen, wenn die gesamte Familie durch die Krankheit des Kindes erheblich beeinträchtigt wird, kannst du eine Familien-Reha beantragen. Für eine erfolgreiche Therapie ist es in solchen Fällen notwendig, dass Angehörige mit dabei sind. Zuständig sind gleichermaßen die Deutsche Rentenversicherung und gesetzliche Krankenkasse. Du kannst daher eine Kinder- oder Familien-Reha entweder bei dem Rentenversicherungsträger oder bei deiner Krankenkasse beantragen. Mutter-/Vater-Kind-Kur Bei dieser Kur geht es nicht darum, eine Krankheit wie die Schuppenflechte von Mutter oder Vater zu behandeln. Schwerpunkt ist, typische Gesundheitsstörungen von überlasteten Eltern aufzuarbeiten, wie z.B. stressbedingte Erschöpfung oder psychische Symptome. Weitere Einzelheiten erfährst du bei deiner Krankenkasse. Nachsorge Therapiefördernde Maßnahmen wirken besser, wenn du sie nach der Reha beibehältst. Bei der Rentenversicherung findest du „Nachsorgeprogramme“ oder du kannst von der Ärztin Reha-Sport verschrieben bekommen. Die Krankenkassen fördern Gesundheitskurse oder individuelle Gesundheitsaktivitäten. Wer hilft bei Reha-Fragen? Arbeitskreis Gesundheit e.V. – auch für die Suche nach Reha-Kliniken Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung Bundesarbeitsgemeinschaft Rehabilitation Unabhängige Patientenberatung Deutschland Sozialverbände wie SoVD, VdK oder Volkssolidarität (für Nichtmitglieder ist meist nur die Erstberatung kostenlos) Sozialexperten der Fachkliniken Kur + Reha - Informationen und Links zu Mutter-/Vater-Kind-Kuren; Informationen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg; Angebot für ganz Deutschland Medizinische Rehabilitation – Informationsblatt des Bundesministeriums für Gesundheit Rehabilitation bei rheumatischen Erkrankungen (PDF) – Broschüre der Deutschen Rheuma-Liga e.V. - Der Inhalt gilt auch für Patienten mit Psoriasis arthritis Lesetipps zum Thema Wie man wann und wo einen Reha-Antrag stellt (Stiftung Warentest, 13.02.2023) Stiftung Warentest hat aufgeschrieben, wie das mit einem Reha-Antrag funktioniert, was man beachten sollte – und wo's die richtigen Formulare gibt. Was eine Reha bei Psoriasis oder Psoriasis arthritis bewirken kann (IhreVorsorge.de, 09.07.2018) Chefärzte der Frankenlandklinik erklären, wann eine Reha möglich und wichtig ist und was dabei gemacht wird. -
Reha stärkt Kinder und Jugendliche – wird aber wenig genutzt
Claudia Liebram erstellte ein Artikel in Kinder und Jugendliche
Ob Kita oder Schule – chronisch kranke Kinder sind in jeder Gruppe zu finden. Sie haben Asthma, Neurodermitis, Adipositas, ADHS oder Störungen des Sozialverhaltens, manche auch Schuppenflechte oder seltener Psoriasis arthritis. Seit 2016 gehört eine Kinder- und Jugendrehabilitation zu den Pflichtleistungen der Deutschen Rentenversicherung. „Noch immer nehmen viel zu wenige Familien diese Leistung in Anspruch“, sagt Dr. Stefan Berghem. Er ist Chefarzt der Johannesbad Fachklinik Klaus Störtebeker Ostseestrand und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für pädiatrische Rehabilitation. In der Fachklinik in Kölpinsee werden auch Hauterkrankungen behandelt. Berghem weiß auch: „Viele Eltern kennen dieses Angebot nicht, andere haben Sorge, dass die Kinder in der Schule zu viel verpassen.“ Selbstbewusstsein wird gestärkt Die Beeinträchtigungen im Alltag sind für Kinder groß. Junge Menschen mit chronischen Krankheiten verlieren da oft ihr Selbstbewusstsein. Sie fühlen sich ausgegrenzt, ziehen sich zurück, die Schulleistungen werden schlechter. „In der Reha lernen Kinder und Jugendliche mit ihrer Krankheit umzugehen und sich selbst wieder zu akzeptieren“, erklärt Stefan Berghem. „Wir stärken sie umfassend, auch mit Blick auf ihr Selbstbewusstsein.“ Neben der Behandlung der Kinder gibt es in den Reha-Einrichtungen auch Angebote für die Eltern. Sie können ihre Kinder laut Vorgabe im sogenannten Flexirentengesetz bis zu deren zwölften Geburtstag in die stationäre Reha begleiten. Neu ist seit dem Flexirentengesetz auch Eine Reha ist nicht wie bisher nur stationär, sondern künftig auch ambulant möglich. Es wird eine Nachsorge zur Verbesserung der Nachhaltigkeit eingerichtet. Kinder haben nicht mehr nur alle vier Jahre einen Anspruch auf eine Reha-Maßnahme durch die Deutsche Rentenversicherung. „Das ist besonders bei chronischen Krankheiten ein entscheidender Baustein in der Behandlung“, erklärt Stefan Berghem. „In jungen Jahren können wir damit den Grundstein legen, dass Kinder später gesund und belastbar sind.“ Zur Kinder-Reha dürfen Eltern länger mit Seit einer Änderung im Jahr 2018 können Eltern ihr Kind zur Reha begleiten, bis zum vollendeten 12. Lebensjahre – die Rentenversicherung Bund zahlt ihnen dann die Kosten. Dabei ist es egal, wie schwer die Krankheit ist, die das Kind hat. Und: Eine Reha kann auch ambulant stattfinden. Dann bleiben die Kinder in ihrer gewohnten Umgebung. Sinn einer Kinder-Reha ist, dass Krankheiten und ihre Folgen nicht bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben sollen. Im Bereich der Schuppenflechte wäre zum Beispiel denkbar, dass so Folgeerscheinungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, metabolisches Syndrom oder psychische Probleme verringert werden oder im besten Fall gar nicht erst entstehen. Außerdem wurde von der DRV eine "Sperrklausel" aufgehoben, nach der eine erneute Reha fürs Kind erst nach vier Jahren wieder möglich war. Im Jahr 2017 gab es bei der Rentenversicherung 54.500 Anträge auf eine Rehabilitationsmaßnahme für Kinder und Jugendliche. In den Jahren davor war die Zahl der Anträge zurückgegangen.-
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Wer wegen einer Psoriasis arthritis vom Arzt einen Kurs in Funktionsgymnastik verschrieben bekommt, kann nach einiger Zeit einen Auffrischungskurs besuchen – und auch dann wieder auf Kosten der Krankenkasse. Das Sozialgericht Mainz hat das in einem Urteil bestätigt. Geklagt hatte ein Mann, der wegen seiner Psoriasis arthritis zweimal in der Woche zum Funktionstraining – zur Wassergymnastik – gegangen war. Nach vier Jahren wollte die Krankenkasse die Kosten für einen Auffrischungskurs nicht mehr übernehmen. Die Ablehnung begründete sie damit, dass der Mann die Übungen inzwischen gelernt haben müsste und nun allein, ohne Anleitung durchführen könnte. Nach einem Widerspruch meinte der Medizinische Dienst der Krankenkassen, die Leistung wäre nicht wirtschaftlich. Und: Es stünden Alternativen zur Verfügung. Krankenkasse erkennt keinen Grund zur Ausnahme Daraufhin schrieb die Krankenkasse dem Mann, dass sie keine Ausnahmeindikationen erkennen könnte – zum Beispiel psychische oder kognitive Beeinträchtigungen, die die langfristige Durchführung des Übungsprogramms in Eigenverantwortung nicht möglich machen würde. Dem Kläger wurde empfohlen, auf eigene Kosten ein Sportangebot wahrzunehmen. Der Betroffene klagte gegen die Krankenkasse beim Sozialgericht Mainz. Seine Argumente: Sein Arzt habe ihm die Wassergymnastik verordnet, also bestünde doch eine medizinische Notwendigkeit, das Training wie bisher durchzuführen. Und: Es bestünde die Gefahr, dass er die Übungen falsch ausführt und damit seine Gesundheit erheblich gefährden würde. Außerdem würde das Gemeinschaftserlebnis des Gruppensports positiv wirken. In seiner Klage erklärte der Betroffene, dass er den Bewegungsraum im Schwimmbad nicht ohne weiteres betreten könne. Die Gerätschaften seien weggeschlossen. Ohnehin vergesse er inzwischen vieles. Die Bewegungsabläufe seien so vielfältig, dass er sie sich nicht gut merken könne. Gericht gibt Klage statt – teilweise Das Gericht gab der Klage teilweise statt: Die Richter verurteilten die Krankenkasse, dem Kläger ein Aktualisierungstraining einmal pro Woche für die Dauer eines Jahres zu bewilligen. Die Begründung: Der Gesetzgeber habe dem Kläger grundsätzlich einen Anspruch auf das Erlernen der Funktionsgymnastik in einer Gruppe unter Anleitung eingeräumt. Es sei zwar richtig, dass die Krankenkasse den Wassergymnastik-Kurs nicht mehr finanzieren müsse, wenn der Kläger nach einer gewissen Zeit in der Lage sei, die Übungen auch eigenständig durchzuführen – dann dürfe sie den Kläger auf seine Selbstverantwortung verweisen. Die Selbstverantwortung habe aber Grenzen. Es müsse durch Fachleute sichergestellt bleiben, dass neue medizinische Erkenntnisse bei dem Kläger ankämen und sich bei den Übungen auf Dauer keine Ausführungsfehler einschlichen. Außerdem sei zu überprüfen, ob bei bestimmten chronischen Erkrankungen wegen ihres Fortschreitens neue oder andere Übungen notwendig seien. Daher habe die Krankenkasse nach einigen Jahren wieder ein Funktionstraining zu bewilligen, wenn das dann von einem Arzt ver-ordnet wird. Das Urteil vom 03.11.2015 ist rechtskräftig (Aktenzeichen S 14 KR 458/12).
