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Beiträge zum Thema 'Mandeln'.
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Uwe A. empfiehlt, den Urlaubsort im Sinne der Psoriasis zu wählen. Ansonsten macht er sich aus Blicken von Fremden nicht viel. Der Erfahrungsbericht eines Betroffenen. Erstmals trat die Schuppenflechte bei mir während der Schulzeit auf, ich war etwa 15 Jahre alt. Sämtliche Salben und Bestrahlungen halfen bisher nicht. Sie kam und ging und kam und ging... Merkwürdigerweise habe ich die stärksten Probleme im Sommer – wenn ich mal wieder befallen bin – obwohl doch UV-Licht zur Besserung beitragen soll?!? Vor etwa 5 Jahren machte ich Ende August eine Woche Urlaub auf Korfu/Griechenland. Ich hatte zu dem Zeitpunkt die Schuppe nur an den Ellenbogen und an den Knien. Während des Urlaubs kümmerte ich mich überhaupt nicht darum (zu Hause hatte ich bis dahin mit einer teerhaltigen Creme gekämpft). Ich schmierte mich lediglich mit Sonnenmilch ein und verbrachte fast jeden Tag am Strand, viel baden und viel Sonne. Abends noch eine Dusche im Hotel. Nach einer Woche waren die fast weg, und sie blieben es auch lange Zeit. Die letzten Jahre machten wir Urlaub in der Türkei. Leider hatten wir jedesmal das Pech, Stein-Strände zu erwischen, das hieß: Urlaub am Pool. Der Schuppe hat dies nicht geholfen, leider kann ich nun nicht sagen, ob der Urlaub in der Türkei hilft oder nicht, da ich ja nicht im Meer war, so wie auf Korfu. Wäre natürlich toll, denn ein Urlaub dort kostet nicht mehr als 500.- bis 800.- für 14 Tage Halbpension, wenn man in der Nebensaison fährt, und die Buchung von Flug und Hotel auch mal selbst in die Hand nimmt. Meine Empfehlung für alle, die es probieren möchten: Hotel Hane, Türkei Side/Kumköy, 3-Sterne, Tel.-Nr. und Fax-Nr. über die Auslandsauskunft erfragen, liegt direkt an einem sauberen Sandstrand (bei meinem ersten Urlaub dort, hatte ich gerade keine Symptome, danach sind wir immer Last-Minute zu anderen Orten geflogen), Kosten ca. im Sommer (Nachsaison) 60-70 DM pro Doppelzimmer!!! pro Nacht inkl. Halbpension, also 30-35 DM pro Nase!!! Im letzten Jahr (April/Mai) verbrachte ich fast 5 Wochen im Krankenhaus wg. Morbus Crohn (chron. Darmentzündung). Wurde erst im Januar 1999 diagnostiziert, muss ich aber lt. Arzt schon viele Jahre haben. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt auch mit der Schuppenflechte zu tun. Im Krankenhaus wurde wg. des Crohns eine sogenannte Schub-Therapie durchgeführt, d.h., Kortison in hohen Dosen, anfangs 60 mg/Tag! Die Dosis wurde anfangs wöchentlich, dann 14-tägig verringert. Nach 7 Monaten war ich auf 0. Angenehmer Nebeneffekt: die Schuppenflechte verschwand vollständig in dieser Zeit. Bis März diesen Jahres. Da bekam ich mal wieder eine Mandelentzündung und bereits eine Woche nach den ersten Schluckbeschwerden war sie wieder da. Da dies lt. Hautarzt als einer der Auslöser bekannt ist, und da ich gleich 2 mal innerhalb 2 Monaten damit zu tun hatte (als Kind ebenfalls oft), habe ich mir die Mandeln entfernen lassen (bin gerade 2 Tage aus dem Krankenhaus). Nun kann ich erst einmal nur hoffen. Zur Zeit sind bei mir die Hände am schlimmsten betroffen, sämtliche Salben helfen (wie immer) nicht. Ich schmiere sie mir täglich mehrmals mit Melkfett (sehr billig, sehr ergiebig) ein, da die Haut sonst überall aufreißt. Leider hat das zur Folge, dass ich fast den ganzen Tag mit Handschuhen rumrennen muss, weil ich sonst alles anschmiere. Psychisch macht mir die Schuppe eigentlich nicht zu schaffen (außer, dass natürlich die Beschwerden nerven). Wen es stört, der soll nicht hingucken. Ich lasse mich nicht zu Hause einsperren, nur weil anderen es nicht gefällt; ich laufe auch nicht im Sommer mit langen Sachen, Schal und Mütze rum, sondern in Shorts und T-Shirts, auch ins Freibad gehe ich. Uwe A. (31)
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"Zwei Wochen nach der Mandel-OP war ich fast beschwerdefrei"
Redaktion erstellte ein Artikel in Magazin
Vera Bachmann hat nach einigen Jahren zwar die Schuppenflechte in den Griff bekommen, dafür aber jetzt mit den Gelenken zu kämpfen. Und: Sohnemann ist auch erkrankt. Der Erfahrungsbericht einer Betroffenen. Mit 24 Jahren brach die Schuppenflechte bei mir ganz plötzlich aus. Betroffen war mit Ausnahme der Fußsohlen, der Handinnenflächen und des Brustbereichs der ganze Körper. Die Gründe für den Ausbruch waren: Stress, über Jahre ständig entzündete Mandeln und erbliche Veranlagung. Im Alter von 26 Jahren wurden mir dann die Mandeln operativ entfernt. Zwei Wochen nach der OP war ich fast beschwerdefrei. Einzig die Ellenbogen und einige Stellen im Gesicht (am Haaransatz und rund um die Nase ) waren noch betroffen. Hinzugekommen ist bei mir, vor kurzer Zeit erst festgestellt, eine rheumatische Erkrankung, die ich mit der Schuppenflechte durchaus in Verbindung bringe. Leider hat mein ältester Sohn (10 Jahre) seit Februar diesen Jahres mit der Schuppenflechte zu kämpfen. Er hat sie sehr massiv. Seine Handinnenflächen sind so kaputt, dass er kaum in der Lage ist, Schnürsenkel zu binden. Durch regelmäßiges Baden in Ölbädern mit ganz normalem Olivenöl, jährlichem Urlaub an der Ostsee und gesunder Ernährung (viel Obst und Gemüse, cholesterinarme Fette) hat sich die Schuppenflechte in den letzten 6 Jahren von Jahr zu Jahr gebessert. Die betroffenen Fußsohlen bereiten ihm beim Gehen Schmerzen. Zur Zeit geht er 3 mal wöchentlich zur Bestrahlung, reibt sich täglich mit Optiderm-Creme ein, die Hände und Füße behandelt er mit Advantan-Salbe. Mein Sohn geht scheinbar eher locker mit der Schuppenflechte um. Auch seine Schulkameraden haben mit der Krankheit, zum Glück, keine Probleme. Ich hoffe für ihn, dass es nach dem Schulwechsel im Sommer so bleibt.-
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Christina S. kann über Reaktionen auf ihre offensichtliche Schuppenflechte schon schmunzeln. Bis dahin war es aber ein weiter Weg. Der Erfahrungsbericht einer Betroffenen. Ich bekam meine "Schuppe" mit 15 Jahren.Ich hatte einen ziemlich starken Sonnenbrand, vor allem auf dem Rücken und an den Beinen. Ich war zu dieser Zeit gerade auf Klassenfahrt (meine Abschlussfahrt, die ich nie in meinem Leben vergessen werde) und fast jeder hatte eine Sonnenallergie. Also, dachte ich, habe ich auch so was, als ich vereinzelt rote Flecken bekam. Wieder zu Hause machte ich mir auch keine Gedanken mehr darüber. Als ich ein paar Tage später morgens aufstand, hatte ich am ganzen Körper diesen "Ausschlag". Besonders schlimm an den Beinen und auf dem Rücken, wie vorher der Sonnenbrand. Ich war am Boden zerstört und ging direkt zum Hausarzt, von dem bekam ich Ultralan-Milch und nach ein paar Tagen war alles weg. Ich habe dann auch aufgehört, mich mit der Milch einzureiben. Nach ein paar Tagen war es noch schlimmer als vorher. Zu der Zeit konnte ich mit dem Begriff Kortison noch nichts anfangen. Ich war von Kopf bis Fuß zu. Für mich brach eine Welt zusammen. Ich war 15 Jahre, hatte endlich die Schule hinter mir und noch ein paar Wochen frei bis ich meine Ausbildung anfangen sollte und dann so was. Also, wieder zum Arzt, diesmal zum Hautarzt. Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass ich einmal einen Großteil meiner Zeit bei irgendwelchen Ärzten verbringe, hätte ich es nicht geglaubt. Von diesem Arzt bekam ich eine Salbe, ich weiß schon gar nicht mehr welche. Bei meiner Haut blieb alles beim alten. Danach ging es von einem zum anderen, aber nichts half. Unter dem Motto "nie die Hoffnung aufgeben" ging es zum nächsten, ich lebte eben noch mit der Illusion, dass die Schuppe wieder weg geht. Diesmal ging ich ambulant in die Uniklinik nach Homburg/Saar (ca. 30 km ein Weg). Dort sollte ich dann dreimal pro Woche zur Lichttherapie kommen. Nach 2 Wochen war meine Bestrahlungszeit "schon" bei 25 Sekunden, als man feststellte, dass ich nicht nur auf Sonne, sondern auch auf die Bestrahlung allergisch reagierte. Ich wollte und konnte nicht jedes Mal von meinen Eltern verlangen, ca. 1 1/2 Stunden hin und her zu fahren, für ein paar Sekunden. Also wurde ich stationär eingewiesen, "nur für 4 Wochen" wie man mir versicherte. Zum Glück war mein zukünftiger Arbeitgeber bereit, den Beginn meiner Ausbildung zu verschieben. Nach 4 Wochen war ich immer noch im Krankenhaus und musste auch noch feststellen, was es bedeutet, wahre Freunde zu haben. Ich wollte nicht mehr, ich war am Ende, was auch meine Haut zu spüren bekam. Nach Absprache mit meinem Arzt durfte ich einmal pro Woche tagsüber und am Wochenende nach Hause. Ich musste dann zu unzähligen Untersuchungen, unter anderem musste ich auch eine Mandeloperation über mich ergehen lassen, weil dadurch angeblich meine Schuppe besser wird, was ich bis heute nicht bestätigen kann. Bei der Blinddarmoperation spielte ich dann nicht mehr mit. Nach drei langen Monaten wurde ich endlich entlassen. Mit der Schuppe an den Unterschenkeln, Armen und am Kopf. Danach ging es wahllos von einem Doktor zum anderen und keiner konnte nur irgendwie zur Linderung beitragen. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr, was sich auch nicht negativ auf meine Haut ausübte. Im März 1993 bekam ich zum ersten mal mit meine Gelenken Probleme. Als ob ich nicht schon genug gestraft wäre. Da man aber dafür auch noch keine Lösung zur Linderung gefunden hat, habe ich mich auch damit abgefunden. Von Mitte September bis Mitte Oktober 1993 bin ich dann ans Tote Meer nach Israel zu Kur. Meine letzte Hoffnung. Es lagen 4 Wochen harte Arbeit vor mir. Bei 50 Grad jeden Tag ca. 8 Stunden in der Sonne liegen ist nicht gerade ein Vergnügen. Als ich nach 4 Wochen nach Hause kam, war zwar nicht alles weg, aber zum erstenmal seit Beginn meiner Schuppe hatte ich wieder Hoffnung. Und natürlich auch mehr Selbstbewusstsein. In Israel ist mir klar geworden, wie viele Menschen es gibt, die dagegen ankämpfen und noch schlimmer belastet sind als ich. Eine Woche nach meiner Rückkehr kam dann ein neuer Schub und alle Mühe war umsonst. Und wieder von einem Doktor zum nächsten. Ernährungsumstellung, Bestrahlung, Salben, Tabletten... Um alle Mittel auszuführen würde ich Stunden brauchen. Letztes Jahr war ich wieder in Israel. Von Mitte Juli bis Mitte August. Die Zeit war noch härter. Wir hatten ca. 60 Grad im Schatten und am Nachmittag 40 Grad Wassertemperatur. Nach 2 Wochen hatte ich wieder einen neuen Schub und dann wurde festgestellt, dass meine Haut schlechter wird, sobald ich Gelenkschmerzen bekomme. Wieder was dazu gelernt! Bis zum Ende meiner Kur hatte ich aber fast alles weg, aber es war zu heiß, die Haut konnte nicht richtig abheilen. Fünf Tage nach meiner Rückkehr war wieder alles beim alten. Schade! Seit der Kur bin ich aber wieder intensiv bemüht, meine Schuppe zu besiegen und es wird von Tag zu Tag besser! Vor allem aber habe ich wieder mehr Selbstbewusstsein bekommen! Seit Anfang des Jahres bin ich in einer Selbsthilfegruppe, was mir auch sehr geholfen hat. Die Schuppe geht nie wieder ganz weg, sie ist ein Teil von Dir! Wenn Du Dir das immer wieder sagst, geht es Dir besser. Ich dachte immer "Streng Dich an und dann geht's auch wieder weg". Das ist der falsche Weg. Ich bin ich, und wer mich so nicht akzeptiert, hat auch meine Freundschaft nicht verdient. Natürlich habe ich auch schon meine Erfahrungen mit der "Außenwelt" gemacht. Hier nur zwei Beispiele: Ich war mal wieder beim Hautarzt und dachte, da es dort viele "Leidgenossen" gibt, kann man ruhig mit sommerlicher Kleidung auftreten. Als ich im Wartezimmer betrat, verstummten die Gespräche und die Blicke blieben auf mir hängen. Ich ließ mich auf dem letzten freien Sitzplatz nieder und versteckte mich hinter einer Zeitung um die Reaktionen zu beobachten. Und tatsächlich, die Dame zu meiner rechten und zu meiner linken rutschten von mir weg. Da ich meinen Humor nicht verloren habe, musste ich hinter meiner Zeitung sehr darüber schmunzeln. Die zweite Geschichte finde ich aber noch besser! Ich arbeite in meiner Freizeit in der Gastronomie. Bis auf meine Hände konnte ich immer alles so gut wie möglich verstecken. Ein Gast rief mich an seinen Tisch und fragte, ob ich sadomasochistisch veranlagt wäre. Total entsetzt fragte ich, wie er auf diese Idee käme und er meinte ganz locker, dass meine Hände aussähen, als ob ich Zigarettenkippen darauf ausdrücken würde. Ich habe ja schon vieles gehört, aber da war ich so geschockt, dass ich keine Antwort geben konnte. Es macht mir sonst immer "Spaß", irgendwelche Geschichten zu erfinden und ich bin bestimmt nicht "auf den Mund gefallen", aber da war selbst ich sprachlos. Es gibt jede Menge solcher Geschichten, die bestimmt jedem schon passiert sind. Über Kommentare zum Erfahrungsaustausch würde ich mich sehr freuen. Christina S. (22, Saarland)
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Hallo ihr Lieben, ich komme gerade vom Arzt, meine PSO ist wieder mal wieder rückläufig. Hab mich schon an Daivomed/Daivonex gewohnt. Nächster Schritt wäre also Fumaderm. Bei der großen Blutuntersuchung ist herausgekommen, dass mein Antistreptolysinwert zu hoch ist. Hat jemand von euch Erfahrungen damit? Ich hab jetzt eine Überweisung zum HNO bekommen. Ich habe wohl schon länger eine chronische Streptokokkenentzündung die bei mir die PSO, bzw. immer wieder die Schübe auslöst. Jetzt soll der Entzündungsherd lokalisiert und behandelt werden. Ich bin gespannt wie es weiter geht und ob der HNO was findet. Habe am 01.12. einen Termin. Würde mich interessieren, wenn hier jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht hat...
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Ihr Lieben, habe im Forum von einigen Betroffen gelesen, die eine Mandeloperation geplant haben. Leider habe ich keine Erfahrungsberichte der letzten Zeit gefunden. Gibt es Leute, die hierüber berichten können? Hat es etwas an der Haut bewirkt? Wie ist die OP verlaufen? Würde mich freuen, etwas zu hören. Gruß
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Hallo Frau Doctor. Ich leide seit meinem 6 Lebensjahr an schuppenflechte ausgelöst durch eine Mandelentzündung. Jetzt hatte ich im Mai 14 und vor 2 Wochen eine Mandelentzündung gehabt und jedes mal danach einen Schub. Wäre es eine Überlegung wert sich die Mandeln entfernen zu lassen? Danke und Gruß Steffi
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Hallo ihr lieben, ich habe mal eine Frage. Also ich habe seit ich 6 Jahre alt bin Pso.Diese ist ausgebrochen durch eine Mandelentzündung. In meiner kindheit kann ich mich nicht mehr erinnern wann ich Schübe hatte. Was ich weiss 2007 und 2012 hatte ich einen Schub aber soweit ich mich erinnern kann,hatte ich da keine Mandelentzündung. Nun habe ich im Mai 2014 eine Mandelentzündung gehabt und vor ca 2 Wochen auch und jedesmal ein Schub danach. Jetzt bin ich am überlegen mir eventuell die Mandeln entfernen zu lassen bzw denke drüber nach meinen HNO oder Hautarzt drauf anzusprechen. eil die letzten zwei Schübe kommen difinitiv von der Mandelentzündung. Habt ihr erfahrung diesbezüglich?? Mandeln und Schuppenflechte?? lg Steffi
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Keine Schuppen mehr aber rote Flecke, heilung?