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Larissa kann ohne Medikamente weder Haushalt und Familie versorgen noch zur Arbeit gehen. Von der Krankenkasse fühlt sie sich im Stich gelassen. Der Erfahrungsbericht einer Betroffenen. Seit mehr als 20 Jahren leide ich an Gelenkschmerzen, v.a. in der linken Schulter, die regelmäßig auf meine angeblich degenerierte Wirbelsäule und die durch meinen Beruf - ich bin Krankenschwester - entstehenden Belastungen zurückgeführt wurden. 'Therapie' hieß also: "Schlucken Sie mal dieses oder jenes Schmerzmittel", "Gehen sie zur Krankengymnastik", Überlegen Sie sich, ob sie nicht besser den Beruf wechseln". Ziemlich unbefriedigend, fand ich. Aber was sollte ich machen? Während der ersten Schwangerschaft vor 14 Jahren kamen plötzlich Hauterscheinungen dazu, die als ,hormonbedingt' eingestuft wurden: meine Fußsohlen wurden trocken und dort bildeten sich schmerzhafte, tiefe, oft blutende Risse. Bis 1992 änderte sich an diesem Bild trotz ständiger Salbentherapie nichts, dann erschienen als Folge einer Antibiotika-Therapie plötzlich kleine Bläschen in meinen Handinnenflächen und unter den Fußsohlen. Die Diagnose hieß: Allergie. Die Therapie bestand aus weiteren Salben, inzwischen kortisonhaltig, brachte aber auch kaum Linderung. Ungefähr ein Dutzend Hautärzte habe seitdem ,verschlissen' und ebensoviele unterschiedliche Diagnosen gehört, die letzte – nach PE 1996 – war 'Neurodermitis'. Noch immer mit Kortisonsalbe, fuhr ich dann im letzten Sommer zu einer ambulanten Badekur an die Nordsee, wurde dort sehr überraschend mit einer mir bis dahin völlig unbekannten Therapie konfrontiert (heißer Schlick, direkt auf den befallenen Hautstellen) und erlebte zum ersten Mal eine deutliche Besserung. Noch 4 Wochen nach der Heimreise war meine Haut praktisch symptomfrei, obwohl ich ganz bewusst seit Beginn dieser Behandlung auf eine reine Fettsalbe umgestiegen war. Danach erschien das Ekzem allerdings langsam wieder. Im Mai diesen Jahres erkrankte ich an einem Virusinfekt, in dessen Verlauf plötzlich alle Gelenke rheumatische Veränderungen aufwiesen, besonders schlimm waren die Knie- und Fingergelenke sowie (mal wieder) meine linke Schulter betroffen. Zudem breitete sich das Ekzem schlagartig über den gesamten Körper aus, einzige Ausnahme Oberarme und Gesicht. Der Verdacht auf Lupus erythematodes stand im Raum, hat sich aber zum Glück nicht bestätigt, dafür hieß es dann 'Psoriasis pustulosa plantaris mit Gelenkbeteiligung'. Dank Kortison – diesmal nicht nur in der Salbe – sind die Hauterscheinungen zurückgegangen, zur Zeit sind wie immer die Fußsohlen betroffen, dazu gibt es einige Herde an den Unterschenkeln und -armen, in den Handinnenflächen sowie einen am Rücken. Schlimm ist nur, dass die Schmerzen in den Gelenken kaum zurückgehen. Ohne Medikamente bin ich nicht in der Lage, meinen 5-Personen-Haushalt zu versorgen, an 'zur Arbeit gehen' ist überhaupt nicht zu denken. Außerdem habe ich durch die Kortisoneinnahme leider ziemlich viel an Gewicht zugelegt, das ich gern wieder loswürde, schaffe es aber allein nicht. Aus diesen Gründen rät mir mein Hausarzt zu einer erneuten Kur, diesmal stationär, und wenn möglich wieder in Horumersiel (oder einem anderen Ort, an dem es diese Schlickpackungen gibt). Leider spielt meine Krankenkasse da überhaupt nicht mit. Alle haben zwar Verständnis für meine Situation, aber eine Kur wird bisher nicht genehmigt. Eher würde man mir auf unbestimmte Zeit eine Haushaltshilfe genehmigen, ich könne ja auch einen vorläufigen Rentenantrag stellen – und den Entzug, wenn ich irgendwann dann doch mal medikamentenabhängig geworden bin, zahlt man sicher auch... Ich bin sauer! Heute morgen hat man mir – nach langen Kampf – zumindest einen Kurantrag für die BfA mitgegeben. Ich habe ihn auch ausgefüllt und werde ihn abschicken, obwohl ich genau weiß, daß der Rentenversicherungsträger bei Psoriasis nicht zuständig ist (wovon meine Krankenkasse angeblich ebensowenig weiß wie von der Möglichkeit, bei dieser Erkrankung auf die 4-jährige Sperrfrist zu verzichten!) Ich bin mal gespannt, wie das weitergeht. Zermürben lasse ich mich durch diese Hinhalte-Taktik nicht so schnell. Mit freundlichen Grüßen Larissa (39)
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"Ich kann nur raten, nicht den Kopf in den Sand zu stecken und einfach zu leben und die Krankheit nicht das Leben gestalten zu lassen." Der Erfahrungsbericht eines Betroffenen. Hallo Liebe Leser 🙂 *lach* okay - vielleicht nicht ganz so gestelzt. Meine Name ist Klaus, ich bin 26 Jahre alt und habe seit 16 Jahren Psoriasis, besser bekannt als Schuppenflechte. Bei mir fing es ganz klassisch mit einer 5 Mark (damals noch Ostmark *lächel*) großen Stelle am behaarten Hinterkopf an. Dies hielt dann noch eine Zeit an. Nach etwa drei Jahren war irgendwann der gesamte Kopf betroffen. Da ich allerdings damals noch Haare auf dem Kopf hatte, konnte ich das gut verdecken. Mit dem Heranwachsen gingen leider die Haare aus und die Schuppenflechte nahm Ihren Lauf. Mit etwa 18 Jahren hatte ich die typische Sternenpsoriasis, also viele kreisrunde oder ovale Herde an den verschiedensten Stellen des Körpers, vor allem am Hinterkopf, den Ellenbogen, Rücken, Bauch und an den Waden. Bemerkenswert fand ich die Entwicklung am Kopf, denn mit dem Ausgehen der Haare ging an diesen Stellen auch die Schuppenflechte zurück. Auch heute ist nur noch der behaarte Hinterkopf betroffen. Da ich als gehbehinderter Junge als Kind ohnehin schon als "krank" galt, hatte ich mich an diese Krankheit eigentlich auch ganz gut gewöhnt. Sicherlich habe ich im Sommer auch öfter eine gewisse Hemmschwelle, ins Freibad oder gar an den FKK-Strand zu gehen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Sonne und Wasser, vor allem das Meer, einen überaus positiven Einfluss auf die Schuppenflechte haben. Was ich nicht bestätigen kann, ist die Aussage, dass die Schuppenflechte zu bestimmten Jahreszeiten besser oder schlechter sei. Beobachtet habe ich allerdings eine negative Wirkung, wenn ich zu viele Orangen esse oder "hochprozentigen" Orangensaft oder Apfelsaft trinke. Ich trinke daher am liebsten Mineralwasser, was ich auch für am bekömmlichsten halte. Ein bestimmtes Medikament kann ich nicht empfehlen. Ich habe wie die meisten Patienten auch die Erfahrung gemacht, dass man viel ausprobieren muss. Ich benutze im Winter oft einfache Vaseline, um die Haut geschmeidig zu halten. Wenn die Haut sehr spannt oder leicht entzündlich ist, benutze ich wenige Tage ein Kortisonpräparat. Empfehlen kann ich sommerliche Kuraufenthalte an der Ostsee. Im Jahr 2001 war ich 6 Wochen in der Median-Klinik in Heiligendamm, dass einigen vielleicht jetzt auch wegen das neu gestalteten Hotels bekannt ist. Nach diesem Kuraufenthalt hatte ich etwa ein Jahr lang keinerlei Symptome, was schon mal nicht schlecht ist. Also kann ich nur raten, nicht den Kopf in den Sand zu stecken und einfach zu leben und die Krankheit nicht das Leben gestalten zu lassen. Viele Grüße Klaus