HamburgerDeern282 erstellte einem Thema in Schuppenflechte-Forum
Hallo, Ich habe im Dezember durch eine Mandelentzündung Schuppenflechte bekommen. Die Hautärztin hat mir eine durch die Apotheke angerührte Salbe verschrieben die nach kurze Zeit auch die Schuppen von den betroffen stellen entfernt hat. Meine Haut ist wieder glatt und es bilden sich auch keine neuen Schuppen was ich als erfolg ansehe und schon etwas erleichtert bin. Aber die roten kleinen flecke sind immer noch da. Verschwinden diese Flecken garnicht mehr? Vielleicht mag mir ja jemand was dazu sagen oder evtl tipps geben. Ich habe gehört ein Salzbad oder Zinksalbe soll helfen? Lg- 4 Antworten
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Psoriasis Pustulosa und das Ganze Drumherum
Johny erstellte einem Thema in Expertenforum Begleiterkrankungen
Sehr geehrte Fachärzte, ich habe seit April gesichert die Psoriasis Pustulosa.Begonnen hat es vor 2 Jahren in der Hand - übergegangen ist es vor 1,5 Jahren auf die Füße (erst Links, dann rechts, dann beidseitig). An den Händen verschwand es zeitgleich als es bei den Füßen begann. Ausmaß und Pflege, etc.. der Form sind bekannt. Füße seitdem immer im bekanntem Schub Verlauf. Zwischenzeitlich habe ich einen grünen Star diagnostiziert bekommen im linken Sehnerv (noch in den Kinderschuhen und nicht behandlungsnötig). Im August bekam ich die ersten Tüpfel auf 2 Nägeln. Mittlerweile ist die Nagelpsoriasis vom Hautarzt bestätigt. Seit circa 2 Wochen habe ich die Flecken auf der Zunge die man als Landkartenzunge kennt. Mein Hautarzt bestätigte die Diagnose Landkartenzunge nach Zungenprüfung (Frage 1: "Ist das durch bloßes Blicken auf die Zunge 100 % sicher zu diagnostizieren?") - war aber mit der Diagnose der Schleimhaut Psoriasis zunächst vorsichtig (Frage 2: "Wie wird das diagnostiziert?"). Es soll nun der ASL Titer Wert festgestellt werden, denn da ich meine Mandeln noch besitze könnte dort ein Zusammenhang als Trigger bestehen (Frage 3: "Kann ein eventueller Entzündungsherd in den Mandeln tasächlich einen Schub auslösen"). Mein Hautarzt bat mich zunächst nicht in Panik zu verfallen und nach Erkenntnis (Werte stehen noch aus) der Blutwerte würde gehandelt- ggf. die Mandeln entfernt werden. (Frage 4:" Wie sollten diese Werte liegen um es für die Psoriasis als unbedenklich einzustufen") - (Frage 5:" Ist es ratsam die Mandeln entfernen zu lassen- alle mir bekannten Psoriasis Leidgenossen haben dennoch Schübe"). Zur Information vielleicht zusätzlich - meine sonstigen Schleimhäute sind aktuell nicht betroffen. (Frage 6:" Kann es -im Falle einer tatsächlichen Diagnostik- Bedenklichkeiten / Komplikationen geben im Falle einer Schwangerschaft?") Ich danke Ihnen herzlichst für eine Antwort und die damit verbunde Aussicht auf vielleicht ein kleines Stück Klarheit im täglichen Gewusel. MIt den Besten Grüßen. Johny P.S.: weiblich, 32- 3 Antworten
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Operative Mandelenfernung zum Heilen der Psoriasis
scati 72 erstellte einem Thema in Schuppenflechte-Forum
Meine Frage: hat schon jemand davon gehört , wenn man sich die Mandel entfernen lässt ,das dabei eine 50 Prozent Chance besteht die psoriasia weg zubekommen???? -
Hallo ihr Lieben, jeder der hier ankommt weiß wahrscheinlich wie verzweifelt und hilflos man sich mit dieser Krankheit fühlt. Ich selbst stand nur noch einen weiteren, neuen Fleck von einer selbstverordneten Eigenurintherapie entfernt. Durch einen Zufall stach mir ein Link ins Auge, den ich zuerst nicht sonderlich ernst nahm. Mal ehrlich, geheilt dank Dr Google? Allerdings hatte ich noch in keinem Forum oder Bericht von dem Ansatz gelesen, dass eine Streptokokkeninfektion als Auslöser oder begünstigender Faktor genannt wurde. Als ich dann aber am nächsten Tag bei meiner Hautärztin saß und diese mich fragte ob ich meine Mandeln noch hätte, wurde ich hellhörig. Also habe ich einen Termin bei HNO Arzt vereinbart um einen Streptokokkentest machen zu lassen. Und tatsächlich habe ich eine chronische Mandelentzündung. Die einzige Möglichkeit mich davon zu befreien, ist mir meine Mandeln entfernen zu lassen. So habe ich jetzt große Hoffnung mich nach der OP Mitte März von der Schuppenflechte verabschieden zu können. Ich werde euch berichten inwiefern es tatsächlich zur Heilung kommt. Bis dahin werde ich weiter salben und cremen. Einen Tipp habe ich da auch noch und zwar habe ich mir im Reformhaus aktiven Manukahonig gekauft. Denn gibt es für 40-70 Euro, wenn man gut sucht findet man aber auch einen guten um die 20 Euro. Den Honig trage ich auf die betroffenen Stellen auf und wenn möglich kommt ein Verband drum. Man kann den Honig im Gegensatz zu den ganzen Kortisongeschichten auch im Gesicht und im Intimbereich, auch auf den Schleimhäuten, auftragen. Ich habe mich einfach nackt auf ein Handtuch gesetzt und habe mir honigbeschmiert einen Film angeschaut und danach kurz geduscht. Man merkt sofort dass der Honig die Haut verändert, jedoch empfand ich es bei den ersten 1-2-mal nicht als Verbesserung. Doch, regelmäßig angewendet wirkt er (für mich) wahre Wunder. Ich hoffe dem ein oder anderen einen hilfreichen Beitrag geliefert zu haben und wünsche uns allen eine baldige Heilung. Hier habe ich noch zwei Links für euch, der erste ist zu dem Bericht den ich gelesen hatte bezüglich der Streptokokken und der andere erklärt warum Manukahonig so toll ist. http://www.onmeda.de...ion-1273-4.html http://www.zentrum-d...a-honig-ia.html Lieben Gruß Von mir
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Hallo, ich hab jetzt länger überlegt ob ich mich registrieren soll oder nicht, damit ich meine Fragen los werde... Ich habe seit gut 10 Jahren Psoriasis - anfänglich in Schüben, öfters auch ganz weg. diverseste Diagnosen hinter mir, weil die Form nie eindeutig war. Mal nur Stecknadelkopf groß ohne Plaque, mal 5 mm dicker Plaque, mal mit Pustel mal ohne, mal.... Dazu kamen dann aber auch Gelenkschmerzen - allerdings im ISG - bis dass mal einer gedanklich verbunden hat... ja... Mittlerweile habe ich kein Körperteil ohne Stelle, die sind aber eher kleiner (von Stecknadelkopf bis halbe Handfläche groß), aber teilweise wie ein Band dass sich über den Körper zieht. Morgensteife und dadurch schmerzen beim Einatmen und so weiter,... Jetzt habe ich weiße Flecken auch noch bekommen - nein, keine Narben, weil die Prosa-Flecken hab ich noch und auch nicht Pityriasis versicoloris, - Ärzte wissen nicht so genau was das ist... mal abwarten. Hat sich anfänglich über den ganzen Rücken und Beine ausgebreitet. Momentan keine Verbreitung mehr. Ich hab alles an Alternative medizinischem durch, Salben bringen nix, Licht Therapie löst Herpes simplex aus, Fumarsäure - allergische Reaktion... Jetzt habe ich nach 2 Jahren hin und her doch mit einem Biologikum begonnen - Humira ist das Mittel der Wahl geworden, weil Gelenk, Haut und vermutlich Darm Beteiligung da ist. Ich habe nur 1 Spritze (40mg) und nicht 2 bekommen und auch erst wieder nächste Woche (also nach 2 Wochen) die nächste Spritze. Nebenwirungen hab ich schon von der einen und die 2 Leute die ich kenne die das gleiche Mittel nehmen, haben aber beide keine Haut Beteiligung (oder nicht satrk) und auch nicht meine Nebenwirkungen ... also meine Frage 1. Frage gibts hier jemanden der vl ähnlich hatte? - gehen sie weg? besser? NW: leichte Übelkeit in Wellen (nein ich bin nicht schwanger ;) ), Kältegefühl (so durch gefroren), Hunde müde, kurzatmig bzw. einfach schnelle Atmung schon nach 5 Minuten gehen oder 1 Stock Stiegen Steigen... - nach 3 Tagen Taubheit im Genital/Pobereich - so kribbelig als ob es beginnt ein zu schlafen - kenne ich nur vom Wirbelbruch, vergeht aber dann auch immer wieder... heute nach einer Woche, bin ich jetzt auch noch mit Halsschmerzen aufgewacht, im Lauf des Tages leicht heiser geworden und jetzt abends sehr schlapp und Gefühl von Fieber (hab ich nicht, bekomme ich nie - 36.4 oder so). Jetzt weiß ich natürlich - Hals war schon vorher meine Schwachstelle und natürlich kann ich jetzt leichter krank werden, aber meine Hoffnung war eher gegenteilig, weil laut Arzt könnte auch das passieren.... Ich hab brav zum rauchen aufgehört, also kann das auch nicht sein... und wenn man sich so "umhört" nach Halsschmerzen und Humira, gehen die Meinungen auseinander.... also meine 2. Frage: ab wann muss ich tatsächlich zum Arzt, bzw muss ich Kontakt auf nehmen nur wegen den Nebenwirkungen? und ich weiß Geduld und so.... aber meine Morgensteife in der Brustwirbelsäule war nach der 1. Spritze gleichmal 7 Tage weg, heute auch wieder da... Vorgestern auch das ISG wieder da und auf der Haut tut sich null.... Ich weiss Geduld, aber ich wollte es so lange gar nicht und jeder hat gesagt mach dass jetzt endlich, weil alles andere hat nicht gefruchtet und die Wirkung hast du eh recht schnell.... Der Arzt sagt wieder bei der Starken Hautbeteiligung hab ich aber nur 2 Monate... was ja nicht grad viel ist.... Oh Gott,... ich klinge furchtbar! - Also bitte einmal mit dem Kochlöffel eins überziehen und wieder vernünftig machen, kann ich bei mir selbst grad nicht ;) UND DANKE FALLS DAS WER LIEST MIR ANTWORTET UND SOGAR ÄHNLICHE ERFAHRUNGEN HAT!!! Gute Nacht.... P.S.: Aja noch was.... Ich hatte schon Zig Mandelentzündungen, eitrige haben aber mit 17 aufgehört und erst jetzt (28) wieder begonnen. Mandeln wollte ich mir nicht entfernen lassen, aber sollte ich das jetzt vielleicht doch tun? Ärzte haben da unterschiedliche Meinungen ("wir können das mal Andenken...") was sind da eure Erfahrungen? Mit oder Ohne zerklüfteten (=stark gefurchten) Mandeln die in meinem Alter eh praktisch kaum noch eine Funktion haben? Danke...