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"Viele Menschen machen einen Bogen um uns, als seien wir Aussätzige." Sie wurde von der Psoriasis im Schlaf überrascht. Heute sagt sie: "Ich habe das Glück gehabt, von meiner Familie auch mit meinen Schönheitsfehlern geliebt und gestützt zu werden." Der Erfahrungsbericht einer Betroffenen. Ich wurde von der Krankheit buchstäblich im Schlaf überrascht. Abends bin ich noch mit tadelloser Haut ins Bett gegangen, am nächsten Morgen wachte ich mit lauter roten Flecken an den Unterarmen auf. Tags zuvor hatte ich Erdbeeren gegessen. Das wird eine Allergie sein, dachte ich damals, ging aber doch zum Arzt. Diagnose Der schüttelte den Kopf. Das ist Psoriasis, erklärte er, mit einer Allergie hat das nicht das geringste zu tun. Für mich war das, was ich angeblich haben sollte, ein böhmisches Dorf. Zu deutsch heißt das Schuppenflechte sagte der Arzt. Typisch dafür sind größere rote Flecken mit einer silbrigen Schuppenschicht darauf. Auf die Frage, woher das komme, musste er mir die Antwort schuldig bleiben. Man weiß nur, dass eine erbliche Veranlagung vorhanden ist, die oft durch äußere Anlässe zum Aufflackern gebracht wird, durch eine Krankheit zum Beispiel, durch hormoneIIe Umstellungen im Körper aber auch durch Überanstrengung (Stress) oder einen Trauerfall. Nichts von all dem traf scheinbar bei mir zu, wie übrigens auch bei vielen Patienten, die die Krankheit wie der Blitz aus heiterem Himmel trifft und das dazu noch in den besten Jahren zwischen 15 und 35. Aber auch Kinder und ältere Menschen sind gegen das plötzliche Auftreten nicht gefreit. Wann bin ich denn das wieder los, fragte ich den Arzt voller Ahnungslosigkeit. Die Antwort traf mich wie ein Schlag vor den Kopf. Dies werden sie aller Wahrscheinlichkeit nach nie wieder los. "Nur wenn Sie großes Glück haben, gehören Sie zu den wenigen, bei denen das Krankheitsbild so plötzlich, wie es gekommen ist, auch wieder verschwindet." Für mich, damals eine junge Frau mit zwei kleinen Kindern, begann nun der Weg "Mit der Krankheit zu leben". Immer wieder haben sich seither neue Schübe eingestellt, bei denen an immer wieder anderen Körperstellen die Flecken mit dem weißlichen Schuppenbelag und den typisch roten Rändern auftraten. Besonders schlimm war das an den Armen, im Gesicht oder am behaarten Kopf. Dann wagte ich mich nicht mehr unter Menschen. Zur Zeit bin ich wieder mal gut dran, weil ich die Stellen nur am Rücken habe. So sieht man mir nicht immer an was mir das Leben schwermacht, weil ich trotz dieser chronischen Krankheit fröhlich und aufgeschlossenen geblieben bin. Therapie Womit bin ich gegen die Krankheit zu Felde gezogen. Was hat mir geholfen. Ich war im Laufe der Jahre bei vielen Ärzten und habe viele Mittel ausprobiert, aber letztlich habe ich dabei am eigenen Leib erfahren, was mein Doktor mir von vornherein prophezeit hatte, dass man Psoriasis nie heilen, sondern nur mildern kann. Knappe zwei Stunden kostet mich die Prozedur, die ich an meiner Haut allabendlich durchführe, damit Brennen und Juckreiz während der Nacht erträglich sind. Das ziehe ich auch durch, wenn es abends mal spät geworden ist und ich todmüde bin. Zuerst nehme ich ein Salz- oder Ölbad. Danach wird die Haut abgetupft und bestrahlt. Den Apparat dazu habe ich mir angeschafft, als bekannt wurde, dass ultraviolette Strahlen einer bestimmten Wellenlänge bei Psoriasis günstig sind. Anschließend wird eine Salbe aufgetragen, oft nur Vaseline; wenn's gerade mal wieder schlimmer ist, mit Zusätzen wie Teer, Schwefel, Salyzylsäure oder auch Kortison. Darüber kommt eine Folie, damit nicht alles am Nachtzeug kleben bleibt. -Anmerkung: Manche Kranke können in einer Nacht eine ganze Müllschaufel voller Schuppen verlieren. Der nächste Tag beginnt gIeich wieder mit dem Eincremen am Morgen. Eine Weile habe ich es auch mit Tabletten (Tigason) versucht. Aber da stellte sich bald eine Leberschädigung ein, so daß sie abgesetzt werden mußten. Tipps Auch an gutgemeinten Tipps von Laien fehlte es nie. Ich versuchte einiges: Ich schmierte mir einen Roggenmehlbrei auf die Haut und wachte am nächsten Morgen in einer Menge Brotkrümel auf. Eine Mischung von ausgelassenem Schweinedarmfett mit Schöllkrautsaft brachte auch keinen Erfolg. Sogar eine Kur mit Stierhoden habe ich versucht, die habe ich mir immer vom Schlachthof geholt. Mal süßsauer, mal gebraten – auf 80 Stück habe ich es gebracht, dann konnte ich die glitschigen Dinger nicht mehr sehen. Begeistert hat mich eine Kur am Toten Meer, dessen Salzgehalt, zehnmal höher ist als der unseres Meerwassers und Sonne gibt es da, jede Menge Sonne. Sonne ist für mich und meine Leidensgenossen so wichtig wie Luft zum Atmen. Wer im Sommer viel draußen sein kann, hat eine echte Chance von seiner lästigen Schuppenflechte wenigstens bis zum Winter verschont zu bleiben. Aber nicht nur der häufig bedeckte Himmel in unseren Breiten macht es den Psoriatikern schwer, den nötigen Sonnenschein zu erhaschen. Baden und Sonnenkuren am Toten Meer, auf Teneriffa, in Bad Rappenau, in Bad Bentheim und Oberammergau haben mir geholfen. Vier bis sechs Wochen lang war alles weg, aber nach ca. drei Monaten war alles wieder da und die Gelenke schmerzten auch. Leben mit Psoriasis Mit meiner chronischen Krankheit – Haut und Gelenke – lebe ich jetzt inzwischen 40 Jahre. Bei der Barmer Ersatzkasse bin ich seit 50 Jahren versichert. Viermal war ich mit Kostenübernahme der Barmer und zweimal durch die BfA in stationärer Behandlung. Die Kostenübernahme für den Aufenthalt am Toten Meer verdanke ich einer größeren Schenkung, die einer Selbsthilfeorganisation zugute kam mit der Auflage, mir den Aufenthalt am Toten Meer zu ermöglichen. Oft werden wir in den Freibädern angestarrt oder mißtrauisch gefragt, ob das ansteckend sei. Viele Menschen machen einen Bogen um uns, als seien wir Aussätzige. Darum sei es hier noch einmal mit aller Deutlichkeit gesagt: Dieses Hautleiden ist nicht ansteckend. Auch das Badewasser kann nicht verschmutzt werden. Niemand braucht sich zu fürchten oder zu ekeln. Ich habe das Glück gehabt, von meiner Familie auch mit meinen Schönheitsfehlern geliebt und gestützt zu werden. Das ist durchaus nicht immer der Fall. Ich kenne viele Betroffene, deren Partner sich wegen der Schuppenflechte haben scheiden lassen. Verständlich, dass diese Betroffenen Minderwertigkeitsgefühle entwickeln, sich isolieren und verstecken. © Berta Raab, Psoriasis Selbsthilfegruppe München e.V.