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Kind mit Psoriasis - Mandelentfernung soll helfen
Mola35 erstellte einem Thema in Schuppenflechte-Forum
Hallo, ich bin ganz neu hier und kenne mich mit Psoriasis überhaupt nicht aus. Vor zwei Wochen hat der Hautarzt bei meiner 4jährigen Tochter eine akute Psoriasis diagnostiziert, wohl ausgelöst durch eine Streptokokken-Infektion. Er hat uns eine Kortison-Salbe verschrieben, die im GEsicht auch geholfen hat. Nur leider nicht an Armen und Beinen. Er meinte, dass ich vom Hals-Nasen-Ohren-Arzt abklären lassen soll, ob eine chronische Mandelentzündung vorliegt. Wenn ja, dann sollten die Mandeln entfernt werden. In der Regel würde dann auch die Psoriasis verschwinden. Hat jemand hier schon Erfahrung damit? Bisher macht sich unsere Kleine Gott sei Dank nichts aus den Hautveränderungen. Wenn ich es richtig einschätze, dann hat sie eine Psoriasis guttata. Nervig sind eigentlich nur die anderen Kindergarteneltern, die immer fragen: Ist das ansteckend? Nun ja, damit werde ich wohl leben müssen. Wäre froh, wenn sich einer mal melden würde. Viele Grüße Mola35- 11 Antworten
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Hallo, mich (23) hat es nun .auch erwischt. Mein ASL Wert ist 293, also erhöhte Streptokokkenwert). Ich habe nun widersprüchliches zur Mandelentfernung gehört. Bitte schreibt mir, wenn es bei Euch erfolgreich war und bitte zu diesen Punkten: 1. Wurden bei Euch vorher Untersuchungen durchgeführt, um zu sehen, ob eine Operation erfolgreich sein kann?. 2. Liegt die Pso in Eurer Familie? 3. Welche Form der Psoriasis habt Ihr? Ich habe Guttata. ( viele, kleine Flecken) Wenn Pso nicht im Spiel wäre, würde keine OP gemacht werden, aber toll sehen meine Mandeln auch nicht aus. Meine OP soll mitte Februar stattfinden, bitte helft mir mit Euren Antworten! Grüße von Reiner
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AST erhöht, aber seit 2 Jahren rückläufig
Gast erstellte einem Thema in Expertenforum Schuppenflechte
Guten Tag Herr Doktor! Ich bekomme seit nunmehr fast 5 Jahren Humira. Vor etwa 2, 5 Jahren erhöhte sich der Streptokokken-Titer in meinem Blut auf einen Wert von etwa 780. Etwa ein halbes Jahr davor hatte ich einmal starke Halsschmerzen, welche jedoch ohne Antibiotikabehandlung abklangen. Kurze Zeit darauf (also etwa 3 Monate bevor der Wert sich erhöhte) musste eine Art Abszess unter meinem Arm operativ behandelt werden. Noch bevor der Wert sich erhöhte bekam ich unter Humira einen geringfügigen Schub mit Befall im Gesicht und an den Händen. Dieser war nach etwa 2 Monaten Kortison (topisch) wieder verschwunden und ich blieb bis zum Februar diesen Jahres erscheinungsfrei. Seitdem verschlechterte sich mein Hautzustand zusehends und ich bekomme nun seit etwa 4 Wochen Metex FS 20 mg zusätzlich als Injektion. Da nun bisher keine (nicht auf Kortison zurückzuführende) Besserung eingetreten ist, gehe ich davon aus, dass das Humira nun letztlich deutlich an Wirksamkeit verloren hat. Mein Arzt stellte mir nun folgendes Ultimatum: "Sie bekommen von mir erst ein anderes Biologika, wenn sie sich die Mandeln entfernen lassen." Meine HNO Ärztin hält es nicht für erforderlich die Mandeln entfernen zu lassen, da sie zwar weniger beweglich als normal wären, aber ansonsten keine Anzeichen einer Mandelentzündung vorlägen. Die Entscheidung würde einzig und allein bei mir liegen. Da der AST- Wert bis heute rückläufig ist (aktuell etwa bei 400 und sehr langsam weiterfallend) und ich keine Beschwerden mit den Mandeln habe, fühle ich mich in gewisserweise genötigt. Die Tatsache, dass die Schuppenflechte sich unter einem AST von um 700 deutlich besserte und wieder verschwand ist für mich als Laie ein mehr als deutlicher Hinweis darauf, dass zwischen dem reinen Wert und der Krankheitsintensität nicht zwingend ein Zusammenhang besteht. Im Gegenteil könnte man aufgrund der vorliegenden Daten beinahe darauf schließen, dass jetzt, da der Wert wieder niedrig ist, sich dies negativ auf meine Schuppenflechte auswirkt (kleiner Scherz am Rande von mir;-) Meine Fragen sind daher folgende: 1. Ist es rechtens, dass der Arzt einen Therapiewechsel ausschliesst, solange ich mich nicht seinem "Befehl beuge mir die Mandeln entfernen zu lassen, obwohl die zuständige Fachärztin dies nicht für erforderlich und gewinnbringend hält? 2. Ist es nicht normal, dass der AST im Blut genau wie jeder andere "Antikörper" sehr lange im Blut verbleibt, und auch dann nicht sofort rapide sinkt wenn eine angenommene Infektionsquelle beseitigt wird (ich ziehe hier einen gedanklichen Vergleich zu Impfungen, wo ja die Antikörper auch zum Teil ein Leben lang, oder zumindest für einige Jahre im Blut erhöht sind). Egal welche Frage ich meinem Arzt stelle er schiebt immer den AST-Wert vor. Das macht auf mich einen engstirnigen Eindruck. Eine letzte Frage noch: Ich höre in letzter Zeit verstärkt von Regressforderungen gegen Ärzte, die angeblich zu viele oder zu teure Medikamente verschrieben haben. Bin ich, da Fumaderm wegen Unverträglichkeit abgesetzt werden musste, für den Fall, dass nun auch Metex nicht hinreichend wirkt grundsätzlich als Humira-Patient "berechtigt" auf Kosten der GKV mit anderen (teuren) Biologika wie z.B. Stelara behandelt zu werden? (Falls Humira und Metex zusammen nicht ausreichend wirken) Ich hoffe ich frage nicht zu spät..... Bitte bringen sie ein wenig Licht ins Dunkel. Es dankt ihnen mit freundlichen Grüßen Home of PSO- 1 Antwort
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Entfernung der Mandeln kann Psoriasis bessern – vielleicht
Claudia Liebram erstellte ein Artikel in Forschung
Wer immer wieder eine Infektion mit Streptokokken ausbrütet und Schuppenflechte hat, hört zuweilen den Rat, sich die Gaumenmandeln entfernen zu lassen. Was ist da dran? Erste Studie Im Sommer 2006 stellten Münchner Mediziner um Professor Jörg Prinz das Ergebnis ihrer Forschung und Erfahrung dar: Sie hatten solche Psoriasis-Patienten untersucht, die ihre Schuppenflechte durch eine Streptokokken-Angina bekommen hatten. Dabei stellten sie fest, dass sich in den Mandeln („Tonsillen“) dieser Psoriatiker die gleichen Lymphozyten („T-Zellen“) befinden wie in den psoriatischen Haut. Durch molekular-biologische Untersuchungen wurde nachgewiesen, dass diese T-Zellen von den Mandeln „gezielt in die Haut einwandern“. Wenn die Mandeln entfernt werden, wird „der Nachschub von krankheitsvermittelnden T-Zellen unterbunden“. Die Psoriasis kann dadurch positiv beeinflusst werden. Die Forscher wiesen damals deutlich darauf hin: Die Besserung war nur nachgewiesen für Fälle, in den die Schuppenflechte durch eine Angina verursacht wurde. Zweite Studie: Besserung der Psoriasis bei 70 Prozent Im Herbst 2014 veröffentlichten US-Forscher eine Studie. Sie wollten wissen, ob sich eine Besserung der Schuppenflechte nach der Entfernung der Mandeln wissenschaftlich beweisen lässt. Sie schauten sich die Datenlage dazu an. April W. Armstrong von der Universität von Colorado in Denver (USA) und ihre Kollegen durchforsteten medizinische Studien und Veröffentlichungen der letzten 53 Jahre. Sie wollten feststellen, ob die Mandel-Operation (Fachbegriff: Tonsillektomie) eine Psoriasis bessert. Durchsucht wurden die Datenbanken Medline, Cinahl, Cochrane, Embase, Web of Science und OVID-Datenbanken. Schlussendlich kamen 20 Artikel in die engere Auswahl. Darin wurden die Fälle von insgesamt 545 Psoriasis-Patienten erwähnt, denen die Mandeln entfernt worden waren oder entfernt werden sollten. 410 davon unterzogen sich wirklich der Operation. Danach besserte sich die Schuppenflechte bei 290 von ihnen – also bei 70 Prozent der Operierten. Einige berichteten von einer längerfristigen Besserung, bei anderen kam die Psoriasis später wieder. 15 der 20 gefundenen Artikel hatten für die Forscher einen Nachteil: Es waren Einzelfallberichte oder Studien, in denen eine Kontrollgruppe fehlte. Das Fazit der Forscher: Die Entfernung der Mandeln kann eine Option für Patienten mit einer hartnäckigen Schuppenflechte und wiederkehrenden Mandelentzündungen sein. Sie fordern aber Studien, in denen Patienten nach einer Mandel-Operation langfristig beobachtet werden – also Monate und Jahre später erneut befragt werden, wie es ihnen und ihrer Haut geht. Dann erst könne der Nutzen einer Entfernung der Mandeln eindeutig belegt werden. Dritte Studie: Lebensqualität steigt nach Mandel-Operation Schwedische Forscher konzentrierten sich in einer Studie auf den Aspekt der Lebensqualität. Sie untersuchten 29 Patienten mit einer Plaque-Psoriasis, die in der Vergangenheit immer wieder eine Verschlechterung ihrer Schuppenflechte nach einer Streptokokken-Infektion erlebt hatten. 15 Patienten wurden die Mandeln entfernt, 14 nicht. Zwei Jahre danach wurden sie nach ihrer Lebensqualität, nach Stress (konkreter: mit Psoriasis verbundenem Stress) und nach der Schwere ihrer Schuppenflechte befragt. Diejenigen, bei denen die Mandeln entfernt worden waren, zeigten eine Verbesserung ihrer Lebensqualität um 50 Prozent. Der mit der Psoriasis verbundene Stress war um 60 Prozent zurückgegangen. Und: 87 Prozent der operierten Patienten meinten, dass sich die Entfernung der Mandeln für sie gelohnt hat. Das nüchterne Fazit der Forscher: "Eine Tonsillektomie kann die Lebensqualität bei ausgewählten Patienten mit Plaque-Psoriasis verbessern." 👉 In unserem Forum berichten Betroffene von ihren Erfahrungen mit einer Mandel-Operation. Mandeln entfernen: Gibt es Nebenwirkungen? Kann es langfristig zu Nebenwirkungen führen, wenn man sich die Mandeln entfernen lässt? In Dänemark wurden die Daten aller Kinder ausgewertet, denen zwischen 1979 und 1999 die Mandeln entfernt wurden. Es zeigte sich, dass sie langfristig wesentlich anfälliger für Atemwegs- und Infektionskrankheiten sowie für Allergien waren. Es kann, muss aber nicht sein, dass das auch auf diejenigen zutrifft, die sich wegen ihrer Psoriasis die Mandeln haben entfernen lassen. In Dänemark wurden die Registerdaten von über 60.000 Kindern ausgewertet, denen bis zum 9. Lebensjahr die Mandeln des Rachens (Adenotomie) oder des Gaumens (Tonsillektomie) oder beide entfernt wurden. Das berichtete die Online-Plattform MedScape im Juni 2018. Diese Kinder erkrankten später 2- bis 3-mal so oft an den oberen Atemwegen als der Bevölkerungsdurchschnitt. Infektionskrankheiten und Allergien kamen bei ihnen ebenfalls öfters vor, wenn auch nicht so häufig wie Atemwegs-Erkrankungen. Untersucht wurde außerdem, ob bestimmte Krankheiten vermieden werden konnten, wenn die Mandeln herausgenommen wurden. Schlafstörungen und Halsentzündungen kamen in dieser Gruppe seltener vor. Nebenhöhlen- und Mittelohr-Entzündungen dagegen häufiger. Nach Psoriasis wurde in dieser Auswertung nicht gefragt. MedScape zitiert Prof. Reinhard Berner. Der weist darauf hin, dass die Gaumenmandeln ein Organ des Immunsystems sind. Sie verhindern, dass Bakterien und Viren über die Atemluft oder die Mundschleimhaut aufgenommen werden. Wenn sie entfernt werden, fällt dieser Filter des Immunsystems weg. Natürlich, so Berner, gebe es Erkrankungen der Mandeln, die trotzdem operiert werden müssen. Dabei seien Nutzen und Risiko stets abzuwägen. Die bisherigen Mandel-OP-Studien zur Psoriasis haben alle ihre Schwächen. Meist sind zu wenig Patienten untersucht worden. Aber tendenziell sagen sie aus, dass sich bei 70 Prozent der Operierten die Schuppenflechte verbessert habe. Eine aufwendige Untersuchung aus Island zeigte darüberhinaus, dass sich bei niemanden durch die Entfernung der Mandeln die Psoriasis verschlechtert hat. Professor Jörg Prinz weist auf eine Besonderheit hin: Nur bei Patienten, die eine genetische Konstellation HLA-Cw6-positiv haben, konnte eine Streptokokken-Angina als Auslöser für eine Psoriasis nachgewiesen werden. Diesen Patienten würde er empfehlen, sich die Mandeln entfernen zu lassen. Ob man zu dieser Gruppe gehört, kann man durch eine Gen-Diagnostik – einer sogenannten quantitativen Echtzeit-PCR – im Labor feststellen lassen. Mehr zum Thema im Psoriasis-Netz ➔ Fakten: im Bericht von der Fachärzte-Tagung 2015 ➔ Forum: Erfahrungen von Betroffenen mit dem Erfolg einer Mandel-OP ➔ Erfahrungsbericht: "Zwei Wochen nach der Mandel-OP war ich fast beschwerdefrei" Quellen Studie 1 aus München: Deutsches Ärzteblatt vom 24.07.06; Journal of Immunology 2006,176:7104-7111 Studie 2: "Effect of tonsillectomy on psoriasis: A systematic review", April W. Armstrong et. al. in: Journal of American Academy of Dermatology, 19.11.2014 Studie 3 aus Schweden: "Patient-reported Outcomes and Clinical Response in Patients with Moderate-to-severe Plaque Psoriasis Treated with Tonsillectomy: A Randomized Controlled Trial." in: Acta dermato-venerologica; November 2016 Quellen zum Thema Nebenwirkungen der Mandeln-Entfernung Association of Long-Term Risk of Respiratory, Allergic, and Infectious Diseases With Removal of Adenoids and Tonsils in Childhood, Sean G. Byars et.al., Juni 2018 Tonsillektomie zur Fokussanierung bei der Psoriasis, der atopischen Dermatitis und der chronischen Urtikaria, Dissertation Wiebke Schulze, Hamburg 2012 Improvement of Psoriasis after Tonsillectomy Is Associated with a Decrease in the Frequency of Circulating T Cells That Recognize Streptococcal Determinants and Homologous Skin Determinants, Ragna Hlin Thorleifsdottir et,al. Mai 2012- 29 Kommentare
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Entzündung der Mundschleimhaut
Selbsthilfe-Hauterkrankungen erstellte einem Thema in Fragen und Tipps
Ich hatte am Wochenende hier einen Besucher der Rat gesucht hat. "Nach einem früheren Schuppenflechteschub, den er durch Bestrahlungen erfolgreich in den Griff bekam, war lange Zeit kein Krankheitsbild mehr erkennbar. Doch dann entwickelte er jetzt eine Mundschleimhautentzündung, begleitet von einer starken Empfindlichkeit der Zähne auf heiß und kalt. Der Zahnarzt konnte jedoch keine Ursache finden. Kurz darauf folgte eine Mandelentzündung, die mit Antibiotika behandelt wurde. In der Folge brach die Psoriasis erneut aus und überzieht jetzt den gesamten Körper." Mandelentzündung ist mir klar! Kann es sein das die Schleimhautentzündung und die Empfindlichkeit der Zähne ein Trigger war? Frage wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht? Nette Grüße Margita -