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"Mit der richtigen Einstellung zur Krankheit schafft man es irgendwie"
Redaktion erstellte ein Artikel in Magazin
Matthias R. kennt seine Haut nicht anders als mit den Schuppen. In seinem Bericht beleuchtet er Aspekte vom Alltag bis zur Partnerschaft. Der Erfahrungsbericht eines Betroffenen. Die Krankheit Als ich auf Eurer Homepage die Beiträge einzelner Betroffener gelesen habe, standen mir teilweise die Tränen in den Augen. Rückblickend auf mein persönliches Schicksal muss ich feststellen, dass es mich Gott sei Dank nicht so hart getroffen hat. Zwar frage ich mich auch des öfteren, was ich verbrochen haben muss, damit Gott mir dies antun durfte, aber ich war noch nie verzweifelt oder mutlos. Ich bin jetzt 38 Jahre alt und habe die Schuppenflechte seit 33 Jahren. Mitunter sind 90 Prozent meiner Haut befallen, Finger- und Fußnägel teilweise in Auflösung begriffen, und die Gelenke spüre ich auch des öfteren. Trotzdem habe ich mir den Lebensmut nicht nehmen lassen. Mit der richtigen Einstellung zur Krankheit schafft man es irgendwie. Mein größter Vorteil, wenn man das so nennen kann, ist, dass die Krankheit bei mir schon im Alter von fünf Jahren ausgebrochen ist. Ich kenne, seitdem ich meine Welt bewusst wahrnehme, im Prinzip nichts anderes. Ich stelle es mir schlimmer vor, wenn die Krankheit z.B. mit Beginn der Pubertät auftritt oder zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr, wenn man schon im beruflichen Leben steht und man plötzlich seinen Job nicht mehr ausüben kann. Ich hatte es da besser, ich musste die Planung meines Lebens schon immer unter der Berücksichtigung meiner Psoriasis in Angriff nehmen. Aber, sei es wie es sei, man muss sich mit der Krankheit abfinden. Heilungsmöglichkeiten gibt es nicht, man kann nur die Auswirkungen lindern und durch eine entsprechende Lebensweise die Entfaltungsbedingungen minimieren. Und da kann man viel falsch machen. Deshalb will ich hier allen Betroffenen meine 33jährige Psoriasiserfahrung kundtun. Die Ärzte Wie bei allen Krankheiten, kommt es darauf an, einen Arzt zu finden, zu dem man Vertrauen hat. Dabei ist es nicht immer unbedingt erforderlich, sich nur mit Chefärzten, Oberärzten, Medizinalräten oder sonstigen höheren Koryphäen abzugeben. Die versuchen meistens, ihre eigenen Behandlungsmethoden durchzusetzen. Außerdem sind sie regelmäßig in der Forschung tätig, was dazu führen kann, dass man schnell zum Versuchskaninchen für alle möglichen neuen Medikamente oder Behandlungsverfahren wird. Gegen Neuerungen habe ich grundsätzlich nichts einzuwenden, nur möchte ich mir selbst aussuchen, wie ich meine Krankheit behandle. Gerade Neulinge mit wenig Erfahrung neigen dazu, alles zu glauben, was einem der Arzt erzählt. Mein Lebensmotto: Ich habe die Krankheit seit über 30 Jahren. Solange praktizieren die meisten Ärzte nicht einmal. Also erzählt mir nichts. Das soll natürlich nicht heißen, dass ich schlauer als die Doktoren sein will. Im Gegenteil, ich habe zu meinem Arzt ein ausgesprochen gutes Verhältnis und nehme auch seine Ratschläge gern an und probiere mal 'ne neue Salbe aus, wobei ich unter Umständen später feststelle, dass diese besser als meine bisherige ist. Das Ganze geschieht jedoch auf einer gleichberechtigten Ebene. Er weiß, wie lange ich schon die Krankheit habe und akzeptiert auch, wenn ich mal anderer Meinung bin. Letztlich behandele ich meine Schuppe innerhalb bestimmter Grenzen, die mein Arzt vorgibt, selbst. Die Grenze ist für mich deshalb kein Problem, weil ich sie mir selbst genauso setzen würde. Zwei Beispiele: Anwendung von kortisonhaltigen Präparaten – nur kleine Flächen und nur, wenn unbedingt notwendig. Steigerung bei Bestrahlungszeiten – nur soweit, dass leichte Hautrötung auftritt usw. Da ich meinen Körper und die Gefahren der Anwendung bestimmter Heilmethoden und -mittel kenne, kann ich selbst am besten über die Vorgehensweise entscheiden. Also, nehmt Euch einen Arzt, der Eure Meinung akzeptiert. Lasst nicht alles mit Euch anstellen, was der Arzt will. Was auch wichtig ist und für mich eine Voraussetzung für die Auswahl meines Hautarztes war, ist, dass ich nicht wegen jedem Rezept stundenlang im Wartezimmer sitzen muss. Mein Arzt verdient mit mir eine Menge Geld, da ich ihn sehr oft konsultieren muss. Da muss es auch möglich sein, dass ich bevorzugt behandelt werde und eben nicht so lange warten muss. Ich muss mich nicht wegen jedes Medikaments vom Doktor begutachten lassen (wie das die Krankenkassen teilweise vorschreiben). Meine Schuppenflechte ist nächste Woche noch die selbe wie heute. Sie sieht beschi... aus, juckt und streut des öfteren vor sich hin. Beruf Die Wahl meines Ausbildungsberufes war ein langwieriges und schweißtreibendes Unterfangen, und so war der Start in das Berufsleben auch nicht der optimalste. An sich war ja die Lehrstellensuche in der DDR kein Problem. Irgendeine Lehrstelle hat man immer bekommen. Traumberuf war natürlich Autoschlosser. Das wollten in der DDR wohl alle jungen Männer werden. Wegen des Kontaktes mit Ölen, Fetten und Schmutz war das bei mir aber nicht möglich. Die Armee hat mich gar nicht erst genommen. Obwohl ich drei mal zur Musterung erscheinen musste. Die Militärärzte dachten wahrscheinlich, dass die Krankheit irgendwann mal verschwindet. Lästig waren nur die Blicke der anderen jungen Männer, die mit mir in einer Reihe und unbekleidet auf die Untersuchung warteten. Nachdem einer mich fragte, was ich denn für eine Krätze hätte, habe ich ihm bloß mitgeteilt, dass ich zwar beschissen aussehe, aber bestimmt nicht zur Armee muss, wie er. So kam es dann auch. Also habe ich mich erst einmal zum Fachverkäufer für Möbel/Polsterwaren ausbilden lassen. Die Tätigkeit war hinreichend schmutzfrei, nur der Verdienst war das Letzte, für diesen doch recht anstrengenden Job. Das beste waren die vielen jungen Verkäuferinnen, mit denen ich zu tun hatte. Wir hatten da so einen dunklen Lagerkeller... Trotz des Kellers habe ich mich entschlossen zu studieren. Mein Studium zählt zu der schönsten, aber - in Bezug auf meine Schuppenflechte - auch zu der schwersten Zeit meines Lebens. Wir waren in einem Internat untergebracht und schliefen zu dritt in einem Zimmer. Meine Zimmerbewohner waren intelligente und prächtige Menschen und haben niemals ein böses Wort über meine Krankheit, die morgendlichen Schuppen vor meinem Bett oder die blutige Nachtwäsche verloren. Duschen (Gemeinschaftsdusche) bin ich aber nur nachts gegangen. Die Körperpflege war also nur sehr schwerlich zu betreiben. Das Resultat war eine trockene, rissige, blutende und juckende Haut. Ich bin jedes Wochenende nach Hause gefahren, habe stundenlang gebadet und mich gepflegt, um dann am Montag früh wieder nach Weimar zu fahren. Ich kann mich erinnern, dass ich im Hörsaal meistens vorn saß, damit ich die Beine ausstrecken konnte. Ich konnte sie manchmal vor Schmerzen nicht einknicken, weil die Haut wie ein Panzer war und eingerissen wäre. Ausgehalten habe ich das nur auf Grund meiner Jugend und weil ich es unbedingt wollte. Ich habe es nicht nur ausgehalten, ich habe mit dem Prädikat sehr gut abgeschlossen. Nach dem Studium bin ich im öffentlichen Dienst gelandet. Das war wohl meine beste Entscheidung in Bezug auf meine Krankheit. Der Job ist absolut sauber. Irgendwelche äußerlichen Reizeinflüsse, bis auf den andauernd zunehmenden Stress, sind nicht vorhanden. Mein Arbeitsplatz ist relativ sicher. Auch wenn ich alle zwei bis drei Jahre zur Kur fahre, muss ich nicht befürchten, entlassen zu werden. Ich bin mittlerweile schwerbeschädigt und damit fast unkündbar. Beamter wollte ich nicht mehr werden, nachdem ich die Höhe meiner privaten Krankenversicherung erfahren hatte. Mein Tip an alle, die vor der Entscheidung stehen: Meidet Jobs, wo Ihr mit Schmutz, Ölen, Farben, Verdünnungen, Chemikalien und aggressiven Stoffen aber auch Hitze und Staub in Berührung kommt. Sucht Euch sogenannte Berufe in der Verwaltung, der Forschung, als Arzt, Anwalt, Computerspezialist usw... Krankenhaus und Kuren In meinen Jugendjahren bin ich zweimal jährlich in die Klinik eingerückt. Jedesmal so zwischen vier und sechs Wochen. So ist insgesamt ein Krankenhausaufenthalt von über zwei Jahren zusammengekommen. In der DDR war das kein Thema. Der Arbeitsplatz war sicher. Ich