Auf der Hautärzte-Tagung der DDG im Jahr 2015 wurde wieder einmal viel Interessantes rund um die Psoriasis berichtet: Auffällig ist der Wechsel hin zur Dauer-Therapie, nicht nur bei innerlichen Wirkstoffen. Selbst das Ausschleichen bei Kortison wurde in Frage gestellt. Inzwischen ist nachgewiesen, dass eine Psoriasis sich bessern kann, wenn die Mandeln entfernt oder Zahnfleisch-Entzündungen behandelt werden. Als schwer ausrottbarer Mythos gilt die Warnung vor Beta-Blockern. Fumaderm dagegen erwies sich in einer Untersuchung auch nach 12 Jahren als wirkungsvolles und sicheres Medikament. In Einzelfällen wurde Psoriasis als Berufskrankheit anerkannt. Alle zwei Jahre, um den 1. Mai herum, lädt die Fachgesellschaft der Hautärzte, die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG), zur Tagung ein. Viele Jahre fand das in Dresden statt, dieses Jahr aber im neuen CityCube Berlin. Wir dürfen dankenswerter Weise daran teilnehmen, um Informationen weiterzugeben, die Patienten interessieren könnten. Keine Behandlungspausen mehr? Für die Psoriasis galt bisher, dass nur bei Bedarf behandelt wird. Ist der Patient mehr oder weniger erscheinungsfrei, wird der Wirkstoff abgesetzt – bis zum nächsten Schub (Intervall-Therapie). So sind die meisten Hautärzte auch bei innerlich wirkenden Stoffe vorgegangen. Nur bei Fumarsäureester und Methotrexat gab es schon immer viele Patienten, die ohne Unterbrechung behandelt wurden. Bei den Biologika hieß es von Anfang an, dass sie dauerhaft gegeben werden sollten. Skeptiker verdächtigen die Pharmafirmen, sie würden dieses Vorgehen unterstützen, um noch mehr Präparate zu verkaufen. Der Sinneswandel beruht aber auf der relativ neuen Erkenntnis, dass die Entzündung der Psoriasis weitere schwere Krankheiten fördert. Deshalb haben viele Referenten gefordert, Psoriasis-Patienten „lebenslang“ zu behandeln – unabhängig davon, wie schwer sie betroffen sind. Um schwere Begleiterkrankungen zu verhindern oder abzumildern, so Professor Peter Altmeyer, solle die „risikoreiche Entzündungslast im Körper gering“ gehalten werden. Professor Matthias Augustin sprach sich bei einer schweren Psoriasis gegen jede Therapie-Pause aus. Professor Kristian Reich dagegen würde prüfen, ob der Wirkstoff niedriger dosiert oder in größeren Zeitabständen gegeben werden kann, wenn ein Patient ein Jahr erscheinungsfrei ist. Schon 2014 wurde in München für das äußerlich wirkende Daivobet Gel eine Erhaltungs-Therapie empfohlen. Auch wenn keine Plaques mehr vorhanden sind, sollten die bekannten Stellen 2x wöchentlich weiter behandelt werden. In einer Übersichtsarbeit wird dieses Vorgehen für die Kombination Calcipotriol und dem starken Kortison Betamethason als wirkungsvoll und kostengünstig herausgestellt. „Vermutlich“, so die Autoren, wirke das Calcipotriol der Hautverdünnung durch Kortison entgegen. Da sei bisher aber noch nicht nachgewiesen. Professor Reich bestätigte auf Nachfrage, dass man bei äußerlich angewendetem Kortison nicht mehr völlig ausschleichen sollte, wenn der Patient erscheinungsfrei geworden ist. Inzwischen gelte auch dafür, die Dosis zu reduzieren und den Zeittakt zu verlängern, aber nicht auf Null Kortison zu setzen. Sonst komme die Psoriasis schneller wieder. Aus der Behandlung des Atopischen Ekzems (Neurodermitis) wisse man, dass bleibender Kortison-Schäden nicht zu erwarten sind. Professor Altmeyer machte darauf aufmerksam, dass Biologika zwar dauerhaft eingesetzt werden, aber im Laufe der Zeit schwächer wirken würden. Niemand wisse bisher, was danach komme. Psoriasis fördert weitere Entzündungen Mandeln entfernen? Bisher wurde nur vermutet, dass eine Psoriasis sich verbessert, wenn die Mandeln entfernt werden. Jetzt weiß man mehr über die Zusammenhänge zwischen Mandeln und Haut. Wenn Streptokokken eine Mandelentzündung (Angina) verursachen, so wandern Linolsäuren (CLA) in die Haut, anstatt in die Leber oder die Nieren. Bei einem Drittel der Psoriatiker verschlechtert sich daraufhin der Hautzustand. Professor Ulrich Mrowietz wies auf eine aufwendige Untersuchung aus Island hin. Bei 70 Prozent der Psoriasis-Patienten verbesserte sich der PASI nach zwei Monaten deutlich, nach dem die Mandeln herausgenommen wurden. Bei niemanden wurde sie durch die Operation schlimmer. Das entspricht auch den Erfahrungsberichten in der Psoriasis-Community. In Südost-Asien sei das die erste Maßnahme bei der pustulösen Form an Händen und Füßen (Psoriasis pustulosa palmoplantaris). Professor Mrowietz meinte, HNO-Ärzte würden bei Erwachsenen nicht gerne die Mandeln entfernen. Vermutlich seien ihnen die Zusammenhänge zur Psoriasis noch nicht so bekannt. Vielleicht hilft ein Hinweis auf die Doktorarbeit einer HNO-Ärztin aus Aschersleben? Zahnfleisch-Entzündung behandeln? Es ist schon seit 1820 bekannt, dass Zahnfleisch-Entzündungen (Parodontitis) und Rheumatoide Arthritis miteinander zusammenhängen. Für die Psoriasis wird das erst seit einigen Jahren vermutet. Professor Mrowietz erklärte, dass sich bei der Parodontitis die gleichen Entzündungsparameter zeigen, wie bei der Psoriasis. Beide würden sich gegenseitig verstärken („triggern“). Die Entzündung finde in einer „hoch aktiven Zone mit kompetenten Immunsystem“ statt. Ihre schwere Form führe zu Knochenabbau und Zahnverlust. Psoriasis komme bei Patienten mit Parodontitis häufiger vor, als in der Normalbevölkerung. Auch umgekehrt konnte gezeigt werden, dass Psoriatiker eher gefährdet sind, daran zu erkranken. Raucher und Übergewichtige hätten ein zusätzliches Risiko. Viele merken nicht, dass sie eine Zahnfleisch-Entzündung haben. Typische Symptome fallen erst auf, wenn sie dauerhaft auftreten. Die Diagnose erfordert meist eine aufwendige Untersuchung mit einer Sonde. Wie bei anderen Begleiterkrankungen kann vermutet werden, dass eine Behandlung der Parodontitis auch die Psoriasis verbessert – und umgekehrt. Begleiterkrankungen (Komorbiditäten) Dr. Marc Alexander Radtke bezeichnet die Psoriasis als „Gatekeeper“ (Türhüter) für weitere Krankheiten. Selbst bei leichteren Formen seien Unterschiede im Immunsystem gefunden worden. Es gelte, Begleit-Erkrankungen früh zu erkennen und gezielt zu behandeln. Vor allem bei der Psoriasis arthritis gebe es nur ein kurzes Zeitfenster für Diagnose und Behandlung. Schon nach zwei bis vier Jahren entwickele ein bedeutender Teil der Patienten Schädigungen, die nicht mehr rückgängig gemacht werden könnten. Psoriatiker benötigten eine lebenslange Betreuung, um Komorbiditäten kontrollieren zu können. Sie sollten sich alle 12 Monate (bei schwerer Pso alle 6 Monate) auf eine Fettstoffwechsel-Störung (Lipid-Stoffwechsel-Störung = Dyslipidämie) untersuchen lassen. Außerdem regelmäßig nach Blut-Hochdruck (arterielle Hypertonie), Adipositas und Diabetes. Stress und Depression Professor Kai G. Kahl erklärte, dass bei der Depression fast die gleichen Begleit-Erkrankungen auftreten wie bei der Psoriasis. Er erklärte das neurobiologisch: Psoriatiker seien oft eingeschränkt bei den Aktivitäten des täglichen Lebens wie auch in ihren sozialen Beziehungen. Sie nähmen ihre Krankheit besorgt wahr und hätten Angst vor dem nächsten Schub. Das beeinflusse Psyche und Persönlichkeit und mache Stress. Wird der chronisch, ist das Gehirn nicht mehr in der Lage, die nötige Energie (Glukose) selbst aufzubringen und greift in den Insulin-Haushalt ein. Das wiederum fördert die Neigung zu kohlenhydrat- und fettreicher Ernährung, Alkohol- und Nikotin. Stress aktiviere die gleichen Botenstoffe, wie eine Entzündung und könne damit auf Dauer eine Depression auslösen. Bei den Hautkranken mit Depression, Ängsten und Selbstmordgefährdung stehen die Psoriatiker weit vorne. Aber auch die Entzündung der Psoriasis könne zur Depression führen – unabhängig vom Stress. Entsprechende Bio-Marker seien im Gehirn nachweisbar. Deshalb sei es denkbar, so Professor Kahl, dass die Therapie der Psoriasis ebenfalls eine Depression verbessere. Psychotherapeutisch biete sich, neben Medikamenten, eine Therapie des Akzeptierens und das Engagierens (Acceptance-and-commitment-treatment) an: „Du hast zwar eine Psoriasis, aber was hält dich davon ab, das zu machen, was du willst?“. Es gehe darum, die Menschen zu befähigen, trotz der Krankheit ihren eigenen Lebenssinn zu finden, d.h. gesund und zielgerichtet zu leben. Mythen über Medikamente Es müsse genau hingeschaut werden, so Professor Reich, ob ein Medikament gegen eine andere Krankheit die Psoriasis triggert. Genauso wenig wie Spinat besonders viel Eisen enthält, genauso wenig würden Beta-Blocker generell eine Psoriasis verursachen oder verschlimmern. Zwar wisse man das schon seit einigen Jahren, aber selbst in den aktuellen Psoriasis-Leitlinien würde das noch so behauptet. Tatsächlich aber würden Beta-Blocker eine Psoriasis nur in einzelnen Fällen verschlechtern. Bei Lithium, oft zur Behandlung von psychisch Kranken eingesetzt, sei es sehr zweifelhaft, ob es eine Psoriasis auslöst oder antreibt. Während der Wirkstoff Chloroquin, der gegen Malaria eingesetzt wird, deutlich auf die Psoriasis wirke. Erfahrungen von Menschen mit Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis: Schau Dich in unserem Forum um. Fumaderm-Therapien langfristig ausgewertet Mediziner der Universitätsklinik Bochum hatten die Akten von 879 Patienten ausgewertet, die seit 12 Jahren mit Fumarsäureester (FSE) behandelt wurden. Das, so Dr. Heinrich Dickel, sei die erste Langzeit-Untersuchung, die länger als drei Jahre umfasst. Einige Patienten seien zusätzlich mit MTX oder UV-Licht behandelt worden. FSE habe über diese Zeit nicht an Wirkung verloren, unabhängig von der jeweiligen Psoriasis-Form. Wenn FSE abgesetzt und dann wieder eingesetzt wurde, wirkte es genau so gut wie vorher. Denn anders, als z.B. bei den Biologika, würden keine Anti-Körper gebildet. Über diesen langen Zeitraum hätte es keine schweren (so genannte „oppurtunischen“) Infektionen gegeben. Deshalb bestätigte Dr. Dickel dem Fumarsäure-Gemisch „ein gutes Sicherheitsprofil“. Die aktuellen Meldungen über den Wirkstoff Dimethyl-Fumarat, der in Fumaderm enthalten ist, wurden auf der Tagung nicht problematisiert. Auf Nachfrage bemerkte Professor Altmeyer, ein PML-Risiko gebe es schließlich für alle immunsuppressiven Wirkstoffe, vor allem bei MS-Medikamenten. Durch regelmäßige Blutkontrollen könne das aber ausgeschlossen werden. Psoriasis als Berufskrankheit Professorin Vera Mahler berichtete, dass es zwischen 1995 und 2010 in Deutschland 130 Fälle gab, in denen Psoriasis als Berufskrankheit anerkannt wurde. Sechs Betroffene davon wurden wegen ihrer Berufsunfähigkeit als „rentenberechtigt“ eingestuft. Zwar sei Psoriasis genetisch bedingt, aber unter bestimmten Bedingungen könne sie als Berufskrankheit gelten. Zum Beispiel, wenn sie erstmals durch berufliche Einwirkungen am Arbeitsplatz ausbricht; aber auch, wenn sie sich beruflich bedingt verschlimmert oder deutlich verändert. Wer das an sich beobachtet, solle das unbedingt der Hautärztin berichten und dokumentieren lassen. Grundlage ist die Berufskrankheiten-Verordnung, eine Liste der offiziell anerkannten Berufskrankheiten. Die jeweils aktuelle Version findet sich auf der Internetseite der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Psoriasis wäre nach Ziffer 5101 zu überprüfen. Ein wesentlicher Hinweis ist, dass sie sich in der „arbeitsfreien Zeit“ deutlich bessere. Wirklichkeitsfremd sei, so Prof. Mahler, dass dem eine sechswöchige, durchgehende Arbeitspause zugrunde gelegt werde. Das geht heutzutage eigentlich nur durch Krankschreibung. Berufsbedingt entstehe eine Psoriasis an „Kontaktstellen“,meist an den Händen (Köbner-Effekt). Typisch sei die „ekzematisierte Psoriasis“. Eine Berufskrankheit werde auch dann anerkannt werden, wenn die Arbeit lediglich eine wesentliche Teil-Ursache sei. Die Krankheit schütze nicht vor einer beruflich erworbenen Kontakt-Allergie. Es dauere bei Psoriatikern nur manchmal etwas länger, bis die ausbreche. Neue Medikamente Apremilast (Otezla) Über das hinaus, was das Psoriasis-Netz bisher schon über Apremilast geschrieben hat, gab es weitere Informationen: Apremilast sei für Patienten, die nicht auf TNF-Alpha-Blocker ansprechen oder sie nicht benutzen wollen bzw. können („Second-Line Medikament“), so Professor Mrowietz. Die Wirkung sei schwächer, als die des neuen IL-17a-Bloker Secukinimab (Cosentyx®) und würde über ein Jahr nachlassen. Vor allem die Magen-Darm-Probleme würden sich im Laufe der Therapie verbessern. Gewichtsverluste, auf die der Hersteller hinweist, seien bei nur 6 Prozent der Patienten beobachtet worden. Generell hätte es im Beobachtungszeitraum von fünf Jahren keinen Abbruch wegen der Nebenwirkungen gegeben. Dr. Michael Sebastian berichtete über deutliche Verbesserung der Nagel-, Kopf und Palmoplantaris-Psoriasis. Einige Patienten hätten auf Apremilast extrem gut angesprochen, andere nicht („Non-Responser“). Der Wirkstoff sei eine zusätzliche Chance für an sich „aus-therapierte“ Patienten. Eine regelmäßige Blutbild-Kontrolle sei nicht nötig. Secukinumab (Cosentyx) Über das hinaus, was das Psoriasis-Netz bisher schon über Secukinumab geschrieben hat, gab es weitere Informationen: Das Biologikum, so Professor Reich, zeige erst nach 16 Wochen seine volle Wirksamkeit. Es scheine auch die Psoriasis arthritis sehr gut zu beeinflussen. Wenn die Behandlung unterbrochen wird, wirke es bei Wiederaufnahme genau so gut wie vorher. Im Gegensatz zu anderen Biologika werden bei Secukinumab kaum Anti-Körper gebildet. Es gebe keine Sicherheitsbedenken, so Professor Mrowietz. Aber es könnte sich die Zahl der Leukozyten verringern, so dass eine Neutropenie möglich ist. Bei manchen Patienten hätten sich die Schleimhäute mit dem Hefepilz Candida infiziert. Genau zu beobachten sei, ob Patienten unter dieser IL-17a-Therapie später einen Morbus Crohn (MC) entwickeln. Professor Ulrich Amon schließt Secukinumab für MC-Patienten aus. Biosimilars Es sei kein Problem, vom Original-Biologikum Infliximab (Remicade) auf das Biosimilar zu wechseln. Dr. Sandra Philipp berichtete, dass bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis über ein Jahr lang keine signifikanten Unterschiede festgestellt wurden. Beide angebotenen Präparate (Remsima, Inflectra) sind identisch und werden vom gleichen Produzenten geliefert. Bestrahlungstherapie Die angekündigten Studien zum sichtbaren Licht (Dermodyne) parallel in verschiedenen Behandlungszentren kommt erst einmal nicht zustande. Es war vorgesehen, die Blaulicht-Therapie bei Neurodermitis-Patienten zu vergleichen mit einer