selber hatte damit auch keine Probleme. Im Krankenhaus war ich schon Stammgast mit gewissen Privilegien und Freiheiten. Heute möchte ich das aber nicht mehr erleben. Außerdem kann ich es mir nicht mehr leisten, solange von meiner Arbeit fernzubleiben. Die aufzuarbeitenden Rückstände wären gar nicht mehr beherrschbar und der Stress dann so groß, dass ein neuer Schub die Folge wäre. Früher bin ich alle zwei bis drei Jahre jeweils fünf Wochen nach Bulgarien zur Kur gefahren. Der Erfolg war durchschlagend. Ich war jedesmal vollständig für mehrere Monate erscheinungsfrei. Nach der Wende war ich in Borkum und Bad Bentheim zur Kur. Wer jemals vor der Wiedervereinigung im Sanatorium in Heiligendamm gewesen ist, kann sich den Kulturschock vorstellen, den ich erlitten habe. In Borkum musste ich im Einzelzimmer schlafen, der Empfangsraum ließ mich glauben, ich sei in einem Grandhotel. Das Essen wurde von freundlichen Kellnern serviert, dafür waren die Portionen vornehm klein. Nachdem ich zwei Tage mit hungrigem Magen den Mittagstisch verlassen hatte, teilte mir eine gute Seele mit, dass ich soviel nachbestellen kann, wie mein Magen verträgt. Man würde mich deswegen nicht öffentlich im Speisesaal ächten. Hier muss ich übrigens meiner Krankenkasse, der DAK, ein großes Kompliment machen. Die BfA, die eigentlich der zuständige Träger für Kuren ist, ist bislang auf Grund ihrer Unflexibilität und der umständlichen Beantragungsmodalitäten nicht fähig, mir eine Kur zu dem Zeitpunkt anzubieten, an dem ich sie wegen meines Gesundheitszustandes brauche. Die Beantragung muss in der Regel ein halbes Jahr vor Kurantritt erfolgen. Wie soll ich wissen, wie meine Haut in einem halben Jahr aussieht? Da kann es passieren, dass ich gar keinen Befund habe. Die Kur wäre dann rausgeworfenes Geld. Ich brauche die Kur, wenn es mir schlecht geht, und dann so schnell wie möglich. Meine Krankenkasse hat sich bereiterklärt, die Kosten zu übernehmen, wenn das Sanatorium auch als Krankenhaus zugelassen ist und Akuteinweisungen aufnimmt. Das ist zum Beispiel in Bad Bentheim der Fall, welches ich im übrigen auch sehr empfehlen kann. Meine Kasse hat das natürlich nicht ganz freiwillig getan. Nachdem ich aber persönlich in der Geschäftsstelle aufgetaucht bin und mehrere Stunden intensiv verhandelt hatte, wurde dieses Problem zur Zufriedenheit aller gelöst. Die Behandlung im Sanatorium unterscheidet sich übrigens nicht im geringsten gegenüber den Patienten, die über die BfA eingewiesen worden sind. Die Medikamente Wir sind uns also einig (so bitter das auch ist), dass die Schuppe derzeit noch nicht heilbar ist. Das heißt jedoch nicht, dass man sie so hinnehmen muss, wie sie ist. Es gibt viele Möglichkeiten, die Krankheit zu lindern und das Auftreten der Herde in gewissen Teilen des Körpers ganz zu verhindern. Für die tägliche Hautpflege verwende ich schon seit Jahren Melkfett. Das gibt es mit verschiedenen Zusatzstoffen. Ich bevorzuge Sanddorn oder Arnika. Ersteres hat den Vorteil, dass es noch recht angenehm riecht. Vor dem Eincremen praktiziere ich etwas, was wohl nicht jedermanns Sache sein dürfte. Bei mir funktioniert es aber. Ich wetze mir die Schuppen mit einem scharfen Messer vom Leib. Natürlich muss man dabei sehr vorsichtig sein und das Messer immer vom Körper wegführen. Außerdem geht das nicht, wenn die Schuppe gerade sehr entzündet ist. Bei 90% Befall lässt aber der Entzündungsgrad meiner Haut rapide nach, und die Areale werden sehr flach. Ich vermute, der Schuppe fehlt dann die Kraft, noch weiter zu produzieren. Bis jetzt ging es auch ohne Verletzungen ab. Diese Prozedur hat außerdem noch den Vorteil, dass die Haut ordentlich durchblutet wird. Danach dusche ich so kalt wie möglich. Dadurch soll die Produktion körpereigener Kortisone angeregt werden. Für die Entschuppung des Kopfes verwende ich eine sogenannte Kopfkappe, bestehend aus einer 20%igen Salicylsäure-Wasseremulsion. Die lasse ich abends zwei Stunden einwirken und danach kämme ich die Schuppen mit einem sog. Staub- oder auch Läusekamm aus. Danach wird das Haar gewaschen. Die Salicylsäureemulsion ist einwandfrei auswaschbar. Hinterher riecht auch nichts mehr, wie zum Beispiel bei den Teeremulsionen. Die sind meines Erachtens unzumutbar. Ich habe mir mal so ein Zeugs auf die Birne geschmiert. Nach drei Stunden wollte ich es auswaschen. Die Emulsion ging raus, nur der Geruch wurde immer schlimmer. Selbst nach zehnmaligem Waschen. Ich habe drei Tage wie ein Straßenarbeiter kurz vor Feierabend gerochen. Wer im Arbeitsprozess steht und vielleicht noch viel mit Menschen zu tun hat, sollte darauf verzichten. Es sei denn, die Wissenschaft erfindet mal etwas, was wirklich geruchsneutral ist. Das, was derzeit angeboten wird, stinkt immer (auch wenn's auf der Verpackung bestritten wird). Auf die noch angefeuchtete Kopfhaut trage ich dann eine Kortisoncreme dünn auf. Wichtig: Creme und dünn!!! Auch die lässt sich hervorragend auswaschen. Dafür gibt es in der Apotheke zusätzlich schuppenhemmende Shampoos. In der Regel genügt bei mir eine wöchentlich zweimalige Behandlung um den Kopf relativ schuppenfrei zu halten. Kleinere Stellen im Gesicht und an den Händen bekämpfe ich mit einer kortisonhaltigen Salbe. Auch hier sollte wieder dünn und nur punktuell aufgetragen werden. Noch einige Bemerkungen zu Kortison Die Diskussionen in den Medien sind ja ziemlich verwirrend und oftmals auch beängstigend. Auch hier gilt meines Erachtens der Satz. Das Maß macht das Gift. Ich bin grundsätzlich gegen eine innere Anwendung (außer in Notfällen). Für die Schuppenflechte reicht die äußerliche Anwendung meistens aus. Dabei sollte man sehr sparsam sein. Ich wende die Salben bzw. Cremes einmal an und lasse dann zwei Tage Pause. Natürlich muss das jeder für sich selbst einschätzen. Klar, Kortison hat Nebenwirkungen, aber wenn die sog. homöopathischen Wirkstoffe nicht helfen, hat man mitunter keine andere Wahl. Ich möchte die Zeit meines Lebens als halbwegs ordentlich anzuschauender Mensch rumlaufen, dafür nehme ich das Risiko von Nebenwirkungen halt in Kauf. Die Behandlung meiner Fingernägel habe ich aufgegeben. Es hilft hier sowieso nichts. Einen absoluten Horror habe ich vor den harten Medikamenten, die innerlich angewandt werden müssen. Sie haben ausnahmslos starke Nebenwirkungen und zerstören auf Dauer die Organe. Ich habe selbst noch zu DDR-Zeiten an einer Studie mit Sandimmun teilgenommen. Das Präparat legt das Immunsystem lahm und wurde eigentlich zur Verhinderung von Abstoßungseffekten nach Organtransplantationen entwickelt. Irgendjemand hat dann festgestellt, dass davon auch die Schuppenflechte unterdrückt wird. Es hat auch wunderbar funktioniert, nur meine Leber hat ziemlich gelitten. Außerdem hatte ich derart furchtbare Panikattacken, dass ich mitunter dachte, mein letztes Stündlein hätte geschlagen. Es war, als hätte ich den Teufel mit dem Beelzebub austreiben wollen. Meine Nerven sind auch heute nach zehn Jahren nicht mehr die stabilsten. Ich lasse seitdem die Finger von solchen Medikamenten wie MTX, Tigason u.a... Bestrahlung In der DDR gab es die Möglichkeit einer wirksamen UV-Bestrahlung erst recht spät. Ich glaube, es muss so gegen 1980 gewesen sein. Die Bestrahlungsgeräte waren recht abenteuerlich und nur in größeren Kliniken vorhanden. Die ersten Geräte arbeiteten mit kleinen Glasröhren, ähnlich wie bei der Höhensonne, und entwickelten mehr Hitze als UV-Licht. Ich erinnere mich an meine erste Behandlung. Sie erfolgte in der Uniklinik Jena. Ich hatte eine Überweisung meines behandelnden Hausarztes in der Hand und sollte mich in der Uni bei einem Doktor melden. Die Bestrahlungsabteilung befand sich im Kellergeschoß, welches die Atmosphäre eines heruntergekommenen Gefängnistraktes für Schwerverbrecher ausstrahlte. Der Doktor machte auf mich den Eindruck, dass er in der Freud'schen Abteilung besser aufgehoben wäre. Er brachte mich zu einer Krankenschwester, die mir befahl, mich zu entkleiden, danach habe ich eine mit Heftpflaster zugeklebte Höhensonnenbrille aufgesetzt bekommen. Zu sehen war also nichts mehr. Sie führte mich zu dem Gerät, unter dem man liegen musste. Die Strahler waren mit starken Filtergläsern verdeckt. Ich hatte ziemlichen Schiss, weil mir Leidensgenossen schon schlimme Sachen über die Bestrahlung erzählt hatten, und musste vorerst feststellen, dass es so schlimm ja gar nicht war. Zu dem Zeitpunkt waren allerdings die Filtergläser noch geschlossen. Als die sich öffneten, wanderte ich vom gemäßigten mitteleuropäischen Kellerklima in die Sahara. Ich hatte das Gefühl, auf meinem Bauch Spiegeleier braten zu können. Nach ca. fünf Bestrahlungen habe ich mich getraut, die Brille kurz zu heben und mich umzuschauen. Und siehe da, über meinem Kopf war ein Ventilator angebracht, den man nur einzuschalten brauchte, und schon wurde wenigstens das geschundene Haupt etwas gekühlt. Das medizinische Personal hatte es allerdings nicht für nötig befunden, mich von dieser Vorrichtung in Kenntnis zu setzen. Soweit zu früher. Heute ist das natürlich Geschichte (Gott sei Dank). Dafür muss man höllisch aufpassen, dass man sich nicht das Fell verbrennt. Ich mache einmal im Jahr eine sog. Balneo-UVB-Bestrahlung. Dabei bade ich vorher ca. 20 min in Salzwasser vom Toten Meer und gehe dann mit noch durchfeuchteter Haut (wichtig) in die Bestrahlungskabine. Neben der entspannenden Wirkung hilft es meiner Haut wirklich sehr gut. Im übrigen empfehle ich, zwischen den Bestrahlungen immer ein Jahr auszusetzen, um das Risiko von Hautkrebs zu minimieren. Ganz ohne Nebenwirkungen geht es halt auch hier nicht ab. Die Bestrahlungszeiten erhöhe ich nach meinem eigenen Gefühl und Beratung mit dem Doc. Ich bin ein sehr dunkler Typ und werde schnell braun. Die Zeit sollte so gewählt werden, dass immer nur eine leichte Hautrötung auftritt. Dann stellt sich der Behandlungserfolg in der Regel nach ca. 4 - 5 Wochen ein. Übrigens gibt es jetzt neue Strahler mit einer Wellenlänge von 311 Nanometern. Diese haben den Vorteil, dass keine Hautrötung mehr auftritt und trotzdem der gewünschte Effekt erzielt wird. Das tägliche Leben Wie für alle Menschen sind natürlich auch für Psoriatiker Alkohol und Nikotin sehr schädigend und sollten gemieden werden. Ebenso wie stark gewürztes Essen und so vieles mehr. Obwohl ich es am eigenen Leib auch wirklich nachvollziehen kann, halte ich mich nicht daran. Ich lebe ziemlich intensiv und kann von den Lastern des Lebens nicht lassen. Aber ich stehe innerlich auch dazu und jammere nicht rum, wenn nach einem Alkoholexzess ein Schub auftritt. Wichtig sind innerliche Ruhe und Ausgeglichenheit zwischen Körper und Seele. Das ist natürlich in unserer heutigen Zeit leicht gesagt. Das ganze Leben ist eine einzige Anforderungssituation, im Beruf ist vollster Einsatz gefragt, dazu kommen die existentiellen Sorgen und Nöte. Also, ich gebe zu, auch mir gelingt es nicht immer, die Ruhe zu behalten. Aber ich bin überzeugt, dass unsere psychische Situation Hauptursache des Krankheitsverlaufes ist. Ich habe mich vor zwei Jahren von meiner Frau getrennt. Das ist mir nicht leicht gefallen. Ich hatte Angst vor der Zukunft. Würde ich nach 13 Jahren Ehe alleine klarkommen? Ist dieser Schritt richtig usw.? Kurz bevor ich ausgezogen bin, hatte ich Totalbefall. Ich lebte in einer einzigen Stresssituation. Zu Hause gingen wir uns aus dem Weg und sprachen nicht miteinander. Ich hatte tausend Dinge im Kopf, war schon wieder feige und wollte einen Rückzieher machen. Nach meinem Auszug habe ich mir eine nette kleine Wohnung eingerichtet. Ich war zunehmend zufriedener, habe viel geschlafen und gelesen und niemand ging mir auf den Wecker. Meine Kinder besuchten mich regelmäßig. Es herrschte das erste mal seit Jahren Harmonie. Innerhalb von vier Wochen war meine Schuppenflechte ohne Medikamente oder Behandlungen weg. Aber der Mensch neigt leider dazu, unzufrieden zu sein und sich seine Defizite selbst zu organisieren. Das fing an, als ich wieder auf Brautschau gegangen bin. Die erste war eine absolute Traumfrau. Sie war 30 und ich war mit meinen 37 Jahren so verknallt wie das letzte Mal mit 16. Als sie mir ihre Lebensziele, nämlich großes Haus, tolles Auto und Familie mit vielen Kindern offerierte, wurde ich munter; die Schuppenflechte aber auch. Nun kann ich ja deshalb aber die Frauen nicht meiden, zumal sie mich ganz gern mögen. Wahrscheinlich muss ich mir eine suchen, die nicht so anstrengend ist!? Was mich anstinkt, ist, dass ich mein Leben immer so organisieren und durchplanen muss. Ich kann niemals spontan in den Urlaub fahren, wenn gerade der Zustand meiner Haut dies nicht zulässt. Ich muss ihn also planen und ca. fünf Wochen vor Urlaubsbeginn dafür sorgen, dass die Schuppenflechte weg ist. Also renne ich zur UV-Bestrahlung oder gehe in die Klinik. Man will ja schließlich am Badestrand nicht für Massenaufläufe sorgen oder gejagt werden, um im Zirkus ausgestellt zu werden. Wäschewaschen ist auch nicht so einfach. Ich habe festgestellt, dass meine Haut es nicht mag, wenn ich andauernd die Waschmittel wechsle. Also habe ich mich auf das preiswerte Unamat von Aldi und einen Weichspüler von Norma eingeschossen. Im übrigen habe ich überhaupt die Erfahrung gemacht, dass nicht immer die teuren Waschmittel die besten sind. Die tägliche Körperpflege betreibe ich mit unparfümierter Kernseife. Dieser ganze pH-neutrale Schnickschnack von Superwaschlotionen bringt mir überhaupt nichts. Was gibt's noch zu sagen? Mein Wasserverbrauch gleicht wegen der Notwendigkeit einer gesteigerten Körperpflege dem eines Kernkraftwerkes und die Kernseifenindustrie macht wegen mir gigantische Umsätze. Ehe und Partnerschaft Trotz meiner Behinderung hatte ich während meiner wilden Jugendjahre nie Probleme, Mädchen kennenzulernen. Es ist auch nie ein unschönes Wort in der ersten Nacht gefallen. Ursache war jedoch eine umfassende Vorbereitung des Ganzen. Ich habe niemals mit einer Frau das erste mal geschlafen, wenn ich Totalbefall hatte. Der Schock wäre wohl zu groß gewesen. Ich habe es immer solange herausgezögert, bis ich die Schuppe mal wieder los hatte. Neben dem Nachteil, dass man seine Hormone kontrollieren musste, hatte dies aber auch den Vorteil, dass man keine vorschnellen One-Night-Stands mit schalem Nachgeschmack zu befürchten brauchte. Die Frauen hielten mich immer für einen anständigen, verantwortungsbewussten jungen Mann (was ich aber gar nicht war). Erzählt habe ich aber immer vorher, dass ich eine Schuppenflechte habe. Wenn der Zustand meiner Haut sich dann mit den Monaten wieder verschlechtert hatte, konnte sich meine Freundin langsam daran gewöhnen. Im übrigen habe ich die Erfahrung gemacht, dass Frauen in dieser Beziehung sehr tolerant sein können. Ich nehme an, das liegt daran, dass Frauen nicht derart visuell orientiert sind, wie wir Männer und mehr Wert auf innere Qualitäten legen. Leider verschwindet diese gute Eigenschaft infolge des allgemeinen Schönheitswahns zusehends. Während des Studiums habe ich meine spätere Frau kennengelernt. Sie brachte ihre Tochter mit in die Ehe. Sie war noch sehr klein und ich hatte sie sowohl vom Gesetz her als auch von meinen Gefühlen als eigenes Kindes angenommen. Ein leibliches Kind wollte ich eigentlich wegen meines Erbdefektes nicht. Nach langen Überlegungen haben wir uns doch dazu entschlossen. Meine zweite Tochter ist gesund, aber ich danke für jeden Tag, an dem das so bleibt. Meine Ehe ist zwar mittlerweile gescheitert, aber meine Hauterkrankung hatte damit nichts zu tun, und ich rechne es meiner Exfrau sehr hoch an, dass sie für meine Erkrankung immer Verständnis gezeigt hat. Zwar gab es auch mal Ärger, wenn in der Wohnung meine weiße Hinterlassenschaft herumlag und ich zu faul war, den Staubsauger zur Hand zu nehmen, aber Ursache für unsere Trennung war mehr der übliche Beziehungsstress. Nun bin ich Single und kann sagen, dass mir das recht gut gefällt. Ich habe mehr Zeit für mich und die Pflege meiner Haut. Durch die Ruhe bin ich auch wesentlich entspannter als früher, was sich positiv auf die Schuppenflechte auswirkt. Es sei denn, ich renne wieder mal auf Brautschau. Das soll nun nicht heißen, dass sich alle zum Singleleben bekennen sollen. Aber, wenn es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit dem Partner kommt, die nicht lösbar sind, hat es keinen Sinn, sich aus falschem Pflichtgefühl aufzureiben und zusammenzubleiben. Wo keine Harmonie herrscht, leidet die Haut. Das trifft auf gesunde Mensche zu, auf uns aber besonders. Allen, die sich bis hierher durchgearbeitet haben, danke ich für die Geduld. So lang sollte mein Werk eigentlich gar nicht werden. Es ist auch über einen langen Zeitraum entstanden. Anfänglich wollte ich das Thema zum Inhalt meiner eigenen Homepage machen, habe mich dann aber immer nicht getraut, da ich der Auffassung bin, dass es vielleicht doch nicht die Akzeptanz in der nichtbetroffenen Bevölkerung erreicht. So konnte ich aber wenigstens meine Sicht der Dinge einmal betroffenen Leidensgenossinnen und -genossen nahebringen. Matthias R.- 3 Kommentare