äußerlichen Behandlung (erst Kortison, dann Tacrolimus). Die positiven Erfahrungsberichte sollten wissenschaftlich untermauert werden. Aus unterschiedlichen Gründen haben aber fast alle Therapiezentren, die sich daran beteiligen wollten, die Geräte nicht installiert oder nicht in Betrieb genommen. Lediglich in Wien bei Professor Adrian Tanew und in Mainz bei Dr. Detlef Becker wird das Verfahren angewendet. Die geplante Studie wurde von deren Universitätsgremien als „Arzneimittel-Studie“ eingeordnet. Die damit verbundenen Anforderungen und Kosten sind aber für die beiden Zentren zu hoch. Professor Tanew ist davon überzeugt, dass die Therapie mit Blaulicht wirkt, wenn auch langsam. Er könne sich aber nicht erklären, weshalb sie funktioniert. In Wien werde es jetzt nur eine einfache Studie mit Blaulicht geben. Nachtrag: Erst 2023 wurde eine Blaulicht-Studie veröffentlicht, bei festgestellt werden sollte, wie sie auf die Atopische Dermatitis (AD), bekannt als Neurodermitis, wirkt. Ernüchterndes Ergebnis: Nur der Juckreiz konnte verringert werden und nur mit einem bestimmten Blaulicht-Spektrum. Die AD verbesserte sich kaum. Die Autoren schreiben die Blaulicht-Therapie trotzdem noch nicht ab: Durch die Bestrahlung gingen die Aktiväten des Interleukin 31 messbar zurück. Das ist vornehmlich für den Juckreiz verantwortlich. Es wirkt aber auf auf weitere Entzündungsauslöser. Durch häufigere, intensivere Bestrahlung könnten eventuell doch Effekte nachgewiesen werden. In ihrer "AD-Blue-Study" hätten kaum schwer AD-Betroffene teilgenommen, nicht alle Patienten seien therapietreu geblieben und bei mehr Teilnehmern seien Ergebnisse statistisch sicherer. Hautkrebs Empört reagierten viele Referenten auf den Vorwurf des TV-Magazins „Kontraste“, Hautkrebs-Screening sei nutzlos und teuer. Die Früherkennung führe nicht dazu, dass sich die Zahl der Todesfälle verringert. Stattdessen würden mehr Hautkrebs-Diagnosen gestellt, obgleich unklar sei, wie viele davon tatsächlich gefährlich werden würden. Auch die Hammerwerferin Betty Heidler lässt sich auf Hautkrebs untersuchen Der Pressesprecher des Berufsverbandes BVDD, Dr. Ralph von Kiedrowski, meinte, die Sterblichkeit sei tatsächlich genau so hoch wie vor Einführung der Früherkennung. Allerdings verdoppele sich die Erkrankungsrate bei Hautkrebs alle zehn Jahre. Das läge auch daran, dass die Bevölkerung immer älter würde. Freya Trautmann (Uniklinik Dresden) hat ermittelt, dass Screening Teilnehmer länger überleben. Die Ursache sei aber vermutlich nicht eine frühere Diagnose bzw. frühzeitige Behandlung, sondern die Veränderung des Lebensstils. Patienten, die zum Screening gehen, verhalten sich wahrscheinlich inbezug auf die Hautkrebs-Gefahr bewusster. Andere Experten gestehen dagegen ein, dass die Datenlage „miserabel“ sei. Selbst die Meldequoten seien je nach Region und Tumortyp unterschiedlich. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin fordert einen „klaren Nutzennachweis“. Bis dahin sollte die Bevölkerung nicht ermuntert werden, zum Haut-Screening zu gehen. Tipps Bei Kopf-Psoriasis empfiehlt Prof. Reich zwei Nächte lang eine Kappe mit Eucerin 5 % - Shampoo + Creme (Kortison oder kombiniert mit Calcipotriol). Salicyl sei nicht für alle Patientengruppen geeignet, alkoholische Tinkturen würden austrocknen, Daivobet Gel sei schwer auszuwaschen und Clarelux-Schaum würde spannen. Bei manchen Psoriasis-Formen sind die Stellen feucht und damit schwer einzucremen. Prof. Reich empfiehlt, sie kurz mit dem Fön zu trocknen. Bei Nagel-Psoriasis empfiehlt Prof. Reich eine Kombinationsbehandlung: erst Onypso-Lösung (Harnstoff) auftragen, nach kurzer Wartezeit Clobegalen®-Lösung (Kortison) und danach Daivobet Gel (Kortison + Calcipotriol) – alles luftdicht über Nacht einwirken lassen. Wer es schafft, 5 kg abzunehmen, könne seinen Therapie-Erfolg verdoppeln, so Prof. Augustin mit Hinweis auf eine italienische Studie. Bei Abnehmer-Programmen ohne Begleitung (Coaching) würden die meisten nach einer Zeit in alte Verhaltensweisen zurückfallen, so Dr. Sascha Gerdes. In Deutschland hätten diejenigen Psoriasis-Patienten die besten Erfolge, so Prof. Mrowietz, die ihre Therapie ausführlich mit der Ärztin bzw. dem Praxispersonal besprochen hätten. Ob ein Wirkstoff für einen konkreten Psoriasis-Patienten tatsächlich geeignet ist, sollte frühesten sechs Monate nach Therapie-Beginn entschieden werden. Spätestens nach 4 bis 6 Wochen aber sollte das Präparat sichtbar ansprechen, so Dr. Andreas Körber. Produkte Wer versuchen will, ob seine Krankenkasse das Bestrahlungsgerät BlueControl bezahlen würde, kann selbst oder über den behandelnden Arzt Antragsunterlagen bei Hönle anfordern. Parallel dazu bietet die Firma eine dreimonatige Testphase an. Wer das Gerät danach kauft, bekommt die Miete beim Preis angerechnet. Präparate mit sulfoniertem Öl aus schwefelreichem Schiefer werden oft mit teerhaltigen gleichgestellt. Sie haben aber, so der Hersteller Ichthyol Gesellschaft, andere Eigenschaften und weniger Nebenwirkungen. Die Ichthyol Gesellschaft stellte ihre seit langen Jahren bekannten Präparate in modernem Design vor. Das Crino Cordes® N Shampoo wird nicht vor Herbst 2015 lieferbar sein. Auf der Tagung war außerdem Bionatar vertreten, das von Psoriasis-Netz-Nutzern getestet wurde. Die Creme letiSR ist eigentlich für Rosazea entwickelt, eignet sich aber für alle, die Rötungen im Gesicht haben. Die Haut wird leicht getönt, was streifenfrei aufzutragen und vor allem sehr unauffällig ist. Tarmed, das teerhaltige Shampoo, wird noch vor dem Sommer 2015 auf dem deutschen Markt kommen, hieß es am Firmenstand von GSK. Dann darf dieses Fertigpräparat wieder verschrieben werden. Man kann sich das Shampoo aber auch als Rezeptur verschreiben lassen. Leo wird Daivobet-Gel ab Herbst 2015 in einer völlig anderen "Applikation" anbieten. Details wurden nicht genannt, aber wir vermuten eine Flasche mit Spender. Damit wäre (nicht nur) unsere jahrelang geäußerten Kritik endlich erfolgreich: Die Plastikflasche ist viel zu steif, um das Gel herauszudrücken – besonders bei Gelenkproblemen. Die Öffnung ist viel zu scharfkantig, weil man sie selbst aufschneiden muss. Fumaderm ist in Tübingen relativ erfolgreich gegen krankhaften Haarausfall eingesetzt worden, so Dr. Katharina Meier. Mehr zum Thema im Psoriasis-Netz ➔ Übersicht: Hier werden aktuell Studienteilnehmer gesucht ➔ Tipps: Studien – was sie bringen, was du wissen solltest ➔ Lexikon: Fachbegriffe von A bis Z
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Mandel-OP bei Psoriasis guttata
Gast erstellte einem Thema in Expertenforum Schuppenflechte, Psoriasis arthritis, Therapie, Klinik...
Hallo Frau Dr. Allmacher, in der Universitäts-Klinik Essen empfahl man mir nach Begutachtung meiner Pso guttata, meine Mandeln herausnehmen zu lassen. Nach Vorstellung bei zwei HNO-Ärzten riet mir einer zu, der andere sah meine Mandeln als gesund an. Jetzt bin ich verunsichert und hätte gern Ihre Meinung, ob eine Mandel-OP eine Wirkung haben könnte? Freundlicher Gruß pipistrello- 1 Antwort
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Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte, Psoriasis arthritis und dem ganzen Rest