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Was Sie über Zuzahlungen und Erstattung bei Arzneimitteln wissen sollten - Informationsblatt des Bundesministeriums für Gesundheit Was Sie über Zusatzbeiträge und Sozialausgleich wissen sollten - Informationsblatt des Bundesministeriums für Gesundheit Wahltarife der Krankenkassen - Informationsblatt des Bundesministeriums für Gesundheit Interessante Artikel zum Thema Viele nutzen das Bonus-Programm ihrer Krankenkassen nicht (Passauer Neue Presse, 03.03.2023) Viele Krankenkassen bieten neben den üblichen Leistungen auch Bonus-Programme. Mal gibt's was zum Sportkurs dazu, mal einen Zuschuss zur professionellen Zahnreinigung. Für diesen Artikel hat der Redakteur der Passauer Neuen Presse bei einigen Krankenkassen herumgefragt. Das Ergebnis: Viele Versicherte nutzen die Bonusprogramme gar nicht. Hier werden zwar speziell bayerische Krankenkassen genannt, aber gelten dürfte der Befund für alle Kassen bundesweit. Nutzt Ihr so ein Bonusprogramm? Oder wusstet Ihr gar nichts davon? Schreibt's in die Kommentare. 👇 Apps von Krankenkassen tracken ihre Nutzer (Computer-Bild, 23.08.2022) Smartphone-Apps der Krankenkassen machen mit einigen Fingertipps möglich, was früher nur per Brief klappte. Doch einige Apps auch von großen Krankenkassen gehen sehr lax mit sensiblen Nutzerdaten um – darunter die der Barmer und der IKK classic. Computer-Bild selbst geht auch nicht zimperlich mit dem Einbau von Tracking-Pixeln um, aber das ist ein anderes Thema. Warum Kranke die Krankenkassen nur nerven (Perspective Daily, 01.06.2022) Krankenkassen waren lange leicht angestaubte Unternehmen. Die großen hatten Filialen, in die man mit seinem Problem auch mal reingehen konnte und sein Anliegen von Mensch zu Mensch vortragen konnte. Heute versuchen Krankenkassen, cool 'rüberzukommen. Ab und an schicken sie einem mal einen Brief zum Beispiel mit dem Organspende-Ausweis, ansonsten beschränkt sich der Kontakt für viele auf den Abzug der Krankenkassenbeiträge vom Konto oder der Gehaltsabrechnung. Jetzt kämpfen Krankenkassen um Kunden. Aber allzu krank sollen die am besten auch wieder nicht sein, denn dann kosten sie mehr Geld. Und wir sind Kunden, nicht mehr Patienten. Dieser Artikel beschäftigt sich damit, wie unser Gesundheitswesen wurde, wie es ist. Er beginnt nicht beim Urschleim, sondern in den 1990-ern. Es geht um Einflussname von Parteien und wirtschaftliche Interessen, die einen riesigen, nur noch kaum steuerbaren Tanker geschaffen haben. Wer mag, kann sich den Artikel vorlesen lassen. Wenn die Krankenkasse einen Antrag ablehnt (Die Welt, 06.07.2014) Wer bei der Krankenkasse etwas beantragt, tut das allermeist nicht, weil ihm langweilig ist. Doch oft genug kommt alsbald die Ablehnung ins Haus. Das ist aber nicht das Ende der Fahnenstange. Wer welche Möglichkeiten zum Einspruch hat, wird in diesem Artikel erklärt. Wenn Kassen ihre Patienten allein lassen(Handelsblatt, 23.02.2013) Interessant sind die Erklärungen am Ende des Artikels.
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Wenn die Rentenversicherung die Wunsch-Klinik verweigert
Redaktion erstellte ein Artikel in Rehabilitation und Klinik
Patienten haben bei der Auswahl einer geeigneten Reha-Einrichtung durchaus ein Mitspracherecht. Doch nicht immer einigen sich Patienten und Versicherungen auf Anhieb. Und: Manchmal kennen Patienten auch ihre Rechte nicht. „Die Leistungen werden in Einrichtungen erbracht, die entweder von der Rentenversicherung selbst betrieben werden oder mit denen ein entsprechender Vertrag besteht“, sagt ein Experte von der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD). Dabei wählt die Rentenversicherung die Klinik nach ihrem Ermessen aus. Aber: Die Rentenversicherung muss auch die berechtigten Wünsche des Versicherten berücksichtigen. Dazu gehören die persönliche Lebenssituation das Alter das Geschlecht die Familie sowie religiöse und weltanschauliche Bedürfnisse des Versicherten. Darauf weist die UPD hin. Das könnten also Argumente sein, die in einem Widerspruch genannt werden können. Ist der Versicherte mit der Auswahl der Einrichtung nicht einverstanden, kann er nämlich Widerspruch einlegen. Kommt die Rentenversicherung dem berechtigten Wunsch des Versicherten nicht nach, so muss sie nun begründen, warum die von ihr ausgewählte Klinik für die Reha besser geeignet ist. Daher haben Widersprüche in solchen Fällen häufig Aussicht auf Erfolg. Dabei könnte auch eine fehlende Spezialisierung auf eine bestimmte Erkrankungsform auch ein Argument sein – anders ausgedrückt: Wenn sich die Wunsch-Klinik auf eine Erkrankungsform spezialisiert hat, kann sie besser geeignet sein. Aber: „Hat die Rentenversicherung mit einer Reha-Klinik keinen Vertrag geschlossen, ist der Wunsch des Versicherten auf Behandlung in dieser Klinik nicht berechtigt.“ Weitere Tipps der Unabhängigen Patientenberatung Überlegen Sie mit Ihrem Arzt, welche Einrichtung für Sie am besten geeignet ist. Wichtig ist, dass in der Klinik ein Platz frei ist. Der Wunsch sollte gleich bei der Antragstellung geäußert werden. Der Arzt sollte den Wunsch mit einer Stellungnahme unterstützen. Beratungsstellen der Unabhängigen Patientenberatung sind unter patientenberatung.de zu finden. Das Beratungstelefon ist montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr unter der kostenfreien Rufnummer 0800 0 11 77 22 erreichbar. Mehr zum Thema im Psoriasis-Netz ➔ Geballtes Wissen I: Reha bei Schuppenflechte und Psoriasis arthritis beantragen – so geht‘s ➔ Geballtes Wissen II: Reha-Antrag abgelehnt? So wehrst Du Dich dagegen! ➔ Forum: Der Weg in die Klinik und zur Reha- 1 Kommentar
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Die Zahl der Gesundheits"touristen" am Toten Meer in Israel sind nicht zufriedenstellend. Deshalb gab es vor einigen Monaten ein Treffen zwischen einer hochrangigen Delegation des Israelischen Tourismuszentrums und Krankenkassenvertretern. Die (mittlerweile nicht mehr existente) Firma O.K.-Reisen – einer der Spezialreiseveranstalter – ließ im Jahr 2007 ihre Kunden wissen, was dabei herausgekommen ist und was aus ihrer Sicht für eine Reha auf der israelischen Seite des Toten Meeres spricht. Das Staatliche israelische Verkehrsbüro führt gemeinsam mit O.K.-Reisen Argumente für eine Reha auf der israelischen Seite des Toten Meeres an: Die klimatischen Bedingungen am Toten Meer sind nach wie vor weltweit einmalig für de Behandlung unter natürlichen Bedingungen. Die medizinischen Einrichtungen stehen unter fachärztlicher Leitung. Die Sicherheitslage am Toten Meer war nie von der politischen Lage beeinflusst, nie ist es hier zu Zwischenfällen gekommen. Der Staat Israel heißt seine Gäste herzlich willkommen und trifft jederzeit Vorkehrungen zur Sicherheit der Besucher - vom Abflug in Deutschland bis zur Rückkehr. Die deutschen Krankenkassen sind unverändert bereit, die Kosten für Reha-Maßnahmen am Toten Meer zu übernehmen, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind. O.K.-Reisen schickte seinen Kunden und Interessenten auch die Reaktion der Krankenkassen auf das Treffen. Barmer und BKK schrieben - übrigens mit absolut gleichlautenden Briefen -, dass die Rückgänge nicht auf eine geänderte Rechtslage oder eine modifizierte strategische Ausrichtung der Krankenkasse zurückzuführen wären. "Vielmehr dürfte eine tiefe Verunsicherung der Versicherten aufgrund der Konflikte im Nahen Osten die Ursache für den Antragsrückgang sein." Die Kassen übernehmen laut ihrem Schreiben nach wie vor die Reha am Toten Meer, wenn medizinischer Rehabilitationsbedarf ärztlich attestiert wird Rehabilitationsfähigkeit und eine positive Rehabilitationsprognose vorliegt die Behandlung nach allgemein anerkanntem Stand der medizinischen Erkenntnis nur außerhalb Deutschlands bzw. der EU / des EWR möglich ist nicht die Zuständigkeit eines anderen Rehabilitationsträgers (z.B. die Rentenversicherung) gegeben ist.
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In einer Reha sind viele noch motiviert, zuhause dann endlich gesünder zu leben. Wie das hinterher aussieht, haben Forscher in Bad Kissingen ergründet. Wer eine Reha-Maßnahme absolviert, soll für den Alltag danach fit gemacht werden. Dazu gehört auch, sein Verhalten zu ändern und neu Erlerntes beizubebehalten. Doch das ist schwer - sehr schwer. In Bad Kissingen ist dieser "innere Schweinehund" wohlbekannt. Man wollte es aber genau wissen und schaute, wie 1200 Patienten vor allem sportliche Aktivitäten, gesunde Ernährung und Entspannungstechniken weiter zu Hause anwandten. Dabei waren die Patienten vorwiegend wegen Rückenschmerzen oder Diabetes in Reha gegangen, manche auch mit Herz-Kreislauf-Krankheiten. Ergebnis der Arbeitsgruppe: Nur wenige hatten sich zu Beginn der Reha "dauerhaft gesundheitsbewusst verhalten". Und: Mehr als 80 Prozent hatten gar nicht die Absicht, ihre Ernährungs zu ändern - oder sie spielten nur mal so mit dem Gedanken. Besser sah es in Sachen Sport aus: Fast die Hälfte der Befragten wollte aktiv werden oder bereitete sich gar schon konkret darauf vor. In einer andere Studie wurde verglichen, was 2000 Reha-Patienten erwarteten und was tatsächlich hinterher für sie herauskam. Ergebnis: Hatten die Patienten keine großen Erwartungen, so blieb auch der Reha-Erfolg gering und umgekehrt. Quelle: idw, 27.07.2004
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Hallo ihr Lieben, Nachdem vor 1 1/2 Jahren mein Dermatologe seine Praxis geschlossen hat bekomme ich kein Tremfya mehr (kein anderer Dermatologe will es mir verordnen) und so kommt meine Psoriasis Stück für Stück zurück. Aktuell habe ich außerdem eine ausgeprägte Psoriasis im gesamten Intimbereich... Kopfhaut schuppt und schuppt und schuppt und auch ein paar Hautstellen. Nicht schön. Meine Frage: Ab wann haltet ihr es denn für gerechtfertigt, eine Reha zu beantragen? Ich war in 30 Jahren Pso noch nie zur Reha, allerdings hab ich auch (noch?) keine Gelenksbeteiligung und mein aktueller Pso-Befall ist auch noch moderat (im Vergleich zu den vielen Fotos, die so im Internet zu finden sind). Allerdings macht mich dieser ewige Kreislauf von Cremen, Cortison und Co echt müde, es ist so aussichtslos. Kurz gesagt: Ich schäme mich etwas, meinen Hausarzt um einen Antrag für ne Reha zu bitten. So viele Patienten sind so viel schlimmer betroffen. Wie seht ihr das? Natürlich könnt ihr keine konkrete Einschätzung abgeben, aber vielleicht eure Erfahrungen, ab wann ich um eine Reha bitten darf (klar, die Krankenkasse hat das letzte Wort). Liebe Grüße, Enja
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Psoriasis pustulosa: Welche Klinik ist empfehlenswert?
Coramo erstellte einem Thema in Neue stellen sich vor
Hallo zusammen, Ich habe seit ca.12 Jahren Psoriasis Pustulosa an den Fußsohlen und seit kurzem auch Arthrose in den Fingern. I'm moment geht es mir so schlecht wie noch nie. Die Entzündungen nehmen nicht ab, und es juckt und nässt permanent. Jetzt möchte ich gerne eine Reha machen. Welche Kliniken sind denn empfehlenswert? VG, Corinna- 5 Antworten
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Reha für Rentner – Erfahrungen
Lupinchen erstellte einem Thema in Der Weg in die Klinik und zur Reha
Ich mache mal keinen neuen Thread auf, denn meine Frage geht auch in die Richtung. Mein Antrag, diesmal an die GKV weil ich Rentnerin bin, ist schon unterwegs und die meines Mannes an die DRV auch. Kliniken mit orthopädischen und rheumatologichen Schwerpunkt gibt es einige, leider in Bayern eher nicht so. Wir haben unser Wahlrecht in Anspruch genommen und zuerst, man darf bei der DRV 3 angeben, die Klinik der Fürstenhof in Bad Pyrmont angegeben. Eine Gute wäre auch in Bad Füssing, aber die hat die längste Wartezeit und kaum Doppelzimmer. Die letzte wäre die Breisgau Klinik. Von letzterer habe ich zur Wartezeit noch keine Angabe. Meine KK ist, zumindest am Telefon, sehr kooperativ, ist ja nicht so leicht 2 Diagnosen und 2 verschiedene Kostenträger unter einen Hut zu bekommen. Allerdings, obwohl es im Web anders dargestellt wird, ist bei der KK die Entfernung bis 400 Km wohl OK, darüber hinaus schwierig. Da käme dann nur Bayern infrage. Bin mal gespannt ob beide Anträge überhaupt durchgehen. Naja dann geht es eben in den Widerspruch. Mein neuer Hausarzt hat uns gerne unterstützt, aber sehr produktiv war er nicht, da musste ich dann aktiv werden. Ggf. mache ich dazu mal einen Blog auf. Welche Erfahrung habt ihr mit Wartezeiten und ggf. mit den 3 Kliniken aktuell. Lg. Lupinchen- 13 Antworten
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Hallo allerseits, habe jetzt mal eine Frage. Vielleicht hat ja jemand ähnliches erlebt. Ich hatte Ende Januar einen Wegeunfall, es wurde per Ultraschall ein Muskelfaserriss diagnostiziert. Im Laufe der Zeit wurden nach Krankengymnastik die Beschwerden eher schlimmer und auf mein drängen hin, endlich ein MRT veranlasst, hierbei wurde eine hochgradige Teilruptur eines hinteren Oberschenkelmuskels festgestellt, inklusive Sehnenbeteiligung und Fasziitis. Bin jetzt immer noch AU. Laut Krankengymnast, wird sich diese Sache hinziehen, da im Moment noch kaum KG möglich. Ich beziehe nun Verletztengeld. Und Anfang Mai habe ich eine orthopädische Reha. Ich gehe mal davon aus, dass es bis dahin nocht nicht ausgeheilt ist, so dass die Reha auch diese Verletzung mitbehandeln wird. Wer bezahlt nun die Reha und wer bezahlt mich ? Bekomme ich weiterhin Verletztengeld, oder eben das übliche Übergangsgeld, welches ja bedeutend geringer ausfällt? Rehafähig müsste ich sein, allerdings wohl noch nicht Arbeitsfähig. Vielen dank für eure Mühe Viele Grüße
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Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte, Psoriasis arthritis und dem ganzen Rest